Spielt mein Spiel von Hotepneith (Zwei Hundebrüder gegen einen Seelendieb) ================================================================================ Kapitel 8: Viel Feind- viel Ehr ------------------------------- Hallo, es freut mich, dass ihr die beiden Brüder mögt. Sie sind wirklich unwiderstehlich... Da mit die Geschichte bei einem Yugioh- Lied einfiel, dachte ich, es wäre an der Zeit für eine kleine Hommage an diese andere Geschichte.Ich hoffe, euch gefallen die Anspielungen.- Viel Spass beim Lesen.. 8. Viel Feind- viel Ehr Am Ende des Labyrinths blieben die Halbbrüder auf der letzten Mauer hocken. Beide sahen sich kurz um. Ihre Bewegungen waren seltsam ähnlich und Ragamaru fragte sich plötzlich, wie er hatte übersehen können, dass sie Geschwister waren. Aber es war ja eigentlich vollkommen egal. Sie waren jetzt gleich draußen und würden hoffentlich ein wenig leichtsinnig sein. Aber die nächsten Fallen enthielten alle Magie und da würde sich gewiss der Hanyou zumindest äußerst schwer tun. Sein Schüler war wirklich nicht schlecht. Und der Gute hatte es verdient, einmal sein Talent unter Beweis stellen zu dürfen. "Das ist ein Tor", verkündete Inuyasha überflüssigerweise: "Aber ich denke mal nicht, dass das da schon die Schlosstür ist." Sesshoumaru schwieg, war aber seiner Meinung. Da kam noch etwas, und mit Sicherheit der gefährlichste Part von allen. Aber er sprang vor, zu dem Portal, das ähnlich wie das am Anfang war. Er vermutete, dass sie jedoch aus dem Berg herauskommen würden. Immerhin etwas. Er mochte diese geschlossenen Räume von Höhlen oder Häusern nicht sonderlich gern. Sein Halbbruder kam sofort neben ihn und gemeinsam schoben sie den Türflügel auf die Seite. Auch dieser ging leicht, was verriet, dass der Hexer seine Fallen immer schön in Ordnung gehalten hatte. Draußen erwartete sie heller Sonnenschein. Anscheinend hatten sie die gesamte Nacht in dem Labyrinth verbracht. Es war ein grünes Tal, eingerahmt von kleinen Hügeln. Eine Blumenwiese dehnte sich vor ihren Augen. Beide verließen vorsichtig witternd die Höhle, die Hände am Schwertgriff. Das war hier sicher nicht so friedlich, wie es auf den ersten Blick aussah. Irgendetwas war da, das spürten sie beide. Inuyasha ließ die Rechte am Schwertgriff, als er mit der freien Hand die Kugel herauszog. "Geradeaus..." Genau in die nächste Falle, das war beiden klar. Aber sie hatten keine Wahl und so gingen sie nebeneinander langsam los, vorsichtig sich nach allen Seiten umblickend. Sie waren noch keine dreißig Schritt weit gekommen, als plötzlich etwas wie kleine schwarze Wolken auf dem Boden um sie erschienen, rasch höher stiegen. Magische, schwarze Wolken. Sesshoumaru ließ sein Schwert los. Das war heftig. Diese schwarzen Wölkchen sahen so leicht und luftig aus, raubten ihm aber gleichzeitig die eigene Magie. Sein Energiepegel stieg an, um ihn zu schützen, diesen Bann abzuwehren. Bläuliche Blitze zuckten um ihn, als Zauber gegen Zauber stand und seine Augen begannen in tiefem Rot zu leuchten. Er wusste, dass er kurz davor stand, sich in seine wahre Gestalt verwandeln zu müssen, um hier noch bestehen zu können. Wer auch immer diese Wolken erschaffen hatte - das war ein Könner. Ein Youkai mit weniger magischer Macht als er, war hier hoffnungslos verloren. Diese Wolken würden das Youki einfach absorbieren und das Wesen hier sterben. Inuyasha! Fiel ihm plötzlich ein. Dieser hatte sicher viel mehr Probleme. Er musste sich beeilen, wenn er dem Jüngeren helfen wollte. Wollte er? Doch, gab er sich zu. Sein jüngerer Bruder hatte dieses ganze Spiel entlang sich eigentlich als sehr brauchbar erwiesen, sich ihm gegenüber loyal gezeigt, und das war eine Eigenschaft, die Sesshoumaru schon immer zu schätzen gewusst hatte. Und immerhin - wer wusste, was sich dieser Hexer noch so alles ausgedacht hatte. Mit gewissem Zorn über seine eigene Schwäche nahm er alle Energie zusammen, erschuf damit einen Zauber um sich, schirmte sich von den Wolken ab, die nun harmlos an seinen Bannkreis stießen. Seine Augen nahmen wieder die gewöhnliche Farbe an. "Onii-san?" Er glaubte, nicht recht gehört zu haben. Inuyasha stand vor ihm, musterte ihn besorgt. Der Hanyou wirkte nicht so, als habe er gerade eine magische Kraftprobe hinter sich. Und jedes Wölkchen, das ihm zu nahe kam, stupste er mit der flachen Hand wie einen Ball einfach weg. Was war denn hier los? Sesshoumaru war mehr als verwirrt. "Geht es dir gut?" fragte er aber nur. "Ja, aber du...du hast auf einmal rote Augen gehabt. Wolltest du dich verwandeln?" "Dir machen die Wolken nichts?" "Äh..nein..sollten sie?" Der Hanyou betrachtete sie irritiert: "Sie sehen doch harmlos aus. - Vielleicht wirken sie nur gegen vollblütige Youkai." Das wäre zwar möglich, aber unwahrscheinlich: "Sie entziehen Youki. Du besitzt das doch auch." Und dann sah er es: "Deine Miko beschützt dich." "Bitte?" Inuyasha blickte an sich herunter. Die Bannkette, die Kikyou einst für ihn gemacht hatte und Kagome nun nutzen konnte, leuchtete hell. Ihre Magie schien zu bewirken, dass die Wölkchen nicht zu nahe an den Hanyou herankommen konnten, oder ihm zumindest keinen Schaden zufügen konnten. "Zum ersten Mal ist das Teil zu was nutze", murrte Inuyasha ein wenig undankbar. "Das hier ist also eine Youkaifalle?" "Auch." Der ältere Halbbruder sah sich um, ehe er weiterging. Auch ihm machten die Wolken nun nichts mehr, seine Magie war stark genug. Der Hanyou war sofort an seiner linken Seite: "Auch? Was denn noch?" Aber da bemerkte er es ebenfalls. Die äußeren Wolken schienen miteinander zu verschwimmen, verbanden sich auch. Dafür wurden sie dünner, ohne jedoch ihre Magie zu verlieren. So entstand ein magischer, schwarzer Nebel, der um sie lag, scheinbar weit hinaufreichend. Dann verformte er sich erneut, bildete eine schwarze Kuppel, in deren Mitte sie nun standen. Inuyasha sah ein wenig beunruhigt zu seinem älteren Bruder: "Das muss mir doch nicht gefallen, oder? Was passiert hier? Magie?" "Eine andere Ebene. Wir sind hier nicht mehr in unserer Welt." "Toll. Wenn ich diesen Hexer zwischen die Finger bekomme..." "Meine lieben Gäste", sagte eine Stimme scheinbar aus dem Nichts: "Willkommen in meinem Schattenreich. Ragamaru-sama hat euch ein Spiel versprochen und ihr seid nun in meiner Welt." Die Hundebrüder hatten die Hände schon an den Schwertern. "Wer bist du?", schrie Inuyasha zurück: "Zeig dich, du Feigling! Und was heißt überhaupt Schattenreich?" Sesshoumaru blickte sich nur um, versuchte, die nächste Falle zu erkennen. Dieser Kerl schien ein guter Magier zu sein. Da er Ragamaru so höflich ansprach, war der womöglich noch stärker. Das konnte wirklich schwer werden. Die Stimme lachte ein wenig: "Nun. Ich bin der bescheidene Schüler von Ragamaru-sama. Ich bin Yami. Und man nennt mich den Schattenmeister, denn meine Magie ist die der Dunkelheit. - Und noch werdet ihr mich nicht persönlich kennen lernen, sondern meine Geschöpfe. Ich freue mich, sie endlich einmal an würdigen Gegnern ausprobieren zu dürfen. Ihr seid wirklich gut, das muss man euch lassen, dass ihr bis hierher gekommen seid, sogar die Wolken überstanden habt. Warum, würde mich zumindest bei dir, Hanyou, interessieren." "Ja, ich bin ein Hanyou. Und, was dagegen?" "Mir ist egal, was du bist. Hauptsache, meine Kämpfer werden ausprobiert", gab die Stimme zu: "Fangen wir also mit dir an. Dein Schwert soll ja recht gut sein." "Ich auch!" "Wir werden es sehen. Ich beschwöre meinen ersten Gegner für dich. .." Die Halbbrüder sprangen zurück, als schwarzer Rauch in der Mitte der Kuppel aufstieg, sich zu seiner Figur formte. In der Hand trug sie ein Schwert, dessen Klinge hell leuchtete. Inuyasha starrte seinen Gegner mit einem Ausdruck an, der nicht gerade sehr intelligent wirkte: runde Augen, den Mund halb offen. Endlich fasste er sich: "Äh...Yami, hast du gesagt, heißt du? Ich meine, dein Name mag ja schuld dran sein, dass du Schatten so gern magst, hier alles schwarz machst...aber hast du nicht einen Fehler bei dem Typen hier gemacht?" Der Schattenmeister, dessen Name "Dunkel" bedeutete, guckte für einen Moment verblüfft zu seiner Figur und hakte im Geist noch mal alles ab. Es war doch alles richtig? Gedanklich zuckte er die Schultern über seltsame Halbdämonen und lachte laut: "Er kämpft trotzdem." Was Inuyasha so verwirrt hatte, war die Anatomie des eigentlich eine menschliche Figur habenden Schattens. Der Körper endete an den Schultern. Dort, wo im Grunde der Halsansatz sein sollte, war eine ebene Fläche. Stattdessen befand sich das Gesicht in Höhe des Unterleibes. Sesshoumaru schloss kurz die Augen: "Inuyasha." Was in aller Welt Namen hatte dieser Flohgeist seinem Halbbruder eigentlich überhaupt erzählt? Musste er denn alles selbst machen? "Was ist?" "Das ist die Nachbildung eines Höllendämons." "Aha", machte der Jüngere etwas verständnislos. "Solange du nicht den Kopf vollständig zerstörst, wird er immer wieder lebendig." "Danke für den Tipp, onii..." Inuyasha zog schon Tessaiga, das hell aufflammte und rannte auf seinen Gegner zu. Der war ein Kopf kleiner als er, das konnte doch nicht so schwierig werden. So ließ er die Kraft der Windnarbe auf den Höllendämon los. Dieser zerfiel in lauter kleine Einzelteile. Na also, dachte Inuyasha: das war doch nicht so schwer. Aber dann starrte er etwas fasziniert hin, als diese gesamten Teilchen sich wieder zu einem ordnungsgemäßen Höllendämon zusammenfügten. Oh, das also hatte Sesshoumaru gemeint. Aber eigentlich hätte er gedacht, den Kopf mit erwischt zu haben. Nun, was sollte es. Er riss sein Schwert hoch, die Klinge mit beiden Armen haltend, um den plötzlichen Angriff seines Gegners zu parieren. Stahl knirschte auf Stahl und der Hanyou stellte unangenehm berührt fest, dass dieser Dämon recht stark war. Eine erneute Attacke. Die Angriffe kamen so schnell hintereinander, dass Inuyasha nur Schneide auf Schneide parieren konnte und keine Möglichkeit fand, die Windnarbe einzusetzen. Er müsste einen Moment weg von seinem Gegner, dachte er, nur einen Moment...Also, wenn er weit genug weg spränge, bräuchte der doch sicher, um wieder zu ihm zu kommen. Und dann wäre genau da die Windnarbe. Er registrierte verwundert, dass die Klinge seines Gegners plötzlich aufleuchtete, begriff aber sofort, dass Magie am Werk war. Hastig wollte er zurückspringen, als ihn die Schneide des Höllendämons an der Schulter berührte. Es tat nicht einmal weh, aber der Hanyou spürte prompt die unangenehme Folge: er erstarrte buchstäblich in der Bewegung. "Was ist das?", keuchte er auf, zumal sein Gegner sofort sein Schwert erneut auf ihn niedersausen ließ- und diesmal mit aller Kraft. Inuyasha schrie unwillkürlich etwas auf. Blut breitete sich auf seinem Oberteil aus. Aber das Gewand aus Feuerrattenhaaren hatte ihn vor dem Tod geschützt. "Das ist eine Lichtklinge", erklärte die Stimme aus dem Hintergrund fast freundlich: "Wenn er dich damit berührt, kannst du dich für drei Sekunden lang nicht bewegen." Diese waren um und Inuyasha ging unwillkürlich in die Knie, fing den nochmaligen Angriff aber mit Tessaiga ab: "He, glaubt ihr vielleicht, ich mache so schnell schlapp?", erkundigte er sich. Die Verletzung würde ihn behindern, aber nicht umbringen. Allerdings sollte er zusehen, dass er nicht noch einmal von dieser leuchtenden Klinge berührt würde. Das nächste Mal wäre dieser Höllendämon vielleicht so schlau, ihm gleich den Kopf abzuschlagen. Und das wäre eine Erfahrung, auf die Inuyasha gern verzichtet hätte. Also sah er nur eine Wahl. Er musste erneut ein kaze no kizu einsetzen, aber das musste ganz genau diesen Kopf im Bauch treffen. Nur dann wäre der Höllendämon außerstande, sich noch einmal zu regenerieren. Das bedeutete allerdings auch, dass er den Kerl solange im Nahkampf beschäftigen musste, bis er genau die eine Linie gefunden hätte, die durch den Kopf durchlief. Und das hieß auch, dass er das Risiko einer weiteren Verletzung einging. Und der Gefahr, noch einmal zu Stein zu erstarren. Das musste er unbedingt verhindern. So griff er erneut an, allerdings Stahl auf Stahl. Der Höllendämon wurde dadurch zurückgedrängt, in die Defensive. Obwohl sein Schwert leuchtete, schaffte er es nicht, Inuyasha zu berühren. Dieser witterte, suchte die Linien, an denen sich die Kräfte rieben. Und er schlug auf dieser Linie zu. Blitzartig sprang der Höllendämon zurück, in einem weiten Bogen. Inuyasha war ein wenig irritiert, erkannte dann aber den Grund. Etwas war auf einmal zwischen ihnen, reflektierte seinen eigenen Angriff. Er würde die Windenergie abbekommen, dachte er und hielt schützend die Arme vor sich. Etwas traf ihn auch mit Wucht- aber er erkannte, das das nicht die Energie der Windnarbe war. Die Kette um seinen Hals leuchtete auf, zwang ihn mit Wucht zu Boden, als ob Kagome ihr berühmtes "Mach Platz" gesagt hätte. Was war denn nun schon wieder los? Welchen miesen Trick hatten sie denn diesmal auf Lager gehabt? Die Wartenden am Spiegelsee in den Bergen von Gorat zuckten zusammen, als sie einen starken magischen Impuls spürten. Irritiert sprangen die beiden Menschen und die Youkai auf, sahen sich verteidigungsbereit um. Aber kein Angreifer zeigte sich, alles war ruhig. "Kagome!", schrie der kleine Fuchsdämon auf, und rannte zu deren bewusstlosem Körper. "Was ist?", erkundigte sich Sango und eilte hinterher. Aber dann sah sie es auch. Um den Hals des Mädchens lag nun eine Bannkette- eben eine solche, wie sie auch Inuyasha trug. Shippou zerrte daran: "Was soll das denn?", fragte er sich, als er loslassen musste. Die Energie darin tat ihm weh. "Das ist eine Kette, wie sie Inuyasha hat...aber nicht seine..." Miroku blieb stehen: "Seltsam. Das ist fast, als habe da jemand auf Inuyasha einen Bann gelegt....der aber irgendwie daneben gegangen ist." "Und was machen wir jetzt? Wir können ihr die Kette nicht abnehmen. - Ob das Inuyasha kann?" Sango dachte nach: "Oder Kagome selbst, wenn ihre Seele wieder da ist. In einem hast du sicher Recht, hoshi-sama: wer auch immer das verursacht hat - vermutlich dieser Ragamaru - DAS wollte er sicher nicht erreichen." "Hoppala", sagte Yami, als sich Inuyasha irritiert aufrappelte: "Was war denn das? Wie konntest du dem Spiegelangriff standhalten?" "Was für einen Spiegelangriff?", fragte der Hanyou verwirrt bis ärgerlich. Es war auch zu peinlich, vor allen Leuten- zumal vor seinem älteren Bruder- so auf die Nase zu fallen. "Nun, eigentlich hättest du deinen eigenen Angriff zurückbekommen müssen. Und zusätzlich sollte deine stärkste Magie aufgesogen werden und zu dir zurückgeschickt werden. Stattdessen hat nur diese Kette aufgeleuchtet. Hat sie dich beschützt?" Das wäre dann schon zum zweiten Mal, dachte Inuyasha, schüttelte aber den Kopf: "Keh, " machte er: "Wie wäre es, wenn du mal zur Abwechslung richtig kämpfst, statt hier immer mit faulen Tricks zu arbeiten?" "Oh, Tricks gehören zu einem Kampf, mein Lieber." Gut, dass dieser Spiegelangriff gegen meinen Halbbruder gerichtet war, dachte Sesshoumaru. Mein eigenes Youki wäre mit aller Gewalt auf mich zurückgekommen. Ungewarnt hätte es mich sicher verletzt. So aber scheint die stärkste Magie bei Inuyasha ausgerechnet die Bannkette zu sein. Und ihre Energie ist sicher auch bei ihrem Besitzer angekommen. Ich frage mich, was mit Kagome passiert ist. Nun, sie sollte jetzt auch so eine Kette tragen. Fast amüsiert dachte er daran, was geschehen würde, wenn sie das nächste Mal Inuyasha zu Boden schicken wollte. Aber dieser Spiegel.....Das konnte auch für ihn ein Problem darstellen. Inuyasha rannte wieder auf seinen Gegner zu. Sein Plan war einfach. Und noch immer der Gleiche wie zuvor. Er musste diesen Kerl solange in der Sicherheit wiegen, dass er nur noch direkt angreifen würde, bis er die Linie der Windnarbe wieder hatte, die den zerstören würde. Und bis dahin musste er verhindern, noch einmal von dieser Klinge berührt zu werden. Erneut prallte Stahl gegen Stahl. Funken flogen, als der Hanyou scheinbar einfach wild drauflosschlug. Der Höllendämon verteidigte sich gut. Er hatte noch immer nichts gesagt. Konnte er vielleicht gar nicht sprechen? Aber eigentlich war das Inuyasha vollkommen egal. Er wollte Kagome retten und dazu musste er diesen Gegner besiegen. So einfach war das. Seine Nase fand die Linie, an der sich ihrer beider Energien rieben. Dadurch abgelenkt, schaffte er es gerade noch, durch einen gewaltigen Satz zurück zu verhindern, dass ihn die Klinge seines Kontrahenten berührte, er wieder für drei Sekunden erstarren musste. Dafür hatte er jetzt die Windnarbe. Ohne weiter nachzudenken sprang er wieder vor, schlug im direkten Angriff auf der Bahn zu, mitten durch den Körper des Höllendämons. Dieser verschwand spurlos. Keuchend starrte Inuyasha hin. War es vorbei? Oder tauchte der Kerl noch einmal auf? "Nicht schlecht", gab Yami zu. "Zeig dich endlich!", schrie der Hanyou: "Oder bist du zu feige?" "Zu klug. - Nun, ich habe ein zweites Duell vorbereitet. Wenn ihr einverstanden seid." Das war eine rein rhetorische Frage. Inuyasha schob Tessaiga zurück in die Scheide und wich etwas zurück, während sein Halbbruder etwas vortrat. Sesshoumaru hatte durchaus bemerkt, dass diese Energie, die ihr unsichtbarer Feind mit Spiegel bezeichnet hatte, verschwunden war. Der würde sie wieder plötzlich einsetzen. Zum Glück war er durch Inuyashas Duell diesbezüglich vorgewarnt worden. Aber das bedeutete nicht, dass da nicht eine andere Falle lauerte. Er durfte seine volle Magie nicht zeigen, da dann Yami mit Sicherheit diesen Spiegel einsetzen würde- und er hätte keine Bannkette, die die Wirkung umlenken würde. Ein erneuter schwarzer Wirbel verriet den Einsatz von Zauberkunst und ein fremdartiges Lebewesen erschien. Eine sicher gut acht Meter messende Schlange. Ohne Arme, ohne Schwert. Hm, dachte Sesshoumaru. Etwas in ihm sträubte sich, ein Duell gegen einen unbewaffneten Gegner mit dem Schwert zu kämpfen. Aber was beabsichtigte dieser unsichtbare Zauberlehrling? Diese Schlange wäre sicher kaum harmlos. Als ob das das Stichwort gewesen wäre, öffnete das Reptil das Maul. Eine helle Energiekugel schoss auf Sesshoumaru los. Dieser brachte sich mit einer Sprungdrehung aus der Gefahr, hob sofort die Hand, versteifte sie. Der Klauenangriff ging jedoch daneben, da die Schlange mit einer für so ein riesiges Wesen bemerkenswerten Schnelligkeit auswich. Der Hundeyoukai landete, sprang aber sofort wieder empor, versuchte es wieder. Sein Gegner war schnell und durchaus stark. Falls ihn diese Energiekugel getroffen hätte, hätte er sich verletzen können. Inuyasha war ein wenig überrascht, dass sein Halbbruder kein Schwert einsetzte, begriff dann allerdings, dass der irgendwie eine Art Waffengleichheit haben wollte. Soviel Ehrgefühl hätte er ihm bis vor wenigen Tagen nicht zugetraut. Die Schlange versuchte noch einige Energieangriffe, die jedoch danebengingen. Sesshoumaru hatte allerdings auch nur eine seiner Attacken durchbringen können. Dort war der Reptilkörper wie von scharfen Messern aufgeritzt. Die Schlange schien das nicht zu stören. Empfand sie vielleicht keine Schmerzen? Dann musste er sie direkt töten. Als sie wieder einmal das Maul öffnete, bereitete er sich auf das Ausweichen vor, um dann direkt den Kopf anzugreifen. Warum nur immer diese Energieangriffe? Sie musste doch bemerkt haben, dass er zu schnell war? Hatte sie einen Plan? Aber welchen? Er wich erneut der Kugel aus, diesmal mit einem Überschlag, landete. Und wusste in dem Moment, dass er einen Fehler gemacht hatte. Sie hatte, nachdem sie die Kugel abgeschossen hatte, keine Zeit verloren und hatte ihren Kopf gegen die vermutete Stelle seiner Landung vorschnellen lassen. Er spürte nun wie sich nun ihre Zähne in sein Bein bohrten, Gift in seinen Körper pumpten. Gift...gegen ihn? Irgendwie schien es ihm lächerlich. Aber es schmerzte und er wusste, dass diese Schlange kein Wesen aus seiner Welt war, kein Tier, kein Youkai. Und dass dieses Gift auch ihm Probleme bereiten könnte. Mit Anstrengung riss er sich aus dem Maul los, sprang in einem weiten Satz beiseite. Vor Schmerz und einer gewissen Mattigkeit ging er auf ein Knie nieder. "Verdammt," keuchte er unwillkürlich. "Das Gift dieser Schlange wird auch einem Youkai Schmerzen zufügen", erklärte Yami fast freundlich. "Das stimmt doch, nicht wahr? Und du wirst daran sterben." "Sei dir nicht so sicher." Sesshomaru stand sofort auf, noch lange nicht bereit, aufzugeben. Dieses Gift war ziemlich lästig und schmerzhaft, ja, aber er würde es aus seinem Körper wieder vertreiben können, wenn er ein wenig Zeit hätte. Er würde mit jedem Schlangengift fertig werden. Er musterte seinen Gegner abschätzend. Eines war allerdings klar. Wenn er diesen Kampf nicht rasch beenden würde, würde der Schmerz, aber auch das Gift selbst, ihn müde machen, diesem lästigen Reptil eine zweite Chance geben. Das musste er verhindern. So zog er Tokejin. Auch auf die Gefahr hin, dass dieser Hexer wieder den magischen Spiegel einsetzen würde, er musste das hier schleunigst zu Ende bringen. Aber er blieb wohl auf der Hut, als er seine Klinge mit seinem Youki auflud, es mit einer harten Armbewegung gegen die Schlange laufen ließ. "Nanu", dachten Yami und Ragamaru gleichzeitig, zu irritiert, um an den Spiegel zu denken. "Wieso macht dem Kerl das Gift nichts aus? Wieso liegt er nicht vor Schmerzen am Boden? Wieso stirbt er nicht einfach? Stattdessen hat er gerade die Höllenschlange umgebracht. Also, langsam fangen diese Typen an, lästig zu werden." Sesshoumaru schob sein Schwert zurück, atmete tief durch. Er spürte das Gift nur zu deutlich, aber so in Ruhe war das nur eine Sache von Minuten, ehe er es geläutert haben würde. "Äh..onii-san...?" Das klang besorgt .Er sah sich um. Inuyasha musterte ihn: "Alles okay?" "Natürlich." "Das Schlangengift? - Oh..." Dem Hanyou war eingefallen, dass man jemanden, der in seinem Maul, in seiner Hand, tödliches Gift produzieren konnte, kaum vergiften könnte. Natürlich. Das hatte er in seiner instinktiven Besorgnis um seinen Begleiter vergessen. Er war hier nicht mit seinen Menschenfreunden unterwegs. "Schon klar. - He, Yami, was hast du dir denn jetzt so vorgestellt?" ***************************************************** Gute Frage. Das nächste Kapitel heisst jedenfalls: "Wege aus der Schattenwelt". Und Inuyasha beweist unerwartet Genie... Über eure Kommentare freue ich mich wie immer sehr. Bis dann eure hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)