Blinddate von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Blind Date/Rendezvous -------------------------------- Hermine und Snape sahen sich erst wieder am Abend, auf dem Weg zum Abendessen. Severus fing sie im Gang ab. Aus seinen schwarzen Augen starrte er sie wütend an und sie fühlte sich wieder an früher zurückversetzt, als sie noch seine Schülerin war. Aber irgendwie kam zu der Angst, die er immer noch in ihr schüren konnte, ein seltsames Gefühl hinzu, irgendwie fand sie seine dunklen Augen, die anscheinend in ihre Seele blicken konnten, faszinierend. Sie verfluchte sich selbst innerlich. 'Snape ist - und war widerlich, wie kann ich dann plötzlich seine Augen interessant finden?' dachte sie und sah ihn fragend an. "Miss Granger!" erhob er wieder einmal seine dunkle Stimme. "Ich dachte, sie finden die Methode, Punkte abzuziehen, sei unqualifiziert? Sagten Sie nicht so etwas in der Art gestern zu mir?" Hermine hatte den Punktabzug für Prescott total vergessen, weil sie so mit dem Unterricht beschäftigt war. Nun fiel es ihr wieder Siedendheiß ein. "Nun, Professor Snape!" erwiderte sie kühl. "Mister Prescott hat es nicht anders verdient und gegen die Slytherins kommt man ja - dank Ihrer Erziehungsmethoden - leider nicht anders an!" ihr Herz raste. Sie war sich sicher, das sie zu weit gegangen war. "Was sagten Sie da gerade?" fragte Snape gefährlich leise. Er griff nach Hermines Arm, stieß die Tür, neben der sie standen auf und schob sie hinein. "Was soll das?" fragte sie leicht panisch. "Ich habe keine Lust, das die Schüler unseren Eklat mitbekommen!" fauchte er. "Ich will mich nicht wegen diesen dämlichen Streitereien mit Ihnen vor meinen Schülern lächerlich machen!" Inzwischen hatte er Hermine an die kühle Wand gedrückt. Seine Hände lagen auf ihren Schultern. 'Ich müsste eigentlich Angst haben!' dachte sie. 'Aber eigentlich finde ich es nur total aufregend, von ihm ......!' sie dachte den Gedanken nicht mehr weiter, es war einfach zu verrückt. Das war schließlich Snape, der im Moment auch mal wieder den Snape der schlimmsten Sorte zeigte! Sie versuchte sich zu sammeln um ihm antworten zu können. Doch sie bekam nur ein heißeres Flüstern heraus. Ihr Herz raste. "Der einzige, der sich hier wohl lächerlich macht, sind Sie .....!" Hermine konnte nicht mehr weitersprechen, es schien ihr, als ob die Stimmung zwischen ihnen plötzlich in ein seltsames Knistern umgewandelt hatte. Auch Severus spürte diese seltsame Veränderung. Er starrte zu Hermine hinab. Er wusste selbst nicht, warum gerade sie ihn immer so reizte. Er wusste auch nicht, was ihn dazu getrieben hatte, sie nun in den kleinen Raum zu ziehen. Er wusste nur, das er Hermine Granger plötzlich mit anderen Augen sah. Er sah plötzlich nicht mehr die Schülerin Granger vor sich, er sah eine wunderhübsche, junge Frau. Er spürte unter seinen Händen, wie sie schwer atmete. 'Was geht hier nur vor?' fragte er sich entsetzt. In diesem Moment hatte er nur den Wunsch, sie mehr zu berühren. Er umklammerte fest Hermines Schultern und beide schluckten. In Hermines Kopf fuhren die Gedanken Achterbahn. Sie dachte an Shadow. Er war es, den sie wollte, Shadow! Snape hatte nichts in ihren Gedanken zu suchen, absolut nichts. Sie starrte ihm immer noch in die Augen, die auf sie eine fast hypnotische Wirkung hatten. Alles andere um sie herum war verschwommen. Sie versuchte wieder ihre Gedanken zu ordnen und flüsterte matt: "Würden Sie mich bitte loslassen, Professor Snape?" Der seltsame Bann, der zwischen ihnen geherrscht hatte, war gebrochen und Snape trat zurück, warf ihr wieder den typischen "Snape-Blick" zu und er flüsterte nur gefährlich leise: "Bleiben Sie mir einfach fern!" dann drehte sich Severus um und verließ mit wehendem Umhang den Raum. Hermine lehnte sich wieder zurück an die Wand und schloss die Augen. Erst jetzt bemerkte sie, wie sehr sie doch zitterte. Was hatte das bloß gesollt? Ihr war der Hunger gründlich vergangen und sie verließ ebenfalls den Raum und ging langsam zu ihren Gemächern. Dort angekommen, setzte sie sich sofort hin und schrieb an "Shadow" das sie sich gerne mit ihm treffen würde und schlug ihm als Datum den übernächsten Samstag im Leaky Cauldron vor. Später stand sie wieder da und blickte der Eule hinterher. Sie würde Shadow treffen! Sie hoffte sehr, das sie mit der Vorfreude darauf Snape aus ihrem Gedächtnis verjagte. Hermine versuchte ihm so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Erst recht nach dieser seltsamen Stimmung, die zwischen ihnen in dem kleinen Zimmer geherrscht hatte. Sie schüttelte sich kurz, als sie merkte, das sie bei dem Gedanken an seine Berührungen Gänsehaut bekam. Sie saß gerade an ihrem kleinen Schreibtisch als eine Eule mit einem Brief im Schnabel angeflogen kam. Ihr Herz klopfte schneller als sie sah, das er von "Shadow" war. Rasch entwandt sie den Brief der Eule und riss ihn ungeduldig auf. Liebe Seelenfreundin, ich freue mich sehr, Dich endlich kennen zu lernen! Treffen wir uns doch am Samstag um 16 Uhr im Leaky Cauldron! Wie wäre es, wenn wir als Erkennungszeichen beide den Tagespropheten bei uns tragen? Bis dahin! In freudiger Erwartung, Shadow Mit klopfenden Herzen saß Hermine einen Moment da. Sie war so gespannt wie Shadow wohl war! Hastig stand sie auf und lief zu Dumbledores Büro. "Nussecke" sprach sie unterhalb seines Büros das Passwort und stellte sich auf die steinerne Treppe, die sie zu den Räumen des Direktors hochtrug. Hermine klopfte an der Tür und trat, nachdem Dumbledore "Herein" gerufen hatte, in den Raum. "Guten Tag, Professor!" "Guten Tag, Miss Granger! Was kann ich für sie tun?" "Ich wollte mich erkundigen, ob es möglich wäre, das ich am Wochenende nach London reise? Ich habe einige Dinge in der Winkelgasse zu erledigen!" "Natürlich, fahren Sie ruhig! Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen in London!" er lächelte sie sanft an. "Sie sind noch jung, Miss Granger! Genießen sie ein wenig ihre Jugend und gehen sie am Wochenende schön aus! Ich habe gehört, das es in Muggel-London einige netten Ecken geben muss!" Dumbledore zwinkerte Hermine schelmisch zu. Hermine errötete ein wenig. "Aber Professor Dumbledore!" murmelte sie leicht verlegen. "Was denken Sie von mir?" "Ach, wir bieten den Leuten hier eigentlich gar nichts!" sagte der alte Zauberer nachdenklich. "Vielleicht sollten wir mal wieder eine Feier veranstalten! Eine Sommerparty! So etwas in der Art wie die Valentinsparty damals - erinnern Sie sich, Miss Granger? Das hatte doch Professor Lockhart eingeführt!" Und ob sich Hermine an ihr zweites Schuljahr erinnerte! Mit grauen dachte sie an ihre naive Schwärmerei für Gilderoy Lockhart. Sie versuchte, nicht noch röter zu werden und erwiderte: "Gute Idee! Da freuen sich die Schüler sicher sehr!" "Darf ich Ihnen dann die Organisation übertragen?" fragte er sie. Hermine nickte. "Gerne! Ich gehe dann mal wieder!" Viel Spaß in London!" rief Dumbledore ihr noch hinterher, als sie sein Büro verließ. Rasch trat sie wieder auf die Treppe und stolperte, unten angekommen, direkt in Snape hinein, der anscheinend ebenfalls zu Dumbledore wollte. "Können Sie nicht aufpassen, Sie Trampel!" fauchte Severus sie an. Hermine, freudig nachdenkend über das bevorstehende Wochenende hatte nicht auf die Umgebung geachtet und prallte nun heftig zurück. Sie wollte sich nicht von ihm verunsichern lassen und was Snape konnte, konnte sie schon längst! "Mein Gott, es tut mir leid! Entschuldigen Sie, das ich von da oben nicht gesehen habe, das SIE gerade hier stehen!" gab Hermine schnippisch zurück. "Das nächste Mal zaubere ich mir Harrys "Karte des Herumtreibers" her, damit ich rechtzeitig sehe, wo Sie sind, damit ich einen großen Bogen um sie herum machen kann!" "Sie sind wirklich eine unmögliche Person!" Severus fuhr sich genervt mit den Händen durch sein schwarzes Haar und fixierte sie wieder mit seinen dunklen Augen. Stur blickten sie sich wieder in die Augen und Hermine bekam wieder dieses mulmige Gefühl wie vor kurzem, in dem kleinen Zimmer. Rasch wandte sie ihren Blick ab, verzog ihre Lippen und rauschte an Severus vorbei. Sie hatte noch einiges zu erledigen. Es war schon Donnerstag und am Samstag schon würde sie "Shadow" sehen! Hermine betrat ihre Gemächer und öffnete ihren Kleiderschrank. Sie wollte schauen, was sie am Samstag anziehen könnte. Zu ihrem aufregenden "Blind Date" mit Shadow. "So, Sie müssen auch nach London?" sprach Dumbledore amüsiert. "Warum auch?" verwundert Blickte Severus ihn an. "Och, nur so, ich habe nur vorhin mit jemanden gesprochen, der auch nach London muss!" "Aha!" antwortete Severus matt. 'Hoffentlich ist es nicht die Granger! Ich habe keine Lust, von der bei einem Rendezvous erwischt zu werden!' Severus runzelte nachdenklich die Stirn und bekam kaum mit, was der Schuldirektor ihm alles erzählte. "Severus? Hören Sie mir zu?" "Wie?" er riss seinen Kopf nach oben und orientierte sich kurz. Diese Granger begann allmählich seine Gedanken zu beherrschen. "Eine Sommerparty! Wir werden in zwei Wochen eine Party veranstalten! Ist das keine gute Idee!" "Toll!" heuchelte Severus. Er würde dort eh nicht hingehen. Severus hatte genug. Er wollte sich endlich geistig und mental auf den kommenden Samstag vorbereiten. "Entschuldigen Sie mich bitte, Direktor!" er nickte Dumbledore kurz zu und verlies dessen Büro. Dumbledore starrte noch einen Moment auf die Tür, die Snape mit einem Ruck zugeschlagen hatte. Irgendwie hatte er das Gefühl, das die beiden sich auf der Winkelgasse treffen würden! Warum er das dachte, konnte er selbst nicht so recht erklären. Es betrübte ihn sehr, das sich die Beiden so angifteten. 'Vielleicht treffen sie sich ja, und sprechen sich mal ein wenig aus!' er seufzte und wand sich wieder seinen Papieren zu. Der Samstag kam und jeder der Beiden reiste auf seine Art nach London. Severus benutzte das Flohpulver und Hermine den Hogwarts-Express. Sie hatte irgendwie das Bedürfnis mal wieder etwas Muggel-London einzuatmen. So verließ sie frühmorgens Hogwarts, während Snape erst gegen Mittag den Kamin benutzte um noch einige Dinge in der Winkelgasse zu erledigen. Hermine erreichte gegen dreizehn Uhr die Winkelgasse und schlenderte langsam zu Florish & Blotts. Sie liebte den alten Bücherladen. Sie betrat den Laden und sog erst einmal den Geruch der alten Bücher in sich auf und blätterte in einigen der Bücher, ohne jedoch nur ein Wort wahrzunehmen. Sie war viel zu aufgeregt. Nach einer Weile legte sie die Bücher zurück es hatte keinen Wert noch weiter darin zu blättern. Jedoch griff sie nach einem Tagespropheten und kaufte sich diesen. Schließlich war es ihr Erkennungsmerkmal. Mit klapprigen Beinen machte sie sich auf den Weg ins Leaky Cauldron. Als sie dort ankam, war sie eigentlich viel zu früh da. Ihr war es egal, so konnte sie wenigstens die Leute beobachten. Sie ließ sich in einer kleinen Nische nieder und legte die Zeitung sichtbar auf den Tisch. Nervös wischte sie sich ihre verschwitzten Hände unter dem Tisch an ihrem Rock ab. Es war ja auch wirklich aufregend! Sie bestellte ein Bier und wartete gespannt auf Shadow. Auch Severus lief zu Florish & Blotts und kaufte sich rasch einen Tagespropheten. Es war kurz vor vier. Nachdenklich stand er vor der Eingangstür und überlegte, ob er schon hineingehen sollte. Severus Snape drückte die Türklinke hinunter und betrat das Pub. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)