Kyaroru von Badou (Wölfe unter sich) ================================================================================ Kapitel 5: Akt 5/Es geht weiter! -------------------------------- Akt 5/Es geht weiter! Es waren gerade ein paar Tage vergangen, seit Dash Kyaroru angegriffen hatte. Kyaroru lag alleine in ihrem Cabrio und blinzelte müde durch die Gegend. Als sie ein Geräusch hörte, fuhr sie sofort hoch und schaute sich um. Nichts war da, dass sich bewegen könnte. Überhaupt nichts schien gerade eben da gewesen zu sein. Müde lies sie sich wieder in den Rücksitz sacken. Mit mühe hielt sie sich die Augen offen, so wie sie es schon die ganzen Tage über tat, seit Dash aufgetaucht war. Sie konnte nicht schlafen, da sie wusste, dass Dash ihr Lager kannte und zurück kommen würde. Sie lauschte in die Stille des Nachmittags hinein und konzentrierte sich so sehr darauf, was sie hörte, dass sie nicht einschlief. Als ein scharren unter ihrem Cabrio ertönte riss sie ihre Augen weit auf und sprang erschrocken aus dem Auto. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis ein rotbraunes Fellknäuel unter dem Wagen hervorpurzelte. Als es schüttelnd aufstand, erkannte Kyaroru, dass es ein Fuchswelpe war. Fragend schaute es aus blauen Augen heraus an Kyaroru hoch, die aus ihrer schreckhaften Haltung raus kam. Ein paar Minuten vergingen, bis das heißere Kläffen der Füchsin ertönte und der Welpe in ihre Richtung lief. Normalerweise hätte Kyaroru dem Welpen keine Chance zu verschwinden gegeben, doch durch ihre Übermüdung hatte sie keine Kraft, ihm hinterher zu springen. Stattdessen legte sie sich auf der Stelle hin und rührte sich nicht vom Fleck. Am späten Nachmittag kam Kyrian auf den Schrottplatz. Im Maul hielt er einen Ring Fleischwurst, den er beim Metzger durch Betteln für sie stibitzt hatte. Als er die Fleischwurst vor ihrer Schnauze auf den Boden sinken lies, sagte er mit trauriger Stimme zu ihr: "Bitte iss doch was, Kyaroru. Du hast schon seit Tagen weder gegessen noch geschlafen..." Kyaroru beachtete Kyrian nicht, genauso wenig, wie sie die Fleischwurst beachtete. Sogar als er ihr direkt in die Augen schaute, um sie zu irgendeiner Reaktion zu zwingen, was jedoch fehlschlug, schauten ihre trüben Augen durch ihn durch. Mit herunterhängendem Schwanz tapste Kyrian schwerfällig und traurig zum Cabrio und legte sich auf den Fahrersitz, von wo aus er Kyaroru bewachte. Ein paar Stunden später kam Ayia an dem Zaun des Schrottplatzes an. Als Kyrian ihn sah, kam er leicht ängstlich angesprungen und schnüffelte an ihm, denn er hatte einen eigenartigen Geruch von Schießpulver, Blut, Kiefernharz und anderen Wölfen, die er nicht kannte, an sich. Ayia dagegen schien dieser Geruch nicht sonderlich zu stören, denn er begrüßte Kyrian ganz normal und lief dann schleichend auf Kyaroru zu. Fragend schaute Ayia auf Kyaroru nieder und legte sich dann vor ihr hin: "Hey, Kleine... Was ist denn los mit dir...? Du musst doch was essen...!" Spielend schob Ayia die Fleischwurst vor sich hin und her. Nachdem Kyaroru ihn eines kurzen Blickes gewürdigt hatte, rollte sie sich auf die Seite und atmete tief und schwer. Laut seufzend stand Ayia auf und tapste zu Kyrian hin: "Wir müssen sie irgendwie dazu bringen etwas zu essen und zu schlafen. Ansonsten stirbt sie, ohne dass wir ihr da raushelfen können..." Als Ayia sich wieder auf den Weg in die Stadt machte, warf Kyrian ihm noch einen verzweifelten Blick hinterher, bevor er sich wieder auf den Fahrersitz legte und sie neugierig beobachtete. Am nächsten Morgen kam Ayia mit der Morgenröte. Leicht genervt kam er angetrottet. Erst jetzt, wo Kyrian den befremdenden Geruch anderer Wölfe wieder aufnahm, stutzte er kurz, denn der Geruch war frisch. Ziemlichfrisch! Misstrauisch tänzelte Kyrian vor Kyaroru hin und her. Ihn störte dieser frische Wolfsgeruch, der hier in der Luft hing. Ihm sträubte sich das Fell und er fing leise an zu knurren. Als Ayia näher kam, blieb er argwöhnisch stehen und betrachtete den knurrenden Wolf. Doch als Kyrian ihm knurrenden entgegnete: "Wo warst du, Ayia?! Was ist das für ein fremder Wolfsgeruch an dir?!" duckte Ayia sich und lies ein drohendes Knurren verlauten: "Das geht dich nichts an! Ist immerhin meine Sache, was ich tue und wo ich hin geh...!" Als er einen Schritt auf Kyrian zu gehen wollte, schoss plötzlich etwas an seinen Beinen vorbei, auf Kyaroru zu, wo es purzelnd über sie drüber fiel. "Was zum...!?" erschrocken fuhr Kyrian herum und sah nun das vermeintliche Übel, dass vor Kyarorus Schnauze herumkugelte. Es war ein Wolf! Ein kleiner Welpe! Unterwürfig tapste der Kleine seine Vorderpfoten in Kyarorus Gesicht: " 'Tschuldigung...! Wollt ich nicht...!" Langsam verstummte Kyrians Knurren, als er den Welpen um Verzeihung betteln sah. Und genauso langsam tapste Ayia jetzt näher heran: "Er ist mir also doch gefolgt..." Von Kyaroru kam keine Kenntnisnahme, als wenn er gar nicht hier gewesen wäre. Fragend drehte der Kleine seinen Kopf hin und her, bis er plötzlich auf ihren Kopf sprang und ihr in die Ohren biss und daran zog. Erschrocken schaute Kyrian diesem Schauspiel eine Weile zu, bis Kyaroru ruckartig ihren Kopf in die andere Richtung warf und der Welpe runterpurzelte. Fragend schauten alle drei sie an, bis er sie wieder attackierte. Circa sieben mal wiederholte sich dieses Stück, bis Kyaroru den Kopf hoch warf und alle Umherstehenden anschnauzte: "Könnt ihr dieses Monster mal von mir wegnehmen!?! Oder ich werf's direkt auf den Müll!!" [Kleiner Sparwitz am Rande... ^-^" Die sind ja schließlich auf 'ner Müllhalde...] Knurrend sprang sie auf und schaute zu Kyrian und Ayia rüber, die sie erstaunt anschauten. Plötzlich wurde Kyaroru schwindlig und sie legte sich ruckartig wieder hin. Erschrocken stupste Kyrian Kyaroru an und sie entgegnete ihm leicht lachend: "Ich hab Hunger...!" Freudig grinsten Ayia und Kyrian sich an und sprangen in Richtung Stadt, wo sie für sie Futter holten. Zwei Tage später, ausgeschlafen und gut durchgefüttert, stand Kyaroru wieder bei Kräften da und beobachtete den kleinen Welpen Sarri, bei seinen halsbrecherischen Aktionen. Er turnte auf den verschiedenen Metallplatten auf der anderen Seite des Schrottplatzgeländes herum und sprang auf jedes zweite Loch zu, dass er entdeckte. Es dauerte nicht lange, bis Kyrian auftauchte und sich neben sie stellte: "Hast wohl 'nen Narren an ihm gefressen, ne?" "Spinnst du!? Ich muss leider auf das Monster aufpassen, weil ihr ja weg seid!" "Dann geh du doch was zu essen besorgen! ..." "Gesagt, getan! Du passt auf ihn auf und ich hol was!" Fröhlich sprang Kyaroru in Richtung Zaun, als Kyrian eingeschnappt meinte: "Hey!! So war das nicht gemeint...! Bleib hier! Ich will nicht auf das Monster aufpassen!!!" 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