Abschlussfeier... von Nightprincess (...mit Überraschung) ================================================================================ Kapitel 9: zuviel Ablenkung --------------------------- 9. zuviel Ablenkung Seto Kaiba saß unruhig und total unkonzentriert am Montagvormittag um 10 Uhr in der Uni auf seinem Platz. Mit seinen Gedanken war er ständig bei Joey. >Wieso sitz ich eigentlich hier? Ich habe doch Besseres zu tun, als diesem alten Professor zuzuhören! Was der da über Wirtschaftskalkulationen erzählt, hab ich schon vor 4 Jahren gewusst! Wenn ich diesen verdammten Universitätsabschluss nicht brauchen würde, wäre ich längst weg. Verdammte Bürokratie! Ich hasse das! Ich muss hier raus, sonst werde ich wahnsinnig!< Er hob energisch seine Hand. "Mr. Kaiba?", fragte sein Professor. "Entschuldigen Sie die Störung, aber ich habe etwas Wichtiges zu erledigen, das keinen Aufschub duldet!", meinte Seto kühl, der Professor nickte leicht. "Selbstverständlich, Mr. Kaiba, bedenken Sie aber, dass das heutige Thema in der nächsten Klausur drankommt!" Seto nickte nur und verließ mit seinen Schreibsachen den Klassenraum. Joey Wheeler saß gelangweilt auf seiner Krankenliege und schaltete jede Minute mit der Fernbedienung zwischen den 200 Sendern des Fernsehers hin und her. Er gähnte mehrmals und starrte mit halbgeschlossenen Augen auf den großen Plasmabildschirm, der an der Wand gegenüber seiner Liege hing. "Langweilig! Man, gibt es auch noch was anderes im Fernsehen, als Soap Operas, Nachrichten, Talk Shows und Uraltmusik?", fluchte er mürrisch und schaltete erneut zwischen den Sendern hin und her. Ein Klopfen ließ ihn kurz innehalten. "Herein?", fragte er, die Tür seines privaten Krankenzimmers öffnete sich und eine junge Krankenschwester, die anscheinend noch neu und ziemlich schüchtern war, trat ein. "Ich bitte vielmals um Verzeihung, aber mir wurde aufgetragen, Sie zu fragen, ob Sie irgendetwas benötigen." Joey zuckte kurz mit den Augenbrauen und nickte dann grinsend. "Etwas zum Essen wäre nicht schlecht, aber nicht dieses Krankenhausfutter, sondern ne schöne große Pizza mit Ananas und Schinken!" Seto fuhr seinen schwarzen Porsche in die Garage seines neuen Hauses und stellte den Motor ab. Er stieg aus und schlug etwas gestresst die Autotür zu. "Wieso denke ich ständig an diese blonde Nervensäge? Wieso zum Teufel musste ich ausgerechnet ihm auf dieser verdammten Hochzeit über den Weg laufen und warum musste ich ausgerechnet ihn küssen? Hätte es nicht irgendeine Dame sein können? Oder von mir aus auch ein anderer Mann! Warum ausgerechnet Wheeler?" Er verließ die Garage und betrat sein Haus durch die Hintertür. "Was hat der Typ, was andere nicht haben? Was ist so besonders an Joseph Wheeler, dass er es schafft, sich in meinen Gedanken festzusetzen? Und wie zum Teufel schafft er es, dass ich neuerdings sogar mit mir selbst rede?" Seto ballte seine Hände zu Fäusten. "Er macht aus mir einen Hampelmann! Einen verweichlichten Idioten! Und nur weil er verletzt ist und im Krankenhaus liegt! Womit habe ich das verdient?" Joey saß auf seiner Krankenliege, grinste über's ganze Gesicht und starrte mit großen Augen auf die riesige Familienpizza, die in einem großen Pizzakarton auf seinem Schoß lag. Er hob den Kopf und lächelte die junge Krankenschwester freundlich an. "Rechtherzlichen Dank, Teuerste! Sie retten mir wirklich das Leben!", hauchte er überglücklich, was dazu führte, dass die junge Krankenschwester heftig errötete. "Aber nicht doch, Herr Wheeler, es war mir ein riesiges Vergnügen, Ihnen behilflich zu sein, zumal uns Herr Kaiba aufgetragen hat, Ihnen jeden Wunsch buchstäblich von den Augen abzulesen.", erwiderte die Krankenschwester und errötete noch heftiger. Joey spürte plötzlich ein scharfes Ziehen in seiner Herzgegend und er zog irritiert seine Augenbrauen zusammen. >Ist die Tussi etwa nur so scheiß freundlich zu mir, weil sie scharf auf Kaiba ist? Und ist das etwa Eifersucht, was ich da grade spüre? Unmöglich!< Seto lief unruhig im Wohnzimmer hin und her, als wäre er ein Tiger im Käfig. >Das bringt doch alles nichts! Egal was ich versuche, ich komm zu keiner Lösung für dieses Problem! Was zum Teufel ist bloß schief gelaufen? Warum entwickle ich jetzt Gefühle für diesen kleinen blonden Köter? Werde ich jetzt verrückt? Hab ich zu viel gearbeitet? Mokuba hat mich davor gewarnt, dass mich der ganze Stress irgendwann umbringt, aber dass ich durch den Stress plötzlich den Verstand verliere, davor hat er mich nicht gewarnt! Verdammter Wheeler! Er wird dafür büßen, dass er mich so durcheinander bringt! Niemand treibt mich ungestraft in den Wahnsinn!< Joey zuckte unkontrolliert mit den Augenbrauen und versuchte sich auf seine Pizza zu konzentrieren, während die junge Krankenschwester neben seinem Bett saß und von strahlend blauen Augen schwärmte. "Also dieser Blick, mit dem er immer jeden begutachtet, der ist einfach total cool. Ich hab ja wirklich viel von ihm gehört und ich würde wirklich alles dafür tun, damit der große Seto Kaiba mich einmal mit diesen wunderbar blauen Augen ansieht. Ich würde wahrscheinlich auf der Stelle sterben!" >Worauf Du Dich verlassen kannst, blöde Tussi! Ich würde Dich nämlich eigenhändig erwürgen und das sogar noch, bevor Seto überhaupt einen Blick auf Dich werfen kann!< Joey zuckte leicht zusammen. >Ist es meine Einbildung, oder fange ich grade an, Kaiba in Gedanken beim Vornamen anzusprechen?< Er schüttelte irritiert den Kopf und biss in ein großes Stück Pizza, um sich von dem Gequatsche der Krankenschwester abzulenken. Seto stand etwas unschlüssig vor Joeys Krankenzimmer, als er leise Stimmen von drinnen hörte. "Sie sind doch gut mit Seto Kaiba befreundet, könnten Sie bei ihm nicht vielleicht ein gutes Wort für mich einlegen, damit er mich vielleicht mal zum Essen ausführt?" Seto zog wütend seine Augenbrauen zusammen und wollte die Tür zum Krankenzimmer öffnen, als ihn Joeys Stimme innehalten ließ. "Hören Sie mir mal zu, Teuerste! Ich bin nicht mit Seto befreundet, zumindest nicht auf die Weise, wie Sie vielleicht denken! Ich bin sein Liebhaber! Wagen Sie sich also lieber nicht in seine Nähe, sonst könnten Sie es bitter bereuen! Und bevor ich es vergesse, sollte irgendetwas von meinen Worten morgen in der Zeitung oder sonst irgendwo in der Öffentlichkeit auftauchen, wird mein reicher Liebhaber dafür sorgen, dass Sie nie wieder irgendwo Arbeit finden werden, haben Sie mich verstanden?" Joey grinste triumphierend, als er in das mehr als schockierte Gesicht der jungen Krankenschwester blickte. >Na also, jetzt ist sie endlich still!< Er wollte erneut seine Stimme erheben, als sich die Tür seines Krankenzimmers öffnete und Seto mit einem unleserlichem Gesichtsausdruck eintrat. Joey schluckte nervös und wurde blass. >Hat er etwa gehört, was ich grade gesagt habe?< Bevor er zu einer Erklärung ansetzen konnte, schüttelte Seto leicht den Kopf. "Hallo, Darling, geht's Dir heute etwas besser?", fragte Seto und zwinkerte Joey kurz zu. >Oh ja, er hat es gehört!< Er versuchte ein zaghaftes Lächeln und ignorierte den erschrockenen Blick der Krankenschwester, die noch immer neben seinem Bett saß. "Ein wenig, Liebling, allerdings hab ich mich in der Nacht ein wenig einsam gefühlt." Seto grinste leicht. "Sind ja nur noch ein paar Tage, dann kann ich Dich mit nach Hause nehmen." Joey legte leicht den Kopf schief. "Aber sag mal, wieso bist Du eigentlich hier? Musst Du heute nicht in der Uni sein?" Seto ging um das Bett herum, warf der Krankenschwester einen bösen Blick zu, beugte sich ein wenig zu Joey hinunter und gab ihm einen schnellen Kuss auf den Mund, was zur Folge hatte, dass die junge Krankenschwester aus ihrem Schockzustand erwachte und laut auf keuchte, um dann beinahe fluchtartig das Zimmer zu verlassen, ohne sich zu verabschieden. Joey atmete erleichtert auf, stellte den Pizzakarton auf den Stuhl, auf dem die junge Krankenschwester gesessen hatte und ließ sich seufzend auf sein Bett zurücksinken. "Puh, endlich bin ich diese doofe Tussi los, die hat mir schon den halben Vormittag versaut, mit ihrem vorpubertärem Geschwärme vom ach so großartigen Seto Kaiba!", meinte er grinsend. Seto hob spöttisch seine rechte Augenbraue. "Ach, und deshalb musstest Du ihr erzählen, dass ich Dein reicher Liebhaber bin?", fragte er, Joey verzog eingeschüchtert sein Gesicht. "Huh, sorry dafür, wenn ich gewusst hätte, dass Du vor der Tür stehst, hätte ich mir vielleicht was Besseres einfallen lassen, um die blöde Tussi loszuwerden." Seto grinste fies. "Was kann denn noch besser sein, als der heimliche Liebhaber einer so berühmten Persönlichkeit, wie mir zu sein?" "Wenn's denn mal so wäre.", murmelte Joey leise und drehte den Kopf zur Seite, um Setos Blick auszuweichen. "Wärest Du denn gerne mein heimlicher Liebhaber?", fragte Seto und setzte sich zu Joey auf's Bett. Joey zuckte erschrocken zusammen und schloss seine Augen. "Keine Ahnung! Das geht mir irgendwie alles ein bisschen zu schnell, allerdings kann ich nicht leugnen, dass ich höllisch eifersüchtig war, als diese Tussi anfing, von Dir zu reden, als wärest Du der perfekte Ehemann für sie und der absolut perfekte Vater für ihre vielen Kinder!" Joey ballte seine Hände zu Fäusten und öffnete seine Augen, um Seto anschauen zu können. "Lächerlich, huh? Ich führ mich auf, wie ein liebeskrankes Schoßhündchen!", meinte er, Seto nickte grinsend. "Davon rede ich doch die ganze Zeit, aber Du wolltest mir ja nicht glauben!" Joey knurrte böse. "Halt Deine Klappe, verdammter Bastard! Das ist nur Deine schuld! Mit Deinem verdammten Kuß hast Du mich in den Wahnsinn getrieben! Das verzeih ich Dir nie, hörst Du, niemals!" Er verschränkte wütend die Arme und verzog seine Lippen zu einem Schmollmund. Seto zuckte nervös mit den Augenbrauen. "Mach das weg!" Joey legte den Kopf leicht schief und blinzelte leicht. Seto zuckte etwas stärker mit den Augenbrauen und schluckte trocken. >Hat der Typ eigentlich eine Ahnung davon, was er da für ein gefährliches Spiel spielt? Wenn er so weiter macht, fall ich auf der Stelle über ihn her, ganz egal, ob er nun verletzt ist, oder nicht!< "Ich warne Dich, Joey! Wenn Du nicht sofort diesen Schmollmund verschwinden lässt, kann ich für nichts garantieren!" Joey leckte sich leicht nervös über die Lippen und Seto hielt für eine Sekunde die Luft an. "Ich habe schon einmal gesagt, dass ich keine Angst vor Dir habe und das meinte ich auch so." Joey ließ sich seine Nervosität nicht anmerken, obwohl in seinem Kopf nur noch ein einziger Satz rumorte. >Bist Du denn jetzt völlig bekloppt, weißt Du eigentlich, was Du da tust, Du verleitest ihn ja förmlich dazu, über Dich herzufallen, lass den Scheiß, das ist nicht mehr lustig!< Seto seufzte schwer und schüttelte den Kopf. "Ein anderes Mal vielleicht. Werd erstmal gesund und dann können wir vielleicht, ich wiederhole, vielleicht darüber reden. Natürlich nur, wenn Du dann noch darüber reden willst und nicht schon vorher den Schwanz einziehst, wie ein total verängstigtes Schoßhündchen, das vor dem großen bösen Wolf flieht.", sagte Seto grinsend und Joey knurrte böse. "Ich zeig Dir gleich mal, wer hier der große böse Wolf ist!" Seto war ein wenig überrascht, als Joey nach dem Kragen seines Jacketts griff und ihn nach unten zog, um ihn ziemlich heftig zu küssen. >Heilige Makkaroni, der hat anscheinend nicht nur ein großes Mundwerk, sondern auch eine ziemlich geschickte Zunge!< Ein wenig außer Atem löste Seto den Kuss und stützte sich mit den Händen auf der Krankenliege ab, um Joey direkt in die Augen zu schauen. "Ich muss gestehen, Du hast mich für einen Moment ziemlich überrumpelt." Joey hielt Seto noch immer am Jackett fest und grinste amüsiert. "Unterschätz mich nicht, Seto, Du könntest eine ziemlich böse Überraschung erleben!", hauchte Joey, küsste Seto erneut auf die Lippen und schob ihn dann weg. "So, und nun geh, ich brauch meine Ruhe, ich hatte heute genug Aufregung." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)