Jura Tripper II von abgemeldet (Rückkehr nach Noah) ================================================================================ Kapitel 13: ------------ 13. NEUIGKEITEN "Gibt es was Neues?" Er drehte sich nicht um, er war sich nicht sicher, ob er sie ansehen konnte. Er hatte sich eben, mal wieder lächerlich gemacht. Wie immer. Manchmal wünschte er sich, er wäre so souverän wie Boss. Oder auch nur so selbstsicher wie God. Dann wäre manches einfacher. Aber es ging nun mal einfach nicht. Er konnte sich noch so sehr vornehmen, einfach cool zu sein, sobald es drauf ankam war er genauso feige und ängstlich wie immer. Er zuckte zusammen, als sie den Arm um ihn legte. "Mach dir nichts draus!" Als er nichts erwiderte seufzte sie. "Paß auf, es gehört nun mal zu deinem Charakter, ruhig zu sein und vor dem Handeln nachzudenken. Aber das heißt doch noch lange nicht, daß Du ein vollkommener Schwächling bist!" "Und wieso komme ich mir dann manchmal so vor?" "Weil du dir selber wünscht anders zu sein! Aber, wenn du nicht mehr der stille, schüchtern, aber auch besonnene und ruhig Mensch wärst der du jetzt bist, ich bin mir nicht so sicher, ob ich dich dann auch so lieben könnte wie ich es jetzt tue!" Erst jetzt wandte er den Kopf und blickte sie an. "Meinst du das ernst?" Sie nickte nur und schmiegte sich an ihn, so daß er seinen linken Arm hochheben und um sie legen mußte. "Außerdem, vorhin, im Garten, da hast du sehr wohl bewiesen, daß du ein guter Anführer bist. Boss wäre viel zu aufbrausend, und God erst recht. Du kannst vermitteln, das können beide nicht! Außerdem, du vermittelst ein Gefühl von Sicherheit. Ich meine, sicher, Boss wird das bei Princess auch tun, aber du gibst es auch den anderen!" Darauf wußte er nichts zu sagen. "Aber, weißt du, jetzt würde ich deine Behauptung von vorhin gerne überprüfen!" flüsterte sie und küßte ihn. Aus irgendeinem Grund war er nicht überrascht, zumindest nicht von ihrer Aktion. Eher von seiner Reaktion. Er schlang die Arme um sie, drückte sie an sich und flüsterte: "Da hab' ich nichts gegen einzuwenden!" Er sah noch ihre weißen Zähne aufblitzen, bevor er sich hinunter beugte und sie leidenschaftlich küßte. --------------------------------------- Jetzt stand sie vor einem Problem. Sie wußte nicht, wen sie zuerst suchen sollte. Sie hatte die Andeutungen ihrer Freundin vorhin und deren Leuchten in den Augen sehr wohl verstanden, aber das hier war einen Notsituation. Außerdem, würde sie erst Boss und Princess suchen würde sie bestimmt auch stören. Und je länger sie wartete um so unpassender würde sie kommen, das spürte sie. Und sie seufzte sie, verfluchte noch einmal alle Welt und machte sich auf den Weg zu Tiger's und ihrem Zimmer, in der Hoffnung die beiden dort anzutreffen. Aber als sie an der Tür des Zimmers von Boss, President und God vorbeikam hörte sie dort Gekichere. Sie holte noch einmal tief Luft, dann trat sie an die Tür und klopfte laut und deutlich. Sofort verstummte jeglicher Laut aus dem Zimmer. Sie seufzte erneut. "Tiger, ich weiß daß du da bist!" Keine Antwort. "Und ich weiß auch sehr gut das ich störe, und ihr müßt mir wirklich glauben, daß es mir wahnsinnig leid tut, aber es geht nicht anders!" "Was ist denn?" President klang etwas außer Atem, und aus irgendeinem Grund verursachte das bei ihr einen unbändigen Reiz zu lachen. Aber sie riß sich zusammen. Das war im Moment einfach zu unpassend. "Wir haben eine Nachricht von Burai!" Nach einem kurzen Moment Stille antwortete Tiger: "Wir kommen sofort, sag' schon mal den anderen Bescheid, wir treffen uns dann wieder auf der Terrasse!" --------------------------------------- "Was ist denn jetzt schon wieder, kann man denn noch nicht einmal in Ruhe einen kleine Spaziergang machen?" maulte God und blickte, wie immer, grimmig in die Gegend. "du kannst ja wieder gehen, wenn es dich nicht interessiert!" meinte Boss. "Ich habe nie behauptet, daß es mich nicht interessiert!" fuhr God auf. "Dann hör auch auf rum zu nörgeln!" "Hört auf!" Tiger mußte etwas grinsen, anscheinend hatte ihre Taktik ja doch funktioniert und er hatte wieder etwas mehr Selbstbewußtsein. Boss grinste etwas schuldbewußt und God schnaubte einmal, wurde danach aber auch ruhig. "Also, die Situation ist folgende:," find Mosar an, "Wir haben vor einer guten halben Stunde eine Nachricht von Burai bekommen, in der es hieß, er habe Spuren von Menschen gefunden, in der Nähe des Gebirgszuges der Marataberge." "Marataberge?" "Das heißt soviel wie "Berge des Schauderns", in der alten Sprache von Asante. Sie heißen deshalb so, weil es dort sehr viele enge, verwinkelte Täler gibt in denen jeder noch so kleine Laut ein grausiges Echo findet. Früher glaubte man, dort würden die verlorenen Seelen hausen, und jeden Wanderer solange verwirren bis er völlig die Orientierung verloren hat, vor Hunger und Durst halb wahnsinnig ist und schließlich elendig verrecken muß." Als er die angstvollen Gesichter von Timmet und Blanda sah lächelte er. "Macht Euch keine Sorgen, das sind alles nur Märchen, es gibt diese Verlorenen Seelen nicht wirklich. Das sind alles nur alte Erklärungen für das Echo." "Und, was ist nun mit diesen Menschen?" fragte Tank. "Burai konnte nicht wirklich feststellen, von wem die Spuren sind, und sie sind auch schon einige Wochen alt, aber da sich keiner der Bewohner von Asante in dieses Gebirge traut können wir davon ausgehen, daß es sich um diese drei Fremden handelt!" "Und was passiert jetzt?" fragte Tiger. Mosar seufzte. "Das müßt ihr wissen. Wenn ihr direkt dieser Spur folgen wollt, so können ich und einiger meiner Männer euch begleiten. Es kann dann allerdings sein, daß es nur ein falsche Alarm ist, und wenn Burai uns diese Nachricht mitteilen will sind wir schon längst nicht mehr hier." "Aber kann die Nachricht denn nicht weiter geschickt werden?" fragte Prof. "Wie bitte?" "Wenn die Nachricht von Burai hier im Palast angekommen ist, kann sie dann nicht an uns weitergereicht werden?" "Sobald wie den Palast verlassen haben nicht mehr. Denn, unser Kommunikationssystem ist nicht ganz so fortschrittlich wie das Eure. Burai schickte uns eine Nachricht über einen Terruano." "Terruano?" echote Gatscha. Mosar lächelte wieder leicht. "Ja, ein Terruano ist ein kleines Tier das sich in wahnsinniger Schnelle Tunnel durch jede Art von Boden buddeln kann. Er findet immer den Weg, durch ein ausgefeiltes Orientierungsvermögen, und sie kehren immer wieder an einen Platz zurück. Aus diesem Grund sind sie sehr gut für solche Aufträge geeignet. Aber sie können uns nicht finden wenn wir nicht mehr im Palast sind!" "Klingt wie eine unterirdische Brieftaube!" meinte Silence. "Hmm, scheint mir auch so. Aber es ist schade, daß wir keinerlei Möglichkeiten haben, diese Informationen abzufangen, bevor sie in den Palast gelangen. Also, was sollen wir nun tun?" "Wir sollten abstimmen! Ich bin dafür, daß wir dieser Spur nachgehen! Es könnte immer wieder passieren, daß es ein falscher Alarm ist, wir können nie hundertprozentige Sicherheit kriegen." meinte Boss und Tiger nickte. "Ich bin auch dafür, es ist immerhin besser als hier die ganze Zeit über rumzuhängen und nichts zu tun zu haben!" Auch die meisten anderen nickten, nur God war mal wieder anderer Ansicht. "Und ich gehe jede Wette ein, daß das alles nur wieder ein Trick ist, um uns loszuwerden! So wie diese ganze Aktion hier!" "Wieso mußt du eigentlich immer alles und jeden schlecht machen?" fragte Princess. "Wie bitte?" "Du weißt ganz genau, was ich meine! Man kann es dir nie recht machen, egal wie sehr man sich auch anstrengt! Du hast grundsätzlich immer etwas auszusetzen! Hast du dir eigentlich jemals überlegt, wie sehr du andere damit verletzt? Weißt du, es kann verdammt frustrierend sein, wenn man weiß, daß der andere es sowieso schlecht findet, egal was man macht! Da mußt du dich nicht wundern, wenn andere dir aus dem Weg gehen!" sie hatte sich richtig in Rage geredet, jetzt drehte sie sich um und ging aus dem Zimmer. Inder Tür drehte sie sich noch einmal um. "Ich bin auf jeden Fall dafür, dieser Spur nachzugehen!" Boss grinste etwas, hielt es aber für besser, sie jetzt allein zu lassen. Er wußte ganz genau, daß sie noch etwas für God empfand, doch sah er in ihm keinerlei Rivalen, es war eine andere Art Verbundenheit, die God und Princess teilten als sie beide. Außerdem, er wollte gerne wissen, wie sich die Gruppe entscheiden würde. "Also, stimmen wir ab?" fragte Tank. President nickte. "Ja, alle die dafür sind, daß wir diesem Hinweis nachgehen, heben jetzt die Hand! Oder besteht irgendwer auf Geheimwahl?" er schaute dabei Snake und Nerd an, doch die beiden taten, als hätten sie ihn nicht gehört. 13 Hände hoben sich spontan, und zum Erstaunen aller folgte eine 14. etwas später. Alle starrten ihn an. "Was habt ihr?" fuhr God schließlich auf. Doch sie grinsten nur. "Verdammt, ich hab' auch keinen Bock, hier bis an mein Lebensende zu sitzen und darauf zu warten, daß irgendwer noch mal die Idee hat, eine Zeit-Raum-Maschine zu bauen!" Dann stand er auf und stapfte davon, allerdings mußte er dazu noch an Boss vorbei. Und der hielt ihn am Arm fest. "Weißt du was? Princess sollte dir öfter die Meinung sagen, du bist dann viel vernünftiger!" God schnaubte jedoch nur, in seinen Augen lag allerdings ein etwas merkwürdiger Glanz. --------------------------------------- "Und? Wie habt ihr euch entschieden?" "Wir brechen übermorgen bei Sonnenaufgang auf!" Sie nickte. "Gut." Er lehnte sich neben sie an die Veranda und starrte in den Garten. "Meintest du das eben ernst?" sie wußte nicht, warum sie das gefragt hatte, eigentlich wollte sie es gar nicht, es war ihr einfach so rausgerutscht. Er schaute sie an und ihr wurde wieder heiß. "Ja, das habe ich ernst gemeint!" aus irgendeinem Grund klang er heiser, aber das macht das ganze nur noch schöner für sie. "Gut! Ich dich auch!" antwortete sie und schmiegte sich an ihn. Eine Weile blieben sie so stehen, dann flüsterte Boss leise: "Was meinst du, sollen wir President mal nach seiner Ausrüstung fragen?" Sie kicherte leise. "Ich glaube nicht, daß er sie uns geben würde, vermutlich braucht er sie im Moment gerade selber!" "Wie kommst du denn darauf?" Sie kicherte erneut. "Hast du nicht den Ausdruck in seinen und Tigers Augen gesehen?" Er schüttelte den Kopf. "Ich gehe jede Wette ein, daß die beiden im Moment sehr beschäftigt sind." Jetzt mußte auch er leise lachen. "Aber schade ist es trotzdem!" Und da stimmte sie ihm zu. --------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)