Abschlussfeier... von Nightprincess (...mit Überraschung) ================================================================================ Kapitel 8: zuviel Unausgesprochenes ----------------------------------- 8. zuviel Unausgesprochenes Joey Wheeler erwachte am Sonntagmorgen durch das Geräusch eines Staubsaugers. >Uh, das ist keine gute Art, geweckt zu werden!<, dachte er und drehte sich grummelnd auf die Seite. Er wollte seine Augen noch nicht öffnen und hoffte, dass das Geräusch des verhassten Staubsaugers schnell verschwinden würde. Die Putzfrau, die gerade in Joeys Zimmer staubsaugte, bemerkte das leise Grummeln und beendete ihre Arbeit so schnell wie möglich, um das Krankenzimmer kurz darauf wieder zu verlassen. Joey hörte, wie der Staubsauger ausgeschaltet wurde und die Tür auf und wieder zuging. >Endlich wieder Ruhe!< Seto Kaiba wurde durch das Klingeln des Telefons geweckt und stellte grummelnd fest, dass er die Nacht in sitzender Position auf der Couch verbracht hatte, was dazu führte, dass er einen schmerzenden Nacken hatte. >Urgh, das ist nur Wheelers Schuld!< Er erhob sich etwas schwerfällig und marschierte mit schnellen Schritten zum Telefon, dass an der Wand in der Küche angebracht war. "Kaiba?", fragte er etwas müde. "Seto! Ist irgendetwas passiert? Warum hast Du gestern nicht angerufen? Ist irgendetwas mit Joey?", erklang Mokubas aufgeregte Stimme durch den Hörer. Seto strich sich seufzend ein paar Haare aus der Stirn. "Beruhig Dich, Mokuba und lass mich die Sache erklären!", meinte er und begann damit, Mokuba die Sache mit Joey und dem Krankenhausaufenthalt klarzumachen. Joey öffnete die Augen, als eine Krankenschwester das Zimmer betrat. "Guten Morgen, Joey, wie fühlst Du Dich heute?", fragte sie freundlich, Joey richtete sich etwas in seinem Bett auf und versuchte ein leichtes Lächeln. "Besser, viel besser, aber ich könnte etwas zum Essen gebrauchen!", antwortete er und lachte etwas, als sein Magen zur Bestätigung laut knurrte. "Na dann werd ich mal dafür sorgen, dass Du nicht verhungerst!", meinte die Krankenschwester und verließ lächelnd das Krankenzimmer. Joey seufzte leise und ließ sich wieder in die Kissen zurücksinken. >Ob Kaiba mich heute besuchen kommt?< Seto legte den Telefonhörer wieder auf und strich sich mit einer Hand über die Augen. >Jetzt gibt Mokuba mir auch noch die Schuld dafür, dass ich Wheeler nach Tokyo hab bringen lassen! Als ob ich mir nicht schon genug Selbstvorwürfe machen würde! Wenn Mokuba wüsste, was noch passiert ist, würde er mich entweder auslachen und für verrückt erklären oder mich hassen. Er würde sicher nicht verstehen, warum ich Wheeler geküsst hab, ich versteh es ja selbst nicht! Eins ist allerdings klar, ich muss dringend mit dem Köter reden!< Joey stand am Fenster und starrte wieder auf den blauen Himmel. >Warum muss mich dieser verdammte Himmel ständig an Kaiba erinnern? Dieser blöde Idiot mit seinen blauen Augen! Argh! Ich hasse ihn!< Er schüttelte den Kopf und lächelte traurig. >Jetzt belüg ich mich schon selbst! Ich weiß zwar nicht genau was ich für ihn empfinde, aber Hass ist es ganz sicher nicht! Der Typ macht mich echt wahnsinnig!< Joey zuckte ziemlich heftig zusammen, als die Tür zu seinem Zimmer geöffnet wurde. Er starrte auf das Spiegelbild im Fenster. >Kaiba!< Seto betrat mit etwas unsicheren Schritten Joeys Krankenzimmer und schloss die Tür hinter sich. Er lehnte sich gegen die Tür und starrte auf Joeys Rücken, während Joey krampfhaft versuchte, nicht in Panik auszubrechen. Niemand sprach ein Wort, bis Seto langsam zum Fenster ging und direkt neben Joey stehen blieb. "Wir müssen reden.", meinte er leise. "Worüber?", fragte Joey ebenso leise. "Ich hab mir Sorgen gemacht.", meinte Seto. "Um mich?", fragte Joey, Seto grummelte leise. "Natürlich, Du Idiot!" Joey schüttelte grinsend den Kopf. "Ich frag mich manchmal ernsthaft, wer von uns Beiden der Idiot ist!" "Was soll das heißen?", fragte Seto etwas irritiert. "Anscheinend weiß ich viel öfter, was ich tue und was ich lieber nicht tun sollte. Ich küsse nämlich im betrunkenen Zustand keine Männer!", antwortete Joey und starrte weiter aus dem Fenster. Seto grinste etwas amüsiert. "Stimmt, Du machst das wenn Du nüchtern bist!" Joey lief etwas rot an. "Das hab ich nur gemacht, weil es mich wütend gemacht hat, dass Du Dich nicht mehr an diesen verdammten Kuss erinnern konntest!" Seto drehte sich zu Joey um. "Warum warst Du sauer?", fragte er, Joey legte den Kopf etwas schief. "Ich weiß nicht, ich war nicht wirklich sauer, ich war irgendwie verletzt, traurig, ich wollte, dass Du Dich wieder erinnerst!" "Das tu ich, aber wie geht's nun weiter? So wie es aussieht, wird es nicht so leicht, wenn wir einfach weitermachen, als wäre nichts passiert, oder?", fragte Seto, Joey schüttelte den Kopf. "Sieht nicht danach aus!" "Willst Du trotzdem für mich arbeiten?", fragte Seto ein wenig hoffnungsvoll. Joey drehte sich zu Seto um und starrte ihn etwas überrascht und gleichzeitig erfreut an, bevor er zaghaft nickte. "In meinem Zustand will ich ganz sicher nicht alleine bleiben, aber ich habe eine Bedingung!" "Was für eine Bedingung?", fragte Seto, Joey hob ermahnend den Zeigefinger seiner rechten Hand und meinte ganz ernst. "Es gibt für Dich keinen Alkohol für die nächsten 6 Monate, dafür sorge ich!" Seto zog etwas irritiert die Augenbrauen hoch. "Damit kann ich leben, allerdings habe ich ebenfalls eine Bedingung!" "Welche?", fragte Joey. Seto beugte sich zu Joey hinunter, bis er mit seinen Lippen leicht Joeys Ohr berührte. "Ich darf Dich trotzdem küssen, wann ich will!" Joey lief knallrot an und schob Seto ein Stück von sich weg. "Das müssen wir vorher aber noch ausdiskutieren, Kaiba!", murmelte Joey und verschränkte abwehrend die Arme, Seto zuckte mit den Schultern und drehte sich wieder zum Fenster. "Ich hab 6 Monate Zeit, um Dich weichzukochen, Wheeler!" Joey schüttelte den Kopf. "Arroganter Bastard!", meinte er. "Ängstliches Schoßhündchen!", antwortete Seto. Joey griff nach Setos Jackett und zog ihn zu sich herum. "Ich hab keine Angst vor Dir, Blödmann und ich bin kein Schoßhündchen!", blaffte er und küsste den überraschten Seto auf den Mund. Bevor Joey sich wieder zurückziehen konnte, wurde er von Seto gepackt und festgehalten. "Renn doch nicht gleich wieder weg, Schoßhündchen, ich will auch meinen Spaß!", flüsterte Seto und knabberte an Joeys Ohr, was Joey ein leises Seufzen entlockte. Genau in diesen Augenblick betrat eine Krankenschwester das Zimmer und machte sich mit einem dezenten Räuspern bemerkbar. Seto erstarrte mitten in der Bewegung, während Joey ihn etwas unsanft weg schob und mit hochrotem Kopf auf seine Füße starrte. "Ich wollte die jungen Herren wirklich nicht stören, aber es findet gleich eine Visite statt und wir haben noch keine Besuchszeit, würden Sie also bitte etwas später wiederkommen?", fragte die Krankenschwester, Seto nickte nur und warf Joey einen etwas entschuldigenden Blick zu. "Bis später, Schoßhündchen!", murmelte er, Joey hob wütend den Kopf. "Ich bin kein Schoßhündchen!", blaffte er und verschränkte beleidigt die Arme. Seto grinste nur leicht. "Was immer Du sagst!" Joey knurrte leise und starrte wütend hinter Seto her, der mit schnellen Schritten an der Krankenschwester vorbeilief und das Krankenzimmer verließ. "Von dem würd ich auch gerne mal Schoßhündchen genannt werden!", murmelte die Krankenschwester leise und verließ ebenfalls das Zimmer, Joey schüttelte nur irritiert den Kopf. >Dieser Blödmann! Was denkt der sich eigentlich? Ich bin doch kein Haustier! Oh man, die Sache fängt langsam an, kompliziert zu werden. Ich hätte einfach ,Nein' sagen sollen, aber egal, jetzt ist es eh zu spät!< Seto verließ grinsend das Krankenhaus. >Ich weiß zwar nicht, ob das so eine gute Idee war, aber die Sache könnte durchaus lustig werden! Jetzt hab ich nicht nur ein Mädchen für alles, sondern auch noch ein Schoßhündchen zum Spielen! Pass auf Deinen Arsch auf, Wheeler, könnte sein, dass ich demnächst Anspruch darauf erhebe und wenn ich etwas haben will, bekomm ich das auch, verlass Dich drauf! Solange Du für mich arbeitest, gehört Dein Arsch sowieso mir, das wird per Zusatzklausel im Arbeitsvertrag festgehalten!< Joey warf sich zurück ins Bett und schaltete den Fernseher an. Wenige Augenblicke später betraten zwei Ärzte und drei Krankenschwestern sein Zimmer. "Guten Tag, Joey, wie fühlst Du Dich heute?", fragte der Chirurg, der Joey behandelt hatte. "Ganz gut, die Kabel stören mich nur ein wenig und mir ist langweilig!", meinte Joey. "Wie lange muss ich noch hier bleiben?" "Noch ca. 2 oder 3 Tage, vielleicht auch 4, das hängt von Deinen Vitalwerten ab. Das Blut aus Deiner Lunge wurde fast vollständig abgesaugt, morgen kann der Schlauch für die Drainage entfernt werden, danach werden wir Dir einen Stützverband umlegen, damit die gebrochenen Rippen richtig verheilen!", meinte der Arzt. Seto flog mit seinem Helikopter zurück zu seinem Haus, als sein Handy klingelte. "Kaiba?", fragte er kühl. "Tzumaki hier, ich hörte, Sie wollten mich sprechen?", erklang die Stimme eines älteren Herren aus dem Handy. "Ja, gewiss, es geht um Ihren Sohn, ich habe da ein gewisses Problem mit ihm.", erwiderte Seto. "Takahashi? Was hat er nun schon wieder angestellt?", fragte Herr Tzumaki gestresst. "Er hat einen meiner persönlichen Angestellten krankenhausreif geschlagen. Ich erwarte, dass er und seine 4 Komplizen dafür bestraft werden, das Strafmaß können Sie selbst auswählen!", erwiderte Seto. "Aber natürlich, Herr Kaiba, ich werde mich sofort darum kümmern, richten Sie Ihrem Angestellten meine Entschuldigung aus!" Joey hörte dem Arzt aufmerksam zu und lächelte etwas erleichtert. "Anscheinend hatte ich wohl einen Schutzengel an meiner Seite!", meinte er, der Arzt nickte. "Laut dem Notarzt hattest Du sogar mehr als nur einen, hätte der Flug nur etwas länger gedauert, hätten wir nicht mehr viel tun können, Dein Leben hing wirklich an einem seidenen Faden, Herr Kaiba war äußerst besorgt und hat die ganze Zeit vor dem Operationssaal gewartet. Anscheinend macht er sich erhebliche Vorwürfe, weil er Deine Verlegung von Domino nach Tokyo angeordnet hat." >Er macht sich Vorwürfe? Warum hat er das denn nicht gesagt?< Seto landete mit seinem Helikopter hinter seinem Haus und atmete tief durch. Immer wieder schossen Bilder von Joey durch seinen Kopf. Joey, wie er am Boden vor seiner Haustür liegt, Joey schlafend in seinem Bett, Joey im Kellneroutfit, Joey mit blauen Flecken am ganzen Körper, Joey auf der Abschlussfeier, Joey beim Duell gegen Marik, Joey seelenlos auf Taylors Rücken, Joey lachend, Joey mit hochrotem Kopf, Joey betrunken und kichernd hinter dem Büffet in der Turnhalle, Joey schlafend in der Limousine, Joey schlafend auf der Krankenliege im Aufwachraum. >Was machst Du nur mit mir, Joey?< Joey lag grübelnd auf seiner Liege, die Visite war vorbei und er war wieder alleine. >Ich weiß nicht, aber irgendetwas scheint Kaiba mir zu verschweigen, fragt sich nur was! Warum hat er im Aufwachraum darauf gewartet, dass ich aufwache? Für seine anderen Angestellten würde er das sicher nicht tun, also warum ausgerechnet bei mir? Will er bloß mit mir spielen, oder steckt da mehr dahinter? Wieso hab ich ihn eigentlich schon wieder geküsst? Und wieso zum Teufel hat er überhaupt nichts dagegen? Muss ich das verstehen?< Verwirrt strich Joey sich durch die Haare. >Ach man, was machst Du nur mit mir, Seto?< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)