.hack//New Age von Jim (Das neue Zeitalter) ================================================================================ Kapitel 10: Niemandsland ------------------------ Das PVP Areal war nach einer vollkommen verwüsteten Stadt designt worden. Es gab überall Ruinen oder Häuser die Aussahen, als würden sie gleich einbrechen. Bei der Gegend kam schnell Endzeitatmosphäre auf. Die Designer hatten allerdings nachgedacht. Diese Gegend eignete sich perfekt für Guerillakämpfe und -Taktiken. Überall gab es Verstecke und Punkte, an denen sich Schützen verstecken konnten. "Es kann gut sein das wir auf dem Weg auf zwei Verrückte in einem Auto treffen. Die rasen damit durch die Gegend, während einer vom Beifahrersitz aus die Spieler aufs Korn nimmt." "Prima." Jose grinste unter seinem Tuch. "Ich würde mir seinen Kopf holen, wenn er es auf mich abgesehen hätte." "Da wäre ich vorsichtig. Der Kerl hat ein ziemlich hohes Level. Ich glaube niemand hat so viele User hier erledigt wie der Kerl auf dem Beifahrersitz. Sein Name ist 8Ball glaube ich." Jose lachte nur kurz und verkniff sich jeden weiteren Kommentar. Shio glaubte das er seine Drohung wahrmachen könnte. Natürlich musste man erst mal dazu den Feind kennen lernen, aber was er gegen Gier gezeigt hatte war für ihn ziemlich beeindruckend gewesen. Und er hatte das Gefühl das sein Kamerad noch längst nicht sein volles Können gezeigt hatte. Sicherlich steckte dort auch die Hilfe von Kamui hinter, aber wie Balmung schon sagte zählte sobald man in einer gewissen Liga kämpfte, bloß noch die Taktik. "Ohoh." HimeKami blieb stehen und deutete auf den Boden. Ein kleiner roter Punkt war auf dem staubigen Boden zu sehen. "Wir sind im Visier von jemandem." "Ganz Recht." Aus einer der Ruinen trat eine Person hervor, die mit einer großkalibrigen Pistole auf sie zielte. "Gebt uns all eure Items und euer Geld, dann lassen wir euch am Leben." Der User trug eine schwarze Hose, Stiefel mit dicken Gummisohlen und eine dicke Weste. Es sah so aus als würde er unter der Weste selbst nichts tragen. Auf dem Kopf trug er einen Hut aus braunem Leder. Irgendwie nahm der Hut ihm jegliche Seriosität die Shio von einem Dieb oder einem Räuber erwartete. Shio schloss kurz die Augen. Über die Konsole "scannte" er das Gebiet. Er machte fünf Personen aus. Für seinem inneren Auge erschien so was wie eine Blaupause des Areals, auf der Spieler als rote Punkte dargestellt wurden. "Zwei Rechts, drei Links.", sagte er so laut das bloß Jose und HimeKami es hören konnten, "Auf beiden Seiten ein Scharfschütze." "Ich nehme die zwei Rechts.", meldete sich Jose. "Wir zwei übernehmen also die andere Seite. Bereit HimeKami?" Der Speerträger nickte und drehte die Lange in seiner Hand. "Den Kerl mit der Pistole schaffe ich von hier aus... los!" Shio und Jose liefen zeitgleich in entgegengesetzte Richtungen los. Der Dieb blieb augenblicklich stehen und zielte mit der Pistole, doch ehe er schießen konnte raste der Speer von HimeKami knapp an Shio vorbei und traf den Räuber direkt in die Brust. Auch wenn es kein Todestreffer war, so hatte er mit Sicherheit eine beträchtliche Summe von seinen Lebenspunkten eingebüßt. Außerdem hatte er seine Pistole fallengelassen, wodurch er für einen Augenblick wehrlos war. Dennoch lief der Twinblader einfach an ihm vorbei. Er hatte sich um die Schützen im Haus zu kümmern, HimeKami würde das Leben des Gunusers schon selbst beenden. Ungefähr wusste er noch wo sich die beiden Personen hier aufhielten und er hoffte, dass sich ihre Positionen nicht zu drastisch geändert hatten. Mit schnellen Schritten lief er eine Treppe hinauf, die aussah als würde sie gleich einfallen, schoss durch einen Türbogen und fand einen Spieler mit einem Maschinengewehr. Dieser zielte durch ein mit Brettern zugenageltes Fenster und schoss auch, doch seine Schüsse hörten rasch auf als Shio ihm seine zwei Dolche in den Schädel rammte. Ein sofortiger Tod. Aber ehe sich der Körper auflösen konnte, packte er ihn und schleuderte ihn mit aller Wucht gegen eine Wand. Der virtuelle Körper durchschlug diese krachend und begann sich darauf in der Luft aufzulösen, Shio hatte sein Ziel aber erreicht. Durch die entstandene Schneise trat er in den nächsten Raum wo ein Scharfschütze lauerte. Es brauchte bloß zwei weitere Schritte bis er vor dem Feind stand. Einen Dolch schlug er seitlich in den Lauf der Waffe und der darauffolgende Schuss verfehlte ihn. Den zweiten Dolch lies er wie schon zuvor bei seinem Gegner einfach in den Schädel hineingleiten. Zwei Mal stach er noch nach, um sicher zu gehen den Gegner auch ausgeschaltet zu haben. Leblos sackte der Scharfschütze zu Boden und löste sich nach einigen Augenblick in Luft auf. Shio warf einen Blick aus dem Fenster und genau im selben Moment explodierte das Gebäude in das Jose hineingelaufen war. Zumindest glaubte er das anhand es Knalls den er hörte. Seine Theorie wurde einen Augen blick später bestätigt als Jose, scheinbar von einer Druckwelle durch die Luft geschleudert, aus einem Fenster hinausflog und von einem Strahl aus Feuer verfolgt wurde. Kurz bevor die Flammen ihn eingeholt hatten gingen sie wieder zurück und nur unweit von HimeKami schlug Jose unsanft auf dem Boden auf. Ein Grinsen huschte über das Gesicht von Shio, während er aus dem Fenster sprang. Zwar verlor er bei dem Sturz ein paar Lebenspunkte, dies störte ihn aber nicht weiter. Jose rappelte sich auch wieder langsam auf und heilte sich selbst mit einem Trank. "Das hat gekracht.", bemerkte er und grinste. "Dieser miese Kerl war ein Wavemaster. Bevor ich ihn ausschalten konnte hat er sich einfach in die Luft gejagt." "Du hast es mit sehr viel Styl aufgenommen." "Ja ja..." "So etwas kann hier öfter passieren. Kleine Gruppen schließen sich zusammen und greifen andere Partys aus dem Hinterhalt an. Es gibt keine Erfahrung, aber gelegentlich wohl fette Beute." "Kann ich mir vorstellen. In der Wüste ist es nicht anders.", kommentierte Jose. In der Ferne war ein Schuss zu hören gefolgt von einem lauten Quietschen. Mit besorgter Miene blickte HimeKami in die Richtung aus der die Geräusche gekommen waren. "Das sind sie. Die Beiden mit dem Auto. Und dummerweise schienen sie auf unserem Weg zu liegen." "Das wird schon nicht so schlimm sein. Gehen wir weiter.", beschloss Shio. Ihr Weg führte sie durch ein Gelände das so aussah wie das vorige. In der Ferne wurde langsam ein besonders hohes Gebäude sichtbar, allerdings stand es schief. HimeKami deutete darauf. "Das ist unser Ziel.", erklärte er, "In dem Gebäude, besser gesagt im Keller, gibt es eine Höhle. Dort habe ich dieses Wesen gesehen." Je näher sie dem Haus kamen, desto unheimlicher wurde es Shio irgendwie. In seiner Magengrube wuchs ein beklemmendes Gefühl und mit jedem Schritt keimte es weiter auf. Es war so als wäre etwas in dieser Höhle das ihn rief, aber konnte den Ruf nicht hören. Stattdessen spürte er ihn bloß. Schließlich traten sie in die Ruine ein. HimeKami führte sie zu einer Klapptür, welche im Boden eingearbeitet war. Ein dicker Metallring war daran befestigt und Jose öffnete die Tür. Dahinter wurde ein durch Fackeln spärlich beleuchteter Gang sichtbar. "Da ist sie rein.", erklärte der Lanzenträger, "Ich gehe da nicht rein... das ist mir zu unheimlich." "Schon gut. Danke das du uns hergeführt hast." HimeKami nickte knapp und ging wieder davon. Jose und Shio betraten den Gang. Jeder nahm sich eine Fackel von der Wand und sie gingen die steinerne Treppe hinab. Schließlich kamen sie in einen Gang, welcher in einem großen, höhlenartigen Raum mündete. Hinter ihnen krachte es und ein Gitter aus dicken Metallstäben befand sich vor dem Gang. Jose rüttelte daran und fluchte leise als es nicht nachgab. "Schön das ihr euch eingefunden habt." Hochmut trat aus dem Schatten einer der Nischen. "Irgendwie hatte ich vermutet du würdest der Spur folgen." Shio zog seine Dolche und knirschte mit den Zähnen. Wieso war er nicht gleich darauf gekommen? Diese Leute schienen gut über die Dinge informiert zu sein die in "The World" vorgingen. Er hätte sich denken können, dass sie soweit in ihn hineinschauen konnten, um diesen Zug voraussehen zu können. "Schön zu sehen das du so vorhersehbar bist." Er zog sein Schwert. "Dieses Mal werde ich es dir nicht so leicht machen... dieses Mal werde ich mir deinen Arm holen!" "Nicht, wenn ich es verhindern kann.", knurrte Shio. "Keine Angst... dieses Mal bin ich nicht allein." Aus einer anderen Nische trat eine weitere Figur hervor. Die Frau hielt einen Holzstab in einer Hand, in dessen oberes Ende ein blau schimmernder Stein eingearbeitet war. Ihr langes, tiefgrünes Haar endete auf Hüfthöhe. Gekleidet war sie in eine Gewand das dem eines Priester ähnelte. Die Kette mit den dicken Holzkugeln, welche bis zum Beginn ihres Dekolteé reichte, verstärkte diesen Eindruck nur noch mehr. Ihr schmaler Mund war mit purpurfarbenem Lippenstift geschminkt. "Das ist er also...?", fragte sie mit süffisantem Ton. "Dieser Kerl hat uns also in eine Falle gelockt?", zischte Jose. "Nein, er war keiner von uns. Vielleicht hat er Aura wirklich gesehen, keine Ahnung... wir haben hier bloß auf dich gewartet. Habgier, würdest du bitte...?" Sie deutete mit ihrem Stab auf Jose und ein gleißender Blitz schoss aus der Kugel heraus. Er traf Jose und schleuderte ihn einfach gegen eine Steinwand. Regungslos blieb er auf dem Boden liegen. Shio wollte gerade seine Lebenspunkte überprüfen und ihn eventuell heilen, da musste er gezwungenermaßen den Schlag von Hochmut abwehren. Durch die Ablenkung war er allerdings ein wenig zu langsam und der Querschlag traf ihn. Die Klinge zeriss sein Hemd etwas oberhalb des Bauches. Ähnlich wie Jose flog er ein Stück durch die Luft, schlug dann auf dem Boden auf und befand sich schlagartig im Nichts wieder. Überall um ihn herum war es bloß weiß. Die Luft war irgendwie "schwer". Es fiel ihm schwer ein- und wieder auszuatmen. Sein Körper wurde zunehmend tauber und er konnte sich nicht erheben. "Shio...", drang eine Frauenstimme hallend sein Ohr, "Shio du darfst jetzt nicht aufgeben." Stück für Stück wurde vor ihm eine Gestalt sichtbar, als ob sie durch einen dicken, milchigen Nebel näher käme. Sie trug ein langes, wallendes, weißes Kleid und hatte genauso lange Haare. Ihr Gesicht wirkte wie das eines Kindes. Zwar wusste er nicht wieso, aber unweigerlich drang sich ihm ein Name auf. So als ob ihn eine unsichtbare Macht dazu zwingen würde, ihn zu denken. "Aura!" Sie legte ihm eine Hand auf die Wange und es fühlte sich an, als ob sich dort ein warmes, aber hauchdünnes Tuch auflegte. Und dennoch breitete sich die Wärme binnen eines Lidschlags in seinem gesamten Körper aus. Es tat einfach gut. "Ich werde dir helfen Shio..." Ihre Fingerspitzen die sich auf seiner Wange befanden lösten sich auf und wurden zu Zahlen. Es waren 1 und 0 die sich abwechselten. Shio schrie auf. Die Wärme wurde schlagartig unerträglich heiß und es fühlte sich so an, als ob Lava durch seinen Körper fließen würde. Die weiße Unendlichkeit um ihn herum färbte sich schwarz und Aura's Körper zeichnete sich nun viel deutlicher ab als zuvor. Doch kaum da hatte er sie deutlich erkannt, wurde sie zunehmend transparenter. "Shio... ich habe dir alles gegeben, was ich konnte. Nun musst du mich finden. Finde mich... du musst mich finden..." Und schon da war sie verschwunden, herrschte nur noch undurchdringliche Dunkelheit um ihn herum. Er schloss seine Augen. "Es ist erstaunlich wie wehrlos er doch ist...", vernahm er eine leise Stimme, "Trotz des Armbandes..." Langsam sah er Schemen vor sich. "Egal... Hauptsache wir kriegen dieses Armband." Tief in der Dunkelheit blitzte etwas längliches auf. Eine Schwertklinge? Sie kam näher. Er konnte das Geräusch vernehmen wie die Klinge die Luft durchschnitt. Durch eine ruckartige Bewegung riss er seinen Körper zur Seite. Etwas kaltes rammte sich in seinen warmen Körper hinein und die Kälte wurde zu Schmerz wie aus tausend Nadeln. Shio öffnete seine Augen wieder. Mit erstaunter Miene hatte sich Hochmut ein Stück weit über ihn gebeugt und die Klinge seines Schwertes steckte nur ein kleines Stück neben Shios Schulter in dessen virtuellem Körper. Seine linke Hand hatte er gegen die Klinge gestemmt. Dadurch war diese zwar auch in Mitleidenschaft gezogen worden, aber die Klinge war abgebremst worden. Zunehmend breiter wurde Shios Grinsen. "Das sehe ich ein bisschen anders.", keuchte er und drückte die Klinge wieder aus dem Halsansatz heraus. Als die Klinge seinen Körper wieder verlassen hatte trat er Hochmut von sich weg. Dieser schien viel zu überrascht zu sein um abzuwehren und taumelte etwas nach hinten. Mit den Füßen schob er sich nach hinten bis er auf den Körper von Jose stieß. "Freund... schön das du noch lebst.", flüsterte Jose. "Ebenso..." "Ich würde dich gern helfen... aber ich kann meinen Körper nicht bewegen." "Das vergeht gleich... keine Angst." Wie von Zauberhand begannen die Wunden auf Shios Avatar sich zu schließen. Zwar blieb das Blut immer noch in seinem Shirt, aber da dieses schwarz war sah man es kaum. "Seltsam... warum tut es plötzlich wieder weh?", schoss es Shio durch den Kopf. Der Schmerz klang wieder ab sowie die Wunden sich schlossen und eine gewisser Erleichterung machte sich in ihm breit. Zwar hatte er keine Ahnung wieso, aber seltsamerweise hatte er auf einmal unzählige Erinnerungen in seinem Kopf, die er zuvor nicht gehabt hatte. War das etwa Auras Werk? Konnte es sein das sie ihm "Wissen" übertragen hatte? Wissen über diese Welt, ihre Funktionsweise, ihren Aufbau und Wissen für Wege, dies alles für sich zu nutzen? "Hochmut... du kannst mich nicht töten weil du dieses verfluchte Armband haben willst..." Etwas schwächelnd zwang Shio sich wieder auf die Beine. "Aber ich kann dich töten... weil du mir absolut egal bist." Der Blick seines Gegenübers wurde finster. "Ich glaube dadurch habe ich einen Vorteil... wenn man es denn so nennen will." Nun stand auch Jose wieder auf. Er ballte seine Hände zu Fäusten, öffnete sie wieder, ballte sie erneut... man konnte beinahe meinen er würde einen ganz neuen Körper "testen". "Wir müssen uns aufteilen...", wisperte Jose, "An wem versuchst du dich?" "Der Schwertkämpfer.", antwortete Shio, "Mit ihm habe ich noch eine Rechnung offen." "Also gut." Shio setzte auf Hochmut zu, während Jose sich Maßlosigkeit näherte. Im Lauf lösten sich zwei Abbilder von Shio von ihm. Die beiden Klone liefen je rechts und links auf Hochmut zu. Dieser wirkte im ersten Augenblick ziemlich verwirrt über diesen Trick, traf jedoch beide Klone mit einem einzigen Querschlag und teilte sie damit entzwei. Die Körper fielen zu Boden und als sie in Kontakt mit dem Höhlenboden traten zersprangen sie wie Glas in unzählige Stücke, die sich binnen weniger Augenblick auflösten. Hochmut wich dem Schlag des Twinbladers durch einen Schritt zur Seite aus. Er legte mit seinem Schwert zu einem Stich an und seine Klinge schoss nach vorne, doch sie traf auf die breite Seite von einem der Dolche und wurde zur Seite hin weg gelenkt. Mit einem Kampfschrei hieb er ihm die Hand ab, in der er sein Schwert hielt. Vor Schmerz schrie der Schwertkämpfer auf und wich einige Schritte nach hinten. Shio folgte ihm auf dem Fuße. Während des Schrittes erschaffte er wieder zwei Ebenbilder von sich und alle Drei griffen auf einmal an. Wie im Wahn stachen sie mit ihren Dolchen auf den Körper von Hochmut ein und trieben ihn damit immer weiter zurück. Schließlich schlugen alle drei einen Haken und die Klingen schlitzten Hochmut förmlich den Oberkörper auf. Durch die Wucht der Schläge wurde sein Körper ein wenig in die Luft gehoben. Er schlug dann schließlich gegen die Höhlenwand und fiel zu Boden. Die beiden Klone lösten sich in Luft auf und Shio blickte schnaufend auf den Schwertkämpfer herab. Er fühlte sich auf einmal wie ausgebrannt, so als wäre er so lange gelaufen, bis er nicht mehr weiter könnte. Dumpf hörte er seinen eigenen Puls und Schweiß rann seine Stirn hinab. "Warum bin ich so fertig?", fragte er sich in Gedanken. Ohne es wirklich zu wollen fiel er auf die Knie. Er musste Hochmut nur noch den letzten Stich geben, dann wäre er besiegt. Doch seine Arme fühlten sich an, als wären sie aus Pudding. Der Dolch in seiner Hand war so unendlich schwer und er schaffte es einfach nicht ihn zu heben. Ein goldener Ring bildete sich um den Körper von Hochmut und er löste sich auf. "Verflucht!", hauchte Shio und schließlich gab sein Körper der Schwerkraft nach und er landete im Staub. Die Hand von Hochmut mit dem Schwert in der Hand lag immer noch auf dem Boden. Jose sprang auf die Wavemasterin zu und holte mit einer Faust zum Schlag aus. Aus der Spitze des Stabes schoss ein Flammenstoß, der den Kämpfer vollkommen einhüllte. Das selbstsichere Grinsen von Maßlosigkeit wich ihr aus dem Gesicht als Jose aus dem Flammenstoß hinaus schoss und schließlich einen direkten Treffer landete. Nun setzte sie ihren Stab als Waffe ein, aber der Dieb war zu flink. Die Schläge verfehlten ihn jedes Mal um ein paar Zentimeter. Shio wollte ihm helfen, aber er schaffte es mit Müh und Not die Augen offen zu halten. Seine Lider waren schwer wie Blei und wollten sich nur noch über seine Augen legen, doch er konnte es nicht zulassen! Während sie nach ihm schlug fielen kleine, weiße Kügelchen aus der Spitze des Stabes und legten sich auf den Boden. Sofort überzog der Boden eine Eisschicht. Zu seinem Unglück wurden auch Joses Füße davon erfasst und er fror auf dem Boden fest. Als er seine Situation erkannte grinste Maßlosigkeit wieder. Mit dem Ende des Stabes, welches spitz war, zielte sie auf Jose und rammte ihm die Spitze in die Schulter. "Du wirst leiden... und danach kümmere ich mich um deinen kleinen Freund dort." Sie kicherte vergnügt. "Ich werde mit euch sicherlich viel Freude haben." "Nein... nein!", dachte Shio panisch und versuchte sich dazu zu zwingen, sich zu bewegen. Aber egal wie sehr es ihm auch befahl, es gelang ihm nicht seinen Körper zu bewegen. Ein weiteres Mal stach sie zu, dieses Mal mitten in die Brust hinein. Jose versuchte immer noch krampfhaft sich aus der Eisfalle zu befreien, aber es gelang ihm einfach nicht. Das Armband begann zu leuchten. Das Licht wurde zunehmend stärker bis es schließlich die gesamte Höhle erfüllte... --- Mit eingeschaltetem Blaulicht und Sirene jagte ein Krankenwagen durch die Straßen. Auf dem Beifahrersitz saß die Mutter des Patienten. Unruhig spielte sie mit einem Papiertaschentuch in ihren Händen. Innerlich war sie komplett verzweifelt, aber sie versuchte die Fassung zu wahren so gut es ging. Nur dumpf hörte sie die Schreie des Notarztes aus dem hinteren Raum des Notfallwagens. "Herz-Kreislauf versagen!" "Sofort die Reanimation einleiten!" "Wir brauchen einen OP!" Der Fahrer nahm das Funkgerät und drückte einen Knopf am Griff. "Hier Wagen 241.", sprach er schnell, während er mit einer Hand den Wagen steuert, "Benötigen Operationssaal. Voraussichtliche Ankunft in zwei Minuten. Jugendlicher, bewusstlos mit Herz-Kreislauf Versagen." "Verstanden. OP wird vorbereitet." Der Notarzt im hinteren Teil des Wagens presste in regelmäßigen Abständen das Herz des jungen Patienten, während der Sanitäter ihn mit einer Maske beatmete. Bei Jugendlichen gab man nicht einfach auf, wenn es so kam, wie es bei diesem Jungen nun gekommen war. Man kämpfte. Der Krankenwagen hielt direkt vor dem Eingang der Notaufnahme an. Schnell stieg der Fahrer aus und riss die Doppeltür hingen am Wagen auf. Die Bare mit dem Bewusstlosen darauf wurde hinausgehoben und eine Doppeltür aus Glas öffnete sich, als sie in den Bereich des Sensors traten. Es fiel der Mutter schwer Schritt zu halten, denn die Lebensretter verloren keine Sekunde. Vor der Tür der Schleuse zum Operationssaal musste sie schließlich stehen bleiben. Tränen der Verzweifelung und der Angst traten aus ihren Augen heraus und liefen ihre Wangen hinunter. "Takeru...", wisperte sie ängstlich, "Bitte..." [Kommentar: So... mit diesem Kapitel endet etwas, was ich gerne als "Buch I" bezeichnen möchte. An diesem Punkt beginnt ein neuer Bereich in der Story. Die Idee für das Ende des letzten Kapitels kam mir erst vor zwei Tagen und eigentlich nur als flüchtiger Gedanke, aber als ich mir diese Szene animiert in meinem Kopf vorgestellt habe, stand für mich fest das sie in die Story muss. Nun, in diesem Kapitel ist wieder eine der Sünden vorgestellt worden. Was Maßlosigkeits Äußeres angeht musste ich überlegen. Ich hatte sonst immer ein ganz klares Bild vor Augen, wie der spezielle Charakter aussehen soll. Bei ihr hingegen war ich vollkommen planlos. Ich habe einen ganzen Nachmittag bloß damit verbracht, mir über ihr Äußeres Gedanken zu machen. Letzten Endes bin ich aber dafür auch mit dem Resultat zufrieden. ~ Jim] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)