Einige Augenblicke von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Einige Augenblicke Wusstest du, dass ein Augenblick, nur ein winziger kleiner Augenblick schöner und länger als dein ganzes Leben sein kann? Intensiver als du es jemals wieder fühlen wirst. Berauschender als dass du es dir nur im entferntesten in deiner Phantasie vorstellen könntest. So einen Moment erlebt man nur einmal. Nur einmal in seinem ganzen Leben. Auch wenn dir dein Leben endlos erscheint, es wird nie wieder geschehen. Nie wieder wiederholt werden, denn nichts wiederholt sich im Leben. Alles ist einmalig. So einmalig wie du. Denn du bist ein Individuum. Ein Mensch, denn es nicht zweimal gibt, niemals zweifach geben wird. Nur du erlebst die Gefühle, die für dich wichtig sind, die du für wichtig hältst, die nur für dich zählen und für niemanden sonst. Denn kein Mensch auf dieser großen weiten Welt, mit den bezaubernden Ozeanen, tief und unnahbar, wie deine Augen, in denen ich immer versinken mochte, in diesem unaufhörlich erscheinenden Universum, mit diesen Abertausenden Sternen und Planeten, die kleiner sein können als der Mond, aber auch größer als unser Sonnensystem, ist so wie du, denkt wie du, fühlt wie du. Denn du bist, wie jeder einmalig. Du bist für mich einmalig. Es sind Gefühle des Glücks. Unaufhörlich wallt eine Welle der vollkommenen Erlösung durch deinen Körper. Breitet sich in jeder Faser aus. Hört nicht mehr auf zu wüten, bis du glaubst platzen zu müssen. Zerspringen, wegen dieser euphorischen Empfindung, die du nur in dieser einzigen Sekunde spürst und nie wieder empfinden wirst. Ich empfand diesen Gefühl, als ich zu ersten mal deine Lippen auf meinen spüren durfte. Das Kribbeln in meinem Bauch spürte, als ich deine Lippen voller Hingabe schmeckte. Sie waren weich und zart, dass ich glaubte es könnte nichts schöneres geben als sie zu fühlen. Aber dann durfte ich deinen Mund erforschen. Du hattest mir Einlass gewährt. Kein noch so kleiner Winkel blieb meiner Zunge verschlossen. Sie suchte sich ihren Weg, bis sie auf deine traf. Sie umschlang, um sie nie wieder loszulassen. Deine mir meiner wieder entglitt, um sie gleich darauf wieder spüren zu dürfen. Es jagte mir einen elektrisierenden Schauer durch den Körper. Ich bekam eine Gänsehaut. Deine Haare waren so seiden, so zart. Sie fühlten sich an wie flüssiges Feuer. Ich spielte so gerne mit ihnen, ließ sie durch meine Finger gleiten. Flechtete dir kleine Zöpfe. Ich liebte deine Haare so sehr, so sehr wie ich immer dich liebte. Sie waren so schön, so wunderschön. Auch indem Moment als ich dich küsste, diesem einen Moment, den ich nie wieder vergesse, spielte ich mit deinen Haaren. Erst strich ich zart über sie, durchfuhr sie mit meinen Fingern. Ganz leicht ließ ich sie über deine Haare gleiten. Der Kuss, dieser wunderschöne Kuss, dauerte ewig. Ich dachte, vielleicht auch nur ich, dass die Zeit angehalten worden sei. Nur für uns, für uns alleine. Ich dachte, sie hätten sie angehalten, damit wir diesen Moment, diese himmlischen Sekunden ewig genießen konnten. Ganz für uns alleine hatten. Dieser Kuss wurde immer intensiver. Immer mehr Gefühle bauten sich in mir auf. Ich war so glücklich, so glücklich dich zu haben. Du gabst mir halt. Ich konnte mich an dir festhalten, wenn ich zu schwach war und ich war schwach. Nicht körperlich gesehen, aber seelisch. Man konnte mich leicht beeinflussen, mit allem. Ich ließ alles mit mir geschehen. Du warst der erste und einzige der mich nicht ausnutze, mich nicht zu einer Sache treiben wollte. Ich habe dir vertraut. Dich mehr geliebt als mein eigenes Leben. Ich wäre gestorben, nur um dich beschützen zu können. Um das Böse von dir ab zuwenden, wenn es dich bedroht hätte, hätte ich mein Leben gegeben, nur damit du weiterleben könntest. Durch diesen einen Kuss flammte immer mehr Leidenschaft in mir auf. Ich wollte dich spüren, und zwar ganz. Du tatest mir diesen Gefallen und ich durfte Eins mit dir werden. Du verteiltest Küsse auf meinem Körper, brachtest mich zum Höhepunkt durch deine Zunge. Dies war die schönste Nacht meines Lebens. Sie war wieder nur einmalig, wie alles. Und ich sollte sie nicht wieder erleben. Wir schliefen zwar noch öfters miteinander, aber nicht konnte diese eine, diese erste Nacht übertreffen. Nie mehr Leidenschaft im Spiel sein. Sie waren alle schön, und ich lernte dich immer mehr lieben, aber nichts wiederholt sich, und so auch nicht diese Nacht in der ich mich in dich verliebte. In der ich mir selbst zum Versprechen machte, dich nie wieder loszulassen. Aber wie schon gesagt, nichts dauert ewig, nichts hat bis in die Unendlichkeit bestand. Und so auch nicht unsere Liebe. Sie zerbrach, und so brach auch mein Herz. Es wurde in Tausende Teile zerrissen. Dunkelheit hüllte mich wieder ein. Trauer umgab mich. Aber ich bin dir nicht böse, nicht im geringsten. Denn noch immer bist du der wichtigste Mensch für mich. An dem Tag, als wir uns trennten. Verschiedene Wege gingen. An dem Tag als wir uns das letzte mal sahen, weinte ich. Weinte ich zum ersten mal in meinem Leben. Ich habe vorher nie geweint, weder aus Glück, noch aus Trauer, denn mir war, bis ich dich traf, alles egal. Aber an diesem Tag weinte ich. Tränen liefen mir die Wagen herab. Du strichst sie zärtlich hinweg. Deine Hand blieb auf meiner Wange liegen, dort wo sie schon so oft gelegen hatte. Unsere Gesichter waren sich ganz nah. Die blicktest mir in meine Augen und ich in die deinen. Auch in diesem Moment mochte ich noch in ihnen versinken wollen, denn sie waren so bezaubernd, so wunderschön. Unendlich tief, unnahbar, wie du es immer warst. Außer bei mir. In meinen Armen hattest du dich geöffnet, mir Einlass gewährt, in deine Welt. Ich konnte auch in deinen Augen die Trauer lesen, die ich fühlte. Die mir mein Herz heraus zu reißen schien. Tränen bildeten sich. Diese du aber nicht frei ließt, sie verschlossen hieltest. Immer näher kamen sich unsere Gesichter und immer schwerer fiel es dir deine Tränen zurückzuhalten. Ich konnte deinen Atem auf meiner Haut spüren, ich genoss es in vollen Zügen, denn ich wusste, es würde nicht noch einmal geschehen. Du gabst mir einen noch einen Kuss, es sollte der Letzte sein. Dann gingst du, und ich sah dich nie wieder. Nie wieder würde ich deine wundervollen Augen erblicken. Nie wieder durch deine Haare fahren. Nie wieder deine Lippen spüren. Nie wieder würden unsere Zungen ein Spiel der Leidenschaft spielen. Nie wieder darf ich dich lachen hören. Nein. Nie wieder würde du mir deine Liebe geben. Denn alles im Leben ist einmalig, und so auch unsere Liebe, die mich für eine Zeit lang zum glücklichsten Menschen auf der Welt, in diesem Universum, gemacht hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)