Sakura von -Hikki- ((Kagrra FF) one cherry blossom will fall.....fall in love with you?) ================================================================================ Kapitel 1: first cherry blossom ------------------------------- ~ Sakura ~ aaaaaaalso: diese FF ist die erste, die ich nicht wie meine anderen zuerst auf Block schreibe und dann am PC ausbessere, sondern sofort am PC schreibe. Warum? Weil ich ausprobieren möchte, ob es so nicht auch geht bzw. zu faul bin, immer so viel abzutippen ^^,,,, Warum ich ausgerechnet jetzt eine FF über Kagrra schreibe, weiß ich nicht wirklich, weil eigentlich kommen sie ja auch in meiner anderen FF "Crazy Schooldays" vor....aber na ja...ich hatte seit einigen Tagen die Idee zu dieser FF und jetzt schreibe ich sie halt xD~ Mal sehen, was sich daraus ergibt.... Über Kommis und Kritik würde ich mich sehr freuen! *lieb guckz* Hintergrundmusik: Kagrra *lol* Widmung: *lange überlegtz* mist....mir fällt keiner meiner Freunde ein, der Kagrra so sehr mag und diese FF vielleicht lesen wird @.@ also.....für Widmungen darf sich gerne jemand melden ^____^ Pairing: ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich DAS jetzt schon verrate?!? <___< Disclaimer: Tja, das übliche: Isshi, Akiya, Shin, Nao und Izumi gehören mir (leider) nicht, sondern immer noch sich selbst. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Story (*drop* dabei könnte ich es so gut gebrauchen). "~ * ~ * ~" = Perspektivwechsel Das war's von meiner Seite, hier ist das erste Kapitel: ~ first cherry blossom ~ Rosa, fast schon weiß. Leicht, sodass der Wind es mit sich trägt. Bezaubernd. Fast schon unheimlich anzusehen. Doch sobald es den Boden berührt, ist auch der Zauber vorbei. Es wiederholt sich dennoch Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute. Und immer denke ich das gleiche. Wie gerne wäre ich eine von ihnen. Wie gerne würde ich für immer ruhig daliegen können, sterben, wenn die Schönheit meines Lebens verblasst ist.... Es ist ein seltsames Gefühl. Schon seit Tagen sitze ich mittags hier im Park und beobachte sie. Einsam und alleine. Doch das ist mir egal. Es ist genau das, was ich mir wünsche. Allein sein. Endlich niemanden mehr sehen zu müssen. Nicht mehr verletzt zu werden. Nichts mehr tun müssen. Keinem Rechenschaft schuldig sein. Einfach nur so vor mich hin leben. Ich weiß genau, dass das nicht geht. Und dennoch versuche ich es immer wieder. Wenigstens für ein paar Stunden. Wenigstens kurz meine Sorgen vergessen. Mich vergessen. Manchmal strecke ich auch die Hand aus und fange ein paar dieser Schönheiten. Ich betrachte sie dann wehmütig, bevor ich sie doch zu Boden gleiten lasse, damit sie ihr gerechtes Ende finden. Das, was ich nicht kann. Meine "Blütezeit", wenn es so etwas überhaupt in meinem Leben gab, ist vorbei. Doch ich darf nicht sterben. Jeden Tag flehe ich, es wäre der letzte, doch niemand erhört mein Flehen. Wie oft saß ich schon im Bad mit dem Messer in der Hand.....doch ich kann es nicht, bin zu feige. Vielleicht habe ich auch noch tief in mir drin etwas Hoffnung. Wie lächerlich....Hoffnung... Der aufkommende Wind lässt mich erschaudern. Ich hatte völlig vergessen, wie kalt es die letzten Tage geworden war, als ich das Haus verlassen hatte. Die Sonne geht auch schon wieder unter. Seufzend sehe ich auf meine Armbanduhr. Wie ich befürchtet habe, ist es bereits fünf Uhr. Ich muss wieder zurück. Zurück an jenen Ort, wo ich nicht mehr glücklich sein kann. Obwohl ich das wahrscheinlich sowieso nirgends mehr sein kann.... Zögernd stehe ich auf. Ob ich es will oder nicht, ich muss gehen. Noch einen letzten Blick werfe ich auf den großen Baum über mir. Auf seine Zweige, die im Wind leicht schaukeln. Auf die rosa Tupfen, die nur noch verstreut an ihm hängen. Bald wird er kahl sein. Leer. So wie ich mich meistens fühle. Trotzdem hoffe ich, dass ich dann immer noch hierher gehen kann. Dass dieser Baum für mich trotz seiner Kahlheit nicht die gleiche Leere ausstrahlt, die ich fühle. Mit diesem Gedanken drehe ich mich um und laufe los. ~ * ~ * ~ Wieder ein regnerischer Tag. Seit drei Tagen hatte es nun schon ohne Unterbrechung geregnet. Als wollte der Regen alles noch mehr verzögern. Nicht, dass es nicht schon so längst zu spät war. Eigentlich hätte der Umzug schon vor zwei Wochen beendet sein müssen. Der Braunhaarige Junge verfrachtete ärgerliche seine Schulsachen in seinem neuen Schrank. Wäre alles gekommen wie geplant, wäre er auch rechtzeitig zum Schulanfang da gewesen. Aber nein. Natürlich hatte es nicht geklappt. Das war immer so. Die Zeitpläne seiner Mutter stimmten nie mit dem späteren Verlauf der Dinge überein. Dennoch konnte ihr Sohn nie darüber verärgert sein. Zu sehr wusste er doch, wie viel Stress sie hatte, seit sie allein für ihn sorgen musste. Sein Vater hatte sich vor einem halben Jahr mit einer neuen Frau verdrückt. Keinen Gedanken hatte er an seine frühere Familie seitdem verschwendet. Kein Anruf, kein Brief, nichts. Nur den Unterhalt zahlte er jeden Monat pünktlich. Doch das Geld hatte Nao noch nie interessierte. Er hätte sich viel mehr gefreut, wenn sein Vater weiterhin wenigstens Kontakt mit ihnen gehabt hätte. Und er wusste, dass seine Mutter genauso empfand. "Nao? Bist du da?" Das Krachen der Haustür ließ ihn aufhorchen. Also war seine Mutter endlich wieder von der Arbeit daheim. Mit einem Satz sprang er von seinem Schreibtischstuhl und rannte die Treppe runter, um danach sofort seiner Mutter um den Hals zu fallen. "Langsam, langsam...sonst fall ich noch um..." meinte sie lachend, wobei keinerlei Anzeichen von Tadel in ihrer Stimme waren. "Na, hast du schon alles eingeräumt?" fragte sie schließlich, als er sich von ihr löste. Etwas schuldbewusst kratzte er sich am Hinterkopf. "Noch nicht ganz...." war die Antwort. Was in seinem Fall bedeutete, dass sich die meisten seiner Sachen noch in den Umzugskartons befanden. Dort würden sie wahrscheinlich auch bleiben, sofern er sie nicht dringend brauchte, wie z.B. seine Kleider, oder sehr an ihnen hing, wie seine ganzen Notenblätter und CDs. "Ist ja auch egal!" meinte die junge Frau grinsend. "Komm, wir machen uns was zu essen!" Damit zog sie den Jüngeren mit sich in die Küche. Sie band sich eine unauffällige weiße Schürze um und steckte sich die langen schwarzen Haare hoch. Nao beobachtete sie dabei. Jede einzelne ihrer fließenden, eleganten Bewegungen. Er verstand nicht, warum sein Vater diese Frau verlassen hatte. Allein schon das liebevolle Lächeln, dass sie nun ihrem Sohn zu warf, hätte ihn doch aufhalten müssen.... "Wenn du deine Haare länger hättest, müsstest du sie auch hochstecken." neckte sie ihn ein bisschen und hielt ihm eine weitere Schürze hin. Er grinste und fuhr sich durch seine kinnlangen Haare. Sie waren genauso dunkel wie ihre, doch während ihre eindeutig schwarz-bläulich schimmerten, erkannte man bei seinen Haaren im Licht, dass sie einen leichten Braunton hatten. "Ich kann sie mir auch kurz schneiden...." antwortete er grinsend, worauf sie ihn scherzend mit einer Gurke bedrohte. "Wehe! Sonst muss ich wieder mit dir zum Arzt....und diesmal würde ich dich nicht von der Schule befreien..." Beide lachten und widmeten sich wieder dem Essen. Das letzte Mal, als Nao seine Haare "schneiden" wollte, hatte er sich dabei selber in die Kopfhaut geschnitten, sodass man die Stelle kahl rasieren und nähen musste. Seine Mutter hatte ihm dann nach längerem Quengeln seinerseits erlaubt, ein paar Wochen die Schule zu schwänzen, um nicht der peinlichen Fragerei seiner Mitschüler ausgesetzt zu sein. Glücklicherweise waren seine Haare schnell wieder lange genug gewesen, um die kahle Stelle zu überdecken.... Eine Stunde später ging Nao satt auf sein Zimmer. Morgen war sein erster Schultag, obwohl das Schuljahr schon längst angefangen hatte. Irgendwie fand er das sogar lustig. So hatte er wenigstens gleich von Anfang an etwas Besonderes als neuer Mitschüler. Etwas bange war ihm schon, wie seine neue Klasse sein würde, doch bisher hatte er sich mit jedem gut vertragen, das würde hier sicherlich nicht anders sein. Doch er hätte gerne richtige Freunde.... Vollkommen in Gedanken schlief er friedlich ein. ~ * ~ * ~ Gelangweilt. Das wäre das richtige Wort meinen derzeitigen Zustand zu beschreiben. Aber das äußere Erscheinen täuscht. Eigentlich bin ich gar nicht gelangweilt. Zumindest dürfte ich das bei meinen Noten nicht sein. Aber das alles interessiert mich nicht mehr....warum sollte man gute Schulnoten schreiben wollen, wenn es eh keine Bedeutung hat? Wenn sowieso niemand sich darum kümmert, was ich tue? Natürlich, schlechte Noten sieht man nicht gerne, aber wenn ich gute Noten schreibe, wird es als normal angesehen. Was genau ich dafür getan habe, interessiert nicht. Also warum dann anstrengen? Nur weil man es von mir erwartet? Nein, das will ich nicht mehr.... Doch gleichzeitig fühle ich mich als würde ich genau das tun, was alle von mir erwarten. Mich zurückziehen. Denn ich bin ihnen egal. So egal wie sie alle mir sind. Etwas anderes, als dass ich alleine bin, erwartet daher keiner von mir. Irgendwie erbärmlich.... Erbärmlich könnte man aber auch das nennen, was sich nun an der Tafel abspielt. Ein neuer Schüler ist seit heute in unserer Klasse und unser Mathelehrer hat natürlich nix Besseres zu tun als ihn sofort in die Mangel zu nehmen. Fast schon tut er mir leid. Aber auch nur fast. Denn wie gesagt, mir sind die anderen Menschen egal. Und selbst wenn er noch so hilfeflehend um sich sieht, ich werde sicherlich nicht strecken und ihn erlösen, indem ich die richtige Antwort sage. Auch wenn er nun genau in meine Richtung sieht mit seinen dunklen durchdringenden Augen, ist er mir immer noch egal. Selbst, wenn seine Augen mich ansehen als wüssten sie alles über mich und dabei so unglaublich schön sind, werde ICH ihm sicherlich nicht helfen.... "Shin-kun?" Erstaunt sehe ich den Lehrer an und realisiere erst jetzt, dass meine Hand hoch erhoben ist. Etwas beschämt senke ich den Kopf und murmele "Wuzel 21 hoch 5" "Richtig." strahlt unser Pauker zufrieden und schickt den anderen an seinen Platz. Der lächelt mich jetzt dankbar an. Ich ignoriere jedoch seinen Blick. Soll er sich bloß nichts drauf einbilden, nur, weil ich ihm geholfen habe. Das heißt noch lange nicht, dass er mich interessiert. Mein Blick wandert nach draußen auf den Pausenhof. Hoffentlich ist diese Stunde bald zuende und ich kann mich in meine Ecke verziehen und eine rauchen. Das gerade eben ist sicherlich nur wegen Nikotinmangel geschehen. Auch, wenn ich gar nicht süchtig bin.... ~ * ~ * ~ So weit wie möglich vom Schulgebäude entfernt fand er schließlich, was er gesucht hatte. Der Blonde saß an eine Mauer gelehnt auf dem Boden und rauchte. Seine Augen waren dabei geschlossen, sein Gesicht zeigte nicht die kleinste Regung. Nur hin und wieder hob er den Arm mit dem Glimmstängel, um kurz daran zu ziehen. Den Rauch atmete er nur zögerlich aus. Leise ließ sich Nao neben ihm nieder und beobachtete seinen Mitschüler noch eine Weile. Doch dieser schien ziemlich schnell zu bemerken, dass er nicht mehr alleine war. Er drehte sich zu Nao und musterte ihn abwertend. "Was willst du hier?" seine Stimme klang abweisend, seine Körperhaltung war es ebenso. Er hatte sich wieder von dem Neuen abgewendet und sah ihn nicht einmal an, während er mit ihm sprach. "Ich wollte mich bei dir bedanken!" kam die ehrliche Antwort zurück. "ich glaub, hätte ich noch länger an der Aufgabe rumknobeln müssen, wäre ich bald vollkommen verrückt geworden...." leise lachend lehnte er sich zurück und wartete auf eine Reaktion des anderen. "Bist du das nicht jetzt schon?" fragte Shin spitz. "Oder warum denkst du, dass ich dir helfen wollte?! Ich konnte nur deine Dummheit nicht mehr länger ertragen!" Er drückte seine Zigarette an der Wand neben Naos Kopf aus und sah ihm kalt in die Augen. "Lass mich in Ruhe, verstanden?!" Ruckartig stand er auf und verließ fast fluchtartig seinen Stammplatz. Dort saß nur noch ein verwirrt dreinblickender 10-Klässler, der sich fragte, warum er so abweisend reagierte. Schließlich wollte er doch nur nett zu ihm sein, sich vielleicht sogar mit ihm anfreunden. Aber daraus würde anscheinend nichts werden. Das hatte der Ältere ihm eindeutig symbolisiert. Ein paar seiner anderen Mitschüler winkten ihm plötzlich von der anderen Seite des Pausenhofs zu. Na gut. Er würde niemandem seine Freundschaft aufzwingen. Freunde würde er auch so genug haben, warum sollte er sich dann um diesen komischen Kerl Gedanken machen? Lächelnd lief er zu den anderen, die ihn freudig begrüßten und neugierig ausfragten. ~ * ~ * ~ Immer noch sitze ich hier, weiß nicht, was ich tun soll. Betrachtete den Tränen nahe den Boden vor meinen Füßen. Kein Schatten fällt mir ins Gesicht. Kein Rascheln der Blätter hat mich empfangen, als ich herkam. Geschockt sehe ich den Baumstumpf vor mir an. Wie konnten sie nur?!? Wie konnten sie nur diesen Baum, meinen Baum, fällen? Er war doch noch mitten in seiner Blütezeit gewesen! Er war doch so schön gewesen! Warum nur liebten es die Menschen so sehr, Schönes zu zerstören? Fühlten sie sich dann selber schöner? Machte es sie glücklich zu sehen, wie andere litten? Wie andere zugrunde gingen daran, wie man sie behandelte? Ich verstand dieses Verhalten nicht. Gleichzeitig wusste ich aber, dass ich vielleicht genauso war. Denn niemand hatte mich bisher anders behandelt als diesen Baum. Längst hatte ich es aufgegeben, anderen zu vertrauen.... Und seither benahmen sie sich noch viel schlimmer. Ignorierten mich. Lachten über mich, während sie taten als wäre ich nicht anwesend. Machte so etwas wirklich Spaß?? Oder dieser Neue. Warum war er zu mir gekommen? Aus Mitleid? Ich will kein Mitleid! Ich brauche kein Mitleid! Von niemandem! Hatte er bestätigt haben wollen, dass jeder ihn mochte? Dann hatte er sich getäuscht. Ich bin nicht die anderen, die ihn sofort verehren, nur weil er nett ist oder gut aussieht. Sofort als ich ihn sah, wusste ich, dass er so jemand war. Jemand, den alle mochten. Jemand, der viele Freunde hatte. Jemand, der mit allem fertig wurde. Jemand, der das Gegenteil von mir war. Was wollte so einer denn schon von mir? Dachte er, er könnte mich vielleicht verändern? Sicherlich nicht! Ich bleibe alleine, ich brauche niemanden. Selbst, wenn ich mich noch so sehr nach jemandem sehne.... Doch diesen "jemand" gibt es nicht. Nicht für mich. Niemand könnte mich lieben.... ~ * ~ * ~ jo....das erste Kapitel....leider etwas kürzer als ursprünglich geplant, trotzdem saß ich hier glaub zwei Stunden O.O also verzeiht mir bitte ;____; und schreibt mir ein Kommi, ja? ^.^, eine Stunde später: ich schreib doch weiter *drop* macht mir einfach grad viel zu viel Spaß, als dass ich es auf wann anders verschieben möchte bzw. hier aufhören möchte....hab übrigens grad nen Kuchen gegessen, falls es jemanden interessiert xDD~ und ich hör jetzt das neue Kagrra Album *___* san ist toll o^.^o ~ * ~ * ~ Noch einmal klingelte er vergeblich. War ja auch klar, dass niemand öffnete. Seine Mutter war bestimmt noch beim Arbeiten. Warum musste er auch so blöd sein und seinen Schlüssel vergessen? Resignierend ließ er von der Hausklingel ab und überlegte, wohin er gehen konnte. Er kannte sich hier doch noch gar nicht aus. Also einfach nur spazieren gehen.... Nao steckte seine Hände in die Hosentaschen, um sie vor der Kälte zu schützen und setzte sich in Bewegung. Kaum eine Viertelstunde später blieb er verwundert vor dem Eingang zu einem Park stehen. Nicht, dass er noch nie einen Park gesehen hatte, aber das, was er gerade sah kam ihm ziemlich komisch vor. Ein paar Meter weiter weg saß ein blonder Junge in der Hocke vor einem Baumstumpf und wippte hin und her. Er schien zu weinen, und seltsamer Weise kam er Nao vertraut vor. Als würde er ihn schon ewig kennen. Dieser Anblick jedenfalls ließ ihn nicht los. Er sah wie gebannt zu, wie der andere mit den Händen über den Baumstumpf strich und leise murmelte. Man konnte meinen, er wollte den Baumstumpf trösten. Doch das war absurd. Wer tröstete schon einen Baumstumpf? Nao musste bei diesem Gedanken über sich selber lächeln. Was dachte er nur immer? Aber trotzdem machte der Junge auf ihn diesen Eindruck. Und noch dazu machte er einen völlig einsamen Eindruck. Der Baumstumpf schien sein einziger Halt in dieser Welt zu sein... Langsam ging Nao auf den anderen zu. Er wusste nicht, warum, aber er wollte den Blonden trösten. Wollte wissen, was passiert war. Doch als er neben ihm stand, weiteten sich seine Augen vor Überraschung. Auf dem Boden saß Shin. Eben jener Shin, der ihn am Morgen noch so schroff abgewiesen hatte. Er schien Nao jedoch noch gar nicht bemerkt zu haben. Seine Lippen formten immer wieder das Wort "warum" und wenn man genau hinhörte, konnte man eben dies auch ganz leise geflüstert hören. Dieses Gefühl, den anderen trösten zu wollen, überkam Nao plötzlich wieder. Obwohl er wusste, wie Shin wahrscheinlich reagieren würde, ließ er sich neben ihm auf die Knie nieder und zog ihn plötzlich an sich in eine Umarmung. Der Blonde riss erschrocken die Augen auf. Erst jetzt realisierte er, dass er nicht mehr alleine war, und er begann sich heftigst gegen Nao zu wehren, doch der ließ ihn nicht so einfach los. Erst, als Shin ihn hasserfüllt ansah, ließ er ihn geschockt los. Keinerlei Tränen waren mehr in Shins Augen zu sehen. Sie blickten nur leer und zugleich hasserfüllt auf den Jüngeren. "Ich sagte doch, du sollst mich in Ruhe lassen!" schrie er aufgebracht. "Kannst oder willst du mich nicht verstehen?!? Ich brauche dich nicht! Weder dich noch sonst jemand von dieser verlogenen Bande! Menschen wie du sind daran schuld!" Er zeigt auf den Baumstumpf neben ihnen. "Ihr erfreut euch eine Weile an der Schönheit, dann plötzlich bemerkt ihr dadurch eure eigene Hässlichkeit und zerstört die schönen Dinge! In eurer Welt ist nur Platz für die schönen Dinge, die ihr gebrauchen oder zerstören könnt, damit ihr glücklich seid! Darum lass mich endlich in Ruhe! Ich gehöre nicht zu euch!" Naos Blick veränderte sich auf einmal. Zuerst hatte er nur erstaunt Shins Worten zugehört, doch nun spiegelten seine Augen etwas ganze anderes als Verwunderung. Verletztheit. Shin jedoch sah ihn nicht mehr an, sondern setzte sich wieder an seinen vorherigen Platz. Nach einer Weile des Schweigens stand Nao schließlich auf und ging. Er konnte es nicht mehr ertragen Shin so zu sehen und gleichzeitig zu wissen, dass er seine Hilfe nicht wollte. Behauptete sie nicht zu brauchen. Er wusste genau wie wenig das stimmte, doch er konnte nichts dagegen tun, und das machte ihn fast wahnsinnig. Trotzdem ging er noch nicht nach Hause. Zuerst musste er noch etwas einkaufen gehen.... ~ * ~ * ~ Ich gehe heute etwas früher als sonst. Dieser Anblick schnürt mir das Herz ab. Es ist fast so als wäre dieser Baum ein Teil von mir gewesen. Ein weiterer Teil von mir, den meine Umwelt getötet hat. Zuhause erwartet mich dasselbe wie immer. Meine Mutter ist beschäftigt in der Küche, während mein Vater und mein älterer Bruder betrunken im Esszimmer sitzen. Sie sind meistens schon betrunken, bevor sie nach Hause kommen, weil sie nach ihrer Arbeit immer die Bars der Stadt abklappern. Dass dabei sowohl mein Bruder als auch mein Vater immer wieder Frauen aufreißt, weiß ich nur gut genug. Meine Mutter auch. Vater war einmal sogar so dreist gewesen, dass er eine seiner Affären mit nach Hause brachte. Ich erinnere mich noch genau daran, wie sehr meine Mutter an diesem Abend geweint hatte. Trotzdem trennte sie sich nicht von meinem Vater. Sie war nicht mehr dazu in der Lage. Zu sehr hatte er ihr schon über die Jahre zugesetzt. Auch mir konnte sie nicht mehr helfen. Kaum dass ich da bin, ruft mein Vater mich auch schon zu sich. Das Übliche. Er schreit mich an, wobei er schon durch Kleinigkeiten gereizt reagiert. Und wie immer reagiere ich nicht. Er wird sauer. Auch wenn ich ihn nicht ansehe, merke ich es genau an seinem plötzlichen Schweigen. Ein, zwei Sekunden später habe ich seine Hand in meinem Gesicht. Mein Bruder kichert ein bisschen, während mein Vater sich zufrieden wieder an den Tisch fallen lässt. Ich gehe wortlos auf mein Zimmer. Schon lange habe ich aufgegeben mich dagegen zu wehren. Widerspruch bedeutet nur noch mehr Prügel. Also schweige ich lieber. In meinem Zimmer angekommen, schließe ich zuerst die Tür gut hinter mir ab. So habe ich wenigstens bis morgen früh meine Ruhe. Das Knurren meines Magens ignoriere ich währenddessen gekonnt. Er ist so leer wie ich mich gerade fühle, das ist ganz gut so. Appetit habe ich jetzt eh nicht. Ich ziehe meine Sachen aus und schlüpfe in mein Schlaf-T-Shirt, dann lasse ich mich auf mein Bett fallen. Traurig ziehe ich das Kopfkissen zu mir und vergrabe mein Gesicht darin. Warum? Warum nur? Doch ich kenne bereits die Antwort darauf. Weil es nun einmal so ist. Und es wird wahrscheinlich für immer so bleiben. Verzweifelt unterdrücke ich mein Schluchzen, aber dennoch rinnen einige Tränen über meine Wangen, landen auf dem weichen Stoff und versickern. Wenn doch nur auch meine Probleme so verschwinden könnten. Irgendwann nach Mitternacht schrecke ich aus meinem Schlaf heraus. Im Erdgeschoss war etwas klirrend zu Boden gefallen, da war ich mir sicher. Schon bald kann ich auch die wütende Stimme meines Vaters hören, der meine Mutter anschreit. Ein weiteres Klirren. Hoffentlich tat er ihr nichts an. Ich versuche meine Ohren mit dem Kissen zuzudrücken, doch die dadurch entstehende Stille macht mich nur noch mehr verrückt. Weiß ich doch genau, dass es eigentlich nicht still sein sollte. Mein Blick fällt auf mein offenes Fenster, durch das der Mond hereinscheint. Und plötzlich weiß ich, was ich tun will.... Etwas später erreiche ich den Park. Ich weiß nicht, warum ich ausgerechnet hierhin gerannt bin. Schließlich gibt es hier nichts mehr für mich. Der Baum ist gefällt. Trotzdem zog es mich hierher. Das Gras ist schon leicht feucht, als ich über es gehe. Ich hätte mich vielleicht umziehen sollen. Aber so stehe ich eben nur ein meinem Schlaf-T-Shirt vor dem Baumstumpf. Der Boden davor ist leicht aufgewühlt.... Meine Augen füllen sich nach und nach mit Tränen. Schließlich fällt eine davon hinunter und zerspringt auf einem Blatt. Ich gehe in die Hocke und streichle darüber. Ein Lächeln ziert mein Gesicht, als ich die neu eingepflanzte, junge Pflanze vor mir betrachte. Dieser Idiot. Eine Kirschblüte blüht, obwohl es bis auf den Mondschein völlige Nacht ist. Eine einzelne Blüte der Hoffnung. ~ * ~ * ~ soooo, schönes Ende für dieses Kapitel, ne? ;___; bis bald, und.....Kommis bitte >.< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)