Spielt mein Spiel von Hotepneith (Zwei Hundebrüder gegen einen Seelendieb) ================================================================================ Kapitel 9: Wege aus der Schattenwelt ------------------------------------ Vielen Dank für eure ganzen so lieben Kommentare. Freut mich, dass es euch so gefällt. Das Kapitel ist zwar ein bisschen kürzer, aber das nächste ist dafür länger..*g* Viel Spass beim Lesen: Inu das Genie.... 9. Wege aus der Schattenwelt Inuyashas Anfrage an den unsichtbaren Schattenmeister hing noch immer in der Luft. Aber der schwieg, äußerte sich nicht zu dem, was jetzt kommen sollte. Darüber ärgerlich blickte der Hanyou seitwärts. Sesshoumaru hatte die Augen geschlossen, neutralisierte offenbar das Gift dieser Schlange. Da war es wohl besser, nicht zu stören. So betrachtete er einmal die Schwärze um sie. Sein Halbbruder hatte doch gemeint, das sei ein Bann, sie seien nicht mehr in ihrer Welt. Auch dieser dämliche Zauberschüler hatte in der Richtung was von sich gegeben. Wenn diese Dunkelheit um sie ein Bann war, der verhinderte, dass sie in ihre eigene Welt zurückkönnten, dann mussten sie doch nur den Zauber brechen und stünden hoffentlich direkt vor Ragamarus Schloss. Endlich könnte er diesem Hexer den Ärger der letzten Stunden und Tage dann heimzahlen. Er zog Tessaiga, das sich rasch verbreiterte, rötlich aufleuchtete. Also stimmte seine Theorie. Das da war ein Bannkreis und er müsste ihn brechen. Einfache Logik. Mit aller Kraft schlug er zu. Sesshoumaru hatte Mühe, seinen Körper von dem Gift der Schlange einer anderen Ebene zu reinigen. Es dauerte und er lenkte seine Gedanken in eine andere Richtung. Seltsamerweise fiel ihm jener Tag ein, an dem er nur mit Hilfe von Tensaiga Inuyashas kaze no kizu überlebt hatte. Zerschlagen hatte er im Wald gelegen, hatte versucht, sich zu regenerieren. Da hatte er zum ersten Mal Rin gesehen. Später war sie noch einmal gekommen, hatte ihm zu Essen angeboten, zu Trinken. Und er, der alles haben konnte, was immer er wollte, hatte abgelehnt. Nun, nicht deswegen, er benötigte tatsächlich nichts. Aber sie war immer wieder gekommen, hatte ihn sogar angelächelt. Nie zuvor hatte ein Mensch oder überhaupt ein Lebewesen ihn angelächelt, ohne Angst, einfach aus Zuneigung, nur dieses kleine Menschenmädchen, das da zu ihm gestolpert gekommen war, neben ihm kniete. Und als er sie tot im Wald hatte liegen sehen, war ihm schmerzlich bewusst geworden, dass er dieses Lächeln vermissen würde. So hatte er zum ersten Mal Tensaiga dazu eingesetzt, ein Leben zu retten. Seither war sie an seiner Seite, und er wusste nur zu gut, dass er sie bei sich behalten würde, all seine Stärke, seine Macht dazu einsetzen wollte, sie zu beschützen. Sie hatte da etwas in ihm geweckt, von dem er nicht einmal gewusst hatte, dass es da war. Und er wollte sie ihn wieder anlächeln sehen. Rin. Es war ihm egal, was andere darüber dachten, egal, was die Zukunft bringen mochte, solange sie ihn so ansah. Rin. Dieser Ragamaru würde noch bitter bereuen, dass er ihren Körper, ihre Seele so in Gefahr gebracht hatte. Sesshoumaru vergnügte sich damit, sich vorzustellen, wie er seine Hand um die Kehle des Hexers schließen wollte, als ihm plötzlich seltsame Laute auffielen. Da sein Körper das Gift neutralisierte hatte, sah er sich um. Ein wenig erstaunt erblickte er seinen Halbbruder, der keuchend vor der schwarzen Wand stand, offenkundig versucht hatte, den Bannkreis zu brechen. "Inuyasha." Der drehte sich um: "Willst du mir wieder was von deinem Youki leihen? So, wie wir das da in der Hundefalle gemacht haben?" "Hörst du eigentlich auch einmal zu, wenn man dir was sagt?" "Wieso?" Der Hanyou starrte ihn entrüstet an: "Du hast gesagt, das hier ist eine Barriere. Also muss ich sie zerstören, um rauszukommen." "Ich sagte, wir sind in einer anderen Ebene." Myoga...dem würde er auch einen Sonderurlaub bei den Jenseitsboten besorgen. Die Liste dessen, was er Inuyasha nicht beigebracht hatte, wurde immer länger. "Hier gilt nur Magie, die dieser Hexer hier eingesetzt hat." "Ach. Und was heißt das?" Die Frage wurde mit einem Schwenk von Tessaiga unterstrichen. Sesshoumaru zwang sich, daran zu denken, dass Geduld und Selbstbeherrschung sich für ein Wesen seiner Macht ziemten. Am liebsten hätte er diesem Idioten eine hinter die Ohren gegeben. "Schön. Ich erkläre es dir so, dass auch ein Hanyou das versteht. Du könntest das rote Tessaiga benutzen, um in diese Welt hineinzugelangen. Aber nicht, um wieder hinauszukommen." "Keh!" Inuyasha war wütend. Eine Weile hatten sie sich ja ganz gut verstanden, aber jetzt schien das schon wieder loszugehen: "Aber du kannst hier raus?" "Nein." "Wie bitte?" Der Jüngere starrte seinen Halbbruder entgeistert an: "Soll das etwa heißen, dass wir hier festsitzen? Ich dachte, du bist so stark? Dann kannst du doch sicher Magie einsetzen? Du holst uns hier raus?" Der instinktive Appell an den großen Bruder. "Ich besitze eine andere Art von Magie." "Also stecken wir fest?" Ragamaru blickte in seinen Spiegel, begleitet von seinem Hauptmann, als jemand das Zimmer betrat. Ein wenig erstaunt sah er auf: "Yami? Warum bist du nicht bei ihnen?" "Wozu? Sie sitzen da in diesem Kreis aus Schattenmagie fest. Kein Zauber dieser Welt kann ihnen da hinaus helfen, sensei." "Das ist wahr." Der Hexer blickte wieder in den Spiegel, Der Hauptmann schüttelte den Kopf: "Mit Verlaub, Yami, aber Ihr seid genauso ....nun, ein wenig unbesorgt, wie Ragamaru-sama. Es könnte sein, dass sie auf eine gute Idee kommen." "Welche denn?", erkundigte sich der Schattenmeister: "Aber, du hast recht. Sie hatten in den letzten Tagen ziemlich wenig schlechte. Sie sind gut." "In der Tat." Der Hauptmann schien fast erleichtert: "Gut, wenn Ihr das so seht. Ich versuche nämlich, Ragamaru-sama davon zu überzeugen, dass wir eine Vorsichtsmassnahme einbauen sollten." "Unsinn", sagte der Schlossherr: "Hauptmann, du machst dir zu viele Gedanken." "Nun, ich bin für Eure Sicherheit zuständig." "Das ist wahr." Yami dachte nach: "Eine Rückversicherung? Tja, sie sind in der Tat besser, als ich mir je einen Gegner erträumt hätte. Und auch, wenn ich denke, dass sie keinen Weg aus meiner Schattenfalle finden werden: eine Vorsichtsmaßnahme schadet nie, sensei. Es könnte doch sein, dass sie sich nicht an die Regeln halten und versuchen, Euch zu töten." Das war auch die Meinung des Hauptmanns, wobei der das weniger als Regelverstoß, denn als schlichten Racheakt erwartete. Aber er war auch ein Youkai. "Das ist auch meine Meinung. Falls die Sicherung unnötig ist, gut. Aber bitte, Ragamaru-sama, bedenkt, dass sie stark sind, offenkundig auch Magie einsetzen können. Und ihre Schwerter haben es in sich." "Ja, in der Tat. So lange spielte noch nie jemand mit. - Yami, welchen Weg gibt es aus deiner Falle?" "Nun, sie müssten die Kraft des Herrn der anderen Welt, Izanagi, einsetzen können. Mit Magie unserer Welt wird es ihnen nie gelingen." "Dann sitzen sie fest." Der Hauptmann hüstelte und der Hexer drehte sich zu ihm um, fuhr fort: "Wenn sie da auch ausbrechen können, werde ich auf deinen Vorschlag zurückkommen. Yami, du gehst zurück. Falls sie doch noch besser sind, als ich denke. Aber dann kommen sie hier zum Schloss. Und da erwartet sie eine kleine Überraschung." Er rieb sich die Hände: "Das wird ein großes Finale, dieser Kampf. Ich freue mich fast schon darauf. - Nichts gegen deine Fähigkeiten, Yami." "Ich verstehe, sensei." Der Schattenzauberer verließ wieder das Zimmer. Inuyasha starrte seinen Halbbruder entgeistert an: "Komm schon, das ist nicht dein Ernst. Du kannst nichts machen, um uns hier wegzubringen?" Als ob ein Youkai Witze machen würde. Der Hanyou zog wirklich zu lange mit Menschen herum. "Meine Macht, mein Youki, ist auch aus unserer Welt. Das wirkt hier nicht, oder besser gesagt, nur, wenn und inwieweit der Hexer es erlaubte. Sei froh, dass wenigstens dein kaze no kizu hier funktionierte oder Tokejin." "So gesehen...Aber ich will hier raus. Ich muss hier raus." Inuyasha drehte sich wieder zu der Wand, Tessaiga noch immer aktiviert, zu stur, um aufzugeben. Das würde nicht klappen, dachte Sesshoumaru. Aber wer nicht hören kann, muss fühlen. Ein vertrautes Pochen ließ ihn zu seiner Hüfte blicken. Tensaiga pulsierte. Wollte es etwa, dass er es einsetzen würde? Konnte er es denn in dieser Ebene überhaupt einsetzen? Aber das Schwert hatte sich bei so etwas noch nie geirrt. Es war immer nützlich gewesen, wenn es so pulsiert hatte. So fasste er den Griff, der in seiner Hand vibrierte, zog Tensaiga. Die Klinge leuchtete blau. Und plötzlich begriff er. "Inuyasha!" Der wollte gerade einen erneuten Angriff auf die Barriere starten, aber da hatte etwas in der Stimme seines Halbbruders gelegen, das ihn sich umdrehen ließ. Überrascht erkannte er, welche Waffe Sesshoumaru in der Hand hielt, wich aber etwas beiseite. Warum auch immer der dieses Schwert einsetzen wollte- es war eine Möglichkeit, die sie noch nicht ausprobiert hatten. Der Hundeyoukai sprang hoch empor, vor zu der schwarzen Wand ihres Gefängnisses, schlug von oben nach unten zu. Das blaue Licht Tensaigas leuchtete hell in der Düsternis der seltsamen Schicht, die sie umgab, schnitt einen Riss hinein. Auf der anderen Seite erkannten sie die Wiese, über die sie früher am Tag gelaufen waren, das Licht ihrer eigenen Welt. Inuyasha rannte sofort los, bemüht, hinauszukommen, ehe sich der Spalt wieder schloss. Sein Halbbruder war im gleichen Moment neben ihm. Ein wenig erleichtert drehten sie sich um. Noch immer war diese düstere Halbkuppel da, die die andere Ebene darstellte. "Nicht schlecht", sagte jemand rechts von ihnen und die Brüder wandten sich zu ihm, betrachteten den jungen Mann im bodenlangen Umhang, der seine Kapuze hinüber geschlagen hatte. Seine schwarzen Haare fielen weich über die Schultern. "Yami?" erkundigte sich Inuyasha und hob Tessaiga. "Ja, Hanyou. Ihr seid wirklich bewundernswert, das muss ich euch lassen. Aber euer Glück endet hier. Nun bekommt ihr es mit mir persönlich zu tun. Und ich will und werde Ragamaru-sama zeigen, wie gut ich bin." "Ach ja?" Er rannte sofort los, seine Klinge erhoben. Zu schade, dass dieser Yami ein Mensch zu sein schien. Er konnte die Windnarbe so nicht einsetzen. Aber das müsste auch anders gehen. Direkte Attacken würden einem Menschen doch sicher etwas ausmachen und er war schneller als jeder Mensch. Und der Mistkerl hatte kein Schwert.... Yami wich mit einem raschen Sprung zur Seite aus: "Was wird denn das?" erkundigte er sich spöttisch: "Glaubst du, ich sei so einfach zu besiegen? Ohne Schwert heißt nicht, dass ich hilflos bin, mein Guter." "Keh!" Inuyasha schlug wieder zu. Der Kerl war schnell, das musste er ihm lassen, aber er war ein Mensch und Menschenkörper ermüdeten leichter. Yami wich mühelos aus. Was sollte das denn werden? Dachte der Hanyou wirklich, er sei besser? Schneller? Oder traute er sich diese blindwütigen Angriffe nur, weil er sah, dass kein Schwert existierte? Das würde amüsant werden. Jetzt sprang dieser Trottel doch hoch über ihn, vermutlich, um mehr Schwung zu holen. Inuyasha hatte bemerkt, dass Yami nun mit dem Rücken sehr nahe an dieser geheimnisvollen Schwärze stand, also nicht weiter zurückkonnte. Er hatte ihn in die Enge getrieben und das würde er ausnutzen. Im gleichen Moment, als er diesmal zuschlug, noch gut zwei Meter über dem Zauberlehrling, wurde ihm zum ersten Mal bewusst, dass Tessaiga ja noch immer rot leuchtete. Und dass sein Angriff so gegen die Barriere gerichtet war, nicht gegen Yami. Da sie diesmal auf der anderen Seite, in ihrer Welt waren, funktionierte es. In der dunklen Kuppel entstand ein tiefer Spalt, der rötlich leuchtete. Inuyasha war etwas wütend auf sich, das nicht vorher bedacht zu haben, aber er war eben aufgebracht gewesen, dass dieser Kerl so mit ihnen spielte - und mit Sicherheit nicht dazu gezwungen wurde. Er landete knapp vor dem Schattenmeister, der ihn irritiert anstarrte. Ohne lange nachzudenken, schubste er ihn durch den Spalt, der sich hinter dem Zauberlehrling schloss. Sesshoumaru hatte Tensaiga weg geschoben, zunächst etwas verwundert den scheinbar hirnlosen Angriffen seines Halbbruders zugesehen. Ein Wesen mit dem roten Tessaiga anzugreifen? Aber dann hatte er den Plan begriffen. Und es hatte funktioniert. Inuyasha war anscheinend für Überraschungen gut. "Gehen wir." Der Hanyou drehte den Kopf: "Glaubst du nicht, dass er da wieder rauskommt? Es ist die Welt, die er erschaffen hat." "Ja, aber ich bezweifle, dass er mit solch einem Angriff gerechnet hatte. - Das war gut durchdacht." Inuyasha starrte seinen älteren Halbbruder sprachlos an. Hatte er sich gerade verhört? Oder hatte der ihn tatsächlich mal gelobt? Am ärgerlichsten war nur, dass er dieses Lob gar nicht verdiente. Hatte Sesshoumaru gedacht, er habe einen Plan gefasst gehabt? Eigentlich nicht, das gab er sich selbst zu. Pläne schmieden war seine Sache nicht. Was sollte es. Sie waren diesen Yami los. Und er war gelobt worden. Mit einer seltsamen Freude im Herzen sprang er neben seinen Bruder. Nebeneinander gingen sie den Hügel hinauf. "Der arme Yami.." Ragamaru schüttelte den Kopf: "Gebannt in seine eigene Welt." "Könnt Ihr ihn befreien?" "Ja, vermutlich. Aber es wird dauern. - Gut, Hauptmann. Ich erschaffe für dich und einige Männer von dir ein Portal. Diese beiden sind wirklich ernstzunehmende Mitspieler, und auch, wenn ich denke, dass sie ein gelungenes Spiel zu schätzen wissen....Nun, du hast mir mit diesen beiden viel Spaß bereitet und so werde ich auf deinen Rat hören." "Danke, Ragamaru-sama." Der Hauptmann verneigte sich und ging. "Oh, Yami..." Der Hexer bewegte sich in lautlosem Lachen: "Nur die Macht des Jenseits kann einen da rausholen? Das wird ziemlich schwer, dich zu befreien. Aber warum hast du auch nicht an einen Notausgang gedacht? Ich habe immer einen..." Inuyasha wollte wieder die Kugel zu Rate ziehen, wohin sie müssten, aber er sparte es sich. Vor ihnen lag eine Ebene. Auf der anderen Seite erhob sich ein Schloss. "Da wohnt der Mistkerl", sagte er. "Und ich bin sicher, er wird sich nicht über unseren Besuch freuen." "Es ist nicht gesagt, dass keine Fallen vor uns liegen." "Ja, schon klar. - Es wird sicher nicht leicht. Aber wir sind soweit gekommen..." Inuyasha sah ein wenig vorsichtig seitwärts. Zusammen waren sie so weit gekommen. Nur zu zweit. Und anscheinend hatte sein älterer Bruder durchaus auch ein paar Seiten, die ihm nie zuvor aufgefallen waren. Nun ja. Viel geredet hatten sie noch nie miteinander, das war auch wieder wahr. In diesen letzten Tagen war es sicher mehr gewesen, als in allen Zeiten zuvor. "Inuyasha." "Ja?" "Lass uns gehen." ******************************************* Tja. Im nächsten Kapitel lernt Ragamaru ziemlich dazu. Es heisst "Vor die Hunde gehen..." Es ist allerdings noch nicht das letzte. Wie immer verspreche ich jedem, der so nett war, mir einen Kommi zu hinterlassen, eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)