Spielt mein Spiel von Hotepneith (Zwei Hundebrüder gegen einen Seelendieb) ================================================================================ Kapitel 1: Seelendiebe ---------------------- Hallo, mir fiel diese kleine, udn ich hoffe doch, amüsante, Geschichte ein, als ich (ausgerechnet) ein RTL2- Lied zu Yugioh hörte. Da hiess es: "Spielt mit mir, nach Regeln, die ihr kennt. Passt auf, dass ihr nichts Dummes macht, ihr seid in meiner Welt." Tja, und dabei fiel mir Ragamaru ein, der gern Unbekannte zum Spiel "bittet". Und vielleicht doch einmal dabei die Falschen erwischt. Viel Spass beim lesen. 1. Seelendiebe Der Hauptmann der Schlosswache kniete sich höflich nieder. Sein Gebieter stand am Fenster seines Arbeitszimmers und sah hinaus in die aufgehende Sonne. Sein bodenlanger Kimono verhüllte seine Gestalt und eine Kapuze die Haare. Der Hauptmann wartete geduldig. Er kannte das Temperament und die Launen des Herrn zu gut. Endlich sagte der, ohne sich umzudrehen: "Ich hoffe, du bringst gute Neuigkeiten?" "Sehr gute, Ragamaru-sama. Ich denke, es wird Euch freuen, dass wir erneut reine Seelen gefunden haben. In diesem Fall zwei, deren Freunde oder Familienangehörige Euch gleich in zweierlei Hinsicht erfreuen dürften." "Und?" "Sie besitzen ausgesprochen mächtige Schwerter. Diese sollen magisch beachtlich sein. So könnt Ihr Eure wertvolle Sammlung ergänzen. Und sie selbst sind so stark, dass sie Euch lange amüsieren dürften, wenn Ihr mit ihnen spielt." "Dann hoffe ich für dich, dass du diesmal Recht behältst. Die letzten Kandidaten waren immer so schnell tot. Und ich empfinde Lust am Spiel mit dem Tod...Geh. Und bring mir die Seelen." Er deutete ein wenig nach links. Dort wurde die gesamte Wand von durchsichtigen Behältern eingenommen, in denen sich weiße Schemen befanden. Seelen. "Wie Ihr befiehlt..." Der Hauptmann zog sich zurück. Er hatte die unterschwellige Drohung verstanden. Immerhin war er dabei gewesen, als sein Vorgänger dafür büssen musste, den Wunsch des Herrn nach neuen Spielzeugen nicht erfüllt zu haben. So machte er sich auf den Weg hinunter in den Keller, um erneut zwei Seelenfänger zu besorgen. Ziemlich weit entfernt war ein seltsames Paar auf einer großen Wiese zugange. Ein kleines Mädchen, offenbar menschlicher Herkunft, führte einen Drachen an der Leine zu den saftigsten Grasstellen, sang nebenbei ein wenig wehmütige Lieder, die sich um die Wiederkehr einer Person drehten. Unter einem Baum saß ihr Begleiter, der selbst dem Kind nur knapp bis zum Bauch ging. ER war ganz offenkundig kein Mensch, denn ein solcher mit dieser grünen Farbe wäre vermutlich schon mehrere Wochen tot. Er war ein Youkai, ein Dämon aus der Verwandtschaft der Kröten. In seiner Hand hielt er einen seltsamen Stab mit zwei Köpfen drauf. Er ließ die Kleine nicht aus den Augen, obwohl er dauernd vor sich hin murrte. "Ich, der einst König meines Volkes war, herabgewürdigt zum Aufpasser für ein Menschenmädchen....Ich begreife nicht, warum Sesshoumaru-sama mich so hart bestrafen will. Ich war doch immer ein gehorsamer Diener. Und im Ernst, wer sollte ihr schon was tun. Sie liefert doch nicht einmal eine Abendmahlzeit für einen auch nur einigermaßen großen Wolf...na ja...Wölfe haben sie ja schon einmal...Aber ich verstehe wirklich nicht. Ah-Un ist ja auch noch da... Und immerhin bin ich ja auch kein Irgendwer." Mit einem tiefen Seufzen zu Boden starrend, beklagte er erneut sein ungerechtes Schicksal, als er plötzlich erschrocken aufsah. Der Drache hatte Feuer gespuckt- in Richtung auf einige bewaffnete Männer, die sich näherten. Ihre rasche Reaktion, dem Drachenfeuer auszuweichen, verrieten nur noch mehr, dass sie ebenfalls keine Menschen waren. Youkai, hier. Und auch noch bewaffnet? "Jaken-sama!" schrie das Mädchen und versuchte, sich hinter dem Drachen zu verstecken. Der so angesprochene Krötenyoukai rannte los. Er war nicht sonderlich begeistert, von der Aussicht, sich gegen die gut zehn Youkai in einen Kampf stürzen zu sollen, aber Ah-Un war ja auch noch da, er hatte den Kopfstab...und alles war besser, als die Reaktion seines Herrn erdulden zu müssen, wenn Rin etwas passiert wäre. So lief er, so rasch ihn seine kurzen Beine tragen konnten, zu dem Drachen und dem Mädchen. "Verschwindet!" rief er unterdessen: "Kusch! Hier bekommt ihr nichts!" Er aktivierte seinen Kopfstab. Aus dem Mund des Kopfes des älteren Mannes schoss Feuer, genug, um eine ganze Menschenarmee zu vernichten. Der Drache fiel in das Feuer ein. Tatsächlich erwischten sie einige der Youkaikrieger, die sich nicht rechtzeitig aus dem Weg gebracht hatten. "Ha!" keuchte Jaken, dem vor Hektik und Nervosität der Schweiß ausgebrochen war: "Das geschieht euch recht!" Er blieb etwas vor dem Drachen stehen. Er war hier immerhin seinem Herrn gegenüber verantwortlich. Und was der sagen würde...oh, er würde gar nichts sagen. Er würde ihn nur so ansehen, dass er sich wie ein Wurm vorkäme. Und ihn dann vermutlich einfach in Streifen schneiden. Das war ein Schicksal, dem der kleine Youkai nur zu gern entgehen würde. Die Youkaikrieger waren stehen geblieben, kamen nicht näher. Jaken hoffte, sie würden einsehen, dass sie hier kein kleines Menschenmädchen -und auch keinen Krötenyoukai - bekommen würden. Einer schien das Gesicht zu seinem Grinsen zu verziehen. "Sag deinem Herrn, wenn er wissen will, wie er sie wiederbekommen kann, soll er zu dem Heiligen See in den Gorat-Bergen kommen." "Hä?" Jaken verstand gerade die Welt nicht. Im gleichen Moment hörte er das Mädchen hinter sich aufschreien. Es war ein Schrei, wie er ihn noch nie gehört hatte. Entsetzt fuhr er herum. Sie lag auf dem Boden. Etwas Weißes schien von ihr auszugehen, sich zu einer Kugel zu formen und dann rasch in Richtung der Youkaikrieger zu verschwinden. Diese hatten sich schon wohlweislich aus der Reichweite des Drachens und des Kopfstabes gebracht. Jaken glaubte noch zu sehen, wie das Weiße in einem durchsichtigen Gefäß aufgefangen wurde, dann waren die Krieger auch schon weg. Entsetzt drehte er sich um. Das Mädchen lag regungslos auf dem Boden und er betete nur zu allen Götter, die es nur geben würde, das nicht gerade passiert war, was er annahm, dass passiert war. So eilte er zu ihr, ließ sich neben ihr auf die Knie fallen: "Rin? Rin-chan? Sag doch was? Du bist nur erschrocken, nicht wahr? Aber jetzt ist alles in Ordnung? Rin...bitte wach auf!!!" Keine Reaktion. Es war, als läge sie in einem tiefen Schlaf und er wusste, dass sie daraus wohl nicht so ohne weiteres mehr erwachen würde. Tränen begannen aus seinen großen Augen zu laufen, zum Teil, weil sie doch immer nett und freundlich war, auch zu ihm, obwohl er sie oft genug anbrummte, zum größeren Teil aber aus Selbstmitleid. Das Schicksal war so ungerecht... "Rin-chan...bitte..." Er begann, wie ein Schlosshund zu heulen, als er die Kleine vorsichtig aufzog. Das war sein Ende, sein Untergang, sein Verderben...was sollte, was konnte er nur tun, um das in Ordnung zu bringen, ehe der Herr zurück war? Er hörte, wie der Drache leise knurrte, aber das war ihm jetzt auch schon gleich. "Jaken!" Der Angesprochen ließ Rin zu Boden sinken und fuhr entsetzt herum, warf sich zu Boden: "Sesshoumaru-sama!" "Was ist mit Rin passiert?" "Youkaikrieger...sie haben uns überfallen...und dann haben sie...ich bin mir sicher...sie haben ihr die Seele abgezogen. Und einer sagte...einer sagte, ich solle Euch ausrichten, wenn Ihr sie wiederhaben wollt, solltet Ihr zum Heiligen See in den Gorat-Bergen kommen." Er sah vorsichtig auf, rechnete mit einer raschen Bestrafung. Der hochgewachsene Hundeyoukai musterte die Umgebung. Verbranntes Gras verriet, dass hier ein Kampf stattgefunden hatte. Jaken hatte wohl getan, was in seinen schwachen Kräften stand. "Ihre Seele?" Unwillkürlich fasste er an das Schwert in der Scheide. Er trug zwei Schwerter, aber nur eines war in dieser Lage möglicherweise eine Hilfe. Tensaiga. Es konnte Seelen aus dem Jenseits zurückholen. So ignorierte er den noch immer flach auf dem Boden liegenden Krötenyoukai und trat zu dem Menschenmädchen, das Schwert bereits in der Hand. Aber das Vibrieren, das er sonst spürte, wenn er einen Toten lebendig machen wollte, blieb aus. Also lebte sie noch. Und ihre Seele war noch in dieser Welt. Nachdenklich schob er Tensaiga zurück: "Youkaikrieger?" "Ja, Sesshoumaru-sama. Sie trugen alle die gleiche Uniform...Sie dienen wohl einem Herrn. - Was wollt Ihr nun tun?" Die Tatsache, dass er noch immer am Leben war, ermunterte Jaken, diese vorsichtige Frage zu stellen. Sesshoumaru fasste den Körper des Mädchens und legte ihn auf den Sattel des Drachen. "Wir gehen." Natürlich würde er zu den Gorat-Bergen gehen. Um den zu töten, der ihn so herausgefordert hatte. Jaken sprang wie von der Tarantel gestochen auf und fasste die Zügel des Drachen. In einem lichten Wald am Rand eines Flusses saß eine seltsame Gesellschaft um ein Feuer herum. Obwohl ein Mönch und eine Dämonenjägerin dabei waren, saßen auch zwei kleine Youkai mit dabei, ein junger Fuchsdämon und eine geradezu winzige Katze. Das menschliche Paar wirkte daneben friedlich, auch wenn die Kleidung des Mädchens sehr seltsam war. Sie stammte auch aus einer anderen Zeit. Der Junge trug ein Schwert und starrte schlecht gelaunt ins Feuer. Seine langen schwarzen Haare wehten im Wind der Neumondnacht. "Jetzt sei nicht so missmutig, Inuyasha", sagte der Mönch gerade. "Du weißt doch selbst am besten, dass auch die längste Neumondnacht ein Ende findet." "Keh...Ich fühle mich aber eben immer sehr unwohl in diesen Nächten. Wie würdest du dir denn vorkommen, Miroku, wenn du nicht einmal die Hälfte deiner gewohnten Kraft hättest?" "Nicht sehr gut", gab dieser zu: "Aber wir sind ja auch noch da." Er bemerkte, wie die Dämonenjägerin sich aufrichtete: "Was ist, Sango?" "Wir kriegen Besuch..." Aber da merkten es auch die anderen. "Natürlich", murrte Inuyasha: "Immer in der Neumondnacht. Als ob sie sich das im Kalender anstreichen würden..." Er erhob sich aber eben so wie seine Freunde. "Zufall." Das Mädchen aus der Neuzeit trat neben ihn: "Ist doch klar: So spürt kein Youkai, dass du hier bist. Und selbst schwache denken dann, sie haben mit vier Menschen leichtes Spiel." Sie sah rasch auf ihr Handgelenk: "Und in dreißig Minuten müsste die Sonne aufgehen." "Alles klar." Miroku und Sango gingen vor: "Dann übernehmen wir das..." sagte der Mönch "Zumindest, bis zu wieder deine gewohnten Kräfte hast", ergänzte die Dämonenjägerin etwas höflicher. Sie konnte sich vorstellen, wie schwierig es für einen Hanyou sein musste, einmal im Monat in einer Nacht so hilflos...nun, in seinen eigenen Augen...zu sein. Für einen gewöhnlichen Menschen musste er immer noch topfit wirken. "Keh!" Inuyasha presste die Zähne zusammen: "Was sind denn das für welche?" Denn aus der Dunkelheit des Waldes erschienen Youkaikrieger. Sie blieben unter den letzten Bäumen stehen. Für einen langen Moment musterten sich die beiden Gruppen. Sango hatte ihren Bumerang wurfbereit, Miroku seinen Mönchstab quergenommen. "Oh, lauter Menschen, " sagte einer der Fremden: "Das kommt etwas überraschend." Er hob etwas, das man in der Finsternis nur schemenhaft erkennen konnte. Instinktiv schob sich Inuyasha vor Kagome, die Hand an Tessaiga, fuhr aber entsetzt herum, als diese zu schreien begann. Auch ihre Freunde drehten hastig die Köpfe, wandten sich aber wieder den unbekannten Angreifern zu. "Kagome!" schrie der Hanyou auf, als sie in seinen Armen zusammenbrach. Er bemerkte etwas Weißes, das sich von ihr löste, in Richtung auf die Fremden flog: "Verdammt! Was habt ihr getan?!" "Wenn du ihre Seele wieder willst, komm zum Spiegelsee von Gorat!" Damit verschwanden sie in der Dunkelheit. Miroku und Sango rannten hinterher, blieben aber resigniert am Waldrand stehen. Es war unmöglich, etwas zu erkennen. Kiara, die kleine Katze hatte sich vergrößert und stand nun als ponygroßes Wesen neben ihnen. Beide sprangen auf und der Katzenyoukai flog los. Aber selbst aus der Luft hatten sie keine Chance, die Unbekannten zu finden. Es war, als seien sie buchstäblich von der Erde verschluckt. Als sie zum Lager zurückkehrten, hatte Inuyasha Kagome auf den Boden gelegt und starrte sie an. Shippou der kleine Fuchsdämon, lag heulend auf seiner Menschenfreundin. Da der Hanyou bemerkte, dass seine Freunde zu ihm kamen, sah er auf. In seinen dunkeln Augen glitzerte es: "Der Spiegelsee von Gorat, ja? Ich werde diesen Mistkerlen zeigen, mit wem sie sich angelegt haben. Ich muss Kagome retten..." "Ich erinnere mich, dass in den Bergen von Gorat ein Heiliger See liegen soll", sagte Miroku: "Er heißt Spiegelsee, weil angeblich nie auch nur eine Welle sein Wasser kräuselt. - Kanntest du die? Was wollen sie vor dir?" "Keine Ahnung. Aber was ich von ihnen will, ist klar. Kagomes Seele. Und dann bring ich sie um." Er ballte die Hand: "Verdammt! Wäre heute nicht Neumondnacht...ich hätte es ihnen schon gezeigt!" "Kaum." Sango kauerte sich neben ihn: "Die wollten ja gar keinen Kampf. Sie hatten da so ein Gefäß, mit dem man anscheinend die Seele eines Menschen absaugen kann. Und wenn sie nicht gedacht hätten, dass wir alle Menschen sind, hätten sie sich gar nicht gezeigt, sondern das aus dem Hinterhalt gemacht. - Mach dir keine Vorwürfe, Inuyasha." "Genau." Miroku nahm Shippou auf: "Und du beruhige dich wieder. Wir gehen zu diesem See. Und dann werden wir ja sehen, was sie wollen. - Eines ist doch klar, wenn sie Kagome tot hätten sehen wollen, hätten sie sie umgebracht. Sie wollen sie nur als Geisel, als Köder für Inuyasha. Und wir haben einen großen Vorteil." Da ihn alle verwundert ansahen, fuhr er fort: "Sie sind doch der Meinung, das wir alle, also auch Inuyasha, Menschen sind. Sie sind Youkai. Also werden sie uns unterschätzen." "Das ist wahr!" Der Hanyou stand auf: "Dafür werden sie teuer bezahlen, das verspreche ich euch. Kagome so in Gefahr zu bringen!" Er hob den regungslosen Körper seiner Freundin auf: "Kiara, passt du auf sie auf? Wir müssen uns beeilen. Ich habe keine Ahnung wie lange eine Seele ohne Körper sein kann, ohne in die andere Welt überzugehen." Er legte Kagome auf den Rücken der Riesenkatze. Sango packte ihre Sachen zusammen und Miroku löschte rasch das Feuer. Der Hauptmann wies auf die beiden gläsernen Gefäße vor sich, als er sich niederkniete: "Bitte, Ragamaru-sama. Die beiden Seelen." "Wunderbar." Dieser starrte noch immer zum Fenster hinaus: " Dann gehe ich einmal in mein Spiegelzimmer. Mal sehen, wie die beiden sind, mit denen ich diesmal spielen kann." "Der eine ist ein Mensch und der andere scheint ein Krötenyoukai zu sein..." "Oh...du hast mir doch versprochen, dass sie stark sind!" "Nun, ihre Schwerter sollen es sein. Und bedenkt, die Schwerter gehören Euch ja in jedem Fall." "Nun gut. Also ein Mensch und ein Krötenyoukai...ich bin neugierig, wie viele Runden sie überstehen werden. - Du kannst gehen, Hauptmann." Und als dieser verschwunden war: "ich denke, am längsten hat es damals dieser eine Youkai ausgehalten...er kam sogar bis ins fünfte Level...Oh, ich liebe dieses Spiel." ****************************************************** Ein Mensch und ein Krötenyoukai? Mal sehen, wie lange er dieser Ansicht bleibt. Wer so nett ist und mir einen Kommentar hinterlässt, dem schicke ich auch eine ENS, wenn es hier weiter geht... bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)