Ginji´s Sanctuary von abgemeldet ================================================================================ Epilog: -------- Vertieft in seine eigenen Gedanken raste Ban mit seinem kleinen Käfer durch die abendlichen Straßen Tokios. Stillschweigend tropften die letzten Zeugen des Schauers auf die dunklen, schwarzen Asphaltflächen. Ban wusste noch nicht einmal genau wohin er eigentlich wollte. Er fuhr einfach nur langsam die lange, endlos erscheinende Straße weiter. Eben noch bei Himiko zu Hause, schon so weit entfernt. Seine Gedanken kreisten weiterhin um Yamato. Wie er dort gelegen hatte; Blut überströmt und leblos. Immer wieder sah Ban dieses Bild vor seinen Augen. Warum hatte er ihn umbringen müssen? Er konnte nirgendwo mehr hin. Ziellos war er losgefahren, wutentbrannt , ohne zu wissen wohin, einfach nach Shinjuku, der schlimmsten und gefürchtetsten Gegend Tokios. Aber warum? Um sich abzureagieren? Und nun? Jetzt hatte er nur noch mehr Probleme. Was hatte er da nur wieder getan? Nun lag der junge Anführer der gefürchteten Jugendgang "VOLTS" auf seinem Rücksitz und tropfte bzw. blutete seinen heißgeliebten Subaru 360 voll. Murrend lies Ban seinen Blick von dem Rückspiegel sinken und schaute wieder auf die dunkle und vom Regen im Licht glitzernde Straße. Der Wuschelkopf verlangsamte das Tempo, als er endlich den Namen eines Cafés las: Honky Tonk. Hier würden sie die Nacht irgendwie unterkommen. Für mehr reichte sein Geld nicht, denn ein Hotel wäre zu teuer gewesen. Also fuhr der Braunhaarige rechts ran und hielt den kleinen Wagen an, bevor er behutsam ausstieg und den Sitz vorschob, um seinen "Gast" heraus zu holen. Vorsichtig hob er den jungen Anführer hoch und trug ihn sanft in den kleinen Laden. Paul lies langsam die schwere Zeitung sinken und hob den Kopf, um seine neuen Gäste zu begutachten. "Was kann ich für euch tun?", sein Blick fiel dabei eher auf Ginji, der immer noch bewusstlos war. "Ich hätte gern ein Zimmer, nicht allzu teuer.", antwortete Ban knapp. Paul nickte zögernd und zeigte dem jungen Mann den Weg nach oben. Ohne ein weiteres Wort deutete Ban dem Ladenbesitzer an zu gehen und nachdem dieser sich aus dem Zimmer entfernt hatte, legte Ban seine "Siegestrophäe" auf eines der Betten und deckte den Blonden sorgfältig zu. "Ich glaube, du hast dir deine Erholung verdient.", fing Ban leise und erschöpft an, während er sich eine seiner Zigaretten anzündete und tief einatmete, "Gomen nasaii, Ginji-kun.", fügte er schließlich eher wie zu sich selbst hinzu und drehte den Kopf weg. Eine weile herrschte tiefe und beinahe erdrückende Stille, die höchstens von dem flachen, langsamen Atemzügen Raiteis gestört wurde. Der Ältere nahm schließlich den letzten Zug des leicht gebogenen Zigarettenstummels und drückte diesen dann matt in dem grünlichen Aschenbecher, der neben seinem Nachttisch stand, aus. Dann legte auch er sich schließlich hin und ergab sich dem Schlaf. ****** Am nächsten Morgen weckten den Get Backer die hellen Sonnenstrahlen, die durch das kleine Fenster ins Zimmer schienen. Er blinzelte, immer noch müde vom Vortag, dagegen und hielt sich zuerst die Hand vors Gesicht. Es half nichts. Müde, erschöpft und träge setzte er sich schweren Herzens auf und wuschelte sich durch seine braune Mähne, nachdem er lange gegähnt hatte. Dann streckte er sich mühsam um auch ja die letzte Müdigkeit ab zuschütteln, was trotz allem nicht gelang. Schließlich setzte Ban sich seine Nickelbrille wieder auf, die er kurz vor dem Schlafen auf den Nachttisch neben dem Ascher gelegt hatte und stand langsam auf. Noch einmal streckte sich der Blauäugige ausgiebig und wandte sich dann langsam um. Ein tiefer Seufzer war zu hören. Es war ja klar gewesen: Der Blondy war geflohen. War sicher auch besser so. Ban wusste nicht wirklich, ob er ihn lieber bei sich gehabt hätte oder jetzt doch glücklicher war, sein Geldbeutel war auf jeden Fall voller. Als der Seeigel-Kopf wieder aus seinen Gedanken erwacht war, ging er mit halbgeöffnete Augen, aus denen er sich gerade den Schlaf strich, nach draußen, um Paul für die schnelle Unterkunft zu danken und auch zu bezahlen. Doch was er da sah, hätte er nicht erwartet: Dort saß Raitei, den Kopf leicht gesenkt rührte er in einer dunklen Tasse, in der vermutlich Kaffee war. Als Ban auf der letzten Treppenstufe angekommen war, schien selbst Ginji ihn zu bemerken. Er hob den Kopf leicht an und schaute den Nachkommen einer Hexe abwesend an. Dann zwang er sich zu einem leichten, aber ehrlichen Lächeln. Ban wusste nicht was er darauf sagen sollte und ging so erst mal nur schweigend an die Theke, wo er sich neben den Anführer der VOLTS setzte. "Einen Kaffee!", sagte er beiläufig zu Paul. "Geht aufs Haus." Auch Paul sah Ginji mit besorgter Miene und gerunzelter Stirn an, während er dem Braunhaarigen den Kaffee servierte. Ban trank einen Schluck und auch während er sich die Zunge an der schwarzen und bitteren Brühe verbrannte, musterte er seinen gestrigen Gegner weiter. Seine Augen waren so klar und rein. Sie glitzerten leicht, vermutlich von den Tränen, die er versuchte zurück zu halten. Schnell wandte Jagan seinen Blick wieder ab, als er spürte, dass er ihm wohl länger in die Augen gesehen hatte, als gewollt. Nun runzelte auch Ban die Stirn und nahm noch einen großen Schluck des immer noch viel zu heißen Kaffees. Dieser Kerl zog ihn irgendwie an; Diese Unschuld, diese große und reine Kraft, die Naivität und gleichzeitig dieser treue, ergebene Blick. Kein Zweifel; Ban war von ihm auf unerklärliche Weise einfach nur fasziniert. Auch Ginji trank einen weiteren Schluck. "Warum bist du noch hier?" "ich weiß nicht recht. Warum denn nicht? Ich wollte sowieso bald gehen. Ich wollte nicht mehr dort sein, ...bei denen." Letzteres flüsterte Ginji eher kaum vernehmbar und bedrückt. " - Bei deinen Freunden?", hackte Ban nach. "Es ist besser für sie, wenn ich..." Ginji versagte die Stimme und erneut füllten sich seine Augen mit Tränen, weshalb er den Kopf wegdrehte und eine Weile schwieg. Ban hingegen nickte nur leicht, während Paul durch seine Sonnenbrille über seine Zeitung hinweg dem Gespräch Gehör schenkte und sie ab und zu beobachtete. "Wo willst du hin?" Ginji zuckte nur die Schultern. Er wollte nicht reden, jetzt, wo er die Tränen fast besiegt hatte. Er wusste überhaupt nicht, wie es jetzt weitergehen sollte. Weder an wen er sich wenden konnte, noch wohin er gehen konnte. Er wusste nur, dass es besser für seine Freunde, für die VOLTS war, wenn er nicht da war. Und er wusste, dass er sie jetzt schon vermisste und es ihm Leid tat einfach so zu gehen ohne ein Wort. Wie gern würde er sie noch einmal sehen und sich wenigstens verabschieden. Erneut traten Tränen in seine braunen Augen, die er schnell weg wischte. "Entschuldige mich kurz." Obwohl er sich bemühte seine Stimme ruhig und kontrolliert wirken zu lassen, zitterte diese gut hörbar. Im nächsten Moment war der Herrscher der Blitze auch schon aus der Tür verschwunden. Niemand sagte etwas bis Ban endlich seinen Kaffee ausgetrunken hatte. "Wo hast du ihn aufgelesen?" Paul setzte sich seinem alten Freund gegenüber und Ban seufzte tief. "Das wirst du mir gar nicht glauben, wenn ich dir`s erzähle!" Ban lehnte sich etwas entnervt zurück und schaute Richtung Tür, aus der Ginji gerade hinaus gegangen war. Ban holte weit aus und fing ganz von vorn an. Unterdessen saß Ginji auf der anderen Straßenseite im Schatten eines großen Laubbaumes. Er hatte die Beine angezogen, seine Arme um diese geschlungen und seinen Kopf bis zum Ansatz der leuchtend blonden Haare in diesen vergraben. Nun rührte er sich nicht mehr. Nur Ban beobachtete ihn hin und wieder beim erzählen etwas Gedanken versunken und verträumt. Er sah aus wie ein blonder Engel, der einsam und allein auf Hilfe wartete und aufgefangen werden wollte. Aber noch besser war: Irgendwie gehörte er nun Ban und dieser Gedanke lies den Braunhaarigen unbewusst, aber freudig und glücklich Lächeln. Behutsam schlich sich der junge Hacker an den Zimmern seiner älteren Freunde vorbei. Er wollte jetzt weder Shido, Kazuki, noch einem ihrer verrückten Anhängsel über den Weg laufen. Er wollte einfach nur schlafen. Nicht bei sich. Nein, da war er viel zu einsam, er brauchte Wärme. Er steuerte, wie sooft in letzter Zeit, das hinterste Zimmer auf diesem Gang an. Ginji, das war sein Ziel. Macubex verspürte eine Art innere Sicherheit, wenn er neben seinem Boss lag. Eigentlich würde er auch gern einmal bei Jubeis Schwester, Sakura, schlafen, aber er war viel zu schüchtern sie zu fragen. Schließlich war sie viel älter als er. Er wollte nicht für einen Schwächling gehalten werden. Es waren keine zwei Schritte mehr bis zu der ersehnten Tür und seine Augen betrachtete schon funkelnd die alte hölzerne Tür, die ihm nur noch den Weg versperrte. Seine Hand ertastete das kalte Metall, fest umschloss sie die Klinke, immer fester, bis die weißen Knochen hervortraten. Was war los mit ihm? Was war so schwer daran, eine einfach Tür aufzumachen? Mein Gott, Macubex, reis dich zusammen! Mit einem schwach geflüsterten "Ohayo, Ginji-sama?!" betrat der kleine Junge den Raum... Kazuki lag bereits seit Stunden wach, es gelang ihm einfach nicht einzuschlafen. Seit neun Tagen suchten sie ununterbrochen nach Raitei, aber er war wie vom Erdboden verschluckt. Nicht einmal mit Hilfe von Shidos Tieren, konnten sie einen Anhaltspunkt für seinen Aufenthaltsort herausfinden. Anfangs waren sie noch alle bestürzt über das verschwinden des Blonden gewesen, doch mittlerweile empfanden sie nur noch Wut und Zorn. Wut auf diesen braunhaarigen Mann, Zorn über sich selbst, da sie ihn nicht aufhalten konnten. Schließlich war er an dem verschwinden Schuld. Kazuki drehte sich, nun schon das zwölfte Mal auf die rechte Seite und zog die große Decke bis zur Schulter hoch. Alle Überlegungen halfen nichts. Sie hatten schon alles abgesucht. Im Mugenjou war er keinesfalls mehr. Da waren sie sich einig. Sollten sie etwa in ganz Shinjuku nach ihm suchen? Was, wenn er schon aus Tokio gebracht worden war oder im schlimmsten Falle sogar aus Japan? Was hatten sie denn noch für Chancen ihn zu finden? Sie mussten ihn schnell finden. Was sollten sie Macubex erzählen? Ja, davor hatte Kazuki am meisten Angst. Die Nachricht hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis auch er es wissen würde. Der Fadenmeister schloss die Augen. Er war müde und erschöpft. Und obwohl er seine Erholung gebraucht hätte, wusste er, dass er auch diese Nacht wieder nicht schlafen konnte. "Macubex? Was machst du denn da?" Der Junge drehte sich verwirrt um. Er hatte schon den ersten Schritt über die breite und knarige Türschwelle gemacht, da sprach ihn Jemand an. Es war dunkel. Er konnte nur erahnen wer es war. "Sakura?", fragte der Kleine in die Dunkelheit. Und tatsächlich: Die Braunhaarige trat aus der Dunkelheit hervor, zog den Kleinen behutsam zu sich und schloss danach die große Tür Raiteis. "Was machst du hier? Du sollst doch schlafen." "Ich kann nicht.", antwortete Macubex leicht verlegen und senkte den Kopf. "Ginji hat gesagt, ich soll zu ihm kommen, wenn ich nicht schlafen kann." Die Ältere nickte zögerlich und hob dann wie geistesabwesend den Kopf, um sich die dunkle, hölzerne Tür ihres Anführers an zusehen. Nichts war so, wie vor neun Tagen und wer wusste schon, ob es je wieder so sein sollte. Macubex jedenfalls schien dank der Dunkelheit nicht erkannt zu haben, dass Raitei nicht wie sonst um diese späte Zeit in seinem Zimmer war. "Was hälst du davon, wenn wir Ginji-san schlafen lassen und du heute mal bei mir schläfst, hm?" Die Wangen des jungen Computergenies verfärbten sich tief rot und er nickte schnell. Seine klaren Augen funkelten ihr entgegen und Sakura lächelte das erste Mal seit diesem Vorfall. So gingen die Beiden, Hand in Hand, leise zurück in Sakuras Zimmer und Macubex verschwendete zumindest diese Nacht keinen Gedanken mehr an Ginji. Am nächsten Tag wurde der Junge durch ein Flüstern mehrerer Stimmen geweckt. Instinktiv hielt er erst einmal die Augen geschlossen. "Das geht nicht mehr lange gut. Wir müssen es ihm langsam sagen." "Nein, so lange wir können, werden wir es vor ihm geheim halten! Warum sollten wir schlafende Hunde wecken!?" "Lass die Tier Witze! Es war letzte Nacht schon knapp. Wir können nicht auch noch ihn bewachen! Außerdem ist es auffällig, dass Ginji-kun sich nun schon so lange nicht blicken lassen hat!" "Mag schon sein, aber denk doch mal nach, Shido! Wenn wir schon nicht mit der Lage fertig werden, wie soll es ihm dann gehen?" "Willst du es etwa die ganze Zeit geheim halten? Wie willst du das schaffen? Ein paar Wochen vielleicht noch, aber was dann?" "Hört auf zu streiten! Das bringt uns auch nicht weiter!" Eine Weile herrschte Stille. Macubex verstand nicht ganz, worum es eigentlich ging. Was wollten sie ihm denn nicht sagen? Was war mit Ginji? "Lasst uns noch ein/zwei Tage suchen, danach sehen wir weiter, okay?" Der Junge hörte wie einer der Anwesenden aufstand, aus der Tür hinaus ging und ein Zweiter ihm folgte. "Sakura! Pass auf Macubex auf, ja? Wir sind gegen Abend zurück!" "Mach ich, Bruder." Danach fiel die kleine Tür leise in das schwere Schloss und die Schritte verklungen auf dem Gang. "Bist du wach?" Macubex öffnete die Augen. "Ja, schon eine Weile." Sakura sagte nichts, aber sie machte auch nicht den Anschein, als wäre sie darüber verwundert. "Hast du mitgehört?" "Ja, kurz. Was ist mit Ginji? Was wollt ihr mir nicht sagen?" Der junge King wollte sich schon aufrichten, aber Sakura drückte ihn sanft wieder zurück in das weiche, weiße Kissen und streichelte ihm liebevoll den Kopf. "Glaub mir, das wirst du noch früh genug erfahren. Wir erzählen es dir bald, versprochen." Sie lächelte ihm zu, aber wusste genau, dass ihm das noch lange nicht genügte. Wenn er etwas heraus finden wollte, dann tat er das auch. "Ihr seit in letzter Zeit alle so komisch. Und Ginji hab ich auch schon eine Weile nicht mehr gesehen." Seine Augen funkelten die Braunhaarige an, als wüssten sie alles, als könnten sie sie durchbohren und ihre Gedanken lesen. Sie wandte den Blick ab. "Tu mir einfach einen Gefallen und warte noch ein Weilchen." Das war nicht die Antwort, die er hören wollte, trotzdem bejahte er sie. Egal was es war, er würde es heraus finden. Sie konnten ihm nichts verheimlichen. Jubei, Shido und Joker hatten sich unterdessen aufgemacht, erneut nach ihrem Anführer zu suchen. Da sie im Mugenjou schon alles auf den Kopf gestellt hatten, waren sie nun daran sich in die böse weite und vor allem sonnige Welt auf zumachen. "Sag, Jubei-han, wo hast du denn deinen Boss gelassen?" Emishi hüpfte schon wieder wie ein Gummiball um den blinden Mann herum und freute sich über dessen engstirnige Art. "Er kommt später nach, wollte sich noch etwas ausruhen." Jubei war nicht nach Gesprächen und schon gar nicht mit diesem selbsternannten Komiker. "Darfst du ihn denn aus den Augen lassen? Oh entschuldige, du bist ja blind." Von sich und seinen Witzen fasziniert rollte sich Joker schon wieder lachend über den Boden. "Darfst du deinen Boss denn von der Leine lassen?" "Hä?!" "Naja, ich dachte, du wolltest mit ihm suchen. Hast du gar nicht mitbekommen, dass Shido-san schon gegangen ist?" Emishi schaute sich um und Tatsache: Shido war weg. "Kyahh! Shido-sama!" Schon war der Komiker orientierungslos in irgendeine Richtung unter den Menschenmengen verschwunden und Jubei atmete erleichtert auf. Vor Sonnenuntergang würde er Emishi nicht wieder zu Gesicht bekommen und ob dieser bis dahin seinen Boss gefunden hatte, war auch fraglich. Neun Tage und immer noch kein Anhaltspunkt. Mittlerweile neigte sich der sonnige Tag dem Abend und lies Tokio in einem leuchtenden Rot zurück. Die Sonne verschwand weit hinter dem Horizont und spiegelte sich nur noch schwach in den glänzenden Metallbauten und deren klaren Fenstern. Schon wieder war ein Tag ins Land gestrichen ohne eine Spur Raiteis. Die Hoffnung ihn wieder zu finden, sank mit jeder weiteren Sekunde. Morgen würden es schon zehn Tage sein. Shido war gerade wieder auf dem Weg zurück nach Mugenjou. Erschöpft und müde trottete er gemächlich seines Weges, die endlos erscheinende Straße entlang, die jetzt immer seltener von Menschen besucht wurde. In Gedanken schon wieder zu Hause fiel ihm etwas auf. Neben einem kleinen Café hing ein seltsam bekritzeltes Plakat: "Was immer ihnen genommen wurde, bringen wir zurück. 100% garantiert. Get Backers" "Das is` doch `n Witz!" Der Beastmaster schüttelte den Kopf, ging aber dennoch in das Café, nachdem er das Plakat abgerissen und näher unter die Lupe genommen hatte. Irgendwie reizte es ihn die Leute, die das von sich behaupteten, kennen zu lernen. Vielleicht konnten sie ihm ja sogar wirklich helfen. Einen Versuch war es auf jeden Fall wert und fragen kosten ja bekanntlich nichts. Wieder hob Paul zögerlich den Kopf und nickte dem Unbekannten zur Begrüßung zu. "Hey Chef! Sag, sind die Get Backers hier an zutreffen?" Shido legte ihm das Plakat auf den Thresen und deutete auf die seltsam geformten Buchstaben, die quer über das in Mitleidenschaft gezogene Papier tanzen zu schienen und irgendwie versuchten sich zu Wörtern zusammen zu finden. "Ja, aber im Moment sind sie leider nicht da. Sie haben einen Auftrag." "Sind wohl sehr gefragt, was?" "Nein, nicht wirklich." Paul schüttelte den Kopf und lächelte leicht, während Shido sich vor ihm hin setzte. "Gibst mir `ne Cola?" "Klar." Schon hatte der Schwarzhaarige die schwarze, sprudelnde Flüssigkeit vor sich. "Erzähl mal was über sie. Sind sie gut?" "Oh ja, aber auch ungeschickt. Sie bringen wirklich alles zurück. Vom gewöhnlichen Videospiel, bis hin zu Personen. Schockierend gut. Es sind Zwei. Sie nehmen jeden Auftrag an." Klang doch gar nicht so schlecht. Vielleicht konnte er die Beiden ja wirklich um Hilfe bitten; Natürlich nur, wenn sie wirklich so gut waren. Shido lehnte sich interessiert zurück und schien etwas in Gedanken versunken zu sein, starrte auf die Kritzelein und nickte leicht. "Und wie lange machen sie das schon?" "Seit ungefähr neun Tagen." "Neun Tage?" Paul nickte. War das ein Zufall? Der Beastmaster, sichtlich interessiert und neugierig, hob sowohl die rechte Augenbraue, als auch den Kopf an, um Paul besser im Auge behalten zu können. "Der eine beherrscht das teuflische Auge und kann damit Alpträume verursachen. Ist ziemlich nützlich. Dann hat er noch einen 200kg Griff drauf und sein Partner beherrscht Elektrizität." Shido durchbohrte Paul fast mit seinen schwarzen, kalten Augen. Das brachte den Cafebesitzer erst einmal zum schweigen. Irgendwie fühlte er sich jetzt unwohl. Hätte er ihm vielleicht doch nichts über sie erzählen sollen? Wer weiß, wer er war. . . "Hat dieser Braunhaarige eine Nickelbrille und ein weißes Hemd? Und dieser andere, ist er blond und heißt Ginji?" Shido stand mittlerweile schon und hatte sich zu Paul vorgebeugt. Seine Stimme war nicht mehr so ruhig wie gerade eben, sondern schien nun eher hektisch. Seine finsteren Augen funkelten den Anderen bedrohlich an und ließen ihn etwas zurück weichen, bis er verunsichert nickte. "Wo sind sie?!" , langsam ging der schnelle, unruhige Ton in ein Fauchen über und Shido packte seinen Gegenüber am Kragen, zog ihn zu sich ran. "Sie...sie haben einen Auftrag. Es geht, um eine Geigerin. Ich glaube sie heißt Otowa Madoka. Mehr weiß ich auch nicht. Wirklich!" Shido lies Paul los und rannte, ohne zu bezahlen, die Straße hinunter zurück zum Mugenjou. Er hatte eine Spur. Endlich, nach fast zehn Tagen hatte er einen Anhaltspunkt. Egal was dieser Bastard auch mit Ginji gemacht hatte, um ihn dazu zu bringen da mit zu machen, dafür würde er bezahlen müssen. Er würde ihn fertig machen und danach würde diese Schlange nicht mehr wagen sich auch nur den VOLTS zu nähern, geschweige denn, sich mit ihnen an zulegen. Dafür würde er, Shido Fuyuki, sorgen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)