And when the angels sing von Amaunet ================================================================================ Kapitel 6: Briefe ----------------- Anmerkung: Einige Jahre später. Akasha saß in ihrem Zimmer im Vatikan und starrte auf das Kreuz an der gegenüberliegenden Wand. Sie schaute bestimmt schon seit einer halben Stunde darauf und langsam veränderte sich die Farbe etwas. Jesus wurde roter und schien zu zerfallen. Schließlich hing nur noch ein Skelett an einem heruntergekommenen Kreuz. Sie erhob sich und öffnete das Fenster. Wie sie doch den Vatikan hasste und doch musste sie tun was Integral ihr sagte. Dennoch war Akasha nicht an einen Eid gebunden wie Alucard. Sie konnte jederzeit kündigen und das Land verlassen. Das hatte sie schon eine Weile gemacht. Nirgendwo war sie richtig zu Hause. Neuerdings bekam sie Briefe von ihrem Bruder, was sie doch sehr verwunderte. Die Vampirin ging zum Schreibtisch und kramte den Brief hervor und las ihn sich zum tausendsten Mal durch. „Liebes Schwesterchen. Ich muss mit dir reden. Vater meinte, dass es wichtig sei und wir wollen ihn doch nicht verärgern!? Nicht nachdem wir ihn verlassen und uns solange nicht bei ihm blicken gelassen haben. Ich hoffe, du schreibst mir deine Antwort.“ Sie ließ den Brief fallen und starrte wieder auf das Kreuz, dass noch immer aussah, als wäre es verbrannt worden. Gedankenverloren griff sie zu dem Schreibblock und schrieb: „Hi Bruderherz. Lange nichts von dir gehört. Wie kommt’s denn? Was hat Dad denn so wichtiges zu bereden? Ich habe leider kein Interesse daran, dass er sich wieder in mein Leben einmischt. Das hat er damals schon oft genug getan. Also, was will er? Es sieht dir nicht ähnlich, mich wegen so etwas per Brief zu benachrichtigen. Was ist los? Hast du deine Vampirkräfte verloren? Außerdem sitze ich momentan im Vatikan fest, da komm ich erst mal nicht weg, Sorry. Du musst wohl oder übel Dad alleine treffen. Viel Spaß. Akasha.“ Sie faltete ihn zusammen und steckte ihn in einen Briefumschlag. In geschwungenen Lettern schrieb sie den Namen ihres Bruders darauf und steckte ihn in ihre Jackentasche. Wieder fiel ihr Blick auf das Kreuz, dass wieder normal aussah. ‚Eigenartig.’, dachte die Vampirin und blieb vor dem Kreuz stehen. Vorsichtig drehte sie es auf den Kopf und schon schlang sich eine weiße geflügelte Schlange um das Kreuz und würgte, den auf dem Kopf stehenden, Jesus. Erschrocken wich sie zurück. Akasha kannte dieses Symbol nur zu gut. Es war eines der Symbole ihres Vaters. Sie trat zwei Schritte zurück als die Schlange zum Leben erwachte und auf den Boden fiel. Leise zischend schlängelte sie auf Akasha zu. Diese nestelte nach dem Brief und steckte ihn der Schlange ins weit geöffnete Maul. „Gib das meinem Bruder.“, rief sie nur und die Schlange verschwand wieder. Akasha ging zum Fenster und starrte hinaus. Von draußen drang leise der Straßenlärm an ihre Ohren. Einige Menschen waren noch unterwegs und liefen an den Wachen vorbei, die den Vatikan bewachten. Plötzlich klopfte es an der Tür und Akasha, in Gestalt der 40jährigen Oberin, öffnete. Maxwell und Anderson standen davor. „Wir müssen dringend mit Ihnen sprechen. Es ist wichtig und eine äußerst delikate Angelegenheit.“ Sie folgte den beiden Männern in die Kirche und die drei blieben vorm Papst stehen. „In Venedig hat sich etwas Schlimmes zugetragen. Ich möchte, dass Ihr drei dorthin reist und nachseht.“ Die drei verbeugten sich tief und machten sich auf den Weg nach Venedig. #*#*#*#*#*#*# „Und was soll hier nun so schlimm sein?“, wollte Akasha wissen als sie die Innenstadt von Venedig durchquerten. „Das hat er uns leider auch nicht gesagt, deswegen werden wir an den Ort des Geschehens reisen.“ Akasha seufzte. Das war ja wieder ein ganz reizender Tag. Anderson schritt voran und bog um eine Ecke. Die Vampirin ging als letztes und erschrak heftig als sie den Boden des Ortes sah. Mit Blut waren Schriftzeichen auf den Steinboden gemalt, die eindeutig nicht katholisch waren. Sie schluckte schwer und trat näher heran. „Würden Sie sich das bitte näher ansehen, Oberin?“, meinte Maxwell und trat zur Seite. Vorsichtig ging sie in die Hocke und strich über eines der zahleichen Symbole. Es musste schon eine Weile dort angebracht sein, denn die Farbe löste sich nicht. Sie fuhr es nach und konnte plötzlich den Atem des Bösen spüren. Schnell drehte sie sich um und trat mehrere Schritte zurück als sie jemand bekanntes sah. Eine Frau, eingehüllt in schwarze Gewänder. Sie starrte Akasha aus grauen Augen an und strich die Kapuze nach hinten. Zum Vorschein kam ihr kahler Kopf. ‚Ishtar.’, schoss es Akasha durch den Kopf. Die Stellvertreterin ihres Vaters. Die Vampirin ging weiter rückwärts bis sie in der Mitte der Zeichen stand. Diese leuchteten rot auf und ein ohrenbetäubender Lärm legte sich über den Hinterhof. Maxwell und Anderson flohen so schnell sie konnten. Akasha und Ishtar waren nun allein. „Was willst du?“, fragte Akasha die Dämonin. Diese trat näher und zog sich die Kapuze wieder über den Kopf. „Das weißt du genau.“ „Woher soll ich es denn wissen? Verrat es mir, Ishtar!“ Ishtar ging an ihr vorbei und legte die Hand an das Feuersymbol des umgedrehten Pentagramms. Ein Licht umgab beide Frauen. „Willst du es wirklich wissen? Er ist deinetwegen hier.“ Akashas Augen weiteten sich bis ins Unermessliche. …………………… Etwas kurz, ich weiß. -__- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)