Das entscheidende Jahr (35 Kap.) von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Im Ligusterweg ------------------------- Heute war der große Tag von Harry Potter. Es war nämlich sein 17. Geburtstag, der 31. Juli. Es war der Tag, ab dem er in der Zaubererwelt volljährig sei. Aber jetzt gerade lag Harry noch in seinem Bett, da es erst vier Uhr morgens war. Er konnte nicht schlafen, weil er auf die Posteulen der Freunde wartete. 'Hoffentlich haben sie es nicht vergessen!', ging es ihm durch den Kopf, aber dann beruhigte er sich, indem er sich sagte: 'Ach, sie werden es schon nicht vergessen! Bis jetzt haben sie jedes Jahr dran gedacht!' Abermals lauschte er kurz in die stille Nacht, aber er konnte keine nahenden Eulen hören. 'Na gut, dann werde ich vielleicht besser nochmals versuchen, zu schlafen!', meinte er zu sich und legte sich zurück auf sein Kopfkissen. Kaum hatte er es gerade mal geschafft, eingeschlafen zu sein, da konnte er ein leises Kratzen an seiner Fensterscheibe hören und sprang schnell aus seinem Bett, um das Fenster für die wartenden Eulen zu öffnen. Diese flogen sogleich hindurch ins Zimmer und ließen sich auf seinem Bett nieder. Nachdem Harry das Fenster wieder geschlossen hatte, ging es zum Bett und sah, dass es vier Eulen waren, von denen eine seine Schneeeule Hedwig war. Dieser nahm Harry auch dann als erstes das Päckchen ab, welches - wie er kurz drauf feststellte - von Hagrid war. Anscheinend war Hedwig kurz einmal in Hogwarts bei Hagrid gewesen, denn es war höchstwahrscheinlich, dass sich Hagrid in Hogwarts aufhielt. Lieber Harry! Alles Gute zum 17. Geburtstag! Jetzt bist du in der Zaubererwelt volljährig. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du jetzt schon dein letztes Schuljahr in Hogwarts antrittst. Kaum zu glauben, dass es schon sieben Jahre her ist, dass wir uns das erste Mal persönlich getroffen hatten. Ich habe mir ein ganz besonderes Geschenk für dich ausgedacht. Ich habe mich dazu mit Prof. Dumbledore ein bisschen beraten. Aber ich muss dir leider sagen, dass du erst noch warten musst, bis du im Grimmauldplatz bei uns bist. Dann werde ich es dir überreichen. Aber glaub mir, es ist keine Art von gefährlichem Monster, sondern ein Geschenk, das du während deines kommenden Schuljahres wirklich gebrauchen kannst. Also genieße noch deinen Geburtstag und wir sehen uns dann demnächst! Dein Hagrid "Hedwig, was er mir wohl schenkt?", fragte Harry Hedwig leise. Diese schuhute nur und sah ihn mit schräg gelegtem Kopf an. Nun widmete sich Harry einem anderen Brief, der von einer kleinen Eule namens Pigwidgeon gesendet worden war. Diese Eule war von Ronald - Ron - Weasley, seinem besten Freund, den er seit der ersten Zugfahrt nach Hogwarts kannte. Hi Kumpel! Alles Gute zum Geburtstag! Mensch, jetzt bist du hier in der Zaubererwelt volljährig. Weißt du was? Dieses Jahr ist unser letztes Jahr in Hogwarts. Kaum zu glauben, dass wir uns jetzt sieben Jahre lang kennen. Diesem Brief habe ich ein Sortiment von Süßigkeiten beigelegt: Schokofrösche, Zauberschlangen und Bertie Botts Bohnen aller Geschmacksrichtungen. Also bis in paar Tagen im Grimmauldplatz, Kumpel. - Dein Ron Dann machte Harry weiter und nahm sich den Brief, der noch zu Rons Brief dazu gelegt worden war. Dieser war von Hermine, seiner besten Freundin neben Ron. Sie war jetzt schon seit einem Jahr mit Ron zusammen und Harry hatte sich in dem Fall sehr für sie gefreut. Hi Harry! Alles Gute zum Geburtstag! Ich bin zurzeit bei Ron im Grimmauldplatz. Freust du dich schon darauf, den Ligusterweg für immer zu verlassen? Ich gebe dir mein Geschenk, wenn wir uns demnächst sehen werden. Also genieße jetzt noch deinen Geburtstag und sehen uns bald wieder. - Deine Hermine Jetzt blieben nur noch zwei Briefe übrig. Der eine war von Hogwarts und der andere von Remus Lupin, dem besten Freund seines Vaters James Potter und Sirius Black, seines Patenonkels, der leider in seinem fünften Schuljahr in einem Kampf gegen Lord Voldmort ums Leben kam. Bei diesem Gedanken kam - wie seit langem nicht mehr - eine Traurigkeit über Harry und er versuchte sogleich, an etwas anderes zu denken: Wie zum Beispiel an Ginny Weasley. Er hatte seit paar Tagen immer ein komisches Gefühl im Magen, wenn er über sie nachdachte. Aber leider war sie seit ihrem vierten bzw. seinem fünften Schuljahr mit Seamus Finnigan zusammen. 'Was ist bloß los mit mir? Bin ich etwa verliebt in sie? Aber das geht doch nicht, da ich doch weiß, dass nichts daraus wird - jedenfalls so lange, wie sie mit Seamus zusammen ist.', dachte Harry nach. 'Nun gut, aber vielleicht ändert sich ja mal was!' Dann wandte er sich Remus' Brief zu. Hi Harry! Schon siebzehn Jahre alt, was?! Ich werde dir jetzt etwas sagen: Mit dem Alter kamen Lily und James zusammen. Aber vielleicht wusstest du dies auch schon vorher. Hast du schon deine Prüfungsergebnisse bekommen? Nicht? Mach dir nichts draus. Sie werden noch kommen. Meistens kommen sie kurz so zwei Wochen vor Ende der Ferien. Also... was ich dir aber überhaupt erzählen wollte, ist, dass ich dich morgen so um 12 Uhr abholen komme. Da du ja schon seit letztem Jahr apparieren kannst, werden wir auf diese Art in den Grimmauldplatz zurückkommen. Ach übrigens - ich glaube hier gibt es noch eine kleine Überraschung für dich! Also dann bis morgen dein Remus "POTTER! KOMMST DU JETZT MAL ZUM FRÜHSTÜCK!", brüllte Onkel Vernon von unten herauf. 'Mensch, wenn der noch lauter brüllt, könnte man meinen, dass man es auch im Grimmauldplatz verstehen kann.' Kapitel 2: Eine unerwartete Überraschung ---------------------------------------- Somit lief Harry eiligst in die Küche, wo er einen Onkel Vernon vorfand, der einen knallroten Kopf hatte. Tante Petunia und Dudley saßen bei ihm am Küchentisch und schauten nur stumm zu ihm hinüber. Harry wusste, warum Petunia nichts sagte. Denn sie war schon seit Ende seines fünften Schuljahres nicht mehr mit dem Benehmen ihres Ehemanns einverstanden, da sie vor bisschen mehr als einem Jahr eingesehen hatte, dass sie Harry all die Jahre falsch behandelt hatten. Aber gegenüber von Onkel Vernon traute sie das nicht zu sagen, da er hier im Haus der Herr war und sie keinen Streit mit ihm haben wollte. Als Harry sich gerade an den Tisch setzen wollte, brüllte Onkel Vernon ihn an: "JUNGE, KANNST DU NICHT GLEICH BEIM ERSTEN RUFEN KOMMEN! ODER MÖCHTEST DU DIE NÄCHSTE ZEIT OHNE ESSEN DURCHMACHEN?" "Ja, Onkel, nächstes Mal ich denke daran.", erwiderte Harry gleichgültig. Ihn brachte Onkel Vernon seit gut einem Jahr nicht mehr aus der Ruhe, da er immer noch eine 'Waffe' in der Hinterhand hatte, falls Onkel Vernon es doch wagen sollte, ihm kein Essen zu geben. "Vernon!", kreischte augenblicklich Tante Petunia. "Pass auf! Willst du, dass seine Sippschaft uns in unserer Haus kommt?" Petunias Rolle war natürlich gespielt, da sie in Wirklichkeit im Guten zur Zau- bererwelt stand. Zwar war sie - im Gegensatz zu ihrer Schwester Lily - keine Hexe, aber sah sie doch einige gute Seiten in der Zauberei. "Beruhig dich, Schatz! Mir kommen diese Typen schon nicht ins Haus. Sie wissen ja gut genug, wie wir von ihrer Sippe denken!" Im Weiteren verlief das Frühstück ohne weitere Zwischenfälle und somit machte sich Harry, nachdem er kurz ein Brot mit Wurst gegessen und ein Glas Orangensaft getrunken hatte, wieder auf den Weg nach hoch in sein Zimmer. Aber als er gerade auf der Treppe war, konnte er hören, wie Tante Petunia seinen Onkel anfing fertig zu machen. "Onkel Vernon! Kannst du nicht langsam anfangen, Harry so zu behandeln, wie du auch Dudley behandelst?" Im ersten Moment verschlug es Onkel Vernon die Sprache, dass seine Frau ihn anschrie, aber dann erwiderte er ihr: "Was? Wir haben ihn all die Jahre so behandelt! Warum soll ich ihn jetzt anders behandeln? Er ist eine Missgeburt, wie einst auch seine Eltern waren." "WAS? DU WAGST ES... DU WAGST ES... IN MEINER GEGENWART ZU SAGEN, DASS MEINE SCHWESTER LILY EINE MISSGEBURT WAR! - WAGE ES NUR EINMAL NOCH UND DANN WIRST DU DIR WÜNSCHEN, MICH NIE KENNEN GELERNT ZU HABEN!", warf Petunia Vernon noch an den Kopf, bevor sie fuchsteufelswild aus der Küche rannte. "Petunia, Schatz... warte doch mal! Ich habe es doch nicht so gemeint!", rief Onkel Vernon ihr kleinlaut hinterher. "Ach ja?! Wie hast du es dann gemeint? Erkläre es mir!", kam es von Petunia schon wieder ruhiger, aber trotzdem noch ein bisschen agressiv, als sie augenblicklich wieder in der Küche erschien. Onkel Vernon wollte schon ansetzen, um es ihr zu erklären, da unterbrach sie ihn wieder. "Ich wollte noch vorher was sagen: Ich habe mir seit letztem Jahr vorgenommen, Harry wie einen normalen Jungen zu behandeln. Falls du nicht auch damit anfängst, könnte ich mir überlegen, mich von dir zu trennen!" Bei der Erwähnung der Trennung war ein leises Wimmern zu vernehmen, welches aber nicht von Vernon kam - sondern von Dudley, der bis da ruhig am Tisch gesessen und das Streitgespräch beobachtet hatte, während er weiter gegessen hatte. "Okay, Petunia! Ich werde mich dran halten. Ich liebe dich nämlich als meine Ehefrau und möchte dich nicht verlieren!", erwiderte er leise, aber verständlich für Petunia. Währenddessen draußen auf dem Flur machte sich Harry - da er nichts mehr verstehen konnte - endgültig auf den Weg nach oben, wo er sich sogleich dem übergebliebenen Hogwartsbrief widmete. Sehr geehrter Mr. Potter! Hier senden wir Ihnen Ihre bestimmt lang erwarteten Prüfungsergebnisse der sechsten Klasse. VgddK: O(hnegleichen) 6 UTZE Verwandlung: O(hnegleichen) 6 UTZE Zaubertränke: O(hnegleichen) 6 UTZE Zauberkunst: E(rwartung übertroffen) 5 UTZE Pflege magischer Geschöpfe: O(hnegleichen) 6 UTZE Kräuterkunde: E(rwartung übertroffen) 5 UTZE Ich freue mich Ihnen erfreulicherweise mitteilen zu dürfen, dass Sie mit Ihren 34 UTZs als einer von zweien aus Ihrem Jahrgang am zweitbesten abgeschnitten haben. Mit freundlichen Grüßen Prof. McGonagall, Stellvertretende Schulleiterin P.S.: Alles Gute zum Geburtstag, Harry! Prof. Dumbledore möchte, dass ich dir ausrichte, dass du morgen, sobald du im Grimmauldplatz ankommst, zu ihm kommen sollst. Er wird sich dann wahrscheinlich in den Bibliothek aufhalten. Nachdem Harry das Lesen beendet hatte, war er völlig mit Glück erfüllt. Seit größter Wunsch würde in Erfüllung gehen, nämlich, dass er die Ausbildung zu einem Auroren angehen könnte. Denn er wollte genauso wie sein Vater James, seine Mutter Lily, sein Patenonkel Sirius und noch paar andere ihm bekannte Leute später gegen die Anhänger Lord Voldemort's kämpfen. 'Aber ob es überhaupt dazu kommt, dass ich so lange leben kann, ist die Frage! Vielleicht hat mich Tom dann schon längst zu meinen Eltern und zu Sirius geschickt.', ging es ihm durch den Kopf, während er alle Briefe und und die Süßigkeiten von Ron wegräumte. 'Nun... was könnte ich jetzt machen?', fragte er sich gerade erst paar Minuten, hörte er Tante Petunia von unten rufen: "Harry! Kannst du mal runter kommen, bitte?" Harry kam dieser Aufforderung sogleich nach und raste nach unten. "Was ist los, Petunia?", wollte er von ihr wissen, als er den Kopf in die Küche steckte, aber dort erblickte er nur eine wunderschöne Fruchttorte auf dem Tisch stehen. 'Für wen diese Torte wohl ist?', fragte er sich sogleich, aber er ging weiter in Richtung Wohnzimmer. Als er dort die Türe öffnete, erschallte: "!!! HAPPY BIRTHDAY, HARRY!!!" Harry, der damit auf keinen Fall gerechnet hatte, musste sich sogleich erstmal hinsetzen, um sich von diesem Schrecken zu erholen. Denn all die Jahre hatte er das nicht von den Dursleys erhalten und jetzt - kurz bevor er sie verlassen würde - machten sie ihm so eine Überraschung. Selbstverständlich freute sich Harry sehr darüber, aber er brauchte sehr, sehr lange, bis er sich davon erholte. "Geht es wieder, Harry?!", erkundigte sich Petunia nach einer Weile. "Ja, Tante. Es geht wieder.", erwiderte Harry. "Aber wo ist denn Onkel Vernon?" Zuerst kam darauf keine Antwort von seiner Tante, aber dann sagte sie: "Er ist abgehauen. -" "Was? Aber er kommt wieder, oder?" "Ja, Harry. Er kommt schon wieder. Aber... als ich ihm erzählt habe, dass ich dir eine Geburtstagsüberraschung machen wollte, ist er ausgerastet und hat seine Jacke geschnappt und das Haus verlassen. Jetzt haben wir erstmal bis heute Abend unsere Ruhe vor ihm." "Macht nichts. Aber was ist mit Dudley?" "Was soll mit mir sein?", kam es da von seinem Cousin, der ruhig in einem Sessel im Wohnzimmer gesessen und zugehört hatte. "Nichts.", warf Harry sogleich ein. "Irgendetwas ist doch.", drängte Dudley trotzdem weiter. "Falls du meinst, dass ich dich all die Jahre immer getriezt und geärgert habe... da wollte ich eh schon seit längerem einmal mit dir drüber reden. Also... ich wollte mich bei dir entschuldigen, aber in Wirklichkeit wollte ich dies die ganzen Jahre gar nicht machen. Ich habe es nur getan, weil ich dachte, dass ich so sein müsste, wie meine Eltern. Aber jetzt habe ich es eingesehen und möchte mich mit dir befreunden." Harry starrte Dudley weiterhin noch immer mit weit geöffnetem Mund an und konnte sich nicht mehr kriegen. Erst Tante Petunia und jetzt auch noch Dudley! "Gut. Wo das jetzt ja geklärt ist, hier Harry ist mein Geburtstagsgeschenk.", meinte Petunia, während sie ihm ein Geschenk überreichte. Als sie es ihm übergab, wären ihm bestimmt beinahe die Augen aus den Höhlen gerutscht, aber was er da sah, konnte er nicht fassen. Sie schenkte ihm doch tatsächlich ein Sortiment von ganz neuen Klamotten: zwei lange Hosen, zwei kurze Hosen, vier Paar Socken, vier T-Shirts, zwei Pullover, zwei Jogginghosen und ein Paar Turnschuhe. 'Mensch! Was das wohl gekostet hat! Bestimmt so viel, wie alle Jahre zusam- men!', ging es ihm da durch den Kopf. "Gefällt es dir, Harry?", fragte Tante Petunia. "Vielen, vielen Dank, Tante Petunia. Womit habe ich das verdient?", fragte er seinerseits, während er sie mit Tränen in den Augen umarmte. "Red doch keinen Unsinn, Harry! Du bist für mich - wie Dudley - - wenigstens jetzt - wie ein Sohn. Und da sollst du auch was zum Geburtstag bekommen. Und da du ja all die Jahre von uns in Sachen Kleidung vernachlässigt wurdest, habe ich einfach mal ein Sortiment von Kleidung für dich besorgt.", erwiderte sie ihm. "Ach - bevor du fragst, woher ich deine Kleidungsgröße weiß - das wusste ich in Wirklichkeit gar nicht. Aber ich habe ein nach Farbe und Geschmack ausgesucht und nicht nach Größe - denn ich weiß doch, dass du jetzt, wo du ja 17 Jahre alt bist, schon seit gut zwei Jahren auch außerhalb von Hogwarts zaubern darfst, weil du ja dort volljährig bist." "Nochmals danke für das, Petunia!" "Gern geschehen, Harry! Aber ich glaub, da gibt es noch jemanden anderen, der ein Geschenk für dich hat." Harry schaute sogleich überrascht in Richtung Dudley, welches ihm da ein Geschenk überreichte. "Ich wusste zuerst gar nicht, was ich dir eigentlich schenken solle - weil ich nicht wusste, ob du in der Zaubererwelt einen Diskman benutzen kannst - deshalb habe ich für dich ein Buch besorgt, das über Karate schreibt. Vielleicht kannst du es irgendwann mal gebrauchen. - Wirst du im nächsten Sommer wieder hierher zu uns kommen?" Bei dieser Frage wurde es still im Raum und Petunia und Dudley schauten zu Harry, der sie gleichermaßen anblickte. Dann rang er sich zu einer Antwort durch: "Nein, ihr werde heute den letzten Tag für immer hier sein. - Na ja, ich hätte es euch eh heute Abend noch sagen müssen. Daher kann ich es jetzt auch machen. - Morgen kommt Remus mich abholen. Er ist der letzte verbliebene Freund meiner Eltern und außerdem ist er - seitdem mein ursprünglicher Patenonkel Sirius Ende meines fünften Schuljahres verstorben ist - mein neuer Pate. Ich werde im Haus von Sirius leben, wo auch alle meine anderen Freunde sein werden." "Schade! Wann kommt Remus denn morgen?" "Er wird so um 12 Uhr da sein." "Komm, Harry! Hier habe ich noch eine Fruchttorte, die ich für dich gebacken habe." Das war jetzt schon fast zu viel für Harry, aber als er Petunia anschaute, blickte sie ihn liebevoll an. So kamen Harry schon wieder die Tränen und musste einfach Petunia umarmen. "Tante, du weißt ja gar nicht, was das mir bedeutetet!" "Ja, Harry! Ich freue mich, dass es dich glücklich macht. - Kommt, wir setzen uns jetzt mal und essen diese leckere Fruchttorte. Der Tee müsste auch längst fertig sein.", meinte sie und ging, um die Teekanne zu holen. Dann schenkte sie jedem ein und gab jedem außerdem noch ein großes Stück Kuchen auf seinen Teller. So wurde ging Harrys Geburtstag noch weiter gut zu Ende und am Abend packte er noch schnell seinen Koffer für Hogwarts mit all seinen Klamotten, Zaubererbüchern und anderen Sachen, welche in Hogwarts benötigen würde. Aber das Packen war für ihn - seitdem er auch ja außerhalb von Hogwarts zaubern durfte - nicht schwierig. Nachdem dies beendet war, zog er sich aus und ging ins Bett, wobei es schon elf Uhr war. Er müsste ja am nächsten Morgen zwar eigentlich nicht früh raus, da Remus ja erst um 12 Uhr käme, aber er wollte den Vormittag, den er noch für sich haben würde, ausnützen und üben. Kapitel 3: Ein herzlicher Abschied ---------------------------------- Am folgenden Morgen - am Tag seiner Abreise aus dem Ligusterweg für alle Zeiten - wachte Harry schon ungewöhnlich früh auf - nämlich um fünf Uhr. Wie er am Geschnarche seines Onkels erkennen konnte, befanden sich die anderen Drei noch friedlich schlummernd im Land der Träume. Da hatte Harry wenigstens noch ein paar friedliche Stunden, bevor sie erwachen und das Frühstück machen würden. Diese nutzte er, indem er sich eines seiner Zauberbücher schnappte - nämlich "Verwandlung: Wie werde ich ein Animagus?" - und gemütlich auf sein Bett setzte. Dieses Buch hatte er im letzten Jahr von Hermine zum Geburtstag bekommen. Eigentlich hatte Harry schon mehrfach durch gelesen, aber kam nicht voran. Ihm fehlte nämlich der Schritt, wo er herausfand, was für ein Tier er sein würde. Und bevor er diesen Schritt nicht getan hatte, konnte er alles andere vergessen. Denn die anderen Schritte liefen nur durch diesen einen Schritt. 'Nun ja, dann frage ich eben Prof. McGonagall, meine Verwandlungslehrerin, um Rat. Sie wird den Spruch dazu bestimmt wissen.', nahm sich Harry vor. Nach einer Weile des Durchblätterns des Buches legte Harry es doch wieder in seinen Koffer zurück und nahm sich stattdessen das Buch für 'Zaubertränke', sein am meisten gehasstes Fach. Eigentlich fand er das Fach ja ganz interessant, wäre da nicht dieser Prof. Snape, sein Zaubertranklehrer. Seit Harrys Ankunft in Hogwarts Anfang seines ersten Schuljahres verabscheuten sie sich gegenseitig so sehr. Harry hätte zu gerne diese Feindschaft mit seinem Lehrer beendet, denn er respektierte ihn sehr. Aber von Prof. Snapes Seite kam keine Reaktion in Bezug eines Friedensschlusses. Harry war gerade sehr vertieft in sein Buch, als es urplötzlich an seiner Zimmertür klopfte. Es war ein Klopfen, kein Hämmern, somit konnte es nicht Onkel Vernon sein. "Herein!", rief Harry. Sogleich ging die Tür auf und - wer kam herein? - "Dudley. Was möchtest du von mir?", fragte Harry ihn ungläubig, dass sein Cousin sich in sein Zimmer traute. Zwar hatte Harry noch nicht die Szene von gestern vergessen, aber trotzdem hatte er nicht so wirklich geglaubt, dass Dudley es ernst mit einer Freundschaft meinte. "Harry, ich wollte dich fragen, ob du Lust hast, mit mir heute Morgen eine Runde im Park joggen zu gehen.", fragte Dudley ihn als Antwort. "Ja, gerne. Aber seit wann gehst du joggen?" "Nun ja, richtig angefangen habe ich erst in diesen Sommerferien, aber vorgenommen habe ich mir schon seit längerem. Nur aus einem Grund: Alle anderen hatten eine Freundin bzw. einen richtigen Freund, aber ich habe weder das eine noch das andere. Verstehst du, Harry?", erklärte Dudley Harry, während Harry sich eine seiner neuen Jogginghosen und dazu noch die neuen Turnschuhe anzog. Die Hose war ganz schwarz und hatte nur an der Außenseite einen weißen senkrechten Streifen an beiden Hosenbeinen. Zwar waren die Turnschuhe und die Hose im ersten Moment zu groß, aber da wusste sich Harry ja zu helfen und zu zauberte sie einfach in seine richtige Größe. "Also gut, wir können los.", erwiderte Harry und somit verließen sie das Haus und joggten langsam richtig Park. Harry kam gut mit dem Tempo von Dudley mit, denn er hatte in Hogwarts während der warmen Jahreszeiten - also im Frühling, Sommer und noch so ab und zu im Herbst - auch gejoggt. Aber in den letzten Tagen während seiner Sommerferien hatte er es sehr vernachlässigt und somit spürte er schon ein bisschen seine Muskeln, als sie sich im Park auf die Wiese fallen ließen. Nach einer kurzen Verschnaufpause sprang Dudley wieder auf und meinte, dass sie sich wieder auf den Heimweg begeben müssten, da es schon fast sieben Uhr sei. Also stand auch Harry auf und sie joggten wieder langsam zurück. Zuhause angekommen, fanden sie dort schon einen fertigen Frühstückstisch vor, an dem ein wütender Onkel Vernon saß. "Wo seid ihr gewesen? Und wieso bist du mit diesem unterwegs?", fragte er Dudley, während er mit dem Finger in Richtung Harry zeigte. "Erstens: Wir waren im Park joggen. Zweitens: Harry ist seit neuestem mein Freund und es ist meine Entscheidung, ob ich mit ihm was mache oder nicht. Du kannst mir nicht vorschreiben kommen, wie ich mich gegenüber von Harry zu verhalten habe.", erwiderte Dudley ihm ein bisschen lauter werdend. "Mein Freundchen, so redest du nicht mit mir!", fuhr ihn Onkel Vernon sauer an und wollte schon seine Hand erheben, um Dudley eine zu pfeffern, aber da sprang Petunia von ihrem Stuhl auf und rannte zwischen die Beiden. "Vernon!" Dies brachte ihn noch rechtzeitig wieder zur Vernunft und er senkte seine Hand. "Es ist doch gar nichts, Schatz! Warum regst du dich immer gleich so auf?!" Als Erwiderung schaute Petunia ihn nur mit einem Blick an, der sagte: 'Ich weiß schon, was du tun wolltest! Wehe!' Aber anschließend setzte sie sich wieder und Dudley und Harry taten es ihz gleich. Somit verließ der Rest des Frühstücks friedlich ab und um acht Uhr begab sich Harry hoch in sein Zimmer. "Ich geh auch hoch in mein Zimmer.", hörte Harry noch Dudley zu seinen Eltern sagen. Es kam aber keine Erwiderung von diesen. Als Harry gerade oben in seinem Zimmer die Tür hinter sich schließen wollte, hörte er Dudley rufen: "Warte, Harry!" "Was ist denn?", fragte Harry leicht in seinen Gedanken versunken. Dudley trat ins Zimmer und setzte sich auf Harrys Schreibtischstuhl, nachdem er hinter sich die Tür geschlossen hatte. "Colloportus! - Colloportus! - Nun gut! Was wolltest jetzt von mir?", wandte sich Harry an Dudley, nachdem er schnell seine Zimmertür und sein Fenster vor neugierigen Ohren versiegelt hatte. "Was sollte das, Harry?" "Was sollte was?" "Ist ja auch egal! Jedenfalls - ich wollte dich etwas fragen. Da du ja heute für immer von hier fort gehst - wie sollen wir dann in Verbindung bleiben?" Diese Frage überraschte Harry ein bisschen. Zwar hatte er schon damit gerechnet, aber er hatte sich nicht drauf vorbereitet. "Nun - da haben wir wohl ein kleines Problem!", meinte Harry. "Aber ich weiß jetzt gerade keine Lösung. Da du ja das Schuljahr über nicht im Ligusterweg bist, kann ich dir schlecht eine Eule schicken, da man vor den Muggeln - so heißen bei uns die Leute, die nicht zaubern können - geheim halten soll, dass es uns Zauberer und Hexen überhaupt gibt. Es gibt zwar Ausnahmen wie bei euch, aber sonst nicht. Daher können wir erst wieder Anfang der nächsten Sommerferien in Verbindung treten." 'Wenn ich dann überhaupt noch am Leben bin!' "Mist!" "Tut mir echt Leid, Dudley! Aber das sind nun mal die Regeln in der Zaubererwelt.", erklärte Harry. "Nun gut, da kann man nichts machen. Aber kann ich dich dann wenigstens noch mal die Tage dieser Sommerferien treffen?", meinte Dudley. "Weißt du was, Dudley?", sagte Harry. "Sobald ich heute bei meinen Freunden bin, frage ich sie deswegen. Und falls sie einverstanden sein sollten, dann schicke ich dir meine Eule. Einverstanden?" Dudley sah ihn kurz fragend an, bevor er fragte: "Sind das diese rothaarigen Jungen und dieser rothaarige Mann, die dich damals durch den Kamin abgeholt haben?" "Ja, auch. - Aber diesmal kommt Remus mich abholen. - Und er kommt auch nicht durch den Kamin." Augenblicklich entspannte sich Dudley wieder. "Dann warte ich auf deine Eule. Wie heißt sie denn noch mal?" "Hedwig.", erwiderte Harry, wobei die genannte sogleich von ihrem Käfig zu ihm herüber geflogen kam. "Ja, meine Gute." Augenblicklich schmiegte sie sich an ihn und knabberte noch ein bisschen an seinem Ohrläppchen, bevor sie wieder zu ihrem Plätzchen zurückflog. "Ist das eine Schneeeule?" Harry nickte. "Die ist schön." "Ja, deshalb habe ich sie auch genommen." Harry schaute auf seine Armbanduhr, welche er letztes Jahr auch zum Geburtstag bekommen hatte und bemerkte, dass es schon fast zwölf Uhr war. 'Wie schnell doch die Zeit vergeht, wenn man sich unterhält!', dachte sich Harry und stand von seinem Bett auf, um das Zaubertrankbuch, welches noch auf seinem Bett lag, in seinem Koffer zu verstauen. "Dudley! Es ist Zeit! Ich muss jetzt runtergehen und auf Remus warten. Ich wollte vorm Haus nach ihm Ausschau halten.", meinte Harry zu Dudley, welches sich dann auch erhob. Harry schrumpfte schnell noch mit "Reducio!" seinen Koffer, so dass er ihn gut in seiner Hosentasche verstauen konnte. Dudley, der Harry die ganze Zeit über beobachtet hatte, bekam nur ein "Wow!" heraus. Anschließend öffnete er noch seine Tür mit "Alohomora!" und ging dann in Begleitung von Dudley runter. Als sie unten angekommen war, kam Tante Petunia gerade aus der Küche. "Harry! Musst du jetzt wirklich schon gehen?" Harry nickte ihr zu. "Schick mir aber bitte mal deine Eule!" "Wie ich vorhin schon Dudley erklärt habe, werde ich meine Freunde fragen und dann werde euch vielleicht - falls sie auch einverstanden sind - mal demnächst einladen!", erklärte Harry seiner Tante. "Also mach's gut, Harry! Ich werde dich vermissen!", meinte Petunia, wobei sie Harry fest umarmte. 'Sie könnte glatt Molly Konkurrenz machen!', ging es da Harry durch den Kopf. Anschließend umarmten sich noch Dudley und Harry. Dann zog sich Harry seine Jacke an, in dessen Taschen sich auch sein geschrumpfter Koffer und sein geschrumpfter Besen befanden. "Ich werde euch auch vermissen!", meinte er noch, während er die Haustür öffnete. Draußen war trübes Wetter. Es regnete zwar nicht, aber schien auch keine richtige Sonne. 'Na ja, besser als ein Regenguss!', dachte er sich, dann zog er hinter sich die Tür zu, nachdem er nochmals über seiner Schulter nach hinten zu seinen Verwandten geschaut hatte. Kapitel 4: Im Grimmauldplatz ---------------------------- Kurz nachdem Harry auf'm Gehweg vorm Ligusterweg Nummer 4 eingetroffen war, erschien auch schon Remus zu Fuß, denn es gibt direkt um den Ligusterweg eine Apparierschutzzone zum Schutze von Harry. Diese hatte Prof. Dumbledore anlegen lassen, als wieder die gefährlicheren Zeiten angebrochen waren und man nicht mehr auf der Straße und in Häusern sicher war. Diese Zeit war da, seit dem Ende von Harrys fünften Schuljahres, als Lord Voldemort mit seinen Anhängern - den Todessern - ins Zaubereiministerium eingebrochen war. "Hi Harry!", meinte Remus mit einem freundschaftlichen Klopfen auf Harrys Schulter. "Hi Remus! Wie geht's dir und den anderen?", erwiderte Harry. "Ach, mir geht's wie immer! Und den anderen - die kannst du gleich selber fragen! - Komm, wir müssen leider ein Stück laufen, bis diese Schutzzone zu Ende ist. Dann können wir ins Quartier apparieren." Somit machten sich Harry und Remus auf den Weg und das war schon ein Stück. Denn diese Zone reichte bis zu einem kleinen Wäldchen, der - so viel Harry wusste - die gleiche Entfernung wie der Park, wo Dudley und er gestern waren, hatte. Und das war eine Dauer von einer halben Stunde. "Okay Harry!", meinte Remus zu ihm, während er sich die Haare aus dem Gesicht strich. "Du apparierst bitte als erster! Ich komme dann hinterher!" "In Ordnung, Remus!", erwiderte Harry und konzentrierte sich auf den Grimmauldplatz. Augenblicklich kam er vorm Grimmauldplatz Nr. 12 an und Minuten später erschien Remus auch neben ihm. "Gut Harry! Du weißt ja, an was du denken musst!" Harry nickte nur und holte sich wieder den Satz von Prof. Dumbledore in den Kopf: 'Das Hauptquartier des Ordens des Phönixes ist im Grimmauldplatz 12.' Augenblicklich erschien vor ihnen das Haus und sie schritten eiligst darauf zu. Remus betätigte die Klingel und eilige Schritte näherten sich der Haustür. "Hallo Harry, Lieber!", begrüßte ihn Molly Weasley, die ihnen öffnete. Sie umarmte ihn kräftig. "Molly, Harry muss noch am Leben bleiben!", schritt Remus sogleich zu Harrys Hilfe ein. "In Ordnung, mein Lieber!", erwiderte sie und ließ Harry wieder frei. "Wo sind Ron und Hermine?", fragte sogleich dieser. "Ich glaube, Harry, die befinden sich oben bei Ginny." Harry eilte schnellen Schrittes nach oben und öffnete die zweite Tür, wobei er sogleich von einer vor Freude quiekenden Hermine fast erdrückt wurde. "Hermine! Lass Harry doch mal wieder los." Als diese ihn frei ließ, setzte sich Harry augenblicklich neben Ron auf das Bett, welcher ihm sogleich Platz machte. "Na Kumpel! Wie geht's?", meinte er, wobei er Harry freundlich auf die Schulter klopfte. "Hi miteinander! Mir geht's gut! Das waren bis jetzt meine besten Sommerferien, die ich je bei den Dursleys hatte." Seine Freunde sahen ihn sogleich fragend an. "Ähm Harry, glaubst du, dass du nicht krank bist?!", fragte ihn Hermine ungläubig. "Wieso?", erwiderte Harry. "Nun ja!", kam es darauf von ihr. "Seid wann magst du die Sommerferien bei deinen Verwandten?" "Ach! - hallo Ginny!", begrüßte er Rons Schwester, welche er bis dahin nicht bemerkt hatte - statt auf Hermines Frage einzugehen. "Hi Harry!", antwortete Ginny leicht errötend. "Ach!", Harry schlug augenblicklich an die Stirn, als ihm einfiel, dass er seine Freunde ja etwas fragen wollte. "Leute, was ich euch fragen wollte: Würde es euch etwas ausmachen, wenn ich morgen meine Tante Petunia und meinen Cousin Dudley hierher einlade." Er schaute fragend in die Runde, worauf er nur ungläubige Blicke erhielt. "Harry! Nimm es uns nicht übel - aber woher kommt auf einmal dein Sinneswandel gegenüber deinen Verwandten?", fragte nun auch Ron. "Dafür gibt es eigentlich keine direkte Erklärung!", erklärte Harry ihnen mit einem Schulterzucken. "Na gut, Harry! Ich bin einverstanden! Ich glaube, die anderen sind auch nicht dagegen. Oder?", meinte Hermine mit einem Blick zu Ron und Ginny. "Ja, in Ordnung.", erwiderten Ron und Ginny ihrerseits. "Okay, dann frag ich noch Prof. Dumbledore, bevor ich Hedwig zu meinen Verwandten sende.", sagte Harry noch, bevor nach unten ging. 'Ach ja, Prof. McGonagall hat mir ja im Hogwartsbrief gesagt, dass ich Prof. Dumbledore in der Bibliothek finden werde. Außerdem sollte ich ja eigentlich sogleich zu ihm kommen.', erinnerte sich Harry. Unten angekommen, schritt er sogleich in Richtung Bibliothek. Dort fand er - wie Prof. McGonnagall sagte - Prof. Dumbledore in einem Sessel sitzend. "Ah Harry!", begrüßte dieser ihn sogleich, als Harry eintrat. "Bist du gut angekommen?" "Ja, danke der Nachfrage. Ich habe eine kleine Frage an sich: Kann ich morgen vielleicht meine Tante und meinen Cousin hierher einladen? Sie wollten mich gerne nochmals in diesen Sommerferien sehen. Bitte fragen Sie mich jetzt nicht, wieso das ist." Prof. Dumbledore schaute Harry darauf intensiv in die Auge, aber dieser erwiderte diesen Blick keineswegs. "Na gut, Harry. Aber wir müssen noch einen Weg finden, wie wir sie hierher bekommen. Oder hast du eine Idee?" "Da können wir doch einen Portschlüssel benutzen." "Stimmt, Harry. - Okay, dann schicke ihnen eine Eule. - Aber komm dann wieder hierher." Schnell rannte Harry nach oben. Dort angekommen, kramte er schnell ein Stück Pergament und eine Schreibfeder aus seinem Koffer, den er vorher mit "Engorgio!" wieder vergrößert hatte. Liebe Tante Petunia und lieber Dudley! Hier schreibe euch wie versprochen: Ich habe gerade meine Freunde gefragt und sie sind alle einverstanden. Ich wollte euch gerne morgen hierher einladen. Es wird vielleicht eine Party stattfinden. Da ihr mir ja gestern schon etwas geschenkt habt, müsst ihr mir nichts mitbringen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr kommen würdet. Ihr werdet selbstverständlicherweise von mir abgeholt. Wir werden dann mit einem Portschlüssel reisen. Falls du, Petunia, nicht weißt, was das ist - es ist meiner Meinung nach eine der unangenehmsten Arten der Fortbewegung. Also, morgen um 12 Uhr werde ich euch abholen kommen. Grüße Harry Nachdem Harry Hedwig mit dem Brief dann losgeschickt hatte, lief er wieder runter in die Bibliothek zu Prof. Dumbledore. "Da bist du ja wieder!", meinte Prof. Dumbledore, als Harry in die Bibliothek trat. "Was wollten sie von mir? Prof. McGonagall hat im Brief gemeint, dass ich zu Ihnen kommen solle, sobald ich hier sei." "Stimmt.", erwiderte Prof. Dumbledore lächelnd. "Nun, Harry. Ich wollte auf deine Bitte von letztem Jahr zurückkommen." Harry schaute ihn fragend an. "Was meinen Sie, Sir?" "Du hast mich doch letztes Jahr um Hilfe gebeten, wegen des Werdens zu einem Animagus. Hast du immer noch das Verlangen danach? Oder hat es sich schon von selbst erledigt?" Harrys Gesicht erhellte sich augenblicklich. "Ach, das meinen Sie. Nein, ich brauche es immer noch. Ich komme einfach nicht voran. Ich habe schon bestimmt sieben Mal das Buch 'Wie werde ich ein Animagus?' gelesen. Aber ich weiß nicht, wie man herausbekommt, was für ein Tier man ist." "Ach, Harry, wende dich doch einfach mit dieser Sache an deine Verwandlungslehrerin." "In Ordnung, Sir.", erwiderte Harry. "Ist sonst noch irgendetwas, Sir?" "Ach ja, morgen wird es eine Geburtstagsparty für dich geben. Sonst nichts." Harry nickte und ging dann anschließend wieder nach oben zu anderen in Ginnys und Hermines Zimmer. "Na Harry! Alles erledigt?!", kam sogleich die Frage von seinen Freunden. "Ja! Ich habe Hedwig zu meinen Verwandten gesandt! Und dann war nochmals bei Prof. Dumbledore! Er hat mir erzählt, dass es morgen eine Geburtstagsparty geben wird.", erwiderte Harry, nachdem er sich wieder neben Ron aufs Bett gesetzt hatte. "Ja, das wussten wir schon. - Aber wir durften es dir natürlich nicht erzählen.", meinte Hermine. Augenblicklich schaute er auf seine Armbanduhr. Diese zeigte ihm, dass es schon 15 Uhr war. "Leute! Wollen wir noch eine Runde Quidditch spielen?" "Ja, das ist eine gute Idee!", erwiderte ihm Ron. "Kommt, wir rufen Fred & Georg, Bill und Charlie zusammen. Dann können wir zwei Mannschaften bilden." "Mensch, Ron, wir hätten dann aber zwei ungenaue Gruppen, weil in der einen drei und in der anderen vier Personen wären.", mischte sich plötzlich Ginny in ihr Gespräch ein, welche bis dahin nur zugehört hatte. "Stimmt.", gab Ron zu. "Aber wir haben niemanden mehr, der noch spielen könnte." "Ihr habt wohl noch eine Person, die noch mitspielen kann.", meldete sich plötzlich eine Stimme. Harry schaute fragend zu seiner Freundin Hermine. "Wen meinst du, Hermine?", fragte Harry sie sogleich. "Ich meine mich. Ich kann ja mitspielen.", entgegnete sie ihm. Ron starrte sich mit weit offenem Mund an. "Ron, schließ den Mund!", befahl Ginny ihm kichernd. "Seit wann kannst du auf einem Besen fliegen?", fragte er ungläubig Hermine, Ginnys Kommentar ignorierend. "Nun ja, fliegen kann ich eigentlich schon länger, aber ich hatte nie so recht die Lust, auf einen Besen zu steigen." "Also gut! Also bilden wir zwei Mannschaften: Gruppe 1: Ginny, Hermine, Fred, George; Gruppe 2: Harry, Bill, Charlie und ich.", beschloss Ron somit. "In Ordnung. Aber welche Person bekommt welche Position?" "Also ich habe es mir folgendermaßen gedacht: Gruppe 1: Ginny als Sucher, Hermine als Torwart, Fred und George als Jäger; Gruppe 2: Harry als Sucher, ich als Torwart, Bill und Charlie als Jäger. In Ordnung?", entschied Ron. Alle nickten. Urplötzlich gab es einen leichten Knall und Fred & George erschienen, wobei Fred auf Harrys und George auf Rons Fuß landeten. "Au!!!", schrieen Harry und Ron laut auf. "Oh Entschuldigung, Ron und Harry!", meinten die Weasley-Zwillinge. "Euch wollten wir gerade suchen gehen.", sagte Ron zu ihnen. "Weswegen denn?" "Nun, wir haben gerade beschlossen, dass wir eine Partie Quidditch spielen gehen. Kommt ihr mit?" "Sicher! - Welche Positionen haben wir?", wollten sie wissen. "Nun - ihr seid die Jäger. Wir sind nur zu acht, also haben wir die Positionen der Treiber weggelassen." "Okay. Wer spielt denn noch mit?" "Ginny, Harry, Hermine, Bill, Charlie, ihr und ich." "Seid wann spielt Hermine Quidditch?" "Nun, sie hat sich selbst vorgeschlagen. Da wir sonst nur zu siebt wären." "Also kommt." Somit gingen sie nach unten, nachdem Harry noch seinen Besen aus seiner Jackentasche geholt hatte, und suchten nach Charlie und Bill. Diese befanden sich in der Küche, wo sich auch Remus, Tonks, Molly, Arthur, Prof. Dumbledore, Prof. McGonagall, Mad-Eye Moody aufhielten. "Bill! Charlie! Wir wollten euch fragen, ab ihr mit uns Quidditch spielen wollt. Wir hätten noch zwei Personen nötig.", fragte Harry sogleich Bill und Charlie. "Hi Harry! Natürlich spielen wir mit!", erwiderten diese. "Hallo Harry!", begrüßten ihn auch alle anderen. Dann marschierten sie in den Garten, wo die anderen sogleich im Schuppen, der sich dort befand, ihre Besen holten. Ron hatte einen Sauberwisch 7; Ginny hatte einen Nimbus 2000; Bill, Charlie und Fred & George hatten auch jeweils einen Sauberwisch 7. Hermine erhielt auch einen Sauberwisch 7, der anscheinend noch entweder von Arthur oder Molly war. So spielten sie Quidditch und als Molly sie um 17 Uhr hereinrief, stand es 170:140 für Harrys Gruppe. Kapitel 5: Das Abendessen ------------------------- Also gingen sie zum Abendessen, welches - wie sie herausfanden - nicht sehr klein war. Molly Weasley hatte mit Hilfe von ihrem Mann Arthur Weasley und ihrem Freund Remus Lupin im Kellergewölbe, wo sonst auch - wie Harry wusste - die Treffen des Ordens des Phönixes stattfanden, einen langen Tisch, besser gesagt eine lange Tafel gedeckt. An diese passten maximal 20 Leute und sie waren noch nicht einmal so viele. Da waren die acht Weasleys mit Harry und Hermine, dann kamen noch dazu Prof. Dumbledore, Remus Lupin, Tonks, Prof. McGonagall und Mad-Eye Moody. Normalerweise gehörte hier noch Percy Weasley dazu, aber er hatte sich immer noch nicht bei seinen Eltern entschuldigt. 'Wahrscheinlich hat er zu viel Angst!', dachte sich Harry in dieser Sache. "Da seid ja, Kinder.", meinte Molly, als sie in die Küche kamen. "Wascht euch schnell die Hände. Dann kommt ihr, bitte, hinunter in den Keller. Ihr wisst ja, welchen Raum ich meine!" Eilig gingen sie ins Bad, um sich die Hände zu waschen, welche vom Quidditch spielen, schon ein bisschen dreckig waren. Anschließend folgten sie den anderen in den Keller, wo schon fast alle saßen. Aber nach Mollys Benehmen zu schließen waren anscheinend noch nicht alle erwarteten Personen anwesend. "Auf wen warten wir denn noch?", wandte sich Harry an Remus, der rechts von ihm saß. "Es sollen noch Prof. Severus Snape und Mundungus Fletcher kommen. Normalerweise wäre außerdem noch Hagrid gekommen.", erklärte Remus Harry. "Snape kommt hierher?", fragte Harry bestürzt. "Ja, er wollte uns noch von einem Todessertreffer berichten, das angeblich vorgestern stattfand." "Aber warum ist eigentlich Hagrid nicht da?", fragte Harry weiter. "Das kann ich dir leider nicht sagen.", erwiderte da Remus. Dann wandte sich Harry zu seinen Freunden, die sich neben ihn auf die dortigen freien Plätze gesetzt hatten. Als Hermine seinen erregten Blick, den er noch vom Erfahren des Eintreffens von Snape hatte, bemerkte, fragte sie ihn besorgt: "Was ist denn, Harry? Warum bist du so erregt?" Harry senkte seine Stimme und erzählte ihnen: "Ich habe gerade Remus gefragt, wer denn noch käme, da habe ich erfahren, dass Prof. Snape und Mundungus Fletcher noch erwartet wären." "WAS DER ID...", augenblicklich brach Ron ab, als er den warnenden Blick seiner Mutter bemerkte, die zu ihnen herüber geschaut hatte. "Was der Typ kommt hierher?" Harry nickte ihm zur Bestätigung zu. Somit ließen sie das Thema erstmals fallen, aber sie wollten es später in ihrem Zimmer in Ruhe besprächen. Augenblicklich hörten sie die Türglocke läuten. Zum Glück hatten sie vor einem Jahr geschafft, das Bildnis von Sirius Mutter abzuhängen. Zwar lebten noch Narzissa und Draco Malfoy, Tonks und Bellatrix noch, aber Sirius hatte in seinem Testament, welches er sicherheitshalber geschrieben hatte, festgelegt, dass Harry das Haus erben solle, wodurch der "Fluch" verfallen war. Minuten später kam Molly in Begleitung der zwei noch erwarteten Personen. Anscheinend hatte sich Mundungus Fletcher mal wieder mit der Zeit vertan, weil er mit einem Geschäft beschäftigt gewesen war. "Fred! George!", rief sie nach den Zwillingen. "Ja, Mum! Was ist denn?" "Könntet ihr mir bitte behilflich sein? Und verschüttet bitte nicht wieder die Hälfte des Essens." Minuten später kamen die Weasley-Zwillinge den großen Kochtopf zwischen sich schwebend zurück. Er wurde in der Mitte der großen Tafel abgestellt. Anschließend nahm sich Molly von jedem den Teller und schöpfte ihn bis zum Rand voll. Da gab es Hühnchen mit Reis, Erbsen und Karotten. Harry konnte nicht genug bekommen. Seit langem mal wieder aß er sich richtig satt. Als Harry einen vollen und satten Bauch hatte, lehnte er sich zurück und überschaute erstmal die Anwesenden. Arthur Weasley unterhielt sich mit seinen beiden ältesten Söhnen Bill und Charlie, Tonks sprach mit Remus. Dann war da Prof. McGonagall, die mit Prof. Dumbledore redete. Prof. Snape hatte sich zu Harrys Unbehagen auf den freien Platz schräg gegenüber von ihm gesetzt und sah ihn jetzt, wo sich ihre Blicke kreuzten, mit finsterem Blick an. Aber Harry schaute schnell wieder weg. "Leute, lasst uns nach oben gehen!", meinte er zu seinen Freunden. "In Ordnung.", erwiderte sie nur und somit standen sie auf und gingen nach oben. "Also Leute, warum glaubt ihr, ist Hagrid heute nicht da?", fing Harry gleich an zu fragen. "Nun, Harry, er könnte doch wieder so eine Mission von Prof. Dumbledore erhalten haben, wie damals in unserem fünften Schuljahr.", meinte Hermine. "Stimmt. Hoffentlich ist er dieses Mal rechtzeitig zum Schuljahresbeginn wieder da? Ich möchte nämlich nicht, dass dieses Schuljahr - nämlich unser letztes - genauso wie unser fünftes Jahr anfängt.", erwiderte Harry. "Außerdem Leute habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen zu lernen. Ich möchte einen guten Abschluß machen." Jedoch war dieser Grund nicht der einzige, der Harry anspornte zu lernen. Er wollte auch endlich Lord Voldemort besiegen, damit er, sobald er aus Hogwarts wäre, ein friedliches Leben führen könnte. So saßen die Vier noch eine Weile beisammen, bis Harry meinte, dass er ins Bett gehen würde, da es eh schon fast halb elf war. "Warte, Harry, ich komme gleich mit.", meinte Ron und gab Hermine einen gute Nachtkuss. Als die Beiden in ihren Betten lagen, schlief Ron auch sofort ein. Harry lag noch wach. Er grübelte vor sich hin. Er fragte sich, ob es richtig sei, dass er Petunia und Dudley für morgen eingeladen hatte. Plötzlich hörte er ein Kratzen am Fenster ihres Zimmers. Da war Hedwig mit der Antwort von Petunia. Glücklich - aber leise, um Ron nicht aufzuwecken - sprang Harry aus seinem Bett und lief zum Fenster. Er nahm Hedwig den Brief ab, welche sogleich wieder hinaus in die Dunkel flog. Wahrscheinlich wollte sie noch ein paar Mäuse jagen. Harry setzte sich mit dem Brief auf sein Bett, nachdem er das Fenster wieder geschlossen hatte. Es war einfach zu kühl draußen, um es auf zu lassen. Lieber Harry! Danke für deinen Brief! Ich muss mich erst dran gewöhnen, von einer Eule die Post überbracht zu bekommen. Kannst dir ja vorstellen, wie sich Vernon verhalten hat, als er die Eule gesehen hat, oder? Ich wollte dir sagen, dass Dudley und ich gerne zu deiner Party morgen kommen. Wir werden vorm Haus auf dich warten. - Grüße Petunia. Harry legte den Brief auf seinen Nachttisch und machte das Licht aus. Sobald er sich hingelegt hatte, schlief er auch schon ein. Kapitel 6: Besuch in der Winkelgasse ------------------------------------ Am folgenden Morgen schlief Harry lange, was letztendlich fast zu seinem Verhängnis wurde. Denn, als er beim Erwachen auf seine Armbanduhr blickte, sah er, dass es schon fast 11 Uhr war, und Harry wollte doch Petunia und Dudley um 12 Uhr im Ligusterweg abholen. Aus diesem Grund sprang er augenblicklich schnell aus seinem Bett und fuhr in seine Kleidung. Danach raste er aus dem Zimmer und die Treppe hinunter in die Küche. Dort waren nur wenige Leute: Ron, Hermine, Molly, Arthur, Bill und Charlie. Tonks und Mad-Eye Moody waren anscheinend im Ministerium zur Arbeit und die Weasley-Zwillinge waren genauso bei ihr Arbeit. Sie hatten, seitdem sie ihr sechstes Schuljahr so abrupt abgebrochen hatten, in der Winkelgasse einen Scherzartikelladen mit dem Namen "Weasleys Wunderbare Scherzartikel" eröffnet, welcher einen riesigen Boom hatte. "Guten Morgen!", grüßte Harry alle schnell, als er die Küche betrat. "Morgen, Harry, Schatz!", wurde er sogleich von Molly begrüßt. "Hast du großen Hunger? Rührei?" "In Ordnung, Molly.", erwiderte Harry ihr, während er sich auf den freien Platz neben seinem Kumpel Ron. "Morgen Kumpel!", meinte Ron sogleich. "Was ist los? Warum hast du es so eilig?" "Morgen, Ron!", antwortete Harry. "Ich muss nachher um 12 Uhr im Ligusterweg sein, um meine Tante und meinen Cousin dort abzuholen." "Weißt du, Harry, meinst du nicht, dass das nicht so gut ist, deine Verwandten hierher zu holen." Ron sah seinen besten Freund kritisch an. "Mach dir da mal keine Sorgen, Ron. Petunia hat sich völlig gewandelt. Und Dudley seinerseits genauso." Dann machte er sich über den bis zum Rand gefüllten Teller mit Rührei her. Nachdem Harry aufgegessen hatte, meinte er noch zu Ron: "Bis nachher, Ron.", bevor er sich auf die Suche nach Remus begab. Remus hatte sich auch nicht in der Küche aufgehalten und Harry fand ihn am Schluss in der Bibliothek, wo er sich mit Prof. Dumbledore unterhielt. "Morgen, Prof. Dumbledore. Morgen, Remus.", begrüßte Harry die Beiden. "Morgen, Harry. Hast du angenehm geschlafen?", erwiderte Prof. Dumbledore. "Ja, danke der Nachfrage.", antwortete Harry, bevor er sich Remus zuwandte. "Remus, ich wollte dich etwas fragen: Ich werde jetzt meine Tante und meinen Cousin vom Ligusterweg hierher holen. Könntest du mich begleiten?" "Einverstanden, ich werde dich begleiten." "Harry! Ihr braucht doch noch einen Portschlüssel für den Transport deiner Verwandten, oder?", warf augenblicklich Prof. Dumbledore ein. "Stimmt.", erwiderte Harry nickend. "Hier hast du einen, Harry. Ich habe ihn gestern noch besorgt.", sagte Prof. Dumbledore und reichte ihm den Portschlüssel, der die Form einer Zeitung hatte. "Das fällt nicht so auf. Verstehst du?" Harry nickte ihm schnell zur Antwort zu und dann machte er sich, nachdem er seine Jacke noch schnell geholte hatte, mit Remus auf den Weg zum Ligusterweg. Sie mussten wieder - wie am gestrigen Tag - vorm Wald zwischenlanden, da ja ein Schutz über dem Ligusterweg und einem Großteil seiner Umgebung lag. "Mist! Wir müssen uns beeilen. In einer halben Stunde müssen wir im Ligusterweg sein.", erwiderte Harry beunruhigt, da sie wahrscheinlich zu spät kämen. "Mensch, Harry, das schaffen wir doch! Müssen wir eben mal rennen!", meinte Remus. Also rannten sie das letzte Stück bis zum Ligusterweg Nummer 4. Gerade als sie ankamen, traten Petunia und Dudley aus dem Haus. "Da seid ihr ja!", begrüßte Petunia Harry. "Jep.", japste Harry ganz außer Atem. "Kommt, lasst uns ins Quartier zurückkehren." "Nun, wie kommen wir dorthin?" Petunia sah ihn fragend an. "Dazu müssen erst noch ein Stück bis zum Wäldchen laufen, da ein Schutz über dieser Gegend hier liegt.", erklärte Harry ihnen, während sie losgingen. Nach einer halben Stunden waren sie endlich wieder beim Wäldchen angekommen. Es hatte diesmal ein bisschen länger gedauert, da Petunia noch bei ihnen war, die nicht so schnell laufen konnte. Dudley hielt locker mit ihnen mit. "Nun, hier habe ich eine Zeitung für euch. Die müsst ihr ganz fest anpacken. Nicht loslassen! - Eins! Zwei! Drei! Portus!" Augenblicklich verschwanden Petunia und Dudley mit dem Portschlüssel und landeten - wie Harry wusste - im Flur des Grimmauldplatzes Nr. 12, wo sie vom wartenden Prof. Dumbledore begrüßt wurden. Harry und Remus folgten ihnen natürlich und zwar durchs Apparieren. "Da seid ihr ja auch endlich!", meinte Prof. Dumbledore, der ihnen die Haustür öffnete, als sie klingelten. "Lasst uns in die Küche zu den anderen gehen." In der Küche stellte Prof. Dumbledore erstmal Harrys Verwandten allen anderen und alle ihnen vor. Nachdem das erledigt war, packte Harry den Arm von seinem Cousin und zog ihn mit sich. Wie er gesehen hatte, waren seine Freunde wieder oben in einem Zimmer. Am wahrscheinlichsten war es, dass sie in Hermines und Ginnys Zimmer wieder saßen. "Was hast du vor, Harry?", fragte Dudley ihn verwirrt. "Wohin gehen wir?" "Na, das wirst du gleich sehen.", erwiderte Harry noch, bevor er die Tür zu Ginnys Zimmer öffnete. "Na, Harry! Bist du wieder zurück?", wurde er sogleich von Ron begrüßt. "Ja! Ich habe auch jemanden mitgebracht. Ron, du kennst ihn ja schon. Das ist mein Cousin Dudley. - Dudley, das sind paar meiner besten Freunde.", erklärte Harry. RON! HARRY! HERMINE! GINNY! KOMMT IHR BITTE MAL RUNTER!", wurden sie in dem Moment nach unten beordert. "Kommst du mit, Dudley?", fragte Harry ihn, schon in der Türe stehend. "Na klar.", erwiderte Dudley. Also gingen sie runter, wo sie auch schon von Molly erwartet wurden. "Was ist denn?", meinten die vier sogleich zu ihr. "Ich wollte euch fragen, ob ihr nicht Lust habt, einen Nachmittag in der Winkelgasse zu verbringen?" "Ganz allein?" "Natürlich nicht. Remus und Tonks kommen mit euch. Ihr könnt euch doch dann gleich auch für Hogwarts versorgen." "Was ist die Winkelgasse?", flüsterte Dudley Harry zu. "Das ist eine Einkaufsgasse, wo es alles gibt, was ein Zauberer bzw. eine Hexe benötigt." Somit machten sie sich bereit und Viertelstunde später hatten sich die Sieben vorm Kamin versammelt. "Ginny und Dudley, ihr werdet per Flohpulver reisen.", meinte Molly zu ihrer Tochter. "Ginny, du wirst ihm zeigen, wie das funktioniert." "Mensch, Mum!", maulte diese jedoch. "Keine Widerrede! - Ihr werdet die anderen im Tropfenden Kessel treffen." Somit erklärte Ginny Dudley kurz, wie man mit Flohpulver reiste und nahm sich, nachdem Harrys Cousin verschwunden war, selbst eine handvoll Flohpulver und warf es ins Feuer. Anschließend stieg sie hinein und rief: "Tropfender Kessel" und - weg war sie. Anschließend machten sich die fünf Anderen auf den Weg per Apparieren. Bei Harry und Hermine ging es problemlos, aber bei Ron dauerte es eine Weile bis es funktionierte. Vorher war er immer an Ort und Stelle geblieben. Zuletzt kamen dann noch Remus und Tonks. Nachdem sich alle Sieben wieder zusammengefunden hatten, wobei Ginny und Dudley ein bisschen russverschmiert aussahen, trennten sich die vier Jungzauberer bzw. Junghexen und Dudley von Remus und Tonks, welche sich hier im Tropfenden Kessel ein kühles Butterbier gönnen wollten. Als erstes gingen sie mal zu Gringotts, der Zaubererbank, um ihr Geldsäcklein füllen zu lassen. Dudley hielt sich die ganze Zeit über nahe bei Harry. Vor der Zaubererbank angekommen, blieben Harry und die anderen stehen. "Wir sehen uns dann in 10 Minuten bei Madam Malkins Kleidung für alle Gelegenheiten.", meinte Harry zu seinen Freunde. Dann wandte er sich an seinen Cousin: "Dudley! Ich kann mir vorstellen, dass du keinen Spaß haben würdest, mit mir da hinein zu gehen. Wartest du bitte solange hier? Bitte!" "Natürlich, Harry. Bis gleich.", erwiderte Dudley. Dann betrat Harry eiligst die Bank, um sich Geld aus dem Verließ zu holen. Dazu trat er an einen gerade freien Bankschalter, hinter dem ein Troll saß. "Was wünscht der Herr?", fragte dieser sogleich. "Ich möchte gerne ein bisschen Geld aus meinem Verließ holen.", erwiderte Harry. "Okay, folgen Sie mir.", forderte der Troll ihn auf. Dann eilte er vor Harry aus der Haupthalle und sie fuhren wieder - wie jedes Mal - mit einem Karren bis zu Harrys Verließ. Nach all den Jahren - seit Harry damals erfuhr, dass er ein Zauberer sei - hatte sich jetzt langsam an die Fahrt im Karren gewöhnt und es fühlte sich danach nicht mehr so dreckig wie anfangs. Bei seinem Verließ angekommen, füllte Harry sein Geldsäcklein und sie kehrten wieder zurück. Als Harry dann aus der Bank trat, fühlte er sich an der frischen Luft doch wohler. Er suchte sogleich nach Dudley und war verzweifelt als diesen nicht wie verabredet vor der Bank fand. Er war nirgends zu sehen. "Dudley!", rief Harry somit laut nach ihm. "Harry, ich bin hier.", kam es zurück. Harry eilte schnell in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war und fand Dudley dann vor dem Laden für Quidditch - Harrys Lieblingssport - stehen. "Kannst du nicht, wenn ich dich bitte, vor der Bank auch warten?", motzte Harry Dudley an. "Ich bin schließlich für dich verantwortlich." "Mensch, Harry, ich war einfach zu neugierig. Außerdem bin genauso alt wie du, wenn nicht sogar ein bisschen älter.", maulte Dudley Harry an. Weil Harry auch im Moment keine Lust hatte, mit Dudley zu streiten, schaute er sich das Schaufenster des Ladens genauer an. Es war ein neuer Besen dort ausgestellt und auf dem sich dabei befindenden Schild stand: Sausewind 100 Dieser Besen ist unschlagbar, da er von 0 auf 200 km/h in 1 Sek. beschleunigt. Sein Preis: 500 Galleonen 'Den kaufe ich mir!', sagte sich Harry. 'Die Geldmenge müsste ich noch im Verließ haben. - Aber eigentlich... ich habe doch immer noch meinen Feuerblitz, den ich damals in meinem dritten Schuljahr von Sirius bekam. Warum sollte ich mir dann einen neuen Besen kaufen?!' "Kommst du, Dudley. Wir müssen zu den anderen.", rief Harry seinen Cousin. Als sie bei Madam Malkins Laden ankamen, standen dort schon alle Freunde wartend. "Wo warst ihr, Harry? Warum seid ihr nicht pünktlich?", meinte sogleich Hermine meckernd. "Entschuldige, Hermine, aber ich konnte einfach der Lust nicht widerstehen, ins Schaufenster vom Quidditchladen zu schauen." "Und Kumpel, was gibt es da?", fragte Ron. "Es gibt einen neuen Spitzenbesen.", fing Harry sogleich an, zu berichten. "Wirklich?! Wie heißt er denn?", meinte Ron hin und weggerissen. "Sein Name ist 'Sausewind 100' und er kostet 500 Galleonen." "Hmm... vielleicht könnte ich Fred und George fragen,... ob sie mir den Besen kaufen.", murmelte Ron vor sich hin. "Kaufst du ihn dir, Harry?" Plötzlich zupfte jemand an Harrys Ärmel. Es war Dudley. "Habt ihr nicht gehört. Hermine ruft euch. Ihr sollt kommen." "Ron, komm!" "Was meintest du, Harry?", erwiderte der noch ganz bedämmerte Ron. "Mensch, Ron, komm endlich.", brüllte Harry jetzt seinen Freund an. Seine Nerven waren dem Reißen nahe. Als sein Freund aber immer noch nicht folgte, packte er ihn am Arm und zog ihn hinter sich her. "Wollen die Herren dasselbe wie die Damen?", wollte Madam Malkins sogleich wissen, als sie den Laden betraten. "Ja. Wir benötigen jeweils einen neuen Festtagsumhang und dazu noch jeweils drei schwarze Umhänge.", erklärte Harry ihr. Dann als Harry bemerkte, dass Ron immer noch in seinen Tagträumen versunken war, nahm die Gelegenheit beim Schopf und sagte im Flüsterton zu Madam Malkins: "Madam, die Rechnung meines Freundes geht auch auf mein Konto. Ich möchte ihm nämlich eine Freude machen. Aber sagen Sie ihm gegenüber nichts davon. Er würde es sicher nicht annehmen wollen - so wie ich ihn kenne." Als sie dann ungefähr eine Stunde später fertig waren, bezahlte Harry alles und zog anschließend seinen Freund hinter sich her aus dem Laden. Hermine, Ginny und Dudley hatten die ganze Zeit über vor dem Laden auf sie gewartet. Kurz bevor Harry und Ron die anderen erreichten, erwachte Ron endlich wieder aus seinen Tagträumen. Harry nahm sich aber vor, nichts dazu zu sagen. "Hier, Ron, deine Umhänge!", meinte Harry zu seinem Freund und reichte ihm die Tüte mit den eingekauften Umhängen. "Habe ich sie denn bezahlt?", fragte Ron. "Madam Malkins meinte, dass du es noch beim nächsten Mal machen kannst. Es wäre nicht so dringend.", log Harry. Normalerweise hätte Harry seinen besten Freund nicht angelogen, aber er sah hier keine andere Möglichkeit. "Seid ihr endlich fertig!", fing Hermine an zu meckern. Also beeilten sich Harry und Ron, um zu den anderen zu kommen. "Leute, was sollen wir jetzt unternehmen?", fragte Ginny. "Es ist ja noch nicht so spät, also müssen wir noch nicht in den Grimmauldplatz zurückkehren." Schweigen. Keine Antwort. "Leute! Nun - sollen wir Eis essen gehen oder etwas anderes machen?" Langsam fing sie an, wütend zu werden, weil sie von niemandem eine Antwort bekam. "Eis essen ist keine schlechte Idee!", erwiderte Harry schnell, bevor Ginny richtig wütend werden konnte. Denn wie das ist, wenn Ginny richtig wütend wird, das wusste Harry seit letztem Schuljahr ganz auswendig, wo Rons Schwester schon öfter mal einen Wutausbruch bekommen hatte. Nachdem sie endlich entschieden hatten, was sie unternehmen würden, gingen sie los in Richtung Eislokal. Auf halben Weg blieb Harry plötzlich stehen und zog an Hermines Ärmel. "Was ist denn, Harry?", fragte sie ihn, nachdem sie zu ihm getreten war. "Hermine! Ich habe ein komisches Gefühl! Gleich wird irgendetwas passieren. Ich spüre es! Bleibst du bitte in der Nähe von Ron und passt auf ihn auf! Ich weiß - er kann selbst sehr gut kämpfen, aber sicherheitshalber. Ich werde bei Ginny bleiben.", erklärte Harry ihr flüsternd. "Harry! Kann es sein, dass du etwas für Ginny empfindest?", fragte Hermine ihn genauso flüsternd. Harry errötete augenblicklich. Hermine lächelte ihn an, da sie verstanden hatte. Kapitel 7: Angriff in der Winkelgasse ------------------------------------- Nachdem sie ihr Gespräch beendet hatte, schlossen sich Harry und Hermine wieder den anderen an. Diese sahen sie sogleich fragend an. "Was habt ihr gerade eben getan?", fragte Ron seinen Kumpel. "Wir haben nur eine Kleinigkeit besprochen, die aber nicht so wichtig ist.", erzählte Harry ihm, wobei er aber nicht ganz die Wahrheit sagte, denn das Besprochene war wohl wichtig gewesen. Aber er wollte seinen Freund nicht beunruhigen. Als sie dann kurz drauf das Eislokal betraten - es war komischerweise keine Menschenseele zu sehen und außerdem war es auch totenstill - bemerkte Harry sogleich das komische Gefühl wieder, welches er immer spürte, wenn ein Dementor anwesend war. 'Wo sind sie? Sie müssen hier sein!', dachte sich Harry. Denn es war ihm klar, dass sich hier paar Todesser versteckt halten mussten. "Schnell wieder raus, Leute!", rief er schnell seinen Freunden zu. "Hier ist irgendetwas faul!" Harry wollte sich gerade von der Stelle fortbewegen, als seine Verdacht bestätigte. Denn plötzlich ertönte eine Stimme aus dem Dunkeln des Raumes. "Expelliarmus!" Harry erkannte, dass es die Stimme von Lucius Malfoy war, der in Begleitung von Bellatrix Lestrange und Peter Pettigrew. Aber es war zu spät, ihre Zauberstäbe flogen schon in Lucius Hand. "Na, Potter - Da sehen wir uns endlich mal wieder! Länger als ein Jahr, das ist schon eine lange Zeit!", meinte Bella zu Harry. Harry kochte schon fast innerlich vor Wut, Bella jetzt vor sich zu haben. 'Beruhig dich, Harry!', sagte er zu sich, um sich zu beruhigen. Er durfte sich nicht aufregen, sonst würde er Bella nur eine Genugtuung machen, weil sie in seinem fünften Schuljahr seinen Patenonkel Sirius - ihren Cousin - getötet hatte. Also atmete er kurz ein und aus, spürte sogleich, dass sein Puls sich wieder legte. "Schön dich wieder zu sehen, Bella!", zischte Harry ihr zu. Er hatte richtige Schwierigkeit, sich zusammen zu reißen, um nicht auf die Mörderin seines Patenonkels loszugehen. "Potter! Wir sind hier, um dich zum Dunklen Lord zu bringen!", meinte Lucius, wobei er jetzt anscheinend den Grund für ihr Dasein ansprach. "Ha! Das könnt ihr versuchen, aber ich glaub nicht, dass ihr das schafft, wenn ihr es schon nicht zu Wege bringt, den wahren Namen des Dunklen Lords auszusprechen.", höhnte Harry. Aber in Wirklichkeit versuchte er nur, Zeit zu schinden, damit er einen Ausweg aus dieser Zwickmühle finden würde. "Das wollen doch erst mal sehen!", rief Bella. Dann deutete sie in die Richtung von Harry und rief: "Stupor!" Harry war so sehr darauf konzentriert, dem Fluch auszuweichen, dass er nicht bemerkte, dass Bella abermals einen Spruch rief. Erst als er den spitzen Schrei von seinen Freunden hörte, sahen er auf und konnte gerade noch rechtzeitig den kleinen Feuern ausweichen, die Bella anscheint in der Zeit, während der Harry beschäftigt gewesen war, gezauberte hatte. Als Harry dem Feuer auswich, übersah er leider einen Stuhl, der in seinem Weg stand und stürzte ungeschickt über diesen, wobei es sich die Haut am Knie aufschürfte. Harry ließ aber keinen Ton verlauten, der angedeutet hätte, dass er Schmerzen hätte. Er stand tapfer wieder auf. Nachdem er wieder stand, schaute er sich vorsichtig um. Denn er wollte nicht unbedingt von einem Zauberspruch aus Bellatrix Zauberstab überrascht werden. Dann tat er etwas Nützliches. Er hatte nämlich in den Ferien ein bisschen zauberstablose Magie gelernt. Zwar konnte er da erst paar wenige Sprüche anwenden, aber einer war eben der Aufrufezauber. Den wollte er jetzt anwenden, um seinen Zauberstab wieder zurück zu bekommen. "Accio Zauberstab!", rief Harry, gleichzeitig mit der Hand in Richtung seines Zauberstabs deutend und an ihn denkend. Augenblicklich flog er in seine Hand. Lucius, Peter und Bella sahen ein wenig überrascht aus. "Furnunculus!", rief jetzt Harry in Bellas Richtung. Sogleich erschienen in ihrem Gesicht hässliche Blassen. Und sie mussten schrecklich jucken, denn Bella fing an, sich zu kratzen. Somit war sie aus dem Gefecht. "Jetzt reicht's Potter!", rief auf einmal Lucius. "Wir haben schon genug Zeit mit dem Gespiele vergeudet. Der dunkle Lord wartet nicht gerne!" "Ach! Weißt du, was, Lucius?! Ich habe keine Lust ihn zu sehen.", erwiderte Harry lässig. "Jetzt reicht's aber wirklich! - Crucio!", rief Lucius verärgert. In dem Moment ging die Tür des Eislokals auf und Tonks und Remus kamen hereingerannt, was den Todessern die Möglichkeit bot, zu verschwinden. Remus und Tonks kam nun auf die vier Teenager zu. "Seid ihr in Ordnung?", wollte Remus sogleich wissen. "Ja, Remus. Es ist niemand verletzt, außer dass ich mir das Knie aufgeschrammt habe. Aber das ist nicht so schlimm.", erklärte Harry. "Warum seid ihr gekommen?" "Wir saßen im Tropfenden Kessel, als uns der Patronus von Dumbledore erschien. So sind wir schnell zum Grimmauldplatz, wo uns Molly meldete, dass die Uhrzeiger von Ron und Ginny auf "Gefahr" ständen. Blitzschnell sind wir wieder in den Tropfenden Kessel und durch die Winkelgasse. Wir wussten ja nicht genau, wo ihr seid, aber Tonks dachte sich, dass ihr hier sein könntet. Als wir dann näher kamen, hörten wir den Krach und beeilten uns." In dem Moment kam auch Dudley zu ihnen herüber. Er hatte die ganze Zeit über, neben der Tür gewartet. "Kommt, Leute! Ich möchte Molly nicht warten lassen.", meinte Remus zur Eile drängten. Gerade als sie fast die Tür erreicht hatten, hörte Harry hinter ihnen eine Stimme sprechen. Es war Bellatrix, welche rief: "Crucio!" Der Cruciusfluch traf Ginny direkt in den Bauch, weil sich diese umdrehte, um zuschauen, wer da war. Augenblicklich brach sie zusammen und krümmte sich Schmerzen schreiend auf dem Boden. Harry eilte sogleich zu ihr und stellte sich schützend vor sie. Dann deutete er auf Bellatrix und rief: "Das wirst du bereuen! - Incarcerus!" Sogleich schnürten sich Seile um den Körper der Todesserin, wodurch sie den Fluch abbrechen musste. "Das wirst du büssen, Potter!", schrie Bellatrix. "Nein! - Silencio!" Augenblicklich verstummte auch das Geschrei von Bella. Sogleich lief Harry zu Ginny, um nach ihr zu schauen. Wie konnte ihm das passieren! Wieso hatte er Bellatrix nicht gesehen? Ginny wurde schon von Ron, Hermine, Dudley, Remus und Tonks umsorgt, als Harry bei ihr ankam. Sie lag noch immer auf dem Boden und hielt sich den Bauch, wo sie der Fluch getroffen hatte. Außerdem war sie ganz schön blass im Gesicht. Während Harry sie so betrachtete, kam ihm wieder das komische Kribbeln im Bauch - wie im Ligusterweg. 'Bin ich etwa in sie verliebt?', fragte er sich. "Ginny - wie geht es dir?", fragte er sie besorgt. "Nicht so gut! Mein Bauch schmerzt.", erklärte sie ihm. "Remus - wie sollen wir die Rückreise machen?", fragte Harry nun Remus. "Nun ja! Dudley wird selbstverständlich vom Tropfenden Kessel aus mit dem Flohnetzwerk reisen. Aber Ginny kann es nicht, da sie noch nicht allein stehen kann." "Ich kann sie ja mitnehmen!", meinte Harry hilfsbereit. "Traust du dir das zu, Harry? Es benötigt mehr Kraft, wenn man zu zweit appariert.", erwiderte Remus. "Es geht schon, Remus." "Also gut - machen wir es so.", meinte Remus dann und sie machten sich auf den Weg zum Tropfenden Kessel. Dort waren inzwischen auch schon die wenigen Leute verschwunden, welche sich bis dahin im Tropfenden Kessel aufgehalten hatten. Es war auch verständlich, da es draußen schon anfing zu dämmern. An der Bar saß keine Menschenseele mehr, nicht einmal Remus und Tonks. Also waren sie inzwischen nach Hause zurückgekehrt. Ginny holte das Säckchen mit dem Flohpulver, welches sie dauernd bei sich herumtrug - nur für den Fall, dass sie es brauchte - heraus und reichte es zuerst Dudley, der ihr dankte und sich eine Hand voll Flohpulver herausnahm, dann zum Kamin schritt und es hinein warf. Das Feuer änderte seine Farbe zu blau und er trat in den Kamin, wo er dann "Grimmauldplatz" laut und deutlich rief. Augenblicklich verschwand er und Ginny tat ihm alles nach. Am Schluss war sie dann auch verschwunden und die restlichen Drei machten sich ans Disapparieren in den Grimmauldplatz. Sie mussten sich heftig konzentrieren - besonders Harry -, da sie alle stark ermüdet waren. Zudem fing jetzt auch noch Harrys Knie anzuschmerzen, an dem er sich beim Kampf die Haut aufgeschürft hatte. Er müsste sich später mal darum kümmern und es versorgen, damit es sich nicht entzündete. Dann endlich hatten sie es doch geschafft und landeten erleichtert vor dem Haus Nr. 12 am Grimmauldplatz. Anschließend klopften sie, damit jemand ihnen öffnen würde. Es war Molly Weasley, die ihnen schließlich die Haustür öffnete. "Harry - wie siehst du denn aus?" "Sind Ginny und Dudley schon angekommen?", unterbrach Harry Molly. "Ja - die sind in der Küche. - Aber erzählt doch mal, was ist passiert?", wollte Molly von ihnen wissen. "Okay, aber erst in der Küche." Somit gingen sie eiligst in die Küche, wo sich Ginny und Dudley mit Tonks, Remus, Mad-Eye, Arthur und Dumbledore aufhielten. "Harry!", wurde er sogleich von Ginny begrüßt. "Ich wollte mich noch nachträglich bei dir bedanken, weil du dich so sehr für mich eingesetzt hast." Harry errötete leicht, worauf die anderen anfingen zu lachen. "Also - was ist jetzt passiert?", fragte Molly sie abermals. Harry atmete tief ein und begann dann mit der Erzählung. "Nun, wir waren in der Winkelgasse zu Fünft und wollten, nachdem wir Geld geholt hatten und bei Madam Malkins gewesen waren, in das Eislokal gehen. Aber als wir es betraten, spürte ich die Bedrohung schon und wir wollten wieder hinausgehen. Jedoch war jetzt die Tür verschlossen. Jemand hatte sie magisch verschlossen. Nur wer? Die Antwort kam kurz darauf, als Lucius Malfoy in Begleitung von Bellatrix Lestrange und Peter Pettigrew aus dem Schatten des Raumes traten und uns unsere Zauberstäbe abnahmen." Ron, Ginny und Hermine sahen ihn fragend an. "Was ist denn?", erwiderte Harry. "Hast du unsere Zauberstäbe, oder sind die noch in der Winkelgasse?", meinte Ron. "Was glaubst du?! Denkst du, ich lasse meinen Zauberstab einfach irgendwo liegen.", sagte Harry und reichte dann den anderen Drei ihre Zauberstäbe. "Nun - kommen wir wieder zur Sache. Sie nahmen uns unsere Zauberstäbe ab. Dann erklärte Bella mir, dass sie mich zu Tom bringen müssten." Alle sahen ihn leicht verwirrt an. "Was ist denn nun los?", meinte Harry, schon leicht genervt. "Wer ist Tom, Harry?", fragte Hermine für alle. "Ach so - Tom ist Lord Voldemort. Das ist sein Kindheitsname. Er hieß früher 'Tom Vorlost Riddle' und daraus machte er dann den Namen 'Lord Voldemort'. Er wollte nämlich nicht wie sein Muggelvater heißen, den er tötete." Erstaunen stand in den Gesichtern seiner Freunde geschrieben. "Ich entgegnete ihnen, dass ich niemals freiwillig mitkäme. Somit fing der Kampf an. Bella schickte ein 'Stupor!' in meine Richtung und ich hatte meine Mühe, ihm auszuweichen. Ich musste mich sehr stark konzentrieren. Somit rettete mich eigentlich nur noch Hermines Schrei vor einem Feuer, das Bella anscheinend während meiner Konzentration im Raum angezündet hatte. Ich wich dem Feuer aus, aber stattdessen stürzte ich dann über einen Stuhl, der sich in meinem Weg befand und den zu spät sah. Somit schürfte ich mir die Haut am Knie auf. Anschließend besprachen wir wegen der Situation. - Ach ja, Bella, Lucius und Peter waren schon in den Nachbarraum abgehauen. - Wir wollten dann die Tür per Zauber öffnen, aber als wir sie fast erreicht hatten, fühlte ich dieses Gefühl von Kälte und Unwohlsein, welches immer mit den Dementoren kommt. Wir errichteten unsere Patronusse, welche dann die Dementoren vertrieben. Dann öffneten wir die Tür und wollten sie durchqueren, als urplötzlich hinter uns ein 'Crucio!' ertönte. Es traf Ginny direkt in den Bauch, worauf sie zusammen gebrochen war..." "Oh, Ginny!", fing Molly an zu schluchzen. Sie nahm Ginny fest in die Arme. "Mum - du kannst wieder loslassen!", rief Ginny nach einer Weile, weil Molly sie immer noch umarmt hielt. Dann ließ sie endlich los und Harry konnte mit seiner Erzählung fortfahren. "Ich schickte ein 'Stupor!' zu Bella und diese unterbrach dann den Cruciusfluch. Danach sind wir geflohen, nachdem sich Ginny wieder erholt hatte. Und jetzt sind wir wieder hier." Harrys Erzählung war zu Ende und es war momentan totenstill in der Küche. "Nun gut, Leute, da jetzt ja fertig erzählt ist, könnt ihr Kinder noch kurz nach oben gehen. - Wir werden euch dann rufen, wenn es Zeit ist.", meinte Prof. Albus Dumbledore. "Nein, warte, Harry!", rief Molly, welche gerade kurz aus der Küche gegangen war und eben wieder kam. Sie kam mit einem nassen Waschlappen und einer Tube Salbe zu Harry. "Ich muss noch schnell dein Knie behandeln. Sonst entzündet es sich noch." Nachdem dies erledigt war, entließ Molly die Fünf nach oben. Kapitel 8: Harrys Party ----------------------- Dort vor den Zimmern angekommen, trennten sie sich und wollten ihre jeweiligen Zimmer gehen, um sich umzuziehen. "Warte, Harry!", hielt Dudley seinen Cousin auf. "Was ist denn, Dudley?", fragte dieser. "Entschuldige, aber weißt du zufällig, wo das Zimmer von meiner Mum und mir ist." "Nein, aber du kannst ja Molly fragen. Sie wird dir sehr behilflich sein." Somit ging Dudley wieder nach unten in die Küche. Dort befand seinem zu seinem Glück immer noch Molly Weasley beim Überwachen des Geschirrspülens. "Mrs. Weasley?!", fing Dudley zögerlich an. "Was ist Dudley?" Sie sah ihn ganz liebevoll an - sowie sie es immer bei allen Kindern machte. "Können Sie mir sagen, wo das Zimmer von meiner Mum und mir ist?" "Natürlich! Komm mit!" Somit zeigte sie es ihm. Es befand gegenüber von Hermines und Ginnys Zimmer. "Danke, Mrs. Weasley." Dudley wollte gerade ins Zimmer gehen, als Molly ihn noch aufhielt. "Ach, Dudley, bevor ich es vergesse - alle hier nennen mich Molly. Mach doch auch, bitte. Okay?" Dudley nickte zustimmend und verschwand dann endgültig im Zimmer, worauf Molly auch wieder in die Küche verschwand. Währenddessen im Zimmer von Ron und Harry, unterhielten sich diese. "Sag mal, Harry! Empfindest du eigentlich etwas für meine Schwester Ginny?", fragte Ron seinen Kumpel - sowie es Hermine ihrerseits in der Winkelgasse getan hatte. Und wieder errötete Harry leicht bei dieser Frage. Das brachte Ron zu einem Schmunzeln. "Ich wollte es nur wissen!" Dann zogen sie sich fertig an. Harry hatte sich für eine schwarze Hose, ein weißes Hemd und seinen neu gekauften Festtagsumhang entschieden. Normalerweise hätte er ihn erst beim Weihnachtsball - falls es dieses Jahr einen geben würde - getragen. Dieser Festtagsumhang war dunkelrot mit einem Stehkragen. Ron trug seinerseits auch eine schwarze Hose, ein weißes Hemd und seinen neu gekauften Festtagsumhang. Dieser war diesmal viel angemessener als der vorige von Ron - da er in der Länge nicht zu kürz war, so dass man dieses Mal nicht Rons Hose unten rausschauen sah. Er war schwarz, hatte aber keinen Stehkragen. Nachdem sie fertig waren, verließen sie ihr Zimmer und trafen die Mädchen auf dem Flur an. Sie waren - wie Ron und Harry feststellten - wunderschön. Ron ging sogleich zu Hermine hinüber und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Du bist mal wieder wunderschön, Hermine!", flüsterte er ihr zu. Dann öffnete sich die Zimmertür gegenüber von dem Zimmer der Mädchen und Dudley kam heraus. Er hatte eine schwarze Hose mit einem weißen Hemd an. "Dudley! Woher hast du eigentlich die Kleider her? Du hast doch gar keine vom Ligusterweg mitgenommen!", fing Harry an zu fragen. "In dem Schrank dieses Zimmers befanden sich ganz viele Kleidungsstücke. Und meine Mutter meinte, dass ich sie benutzen könnte." "Kinder! Kommt runter!", ertönte urplötzlich die Stimme von Molly und so machten sie sich auf den Weg nach unten. "Die Party findet im Kellergewölbe statt. Dort, wo wir gestern Abend gegessen hatten.", erklärte ihnen Molly. "Danke, Molly.", bedankte sich Harry. Dann begaben sie sich ins Kellergewölbe, wo der Raum schon sehr hübsch mit Girlanden geschmückt war. Der große Tisch war verschwunden. Stattdessen befanden sich überall im Raum kleine Tische mit Blumensträußen. "Ach, Harry!" Prof. Dumbledore hatte ihn entdeckt und kam auf sie zu. "Da bist du ja! - Heute werden zwei Dinge gefeiert!", meinte er zu Harry. "Nun, mein Geburtstag einmal, das ist klar - aber was denn noch?", erwiderte Harry neugierig geworden. "Lass dich überraschen! Sobald alle Eingeladenen anwesend sind, werde ich etwas sagen." Somit verließ Prof. Dumbledore wieder die kleine Gruppe. Harry ließ erstmal den Blick den Raum wandern. Es waren schon einige Leute da - aber anscheinend waren es noch nicht alle. Da waren Arthur Weasley mit seinen Söhnen Bill und Charlie, Nymphadora Tonks mit Remus Lupin, Prof. McGonagall, Mad-Eye Moody, Petunia Dursley und Fred und George Weasley. Außerdem waren noch paar andere Leute schon anwesend, aber diese kannte Harry nicht beim Namen. 'Ich schätze, dass noch Prof. Snape, Mundungus Fletcher und Mrs. Figg kommen werden.', sagte sich Harry. Und so war es auch. Minuten später konnte man im oberen Teil des Hauses einen Klopfen an der Haustür hören. Dann erschien Molly mit den drei noch fehlenden Personen. "Ah, gut! Jetzt sind wir endlich vollständig.", stellte Prof. Dumbledore fest. Dann räusperte er sich und es wurde still im Raum. "Liebe Freunde! Da jetzt alle anwesend sind, kann ich anfangen, euch zu erklären, warum wir hier zusammen gekommen sind. Nun, der erste Grund ist der Geburtstag von Harry Potter, den ihr hier alle schon kennt.", sprach Albus zu ihnen. Augenblicklich hoben alle ihre Glässer hoch und brosteten zu Harry. "Und der zweite Grund", fuhr er fort, "denn es gibt noch einen anderen Grund - ist die Bekanntgabe der Aufnahme von ein paar neuen Mitglieder in den Orden des Phönixes." Beim letzten Punkt von Dumbledores Rede fingen alle an, sich fragen anzusehen. Wer waren die neuen Mitglieder? Prof. Dumbledore wartete noch bisschen, bevor er fortsetzte, wobei es wieder still wurde. "Nun, ihr fragt euch sicher, wer diese neuen Mitglieder sind. - Ich muss dazu aber noch sagen, dass die beiden Gründe in gewisser Weise zusammen gehören. Zudem muss auch noch sagen, dass es in der Zahl sechs sind. Aber von diesen sind heute nur vier anwesend. - Kommt doch mal, bitte, zu mir, Harry, Hermine, Ron und Ginny." Diese befolgten augenblicklich die Bitte ihres Schulleiters und gingen zu ihm hin. "Ich habe beschlossen, diese in den Orden aufzunehmen, weil sie alle Jahre bewiesen haben, wie hilfsbereit sie sind." Molly Weasley stürzte sich auf Harry, der ihr am nächsten stand, und drückte ihn kräftig. "Oh Harry! Ich freue mich so für dich! - Es war bestimmt einer deiner sehnlichsten Wünsche, im Orden zu sein?!", meinte Molly freudestrahlend. Harry nickte zustimmend. Danach wandte sich Molly den anderen zu, zuerst ihren beiden Kindern Ron und Ginny, dann Hermine. Dumbledore klatschte plötzlich in die Hände. Es wurde augenblicklich wieder ruhig und alle schauten zu ihm. "Ich wollte nur noch sagen, dass es jetzt das Festessen von Molly gibt. Ich wünsche allen einen guten Appetit!" Im Moment, wo sich die Leute hinsetzten, erschien vor ihnen auf jedem Teller jeweils die gleiche Portion vom Essen. Es gab grüne Bohnen, Nudeln und Hühnchen. Dazu gab es noch eine leckere Sauce. Harry langte herzlich zu, weil es ihm schmeckte. Nachdem er fertig gegessen hatte, verschwand der Teller und an Stelle dessen erschien ein Schüsselchen mit Vanilleeis und Grütze. Harry schmeckte der Nachtisch auch sehr gut. Deshalb bestellte er anschließend davon noch mal die gleiche Portion. Nachdem er sich nach dem Nachtisch zurücklehnte, verschwand auch das Schüsselchen. Es verging noch eine Weile bis alle fertig gegessen hatten. Als es endlich soweit war, dass alle satt waren und alles Geschirr verschwand, kam Prof. Dumbledore zu Harry herüber geschritten. 'Warum kommt er zu mir?', fragte sich Harry. "Harry - da du ja Geburtstag hattest, haben wir natürlich noch ein paar Geschenke für dich." Prof. Dumbledore deutete mit ausgestreckter Hand zum anderen Teil des Zimmers, wo Harry bisher komischerweise noch nicht hingeschaut hatte. Dort stand ein Tisch mit einem Haufen voll Geschenke - lange, kurze, kleine und große gab es. Aber bevor Harry hinüber zum Geschenktisch ging, wandte er sich nochmals an Prof. Dumbledore. "Professor - Hagrid hat mir in seinem Brief geschrieben, dass er hier sein würde, - warum ist dann nicht da?", fragend sah er den alten Mann an und wartete auf eine Antwort. "Nun, Harry, Hagrid ist nicht hier, weil ich ihn kurzfristig noch auf eine Mission zu den Riesen geschickt habe. Sie machen uns nämlich ein bisschen Ärger.", erklärte er Harry schließlich leise. "Aber er hat dir einen Brief da gelassen. Dieser befindet sich bei den Geschenken." Harry nickte zum Zeichen des Verstehens und ging dann hinüber zum Tisch, um seine Geschenke. Seine Freunde folgten ihm. Er kannte Hagrids Brief auch sofort - jedenfalls vermutete er, dass es Hagrids Brief sein müsste, weil sein Name in einer riesengroßen Krakelschrift darauf zu lesen war. Diesen nahm sich Harry zuerst und öffnete ihn, wobei er schon ein bisschen grob war. Lieber Harry! Vielleicht hat dir Prof. Dumbledore schon berichtet, dass ich auf einer Mission bei den Riesen bin. Nun ja, sie machen uns mal wieder ein bisschen Ärger. Aber jetzt zu was anderem! Wie ist bis jetzt deine Geburtstagparty? Hast du schon viel bekommen? Wahrscheinlich stehst du eher erst gerade vor dem Geschenktisch und fängst damit an, die vielen Päckchen und Briefe zu öffnen. Nun ja - wende dich bitte an Prof. Dumbledore wegen unseres Geschenks. Er wird es dir übergeben. Bis dann - halt die Ohren steif, Harry! - wir uns bei Schulbeginn wieder. "Und was schreibt er?", fragte sogleich Ron. Harry überreichte ihm den Brief und wandte sich stattdessen den Geschenken zu. Er würde sich nach dem Auspacken an seinen Schulleiter wenden. Harry erhielt viele Zauberbücher wie auch Lesebücher, dann bekam er einen Geburtstagkuchen von der Weasleyfamilie und noch viele Scherzartikelladen von Fred und George. Aber zum Schluss kam Harry zu einem länglichen Packet, bei dem er schon im Voraus ahnte, was es sein konnte. 'Kann dies vielleicht ein Besen sein?' Seine Vermutung stimmte. Seine Freundin Hermine hatte zusammen mit Remus Lupin und Nymphadora Tonks ihm einen 'Sausewind 100' geschenkt. "Mensch, Hermine! Vielen Dank!", freute sich Harry und umarmte heftig seine Freundin. "Ich wusste doch, dass es das richtige Geschenk für dich ist.", erwiderte Hermine. "Danke Remus! Danke Tonks!", machte Harry anschließend weiter mit der Umarmung bei Remus und Tonks. "Gern geschehen, Junge!", meinte Remus. Dann schritt Harry zu Molly. "Danke für die Torte, Molly!" "Ach, Harry, das habe ich gern gemacht!" Zum Schluss wandte sich Harry an Prof. Dumbledore, der gerade eben ein Gespräch mit Prof. McGonagall beendete. "Professor?" "Was ist, Harry?" "Hagrid meinte in seinem jetzigen Brief, dass Sie mir Ihr Geschenk übergeben würden. Kann ich jetzt bekommen?" "Selbstverständlich, Harry! Komm einfach mal mit!", meinte Dumbledore und zusammen gingen sie in die Bibliothek. "Nun, Harry - das Geschenk habe ich in meinem Büro in Hogwarts. Wir müssten dazu kurz dorthin apparieren. Okay?", fragend sah ihn sein Schulleiter an. "Okay." "Nun, dann gib mir mal deine Hand. - Du musst nämlich wissen, dass du nur mit einer Verbindung zu mir in mein Büro apparieren kannst." Somit reichte Harry ihm seine Hand und sie apparierten in Dumbledores Büro. Dort sah an sich eigentlich noch immer gleich unverändert aus, aber als zum Phönix Fawkes hinsah, konnte er dort auf der Stange nicht nur Fawkes erblicken. Neben Fawkes hockte noch ein kleiner Phönix, der sehr jung aussah. "Ah, Harry - hast du schon Flame erblickte! Dieser Phönix ist das Geschenk von mir und Hagrid an dich. Es ist - wie du ja weißt - etwas ganz besonderes. Gefällt er dir?" Harry wusste nicht, wie er erklären sollte, wie sehr er sich über dieses Geschenk freute. Ingewisserweise freute sich sogar noch mehr, als wo er den Besen 'Sausewind 100' ausgepackt hatte. Er hatte ja auch schon einen sehr guten Besen, aber einen Phönix hatte er noch nie besessen. "Komm, Harry! Wir müssen langsam mal zurück!" Also disapparierten sie wieder, wobei sich auf Harrys Schulter der Phönix Flame befand. Als sie dann Minuten später wieder zu den Leuten im Kellerraum stießen, kamen sogleich Harrys Freunde auf ihn zu. "Da bist ja wieder, Harry! Wo warst du?", rief Hermine erregt. "Ich war mit Prof. Dumbledore in Hogwarts!" "Was?", erwiderten Hermine, Ron und Ginny gleichzeitig. "Es ist wahr, Miss Granger! Harry war mit mir in Hogwarts. Ich habe ihm nur Hagrids und mein Geschenk übergeben.", erklärte Prof. Dumbledore, der sich noch in der Nähe befunden hatte. "Oh gut! Kommst du, Harry, wir wollten nach oben gehen!", erwiderte Hermine daraufhin. "Ja!" Somit gingen die Fünf nach oben in Hermines und Ginnys Zimmer. Kapitel 9: Ein schrecklicher Kampf ---------------------------------- Oben im Zimmer angekommen, setzten sich Ron und Harry auf ein Bett, Ginny und Hermine auf das andere. Dudley stand zeitlang nur dumm in der Gegend herum, bis Ginny es bemerkte. "Ah, Dudley, ich habe leider nur diesen kaputten Hocker.", erklärte Ginny traurig. Der Hocker hatte - wie Harry feststellte, als er ihn sich ansah - nur noch drei Beine und konnte somit nicht allein stehen. Er lehnte aus dem Grund an der Wand. "Aber, Ginny, das kann man doch regeln.", erklärte Ron seiner Schwester. "Reparo!" Augenblicklich hatte der bis vor kurzem noch kaputte Hocker wieder vier Beine. Dudley zog ihn sich her und hockte sich drauf. "Nun, Harry - was hast du eigentlich von Prof. Dumbledore geschenkt bekommen? Er hat vorhin irgendetwas von 'dir ein Geschenk übergeben' geschwafelt.", wollte Ron nun wissen. "Ron - hast du es noch bemerkt -", erwiderte seine Schwester. "Was soll ich noch nicht bemerkt haben, Ginny?", entgegnete ihr dieser. Harry führte seine Hand zu seiner rechten Schulter, wo bis jetzt sein Phönix Flame gehockt hatte, und ließ diesen darauf hüpften. Dann setzte Harry ihn auf seinem Bein ab, so dass ihn seine Freunde betrachten konnten. Harry beobachtete währenddessen die Gesichter seiner Freunde. Hermine, Ginny und Ron waren verzückt von Flame, wogegen Dudley anscheinend ein wenig Angst von dem Phönix hatte. Nun ja, er kannte selbstverständlich diese Art von Vogel noch nicht. Wie ob der Phönix Harrys Cousin zeigen wollte, dass er ganz lieb war, flog er auf dessen Schulter und schmiegte seinen Kopf an Dudleys Gesicht. Sofort ver-schwand der Ausdruck von Angst aus Dudleys Gesicht und er fing sogar an, Flame zu kraulen, was diesem anscheinend gefiel, den er fing an zu singen. Nachdem Flame das Liedchen beendet hatte, entschloss er sich, weiter zu Ron zu fliegen, wo er nochmals ein bisschen gekrault wurde. Aber diesmal gab er kein Ständchen. Der nächste Passant in der Reihe war Hermine und danach kam Ginny. Als er dann wieder bei Harry landete, ließ er vergnügliches Glucksen vernehmen. Plötzlich überkam Harry ein Gähnen und er entschloss sich, ins Bett zu gehen. "Leute, ich gehe mal ins Bett. Es ist eh schon 11 Uhr.", erklärte Harry seinen Freunden. "Warte, Harry, ich komme mit dir.", rief Ron ihm hinterher, als er gerade die Zimmertür öffnen wollte. Ron gab ein Gähnen von sich. "Dann gute Nacht, Hermine.", verabschiedete sich Ron noch von seiner Liebsten und gab ihr einen Gutenachtkuss. "Gute Nacht, Ginny! Gute Nacht, Dudley!" "Gute Nacht, Ron! Gute Nacht, ... Harry?", meinte Dudley. Harry streckte noch kurz den Kopf ins Zimmer, als er seinen Namen vernahm. "Was ist denn, Dudley?" "Gute Nacht!" "Gute Nacht!" Somit gingen Harry und Ron dann in ihr Zimmer und machten sich Bett fertig. Harry, der schon todmüde war, schlief sofort ein, nachdem er sich ins Bett gelegt hatte. Kurz drauf, folgte Ron ihm ins Land der Träume. Am folgenden Morgen wurde Harry durch eine an der Nase kitzelnde Nase geweckt. Anschließend konnte er nicht wieder einschlafen und somit entschied er, sich anzuziehen und zum Frühstück zu gehen. Als Harry aus seinem Bett gekrochen war, bemerkte er, dass Ron schon aufgestanden war - was er sonst selten macht. Somit beeilte sich Harry noch ein Stück mehr. Nach fünf Minuten betrat er dann hungrig die Küche, wo er einen schon fast wieder leeren Küchentisch vorfand. Einzig Prof. Dumbledore, Molly, Bill, Charlie, Ron, Ginny, Hermine, Remus und Dudley mit seiner Mutter saßen noch am Tisch. Als Harry nun die Küchentür aufstieß, blickten alle auf. "Ah, Harry - Gut geschlafen?", begrüßte Prof. Dumbledore seinen Schüler. "Ja, danke der Nachfrage, Professor.", erwiderte Harryund wandte sich seinem Cousin und seiner Tante dann zu. "Dudley und Petunia, da ich euch hier antreffe, kann ich euch gleich mal fragen - wann soll ich euch zum Ligusterweg zurückbringen." "So gegen Mittag - das wäre richtig.", erklärte Petunia. Plötzlich spürte ein heftiges Stechen in seiner Narbe - was er seit ewiger Zeit nicht mehr hatte, da er sich sonst immer dagegen abgeschirmt hatte. Er presste augenblicklich seine Hand auf die Narbe. 'Wahrscheinlich, habe ich in der Aufregung um die Party vergessen, mich vor Lord Voldemort abzuschirmen. Mensch, bin ich blöd!', dachte er sich. "Harry!", schrieen Hermine und Ginny gleichzeitig, als er dann in sich zusammensackte. Petunia und Dudley, die so etwas bei Harry noch nicht miterlebt hatten, sahen - weiß im Gesicht - den anderen Leuten zu, wie sie versuchten, Harry wieder wach zu bekommen. Aber sie fanden keinen Weg und somit wandten sie letzten Endes an Petunia, die ein bisschen abseits gestanden hatte. "Wir bekommen ihn nicht wach. Weißt du, Petunia, vielleicht einen Rat, wie wir ihn zurückholen können? - Dann sag ihn uns, bitte.", sprach Hermine als Freundin zu ihr. Petunia grübelte ein bisschen und dann fiel ihr ein, dass ein nasser Waschlappen helfen könnte. "Nehmt einen nassen Waschlappen und legt ihn auf Harrys Narbe. Das kühlt und er wird höchstwahrscheinlich wieder aufwachen.", erklärte Petunia ihnen. Somit holte Molly einen nassen Waschlappen und sie befolgten Petunias Rat. Und - oh Wunder! - es klappte. Harry schlug nach einer Weile endlich wieder die Augen auf. "Was ist passiert?", fragt er die ihm rumstehenden Leute unsicher. "Du bist umgekippt.", erklärte ihm Hermine und schickte die überflüssigen Leute weg, so dass am Schluss nur noch die engsten Freunde, wie Prof. Dumbledore, Remus, Ron, Ginny, Hermine, Dudley und Petunia anwesend waren. Prof. Albus Dumbledore sah Harry immer noch kritisch an. "Harry, vielleicht solltest du erstmal etwas frühstücken. Sonst kippst du uns nochmals um. - Obwohl ich glaube, dass du dieses Mal nicht aus diesem Grund umgekippt bist. Stimmt doch?", meinte Prof. Dumbledore. "Stimmt, ich hatte urplötzliche stechende Schmerzen gehabt. Diese kamen so plötzlich. Ich hatte auch einfach vergessen, mich gegen Lord Voldemort abzuschirmen. Es war wahrscheinlich auch ein bisschen meine Schuld.", erklärte Harry seinem Schulleiter. "Harry, du hast keine Schuld!..." "Doch, das habe ich ein bisschen, Professor. Wenn ich meinen Schutz nicht vernachlässigt hätte, wäre es vielleicht nicht einmal passiert." "Okay." Harry stand nun auf und setzte sich an den Küchentisch. Dort aß er erstmal ein gute Portion. Nachdem er satt war, lehnte er sich im Stuhl zurück. "Satt Harry? - Wird auch Zeit, denn es ist bald Mittag.", meinte Petunia. "Meinetwegen können wir los.", stimmte Harry zu. "Sagen wir - treffen wir uns in zehn Minuten unten vor der Haustür. Okay?" Einstimmiges zustimmendes Nicken von Petunia und Dudley. Also machte sich Harry auf den Weg in sein Zimmer, um sich passend zu kleiden. Anschließend schaute er in Ginnys und Hermines Zimmer vorbei. Denn seine Freunde waren nicht mehr in der Küche gewesen. Er vermutete sie hier. Und so war es auch. "Leute - ich wollte fragen, ob jemand Lust hat, mit in den Ligusterweg zu kommen, um Dudley und Petunia zurück zu bringen.", fragte Harry. "Nein.", kam es Ron und Ginny einstimmig. "Ja, ich komme mit.", meinte stattdessen Hermine und stand auf. "Dann bis nachher.", verabschiedeten sie sich von Ron und Ginny. Da die zehn Minuten schon fast um waren, drängte Harry Hermine, etwas schneller zu machen. Als sie dann unten an der Haustür ankamen, standen dort schon Harrys Verwandten. Sie blickten auf, als Harry in Begleitung von Hermine die Treppe runtergepoltert kam. "Ah - ich habe etwas vergessen.", rief auf einmal Harry. Denn er hatte den Portschlüssel vergessen. Somit ging er schnell in die Bibliothek, wo er Prof. Dumbledore auch antraf. "Professor, ich bräuchte nochmals einen Portschlüssel.", sprach er seinen Schulleiter an. "Hier Harry." Prof. Dumbledore reichte ihm einen alten zerschlissenen Ball. "Danke, Professor." Eiligst verließ er wieder die Bibliothek und ging zu den anderen. "Hier, ich habe den Portschlüssel.", meinte Harry. "Petunia und Dudley, ihr haltet bitte ihn fest. Nicht loslassen! Hermine und ich, wir werden apparieren. Wir treffen uns am Waldrand wieder." Alle nickten und Harrys Verwandten hielten sich fest am Portschlüssel fest. "Eins - Zwei - Drei - Portus!", rief Harry. Augenblicklich verschwand der Ball zusammen mit Harrys Tante und Harrys Cousin. "Nun komm.", wandte er sich nun an Hermine. Drei Minuten später landeten sie am Rande des Waldes. In kurzer Entfernung erkannte Harry auch seine Verwandten, die sich auf einem Stein hockend ausruhten. "Schnell weiter!" Sie gingen eiligst weiter zum Ligusterweg. Es war noch ein Stück. Und bis Mittag war es fast keine zwei Minuten mehr. Dann um Punkt 12 Uhr erreichten sie endlich das Ziel. Petunia und Dudley wollten schon das Gartentor öffnen, um den Weg zum Haus zu gehen, aber dann hielt Harry sie zurück. Irgendetwas war faul hier. Es zwitscherten keine Vögel - was sonst nie war. Als sich Harry aber ein paar wenige Schritte dem Haus näherte, konnte er das Kribbeln, was in der Luft über dem Haus lag, spüren. Hier war etwas vorgefallen, oder es war immer noch im Gange. "Petunia, Dudley, ihr bleibt bitte hier, bis ich nach euch rufe. Ich habe einen seltsamen Verdacht. Und wenn sich dies zutrifft, was ich vermute, dann möchte ich euch nicht dazwischen haben. Verstanden?" Zustimmendes Nicken. Hermine stattdessen sah ihn fragend an. "Harry - soll ich mitkommen?" "Gut, du kommst mit und sicherst mir den Rücken. Halte bitte Wache an der Haustür, damit niemand Unerwartetes herein kommt." Dann gingen sie los. Die Haustür war nur angelehnt. Dies verstärkte Harrys Verdacht ein bisschen mehr. Es waren Todesser hier. Sie warteten auf ihn. Er lief schneller. Falls sie seinem Onkel etwas angetan hatten, dann würde er es sich nie verzeihen. Er öffnete die Haustür ein bisschen weiter und durchquerte den Flur zum Wohnzimmer hin. Das Kribbeln wurde stärker, desto näher er dem Ziel kam. Was würde er gleich sehen? Würde er einen sich vor Schmerzen krümmenden Onkel Vernon vor sich haben? Oder würde einen in seinen eigenen Blutlache liegenden Onkel vorfinden? Er hatte die Wohnzimmertür erreicht und wollte sie öffnen. "Harry, pass auf!", kam der Schrei von Hermine. Harry drehte sich blitzartig um und im gleichen Moment einen Todesser auf sich zu rennen. Er erkannte ihn sofort. Es war Peter Pettigrew. Der Mörder seiner Eltern James und Lily Potter. Derjenige, dem man es verschulden konnte, dass Harrys Pate Sirius Black zwölf Jahre in Askaban, dem Zauberergefängnis, saß und anschließend sich noch zwei Jahre lang verstecken musste. Plötzlich überkam Harry ein heftiger Zorn auf diesen Mann. Er hob seinen Zauberstab, deutete auf ihn und rief 'Expelliarmus!'. Peter verlor seinen Zauberstab und Harry fing diesen auf. Er zerbrach ihn in der Mitte und steckte ihn in seine Hosentasche. Dann wandte er sich abermals Peter zu. Dieser sah jetzt nicht mehr so selbstsicher - wie vor kurzem noch - aus, er bebte sichtbar am Körper. "Hab Erbarmen, Harry!", rief er leise. "Ich soll mit dir, Ratte, Erbarmen haben. Niemals!", entgegnete Harry wütend. "Du hast vor vielen Jahren meine Eltern ermorden lassen, du hast hingedeichselt, dass mein Patenonkel Sirius ins Gefängnis für zwölf lange Jahre kam. Da soll ich mit dir Erbarmen haben. Spinnst du?" "Petrificus Totalus!", rief Harry nun, auf Peter deutend. Dieser fiel augenblicklich um, da ja seine Beine sich zusammengeklappten und sich seine Arme an den Körper geklappt hatten. Entsetzt sah er Harry an, konnte aber nichts sagen. "Hermine, bewache ihn bitte!", sprach er zu seiner Freundin. Danach wandte er sich wieder dem Wohnzimmer und öffnete ruckartig die Tür. Es gab jedoch keine Geräusche, die anzeigten, dass die Anwesenden im Raum überrascht worden waren. "Na endlich, Potter! Wir haben schon seit Längerem auf dich gewartet!", begrüßte Bella ihn, ganz so, als ob sie ihn schon erwartet hätten. Denn sie war auf keinen Fall allein. Lucius Malfoy war bei ihr. "Ja, Potter, wir erwarteten dich schon viel eher hier. Aber wie wir von deinem ach so netten Onkel erfuhren, warst du anderswo. Er konnte uns zwar nicht sagen, wo du genau warst, aber das werden wir schon noch herausbekommen. Du selbst wirst es uns verraten!", meinte Lucius. Augenblicklich deutete Bella an seiner Stelle mit ihrem Zauberstab vergnüglich grinsend auf Harry und brüllte: Crucio! Harry war darauf nicht gefasst. Er verlor den Boden unter den Füßen und im ersten Moment verspürte er heftige Schmerzen. Dann aber fing er sich wieder und konnte somit den Fluch brechen. "Ha, ha, Bella - hast du wirklich vergessen, dass dieser Fluch bei mir nicht wirkt.", rief Harry Bella zu. Leise fluchend schlug sie sich gegen die Stirn. Anscheinend hatte sie es doch vergessen. Den Moment der Verwirrung nutzte Harry. Er deutete mit dem Zauberstab auf Bella und rief "Expelliarmus!", aber Bella und Lucius verschwanden genau in diesem Moment mit einem Knall. Sie waren disappariert. Wahrscheinlich zu ihrem Herrn. Schnell rannte Harry hinüber zu seinem Onkel, um diesen zu untersuchen. Dieser atmete sehr schwach und es ertönte dauernd ein leises Pfeifen, wenn einatmete. Wahrscheinlich hatte er eine gebrochene Rippe. Außerdem standen an seinem rechten Bein ein paar Knochenstücke raus. "Onkel Vernon!", sprach Harry zu ihm, wobei er ihm dann noch eine Ohrfeige gab. Manchmal half diese Methode. Aber anscheinend nicht bei ihm. "Vernon!" Petunia kam aufgeregt in den Raum gerannt, in Begleitung von Dudley. "Zurück, Petunia! Fass ihn nicht an! Er hat wahrscheinlich eine gebrochene Rippe, wenn nicht mehrere und außerdem hat Onkel Vernon ein gebrochenes Bein. Sein Zustand ist im Moment sehr schlimm, weshalb er so schnell wie möglich ins nächstliegende Krankenhaus eingeliefert werden muss.", hielt Harry sie auf, als sie Vernon berühren wollte. Verstehend nickte sie und hielt Abstand. "Hermine!", rief Harry augenblicklich nach seiner Freundin. Diese erschien sogleich in der Zimmertür. Als sie Harrys Onkel erblickte, wurde sie blasser im Gesicht. "Soll ich Hilfe holen, Harry?", fragte sie ihn, obwohl sie schon wusste, dass es das war, was Harry von ihr wollte. Er nickte nur. Im Moment waren seine Gefühle durcheinander. Komischerweise machte er sich Sorgen um seinen Onkel, der ihn all die Jahre so schlecht behandelt hatte. Er hatte sogar ein paar kleine Tränen in den Augen. Plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schulter und als er aufblickte, stand da Petunia. "Geht es, Harry? - Ich weiß, deine Gefühle spielen bestimmt gerade verrückt.", meinte sie. "Weißt du, Harry, mein sehnlichster Wunsch ist seit kurzem, dass du dich mit Vernon versöhnen könntest. Meinst du, dass es vielleicht möglich wäre, dass mein Wunsch in Erfüllung ging." Fragend blickte sie ihn an. "Ja, meinetwegen könnte es möglich sein. Aber ob Onkel Vernon es möchte, das ist immer noch die Frage.", antwortete Harry. Liebevoll umarmte Petunia ihn. "Das werde ich schon regeln, Harry. Danke vielmals." "Gern geschehen." Minuten später erschien dann auch endlich Hermine mit Remus und Prof. Albus Dumbledore. "Was ist passiert, Harry?", wollte sein Schulleiter wissen. "So ganz wissen wir das noch nicht, Professor. Wir kamen vorm Haus an und die Haustür stand offen. Ich bat sicherheitshalber Petunia und Dudley, draußen zu warten und ging deshalb nur mit Hermine ins Haus. Hermine hat dann die Haustür bewacht, während ich in Richtung Wohnzimmer lief. Bevor ich aber dieses erreichte, bekam ich die Warnung von Hermine, dass jemand mich von hinten angreife. Und tatsächlich, da kam Peter Pettigrew angerannt. Ich habe ihn entwaffnet. Er flehte mich jämmerlich an, dass ich Erbarmen mit ihm haben solle, aber ich legte die Ganzkörperklammer auf ihn, so dass er nicht flüchten konnte. Anschließend bin ich dann ins Wohnzimmer gegangen, wo ich Bellatrix Lestrange in Begleitung von Lucius Malfoy antraf. Onkel Vernon lag schon bewusstlos auf dem Boden. Bella meinte, dass sie mich schon lange erwartet hätten. Woher sie wissen, dass ich hierher käme, dass weiß ich leider nicht. Nun - Lucius meinte, sie hätten versucht, aus meinem Onkel Informationen über den Aufenthaltes von mir herauszubekommen, aber sie wären gescheitert, da Onkel Vernon nichts darüber wisse. Dann hat Bella den Cruciatusfluch auf mich gelegt, aber ich hatte nur wenige Minuten gebraucht, um ihn zu brechen. Als ich dann sie entwaffnen wollte - sind sie einfach disappariert. Am Schluss habe ich meinen Onkel noch untersucht und musste feststellen, dass er ein sehr flache Atmung hat und zudem sicher ein gebrochenes Bein und wahrscheinlich außerdem noch ein gebrochene Rippe.", erzählte Harry. Am Ende der Erzählung angekommen, ging Remus zu Harrys Onkel hinüber. Nach paar Minuten kam er zu Professor Dumbledore geschritten. "Albus, es sieht wirklich schlimm aus mit ihm. Er muss augenblicklich ins Krankenhaus gebracht werden. Am besten noch ins Sankt Mungo, aber wahrscheinlich ist es zu weit weg von hier.", sprach Remus. "Das werde ich schon regeln, Remus.", erwiderte Professor Dumbledore. "Geh du bitte mit Harry, Hermine, Dudley und Petunia zurück in den Grimmauldplatz. - Ja, Petunia, erst werden Sie mal mit ihrem Sohn und ihrem Neffen dorthin gehen. Natürlich werden wir sie auf dem Laufenden halten." "Professor? Was passiert jetzt eigentlich mit Peter Pettigrew?", fragte Harry seinen Schulleiter. Professor Dumbledore legte überlegend seine Hand auf seinen Bart. "Nun, Harry - ich werde ihn zum Ministerium bringen und dort dem Minister zeigen. Zum Glück haben ja seit letztem Jahr einen neuen Minister und der wird es schon zu regeln wissen. Ich bin in dieser Sache ganz zuversichtlich, Harry." Somit machten sich die Fünf auf den Weg. Aber da Harry vergessen hatte, dass er gar keinen Portschlüssel mehr hatte, der auch aktiv war, scheiterten sie am Waldrand. "Was nun, Harry?", fragte Petunia. "Nun - es gibt nur noch eine Möglichkeit, wie wir alle in den Grimmauldplatz kommen - leider ist die bisschen schwierig und auch unter Risiken." Er sah Hermine an. Diese zuckten mit den Schultern, was bedeutete, dass sie es akzeptieren würde. "Also gut - hört gut zu - je zwei Leute werden zusammen apparieren..." "Was, Harry? Spinnst du? Willst du dein Leben auch noch riskieren?", wütete Hermine. "Ich habe gerade erst zu euch gesagt, dass es eben unter Risiken ist. - Remus, du wirst mit Petunia reisen, und Hermine, du wirst mit Dudley reisen. - Alles klar?" Alle nickten. Innerlich seufzte Harry. Also machten sie es und landeten vor dem Grimmauldplatz. Dort klopften sie an die Haustür und wurden von einer verwundert dreinschauenden Molly hereingelassen. Sie war verwundert, weil Petunia und Dudley wieder zurückkamen. Als sie Minuten später die Küche betreten wollten, zog Molly Harry bei Seite, um mit ihm zu sprechen. "Harry - was ist vorgefallen?" "Bellatrix Lestrange und Lucius Malfoy haben mich im Ligusterweg erwartet. Onkel Vernon ist jetzt im Sankt Mungo Krankenhaus. Er ist bewusstlos, hat ein gebrochenes Bein und wahrscheinlich auch noch eine angeknackste Rippe. Außerdem geht sein Atem ganz flach." "Das ist ja schrecklich, Harry!", schluchzte Molly. "Oh, das tut mir echt Leid für dich!" "Er wird es schon überleben." Dann entließ Molly ihn und Harry ging nach oben in sein Zimmer. Es dauerte einige Zeit bis seine Freunde sich auch entschlossen, nach oben zu gehen, und somit musste Harry eine lange Zeit warten, welche er aber nicht ungenutzt ließ. Er grübelte über den folgenden Tag nach. Harry nahm sich vor, bei Onkel Vernon im Sankt Mungos Krankenhaus einen Besuch abzuhalten. Auch wenn Onkel Vernon alle die Jahre nie nett zu ihm war, machte es ihm doch große Sorgen, was für Verletzungen sein Onkel davongetragen hatte. Als er dann die Schritte seiner Freunde hörte, welche die Treppe hochkamen, gingen er zu ihnen in Ginnys und Hermines Zimmer. Dudley war wieder dabei. Langsam fügte er sich gut in ihre Gruppe ein. Harry konnte sich gar nicht mehr 'diesen hinterlistigen, schrecklichen Dudley' - wie er all die Jahre war - vorstellen. Es war ihm, als ob Dudley nie so gewesen war. Wie ob er all die Zeit so nett wie jetzt war. Schade war nur, dass Dudley kein Zauberer wie er war. Somit konnte sie sich nur noch in den Sommerferien mal gelegentlich sehen. "Leute, ich gehe jetzt ins Bett!", sprach Harry, dem gerade eben plötzlich ein Gähnen entschlüpft war. "Gute Nacht, Harry!", antworteten alle gemeinsam. Heute Abend wollte Ron noch nicht ins Bett gehen und somit ging Harry allein hinüber in sein Zimmer. Augenblicklich schlief er dann auch ein, als er sich hinlegte. Er war todmüde vom Kampf gewesen. Kapitel 10: Die Versöhnung -------------------------- Am folgenden Morgen schlief Harry lang und hatte auch danach noch Mühe, aus den Federn zu kommen. Aber als über den vergangenen Tag nachdachte und auf den Gedanken vom Kampf und Onkel Vernon stieß, sprang wie von der Tarantel gestochen auf. Hastig zog er sich an. Dann lief er nach unten in die Küche, wo schon alle am Frühstück saßen. "Morgen, Harry!", begrüßten Harrys Freunde ihn, als er sich zu ihnen an den Küchentisch setzte. Als Antwort nickte er ihnen nur zu und aß schnell sein Frühstück. "Was hast du vor, Harry, dass du es so hastig hast?", fragte plötzlich Ron seinen Kumpel. "Ach - ich wollte heute Mittag einen Besuch bei meinem Onkel abhalten. Natürlich mit meiner Tante und meinem Cousin zusammen. Er liegt ja im Sankt Mungos Krankenhaus." Ron unterließ darauf weitere Fragen und Harry stand auf, um nach Dudley und Petunia Ausschau zu halten. Sie waren nicht in der Küche gewesen, als Harry gekommen war. Aber weil Harry nicht wusste, wo sie sonst sein konnten, wandte er sich an Remus. "Du, Remus - weißt du zufällig, wo sich meine Verwandten aufhalten." "Ja, Harry! Dudley ist in der Bibliothek und Petunia befindet sich in ihrem Zimmer. Warum fragst du? - Falls ihr nachher ins Sankt Mungos Krankenhaus geht, dann begleite ich euch." "Okay, Remus. - Danke für die Auskunft.", meinte Harry und ging zuerst nach oben zu Petunia. Als er an ihre Zimmertür klopfte, bekam er ein kurzes "Herein!". Also öffnete er die Tür und betrat das Zimmer. Petunia lag auf ihrem Bett. Als Harry herein kam, schaute sie zu ihm. Sie hatte ganz rote Augen. Anscheinend hatte sie geweint. "Was möchtest du, Harry?" Harry schluckte und begann dann. "Petunia, ich wollte nachher Onkel Vernon besuchen gehen. Ihr kommt doch mit, oder?" Von seiner Tante kam nur ein Nicken. "Gut. Ich würde am liebsten so gegen Mittag dort sein. Also müssten wir in fünf Minuten schon aufbrechen. - Dann bis gleich." Somit verließ er das Zimmer wieder und ging in die Bibliothek. Dort traf Harry seinen Cousin in Gesellschaft von Professor Albus Dumbledore an. Diese unterhielten sich gerade. Als Harry aber die Bibliothekstür öffnete, beendeten sie gerade das Gespräch. Anscheinend war sie fertig. "Dudley - ich wollte dir sagen, dass wir - d. h. deine Mutter, du und ich - in fünf Minuten aufbrechen werden.", sprach Harry zu Dudley. "Wohin gehen wir denn?", wollte dieser neugierig wissen. "Hast du es vergessen? Wir wollten doch deinen Vater im Krankenhaus besuchen.", erklärte Harry. "Gut. Ich mache mich nur geschwind noch fertig. Bin in fünf Minuten wieder unten!", meinte Dudley. Und schon war er aus der Bibliothek und ließ einen bisschen verdutzt reinschauenden Harry stehen. Er konnte sich immer noch nicht daran gewöhnen, dass Dudley sich so verändert hatte. Er war jetzt viel schlanker, als alle Jahre zu vor. Nur weil er vorletztes Schuljahr einen Korb von einem Mädchen bekommen, weil er ihr zu dick sei. Das hatte Dudley so verletzt, dass Ende des Schuljahr angefangen hatte, Diät zu führen und zu joggen. Und dies hatte eben die Folge, dass er jetzt schlanker und beweglicher war und dass das Mädchen jetzt etwas mit ihm zu tun haben wollte. Sie war sogar zusammen, nachdem er sie abermals gefragt hatte. "Harry - seid bitte vorsichtig, wenn ihr rausgeht.", meinte Harrys Schulleiter zu ihm. "Sicher, Professor. - Bis später.", antwortete Harry und verließ jetzt die Bibliothek. Kurze Zeit später waren auch alle Leute anwesend, die mit ins Krankenhaus wollten: Hermine, Dudley, Petunia und Remus. Natürlich auch Harry. "Leute - wir werden den "Fahrenden Ritter" nehmen, um zum Sankt Mungos Krankenhaus zu kommen.", sagte Harry und ging dann voraus aus dem Haus. Sobald der letzte von ihnen die Tür hinter sich geschlossen hatte, verschwand das Haus im Nichts. Er war, als ob es nie dort gestanden hätte. Sie liefen noch ein Stück die Straße entlang, bevor Harry dann den Arm mit dem Zauberstab hob. Augenblicklich erschien der "Fahrende Ritter" mit einem lauten Knall und hielt vor ihnen an. Die Bustür öffnete sich und Stan, der Kontrolleur, stand in der Tür. "Willkommen im Fahrenden Ritter, dem Nottransporter für...", fing er sogleich an. "Halt die Klappe, Stan!", unterbrach Harry ihn mit einem Grinsen. "Hallo, Harry! - Oder bist du heute mal wieder 'Neville'?", meinte er mit einem Augenzwinkern zu Harry. "Harry - was meint er?", fragte Dudley ihn. "Ach, Dudley - erzähl dir später.", erwiderte Harry und sie stiegen in den Bus ein. Da es jetzt Tag war, standen keine Betten rum - wie beim letzten Mal - stattdessen befanden sich überall Stühle, die dann und wann, wenn der Bus mit einem Ruck stehen blieb, halb durch den Bus rutschten. Harry und seine Begleiter bezahlten den normalen Preis. Dann suchten sie sich einen Platz und der Bus setzte sich wieder in Fahrt. Gerade, als Harry und die anderen einen Platz eingenommen hatten, wechselte der Bus mit einem Knall den Ort und sie flogen von ihren Stühlen. So ging die Fahrt ein paar Stunden, wobei der Bus hier und dort anhielt, um jemanden raus zu lassen oder andere Personen mitzunehmen. Plötzlich kam Stan zu ihnen herüber geschlendert. Er stellte sich zu Harry. "Harry - wohin soll eure Fahrt eigentlich gehen?" "Wir wollten beim Sankt Mungos Krankenhaus aussteigen. Hält der Bus dort eigentlich überhaupt?", fragend sah Harry Stan an. "Natürlich Harry. Wir halten eigentlich überall. - Ich schätze, es wird dann noch ein paar Minuten dauernd, da wir vorher noch zwei Personen anderswo abliefern müssen." "In Ordnung, Stan." Minuten später waren dann auch die zwei Personen - von denen Stan ihnen erzählt - den Bus verlassen. Es war ein älteres Ehepaar gewesen. "Nächste Station ist dann "Sankt Mungos Krankenhaus".", rief Stan. Mit einem Knall landeten sie in der Straße, die Harry ungemein bekannt vorkam. Es war ja auch die Straße, die zum Sankt Mungo Krankenhaus führte. Augenblicklich fuhr der Bus in eine freie Lücke am Gehweg. Da Ernie so eng an einem parkenden Auto vorgefahren war, um in die Lücke zu kommen, musste diese Auto sich klein machen. Dann konnten sie endlich aussteigen. "Bis später, Stan.", rief Harry ihm noch zu, bevor sich die Bustür hinter ihnen wieder schloss und er augenblicklich mit einem Knall wieder verschwunden war. Dann wandten sie in Richtung Krankenhaus. Es war von ihrem jetzigen Standpunkt aus, kaum fünf Minuten zu gehen. Als sie das Schaufenster mit der Puppe erreicht hatten, sprach Remus zu ihr und sie ließ sie alle rein. Dann liefen sie zur Rezeption, um sich zu erkundigen, auf welcher Station Onkel Vernon lag. "Vernon Dursley. Muggel.", fragte Harry bei der Frau an der Rezeption nach. "Ach - der liegt auf Station 4: 'Fluchschäden'.", sagte die Frau ihm zur Auskunft. "Vielen Dank.", meinte Harry und sie verließen die Rezeption. Es hatte sich hier - seitdem er hier vor zwei Jahren das letzte Mal war - einiges geändert. Es gab jetzt zum Beispiel zwei Aufzüge, welche sie jetzt auch benutzten. Harry drückte auf den Knopf zum vierten Stock, wo die vierte Station war, und der Aufzug fuhr los. Kurze Zeit später waren sie auch schon am Ziel angelangt und verließen den Aufzug. Da sie aber nicht wussten, wo Onkel Vernons Zimmer war, wandten sie sich an den nächsten Pfleger, der des Weges kam. "Entschuldigen Sie vielmals, aber wissen Sie, auf welchem Zimmer Mr. Vernon Dursley liegt. Er soll auf Station 4 eingeliefert worden sein.", fragte Harry freundlich den Pfleger. "Natürlich kann ich es Ihnen sagen. Sie müssen diesen Gang hier bis nach hinten durchgehen, dann kommt ein Zimmer mit der Nummer 404. Es ist ein Einzelzimmer.", antwortete der Pfleger ihm genauso freundlich, wobei er mit der Hand nach rechts den Gang entlang zeigte. "Viele Dank für die Auskunft." Sie machten auf den Weg. Als sie gerade das Zimmer Nr. 404 erreichten, kam ein Pfleger aus Onkel Vernons Zimmer. "Ach - sind Sie der Besuch von Mr. Dursley?", fragte er neugierig. "Ja. Können wir ihn im Moment besuchen?", antwortete Harry. "Selbstverständlich, ich habe ihm gerade nur das Mittagessen gebracht." Sie verabschiedeten sich noch vom Pfleger, bevor sie dann an der Tür klopften. "Herein!", kam eine Antwort, die eindeutig nur von Onkel Vernon kommen konnte. Somit öffnete Petunia die Tür und trat als erste in den Raum, weil sie meinte, dass es besser wäre, wenn sie statt Harry als erste den Raum beträte. "Hallo Schatz!", begrüßte Vernon sie sogleich. "Schön dich wieder zu sehen!" "Wie geht es deinem Bein, Vernon?", erwiderte Petunia. "Ich muss noch einige Wochen hier bleiben. Die Pfleger meinen, dass meine Rippe zwar schon fast verheilt sei, aber mein Bein bräuchte besonders lange zum Verheilen.", erklärte Vernon seiner Frau. "Ach, Schatz! Aber du bekommst hier doch genug zu essen, oder?", fragte Petunia. "Ja schon." "Kinder, könntet ihr bitte mal kurz raus gehen?", fragte sie dann an die Kinder gewandt. Harry, Dudley und Hermine stimmten mit einem Nicken zu und verließen augenblicklich das Zimmer. 'Ah - vielleicht möchte sie jetzt mit ihm wegen der Versöhnung sprechen!', dachte sich Harry. "Leute - lasst uns doch mal die Station anschauen.", meinte Harry. Die anderen waren einverstanden mit der Idee und somit schlenderten sie den Gang zurück, um zu schauen, was für Leute vielleicht hier lagen. Natürlich hatte Harry nicht vergessen, dass Neville Longbottoms Eltern hier auf der Station untergebracht waren. Er hatte es auch in seine Idee miteinbezogen, hatte den anderen aber noch nichts dazu gesagt. Hermine war außer Harry die einzige Person, die davon wusste. Wie könnte Dudley auch davon wissen?! Aber auch die andere Person, die hier wahrscheinlich immer noch lag, hatte Harry nicht vergessen: Seinen Professor Gilderoy Lockhart. Er hatte ja in Harrys zweitem Schuljahr "Verteidigung gegen die dunklen Künste" studiert, hatte aber am Ende des Schuljahres sein Gedächtnis verloren, weil sein eigener 'Amnesia'-Spruch nach hinten losgegangen war. Er hatte nämlich Rons damals angeknacksten Zauberstab benutzt, welcher aber untauglich war. Somit musste man ihn dann hier im Sankt Mungos Krankenhaus einliefern. Und hier waren Harry, Ron, Hermine und Ginny ihm an Weihnachten vor zwei Jahren dann wieder begegnet, als sie Arthur Weasley, Rons und Ginnys Vater, besucht hatten, weil er hier lag, da er von einer Riesenschlange gebissen worden war. Jedenfalls - als sie damals Lockhart hier trafen, erfuhren Harry und seine Freunde auch noch, dass Nevilles Eltern hier lagen, wobei Harry es schon vorher gewusst hatte. Dann kamen sie an einem Zimmer vorbei, bei dem gerade die Zimmertür nur angelehnt war. Sie konnten hören, dass sich jemand unterhielt, und wollten gerade weiter laufen, als sie zufällig den Namen "Longbottom" hörten. Neugierig geworden schauten sie herein. Und dort saß tatsächlich Neville mit seiner Großmutter am Bett seiner Eltern mit dem Rücken zu ihnen gewandt. Nun wollten sie eigentlich wieder gehen, um nicht zu stören, aber sie waren schon von jemandem entdeckt worden, von dem sie eigentlich gar nicht hatten entdeckt werden wollen, wenn sie ehrlich zu sich waren. "Hi! Wollt ihr ein Autogramm von mir?", fragte Lockhart sie. Augenblicklich kam ein Stöhnen von ihnen zurück. "Nein danke.", erwiderte Harry jedoch freundlich. "Warum will niemand ein Autogramm von mir? Nie kommt einer mich besuchen und wenn einer kommt, dann möchte er keins. Das ist so ungerecht.", meckerte Lockhart vor sich. In dem Moment standen Neville und seine Großmutter auf. Anscheinend wollten sie gehen, denn sie verabschiedeten sich von Nevilles Mutter und Vater. Als Neville sich umdrehte und dann Harry entdeckte, erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht. "Hallo Harry!", rief er. "Hallo Neville!" Dann erblickte er auch noch Hermine und Dudley. "Ach - Hermine, du bist ja auch da! - Und wie heißt du?" "Ich bin Harrys Cousin Dudley." "Nett, dich kennen gelernt zu haben. Bist du auch ein Zauberer oder nur ein Muggel?" "Harry, was ist ein Muggel?", fragend sah Dudley Harry an. "Ein Muggel ist jemand, der im Gegensatz zum Zauberer nicht magisch ist. Also - du und deine Eltern sind Muggel." "Ah - danke.", meinte Dudley. "Nein, Neville, ich bin ein Muggel." Plötzlich erschien neben Neville seine Großmutter. "Guten Tag, Mrs. Longbottom!", grüßte Harry sie. "Haben Sie heute einen Besuch bei ihrer Tochter gemacht?" Sie reichten sich die Hände gegenseitig. "Ja, das musste mal wieder sein." "Guten Tag, Mrs. Longbottom!", meinte Hermine. "Hallo Hermine!", erwiderte Mrs. Longbottom. "Macht's gut, ihr beiden! Wir werden uns dann am Bahnhof wieder sehen!" "Kommst du, Neville?", rief sie nach Neville. "Man sieht sich dann.", sagte Neville noch, bevor er hinter seiner Großmutter herlief, die schon fast zur Tür hinaus war. "Hermine, Dudley - wir sollten jetzt mal zurück zu meiner Tante und meinem Onkel gehen. Sie werden jetzt auch fertig sein, mit ihrem Gespräch." Also liefen sie zum Zimmer Nr. 404. Dort saß Remus immer noch vor dem Zimmer, wo er sich hingesetzt hatte, als Petunia, Dudley, Harry und Hermine das Zimmer betreten hatten. "Ah, Harry - Petunia hat nach dir gefragt!", meinte Remus. "Was wollte sie denn?", erwiderte Harry. "Sie hat nur gefragt, wohin ihr gegangen wärt." "Danke für die Auskunft! Wir werden jetzt wieder ins Zimmer gehen." Remus nickte nur darauf und die drei Jugendlichen begaben sich wieder ins Zimmer. "Ah, da seid ja wieder!", kam es sogleich von Petunia, als sie eintraten. "Tante - wir haben nur kurz die Station besichtigt.", erklärte Harry ihr. "Nur kurz, Harry?!" Sie zwinkerte ihm zu. "Mrs. Dursley...", begann Hermine, wurde von Petunia unterbrochen. "Nenne mich doch einfach, Petunia, ja?!" Hermine nickte zustimmend und setzte zum neuen Anfang von dem an, was sie hatte sagen wollen. "Petunia - wissen Sie, wir haben noch ein paar alte Bekannte aus unserer Schule getroffen. Und da kamen wir ins Gespräch eben." "Ist ja in Ordnung!", erwiderte Harrys Tante. Harry zog dann Petunia zur Seite, als gerade die beiden anderen beschäftigt waren mit sich selbst. "Petunia - hast du jetzt mit Onkel Vernon gesprochen?", wollte er von ihr wissen. "Ja, das habe ich. - Aber Harry, du musst wissen, er war zuerst gar nicht zu frieden damit, sich mit einem wie dir zu versöhnen. - Natürlich hat er dann noch zu gestimmt, aber nur weil ich ihm ein klitzeklein bisschen gedroht habe." "Könnten wir das jetzt abschließen? - Du musst nämlich wissen, dass es schon spät ist und wir irgendwann demnächst mal nach Hause müssen." Somit begaben sich Harry und Petunia zum Bett seines Onkels. "Hallo Potter!", begrüßte Onkel Vernon seinen Neffen vergrämt. "Hallo Onkel! Du weißt ja, warum ich hier bin, oder?", meinte Harry. Dieser nickte, gab aber keine Antwort. "Nun?" "Weißt du, Harry, ich finde es eigentlich nicht in Ordnung, dass wir uns versöhnen sollen. - Aber da ja Petunia es sich so wünscht, werde ich mich ihr beugen." "Dann gebt euch jetzt die Hände zum Zeichen der Versöhnung." "Warte kurz, Tante, ich bin gleich wieder da.", unterbrach Harry seine Tante und rannte vor die Tür. "Remus - wüsstest du einen Spruch, der es verhindert, dass einer der zwei Versöhnten sich gegen den anderen wenden kann?" Remus fing an zu grübeln. "Ja, Harry, da gibt es einen, aber der ist sehr schwer." "Wie heißt er denn?" "Diesen Spruch darf bzw. kann ich dir nicht beibringen, Harry. - Tut mir wirklich Leid.", meinte Remus. "Aber ich kann ihn für euch ausführen." "Danke Remus. - Was bin ich dir dafür nur schuldig?" "Das mache ich doch aus Freundschaft, Harry. - Komm, wir wollen sie doch nicht warten lassen." Also gingen sie gemeinsam wieder ins Zimmer. "Na endlich. Können wir jetzt weiter machen?", meinte Petunia, als sie Remus und Harry erblickte. "Ja, Tante - weißt du was, es gibt sogar einen Zauberspruch, der er zu verhindern weiß, dass einer von uns beiden sich gegen den anderen wendet." Dann wandte sich Harry zu seinem Onkel. Er konnte gerade noch erkennen, dass Onkel Vernon etwas erwidern hatte wollen, wegen dem Zauberspruch. "Es geht leider nicht anders, Onkel.", entschuldigte Harry sich bei ihm. "Nun gut, gebt euch die Hände!", sprach Remus. So machten sie es und gaben sich die rechte Hand. Dann griff Remus mit seinen beiden Hände nach ihren und fing an, einen Zauberspruch zu murmeln. Harry konnte ihn aber nicht verstehen. Er konnte nur ein seltsames Kribbeln in seiner Hand spüren, welches aber auch lange Zeit nicht verschwand, nachdem sich schon längst wieder losgelassen hatte. Harry strich sich über seine Hand, aber es blieb. "Harry - das Gefühl lässt erst nach, wenn du nachher das Zimmer verlässt. Es ist wie ein Zeichen für dich, dass du dieses 'Bündnis' nicht vergisst.", sagte Remus zu ihm. Harry nickte. "Wenn das jetzt ja geklärt wäre - könnten wir dann mal wieder nach Hause zurück kehren?", rief auf einmal Dudley. Harry hatte Hermine und seinen Cousin irgendwie ganz vergessen, während der paar wenigen Minuten. "Okay, dann kommt. - Stimmt auch, es ist schon spät. - Tschüss, Onkel Vernon!", rief Harry. Dieser nickte nur. Anschließend verließen sie das Zimmer und augenblicklich ließ komischerweise auch dieses Kribbeln in Harrys Hand auf. Wahrscheinlich hatte Remus Recht gehabt. Wenige Minuten später hatten sie auch endlich das Sankt Mungos Krankenhaus hinter sich gelassen und standen jetzt auf der fast menschenleeren Straße. Alle Geschäfte hatten schon zu und die Leute waren nach Hause gegangen. Harry schreckte wieder - wie am Mittag - seine Hand mit dem Zauberstab aus und augenblicklich erschien auch der "Fahrende Ritter" mit einem lauten Knall vor ihnen. "Ah, Harry - wollt ihr zurück nach Hause.", rief Stan, in der Tür des Busses stehend. "Ja, stimmt.", entgegnete Harry und stieg zu ihm hoch, um den Fahrpreis zu bezahlen. Die anderen folgten ihm. Dann suchte sich wieder jeder einen Sitzplatz, wobei es jetzt fast leer im Bus war. Und dieses Mal passierte es wieder - wie auf der Hinfahrt - dass der Bus, gerade als man sich hingesetzt hatte, mit einem Knall verschwand und alle von ihren Sitzen fielen. Dudley, der in Harrys Nähe saß, war es schon nicht mehr so ganz wohl. "Weißt du, Harry - dieses Fortbewegungsmittel ist nichts für mich. Wie kannst du es nur aushalten?", meinte Dudley. "Ich bin es schon seit meinem dritten Schuljahr in Hogwarts gewöhnt. - Aber ich erzähle es dir nachher alles im Grimmauldplatz genauer. Okay?" Dudley nickte. "Ach übrigens, mach dir nichts daraus, dass es dir schlecht wird - selbst den größten Zauberern geht es bei einer Fahrt im "Fahrenden Ritter" nicht sowohl." "Ach, Harry - wohin möchtet ihr denn jetzt fahren?", kam es von Stan, der sich in ihre Nähe gestellt hatte. Harry winkte ihn näher zu sich, damit es niemand sonst verstand. "Wir wollen in den Grimmauldplatz.", flüsterte er. "Warum flüstert du?", erwiderte Stan. "Das hat seine Gründe.", antwortete Harry. "Schön - also geht die Fahrt an den gewünschten Ort. - Alles festhalten!" Plötzlich wechselte der Bus mit einem Knall den Ort und hielt dann augenblicklich an der Stelle, wo sie am Mittag eingestiegen waren. "Danke, Stan, und auf Wiedersehen!", verabschiedete sich Harry. Dann standen sie auf der Straße und warteten noch, bis der Bus weg war. Sekunden später war es so weit und sie konnten loslaufen. Harry ging dieses Mal nicht an der Spitze der Gruppe, sondern Remus. Minuten später waren am Haus Nr. 12 angelangt und Remus klopfte laut. Kapitel 11: Harrys Animagus-Training ------------------------------------ Somit gingen Harry, Dudley und Hermine nach oben. Oben angekommen trennten sie sich. Harry wollte sich ein wenig hinlegen, bis Molly sie rufen würde. Der Tag im Krankenhaus hat ihn erledigt. Als Harry sein und Rons Zimmer betrat, begrüßte Ron ihn sogleich freudig. "Na - seid ihr endlich wieder da! Hat ja ewig gedauert!" "Tut mir Leid, Ron. Aber der Besuch musste sein. Außerdem habe ich mich mit Onkel endlich versöhnen können.", erwiderte Harry. "Molly meinte, dass es in einer halben Stunde etwa Essen geben soll." "Oh gut! Ich verhungere schon." Bei der Erwiderung von Ron musste Harry lachen. "Du hast doch dauernd Hunger, Ron!" "Das stimmt nicht! - Nun ja, ich habe schon oft Hunger, aber das liegt damit zusammen, dass mein Körper andauernd wächst." Das stimmte, denn Ron wuchs immer noch. Er war schon längst größer als seine Eltern und alle seine Geschwister. "Wie lange möchtest du denn noch wachsen?", erwiderte Harry mit einem Grinsen. Ron zuckte daraufhin mit den Schultern. "Keine Ahnung." "Kinder! Essen kommen!", ertönte von unten die Stimme Mollys. "Na endlich!", rief Ron und sprang vom Bett auf. 'Na gut - dann lege ich mich nach dem Essen eben hin!', dachte sich Harry, während er ihm ein bisschen langsamer folgte. Auf dem Flur trafen sie auf Dudley, Petunia, Hermine und Ginny und gingen dann gemeinsam nach unten. "Wo essen wir?", fragte Ron sogleich seine Mutter, als sie in die Küche traten. "Natürlich hier! Wir sind heute nicht so viele Leute. Einzig ihr Sechs und Remus und Tonks sind anwesend.", rief Molly. "Verteilt bitte mal die Teller und das Besteck." Harry und Ron übernahmen es, während Hermine und Ginny sich um die Getränke kümmerten. "Was gibt es den Leckeres?", kam die Frage von Ron. Alle stöhnten auf. Das war typisch Ron. "Es gibt heute nur etwas Einfaches: Spaghetti Bolognese. Ich hoffe, dass es euch schmeckt." Damit stellte sie einen großen Topf mit einem riesigen Haufen Spaghetti und daneben einen anderen kleineren Topf mit der Bolognese-Sauce auf den Tisch. Anschließend nahm sie nacheinander die Teller und häufte jedem von ihnen einen großen Haufen von Spaghetti mit Sauce darauf. Harry spürte erst jetzt, dass er sehr hungrig war. Er hatte auch, seitdem er gefrühstückt hatte, nichts mehr gegessen. Deshalb verlangte er, nachdem er den ersten Teller leer gefuttert hatte, nochmals die in etwa gleiche Portion von Spaghetti und Sauce. Hermine und Dudley erging es genauso. Sie hatten anscheinend einen genauso großen Hunger wie Harry, denn sie ließen sich nachdem ersten Teller nochmals eine Portion draufhäufen. Am Schluss waren alle gesättigt und der Topf war ganz leer. Als Hermine und Harry gleichermaßen Anstand machten, Molly in der Küche beim Abwasch behilflich zu sein, wehrte diese höflich, aber ernst ab. "Nein, ihr Beiden. Ihr solltet euch lieber vom Tag ausruhen." Somit begaben sich die Jugendlichen wieder in ihre Zimmer. Harry löste jetzt sein Vorhaben in die Tat um und machte sich fertig fürs Bett. Er schlief auch sogleich ein, sobald er im Bett lag, und hatte zu dem einen friedlichen Schlaf. Am folgenden Morgen war Harry schon zeitig auf. Von seinen Freunden schliefen noch alle - sogar Hermine, obwohl die sonst immer die erste von ihnen war. Somit zog sich Harry an und ging ihn die Küche zum Frühstücken. Dort befanden sich zurzeit nur Molly, Arthur, Bill, Charlie, Remus, Tonks und - zu Harrys Überraschung - auch wieder Albus Dumbledore. "Guten Morgen, Harry!", begrüßte Molly ihn sogleich, als er die Küche betrat, und eilte, um für ihn einen Teller und Besteck zu holen. Dann lief sie zum Herd. "Was möchtest du, Harry? Rührei oder Spiegelei?", fragte sie ihn. "Hmm, ich denk mal, heute nehme ich Rührei.", antwortete Harry. Dann wandte er sich an Professor Dumbledore. "Sir, wissen Sie, wie ich Professor McGonagall mal treffen könnte?" "Nun ja - normalerweise erst wieder Anfang des Schuljahres. Aber ich könnte dich auch nach Hogwarts mitnehmen und anschließend wieder hierher zurückbringen. Wärst du damit einverstanden, Harry?" Harry nickte. Dann konzentrierte er sich auf seinen Teller voll Rührei, welchen Molly ihm gerade eben vor die Nase gestellt hatte. Es schmeckte herrlich. "Gut, Sir, wann könnte ich dann nach Hogwarts? Ich möchte nämlich so früh wie möglich wieder hier sein. Und außerdem möchte ich, dass sich meine Freunde keine Sorgen machen." Professor Dumbledore strich sich kurz über den Bart, bevor er wieder zu Harry herüber blickte. "Nun, eigentlich könntest du gleich nach dem Frühstück mit mir kommen. Dann wärst du zum Mittagessen, also in drei bis vier Stunden wieder hier. Komme bitte in die Bibliothek, wenn du so weit bist!" Somit verließ Professor Dumbledore die Küche. "Harry - mach dir wegen deinen Freunden keine Gedanken. Ich werde ihnen schon Bescheid sagen.", meinte plötzlich Molly zu Harry. Harry nickte nur. Nachdem er fertig mit seinem Frühstück war, ging er hoch in sein Zimmer. Ron schlief immer noch. Schnell durchwühlte Harry den Koffer nach dem Zauberbuch über Animagi. Er wollte es mit zu Professor McGonagall nehmen. Er fand es nicht auf Anhieb und wollte schon fast verzweifeln, aber plötzlich sah er da vor sich liegen. Endlich hatte er es gefunden. Augenblicklich rannte er wieder mit dem Buch unter dem Arm aus dem Zimmer und eilte zu seinem Schulleiter in die Bibliothek. "Ah gut, Harry!", meinte dieser nur und stand auf, sobald er Harry entdeckte. "Komm!" Er folgte seinem Schulleiter ein bisschen in eine Ecke. "Damit wir nicht entdeckt werden, falls jemand hereinkommt! - Gut, gebe mir bitte deine Hand!" Harry tat dies und Dumbledore disapparierte mit ihm nach Hogwarts. Jedenfalls dachte Harry immer, dass Dumbledore mit ihm disapparieren würde, aber in Wirklichkeit hieß dieser Vorgang ganz anders, es war nämlich Teleportation. Also waren sie jetzt in Hogwarts, aber nicht irgendwo dort, sondern im Büro des Schulleiters. "Harry - Professor McGonagall wird dich jetzt erwarten. Ich habe ihr vorhin eine Nachricht übermittelt. - Komm anschließend einfach wieder in mein Büro. Falls ich noch nicht da sein sollte, dann mach's dir erst einmal hier bequem." Harry schritt die Wendeltreppe vor Professor Dumbledores Büro herunter und trat durch den Durchgang hinter dem Wasserspeier, welcher den Eingang versteckte. Harry ging den Gang entlang durchs Schloss, welchen er jetzt schon all die Jahre entlang marschieren musste. Er kannte ihn - wie bestimmt die meisten Schüler - schon auswendig. Dann kam er endlich nach einer Weile am Klassenzimmer von Professor McGonagall an und klopfte an. "Kommen Sie herein, Mr. Potter!" Harry trat ein. Seine Verwandlungslehrerin saß an ihrem Pult und arbeitete anscheinend gerade an der Vorbereitung für das nächste Schuljahr. "Ach, Professor Dumbledore hat mir schon alles erklärt - wenn ich richtig verstanden habe, wollen Sie ein Animagus werden. Stimmt das so?" Sie schaute ihn durchdringlich an. "Ja, Professor." "Harry - hör mir mal kurz zu. - Da du laut Professor Dumbledore ja jetzt zum Orden gehörst - kannst du bitte in der Freizeit, also in der Zeit, wo kein Unterricht ist, und abseits von anderen Schüler/innen mich dutzen. Nenne mich einfach Minerva. Okay? Alle im Orden dutzen sich gegenseitig." Harry war unangenehm, dass Professor McGonagall ihn bat, sie zu dutzen. Aber natürlich ... im Orden gab es eben übliche Gebräuche und dazu gehörte nun mal das gegenseitige Dutzen. Somit nickte Harry seiner Lehrerin zu. "Nun gut - kommen wir wieder zum eigentlichen Thema zurück. Also - was genau willst du, Harry, wegen der Verwandlung zum Animagus wissen?" Also berichtete Harry seiner Verwandlungslehrerin, dass er schon mehrere Male das Zauberbuch über Animagi durchgelesen habe, aber dass er den benötigten Zauberspruch nicht wissen würde. "Nun ja, Harry - es gibt auch nicht sehr viele Zauberer und Hexen, die diesen Spruch beherrschen bzw. überhaupt kennen. Du hast Glück, dass ich eine derer bin, die ihn kennen. Aber es würde zu lange dauern, bis ich ihn dir fehlerfrei beigebracht habe. Somit muss ich ihn an dir ausführen - aber natürlich nur nach deiner Erlaubnis." "Natürlich, ich möchte es auch so schnell wie möglich hinter mich bringen.", erwiderte Harry. "Dann setz dich mal im Schneidersitz auf den Boden und schließe die Augen. Sobald ich den Spruch an dir ausgeführt habe, wirst du innen vor deinen Augen ein Tier sehen. Das wird dann deine Animagus-Form darstellen. Natürlich können es auch mehrere Tiere sein, aber das gab es bisher nur sehr, sehr selten." Harry setzte sich somit im Schneidersitz auf den Boden, schloss seine Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Er hörte in seiner Nähe seine Lehrerin murmeln: "Photographicus Animagus*." Zuerst passierte nichts und Harry dachte schon, dass es nicht funktioniere. Dann sah wurde etwas vor seinen Augen deutlicher. Es waren - wie Minerva gesagt hatte - Tiere, aber in diesem Fall waren es drei Tiere. 'Wie kann das sein? Außer... ich gehöre zu diesen seltenen Fällen, in denen die Personen mehrere Animagus-Formen hat.', dachte sich Harry. "Hallo Harry Potter!", grüßte das erste Tier ihn. Es stand direkt in seiner Nähe und war ein Phönix. "Hallo!", erwiderte Harry. "Wie heißt du denn?" "Ach - erkennst du mich denn nicht wieder?!" Nun wo der Phönix dies sagte, bemerkte Harry, dass dieser Phönix seinem neu bekommenen Phönix sehr ähnelte. "Bist du es, Flame?", fragte er den Phönix somit. "Ja. Ich bin deine Animagus-Form. Ich werde dich mit den anderen zusammen in den folgenden Wochen unterrichten. "Gut. - Kannst du mir, bitte, dann auch noch deine beiden Freunde vorstellen?" Flame nickte und ging ein Stück zur Seite, so dass Harry jetzt freie Sicht auf die beiden anderen Tiere hatte. Es waren ein schwarz-weißer Wolf und ein kleiner Kauz. "Dies ist Pako!", Flame deutete auf den Wolf. "Und dies ist Freddi!" Nun zeigte Harrys Phönix auf den Kauz. "Nett, euch kennen zu lernen!" Harry musste bei dem Gedanken grinsen, dass er sich gerade mit Tieren unterhielt. "Ach - Harry - ich habe noch jemanden vergessen, dir vorzustellen." Erneut schaute Harry und -... "Harry!" Harry wurde genau in dem Moment an den Schultern wach gerüttelt. Er schlug leicht verärgert augenblicklich die Augen auf und blickte in das Gesicht von seiner Lehrerin. "Hast du sie gefunden?" Sie musste nicht extra sagen, was sie meinte mit "sie" und deshalb nickte Harry schnell. Aber er entschied sich, ihr nur von einer Gestalt zu berichten. Die anderen wollte er noch für sich behalten. Er wählte die Gestalt des Wolfes. "Ja, Minerva, ich habe sie gefunden." Fragend sah sie ihn an und somit fuhr er sogleich fort: "Nun, es ist die Gestalt eines Wolfes." Sie sah ihn leicht verwundert an, sagte aber nicht, warum sie verwundert sei. Im Grunde war es ihm auch egal. "Nun gut, Harry - da du jetzt ja dies bewältigt hast - kannst du den Rest ja alleine schaffen. Oder?" "Klar." Harry wollte gerade aufstehen und zur Zimmertür marschieren, als seine Lehrerin noch irgendetwas zu ihm sagte. "Was meinen Sie, Minerva?" "Ach - ich habe dich nur gefragt, ob du es haben möchtest, dass deine Form im Ministerium ins Register eingetragen wird." "Nein, Minerva." "Dann auf Wiedersehen, Harry. Bis zum baldigen neuen Schuljahresbeginn. Oder vielleicht auch vorher im Grimmauldplatz." Harry nickte nochmals zu und verließ dann das Zimmer in Richtung Professor Dumbledores Büro. 'Ob ich wohl auch über Gedanken mit meinen Animagus-Formen Verbindung halten kann?', grübelte er vor sich. "Klar kannst du es!", ertönte Flame' Stimme. "Hi Flame! - Kann ich jetzt noch denjenigen kennen lernen, den du mir zu letzt hast zeigen wollen?" Flame nickte. "Slina! Kommst du bitte mal zu mir?", rief Flame jemanden. Dann erschien langsam neben Flame eine Schlange auf dem Boden. "Guten Tag, Harry Potter! Schön, dass ich Sie mal kennen lernen darf. Ich bin Ihre vierte Animagus-Form.", zischelte die Schlange leise, aber verständlich. "Die Ehre ist ganz meinerseits. - Aber ich dachte, dass ich nur drei Formen hätte.", erwiderte Harry höflich. Harry verbeugte sich leicht vor der Schlange. "Du heißt Slina?" "Ja, das ist mein Name. Normalerweise heiße ich ja anders, aber ich habe mich so viele Jahre so genannt, dass ich vergas, wie ich in Wirklichkeit hieß. - Und ja, du hast vier Animagus-Formen. Du hast mich vielleicht vorhin nur nicht gesehen." "Slina und Flame - ich muss leider jetzt Schluss machen. Wir können heute Abend oder andermal weiter sprechen.", meinte Harry. "Okay. Auf Wiedersehen." Somit war die Verbindung wieder getrennt und Harry - der gerade eben am Wasserspeier angekommen war - betrat die Wendeltreppe und fuhr dieser nach oben. Oben klopfte er an, aber als sich niemand bemerkbar machte, trat er ein. Er fand ein leeres Büro vor. Aber da fiel ihm wieder ein, was Professor Dumbledore ihm bei der Ankunft gesagt hatte. Er schuf sich geschwind einen gemütlichen Sessel und stellte diesen in die Nähe des offenen Fensters - so dass er hinaus schauen konnte. Als Harry sich hinsetzte, kam auch Fawkes, der Phönix von Professor Dumbledore, angeflogen und setzte sich auf sein Bein. Es verging eine Ewigkeit bis dann endlich die Bürotür aufging und Albus hereinkam. "Hallo Harry. Hat es geklappt?" Harry nickte nur, ohne sich umzudrehen oder aufzuhören, Fawkes zu streicheln. "Kommst du, Harry?" Ein bisschen traurig verabschiedete sich Harry jetzt vom Phönix und ging dann zu seinem Schulleiter. Dann nahmen sie sich bei der Hand und disapparierten in die Bibliothek vom Grimmauldplatz. "Das klappt aber nur bei mir, Harry? Das du dies weißt!", erklärte Albus ihm noch. Harry nickte und verabschiedete sich dann in Richtung seines Zimmers. Er wollte dort noch ein bisschen vor dem Schlafengehen üben. Somit war er auch glücklich, als er das Zimmer leer vorfand. Wahrscheinlich war Ron in Ginnys Zimmer und unterhielt sich mit Hermine, Ginny und Dudley. Dann setzte sich Harry auf sein Bett und begann erstmal mit der Verwandlung seiner Hände. Er hatte sich die Form des Wolfes ausgewählt. Anfangs hatte er damit noch ein bisschen Schwierigkeiten - wie er feststellte - aber als es draußen dunkelte, hatte er es schon geschafft, dass seine Hände in Pfoten umgewandelt waren. Er war innerlich sehr stolz auf sich. Wahrscheinlich hatten James, Remus und Sirius es nicht so schnell hinbekommen. Harry ließ diesen Abend das Essen ausfallen, weil er schon todmüde vom Üben war. Aber das war wahrscheinlich nicht so gut, da er stattdessen dann in der Nacht von Alpträumen heimgesucht wurde. In den Träumen erlebte er wieder - wie zuletzt vor einem Jahr - mit, wie seine Patenonkel Sirius durch den Bogen stürzte. Dadurch wälzte sich Harry dauerhaft im Bett hin und her und konnte nicht ruhig schlafen. Das ging so lange, bis Ron ihn irgendwann dann mitten in der Nacht wach rüttelte. "Was ist denn los, Harry? Hast du wieder Alpträume?" Harry konnte nur nicken. "Ist es 'Du-Weißt-Schon-Wer'?" "Nein, Voldemort kam nicht vor. Der Traum ging wieder ums Geschehen Ende unseres fünften Schuljahres." "Möchtest du gerne was zu trinken, Harry? Das könnte dir vielleicht helfen.", meinte Ron. Harry stimmte zu, indem er Ron zunickte und dieser verließ kurz das Zimmer. Kurz darauf erschien er wieder mit einem Glas Orangensaft. "Danke, Ron!" Damit nahm Harry seinem Freund das Glas aus der Hand und trank es schnell aus. Dann stellte er es neben seinem Bett auf den Nachttisch. "Schlaf noch ein Stück, Harry! Du brauchst besonders den Schlaf! - Guten Nacht!" "Guten Nacht, Ron!" Harry legte sich wieder zurück in sein Kopfkissen und tatsächlich - als er wieder einschlief - hatte er einen ruhigen Schlaf. Am darauf folgenden Morgen zwang sich Harry selbst aus dem Bett. Er wollte jetzt die kommenden Tage von morgens bis abends durchüben, damit er so schnell wie möglich seine Animagus-Formen beherrschte. Als Harry die Küche betrat, war er noch ein bisschen blas von der kurzen Nacht, was wohl auch Molly bemerkte hatte. "Harry, du siehst so blass aus! Hast du schlecht geschlafen?" Harry nickte nur. Er wollte so schnell wie möglich frühstücken. "Rührei oder Spiegelei, Harry?" "Nein danke, Molly. Ich möchte nichts von beiden." Harry rutschte auf die Küchenbank, auf welcher noch niemand. Die restlichen Personen, welche sich noch in der Küche befanden, waren natürlich Tonks, Remus, Bill, Charlie und Arthur. "Charlie - müsst ihr, du und Bill, nicht irgendwann wieder zurück an die 'richtige' Arbeit?", fragte Harry Charlie, während er sich einen Toast mit Marmelade bestrich. "Nein, Harry - wir sind so zu sagen aus Gründen des Ordens 'beurlaubt'. Natürlich müssen wir - sobald der Krieg gegen 'Du-Weißt-Schon-Wer' und seine Anhänger beendet ist - wieder zu unseren Arbeiten zurückkehren." Harry lauschte ihm gespannt. Anschließend unterhielten sich Charlie und er noch über anderes. Nebenher aß Harry seinen Marmeladentoast, strich sich anschließend nochmals einen. "Also, gehe ich mal wieder hoch zu den anderen. Die schlafen nämlich noch.", erklärte Harry Charlie, als er vom Küchentisch aufstand, nachdem er fertig mit dem Frühstück war. Somit ging er aus der Küche. Gerade als er sich dann auf der Treppe befand, kam Molly ihm hinterher geeilt. "Harry - falls du Zeit hast, könntest du dann bitte mal die anderen, Hermine, Ron und Ginny wecken.", fragte Molly ihn. "Natürlich, Molly." In Wirklichkeit hatte er im Moment aber keine Lust dazu, aber dies wollte er ihr nicht auf die Nase binden. "Gut, Harry. Und danke." So trennten sie sich wieder und Harry begab sich weiter auf den Weg zu seinem Zimmer. Als er die Zimmertür öffnete, war da aber noch dunkel. Und im Grunde wollte er am wenigsten einen mürrischen Ron erleben. Somit kehrte auf der Stelle um und schloss die Tür wieder. 'Hm - wo könnte ich ungestört üben?', überlegte sich Harry. Da fiel ihm ein, zu welchem Ort Albus am Tag zuvor mit ihm gegangen war, um nicht entdeckt werden, wenn sie disapparierten. Zu diesem Ort begab sich auch Harry jetzt. Er hockte sich auf den Boden dort in der Ecke der Bibliothek und schloss wieder wie den Tag zuvor beim Üben die Augen. Sogleich befand sich Harry in der Nähe eines Waldes. Er verstand zwar nicht, warum er hierhin kam, aber vielleicht konnte er so den Wolf Pako finden. "Pako! - Wo bist du?", rief Harry in Gedanken nach dem Wolf. "Hier bin ich schon.", ertönte die Stimme des Wolfes. Und tatsächlich, da erschien der Wolf am Rande des Waldes und rannte auf Harry zu. "Hallo Harry!" "Hallo Pako! Wie geht's so mit der Beute?" "Ach, es gibt noch genug zu fressen, aber wenn es so weiter geht, wird es bald nicht mehr genug geben. Du musst nämlich wissen, Harry, ich muss mithelfen, eine siebenköpfige Familie durchzufüttern. Und muss ich eben jeden Tag mit auf die Jagd gehen. - Aber zum Thema: Warum bist du hier, Harry?" "Ich habe dich gesucht, um dich zu fragen: Kannst du mir die Wolfssprache beibringen." Pako setzte sich auf die Hinterfüße. "Ja, das kann ich machen, Harry! - Wie weit bist denn mit der Verwandlung?" "Ich habe bis jetzt nur meine Hände verwandelt. Weiter bin ich noch nicht." "Ich rate dir in der Sache: Komm wieder, wenn du mit der ganzen Verwandlung am Ende bist. Dann werde ich dich in der Sprache der Wölfe einweisen. Und vielleicht wirst du dann auch meine Familie kennen lernen." "Gut, Pako. Dann machen wir es so. - Ach, ich habe noch eine Frage: Weißt du, wo sich dieser Wald befindet?" "Ach, Harry, lass dich überraschen." "Bitte gib mir doch nur einen Tipp.", flehte Harry ihn an. "Hm - einen Tipp kann ich doch geben: Es ist ein sehr gefährlicher und deshalb verbotener Wald. - Uups, vielleicht habe ich jetzt doch zu viel verraten. - Auf Wiedersehen, Harry. Ich muss wieder zurück auf die Jagd." "Auf Wiedersehen, Pako." Sogleich rannte Pako Richtung Wald und war auch schon Sekunden später darin verschwunden. Harry seinerseits öffnete die Augen und streckte sich, weil seine Beine und Arme ermüdet waren, vom langen Sitzen. 'Nun gut, dann lasst uns mal mit der Verwandlung fortsetzen.', sagte sich Harry und schloss abermals die Augen. So übte Harry jeden der folgenden Tage von morgens bis abends durch und hatte nach fast zwei Wochen - was wohl ein Rekord war - die Verwandlung in einen Wolf geschafft. Er war sogar richtig stolz auf dieses Exemplar von Wolf. Im Aussehen sah er fast aus wie Pako, nur die Farbe des Fells war anders: Sie war ein Mischung aus hellbraun und dunkelbraun. Es war ein Tag nach seiner Vollendung der Verwandlung. Heute würde er nicht in der Bibliothek üben. Er entschloss sich stattdessen, mal nach seinen Freunden zu schauen. Er wollte eben mal seine Animagus-Form ausprobieren. 'Nun, bei Hermine, kann ich mir nur vorstellen, dass sie sich in der Bibliothek befindet. Aber bei Ron, Ginny und Dudley - da habe ich keine Ahnung.', überlegte Harry. Dann entschloss er sich aber, zuerst einmal in der Bibliothek nach zu schauen. Und tatsächlich - da saßen sie alle beisammen. Und außerdem befand sich hier auch Albus - was Harry ein wenig verwirrte. * kurzer Rückblick * Es war am Morgen des Tages und Hermine, Ron, Ginny und Dudley gingen zum Frühstücken runter in die Küche. "Leute - wisst ihr eigentlich, wo sich Harry aufhält und warum er nicht mit uns zusammen sein möchte?", fragte Ron die anderen. Er bekam aber nur ein unwissendes Schulterzucken als Antwort. "Nun, Ron, wir können ja nachher mal Professor Dumbledore befragen. Vielleicht weiß er mehr über die Sache." "Gut, machen wir das." Somit betraten die Vier die Küche und frühstücken erstmal gemütlich lange. "Leute - kommt ihr mit in die Bibliothek?", kam die Frage von Hermine. Die anderen Drei sahen gegenseitig an und nickte dann gleichzeitig. "Ja, wir kommen mit.", erklärte Ron. Hermine war zwar erstaunt, warum Ron auf einmal Orte wie die Bibliothek nicht mehr vermied - sowie er es alle die Jahre getan hatte. 'Nun ja, jeder Mensch verändert sich mal.', sagte sich Hermine. Aber zu Ron sagte sie nichts wegen ihres Erstaunens, sondern stand stattdessen vom Küchentisch auf und ging in Richtung Küchentür. "Leute - kommt!" Die anderen kamen eiligst hinter ihr her. 'Vielleicht treffen wir in der Bibliothek auch Professor Dumbledore.', sagte sich Ron. Somit betraten sie Sekunden später die Bibliothek und tatsächlich - da in der Ecke saß in einem Sessel mit hoher Lehne Professor Dumbledore. Aber es gab zu ihrem Glück noch in einigem Abstand eine Gruppe von Sesseln, welche die Vier sogleich beschlagnahmten. Hermine ihrerseits eilte sogleich los und holte sich ein Buch. So saßen sie gemeinsam in der Bibliothek, als doch tatsächlich nochmals die Tür aufging. Hermine entfuhr ein kurzer Schrei, denn es war kein Mensch, der eintrat, sondern ein Wolf. * Ende Rückblick * Harry betrat also in der Form des Wolfes die Bibliothek und was er als erstes vernahm, war Hermines Aufschrei. Nun schauten nicht nur Harrys Freunde zu ihm herüber, sondern auch Albus. Als Harry kurz zu ihm herüber blickte, sah er ein Lächeln aus Albus' Gesicht. Er hatte ihn anscheinend durchschaut. Dann ging er hinüber zu seinen Freunden und ließ sich von ihnen streicheln. Nachdem sie damit fertig waren, legte er sich noch ein Weilchen zu ihnen hin und lauschte, was sie so besprachen. "Leute - wir haben aber immer noch nicht herausbekommen, wo sich Harry befindet!", meinte da Ron. Bei seinem Namen stellte Harry seine Wolfsohren auf und lauschte gespannt. Anscheinend sprachen sie über ihn. "Mensch, sind euch die Augen des Wolfes aufgefallen?!", meinte Hermine auf einmal. "Ja, stimmt. Sie waren hellgrün. Komisch! - Das ist doch nicht üblich, oder?", erwiderte Ginny. "Komisch, weißt du, an wen er mich erinnern könnte, Hermine?" "Ja, mich auch. Aber warum sollte er es uns verschweigen?" Ron sah die ganze Zeit verständnislos zwischen den beiden hin und her. "Leute - von wem sprecht ihr?", wollte er dann doch wissen. Aber Hermine hatte sich schon wieder in ihr Buch vertieft. In diesem Moment entschied sich Harry, die Bibliothek zu verlassen und wieder in sein Zimmer zu gehen, um sich zurück zu verwandeln. Und tat er auch. Anschließend ging er wieder - in seiner Menschengestalt - runter in die Bibliothek. Als er eintrat, rief Hermine sogleich: "Harry! - Wo warst du nur?" Harry setzte sich zu ihnen in den letzten freien Sessel. "Hermine - ich war alle Tage nur in meinem Zimmer und habe nichts getan." Hermine schwieg nun, aber Harry ahnte schon, dass sie es ihm nicht abnahm. "Freunde, ich gehe mal in die Küche, etwas essen." "Harry - es gibt aber in zwei Stunden eh wieder Mittagessen.", rief Ron seinem Freund noch hinter, als der aus der Bibliothek ging. "Hallo, Harry Schatz!", begrüßte Molly ihn. "Morgen Molly! - Ich möchte mir etwas zum Essen mit aufs Zimmer nehmen, wenn das möglich wär. Ich nutze die Tage eben, um mich fürs folgende Schuljahr vorzubereiten.", log Harry ein wenig. "Ist schon in Ordnung, Harry. Warte kurz!" Sie bereitete kurz ein paar Sandwichs für ihn vor, welche sie ihm dann in einer Plastiktüte in die Hand drückte. "Lerne nur fein, Harry!" Augenblicklich verschwand Harry wieder aus der Küche in Richtung seines Zimmers, in welchem er es sich gemütlich auf seinem Bett machte, aber noch die Vorhänge zur Sicherheit zuzog. Dann ging er wieder auf die Suche nach Pako. Es dauerte dieses Mal aber nicht so lange, bis er ihn fand, weil er sich entschlossen hatte, zuerst einmal beim Verbotenen Wald von Hogwarts zu schauen. Und tatsächlich - da stand schon Pako und wartete sehnlichst auf ihn. "Komm, Harry!", meinte er sogleich. "Ich zeige dir meine Familie." Urplötzlich befand sich Harry selbst beim Verbotenen Wald. "Wie hast du das gemacht?", fragte Harry. "Ach, das war nur ein einfacher Zauber.", erklärte Pako ihm. Somit lief er wieder los und Harry folgte ihm eiligst. "Pass auf, Harry! Hier im Wald gibt es gefährliche Kreaturen!" "Das weiß ich schon, Pako. Ich gehe nämlich hier auf die Schule." "Dann können wir uns ja bald öfters sehen!" Während sie so durch den Wald liefen, begegneten sie verschiedenen Kreaturen. Auch einigen Zentauren. Sie waren komischerweise unruhig. "Guten Tag, Pako!", begrüßte der Zentaur Ronan, welcher - wie Harry wusste - der Anführer war. "Guten Tag, Ronan!" "Guten Tag, Ronan!", begrüßte Harry den Zentauren, als sich dieser dann ihm zu wandte. "Guten Tag, Harry Potter!" "Woher wussten Sie das?", fragte Harry verdutzt. "Wir spüren es einfach! - Schönen Tag!" Somit eilte Ronan mit den anderen Zentauren weiter und Harry und Pako konnten auch ihren Weg fortsetzen. Nach einer Weile hatten sie dann endlich eine Lichtung erreicht, wo sich eine Höhle befand. Diese Lichtung war Harry noch völlig unbekannt. "Hier ist mein Zuhause, Harry!", erklärte Pako. Dann kamen drei ein bisschen kleinere Wölfe aus der Höhle auf sie zu gerannt. "Hallo Pako!" "Hallo ihr Drei! - Das ist Harry. Er ist mein Schüler. - Harry, das sind meine Geschwister Imiak, Itsi und To." Die drei Wölfe rannten jeder um Harry herum und beschnüffelten ihn kurz. Dann fingen sie an zu wedeln. "Hallo Harry! Schön dich kennen zu lernen! Wo lebt dein Rudel?", fragte ihn Itsi, die Zweitälteste von den Dreien. Harry musste lachen. "Ich bin kein echter Wolf. Ich bin nämlich ein Mensch." Imiak, Itsi und To sahen ihn erstaunt an. "Leute - wo bleibt ihr nur?", ertönte aus dem Inneren der Höhle eine Stimme. "Harry, das ist Akhuna, unsere Alphaweibchen. - Kommt!" Somit begaben sie sich in die Höhle, wo sie auf das Alphamännchen Palo Khan und das Alphaweibchen Akhuna trafen. Sogleich sprangen sie auf und kamen zu ihnen rüber. Palo Khan beschnüffelte auch seinerseits Harry und war mit ihm zufrieden. "Willkommen, Harry!", begrüßte er ihn. "Danke, Palo Khan!", erwiderte Harry erfreut. "Ich heiße dich auch willkommen, Harry!", meinte Akhuna. "Danke, Akhuna!", erwiderte Harry erfreut über die freundliche Begrüßung. "Komm, leg dich doch zu uns. Erzähl uns etwas von deinem Leben. Von den Menschen." "Ich kann aber nicht lange bleiben. Wenn es dunkelt, muss ich zurückgehen. Sonst machen sich meine Freunde Sorgen um mich. Natürlich komme ich morgen wieder." "Wenn du uns das versprichst, dann geht es in Ordnung.", meinte Palo Khan. Somit legte sich Harry zu ihnen und erzählte ihnen so das eine und andere von seinen Abenteuern während seines Lebens. Dann fing aber auch schon an zu dunkeln und Harry musste - ob er wollte oder nicht - gehen. "Bis morgen!", rief er ihnen zu. "Warte, Harry!", rief Pako ihm hinterher. Harry blieb stehen und wartete. "Ich wollte dir noch sagen: Morgen brauchst du meine Hilfe nicht mehr. Da du jetzt diesen Ort kennst, kannst du immer hierher kommen, indem du einfach an ihn denkst. Ich erwarte dich dann morgen vor der Höhle. Wann wirst du kommen?" "Ich denke - so mit den ersten Sonnenstrahlen!" "Okay!" Dann trennte sie sich wieder. Harry dachte fest an den Ort, wo er hinwollte, nämlich in sein Bett. Und augenblicklich befand er sich dort auch wieder. Schnell schnappte er sich noch zwei der Sandwichs aus der Tüte und legte dann die Tüte in die Schublade seines Nachttisches. Nachdem er fertig mit dem Essen war, zog er sich noch den Pyjama an und legte sich dann zum Schlafen hin, weil er todmüde war. So vergingen die folgenden Tage eigentlich ähnlich wie dieser Tag: Harry besuchte Pako und seine Familie, lernte neben die Wolfssprache. Diese war einfach - wie er fand - und er hatte sie schnell gelernt. Dann kam der letzte Tag. Er hatte jetzt sieben Tage lang - heute wär der siebte Tag - Pako und seine Familie besucht. In einer gewissen Weise machte er ihn traurig, zu wissen, dass er jetzt für eine Weile seinen Freund nicht besuchen konnte. 'Harry, du wirst ihn doch spätestens in Hogwarts wieder sehen!', rief sich ins Gedächtnis. 'Und außerdem fängt Hogwarts ja auch in vier Tagen an. Juchhu!' So verschwand doch wieder seine Traurigkeit. Er aß schnell zwei der Weasleys' Sandwichs, verwandelte sich und machte sich auf den Weg zum Verbotenen Wald bzw. zur Höhle von Pakos Familie. Minuten später war er auch schon dort und Pako erwartete in halb erfreut, halb traurig. "Warum bist du so traurig, Bruderherz?", begrüßte Harry ihn in der Wolfssprache, welche er schon perfekt beherrschte. "Ach, Harry - ich bin traurig, weil heute der letzte Tag ist." "Ach, Pako - in genau vier Tagen beginnt auch schon wieder mein Schuljahr in Hogwarts, wo wir uns dann so gut wie täglich zu fast jeder Stunde - außer natürlich zu den Zeiten, in den ich Unterricht habe - sehen können. - Also sei bitte nicht traurig!" Pakos Miene erhellte sich auch augenblicklich wieder. "Wenn das so ist, dann ist es gar nicht schlimm." Plötzlich rannte Pako los, wobei er Harry noch zu rief: "Komm, Harry!", bevor er im Wald verschwunden war. Harry ließ er sich nicht zweimal sagen und rannte blitzartig hinter seinem Freund her. So rannten sie eine Weile quer durch Verbotenen Wald, was Harry als Mensch nie in den Kopf gekommen wär, weil er wusste, dass es viel zu gefährlich war. Aber für die Wölfe waren die Gefahren, welche hier lauerten, nicht gefährlich, mindestens die meisten. Natürlich gab es auch die ein oder andere Kreatur, welche für sie gefährlich war, aber solches Pack vermieden sie einfach. Plötzlich kamen sie auf eine andere Lichtung, die ihm, Harry, genauso unbekannt war. 'Mensch, Leute - ich merke erst jetzt, dass ich denn Wald eigentlich im Grunde gar nicht kenne. Ich dachte immer, weil ich so oft mit Ron und Hermine oder nur mit Ron hier rumgestreift bin, dass ich kennen müsste.', dachte Harry in Gedanken. Auf dieser Lichtung befand sich ein See, der etwas kleiner als der See auf Schulgelände war. "Wuff! Harry - kommst du mit mir schwimmen?" Begierig sprang Pako in den See. Harry tat es ihm nach und sprang auch rein. Das Wasser war angenehm kühl. Und da es heute - hier in Hogwarts - sonniges und besonders warmes Wetter hatte, kam der See genau richtig. 'Was die anderen wohl für ein Bad in so einem See machen würden?', überlegte sich Harry. Sie blieben noch eine Weile drin, bis es dann auch zu kühl wurde, weil urplötzlich die Sonne hinter einer Wolke verschwand. Am Ufer stehend schüttelten sie sich dann gründlich ihre Felle aus, so dass die Haare letztendlich in alle Richtungen abstanden. Das sah komisch aus. "Pako - weißt du eigentlich, wie spät es ist?", fragte Harry ihn plötzlich. "Warum fragst du? - Natürlich weiß ich so was. Ich brauch dazu aber nicht wie ihr, Menschen, eine "Uhr", sondern: Ich lese die Zeit am Sonnenstand ab. Dadurch ist es zwar nicht so genau wie bei euch, aber immerhin weiß ich in etwa, wie spät es im Moment ist. - Jetzt ist es schon Mittag vorbei und es auf den Abend zu." "Danke, Bruder." Harry strich Pako brüderlich mit der Pfote über den Kopf. Dazu muss man wissen: Akhuna, das Alphaweibchen, hatte ihn in ihrer Familie als Wolf aufgenommen und so war er jetzt ein Familienmitglied. Das machte Harry in gewisser Weise glücklich, da er jetzt eine Familie hatte, die sich um ihn kümmerte. Zwar war Molly auch irgendwie wie eine Mutter für ihn, aber trotzdem war die Weasleyfamilie nicht Harrys Familie. "Pako - ich muss langsam wieder zurück. Da es schon Nachmittag ist - wie du sagtest - ist es Zeit Abschied zu nehmen." "Wirklich, Harry?" Pako standen Tränen in den Augen, so dass Harry sich einfach gezwungen sah, seinen neuen Bruder zu umarmen. Zwar ging das als Wolf schwer, aber es ging. "Mensch, Bruder, wein doch nicht. Denk an meine Worte - wir sehen in vier Tagen eh wieder in Hogwarts." Augenblicklich wischte sich Pako mit einer Pfote die Tränen weg und lächelte wieder ein Wolfslächeln. "Komm, Harry - du musst dich noch von Akhuna, Palo Khan, Imiak, Itsi und To verabschieden." Pako rannte schnell vorweg und kurze Zeit drauf kamen sie schon bei der Wolfshöhle an. "Mutter, Vater - Harry muss leider gehen, aber er möchte sich noch von euch verabschieden, da es heute der letzte Tag fürs erste ist. Er meinte aber, dass wir uns in vier Tagen frühestens wieder sehen werden." Akhuna und Palo Khan, die Wolfseltern, kamen langsam aus der Höhle geschritten. "Schon, Harry?" Akhuna sah Harry traurig an. "Ja, Mutter. Leider!" Harry fand, dass es angenehm war, wenn man das Wort "Mutter" aussprach. Es kribbelte dann immer so schön - wie er meinte zu verspüren. "Du weißt ja, Harry, du kannst jeder Zeit kommen, wenn du Hilfe brauchst oder wenn du Sorgen hast. Wir sind deine Familie und werden dir so gut - wie wir können - helfen. Vergiss das nie!" "Nein, Mutter, das werden nie vergessen. Wie ich auch euch nie vergessen werde. Ihr seid meine erste richtige Familie, seitdem ich denken kann. Zwar hatte ich früher eine Mutter und einen Vater wie jeder Mensch, aber Lord Voldemort hat sie mir fortgenommen. Und das ist auch eine Sache, für die er irgendwann mal bitter büssen muss." "So ist gut, Sohn, aber übertreibe es bitte nicht, so dass es vielleicht sogar dich am Ende trifft. Wir wären sehr, sehr traurig, wenn wir ein Familienmitglied verabschieden müssten.", sprach Palo Khan. "Schon okay, Vater. Ich muss jetzt leider wirklich gehen. Aber in vier Tagen sehen wir uns dann frühestens wieder. Bis bald!" Traurig verabschiedete Harry sich von jedem Familienmitglied, ob Vater, Mutter, Bruder oder Schwestern. Dann schritt er langsam von der Lichtung in Richtung Waldausgang. Von dort transportierte er sich dann anschließend zurück in sein Bett. Da er heute Morgen gegangen war, ohne sich umzuziehen, tat er es jetzt. Er tauschte seinen Pyjama gegen eine schwarze Hose und einen roten Pullover um. Dann nahm er sich noch das letzte Sandwich von Molly und aß es schnell auf, bevor er bemerkte, dass er einen Briefumschlag übersehen hatte, welcher auf seinem Nachttisch lag. 'Wer schreibt mir wohl?', fragte sich Harry. Aber auf dem Briefschlag lag noch ein Zettel mit der Handschrift von Hermine. Harry! Dieser Brief kam heute Morgen mit der Post. Er enthält die Sachen, welche wir für Hogwarts in diesem Jahr benötigen. Molly hat beschlossen, dass wir morgenfrüh, also am Freitag, in die Winkelgasse gehen werden, um alle Sachen zu erledigen, die wir noch nicht vor paar Wochen erledigt haben. Bitte sei morgen um 6 Uhr beim Frühstück, so dass wir um 7 Uhr losgehen können. Deine Hermine Harry öffnete nun den Briefumschlag und las schnell die Liste mit den benötigten Gegenständen und Büchern durch. Da sie die Umhänge schon eingekauft hatten und es dieses Jahr - laut Liste - nicht so viele neue Lehrbücher zu kaufen gab, würde es morgen schnell erledigt sein. Da er nun nichts mit seiner Zeit anzufangen wusste und er eh noch müde von den letzten Tagen war - er hatte sich noch nicht wirklich an die Verwandlung gewöhnt - entschloss er sich, doch wieder ins Bett zu gehen und zog kurzerhand seinen Pyjama wieder an. -------------------------------------------------------------------------------- *Ist kein wirklicher Zauberspruch. Ich habe ihn nur erfunden. Er lässt die Animagus-Form innen vor den Augen des anderen Menschen erscheinen. Kapitel 12: Ein normaler Ausflug in die Winkelgasse --------------------------------------------------- Es war herrlicher Sonnenschein draußen, als Harry am folgenden Morgen die Augen aufschlug und aus dem Fenster schaute. Es war das perfekte Wetter für den geplanten Ausflug in die Winkelgasse. 'Hoffentlich lassen uns Lucius, Bella und die anderen heute mal in Frieden?', dachte Harry, während er sich gemütlich die schwarze Hose mit dem roten Pullover vom Vortag anzog. Als Harry dann die Treppe runterkam, konnte er schon hören, dass sehr viele Leute in der Küche sein mussten, denn es schon vom Flur aus ein Höhlenlärm zu hören. Gerade als Harry die Küche betrat, setzte sich Ron an den Küchentisch. "Harry - hier ist noch ein Platz frei!", rief Ron ihm zu und deutete auf den Platz neben sich auf der Küchenbank. Augenblicklich lief Harry zu ihm herüber und setzte sich. "Freunde - habt ihr gut geschlafen?", fragte Harry, in die Runde schauend. Ron, Ginny, Hermine und Dudley, alle nickte sie einstimmig. Nachdem sie gefrühstückt hatten, war er kurz vor 7 Uhr - wie geplant. Hermine und Ginny übernahmen es, kurz den Tisch abzuräumen, während Harry, Ron und Dudley zusammen mit Remus und Tonks, welche auch in der Küche gewesen waren, schon mal die Küche verließen. "Kinder, habt ihr alle eure Briefe dabei?", ertönte auf einmal die Stimme Mollys hinter ihnen. Sie kam gerade die Treppe herunter. Harry eilte sogleich los, da sein Brief noch oben im Zimmer lag. "Harry, bringst du mir meinen auch bitte mit?!", rief Ron ihm nach. Harry fand beide Briefe ziemlich schnell und war wieder schnell bei den anderen. In der Zwischenzeit war die Mannschaft auch vollständig. "Also los!" Und so ging die Gruppe wieder in die Küche, wo sich der Kamin befand. "Also - jeder weiß wie es geht.", meinte Molly. "Wir treffen uns erstmal im Tropfenden Kessel. Dann schauen wir weiter." So gingen Ginny und Dudley zum Kamin, während die anderen nach und nach jeder disapparierte. Molly wollte als letzte und auch erst, wenn auch Ginny und Dudley abgereist waren, verschwinden. Aus dem Grund war auch noch da, als plötzlich ihr Mann Arthur nach Hause kam. "Ach Molly, gut, dass ich jemanden antreffe. Ich wurde vorhin vom Sankt Mungos Krankenhaus angerufen. Sie meinten, dass Harrys Onkel heute entlassen werde. Jemand müsste ihn eben abholen. Vielleicht wäre es am besten, wenn es Harry und Petunia täten. Regel du das bitte mit ihm! Okay?" "Das mache ich schon, Arthur. Tschüss! Ich muss jetzt los. Die warten schon im Tropfenden Kessel auf mich. Wir müssen doch die Schulsachen besorgen." Arthur nickte nur verständnisvoll und ging auch wieder. Molly konzentrierte sich nun aufs Disapparieren und Sekunden später war sie dann im Tropfenden Kessel. "Molly! Hier drüben sind wir!", kam es von der anderen Seite des Raumes. Dort standen sie alle nahe dem Durchgang zum Hinterhof der Gaststube. "Gut, Leute - kommt!", meinte Molly, als sie alle inspiziert hatte. Sie schritten nun mit Molly an der Spitze hinaus auf den Hinterhof, wo sich - wie bekannt - der Durchgang zur Winkelgasse befand. Anschließend tippte sie dritten Backstein von links und ging dann zwei Schritten zurück, wobei es die anderen auch taten. Augenblicklich öffnete sich ein torähnliches Loch in der Mauer, durch die diese Gruppe nun durchmarschierte. Dudley - der im Grunde beim letzten Besuch der Winkelgasse nicht viel von ihr mitbekam, wegen diesem Kampf - staunt jetzt nicht schlecht, als er sich urplötzlich wieder hier befand. Während sich Hermine, Ron und Ginny darüber unterhielten, wo sie zuerst hingehen sollten, zog Molly Harry zur Seite, um mit ihm wegen seinem Onkel zu sprechen. "Harry - Arthur hat mir gerade noch berichtet, dass dein Onkel heute aus dem Sankt Mungos Krankenhaus entlassen werde. Kannst du ihn dann heute abholen?" "Natürlich, Molly. Ich werde mich hier beeilen und dann in den Grimmauldplatz zurückkehren, um mit Petunia zu sprechen. Selbstverständlich werden wir ihn abholen. - Das bin ich ihm wenigstens schuldig, wenn er schon wegen mir verletzt wird." "Ach, Harry - rede doch nicht so einen Unsinn. Es ist nicht deine Schuld!" Molly legte Harry freundschaftlich den Arm auf die Schulter. "Komm, ich muss meine Bücher besorgen. Sonst bin ich noch in Stunden hier.", wechselte Harry plötzlich das Thema und ließ Molly allein stehen. Sie waren jetzt beim Laden 'Flourish und Blotts' angekommen. Dort kauften alle Hexen und Zauberer schon seit Generationen ihre Zauberbücher. Und um dies jetzt auch zu tun, betraten Harry, Ginny, Ron und Hermine in Begleitung von Molly und Dudley den Laden. Remus und Tonks hatten sich schon seit einer längeren Zeit von ihnen getrennt. Man hatte ausgemacht, dass man sich in zwei Stunden wieder beim Eisladen 'Florean Fortescues' treffen würde. Im Laden trennte sich Harry von seinen Freunden, um seine Bücher zusammen zu suchen. Er eilte in die entsprechende Ladenecke. Aber plötzlich schritt die Frau des Ladens auf ihn, um ihn zu fragen, ob er Hilfe benötige. Harry zeigte ihr den Zettel mit den benötigten Büchern. Sie verschwand kurz mit dem Zettel in der Hand, um kurz darauf dann mit dem Bücherstapel wieder zurückzukommen. "Hier, junger Mann, ihre Bücher. Brauchen Sie sonst noch etwas?", fragte sie ihn. "Nein, ich brauche nichts mehr, aber trotzdem danke für die Hilfe.", erwiderte Harry höflich. Harry verließ nun den Laden wieder, nachdem er noch kurz an der Kasse die Bücher bezahlt hatte. Draußen musste er zum Glück nicht lange warten, da die anderen auch ziemlich schnell nach ihm herauskamen. "Nun mal gucken! Wir brauchen noch einen neuen Kessel für Zaubertränke, dann müssen wir unsere Utensilien auffüllen und noch beim Schreibwarenladen neue Pergamentrollen und neue Schreibfedern kaufen.", zählte Hermine ihnen auf, als sie sich wieder zusammenfanden. "Und ich brauche noch Eulenkekse für Hedwig.", fügte Harry hinzu. "Das brauche ich auch für Pig.", meinte Ron seinerseits. "Gut, Leute - dann bilden wir zwei Gruppen. Ginny und ich gehen gemeinsam und ihr Drei geht zusammen. Okay?" Harry schaute kurz zu Ron. Dieser nickte nur. "Okay, Hermine. - Dann mal los!" Somit trennten sich die zwei Gruppen. "Ach, Hermine und Ginny - wir treffen uns nachher, also so in einer 90 Minuten bei 'Florean Fortescues'.", rief Harry ihnen noch nach. Hermine nickte ihm zu als Antwort. So besorgten Ron und Harry endlich ihre restlichen Sachen, während Dudley sie begleitete. So konnte er jetzt auch noch den Rest der Winkelgasse kennen lernen. Sie hatten die Sachen auch schnell zusammen und so hatte sie noch eine halbe Stunde Zeit, bis sie sich am Treffpunkt einfinden müssten. "Ron - wir können doch mal deine Brüder Fred und George in ihrem Laden besuchen, oder?", fragte Harry seinen Freund. "Klar, klasse Idee, Harry!", antwortete dieser. "Harry - wer sind Fred und George?", fragte plötzlich Dudley. "Und die haben einen Laden?" "Also, Dudley - Fred und George sind die Zwillingsbrüder von Ron und Ginny. Ja, sie haben einen eigenen Laden eröffnet. Damit haben sie Ende unseres fünften Schuljahres angefangen, ab dem, als sie nicht mehr zu Schule gingen. Es ist ein Scherzartikelladen und er heißt 'Weasleys Zauberhaften Zauberscherzen'.", erklärte Harry seinem Cousin. Kurze Zeit drauf kamen sie vorm Laden an. Aber dort trafen auf eine Person, von der sie so was nicht erwartet hatten. Es war Hermine und Ginny. Anscheinend hatten sie die gleiche Idee gehabt. "Habt ihr auch schon alles zusammen?", fragte Hermine sie. Harry nickte daraufhin. Dann traten sie in den Laden, worauf sogleich Fred und George angelaufen kamen. "Ah, hoher Besuch!", scherzte Fred. "Na, habt ihr eine Einkaufstour gemacht?" "Ja, Fred. Und jetzt wollten wir noch kurz mal bei euch vorbei schauen.", meinte Hermine. "Stell sich das einer mal vor, Hermine ist hier!" Fred und George fingen an zu grinsen. "Ach, hört auf!", meinte Hermine nur. "Fred, George - darf ich euch jemanden vorstellen. Selbstverständlich kennt ihr ihn eigentlich schon, aber Dudley kennt euch noch nicht so gut. - Dudley, das sind jetzt Fred und George, Rons Brüder." "Hallo Dudley.", meinten Fred und George wie aus einem Mund. "Hi.", entgegnete Dudley nur. "Leute, kommt, wir müssen zum Eisladen. Die Zeit ist nämlich fast um. Wir haben nur noch eine Viertelstunde.", meinte Ginny plötzlich. "Ja, okay, Schwester. Wir kommen ja.", erwiderte Ron darauf. Sie abschiedeten sie eiligst noch von den Weasleyzwillingen und verließen dann den Laden wieder. Draußen vorm Laden fiel Harry noch ein, dass er ja noch in der "Magischen Menagerie" Eulenkekse kaufen wollte. "Ron - wir haben die Eulenkekse vergessen zu kaufen.", erinnerte Harry seinen Freund. "Hermine - wir kommen gleich zu 'Florean Fortescues' nach.", sagte Harry dann auch noch seiner Freundin. "In Ordnung, Harry! Bis gleich dann!", antwortete diese ihm. Also eilten sie in Richtung "Magische Menagerie". Der Weg dorthin war zum Glück nicht so weit und somit waren schon nach zwei Minuten dort angelangt. Eiligst traten sie in den Laden. Im Laden trat Harry an die Theke und wartete auf die Bedienung. "Was wünscht der Herr?", ertönte plötzlich eine Stimme. Der Ladenbesitzer war zurück. "Ich hätte gerne eine Packung Eulenkekse." Sogleich holte der Mann eine Tüte Eulenkekse aus dem Regal hinter der Theke und legte sie vor Harry auf die Theke. Dann bezahlte Harry noch und packte sie ein. Anschließend verbrachte die Zeit, welche Ron brauchte, um seine Sachen einzukaufen, mit dem Durchstöbern des Ladens. In einer Ecke des Ladens entdeckte er urplötzlich einen kleinen Käfig mit einer Kobra. Sie schlief mit halbgeschlossenen Augen vor sich hin. ∫Hallo!∫, sprach Harry auf Parsel zu ihr. Erschrocken fuhr der Kopf der Schlange hoch. Sie waren daran nicht gewöhnt, dass ein Mensch mit ihnen sprach. ∫Ach, Harry Potter - du bist es?!∫, antwortete sie nur. Augenblicklich beruhigte sie sich wieder. ∫Du kennst mich?∫, erwiderte Harry erstaunt. ∫Natürlich - ich bin schließlich Slina.∫ ∫Ach wirklich - Bist du käuflich?∫ ∫Ja, Harry!∫ Harry öffnete sogleich das Türchen des Käfigs und holte sie heraus. ∫Möchtest du dich gerne um meinen Arm schlängeln? Dort ist es warm.∫ ∫In Ordnung, Harry.∫ Somit legte Harry sie vorsichtig auf seinen Arm und Slina machte sich gemütlich. Dann legte Harry wieder sein T-Shirt über sie, so dass niemand sie sah. "Harry - kommst du!", kam der Ruf von Ron. "Ja, ich komme ja.", entgegnete Harry schnell und ging wieder nach vorne in den Laden. "Warte bitte schon mal draußen, Ron! Bitte!", bat Harry seinen Freund. Dieser nickte und verließ den Laden. Danach schritt Harry nochmals zur Kasse. "Wünscht der Herr noch etwas?", fragte der Verkäufer. Harry krempelte schnell seinen Ärmel hoch. "Ich möchte sie gerne kaufen. Das geht doch, oder?" "Natürlich, junger Mann." Schnell legte Harry die Summe hin, welche der Mann ihm nun nannte, und verließ dann auch den Laden, nachdem er seinen Ärmel wieder heruntergekrempelt hatte. "Da bist ja endlich, Harry! Was hast du noch gemacht?" "Ich hatte nur etwas vergessen. - Komm, die anderen warten schon!" Harry rannte los und Ron folgte ihm eiligst. "Nicht so schnell!", meinte Ron außer Puste. "Geht nicht anders! Tut mir Leid!", erwiderte Harry ganz und gar nicht außer Puste. In dieser Sache hat es einen Vorteil, dass er angefangen hatte, von Zeit zu Zeit zu joggen. Kurz darauf kamen sie dann endlich bei 'Florean Fortescues' an, wo Hermine und Ginny zusammen mit Remus und Tonks und Molly und Dudley an einem Tisch saßen und schon ungeduldig auf sie warteten. "Na endlich! Warum könnt ihr nicht mal pünktlich sein?", meinte sogleich Molly. "Tut uns Leid, Molly! Aber es ist meine Schuld. Ich hatte noch etwas in der 'Magischen Menagerie' entdeckt gehabt und musste es kaufen. Deshalb dauerte es etwas länger.", erklärte Harry ihr. "Schon in Ordnung, Harry! Aber denkt bitte nächstes Mal an die Zeit!" Somit riefen sie jetzt den Kellner und bestellten. Minuten später kamen dann auch die Eis und jeder aß glücklich seine Portion. Anschließend bezahlte jeder und sie verließen die Eisdiele. "Leute - wir müssen jetzt zurück in den Grimmauldplatz. Hat jeder seine Sachen?", meinte Molly. Alle nickten und somit begaben sie sich in den Tropfenden Kessel, wo Ginny und Dudley den Kamin benutzten. Stunden später waren sie dann auch alle wieder im Grimmauldplatz Nr. 12 angekommen. Kapitel 13: Genesung von Onkel Vernon ------------------------------------- Harry trennte sich sogleich von seinen Freunden und ging nach oben zu Petunia. Er klopfte kurz an und als sie "Herein!" rief, betrat er dann das Zimmer. "Petunia - ich wollte etwas mit dir besprechen! Arthur Weasley - der Ehemann von Molly - hat gemeint, dass Onkel Vernon heute aus dem Sankt Mungos Krankenhaus entlassen werden würde. Ich wollte dich fragen, ob du mich begleitest." "Natürlich komme ich mit. Wann möchtest du denn aufbrechen?", meinte Petunia. "Nun - am liebsten sofort.", erwiderte Harry. "Dann bin ich in fünf Minuten unten an der Haustür." "In Ordnung, Petunia. Bis gleich!" Somit ging Harry wieder aus dem Zimmer und machte sich auf die Suche nach den anderen. Als er dann kurz in sein Zimmer schaute, entdeckte er dort Ron sitzen. "Ron - weißt du zufällig, wo Hermine und die anderen sind.", fragte Harry seinen Kumpel. "Ginny, wollte sich aufs Zimmer verziehen. Und Hermine meinte, dass sie in die Bibliothek wollte. Wo Dudley ist, dass weiß ich nicht.", antwortete Ron ihm. "Danke, Ron. Bis später." "Wohin willst du denn?", fragte Ron. "Ach, ich gehe gleich mit Petunia meinen Onkel abholen. Er wird heute entlassen." "Okay, Harry. Dann bis später." Harry ging nun die Treppe wieder nach unten, um in der Bibliothek nach Hermine zu schauen. Dort fand er sie auch. "Hi Harry!", rief Hermine erfreut, von ihrem Buch aufschauend, welches sie gerade las. "Hallo Hermine!" Er setzte sich in einen freien Sessel, der bei ihr stand. "Ich wollte dich fragen, ob du mitkommen möchtest. Wir - Petunia und ich - werden meinen Onkel Vernon abholen. Er wird heute nämlich aus dem Krankenhaus entlassen." "Ehm, Harry - es geht leider nicht. Dieses Buch hier ist einfach zu spannend. Ich möchte es jetzt nicht aus der Hand legen.", erwiderte Hermine. "Ist schon in Ordnung, Hermine!", meinte Harry, mit den Schultern zuckend. "Tschau, Harry." Somit verließ Harry die Bibliothek und traf auf dem Flur schon auf seine Tante. Es war Zeit zum Gehen. "Also gut, dann lass uns verschwinden. Wir werden den Bus nehmen.", sagte Harry zu Petunia. "Okay, Harry.", erwiderte sie nur. Sie verließen das Haus und standen Sekunden später wieder auf der Straße an Stelle, wo Harry beim letzten Mal den "Fahrenden Ritter" gerufen hatte. Und dies tat es jetzt wieder, indem er wiederum die Zauberstabhand ausstreckte. 'Peng!', schon stand der Bus wieder vor ihrer Nase. "Hallo Harry!", rief Stan, als er ihn erblickte. "Hi Stan!" Eiligst stiegen Petunia und er in den Bus ein. "Eine Fahrt zum normalen Preis für zwei Personen." "In Ordnung. Setzt euch!" Harry durchquerte den Bus und hockte sich auf einen freien Sessel, wobei es seine Tante ihm nachmachte und neben ihn auf einen anderen freien Sessel setzte. 'Peng!', weiter ging die rasante Fahrt. "Harry - wohin soll die Fahrt eigentlich gehen?", ertönte plötzlich die Frage von Stan, der sich zu ihnen gestellt hatte. "Wieder zum Sankt Mungos Krankenhaus. - Wir holen nämlich meinen Onkel ab. Der wird heute entlassen.", erklärte Harry ihm. "In Ordnung. Wir müssten bald da sein." Und wieder ein 'Peng!' und sie befanden sich jetzt wieder auf der Straße in der Nähe vom Krankenhaus. Da sah Harry auch schon auf der rechten Seite. Ernie lenkte den Bus zum Straßenrand und hielt an. "Tschau, Harry! Bis später!", rief Stan ihm nach, als sie aus dem Bus stiegen. "Tschau, Stan!", entgegnete Harry. Dann verschwand der Bus wieder mit einem 'Peng!'. Und Harry ging in Richtung Sankt Mungos Krankenhaus, wobei Petunia ihm folgte. Minuten später waren sie dann in der Zentrale angelangt, wo Harry sogleich zu den Fahrstühlen eilte, weil er schon vom letzten Mal wusste, wo sich das Zimmer von Onkel Vernon befand. Wiederum Minuten später waren sie dann endlich im Vierten Stock beim Zimmer 404 angekommen. Petunia klopfte an. "Herein!", kam der Ruf von Vernon. Eiligst traten sie ein. Vernon saß schon fertig an einem Tisch. "Da seid ihr ja endlich!", meinte er ungeduldig. "Hallo Schatz!", begrüßte Petunia ihn, wobei sie ihm noch einen Kuss gab. "Hallo Petunia! - Haben 'diese Typen' dich richtig behandelt?", sagte er, wobei er mit einem komischen Blick in Harrys Richtung schaute. Harry wusste nicht, was dieser Blick zu bedeuten hatte. "Vernon! - Bitte ändere dich mir zu Liebe! In Ordnung?", erwiderte Petunia mit einem bisschen schockierten Gesicht. "Du musst nämlich wissen, dass diese Leute ganz in Ordnung sind. Auch wenn sie Zauberer bzw. Hexen sind, sind sie genauso Menschen wie wir. Also ändere dich, wenn du nicht möchtest, dass ich mich von dir trenne! Und dies meine ernst!" "In Ordnung, Petunia. Ich werde es versuchen, aber glaube ja nicht, dass ich mich von heute auf morgen ändern werde. Das geht nicht so schnell.", erwiderte Vernon. "Okay. Schluss jetzt! Kommt endlich!", mischte sich Harry ein. "Ich habe nicht ewig Lust, hier rum zu stehen und Bäumchen zu schlagen." "Ist schon gut, Potter...", meinte sein Onkel, aber als er Petunias strengen Blick sah, korrigierte er sich: "Harry meinte ich natürlich." Somit ging Harry der kleinen Gruppe vorweg aus dem Zimmer und zu den Fahrstühlen. Zehn Minuten später waren sie wieder draußen auf der Straße. Inzwischen war es etwas frischer geworden, da ein Wind wehte. Harry beobachtete seine Tante und seinen Onkel, während er auf sie wartete. 'Jetzt sieht er ganz gut aus! Warum hat er nur noch nicht früher an eine Diät gedacht?', ging es ihm durch den Kopf. Als sie dann endlich bei ihm standen, streckte Harry seinen Zauberstabhand aus und augenblicklich er der "Fahrende Ritter" wieder vor ihnen. "Hi Harry! Wieder auf der Heimreise?", begrüßte Stan ihn wieder. "Ja." Schnell stiegen sie wieder ein und suchten sich drei freie Sessel. "Fest halten, wir starten.", rief Stan. Und Sekunden später wechselte der Bus mit einem lauten 'Peng!' wieder den Ort. "Harry - ich nehme an, dass ihr wieder an den 'Du-Weißt-Schon-Welchen-Ort' wollt." "Ja, stimmt.", antwortete Harry ihm, denn er wusste schon, was Stan mit 'Du-Weißt-Schon-Welchen-Ort' meinte - nämlich den Grimmauldplatz. Die Fahrt dauerte dann noch eine Weile, wobei der Bus hier und dort mal anhielt, um jemanden herauszulassen. Als Harry dann nach einer Stunde mal zu seinem Onkel schaute, bemerkte, dass dieser schon ganz grün im Gesicht war. Innerlich musste er grinsen. Eigentlich müsste er ja Mitleid mit ihm haben. "Es geht nicht mehr lange, Onkel!", versicherte er ihm. Dieser nickte aber nur. Harry behielt auch Recht, denn nach kurzer Zeit wechselte der Bus dann zwar zum x-ten Mal mit einem lauten 'Peng!' den Ort und landete am Grimmauldplatz, bzw. eher an der Stelle, wo sie vor vielen Stunden zur Hinfahrt eingestiegen waren. "Tschau, Harry!", rief Stan ihm noch nach, als sie wieder ausstiegen. "Tschau, Stan!" Sie warteten noch ein kleines Weilchen, bis der Bus verschwunden war. Dann ging Harry voraus zum Grimmauldplatz Nr. 12, wo er dann klopfte. Harry hörte Schritte, die auf die Haustür zukamen, und dann öffnete ihnen Molly die Tür. "Hallo Harry! Da seid ja endlich wieder.", begrüßte sie ihn. Harry ging an ihr vorbei ins Haus. Dann wandte sich Molly an seinen Onkel. "Sie müssen Harrys Onkel sein. Ich bin Molly Weasley. Ich find's schön, Sie mal kennen zu lernen.", sprach Molly zu Vernon. "Ja, ich bin Vernon Dursley. Sie kennen ja schon längst meine Ehefrau Petunia Dursley und meinen Sohn Dudley Dursley." "Dad?!", ertönte plötzlich von oben Dudleys Ruf, welcher sich auf der Treppe befunden hatte. "Hallo Dudley.", erwiderte Vernon. "Dudley - könntest du den anderen Bescheid sagen, dass das Abendessen gleich fertig ist.", meinte dann Molly zu Dudley. "Natürlich, Molly.", entgegnete Dudley und rannte nach oben. "Ihr könnt schon mal runter zu den anderen gehen. Der Tisch ist schon fertig gedeckt.", wandte sich dann Molly wieder an Harry, Vernon und Petunia. "In Ordnung, Molly." Somit ging er zusammen mit Vernon und Petunia nach unten in den Kellerraum, wo ein großer Tisch stand, der schon gedeckt war. "Ah Harry!", meinte sogleich Albus, als er Harry erblickte. "Hast du deinen Onkel abgeholt?" "Ja, Sir!" Dann setzte er sich ans eine Ende des Tisches, wo sich noch mehrere freie Plätze befanden. Petunia hockte sich zu ihm und Vernon an ihre Seite. Sekunden später kamen dann auch Harrys Freunde und hockten sich auch zu Harry. "Hi Kumpel! Seid ihr wieder da?", begrüßte Ron ihn. "Hi Ron", erwiderte Harry. "Hallo, Harry!" Hermine umarmte ihn stürmisch. "Ehm, ehm!", unterbrach Ron sie. "Hi Ginny!", meinte Harry noch zu Ginny. "Hallo Harry!", entgegnete sie leicht errötend. Nachdem Harry alle seine Freunde begrüßt hatte, überschaute er kurz die Tafel. Es waren heute nicht so viele. Da waren Arthur Weasley mit seinen Söhnen Charlie und Bill und Fred und George. Dann waren dann noch Professor Severus Snape, Professor Minerva McGonagall und Professor Albus Dumbledore anwesend. Außerdem gab es noch Mundungus Fletcher, Mrs. Figg und Mad-Eye Moody. Minuten später kamen auch noch Remus Lupin mit Nymphadora Tonks und Molly Weasley an. Remus hockte sich auf den freien Platz neben Albus und gegenüber von Harry. "Fred und George - könntet ihr mir bitte behilflich sein.", rief Molly ihre Söhne. "Ja, Mum - wir kommen.", erwiderte diese. Schnell rannten sie ihrer Mutter hinterher in die Küche. Sekunden später kamen sie mit einem riesigen Kochtopf zurück, den sie dann in die Tischmitte stellten. Anschließend schnappte Molly sich den Teller von jedermann und häufte ihn voll. Heute gab es Lammkeule mit Gemüsebeilage. Harry futterte ganze zwei Teller leer. So gut schmeckte es ihm. Anschließend verabschiedete er sich von seinen Freunden, weil er schon wieder todmüde von diesem Tag war. Er wollte mal früh ins Bett gehen. "Gute Nacht, Leute!" "Gute Nacht, Harry!", erwiderten sie. Oben im Zimmer angekommen zog er sich dann seinen Pyjama an und legte sich in sein Bett, wo er dann seine Vorhänge zu zog. ∫Slina - könntest du mir behilflich sein beim Werden zum Animagus Schlange?∫, fragte Harry die Schlange. ∫Ja, Harry. Aber unsere Sprache beherrscht du ja schon. Also gibt es eigentlich nichts mehr, wo ich dir helfen kann.∫, erwiderte Slina. ∫Stimmt.∫, meinte Harry. Dann konzentrierte er sich auf das Werden zur Schlange. Dazu schloss er wieder seine Augen. Anscheinend war es einfacher eine Schlange zu werden, als ein Wolf, denn schon nach kurzer Zeit spürte Harry, wie seine Arme und Beine verschwanden und wie ihm spitze Zähne wuchsen. Dann öffnete er wieder seine Augen. 'Mensch, wo kann ich mich mal anschauen?' Also glitt Harry vorsichtig von seinem Bett, wobei dies schwierig war, da sein Bett ziemlich hoch war. Anschließend glitt er Richtung Tür, überlegend, wo er nur einen Spiegel finden könnte, in den er auch blicken könnte. ∫Harry! Ich habe vergessen, dir zu sagen, dass wir Schlangen Magie ausführen können. Das geht durch unsere Gedanken.∫, meinte Slina plötzlich in seinem Kopf. ∫Danke, Slina.∫, antwortete Harry. Somit stellte sich einen Spiegel vor sich vor. Und tatsächlich, es erschien vor ihm ein Spiegel in passender Größe. Als sich Harry dann in ihm erblickte, erschrak er im ersten Moment, weil es ihn an seine Vision in seinem fünften Schuljahr erinnerte. Dann beruhigte er sich aber wieder. 'Ich bin schon schön.', stellte er fest. Er hatte als Schlange ein braun-weißes Längsstreifenmuster. Und dazu hatte er grüne Augen. 'Soll ich mal den anderen einen Schrecken einjagen. Das wird bestimmt ein Spaß. Die erkennen mich ja nicht.' Also öffnete Harry mit seinen Gedanken die Zimmertür, was sehr einfach ging, und glitt dann langsam und vorsichtig die Treppe hinunter. Unten angekommen wandte er sich in Richtung Kellertreppe und glitt auch dort hinunter. Als er kurz vor der Tür zum Kellerraum war, konnte er Schritte hören. 'Da lobe ich mir ja die Ohren von Schlangen. Mit denen kann man wenigstens gut hören kann.' Und tatsächlich, da kam Molly in Begleitung von Fred und George aus dem Zimmer. Harry konnte gerade noch ausweichen, indem er sich an die Wand drückte. Dann war der Weg endlich wieder frei und er glitt weiter. Nun war er endlich in der Tür. Aber dann ertönte urplötzlich ein Schrei. Harry blickte auf und sah, dass Hermine und Ginny ihn erblickt hatten. Denn sie deuteten in seine Richtung. "Eine Schlange!", riefen sie. "Wie kommt die hierher?" Die erste, welche sich am schnellsten wieder beruhigte, war natürlich Hermine. Sie sah nur noch fragend zu ihm hin. Wahrscheinlich hat sie ihn erkannt. Denn so schlau war sie schon. Schnell bewegte sich Harry wieder nach oben in sein Zimmer. Gerade als er sich Minuten später in seinem Bett zurück verwandelt hatte, klopfte es auch schon an seine Zimmertür. "Ja herein!", rief Harry. Er ahnte schon, wer es wäre. Und wirklich, Hermine trat augenblicklich ein. "Harry - ich wollte mal mit dir etwas besprechen!", meinte Hermine. "Ehm, Hermine - ich wollte eigentlich gerade mit zum Schlafen hinlegen.", unterbrach Harry sie. "In Ordnung, aber morgen sprechen wir. Ja?" Harry nickte nur und war dann auch schon eingeschlafen. "Schlaf gut, Harry!", hörte er sie noch leise, während er ins Land der Träume glitt. Kapitel 14: Die letzten Ferientage ---------------------------------- Am folgenden Morgen traf Harry beim Frühstück wieder auf seine Freunde. Es war Samstag. Alle freuten sich schon sehnlichst wieder auf Hogwarts, wo sie schon in drei Tagen wieder sein würden. Als sie fertig gefrühstückt hatten, entschlossen sie sich, hoch ins Zimmer von Hermine und Ginny zu setzen. "Ach, Harry, wie waren eigentlich deine Prüfungsergebnisse?", fragte Ron Harry sogleich, als sie oben angekommen waren. "Ach, ganz okay.", antwortete Harry. "Komm schon, Harry! Etwas genauer bitte!" "Nun ja, ich war laut Professor McGonagall der Zweitbeste mit 34 UTZs. Ich hatte 4 'O(hnegleichen)' und 2 'E(rwartung übertroffen)'." "Glückwunsch, Harry!", meinte Ron. "Von mir auch!", fügte Hermine sich ein. "Wie viel hattest du, Hermine?", fragte da Harry seine Freundin. "Ich habe 3 'O(hnegleichen)' und 3 'E(rwartung übertroffen)' erhalten! Das macht zusammen 38 UTZs.", erwiderte Hermine leicht stolz mit sich. "Glückwunsch, Hermine! Damit bist du tatsächlich die Jahrgangsbeste.", sagte Harry und wandte sich zu Ron. "Ron - nun du, wie viele UTZs hast du bekommen?" Verlegen schaute Ron zu Boden. "Du brauchst dich nicht zu schämen, wenn du viel schlechter sein solltest, als wir. Wir sind doch deine Freunde!", erinnerte Harry sein Freund. "Also gut - ich hatte 4 'E(rwartung übertroffen)', 1 'A(nnehmbar)' und 1 'O(hnegleichen)'. Das ergibt 30 UTZs." "Klasse, Ron. - Ich wette, dass Fred und George nicht so viele hatten wie du jetzt hast.", rief Harry, erfreut über seinen Kumpel. "Leute - wollen wir Quidditch spielen gehen?", meinte plötzlich Ron in die Runde. "Klar, gute Idee.", meinten Ginny und Harry gleichzeitig. Als sie sich für eine Sekunde anschauten, errötete Ginny sogleich wie eine reife Tomate und blickte weg. "Dudley - komm! Möchtest du mal sehen, wie man auf einem Besen fliegt?", rief Harry seinen Cousin und sie gingen gemeinsam in den Garten. Unten angekommen, zog Harry seinen Zauberstab und rief: "Accio, Sausewind." Kaum Sekunden später, erschien der Besen dann auch schon. "Also, Dudley! Du legst den Besen neben dich in den Rasen. Dann hebst du die Hand über ihn und sagst 'Hoch!'. Versuch es mal! Eigentlich dürfte es aber nicht funktionieren, da du kein Zauberer bist." Trotzdem versuchte es Dudley und komischerweise erhob sich der Besen. 'Komisch! Ich muss nachher mal mit Albus reden!', dachte sich Harry. "Gut gemacht! Nun, Dudley - setz dich bitte auf den Besen! Und zwar folgendermaßen!", fuhr Harry fort mit der Erklärung, wobei er ihm zeigte, wie er sich drauf zu setzen hatte, damit er nicht hinten runter rutschen würde. "Und zu guter Letzt: Wenn ich 'Los!' sage, dann erhobst du dich vom Boden, drehst eine kleine Runde und landest langsam und vorsichtig wieder hin bei mir! - Hast du es verstanden?", sprach er zu seinem Cousin. Dudley nickte zur Bestätigung und bestieg dann den Besen. "Los!", rief Harry und Dudley erhob sich auf dem Besen vom Boden. Sein Gesicht war im Moment noch Angst verzerrt, aber dann entspannte es sich wieder. Plötzlich trat jemand hinter Harry aus dem Haus in den Garten und kam zu ihm. "Harry - ist das Dudley?", kam dann die Frage von Harrys Tante. "Ja, Petunia.", antwortete Harry. "Aber sei versichert, ihm wird nichts passieren, dafür werde ich schon sorgen." Dann kam Dudley wieder auf sie zu geflogen und landete anschließend bei ihnen. Sogleich zog Petunia ihren Sohn in ihre Arme. "Warum begibst du dich in solche Gefahren? Du hättest vom Besen fliegen können." "Ach, Mum! Harry war doch dabei." "Es hätte jedoch etwas passieren können. - Versprich mir, Dudley, dass du das nie wieder machst.", bat Petunia ihren Sohn. "Mrs. Dursley - Dudley hat Recht. Unter Harrys Beisein konnte ihm nichts passieren.", sprach urplötzlich eine Person zu Petunia. Es war Professor Albus Dumbledore. "Sir - ich hatte einfach Angst um meinen Sohn. Wir sind einfache Leute. Die fliegen einfach nicht auf Besen.", erklärte sie dem alten Mann. "Ist schon in Ordnung, Petunia.", meinte daraufhin Albus Dumbledore lächelnd zu ihr. "Sie haben schon ein Recht dazu, Angst um ihren Sohn zu haben, besonders wenn ihr einziger Sohn ist." "Albus, Sir! Kann ich kurz mit Ihnen sprechen?", meinte dann Harry zu seinem Schulleiter. "Natürlich, Harry! Gehen wir ins Haus!" Somit ging Harry zusammen dem alten Mann ins Haus, wo ihm sogleich seine Freunde über den Weg liefen. "Harry! Wir wollten doch Quidditch spielen!", meinte Ron zu ihm. "Spielt ohne mich! Ich muss etwas mit Professor Dumbledore besprechen.", erklärte Harry seinen Freunden. "In Ordnung." Sie trennten sich wieder und Harrys Freunde gingen in die Garten, während Harry weiter seinem Schulleiter folgte, der während der kurzen Zeit schon ein kurzes Stück voraus gegangen war. Dann betraten sie die Bibliothek, wo niemand zurzeit war und sie setzten sich dort in zwei freie Sessel sich gegenüber. "Nun, Harry - was wolltest du mit mir besprechen?", kam Albus sogleich zur Sache. "Ach ja, Sir - Ich habe vorhin Dudley ja gezeigt, wie man fliegt. Ich dachte nur für die Theorie. In der Praxis würde es bei ihm nicht funktionieren, hatte ich gedacht. Aber der Besen hat ihm gehorcht. Ist Dudley kein Muggel?" Fragend sah Harry seinen Mentor an. "Also gut, Harry! In der Sache muss ich dir sagen: Dudley hat Magie in seinem Blut. Aber es ist so wenig im Anteil, dass es nicht reicht, dass er als Zauberer gelten kann. - Verstehst du, Harry?" "Ja, Sir. Ich verstehe es. - Schade nur, dass es so ist. Ich hatte für einen Moment gedacht, dass Dudley nun dieses Jahr mit nach Hogwarts könne, wenn er ein Zauberer wär, aber da er ja keiner ist, dann kann er es nicht." "Da jetzt ja alles geregelt, können wir ja wieder zu den anderen hinausgehen.", meinte Albus. Somit gingen sie wieder in den Garten, wo sie dann noch bis zum Abendessen blieben, nach welchem Harry dann auch ziemlich zeitig ins Bett verschwand. Am Sonntagmorgen, dem letzten Morgen vor der Abreise nach Hogwarts, schien draußen keine Sonne. Es hingen graue Wolken am Himmel und es wehte stark. An sich war das Wetter eher ein Wetter, welches in den September oder Oktober gepasst hätte, aber jetzt war es doch erst Ende August. Sie hatten heute eh zu packen. Sie müssten das ganze Haus nach ihren Sachen absuchen und das brauchte seine Zeit. Sie machten an diesem Tag nur in der Mittagsstunde eine Pause, wo Molly etwas für sie zum Essen 'zauberte'. Anschließend rackerten sie weiter. So gegen Nachmittag waren die Koffer dann endlich gepackt. Harry verzog sich sogleich aufs Zimmer, um sich auszuruhen. Aber kaum hatte er sich gemütlich gemacht, als er schon an der Zimmertür klopfte und Hermine herein kam. "Harry! Wir müssen jetzt wirklich mal reden!", meinte sie sogleich. "Na gut! Was möchtest du denn wissen?", erwiderte Harry. "Also - als erstes möchte ich wissen, wo du die vielen Tage wirklich hin verschwunden bist. Den anderen mag es zwar nicht aufgefallen sein, aber ich möchte jetzt einen Antwort darauf.", rief sie leicht erregt. "Mensch, Hermine - sei bitte leise!", fuhr Harry sie an. "Oh Entschuldigung, Harry! - Also, ich warte!" "Schon gut, Hermine! Aber bitte sag es nicht jedem. Ron und Ginny kannst du es erzählen, aber sonst niemandem bitte! - Ich war die vielen Tage unterwegs im Verbotenen Wald!" "Was!", entfuhr es Hermine. "Aber das ist zu gefährlich!" "Aber nein, Hermine! Ich war erstens natürlich nicht als Mensch dort unterwegs und zweitens auch nicht allein!" "Was meinst du mit 'nicht als Mensch'? Willst du damit sagen, dass du ein Animagus bist?" Harry nickte. "Warum hast du es uns nie gesagt?" "Ich habe damit erst diese Ferien angefangen und zwar hier im Grimmauldplatz.", erklärte Harry ihr. "Und mit wem warst du im Verbotenen Wald unterwegs?", fragte Hermine weiter. "Ach, mit meinem Wolfsfreund Pako. Bei ihm war über eine Woche jeden Tag und habe von ihm und seiner Familie die Wolfssprache gelernt. Sie haben mich auch adoptiert. Natürlich nur als Wolf." "Ach - das ist ja schön für dich. Jetzt hast du eine Familie. - Ehm, kann ich deine Familie irgendwann mal kennen lernen.", sagte Hermine erfreut. "Vielleicht!", entgegnete Harry. "Kinder! Essen kommen!", kam plötzlich der Ruf von Molly von unten. "Komm, Harry!", meinte Hermine und sie gingen gemeinsam hinunter. So endete auch dieser letzte Tag der Ferien. Kapitel 15: Im Hogwartsexpress ------------------------------ "Kinder! Aufstehen!", weckte Molly sie ziemlich barsch am Morgen des heutigen Tag. Es war der 1. September, an dem sie endlich wieder nach Hogwarts zurückkehren würden. Sie würden dann so viele Freunde wieder sehen, das freute sie sehr. Harry streckte sich müde gähnend in seinem Bett. Er wollte im Grunde noch nicht aus seinem gemütlichen, warmen Bett steigen. Aber er gab keine andere Wahl, wenn er heute nach Hogwarts reisen wollte. "Ron - bist du schon wach?", rief Harry nach seinem Freund. Als Antwort kam ein Gähnen. Somit musste Ron wach sein. "Komm, Ron! Wir sollten uns fertig machen und runter zum Frühstück eilen.", meinte Harry zu Ron, während er sich anzog. "In Ordnung, Harry! Ich bin ja schon wach!", antwortete Ron, immer noch gähnend, und stieg dann auch aus seinem Bett, um sich anzuziehen. Minuten später traten sie dann in die Küche. Ihre Koffer hatten sie schon mit runter gebracht. Sie standen jetzt im Flur mit den Eulenkäfigen und dem Katzenkäfig zusammen. "Morgen, Hermine! Morgen Ginny! - Ach, bist du auch schon wach, Dudley?!", begrüßte Harry seine anderen Freunde. "Morgen, Harry!", grüßte Dudley ihn zurück. "Ja, ich bin auch schon wach. Ich wollte euch schließlich noch verabschieden, bevor ich euch für ein ganzes Jahr nicht sehen werde." "Wie spät ist es eigentlich?", fragte Harry dann. "Nun... es ist... es ist 8 Uhr.", antwortete Ginny ihm, auf ihre Armbanduhr schauend. "Danke, Ginny!", entgegnete Harry sie anlächelnd. Ginny errötete wieder ein bisschen und wandte sich ihrem Frühstück zu. "Kinder, Beeilung! Wir müssen um 9 Uhr los!", rief Molly plötzlich hinter ihnen. "Warum müssen wir schon so früh losgehen?", fragte sich Ron laut. "Damit wir auch in jedem Fall pünktlich am Bahnhof ankommen, RONALD WEASLEY!", erwiderte Rons Mutter auf seine Frage, die er an sich nicht an sie gestellt hatte. Also frühstückten sie noch bis 8.45 Uhr. Dann begaben sich alle auf den Flur und griffen nach sich ihre Koffer und Käfige, um sie zum Wagen zu bringen. Um 9.05 Uhr waren dann endlich fertig damit und verabschiedeten sich von Dudley, Petunia, Mad-Eye Moody, Tonks, Arthur, Bill und Charlie. Remus und Molly würden sie zum Bahnhof begleiten. "Potter! IMMER WACHSAM!", riet Mad-Eye Moody Harry noch zum Abschied. Harry nickte ihm zu, bevor er sich seiner Tante zuwandte. "Pass auf dich auf, Harry!", meinte Petunia, ihn umarmend. Onkel Vernon wollte sich nicht verabschieden. Er dachte wahrscheinlich, dass er vielleicht etwas Falsches sagen würde, wenn er sich von Harry verabschiede. "Ja, ich werde schon auf mich aufpassen, Tante!", antwortete Harry ihr. "Mach's gut, Harry!", sagten Bill und Charlie, jeweils ihm die Hand reichend. "Wir werden uns wahrscheinlich mal wieder treffen." "Natürlich werden wir uns treffen.", meinte daraufhin Harry. Dann verabschiedete sich Harry noch von den anderen. Dudley seinerseits wollte ihn fast nicht mehr loslassen. Hermine musste Harry helfen, Dudley von sich loszureißen. "Los in die Autos!", rief Molly plötzlich. Sie hatten nämlich dieses Jahr wieder zwei Wagen erhalten, die sie zum Bahnhof bringen würden. Also stiegen Harry, Ron und Hermine mit Remus ins eine Auto, wobei Remus auf dem Beifahrersitz saß. Und Molly und Ginny setzen sich ins zweite Auto. Dann endlich ging die Fahrt los. Die Straßen zu ihrem Pech diesen Morgen besonders überfüllt. Harry schaute, nachdem sie wahrscheinlich schon eine Viertelstunde im Stau gestanden hatten, ungeduldig auf die Uhr. "Mensch, warum dauerte es nur so lange?", fragte er ungeduldig seine zwei Freunde. Hermine zuckte mit den Schultern, weil sie es nicht wusste. Woher denn auch? "Hoffentlich kommen wir endlich bald mal weiter voran, sonst verpassen wir wirklich noch den Hogwartsexpress. Wir haben nur noch eine zwanzig Minuten bis der Zug vom Gleis abfährt.", meinte Hermine. Ron sagte nichts, sondern nickte nur zustimmend. Dann endlich fuhren die Autos vor ihnen wieder weiter. 'Na endlich!', dachte sich Harry nur. 'Wird auch mal Zeit!' Um 10.50 Uhr kamen sie dann endlich auf Kings Cross an und luden hastig ihr Gepäck auf Gepäckwagen. Anschließend rannten sie eiligst zur Absperrung des Gleises 9 3/4 und durchquerten es schnell einer nach dem anderen. Sie kamen gerade noch rechtzeitig. Gerade als sie Minuten später den letzten Käfig im Zug verstaut hatten, ertönte auch schon der Pfiff vom Bahnsteigwärter. "Mach's gut, Kinder!", verabschiedete Molly jedem von ihnen nacheinander. "Seid bitte vorsichtig dieses Schuljahr!" Sie sah besonders Harry an. Anscheinend galten diese Worte besonders ihm. "Also mach's gut, Harry!", meinte Remus, Harry zum Abschied umarmend. "Halt dich bitte an das, was Molly gerade gesagt hat! Ich bitte dich dies auch! Voldemort ist jetzt besonders stark! Such bitte nicht nach ihm!" "Also das hältst du von mir, dass ich so dumm bin und extra nach Tom suche.", erwiderte Harry ihm leicht verärgert. "Nein, Harry. Versteh mich bitte nicht falsch. Ich habe nur Angst, dich auch noch zu verlieren." Flehend sah Remus Harry an. "Ich verspreche es dir. Ich werde ihn nicht suchen. Aber wenn er zu mir kommt, dann werde ich schon mit ihm kämpfen. Davon kannst du mich nicht abhalten!" "BEEILUNG, HARRY!", rief plötzlich Molly nach ihm. Hermine, Ginny und Ron waren schon im Zug. Harry rannte eiligst zur einigsten Tür, die Hermine ihm noch aufhielt, und kletterte in den Zug. Dann ließ Hermine die Zugtür hinter ihm zufallen. "Harry komm! Die anderen besetzen für uns ein leeres Abteil! Neville und Luna sind auch da.", sagte Hermine dann. "Okay, lass uns zu ihnen gehen.", antwortete Harry. Somit folgte Harry Hermine. "Ehm, Hermine, wo ist eigentlich mein Koffer?", fragte Harry. "Ach, Harry, den habe ich schon in unser Abteil befördert. Oder hattest du etwas dagegen?", entgegnete sie. "Nein, auf keinen Fall. Danke, Hermine." "Du musst dich nicht bedanken. Was machen Freunde nicht für einander." Jetzt waren sie endlich bei ihrem Abteil angekommen. Es lag ziemlich am Ende des Zuges. "Hallo Leute!", begrüßte Harry seine Freunde. "Hallo Harry!", erwiderte Neville erfreut. "Wie waren deine Ferien? Du warst ja wieder bei deinen Verwandten, oder? Und wie waren sie?" "Och, meine Ferien waren ziemlich schön. Ja, ich war bei meinen Verwandten, den Dursleys, Neville. Sie waren richtig nett. Nein, meine Tante Petunia und mein Cousin Dudley waren nett. Mein Onkel wollte sich anfangs mir gegenüber nicht ändern. Aber nach einem Ereignis, welches sich in den Ferien im Haus meiner Verwandten zugetragen hatte, hat er angefangen, sich zu wandeln.", erklärte Harry, während er sich auf einen freien Platz am Fenster, gegenüber von Neville setzte. Dann entdeckte Harry Luna hinter ihrer Zeitschrift "[]". "Hallo Luna!" "Ah - hallo Harry!", erwiderte sie nur. Dann wandte sich Harry dem Fenster zu und schaute sich die Landschaft an, welche vorbeizog. Nach einer Weile wurde er müde, weshalb er entschloss, ein kleines Nickerchen zu halten. "Harry!", weckte ihn Hermines Ruf nach einer Weile. "Was... was ist denn?", fragte er noch nicht richtig wach. "Da ist eine Eule für dich, Harry!", meinte sie, während sie zum Fenster des Abteils deutete. Harry schaute dorthin und da flatterte wirklich eine Schuleule vorm Fenster. Schnell schob er das Fenster herunter, damit sie hereinflattern konnte. Die Eule ließ den Brief, den sie bei sich hatte, auf Harrys Sitz fallen und flog sogleich wieder aus dem Fenster. Augenblicklich schloss Harry es hinter ihr wieder. Alle Blicke seiner Freunde waren nun auf Harry gerichtet, als er sich daran begab, den Brief zu öffnen. Alle waren gespannt, wer denn ihm schrieb. Beim jetzigen genaueren Anschauen des Briefumschlages entdeckte Harry auch, dass sich auf diesem das Siegel von Hogwarts war. Also musste der Brief von seinem Schulleiter Prof. Albus Dumbledore stammen. Hastig öffnete Harry nun und fing an zu lesen. Lieber Mr. Potter! Ich wollte Sie bitten, noch vor der Eröffnungsfeier dieses Schuljahres bitte in mein Büro zu kommen. Mit freundlichen Grüßen Professor Albus Dumbledore - Schulleiter von Hogwarts Anschließend reichte Harry den Brief noch an Ron und Hermine weiter, die in fragend angesehen hatten. "Hermine, wer sind eigentlich die diesjährigen Schulsprecher?", fragte Harry seine Freundin. "Uups!", kam's nur von ihr, während sie von ihrem Sitz hochsprang. "Danke Harry! Das habe ich doch fast vergessen. - Komm Ron! Wir müssen zu unserem Job!" Ron stand nicht auf und tat so, als ob er sie gar nicht gehört hatte. "RONALD WEASLEY! KOMMST DU JETZT ENDLICH MAL!", fing Hermine an zu brüllen. Harry konnte nur kopfschüttelnd hinter seiner jetzt siebenjährigen Freundin nachschauen. Ron stand langsam auf und folgte Hermine noch langsamer aus dem Abteil. Harry konnte ihn noch murmeln hören: "Warum nur ich?" 'Was ist nur aus Hermine geworden? Dass sie einfach beinahe ihre Jobs vergisst!', fragte sich Harry. "Du, Harry?", holte ihn plötzlich Nevilles Stimme in die Wirklichkeit zurück. "Gibt es dieses Jahr eigentlich die DA noch?" "Gut, dass du mich dran erinnerst, Neville! Ich wollte eh deswegen noch mit Professor Dumbledore sprechen. Ich werde es euch später beim Bankett dann sagen! In Ordnung?", meinte daraufhin Harry. Neville nickte. "Und weißt du eigentlich schon, wen wir als "Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste"-Lehrer bekommen?", kam die nächste Frage von Neville. "Tut mir Leid, nein, das weiß ich auch noch nicht.", antwortete Harry ihm. Plötzlich ging die Abteiltür auf und die Frau mit dem Süßigkeitenwagen schaute herein. "Eine Kleinigkeit gefällig, meine Süßen?", fragte sie. Harry holte seinen Geldbeutel aus seinem Koffer und ging auf den Flur. Dort kaufte er sich dann eine Packung Bertie Botts Bohnen aller Geschmacksrichtungen, dann noch für jeden seiner Freunde ein Stück Kesselkuchen und Schokofrösche. Dann ging er wieder ins Abteil und setzte sich auf seinen Platz, nachdem er noch seinen Geldbeutel im Koffer verstaut hatte. Anschließend gab er jedem seiner Freunde ein Stück Kesselkuchen - so wie er es vorgesehen hatte. "Danke Harry!", kam es von jedem zurück. Dann nahm er sich selbst ein Stück Kesselkuchen und biss hinein. Wie er diese Zugfahrt vermissen würde, ging es ihm durch den Kopf, während er den Geschmack des Kesselkuchens genoss. Minuten später erschien dann jemand in ihrem Abteil, der ganz und gar nicht willkommen war. Es war natürlich Draco Malfoy mit Vincent Crabbe und Gregory Goyle, seinen Leibwächtern. "Was machst du hier, Malfoy?", blaffte Harry ihn sogleich an. "Ich gehe meiner schulischen Tätigkeit nach, Potter!", antwortete er ihm grinsend. "Bist wohl kein Schulsprecher geworden, wie dein Vater, Potter, oder?" Höhnisch schaute Draco zu Harry hinüber. "Hau ab, Malfoy. Oder ich kann dir nicht garantieren, dass du hier noch heil hinaus kommst?", sagte Harry schon sehr wütend. "Oh, oh, da hab ich aber Angst!", lachte Malfoy. "Ich meine es ernst!", zischte Harry ihm zu, während er mit seiner Hand nach dem Zauberstab griff, den er immer griffbereit hatte. "Malfoy, was tust du hier?", ertönte es plötzlich vom Gang hinter Malfoy. Es war die Stimme von Ron. Harry atmete augenblicklich erfreut auf. Endlich waren seine besten Freunde wieder da. Draco Malfoy schaute sich nach hinten um, wo er zu seinem Ärger Hermine und Ron stehen sah. Dann entschloss er sich, sich wütend schnaubend zu verziehen. "Gab es irgendwelchen Ärger?", fragte Hermine sogleich, als sie endgültig das Abteil betrat und sich an ihren Platz setzte. "Nein, Hermine. Draco war urplötzlich erschienen und hat sich über Harry lustig gemacht.", erklärte Neville ihr. "Aha, wie immer. Der ändert sich auch nicht mehr.", erwiderte Hermine. Anschließend reichte Harry Ron und Hermine je ein Stück vom Kesselkuchen. Es waren die zwei letzten Stücke, welche er noch für sie aufgehoben hatte. "Danke Harry!", meinten sie daraufhin. Harry nickte nur. 'Wann werden wir endlich in Hogwarts sein?', ging es ihm plötzlich durch den Kopf. Und wie als Antwort ertönte plötzlich ein Stimme durch den Lautsprecher: "In fünf Minuten werden wir in Hogsmeade am Bahnhof ankommen. Lassen Sie bitte Ihr Gepäck im Zug. Es wird für Sie zur Schule gebracht." Hastig zog sich Harry seinen Umhang an und stopfte dann noch seinen Rest an Süßigkeiten in den Koffer. Dann ging er zusammen mit seinen Freunden hinaus auf den Flur, wo es schon sehr voll war. Kurz darauf hielt dann endlich der Zug in Hogsmeade und alle Schüler drängten schnell aus dem Zug, weil jeder noch eine der ersten Kutsche bekommen wollte. "Kommt Leute! Beeilung!", rief Hermine ihnen zu. "Damit wir noch eine leere Kutsche bekommen!" Kapitel 16: Das Bankett ----------------------- Und sie schafften es. Minuten später saßen sie in der Kutsche, die von den Thestrals, den geisterhaften Skelettpferden, welche nur von Leuten, welchen den Tod mit eigenen Augen gesehen hatten, gesehen werden konnten. Harry konnte sie sehen, da ja erstens Ende seines vierten Schuljahres Cedric Diggory in seiner Gegenwart umgebracht und dann wurde ja noch Ende seines fünften Schuljahres sein Patenonkel Sirius Black von dessen Cousine Bellatrix Lestrange umgebracht. Somit konnte Harry diese Skelettpferde eben sehen, was er nicht so toll fand, weil sie ihn immer wieder erschaudern ließen, wenn er sie ansah. Die Kutsche hielt an. Endlich waren sie vorm Portal der Schule angelangt. Hastig verließ Harry, der in der Nähe der Kutschentür saß, als erster die Kutsche. Die anderen folgten ihm. Dann erklomm Harry schnell die Stufen der Treppe und oben begegnete ihm Professor Minerva McGonagall, die ihm zu lächelte. "Folgen Sie mir, Mr. Potter. Ich bringe Sie zum Büro vom Schulleiter.", bat sie ihn. "Hermine, Ron, ich komme später.", rief Harry seinen beiden Freunden noch zu, bevor er seiner Verwandlungslehrerin folgte. "Wie läuft es mit der 'Animagus-Verwandlung', Harry?", fragte sie ihn, sobald sie außer Hörweite der anderen Schüler waren. "Gut, Minerva. Ich habe die Wolf-Form schon fertig. Ich habe es in zwei Wochen geschafft." Erstaunt schaute Minerva McGonagall ihn an. "Klasse, Harry. Damit hast du - so weit ich glaube - einen Rekord gebrochen.", meinte sie. Dann standen sie auch schon vorm Wasserspeier, der den Eingang zu Albus Büro verdeckte. Minerva nannte das Passwort und sie traten auf die Wendeltreppe, welche sie hinaufbringen würde. Anschließend klopfte sie an. "Kommen Sie nur herein, Minerva!", ertönte Albus Stimme. "Danke, Albus.", erwiderte Minerva. Also traten sie ein. "Guten Tag, Harry.", grüßte Albus Harry. "Guten Tag, Albus.", grüßte Harry ebenfalls seinen Schulleiter. "Setzt euch doch.", rief Albus, auf zwei Stühle deutend, die vor seinem Pult standen. "Nein danke, Albus. Ich habe noch etwas zu erledigen, bevor das Bankett beginnt. Du bringst Harry dann mit, oder?" "Okay, das werde schon. Wir kommen dann nachher in die Große Halle.", entgegnete Albus. Minerva McGonagall verließ das Büro wieder und Harry setzte sich auf einen der beiden Stühle. Den anderen ließ Albus wieder verschwinden, da er nicht benötigt wurde. "Nun, Harry, ich habe dich hierher gebeten, um etwas mit dir zu besprechen. Du benötigst dieses Jahr eine Verteidigungsgruppe, die sich immer in deiner Nähe befindet. Das ist aus dem Grund, weil wir - und bestimmt auch du - dieses Jahr endlich mal Voldemort erledigen wollen. Stimmt doch?" Albus sah Harry an. Harry nickte und der Schulleiter fuhr fort. "Am besten wäre es, wenn es Schüler wären, mit denen du auch deine Freizeit verbringst, wie z.B. Ronald Weasley, Virginia Weasley und Hermine Granger. Aber es sollten schon nur solche Schüler sein, die auch alle wichtigen Verteidigungszauber beherrschen, wie z.B. den Patronus- oder den Potegro-Zauber.", erklärte Albus ihm. "Ich verstehe, Albus. Ich werde dann am besten einen Test in einer DA-Stunde machen. Und von den Schülern, die den Test bestehen, suche ich mir dann so sechs oder sieben Schüler aus. Mehr sollten - meiner Meinung nach - es nicht sein." "Dann wäre alles von meiner Seite geklärt. Hast du noch irgendeine Frage, Harry?" "Ja, Albus, aber diese ist jetzt auch schon geklärt." "Dann können wir ja zu den anderen in die Große Halle gehen.", meinte Albus und stand auf. Harry stand auch auf und folgte seinem Schulleiter die Wendeltreppe hinunter. Minuten später kamen sie dann in der Große Halle an und Harry eilte sogleich zum Gryffindortisch, wo ihm seine Freunde einen Platz frei gehalten hatten. "Habt ihr alles klären können?", fragte sogleich Hermine. "Ja, Hermine.", erwiderte Harry, während er sich zwischen Ron und Hermine auf seinen Platz setzte. Dann schaute hoch zum Lehrertisch. Da entdeckte er Hagrid, den er vorher schon aufm Bahnhof von Hogsmeade entdeckt hatte. Er winkte Harry zu. Harry winkte zurück. Anschließend schwenkte er seinen Blick weiter. Des Weiteren entdeckte er Professor Severus Snape, seinen bislang verhassten Zaubertranklehrer, der saß zu Harry Überraschung neben Remus Lupin, der wohl wieder den Posten als "Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste"-Lehrer einnehmen würde. Das erfreute Harry sehr. Neben Remus saß dann Minerva und Albus. Dann kam Professor Flitwick, der wie immer auf einem Stapel Bücher saß, um besser sehen zu können. Als nächstes entdeckte Harry Madam Hooch, die Fluglehrerin, Professor Sprout, die Kräuterkundelehrerin, und andere, von denen Harry manchen nicht kannte. In dem Moment sah Harry wie Albus Dumbledore auf. Es entstand eine augenblickliche Ruhe in der Große Halle. "Willkommen! Willkommen zu einem neuen Schuljahr! Für manche Schüler mag es schon wieder das letzte Schuljahr sein, aber den manch anderen kann es auch das erste Schuljahr sein. So ist es seit jeher. Nun ja... Dieses Jahr gibt es nicht viel zu sagen. Ich möchte für diejenigen Schüler, welche ihn noch nicht kennen gelernt haben, gerne Professor Lupin, den Lehrer für "Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste", vorstellen. Er hat sich bereit erklärt, dieses Jahr den Posten wie im vergangenen Jahr wieder einzunehmen." Die meisten Schüler in der Halle fingen an zu klatschen, weil sie sich freuten, dass Professor Lupin wieder da war. Sie mochten ihn als Lehrer sehr und fanden, dass er bislang der beste Lehrer in 'Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste' war, den sie je hatten. Sie hatten nämlich schon fiele und jeder war am Ende entweder gestorben oder ihm war irgendetwas anderes zugestoßen. Jedenfalls war kein Lehrer je wieder gekommen, bis natürlich auf ihn, Professor Lupin. Zwar umgab ihn auch ein Geheimnis, wie alle Schüler vermuteten, aber sie mochten ihn eben. "Außerdem wird dieses Jahr wieder die DA stattfinden, welche von niemand anderem als Mr. Harry Potter geleitet wird, der dieses Jahr sein letztes Schuljahr antritt. Das war alles, was ich zu sagen hatte. Das Bankett ist eröffnet." Damit war seine Rede endlich zu Ende und überall auf den Tischen erschienen Köstlichkeiten, nachdem sich Albus Dumbledore hingesetzt hatte. Es waren wie jedes Jahr so viele, dass Harry nicht alles kosten konnte. Er häufte sich den Teller so voll, dass es aber immer noch nicht zu viel zum Essen war. Stunden später lehnte er sich dann zurück. Er war satt und müde. Das einzige, was er jetzt noch wollte, war sein weiches Himmelbett, welches oben im Jungenschlafsaal auf ihn wartete. Aber er musste nochmals Minuten warten, bis dann auch endlich der Nachtisch verschwand und Albus Dumbledore erhob sich nochmals. "Jetzt, wo alle gesättigt sind, werden wir zum Schluss noch die Schulhymne singen.", meinte Professor Dumbledore. Augenblicklich erschien an der Wand gegenüber von den Schülern der Liedertext. Hogwarts, Hogwarts, warzenschweiniges Hogwarts, bring uns was Schönes bei, Ob alt und kahl oder jung und albern, wir sehnen uns Wissen herbei. Denn noch sind unsre Köpfe leer, voll Luft und voll toter Fliegen, wir wollen nun alles erlernen, was du uns bisher hast verschwiegen. Gib dein Bestes - wir können's gebrauchen, unsere Köpfe, sie sollen rauchen! Nachdem dann Minuten später die letzte Stimme verklungen war, klatschte Dumbledore beifällig in die Hände. "Nun ist es Zeit, ins Bett zu verschwinden.", rief er laut. Alle Schüler sprangen auf, wobei sich die Vertrauensschüler und die Schülersprecher um die Erstklässler kümmerten. Aber zu Harrys Überraschung bewegte sich Ron nicht von Harrys Seite, obwohl er es eigentlich musste, da er ja Schülersprecher war. "Ron? Warum gehst du nicht mit Hermine?", fragte Harry seinen Kumpel. "Wir haben ausgemacht, dass ich heute nicht muss.", meinte Ron. "Hermine wird mich über alles Informative aufklären. - Aber lass uns jetzt mal in unseren Gemeinschaftsraum gehen. Sonst schlagen wir hier noch wurzeln." Harry nickte und sie gingen los. Sie waren nämlich fast die letzten Schüler, die sich noch in der Großen Halle befanden. Als sie dann Minuten später am Portrait der Fetten Dame ankamen, bemerkten sie, dass sie ja gar nicht wussten, wie das Passwort hieß. "Harry, Ron!", ertönte dann plötzlich hinter ihnen Nevilles Stimme. "Hi Neville!", meinte Harry. "Weißt du zufällig das jetzige Passwort?" "Ehm, ehm, ja, ich glaube schon... wie war es denn noch... ach ja, das Passwort war: Schnatz.", antwortete Neville ihm nach langem Überlegen. "Rein mit euch!", rief die Fette Dame, nachdem sie den Eingang freigegeben hatten. Der Gemeinschaftsraum war schon leer gefegt. Also lagen die anderen schon im Bett. "Ron, setzt du dich noch ein wenig mit mir vors Kaminfeuer? Du auch, Neville?", fragte Harry seine Freunde. Ron nickte sogleich, aber Neville sah aus, als ob er sich nicht entscheiden könne, zwischen dem Zubettgehen und dem Dableiben. "Komm schon, Neville!", rief Ron. "Okay.", meinte Neville. "Es gibt aber keine Sessel mehr." Harry half ihm sogleich aus, indem er einfach einen Sessel in die Luft zeichnete. "Besser? Setz dich doch.", meinte Harry. "Ja, danke Harry.", sagte Neville. Nun entstand eine Stille im Gemeinschaftsraum, weil jeder der Drei seinen Gedanken nachging. Harry überlegte sich, wie er seinen Wunsch, sich mit Professor Snape zu versöhnen, in die Tat umsetzen könne. Rons Gedanken drehten sich einzig um Quidditch. Neville dachte über die DA nach. "Harry, wer wird eigentlich dieses Jahr Quidditchkapitän?" Augenblicklich musste Harry an letztes Jahr denken. Alicia Spinnet war die Kapitänin gewesen. Die Stimmen hatten einheitlich für sie gestimmt. Zwar hatte die Mannschaft auch ihn, Harry, zuerst gefragt, aber er hatte abgelehnt. Er wollte sich auf sein sechstes Schuljahr konzentrieren. Aber nun war Alicia Ende letzten Schuljahres von der Schule gegangen, weil es ihr letztes Jahr gewesen war. Und nun stellte sich die Frage: 'Wer würde der nächste Kapitän bzw. die nächste Kapitänin werden?' Harry wusste jetzt schon, dass er auf gar keinen Fall den Posten des Kapitäns einnehmen wollte, weil es zu viel Verantwortung mit sich brachte. Er brauchte seine Freizeit zum Lernen und Hausaufgaben machen. "Harry?", rief Ron, an Harrys Schultern rüttelnd. "Ja, Ron? Ich habe dich gehört." "Ich habe dir eine Frage gestellt.", erwiderte Ron ein klein bisschen sauer auf seinen Freund. "Ich weiß nicht, wer dieses Jahr Kapitän wird. Aber sicher ist, dass ich es auf keinen Fall sein möchte.", entgegnete Harry. "Aber warum nicht, Harry?", meinte Ron nun traurig. "Ron Weasley! Denk doch mal nach! Erstens: Es benötigt eine Menge meiner Freizeit, welche ich für andere wichtige Dinge benötige. Zweitens: Es gibt noch andere Leute, die für diesen Posten geeignet sind!" "Meinst du etwa Ginny?" "Vielleicht! Aber denk mal darüber nach! Vielleicht - und da bin mir sicher - kommst du auf die Person, welche ich meine.", sprach Harry zu Ron. Nun stand Harry auf. "Gute Nacht, Ron! Gute Nacht, Neville! Ich gehe ins Bett.", erklärte Harry. "Gute Nacht, Harry!", erwiderten Ron und Neville gleichzeitig. Somit stieg Harry die Treppe zum Jungenschlafsaal hoch, wobei seine beiden Freunde noch ein Weilchen im Gemeinschaftsraum sitzen blieben und sich unterhielten. Kapitel 17: Merkwürdiges Verhalten von Draco Malfoy --------------------------------------------------- Am folgenden Morgen wurde Harry von Ron an den Schultern wach gerüttelt. "Aufstehen, Harry!", rief Ron laut. "Oder möchtest du den ersten Schultag deines siebten Schuljahres verschlafen? Ich möchte es jedenfalls nicht. Und wenn nicht du kommst, dann werde ich ohne dich in die Große Halle gehen." Ron war schon halbwegs an der Schlafsaaltür, als Harry aus seinem Bett sprang. "Warte, Ron! Ich komme mit dir!" "Dann mach mal ein wenig schneller, sonst habe wir auch keine Zeit mehr zum Frühstücken!", erwiderte Ron stinkig. Minuten später war Harry dann mit seinem Freund im Gemeinschaftsraum der Gryffindors angekommen, wo sie auf ihre Freundin Hermine stießen, welche dort mit Rons Schwester Ginny auf sie wartete. "Da kommt ihr ja endlich!", meinte Hermine mürrisch. "Guten Morgen, Hermine! Guten Morgen, Ginny!", meinten Ron und Harry gleichzeitig. Ginny nickte nur, aber Hermine fing an zu grinsen, als sie Harry erblickte. "Was ist denn, Hermine?", erwiderte Harry ihr ein bisschen mürrisch. "Deine Haare sehen einfach zu lustig aus. Hastest du denn keine Zeit, dir die Haare zu kämen?", fragte sie kichernd. Harry schaute sie sauer an und fuhr sich hastig mit den Händen über sein Haar, um es zu glätten. "Nein, das hatte ich nicht. Ron hat mich ja aus dem Bett geschmissen." "Es ist ja auch spät genug. Aber jetzt kommt endlich!", meinte Ron und bewegte sich in Richtung Portrait der Fetten Dame. "Na gut! Wenn ich ehrlich zu mir bin, möchte ich im Grunde das Frühstück auch nicht verpassen. Stell dir nur vor, wann es desnächste Mal etwas zu essen gibt. Erst wieder heute Mittag! Bis dahin werde ich dann vor Hunger sterben." Daraufhin bekam er ein zustimmendes Nicken von Hermine. Hermine, Ginny und Harry folgten Ron eiligst in die Große Halle. In der Halle angekommen, saßen dort schon fast alle Schüler versammelt und frühstückten genüsslich. Harry und seine Freunde setzten sich zu den restlichen Gryffindors an den Tisch. Man grüßte sich schnell noch mit einem Kopfnicken, bevor sie sich die Teller mit Rührei, Speck und anderem Leckerem voll schaufelten. Sie würden die Kraft, welche das Essen ihnen verlieh, heute bestimmt benötigen. Plötzlich trat Professor McGonagall zu ihnen an den Tisch. Sie hatte die Stundenpläne der Siebtklässler dabei. Harry war schon gespannt, wann sie denn Zaubertränke mit Professor Snape haben würden. Und wann dann auch 'Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste' mit Remus bzw. Professor Lupin. "Ihre Stundenpläne, meine Herren!", meinte Professor McGonagall. Harry nahm ihn seiner Lehrerin ab und schaute schnell drauf. Montag Verwandlung [Prof. Minerva McGonagall] Verwandlung Dada [Prof. Remus Lupin] Dada ------------- Zaubertränke [Prof. Severus Snape] Zaubertränke frei (*) frei (*) Dienstag Dada Dada Kräuterkunde Kräuterkunde [Prof. Sprout] ------------------- Pflege magischer Geschöpfe [Prof. Rubeus Hagrid] Pflege magischer Geschöpfe frei (*) frei (*) Mittwoch Zauberkunst [Prof. Filius Flitwick] Zauberkunst Verwandlung Verwandlung -------------------- Zaubertränke Zaubertränke frei (*) frei (*) Donnerstag Dada Dada Zauberkunst Zauberkunst -------------------- Kräuterkunde Kräuterkunde Pflege magischer Geschöpfe Pflege magischer Geschöpfe Freitag Verwandlung Verwandlung Zaubertränke Zaubertränke -------------------- Dada Dada frei (*) frei (*) ------------------------------------------------------------------------ (*) Dies hier ist der Stundenplan von Harry und Ron. Hermines Stundenplan ist gewisserweise anders, da sie am Montag und am Freitag jeweils in den letzten zwei Stunden noch Arithmantik bei Prof. Vektor, und am Dienstag und am Mittwoch jeweils in den letzten zwei Stunden noch Muggelkunde hat. Andernfalls ist ihr Stundenplan gleich dem von Harry und Ron. ------------------------------------------------------------------------ 'Dieser Stundenplan ist ja der Witz!', dachte sich Harry. 'Die meinen wohl, dass wir das schaffen können. Wenigstens haben wir paar Freistunden.' Harry schaute zu Ron hinüber, welcher auch gerade den Kopf in Harrys Richtung drehte. "Harry - das bedeutet bestimmt schon heute unseren Tod! Gleich am ersten Schultag zwei Stunden mit Snape!", meinte Ron. "Ach was, das wird schon nicht so schlimm, Ron!", mischte sich in dem Moment Hermine ein. "Hermine! Wir sprechen von Prof. Snape!", erwiderte Ron an sie. "Ich weiß das, Ron!", entgegnete sie ihm. "Und übrigens hast du dich vertan, Ron! Wir haben heute nämlich nicht Montag, sondern Dienstag." "Danke, Hermine! Aber es ist mir gerade eben auch aufgefallen.", meinte Ron gereizt. "Kommt ihr! Es ist Zeit, zum Klassenzimmer für Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste zu gehen.", erinnerte Harry seine Freunde. "Ja, wir kommen mit dir!", entgegnete ihm Hermine und zog Ron mit sich. "Mensch, ich habe gar nichts gegessen!", kam es von Ron, während sie durch die Gänge des Schlosses schritten. "Das ist deine Schuld, Ron! Du musstest ja nicht unbedingt, die ganze Zeit mit Hermine diskutieren.", erwiderte Harry seinem Kumpel. Dann endlich waren sie beim Klassenzimmer im dritten Stock angekommen. Die Tür stand schon offen, aber noch kein Schüler war drinnen. Nicht einmal Prof. Lupin war da. Aber Harry, Ron und Hermine betraten schon das Zimmer zusammen mit Neville, welcher bei ihnen war, und setzten sich in die erste Reihe. Minuten später kamen dann auch endlich unsere Mitschüler herein und setzten sich. Seit seinem sechsten Schuljahr war Neville ziemlich rasend in der Schule besser geworden. Es hatte sich schon in der fünften erstmals angedeutet, als er an der DA teilnahm, welche Harry führte. Und natürlich war Neville auch dabei gewesen, als sie Ende des fünften Schuljahres ins Zaubereiministerium eingebrochen waren, um Sirius zu retten. Wahrscheinlich hat dies auch einen Teil dazu beigeführt, dass Neville mehr Selbstbewusstsein bekam und nicht mehr Angst vor gewissen Lehrern hatte. Und tatsächlich hatte Neville es geschafft, dass er den Weg als Auroren angehen konnte, was einer seiner Berufsträume war. Als dann nach paar Minuten Prof. Lupin endlich ins Klassenzimmer trat, wurde es augenblicklich still in der Klase. Wie Harry sehen konnte, bestand die Klasse aus allen Gryffindors ihres Jahrgangs, aber ansonsten waren es nur wenige Slytherins, paar Hufflepuffs und paar Ravenclaws. Es waren von den Hufflepuffs und Ravenclaws nur die, welche sich auch seit dem fünften Schuljahr in der DA befanden, unter anderem Luna Lovegood. Von den Slytherins waren es nur zwei Personen: Draco Malfoy und Zabini. "Guten Morgen!", begrüßte Prof. Lupin sie. Harry konnte Draco Malfoy deutlich sagen hören: "Oh nein, nicht der schon wieder!" "Na, Malfoy, diesmal keine Crabbe und Goyle dabei, was?", drehte sich Ron höhnend zu Draco Malfoy um. "Pass auf, was du da sagst, Weasley? Sonst wirst du es vielleicht noch bereuen.", entgegnete sauer Malfoy. "Beachte ihn einfach nicht, Ron.", meinte Harry und drehte ihn mit sich nach vorne um. "Guten Morgen, Prof. Lupin!", erwiderte die Klasse erfreut darüber, dass sie ihn dieses Jahr nochmals als Lehrer hatten. Er war nämlich ihrer Meinung nach bisher der beste Lehrer in 'Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste' gewesen. "Ich freue mich genauso - wie ihr bestimmt auch -, dass ich dieses Jahr euch wieder unterrichten kann." "Von wegen, träum weiter.", sprach Malfoy deutlich in der zweite Reihe hinter Harry und seinen Freunden zu Zabini, seinem Freund, der sich aber komischerweise von Draco abwandte. "Halt die Klappe, Malfoy!", zischte Harry seinem Erzfeind zu. Wahrscheinlich hatte Prof. Lupin auch mitbekommen, was Draco gesagt hatte, aber er ließ es sich nicht anmerken. "Ihr fragt euch bestimmt, was wir dieses Jahr durchnehmen werden.", fuhr er stattdessen fort, "Nun... lasst uns mal schauen. Ich denke: vielleicht ein paar neue nützliche Zaubersprüche und Flüche, so dass ihr euch in der Welt da draußen verteidigen könnt, wenn ihr es einmal nötig habt. Z.B. gegen Voldemort." Ein Zusammenzucken ging durch die Klasse. Es gab nur sehr, sehr wenige, die nicht beim Nennen des Names vom Dunklen Lord zusammenzucken. Sogar Malfoy zuckte zu ihrer Freude zusammen und das freute Harry und Ron so, dass sie grinsen mussten. "Grinst nicht so blöd, Weasley und Potty.", motzte Malfoy sogleich los. Harry zog Ron an seinem Ärmel, um ihm anzudeuten, dass es besser sei, wenn sie sich jetzt nach vorn umdrehen und dem Unterricht wieder folgen würden. Die einzigen Schüler, welche den Namen nicht mehr fürchteten, waren Hermine, Ron, Seamus, Dean und inzwischen auch zu Harrys Freude Neville. Harry hatte sie nämlich während des DA-Unterrichts gelehrt, die Angst vor dem Namen von Lord Voldemort zu verlieren. Ja, daran erinnerte sich Harry noch gut. Er hatten ihnen in einer der Stunden über die Kindheit von Tom Vorlost Riddle erzählt, welcher in seinem späteren Lebensabschnitt dann zu Lord Voldemort wurde und Angst und Schrecken unter den Menschen verbreitete. Anschließend hatte er ihnen damals als Hausaufgabe aufgegeben, den Namen immer wieder für sich auszusprechen. Dadurch würde dann die Angst langsam verschwinden. Und das war dann auch bei den Fünfen eingetreten. Die anderen Teilnehmer der DA hatten es nicht geschafft. Ihre Angst war doch zu groß gewesen. Anfangs hatte Neville auch nicht geschafft, aber wie Harry jetzt erkennen konnte, hatte er anscheinend das ganze restliche sechste Schuljahr durch daran geübt. Harry war innerlich auf Neville stolz. Wenn es Nevilles Eltern wüssten, wären sie gewiss auch stolz auf ihren Sohn. Harry hatte die restlichen Schüler beschwichtigt, dass sie es weiterhin versuchen sollten. Irgendwann würde es schon klappen. Er hatte ihnen erklärt: "Ihr müsst alle wissen, dass die Angst vor einem Namen nur die Angst vor der Sache selbst steigert. Das soll heißen: Ihr habt nur Angst vor Lord Voldemort, wenn ihr Angst vor seinem Namen habt. Dies habe ich früher mal von Prof. Dumbledore gelernt." Aber die Schüler hatten nur ängstlich ausgesehen. Man sah ihnen an, dass sie Angst davor hatten, es auszuprobieren. Er hatte ihre Blicke gesehen und zu ihnen gesagt: "Glaubt mir, Voldemort wird nicht augenblicklich aus dem Nichts herausgekommen, wenn ihr den Namen aussprecht. Ich spreche diesen Namen dauernd aus und ich lebe ja noch." Anschließend hatte Harry sie damit in Frieden gelassen. Urplötzlich wurde Harry etwas unsanft an der Schulter gerüttelt. Es war Hermine. Sie sah ihn besorgt an. "Harry, was ist mit dir los?" "Es ist nichts mit mir, Hermine. Ich bin nur kurz in meinen Erinnerungen versunken." "Pass dann mal besser wieder auf, was Prof. Lupin im Unterricht durchnimmt. Ich würde mit dir wetten, dass für dich irgendwann im Leben noch nützlich sein könnte." "Ja, in Ordnung, Hermine." Hinter sich konnte er Malfoy lachen hören. "Malfoy! Was gibt es so zu lachen?", drehte sich Harry zu diesem um. "Bist wohl im Unterricht eingeschlafen, was, Potter?", fragte Malfoy ihn höhnisch anblickend. "Lass mich in Ruhe! Das geht dich gar nichts an!", zischte Harry zu. "Mr. Malfoy! - Mr. Potter! Könnte ich Sie bitten, sich wieder dem Unterricht zuzuwenden.", ertönte in diesem Augenblick die Stimme von Prof. Lupin. "Professor, er hat damit angefangen!", versuchte Malfoy zu protestieren. "Nein, Mr. Malfoy, das stimmt auf keinen Fall. Ich habe gesehen, wie sie angefangen haben, ihn zu provozieren." "Aber, Professor, ..." "Keine Widerrede." Malfoy wollte gerade abermals widersprechen. Er hatte schon halb den Mund geöffnet, als Prof. Lupin fortfuhr. "Wenn sie nicht gehorchen wollen!", er gab einen Seufzer von sich. "Ich ziehe ihnen für das Widersprechen gegenüber eines Lehrers zehn Hauspunkte ab." Harry drehte sich wieder nach vorne um. Er war glücklich darüber, dass Prof. Lupin es Malfoy gezeigt hatte, woher der Wind weht. Aber er konnte immer noch den wütenden Blick von Malfoy in seinem Rücken spüren. Prof. Lupin wandte sich wieder der ganze Klasse zu und fuhr fort mit seinem Unterricht. "Heute möchte ich mit dem ersten Thema dieses Schuljahres beginnen. Es sind nämlich die Dementoren." Die meisten Schüler blickten Prof. Lupin mit interressesiertem Blick an. "Zuerst werde ich euch einmal den Zauberspruch beibringen, mit dem ihr euch in der Not gegen die Biester wehren könnt. Er heißt Expecto Patronum." Er schob das Pult nun ein Stück zur Seite. Dann hob er den Blick suchend. Augenblicklich fand er die gesuchte Person. Auffordernd winkte Prof. Lupin ihn, Harry, vor die Klasse. "Harry Potter - wärst Du so freundlich und würdest Deinen Mitschülern Deinen Patronus zeigen.", rief Prof. Lupin ihn nach vorn. "Warum immer der?", konnte Harry Malfoy in dem Moment losmaulen hören. "Mr. Malfoy - wenn Sie uns auch ihren Patronus zeigen wollen, dann können Sie es gerne nach Mr. Potter machen.", rief Prof. Lupin laut. Draco Malfoy schaute Prof. Lupin daraufhin nur wütend an. Denn er konnte ja nichts erwidern, weil er sonst 'wegen Widerrede gegenüber einem Lehrer' Punktabzug bekommen hätte. Aber das zu wissen, brachte ihm erst wirklich einen rechten Zorn ein. Er würde sich dies nicht gefallen lassen. Weder von Potter noch Weasley noch Prof. Lupin. Niemand machte sich ohne Gefahr lustig über einen Malfoy. 'Sie werden schon sehen, was sie davon haben!', dachte sich Draco. Harry stand von seinem Platz auf und ging nach vorn zu Prof. Lupin. Dann stellte er sich in die richtige Position, hob seinen Zauberstab vor sich und rief: "Expecto Patronum." Augenblicklich erschien vorne aus der Spitze seines Zauberstabs ein heller, bisschen durchsichtiger Hirsch. Harry lächelte zufrieden. In dem Moment brach die ganze Klasse in rassenden Applaus aus. "Gut gemacht, Harry.", meinte Prof. Lupin. "Danke, Professor.", erwiderte Harry. "Wärst Du noch freundlich und würdest deinen Mitschülern erklären, was man machen muss, damit der Spruch funktioniert?!", forderte Prof. Lupin Harry auf. "Natürlich, Professor.", meinte Harry und wandte sich an seine Mitschüler. "Wenn ich den Spruch benutzen wollt, müsst ihr ständig an ein fröhliches Erlebnis, welches ihr erlebt habt, denken. Der Zauber wird nämlich durch dieses Erlebnis aufgebaut. Und wenn es ein besonders glückliches Erlebnis ist, wird es auch den Dementor besiegen." "Danke schön, Harry. Kannst dich wieder an deinen Platz setzen." Harry tat dies. "Für diese perfekte Erklärung bekommen Sie, Mr. Potter, von mir 15 Punkte. Ich hätte es nicht besser machen können.", lobte Prof. Lupin Harry. Nun wandte sich an Draco Malfoy. "Wenn Sie jetzt möchten, Mr. Malfoy!", forderte er ihn auf. "Nein danke, Sir.", meinte Draco Malfoy nur und wurde ein klein bisschen rosa im Gesicht. 'Aha!', dachte Harry. 'Willst dich wohl nicht blamieren, was?' "Na gut, Mr. Malfoy. Aber denken Sie daran. Beim nächsten Motzen bekommen Sie von mir dafür paar Hauspunkte abgezogen. Haben wir uns verstanden?", sprach Prof. Lupin barsch zu Malfoy. Ein kaum merkliches Nicken von Malfoy. Damit war's anscheinend für Prof. Lupin erledigt und wandte sich wieder der ganze Klasse zu. "Nun ja... Wir haben noch paar restliche Minuten des Unterrichts und möchte euch bitten, dass ihr euch in Zweiergruppen aufteilt. Am besten wäre es noch, wenn jeder von euch jeweils mit einem Schüler eines anderen Hauses zusammenarbeiten würde." Sofort folgten die Schüler den Anordnungen des Lehrers und teilten sich in Zweiergruppen auf. Harry war mit Malfoy zusammen. Ron mit Ernie McMillan. Hermine war mit Zabini Blaise. Und Neville war mit Luna zusammen. "Nun hört mir mal kurz noch zu.", meinte Prof. Lupin. Alle Schüler stellten sich so, dass sie gut seinen Worten zu hören konnten. "Ihr werdet nun in euren Zweiergruppen jeweils abwechselnd ein Patronus heraufbeschwören. Aber ich warne im Voraus, dass es vielleicht nicht gleich beim ersten Mal funktionieren könnte. Also seid - falls es so kommt - nicht enttäuscht, sondern versucht es wieder und wieder. - Nun los!" Mit den letzten Worten drehten sich die jeweiligen zwei Schüler einer Gruppen zueinander um. Draco Malfoy sah ihn, Harry, hähmisch an. "Na, du, Liebling von Prof. Lupin! Dann zeig mir mal deinen Patronus." "Hättest du wohl gern, was, Malfoy? - Zeig du mir zuerst deinen!" "Wie du willst!" 'Ich werd's ihm schon zeigen! Es wär doch gelacht, wenn ein Malfoy das nicht hinbekäm.', dachte sich Malfoy. Dann stellte sich Malfoy in Position, erhob seinen Zauberstab und rief: "Expecto Patronum" Augenblicklich kam es nebliges Etwas aus der Spitze seines Zauberstabs. Es war nicht so schön, wie Harrys Patronus. Das musste sich selbst Malfoy eingestehen. Aber er würde lieber sterben, als es bei der Anwesenheit der ganzen Schüler Harry zu sagen. "Kommt mal alle her! Schaut euch Nevilles schönen Patronus an!", rief in dem Augenblick Prof. Lupin. Sie bildeten gespannt einen Kreis um Luna und Neville. Wäre dies noch vor zwei Jahren geschehen, Neville wäre bestimmt rot angelaufen. Aber nichts von dem passierte diesmal. Er blieb ganz gelassen. "Nun, Neville. Zeig uns doch bitte mal deinen Patronus!", forderte der Professor ihn auf. Neville nickte nur. Doch dann stellte er sich wieder in die vorgesehene Stellung, erhob seinen Zauberstab und rief: "Expecto Patronum" Augenblicklich erschien an der Spitze seines Zauberstabs ein klares - nicht wie bei Malfoy nebliges - Wesen. Es war ein Wolf. "Gut gemacht, Neville." Es folgte ein rasender Applaus von der Klasse. Selbst Malfoy applaudierte komischerweise Neville zu. Aber Harry & Co sagte nichts deswegen. "Nun ja, Schüler. Die Stunde ist leider für heute vorbei. Aber wir sehen uns am Donnerstag ja schon wieder. Also bis dann!" "Tschüss, Prof. Lupin!" Sofort packten die Schüler ihre Bücher wieder in ihre Taschen und machten sich auf den Weg. "Geht schon mal vor!", meinte Harry zu seinen Freunden, als sie ihn fragend ansahen, weil er ihnen nicht folgte. Komischerweise blieb auch Malfoy noch. Als Harrys Freunde das Klassenzimmer verlassen hatten, machte sich auch Malfoy auf den Weg, aber als an Harry vorbei kam, steckte er ihm einen zusammengefaltetes Papier in die Hand. "Bitte les es allein!", flüsterte Malfoy ihm daraufhin leise zu. "Warum?", meinte Harry zurück, bevor Draco das Zimmer verlassen hatte. "Was soll das?" "Erfüll mir bitte nur das eine Mal den Gefallen, Harry!", flehte Draco ihn an. Dann aber eilte er schnellstens aus dem Klassenzimmer, um zu verhindern, dass Harry ihm noch weitere Fragen wegen diesem Brief stellen könnte. Nun blickte sich Harry im Klassenzimmer nochmals um. Er war der einzige Schüler hier, der noch nicht gegangen war. Plötzlich sah Harry, dass Prof. Lupin... nein, in der Freizeit sollte er ihn ja Remus nennen... dass Remus ihn zu sich winkte. Sogleich folgte er der Bitte und ging zu Remus hinüber, welcher jetzt hinter dem Pult saß. "Harry - Prof. Dumbledore hat mich gebeten, die Unterrichtsstunden der DA dieses Jahr wieder zu beaufsichtigen. Hast du dir schon überlegt, wann du die erste Stunde dieses Jahres anlegst?" Harry zuckte mit den Schultern. "Nein, Remus. Darüber habe ich zwar heute schon nachgedacht, aber ich muss zuerst mit meinem Freund Ron sprechen, wegen den Terminen des Quidditchtrainings." "Ah gut.", meinte Remus nur und wechselte plötzlich das Thema, indem er fragte: "Weißt du eigentlich, was Draco Malfoy vorhin von dir wollte?" "Nein, keine Ahnung.", Harry zuckte kurz wieder mit den Schultern. "Aber ich muss jetzt langsam zum Kräuterkunde-Unterricht." "Okay, Harry. Wir sehen uns am Donnerstag wieder. Sag mir einfach - sobald du es weißt - wann die erste DA-Stunde ist.", meinte Remus und klopfte Harry noch freundschaftlich auf die Schulter. "In Ordnung, Remus. Bis dann." Kapitel 18: Kräuterkunde ------------------------ Harry beeilte sich zu den Gewächshäusern zu gelangen, wo sie Kräuterkunde bei Prof. Sprout hatten. Er entdeckte Ron und Hermine schon von weitem, die vorm Gewächshaus auf ihn warteten. "Na, Kumpel, was hast du noch so lange mit Remus besprechen müssen?", fing Ron sogleich an, auf Harry einzureden, sobald dieser sie erreichte. "Ich habe mit Remus über die DA-Unterrichte gesprochen. Er wollte wissen, ob ich wüsste, wann ich den ersten Unterricht ansetzen will.", erwiderte Harry. "Und?", drängte Ron. "Ich weiß es natürlich noch nicht.", entgegnete Harry nun etwas schroffer, da es ihn nervte, dass Ron so drängte. "Ron - lass ihn doch mal!", mischte sich Hermine ein. "Ist schon in Ordnung, Hermine. Ich wäre an seiner Stelle auch so neugierig." In dem Moment erschienen die Mitschüler und Prof. Sprout. Somit unterbrachen sie ihr Gespräch und folgten den anderen ins Gewächshaus Nr. 3. "Guten Tag, liebe Schüler und Schülerinnen!", begrüßte die Lehrerin sie. "Guten Tag, Prof. Sprout!" "Heute nehmen wir etwas ganz tolles durch...", fing sie an, zu erzählen, aber Harry hörte nicht ganz zu. Er war in Gedanken wo anders. Nämlich beim Brief von Draco. Was wohl da drin stand? Es müsste ihn nachher dringend lesen. Während der folgenden zwei Schulstunden arbeiteten sie in Dreiergruppen zusammen und als es endlich zum Ende des Unterrichts läutete, sprangen alle erfreut auf. Nun würde es Mittagessen in der Großen Halle geben. Harry ließ sich Zeit mit dem Einpacken. "Geht schon mal vor und haltet drei Plätze frei!", rief er seinen Freunden zu. Die verstanden und gingen aus dem Gewächshaus. Plötzlich stand jemand neben ihm. "Draco - was willst du?", fragte Harry. "Vergesse den Brief nicht zu lesen.", antwortete Draco. "Mach ich schon nicht!", erwiderte Harry gereizt. Somit ging Draco und ließ Harry allein mit Prof. Sprout. Nun beeilte sich Harry doch und schulterte seine Tasche. Kapitel 19: Pflege magischer Geschöpfe -------------------------------------- Als Harry die Große Halle betrat, ging er sogleich zum Gryffindortisch, wo Ron und Hermine ihm einen Platz freigehalten hatten. "Na, Kumpel, was hast du noch so lange mit Remus besprechen müssen?", fing Ron sogleich an, auf Harry einzureden, sobald Harry sich hingesetzt hatte. "Ron - lass Harry doch erst einmal ein bisschen zur Ruhe kommen!", mischte sich nun Hermine ein. Harry lud sich einen Teller mit einer Menge Essen voll. Er hatte großen Appetit. "Harry?", fragte ihn in dem Moment Hermine. "Was ist denn?", fragte Harry seinerseits. Aber bevor sie ihm antwortete, huschte ihr Blick hinüber zu Ron. Wahrscheinlich hatte sie dann entschieden, dass sie es nicht in der Gegenwart von Ron Harry fragen wollte. "Kommst du noch kurz mit in die Bibliothek, Harry?", fragte sie ihn. "In Ordnung, aber warum?", meinte Harry. Aber Hermine war schon aufgestanden und auf dem Weg zur Tür der Großen Halle, um diese zu verlassen. "Was will sie?", fragte nun Ron seinen Freund. Harry zuckte ahnungslos tuend nur mit den Schultern. In Wirklichkeit wusste er schon, warum Hermine von ihm wollte, dass er ihr folgen solle. Sie wollte irgendetwas mit ihm besprechen, von dem sie aber ahnte, dass es Ron erzornen würde. Augenblicklich stand Harry nun auch vom Tisch auf, warf Ron einen entschuldigenden Blick zu und folgte Hermine, die schon längst aus der Halle war. Ron folgte Harry nicht, wofür er seinem Freund gedanklich dankte. "Was wolltest du mich fragen, Hermine?", fragte Harry seine beste Freundin, sobald er sie eingeholt hatte, welche in einem leeren Klassenzimmer auf ihn wartete. "Harry - was wollte Draco nach dem Unterricht von dir? Und sag mir jetzt nicht, dass er nichts von dir wollte. Ich habe genauso einen Verstand wie du. Also?" Mit einem ernstem Blick schaute ihn an. 'Was soll ich ihr nur erzählen? Ich habe ihm versprochen, niemand von dem Zettel zu sagen. - Warum wollte er es eigentlich von mir? Vielleicht hat er Angst davor, dass Ron es herausbekommt, was in dem Brief steht. Aber vielleicht auch aus anderen Gründen. Wer weiß. - Ich könnte ihr ja schon die Wahrheit sagen. Wie ich sie kenne, wird sie es schon nicht Ron erzählen. Aber dann wird er wütend sein.', grübelte Harry vor sich hin. "Nun, Harry?", meinte auf einmal Hermine, die ihm immer noch gegenüber stand. "Weißt du, Hermine, es ist schwierig, es dir zu erzählen. Ich habe ihm versprochen, niemandem - auch nicht euch beiden - von der Nachricht zu berichten.", fing Harry an, zu erklären. "Er bat mich, den Zettel ganz allein zu lesen. Aber ich kann dir nicht sagen, warum er es möchte." Harry schaute Hermine - um Verständnis bittend - an. Ein Lächeln erschien auf ihren Lippen. "Ist schon gut, Harry.", erwiderte sie kurz. "Danke.", entgegnete Harry ihr seinerseits. "Komm, Harry! Das Mittagessen ist vorbei! Wir haben jetzt 'Pflege magischer Geschöpfe' bei Hagrid. Wir müssen uns beeilen!", meinte Hermine, auf ihre Armbanduhr schauend. "Geh schon mal vor! Ich komme gleich nach!", erwiderte Harry. "Aber beeil dich, Harry! Komm bitte nicht zu spät!" Somit eilte Hermine aus dem leeren Klassenzimmer. Harry war jetzt allein für sich. Endlich konnte er Dracos Brief lesen. Abermals aufseufzend wandte sich Harry nun schnell dem Zettel zu. Was würde Draco von ihm wollen? 'Harry - bitte bedenke nun, wenn du diesen Zettel liest, dass du mir dein Versprechen gabst, den Inhalt von dem Zettel niemandem zu erzählen. Nun komme ich zu meiner Hauptsache, weshalb ich dir schreibe: Ich möchte mich für alle Streiche gegenüber dir und deinen Freunden in den letzten Jahren entschuldigen und außerdem möchte ich dein Freund sein. So ein Freund wie Weasley, Granger oder andere! Ich kann es dir genauer erklären, wenn du Zeit hast und dich mit mir heute nach 'Pflege magischer Geschöpfe' am Verbotenen Wald zu treffen. Draco Malfoy.' 'Warum möchte Malfoy mein Freund sein?', grübelte Harry noch, während sich dann schnellstens auf den Weg machte. Er hatte gerade noch ein paar wenige Minuten Zeit. Harry lief eiligst aus dem Schloss in Richtung Hagrids Hütte, wo der Unterricht stattfand. "Ah, Harry! Kommst du endlich!", meinte Hagrid erfreut. Harry stellte sich schnell zu Ron und Hermine. Dann fuhr Hagrid fort: "Bevor Mr. Potter erschien, habe ich gesagt, dass wir dieses Jahr Phönixe durchnehmen. Sie sind ein Thema in ihrer Abschlussprüfung am Ende diesen Jahres, also passen bitte gut auf." Harry schaute sich kurz um. Von den Slytherins waren wieder nur Draco Malfoy und Blaise Zabini in 'Pflege magischer Geschöpfe'. Hier waren jetzt bisschen weniger Gryffindors als in Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste, aber ansonsten waren es die gleichen Schüler wie vorher. "Eure heutige Aufgabe wird es sein, einen Phönix zu zeichnen und seine Eigenschaften aufzuschreiben. - Hier befindet sich ein Phönix.", meinte Hagrid. Tatsächlich - da auf dem niedrigsten Ast eines Baumes saß ein Phönix. Harry erkannte ihn sofort. Es war Fawkes, der Phönix von Prof. Dumbledore. "Wenn ihr damit fertig seid, habt ihr für heute früher frei., sagte Hagrid und scheuchte die Schüler auf. Harry, Hermine und Ron suchten sich eine gute Stelle - an einem Baum - so dass sie einen guten Blick auf Fawkes hatten. Dann begannen sie zu zeichnen. Hermines Bild wurde - nach Harrys Meinung - am perfektesten von ihren dreien. Aber er war mit seinem auch zufrieden. Dann nach paar Stunden - es hatte längst schon die zweite Schulstunde begonnen - waren alle Schüler mit dem Malen und dem Aufschreiben der Eigenschaften fertig. Hagrid sammelte alle Werke ein, um die Eigenschaften durchzuschauen. Dann verabschiedeten die Schüler sich und gingen. Jetzt hatten Harry und Ron zwei Freistunden, während Hermine noch zwei Stunden Muggelkunde haben würde. "Wir sehen uns dann beim Abendessen wieder. Bis dann!", verabschiedete sich Hermine vorm Klassenzimmer von ihnen. Als sie dann weg war, wandte sich Ron an Harry. "Was sollen wir jetzt mit der freien Zeit anfangen?", fragte Ron seinen Freund. Kapitel 20: Das Treffen mit Draco --------------------------------- 'Ich muss ihm noch von meinem Geheimnis erzählen, eben dass ich eine Animagus-Form bzw. mehrere Animagus-Formen habe.', dachte sich Harry. 'Ich könnte es jetzt machen. - Ach nein, es geh jetzt nicht. Ich bin ja mit Draco verabredet.' Harry wandte sich entschlossen seinem Freund zu. "Ron - sei mir bitte nicht böse, aber ich habe jetzt keine Zeit für dich!" "Was hast du denn vor, Harry?" "Nun - wenn ich es dir sage, wirst du von mir enttäuscht sein." "Nun machst du mich aber neugierig, Harry. Wer ist es denn, mit dem du dich triffst?" Harry zögerte. "Komm schon, Harry. Ich werde dir schon nicht den Kopf abreißen, selbst wenn du dich mit Malfoy treffen solltest." "Nun gut. Ich bin mit Draco Malfoy verabredet.", gestand Harry seinem besten Freund. "Warum, Harry?" Ernst sah Ron ihn an. Harry wusste nicht so recht, wie er es ihm erklären sollte, ohne dass Ron ausflippen würde. "Also gut, Ron. Er bat mich, dass er mein Freund werden könne. Außerdem wollte er sich für alles, mit dem er uns drei all die Jahre über geärgert hatte, entschuldigen.", erklärte Harry. Ron starrte Harry entgeistert an. "Und gleich treffe ich mich mit ihm, weil er mir erklären wollte, warum er dies wolle. - Aber Ron, ich schwöre dir, dass du genauso mein Freund bleibst. Nichts wird mich dazu bringen, dich als Freund gegen Draco einzutauschen. Entweder nehme ich euch beide als Freunde oder nur dich." "Danke, Harry. Ich werde es mir merken. - Dann beeil dich." Somit machte sich Harry auf den Weg. Als er sich nur noch ein Stück vom Wald entfernt befand, erblickte er schon Draco Malfoy, welcher dort auf ihn wartete. Dieser hatte ihn anscheinend noch nicht entdeckt. 'Gut so!', dachte sich Harry. Denn Harry hatte sich überlegt, dass er zuerst in seiner Animagus-Form hingehen könnte. Malfoy kann diese ja noch nicht. Somit verwandelte er sich in den Wolf. Als Draco erblickte den Wolf erst sehr spät. Dieser kam direkt auf ihn zu und blickte ihn direkt an. Draco füllte, wie nervöser er wurde, je länger der Wolf ihn an. Dann blieb der Wolf vor ihm stehn. Plötzlich spürte einen Druck in seinem Kopf - wie ob jemand in seinen Gedanken rumschnüffeln wollte - aber Draco verschloss hastig seine Gedanken. Er wollte nicht, dass irgendwer - egal wer - diese las. Zum Glück konnte er Okklumentik - die Kunst des Gedankenverschließens. Snape hatte sie ihm auf Bitten seiner Mutter beigebracht. Seine Mum - Narcissa - hatte nämlich große Angst um ihren einzigen Sohn. 'Ah - da kann einer Okklumentik!', dachte sich Harry. Denn er war es, der versuchte, in Dracos Gedanken einzudringen. 'Mal gucken, was er macht, wenn ich ihn ärgere.' Harry duckte sich, um vorzutäuschen, dass er Draco angreifen wollte. Augenblicklich erschien auf Dracos Gesicht ein etwas ängstlicher Ausdruck. 'Ah - hast du Angst?', sagte sich Harry, hämisch grinsend. 'Wo bleibt nur Harry?', dachte sich Draco, als sich der Wolf zum anscheinenden Angriff duckte. So wartete Draco weiter auf Harry, während der Wolf weiterhin so ihm gegenüber stand. "Ach, sei verflucht, Potter!", fluchte Draco laut vor sich, nach dem schon eine Weile vergangen war, ohne dass er wusste, dass Harry da war und ihn hören konnte. "Nie kann er einmal pünktlich sein." Harry, der es mithörte, überkam Wut. Aber er rief sich zur Ruhe. Er wollte ja Draco eine Chance zur Freundschaft geben und außerdem wusste Draco ja überhaupt nicht, dass er anwesend war. Als Draco dann nach ein paar weiteren vergangenen Minuten Anzeichen machte, zum Schloss zurückgehen zu wollen, entschied Harry, dass es Zeit sei, sich erkenntlich zu machen. Aber er wollte Draco nicht zeigen, dass er der Wolf war. Somit entfernte er sich von Draco bis dieser ihn nicht mehr sehen konnte. Kurz schaute Harry noch um sich, um sicher zu gehen, dass niemand ihm zusah. Dann verwandelte er sich wieder zurück. Er füllte sich komisch, nach so langer Zeit wie ein Mensch zu sein. 'Also los!', sagte sich Harry. Somit ging Harry wieder zu der Stelle, wo Draco sich befand. Als dieser ihn erblickte, sah er einerseits erleichtert aus, andererseits ein wenig wütend. Harry musste leicht lächeln. "Wo bleibst du nur?", schimpfte Draco sogleich los. "Ich stehe mir hier die Beine in den Bauch, nur weil ich auf dich warten muss. Wenn ich erwischt worden wäre, dann hättest du etwas erleben können." Harrys Lächeln verschwand nicht. "Beruhig dich doch, Draco. Ich bin jetzt ja da. Kommen wir zur Sache!", meinte Harry. "Du hast mir in diesem Zettel gesagt, dass du mein Freund werden willst. Du wolltest es mir bei diesem jetzigen Treffen erklären." "Stimmt. - Nun, Harry, ich habe in der Schule keine richtigen Freunde - wie du vielleicht schon mitgekriegt hast. Crabbe und Goyle sind nur auf Befehl meines Vaters und aus Tradition dauernd bei mir. Du musst verstehen: Die Väter von Crabbe und Goyle waren auch so eine Leibwache von meinem Vater." "Nun, warum willst du nun mich als Freund?" "Verstehst du nicht, oder tust du nur so? - Mein Vater möchte, dass ich in den Dienst des Lords trete. Du weißt ja schon, dass mein Vater einer der angesehensten Todesser ist. Aber ich möchte nicht dem dunklen Lord dienen. Im Grunde möchte ich eher gegen ihn kämpfen. Denn ich möchte nicht eines Tages vielleicht im Gefängnis landen, nur weil ich ihm gefolgt bin. - Ich sehne mich schon seit langem nach richtigen Freunden - nach Gryffindor-, Hufflepuff- und Ravenclaw-Freunden. Nur aus Angst vor meinem Vater Lucius habe ich es vertuscht. Aus dem Grund möchte ich mich auch bei dir und deinen Freunden, bei allen, die ich je geärgert habe, für die Grausamkeiten entschuldigen. Und ich habe eine Bitte an dich, Harry?" "Ja, stell die Bitte. Falls ich kann, werde sie gewährleisten." "Ich möchte der DA beitreten." "Nun - ich werde darüber nachdenken. Falls ich zustimme, musst du dich jedoch an eine Regel halten, gegenüber den Mitgliedern der DA darfst du keinerlei Streiche machen, weder während des Unterrichts noch außerhalb. Verstanden?" "Harry, ich habe dir doch gesagt, dass ich keinem mehr Streiche spielen werde." "Aber, Draco, wie soll ich sicher gehen können, dass du dein Wort hältst und das nicht schon wieder nur genauso ein Streich ist.", warf Harry ein. "Denn ich möchte später keinen Streit mit meinen Freunden haben, nur weil ich dir vertraut habe. Sie würden es mir bestimmt lange nicht verzeihen." 'Mist! Ich muss mit Remus reden!', dachte Harry. "Nun gut! Wir werden diese Sachen vertagen, Draco. Ich werde dir für unser nächstes Treffen bescheid sagen. Aber eines muss ich wissen: Wärst du bereit, wenn ich mit einem Zauberspruch deinen Eid sichern würde?" "Ja, das wäre ich.", meinte Draco nur. "Also gut! Bis dann!" Somit trennten sie sich und gingen ihrer Wege, wobei Harry noch stehen blieb und wartete bis Draco weg war. Es war noch viel Zeit bis zum Abendessen und Harry hatte Lust, mal wieder seine Familie zu treffen. Kapitel 21: Großer Ärger? ------------------------- Sobald Draco außer Sichtweite war, verwandelte sich Harry in den Wolf und lief in den Verbotenen Wald. Dort füllte er sich wohl. Er rief sogleich auf Wölfisch nach seinen Familienmitgliedern. Da kamen sie angerannt: Pako, Imiak, Itsi und To. Alle freuten sie sich, Harry wieder zu sehen. Sie warfen auf ihn und rangen erst einem eine volle Stunde mit ihm. 'Oh, wie schön wäre es, wenn Ron, Hermine und Ginny auch dabei sein könnten?', dachte Harry sich. ΘSchluss jetzt!Θ meinte Harry zu seinen Geschwistern. ΘKomm, Harry!Θ erwiderte Pako und rannte vorweg. ΘPako - wie läuft es mit der Jagd?Θ wollte Harry wissen. ΘWie immer! Es gibt ausreichend zu fressen für uns alle. Aber wenn der Herbst und der Winter kommt, wird es vielleicht nicht mehr so gut laufen. Aber lass uns nicht den Tag versauen.Θ Harry, Pako und die drei anderen kamen endlich an der Höhle an. Da es so schönes Wetter war, lagen Akhuna und Palo Khan, ihre Eltern vor der Höhle und erwarteten sie schon. Als sie Harry erkannten, sprangen sie sogleich auf und liefen auf ihn zu. ΘHallo meine Sohn! Schön dich wieder zu sehen.Θ begrüßte sein Vater ihn freudig. ΘHallo Vater! Hallo Mutter!Θ erwiderte Harry ebenso erfreut über das Wiedersehen. ΘHallo Harry!Θ entgegnete nun Akhuna. ΘLeg dich zu uns und erzähl uns bitte, was Neues geschehen ist.Θ Harry folgte der Bitte und sie legten sich in einem Kreis hin, in dem sieben Personen Platz hatten. Dann fing Harry an zu erzählen. Er berichtete, dass seine beste Freunde jetzt Schulsprecher geworden wären und dass sein bester Freund noch dazu vielleicht Kapitän werden würde - was aber noch nicht sicher wär. Er erzählte, dass er dieses Jahr wieder die DA anleiten würde und dazu noch eine Extragruppe eröffnen sollte - laut seinem Schulleiter. Während Harry so erzählte und erzählte, verging die Zeit im Zeitraffer und als er aufblickte, bemerkte er, dass die Abendessenszeit schon längst vorbei war. 'Oh nein!', dachte er. 'Bestimmt machen sich Hermine, Ron und die anderen schon Sorgen um mich! Ich muss sofort zurück.' ΘEntschuldigt, aber es ist Zeit für mich! Ich wäre gerne noch viel länger geblieben, aber verspreche, euch demnächst wieder zu besuchen.Θ erklärte Harry. ΘIst schon in Ordnung, mein Sohn.Θ erwiderte Palo Khan. ΘBeeil dich. Sonst kriegst du vielleicht Ärger.Θ Also machte sich Harry eiligst auf den Weg. Er hielt sich auch nicht damit auf, am Waldrand sich rückzuverwandeln, sondern lief als Wolf hoch zur Schule. So konnte er sicher gehen, nicht gesehen zu werden. 'Ich könnte doch als Käuzchen hochfliegen.', kam ihm die Idee. Augenblicklich verwandelte er sich vom Wolf ins Käuzchen und flog hoch zum Schlafsaal der Jungen im Gryffindorturm. Zu seinem Glück konnte er ein offen stehendes Fenster entdecken und flog hinein, nachdem er sah, dass niemand im Schlafsaal war. Nun verwandelte er sich zurück, legte seine Schultasche und zog seinen Umhang aus. Dann machte er sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum, drauf gefasst, ein Donnerwetter von Hermine zu erleben. Als er unten war, konnte er Stimmen von Leuten hören, welche dort im Gemeinschaftsraum saßen. Er waren Rons, Hermines, Nevilles, Ginnys und Deans Stimmen. "Ron, wo hast du gesagt, ist Harry hingegangen?", fragte in dem Augenblicklich Hermine. "Ich habe es doch schon oft genug wiederholt.", erwiderte Ron genervt. "Sag es eben noch mal.", meinte Hermine ruhig. "Er wollte sich mit Draco Malfoy treffen. Warum - das weiß ich nicht." "Findet ihr es denn nicht auch seltsam, wie er sich in letzter Zeit benimmt?", meinte Ginny. "Ja.", erwiderte Hermine. "Aber ich denke, dass er es uns erklären wird." Lang blieb es nun still, bis Hermine plötzlich rief: "Harry? Bist du es?" Harry hielt den Atem an. Wie konnte Hermine, wissen, dass er hier stand? War sie vielleicht hellseherisch? Aber das konnte nicht sein. 'Nun gut! Zeig ich mich eben!' Somit ging Harry weiter in den Gemeinschaftsraum und als er dort ankam, waren alle Köpfe ihm zugewandt. Alle schauten ihn. 'Sie erwarten eine Erklärung. Aber habe ich überhaupt eine?' "Wo warst du, Harry? Wir haben uns um dich gesorgt.", sagte auf einmal Hermine. "Entschuldigt, aber ich hatte ein Treffen mit jemandem. Ron hat euch ja schon gesagt, mit wem ich mich getroffen habe, oder?" Alle nickten einstimmig. "Warum, Harry? Warum hast du dich mit ihm getroffen?", wollte Hermine wissen. Ein Moment schwieg Harry. Im Grunde konnte er es ihnen nicht verdenken, dass sie sich fragten, warum er sich mit einem seiner Feinde traf. "Nun ja! Ich kann es euch erklären.", fing Harry an, wobei er stehen blieb. "Draco möchte nicht Tom Riddle dienen, aber sein Vater möchte, dass Draco Lord Voldemort genauso als Todesser dient, wie er es tut. Ich kann ihn verstehen. Jetzt sitzt Lucius im Gefängnis. Draco möchte nicht, dass es mit ihm selbst auch so endet. Also möchte er stattdessen der guten Seite dienen und dazu möchte er sich mit mir befreunden, damit er weiß, dass er dazu gehört. Außerdem hat er mich gebeten, ein Mitglied der DA zu werden. Ich kann es ihm nicht verbieten, da die Gruppe frei zugänglich für die ganze Schule ist. Auch wenn er ein Slytherin ist, muss ihm der Weg frei bleiben." Harry machte eine Pause, um zu schauen, was für Reaktion das Gesagte hervorrief. "Außerdem soll ich euch etwas von ihm ausrichten!", fuhr er fort. "Er möchte sich bei euch allen entschuldigen, dass er all die Jahre so wüscht zu euch war." "Ach, kennt der überhaupt das Wort 'Entschuldigung'?!" "RONALD WEASLEY!", kam es entsetzt von Hermine. "Stimmt doch, Hermine." "RONALD WEASLEY!", wiederholte Hermine nahe an der Grenze ihrer Nerven. "Schon gut, schon gut! Ich sag nichts mehr." Dann wandte sich Hermine Harry zu. "Aber, Harry, du warst doch nicht die ganze Zeit mit Draco zusammen, oder?" Harry schüttelte verneinend den Kopf. "Natürlich nicht. Ich war noch jemanden besuchen." "Hagrid?", fragte Ginny. "Nein.", erwiderte Harry. Fragend schauten Ron, Ginny, Neville und Dean ihn an. Sie wussten natürlich noch nichts von Harrys neuer Familie. Er hatte es ihnen noch gesagt. Bis jetzt wusste es nur Hermine. "Ihr müsst aber versprechen, es niemandem zu verraten. Die einzigen Personen, welche es aus uns noch wissen, sind Professor Dumbledore und Professor McGonagall. Sonst darf es noch niemand erfahren, außer ich sage es ihm persönlich.", meinte Harry. In die Runde schauend, blickte er jeden an. Alle nickten zustimmend. "Gut! - Imperturbatio!", sagte Harry, womit er den Gemeinschaftsraum vor allen lauschenden Ohren verschloss. Dann wandte sich Harry wieder seinen Freunden zu. "Ihr müsst wissen, dass ich ein Animagus bin bzw. ich habe vier Animagus-Formen: Phönix, Wolf, Schlange und Kauz. Dazu habe ich vier Freunde, die mir jeweils halfen, die Formen zu erlernen: mein Phönix Flame, mein Wolfsbruder Pako, Schlange Slina und Kauz Fredi." "Harry - warum Wolfsbruder?", unbrach ihn Ginny plötzlich. "Aus dem Grund, den ich euch noch sage.", erwiderte Harry. "Um die Wolfsform zu meistern, musste ich die Wolfssprache erlernen. Dazu musste ich eine Woche lang jeden Tag zu der Familie von meinem Freund Pako gehen, welche in einem großen Wald lebt. In dieser Zeit wurde ich auch von ihnen adoptiert und habe jetzt deshalb wieder eine neue Familie. Aus dem Grund ist Pako mein Wolfsbruder. Versteht ihr jetzt?" Alle nickten. "Aber Harry - in welchem Wald lebt deine 'Familie' denn?", wollte Ginny weiter wissen. Harry atmete tief ein, bevor er darauf einging. "Nun, Ginny - sie lebt im Verbotenen Wald." Plötzlich schlug sich Ginny entsetzt die Hand vor den Mund. "Aber das heißt ja dann, dass du eine Woche lang jeden Tag in den Verbotenen Wald gegangen bist. Oh Harry! Das ist doch viel zu gefährlich." "Ginny, nein, das ist nicht gefährlich. Jedenfalls nicht für einen Wolf." Ginny verstand ihn anscheinend jetzt, denn sie fragte nicht weiter. "Also kannst du dich in einen Phönix, einen Wolf, eine Schlange und ein Käuzchen verwandeln?", fragte Ron ihn nun. Harry nickte nur. "Das erklärt einiges. Ich habe, als du nicht zum Abendessen erschienen warst, im Jungenschlafsaal nachgesehen und da warst du nicht. Als du aber vorhin die Treppe vom Jungenschlafsaal herunter kamst, erschien es mir komisch. Also bist du, als Käuzchen zum offenen Schlafsaalfenster geflogen, um nicht erwischt zu werden." "Stimmt, Ron. - Hermine, pass auf, Ron macht dir noch Konkurrenz in Sache Rätsellösen.", meinte Harry grinsend zu Hermine. "Leute - lasst uns ins Bett gehen. Es ist schon spät!", meinte auf einmal Hermine. Harry schaute aus dem Fenster und sah, dass Hermine Recht hatte. Denn es war schon stock dunkel draußen. Und Harry musste sich eingestehen, dass er selbst auch schon müde war, auch wenn er es nicht gespürt hatte. Schnell entfernte Harry den Zauber, welcher verhinderte, dass sie gestört worden wären. Dann erhoben sich die anderen und sie trennten sich, um ihn jeweils in den Jungenschlafsaal oder Mädchenschlafsaal zu verschwinden. Oben angekommen, zogen sich Harry, Ron, Neville und Dean ihre Pyjamas an und legten sich schlafen. Die anderen Gryffindors lagen schon längst friedlich in ihren Betten. "Harry - ich habe eine Frage. Könnte ich vielleicht auch ein Animagus werden? Bestimmt würde es Hermine genauso gefallen.", fragte Ron, als sie beide gemütlich in ihren Betten lagen. "Ron - ich kann Prof. McGonagall morgen fragen. Aber versprechen kann ich nichts." "Danke, Kumpel!" Somit machte Harry das Licht aus und schlief ein. Kapitel 22: Die Wahl des Kapitäns --------------------------------- So fragte Harry wie versprochen Prof. McGonagall am Mittwoch in Verwandlung. Sie hatte nichts dagegen, dass Ron und Hermine Animagie werden würden. Sie meinte, dass sie am Freitag nach dem Unterrichtsende zu ihrem Büro kommen sollten. Dann würde sie das Ritual mit ihnen vollführen. Harry sagte ihr, er würde es Hermine und Ron ausrichten. So tat er es auch. Beim Mittagessen in der Großen Halle übermittelte es ihnen. Sie waren hoch erfreut, dass es klappen würde. Dann könnten sie nämlich zu dritt über die Ländereien streunen ohne Ärger zu bekommen. Nachdem Harry fertig gegessen hatte, ging er schnell hoch in den Gryffindorturm, um seine Schulsachen zu wechseln, weil er jetzt 'Zaubertränke' hätte. Auf dem Rückweg durch den Gemeinschaftsraum blieb sein Blick am schwarzen Brett hängen. Da hing eine Meldung. Er schaute sie sich näher an. Kapitänwahl Am Freitag um 18 Uhr ist das Treffen zur Wahl des Kapitäns. Die Bitte ist, dass alle Mitglieder pünktlich erschienen. Die Dauer ist nicht festgelegt. Harry las sich die Meldung zweimal durch, bevor er dann den Gemeinschaftsraum wieder verließ. Ron stand unten an der Treppe. Anscheinend hatte er auf ihn gewartet, denn sobald Harry ihn erreicht hat, setzte er sich auch in Bewegung Richtung den Kerkern. So brachten sie nun zwei Schulstunden 'Zaubertränke' hinter sich. Komischerweise triezte Prof. Snape Harry diesmal nicht. Aus irgendwelchem Grund behandelte er diesmal alle Schüler gleich. Keiner wurde benachteiligt, keiner bevorzugt. Als Harry mal zu Draco blickte, bemerkte er, dass dieser anscheinend genauso überrascht über das Benehmen des Lehrers war. Mit dem Klingeln zum Ende der Schulstunden, rauschten alle Schüler eiligst hinaus. Harry und Ron hatten jetzt zwei Freistunden, während Hermine in Muggelkunde musste. Somit verabschiedete sie sich von ihnen vor den Kerkerräumen und schritt davon. Harry und Ron machten sich etwas langsamer auf den Weg. "Ron - ich hab dir noch gar nicht gesagt, dass wir am Freitag um 18 Uhr Quidditchtreffen zur Wahl des Kapitäns haben. Alle Mitglieder sollen pünktlich kommen.", sprach Harry seinen Freund an. "Dann können wir gar nicht zu Prof. McGonagall gehen.", erwiderte Ron. "Stimmt. Deshalb dachte ich, dass wir sie fragen könnten, ob ihr es nicht schon heute nach dem Unterricht von Hermine machen könnt. Geht doch eigentlich, oder?", meinte Harry. Ron nickte zustimmend. Somit gingen sie Richtung Büro von Prof. McGonagall, in der Hoffnung, sie dort anzutreffen. Als sie anklopften, ertönte zu ihrem Glück ein 'Herein!' und sie traten eiligst ein. "Was möchten Sie, Mr. Potter und Mr. Weasley?", fragte sie sogleich. "Wir wollten Sie fragen, ob das Ritual schon heute um die gleiche Zeit vollzogen werden kann. Sie müssen wissen, dass am Freitag um 18 Uhr die Wahl des Kapitäns stattfindet und da müssen alle Spieler der Mannschaft da sein.", sprach Harry. "In Ordnung, Mr. Potter. Dann heute nach dem Unterricht bei meinem Büro. Aber ich bitte um Pünktlichkeit." Somit verließen sie das Büro wieder und standen nun auf dem Flur. "Was sollen wir jetzt machen?", fragte Ron nach einer Weile des Schweigens. "Weiß nicht. Wir können ja in den Gemeinschaftsraum gehen und uns ausruhen. Oder wir können Hagrid besuchen.", erwiderte Harry Schultern zuckend. Es war noch genügend freie Zeit. Also entschieden sie erstmal für paar Minuten zu Hagrid hinunter zu gehen. Anschließend könnten sie sich immer noch in den Gemeinschaftsraum setzen. Als sie an die Tür von Hagrids Hütte klopften, hörten sie sogleich, wie sich Schritte von innen näherten. Dann öffnete sich die Tür und Hagrids Kopf schaute heraus. "Ach, ihr seid's. Kommt herein!", meinte Hagrid und öffnete die Tür weiter, so dass Harry und Ron eintreten konnten. Sogleich wurden sie von Fang, Hagrids Saurüden, bestürmt, welchem immer noch die Sabber aus dem Maul lief. "Wollt ihr einen Tee haben?", fragte Hagrid. Sie bejahten und Hagrid setzte einen Kessel aufs Feuer, in welchem er Wasser erhitzte. Sobald das Wasser heiß war, schüttete er es in eine Kanne und hängte noch paar Teebeutel hinein. Das Ganze stellte er dann auf den Tisch, wobei er noch drei Tassen und einen Teller voll irgendwelchem Gebäck holte. Dann setzte er sich endlich zu ihnen. "Und wie läuft's in der Schule?", wollte er wissen. Also erzählten Ron und Harry ihm von den ersten drei Schultagen und noch davon, dass am Freitagnachmittag Quidditchtreffen zur Wahl des Kapitäns wäre. Hagrid meinte, dass sich einer von Ron und Harry für das Amt bewerben sollte. So sprachen eine Weile über dies und jenes. Als es aber schon spät war, verabschiedeten sie sich von Hagrid und gingen wieder hoch zum Schloss. In zwei Stunden würde es Zeit sein, zum Abendessen zu gehen. Bis dahin hatten sie noch Zeit, um sich in den Gemeinschaftsraum zu hocken und zu reden. Als sie denn Gryffindorturm betraten, fanden sie dort fast alle Gryffindors vor. Nur paar waren nicht da, weil sie entweder in Muggelkunde wie Hermine waren oder sich draußen auf den Ländereien aufhielten. Harry und Ron machten es sich in ihren Lieblingssesseln vorm Kaminfeuer bequem und besprachen, wann Harry am besten das Treffen für die DA ansetzen sollte. Nach einer Weile ertönte plötzlich ein leises Pochen am Fenster. Harry schaute hinüber und entdeckte, dass dort nicht eine Eule war, sondern der Phönix Fawkes persönlich. Sogleich lief Harry zum Fenster und öffnete es. Fawkes flog herein und ließ sich auf Harrys Schulter nieder. Er hatte einen Brief am Fuß. Harry nahm ihn sogleich und Fawkes ließ ein kurzes Liedchen erklingen, bevor er sich wieder auf den Weg machte. Nachdem Harry das Fenster wieder geschlossen hatte, setzte er sich wieder zu Ron. "Wer schreibt dir denn?" Harry zuckte nur mit den Schultern, denn er wusste es ja nicht. "Weiß nicht!" "Dann öffne doch einfach mal den Brief.", erwiderte Ron neugierig. Das tat Harry auch sogleich. Lieber Mr. Harry Potter! Könnten Sie bitte mich nachher aufsuchen! Es ist wichtig! Mit freundlichen Grüßen Prof. Dumbledore Harry zeigte Ron auch den Brief. "Was er wohl von dir möchte?! Was kann so wichtig sein?" "Ich werde einfach nachher, wenn ihr bei Prof. McGonagall seid, zu ihm gehen." "Mach das, Harry!" Somit unterhielten sie sich noch eine Weile weiter, bevor Hermine dann den Gemeinschaftsraum betrat. "Hallo!", begrüßte sie die beiden sogleich, aber eilte weiter zum Mädchenschlafsaal, um ihre Schultasche abzuladen. Als sie wieder zurück war, ließ sie sich in den letzten freien Sessel fallen. "Wie war der Unterricht?", fragte Harry sogleich. "Er war klasse.", antwortete sie strahlend. "Aber könnten wir jetzt zum Abendessen gehen?" "Ja, natürlich. Kommt!" Somit gingen sie in die Große Halle, wo schon eine Menge Schüler saßen. Oben am Lehrertisch saßen auch schon fast alle Lehrer. Es fehlte nur eine Person: Prof. Trelawney. Sie war wahr-scheinlich wieder in ihrem Turm geblieben. Als sich Harrys und Prof. Dumbledores Augen kreuzten, nickte Harry diesem zu, um ihm zu erklären, dass er den Brief bekam und kommen würde. Dann wandte er sich dem Essen zu. Sie hatten nicht so viel Zeit, denn Hermine und Ron mussten nachher zu Prof. McGonagall und Harry zu Prof. Dumbledore. Also beeilten sie sich ein wenig und waren nach einer halben Stunde auch schon fertig. Zwei Stunden später - er hatte Hermine und Ron bei Prof. McGonagall abgeliefert - stand er nun vorm Wasserspeier, dem Eingang zum Büro von Albus Dumbledores'. Harry wusste leider aber das Passwort nicht - ohne das würde er nicht hineinkommen. Aber in dem Moment öffnete ihm seltsamerweise der Wasserspeier automatisch den Weg. 'Vielleicht steckte ja Albus dahinter!', dachte sich Harry und betrat die Treppe, welche ihn nach oben zur Bürotür brachte. Kurz klopfte er an, aber niemand antwortete ihm. Somit betrat er den Raum einfach. 'Vielleicht muss er noch etwas erledigen oder mit jemandem sprechen!' Als Harry sich im Raum umschaute - es sah immer noch nicht verändert aus - ertönte plötzlich ein Trillern. Es war Fawkes, Albus Phönix. Harry lief hinüber zu ihm. Es gefiel immer wieder, diesen Vogel zu betrachten. Genauso wie bei seinem eigenen Phönix, welcher aber noch jünger war und somit auch kleiner. Harry blieb so eine Weile bei Fawkes stehen und streichelte ihm den Kopf, was diesem sehr gefiel. Nach langer Zeit ging dann die Tür auf und Albus betrat sein Büro. "Ah, Harry!", rief er, als er diesen entdeckte. "Entschuldige das Warten, aber ich hatte noch etwas zu erledigen. - Setz dich doch bitte! Möchtest du ein Zitronenbrausebonbon?" Harry schüttelte verneinend den Kopf, während er sich setzte. "Harry - es gibt einiges, was ich dir mitzuteilen habe!", fing Albus an. "Als erstes: Es soll in zwei Wochen der erste Hogsmead-Besuch stattfinden." "Aber, Albus - ist das nicht zu gefährlich in diesen Zeiten!", fiel Harry seinem Schulleiter ins Wort. "Ich meine nur, Voldemort ist aktiv." "Ja, ich weiß, Harry, aber wir unternehmen schon Sicherheitsmassnahmen. Das wollte ich jetzt auch ansprechen. Ich hatte dir ja gesagt, als du am ersten September bei mir warst, dass du eine Gruppe von sechs/sieben Personen gründen solltest. Diese Gruppe soll dafür sorgen, dass - falls ein Angriff in Hogsmead sein sollte - alle Schüler und Schülerinnen gesund nach Hogwarts zurückkommen. Könntest du dafür sorgen, dass bis in zwei Wochen die Personen die benötigten Zauber können. Als Hilfsperson bekommst du Remus zur Seite gestellt. Okay?" Harry nickte zustimmend. Er hatte im Grunde schon in etwa im Kopf, welche Personen dafür geeignet wären, aber er würde noch einen Test veranstalten. "Wann hast du dir gedacht, die erste Unterrichtsstunde zu machen, Harry?" "Nun ja! Am Freitag geht es nicht, weil dort das Quidditchtreffen ist. Am Samstag wäre es geeignet." "Wie du meinst, Harry! Ich werde Remus Bescheid sagen, wenn du es möchtest." Harry nickte wieder. "Dann wäre da noch eine andere Sache. Da du jetzt volljährig - bei den Muggeln wie auch schon länger in der Zaubererwelt - erhältst du nun dein Erbe: Das Haus deiner Eltern." Harry konnte es nicht fassen. Er hatte jetzt ein eigenes Haus. Zwar musste dieses bestimmt noch wieder aufgebaut werden, aber das würde schnell passiert sein. "Danke, Albus." "Du brauchst dich nicht zu bedanken. Ich habe nur meine Pflicht getan, es dir zu übergeben, wie ich es versprochen hatte. Wann möchtest du es mal besichtigen?" Beinahe hätte Harry geantwortet, dass er es sofort besichtigen wollte, aber dann ginge eh nicht, weil es schon später Abend war. "Wann wäre es denn möglich?", fragte Harry stattdessen seinen Schulleiter. "Ich könnte es dir ermöglichen, dass du einen Tag mal vom Unterricht befreit würdest. Dann könntest du in der Zeit dorthin reisen. Natürlich würde jemand dich begleiten." "In Ordnung, Albus. - Am Montag würde ich es gerne erledigen." "In Ordnung, Harry. - Damit wäre jetzt auch alles erledigt. Du kannst wieder gehen." "Gute Nacht, Albus." "Gute Nacht." Somit verließ Harry das Büro wieder und lief zum Gryffindorturm, in der Hoffnung, dass ihn niemand erwischen würde und dass Hermine und Ron im Gemeinschaftsraum säßen. Ihm begegnete auch niemand und er gelangte schnell am Portrait der Fetten Dame an. "Passwort?", fragte diese sogleich, als sie Harry erblickte. "Schnatz." Augenblicklich schwang sie zur Seite und ließ ihn durch. In ihrem Gemeinschaftsraum befanden sich jetzt kaum noch Schüler. Nur paar vereinzelte hielten sich dort noch auf. Dean, Seamus, Neville und Ginny saßen ihn einer Ecke des Raums und plauderten miteinander. Harry ging zu ihnen. "Hi Harry!", wurde er sogleich von seinen Freunden begrüßt. "Hallo!", erwiderte Harry. "Wisst ihr, wo Hermine und Ron sind?" Ginny deutete als Antwort nur in die Richtung eines weiter wegstehenden Sessels. Im ersten Moment verstand Harry nicht ganz, aber er ging dann dorthin. Als er über die Lehne des Sessels blickte - wen sah er wohl da? Da lagen natürlich Hermine und Ron eng verschlungen zusammen und bemerkten nicht einmal, wie Harry sie beobachtete. Dieser entschied sich, sie einfach in Ruhe zu lassen und stattdessen ins Bett zu gehen. Am Freitagmorgen wachte Harry ziemlich müde auf. Er hatte anfangs im Bett gesessen und auf seinen Freund gewartet. Aber Ron war nicht erschienen, womit Harry entschied, zu schlafen. Aus diesem Grund war er nun eben müde. Harry zog sich schnell an und schaute auf die Uhr. Es war kaum noch Zeit. Wenn er noch etwas essen wollte, müsste er sich beeilen. Währenddessen schlief Ron immer noch gemütlich in seinem Bett. Langsam riss Harry der Geduldsfaden. Er konnte nicht ewig auf seinen Freund warten. Die anderen Jungs waren schon längst in der Großen Halle. Bestimmt saß Hermine und Ginny dort auch schon. Harry entschied sich nun, eine Maßnahme zu unternehmen. Er sprach "Sonorus!", womit er seine Stimme verstärkte. "RONALD WEASLEY, MARSCH AUS DEM BETT!", rief Harry mit verstärkter Stimme. "SONST HOLE ICH HERMINE MIR ZUR HILFE!" Augenblicklich war Ron auch schon wach. 'Es klappt doch!', dachte sich Harry. "Ich bin ja schon wach!", meinte Ron. "Wird ja auch Zeit! Wir müssen uns beeilen, wenn wir noch etwas zum Essen bekommen wollen." Somit flitzten sie eiligst aus dem Jungenschlafsaal. Als sie aber im Gemeinschaftsraum ankamen, erwartete sie dort seltsamerweise ihre Freundin Hermine. Diese sah aber ganz und gar nicht erfreut aus. Sie funkelte die Jungs böse an, als diese vor ihr stehen blieben. "Wird auch Zeit! Glatt hätte ich euch beide eigenhändig aus dem Bett geholt!" "Halt! Halt!", fiel Harry ihr sogleich ins Wort. "Damit es klar ist: Ich war schon längst auf dem Weg, aber ich habe freundschaftlicherweise auf die Schlafmütze" - er zeigte auf Ron - "gewartet." Jetzt drehte sich Hermine plötzlich um und marschierte aus dem Gemeinschaftsraum. "Wir sollten ihr wohl lieber folgen! Sonst bekommen wir wirklich nichts mehr zu essen!", bemerkte Harry zu Ron und folgte Hermine mit Ron. Sie holten diese aufm Flur vor der Großen Halle ein. Diese war wieder knalle voll, wodurch die Drei zuerst fast ein Problem hatten, Plätze zu finden. Aber nach langem Suchen wurden sie noch fündig. Kurze Zeit später - sie mussten sich mit dem Essen beeilen - schnappten sie sich ihre Taschen und eilten wieder aus der Großen Halle. Sie hatten jetzt zwei Stunden Verwandlung bei Prof. McGonagall vor sich. Harry freute sich immer sehr auf diese Stunden. Am Klassenzimmer angekommen, warteten da schon ihre Klassenkameraden. Anscheinend war Prof. McGonagall noch nicht eingetroffen. 'Wo sie wohl bleibt?', dachte sich Harry. Er blickte zu Ron und Hermine, aber diese zuckten nur mit den Schultern. Kaum hatte Harry seinen Blick von seinen Freunden abgewandt, da ertönten auch schon Schritte auf dem Gang und sie erschien an der Ecke des Ganges. Somit konnte die Stunde beginnen. Harrys Meinung nach verging dieser Tag viel zu langsam. Ihm wäre es eher recht gewesen, wenn schon längst die letzte Schulstunde vorbei wär und sie sich in den Gemeinschaftsraum hätten verziehen können. Aber so war es noch nicht und somit musste endlos warten, bis viele Stunden später endlich die letzte Stunde DADA vorbei war. Endlich Wochenende! Dies sagten sich in dem Moment die meisten Schüler und Schülerinnen! Aber es gab auch paar - wie Hermine -, die noch Unterricht hatten - in Hermines Fall: zwei Stunden Arithmantik. Harry und Ron beeilten sich aus dem Klassenzimmer zu kommen. Kurz rief Harry Remus, der ihn hatte zurückhalten wollen, zu, dass er ihn später noch besuchen würde. Im Gemeinschaftsraum angekommen, ließen sich Harry und Ron erschöpft in die Sessel vorm Kamin fallen. Ihre Tasche ließen sie neben sich auf den Boden fallen. Im Grunde hatten sie jetzt gar keine Lust mehr, zum Quidditchtreffen am Abend zu gehen. Aber es war Pflicht! Sie hätten bis um 16 Uhr genug Zeit, um über alles Mögliche zu quatschen. "Ach, Harry, was ich vergessen habe, dich zu fragen: Was hat eigentlich Prof. Dumbledore am Mittwoch von dir gewollt?", fragte Ron seinen Kumpel nach einiger Zeit des Schweigens. "Er wollte von mir wissen, wann ich beabsichtigt hatte, die erste DA-Stunde zu halten. Remus wird nämlich wieder dabei sein. Und hat er mir noch etwas anderes erzählt.", berichtete Harry. "Was war das andere denn?", drängte Ron weiter nach. "Nun ... er hat mich über mein jetziges Erbe aufgeklärt." "Was für ein Erbe?", fragte Ron, seinen Freund nicht verstehend. "Ich habe von meinen Eltern geerbt. Und das ist ihr Haus, also Godrics Hall." "Das ist ja klasse, Harry. Du hast ein eigenes Haus. Wann wirst du es besuchen?" Neugierig schaute Ron ihn an. "Ich gehe am Montagvormittag dorthin. Aber nur ich." "Meno, warum nicht auch Hermine und ich?" "Ron - Prof. Dumbledore hat mir diese Genehmigung erteilt.", meinte Harry, seinen Freund scharf anblickend. "Wann beabsichtigst du eigentlich die erste DA-Stunde zu machen?", wechselte Ron nun das Thema. "Ich habe mir gedacht, dass morgen am besten ist.", erwiderte Harry. "Prof. Dumbledore meinte, dass ich zudem eine spezielle Gruppe aufbauen soll. Diese sollte aus sechs oder sieben Leuten bestehen. In welcher aber nur Schüler sind, welche aber zu den besten Schülern gehören und welche den Aufnahmetest fehlerfrei bestehen." "Oh je! Das werde ich nie schaffen! Aus was für Aufgaben besteht der Test?", meinte Ron. "Man muss einen Dementor vertreiben können, darf sich nicht von einem Irrwicht verwirren lassen und muss ein kleines Duell bestehen.", erklärte Harry. "Wird das Duell gegen dich sein, Harry?", fragte Ron. "Nein. Ich besorge mir dazu eine Aushilfe." In dem Moment betrat Hermine den Gemeinschaftsraum. 'Wie schnell die Zeit doch vergeht!', dachte Harry, da sie nicht bemerkt, dass es schon Zeit zum Abendessen war. "Wie war der Unterricht?", fragte Harry seine Freundin sogleich, als sie sich zu ihnen setzte. "Gut, aber wir haben wieder viele Hausaufgaben aufbekommen.", meinte Hermine. "Und was habt ihr so getan?" "Ich habe gerade Ron erzählt, dass ich für morgen die erste DA-Stunde festgelegt habe. Es wird ein kleiner Aufnahmetest stattfinden, da ich eine spezielle Gruppe - sie heißt GALV - auf Prof. Dumbledores Bitten hin aufbauen werde. Die sechs oder sieben besten Schüler werden nur aufgenommen." "Harry - was bedeutet GALV?", wollte Hermine wissen. "Nun - das heißt ausgeschrieben: Group against Lord Voldemort.", klärte Harry Hermine auf. "Außerdem habe ich Ron noch etwas Anderes erzählt. Ich habe nämlich von Prof. Dumbledore mein Erbe meiner Eltern bekommen, da ich jetzt ja volljährig bin. Es ist das Haus meiner Eltern." "Klasse, Harry!", rief Hermine und schlang ihre Arme um seinen Hals. "Ehm, ehm!", meldete sich plötzlich Ron zu Wort. "Ihr könnt ja auch noch weiter reden, wenn wir in der Großen Halle sind, oder? Ich will ja nur sagen, dass wir ansonsten das Abendessen noch verpassen." Also machten sich die Drei auf den Weg in die Große Halle. Dort war wieder viel los. Als sie sich an den Gryffindortisch setzten, trafen sie dort auf Ginny, Dean, Seamus, Neville und andere ihre Freunde. "Harry! Gut, dass du kommst!", rief Dean Thomas, welcher seit letztem Jahr im Quidditchteam als Jäger war. "Weißt du, wer der neue Kapitän bzw. die neue Kapitänin wird? Wirst du es?" "Nein, Dean, ich werde nicht der neue Kapitän sein. Aber es wird auch erst nachher um 18 Uhr ausgewählt.", erwiderte Harry ihm, während er sich hinsetzte, um mit dem Essen anzufangen. "Warum willst du nicht der neue Kapitän werden?", wollte Dean wissen. Harry seufzte tief. "Das ist immer noch meine eigene Sache, ob ich Kapitän sein möchte.", entgegnete er etwas sauer. Nun ließ Dean ihn in Ruhe. Nach kurzer Zeit stand Harry vom Gryffindortisch auf, denn er hatte sich beeilt, und verließ die Große Halle, um noch etwas vor dem Treffen seinen Besen auszuprobieren. Als er mit seinem Besen, welchen er aus dem Jungenschlafsaal geholt hatte, auf dem Quidditchfeld eintraf, befanden sich dort schon zwei Personen, welche auf ihnen warteten. Es waren Ron und Hermine. Ron hatte keinen Besen bei sich. "Ron - wo ist dein Besen?", fragte Harry seinen Kumpel. "Ich hole ihn in paar Minuten." "Warum holst du ihn nicht gleich? Oder noch einfacher wäre es, wenn du ihn einfach rufst." Ron sah ihn an, als ob er ihn nicht verstehen würde. "Wie rufen?" Aber Hermine hatte ihrerseits verstanden, was Harry meinte. "Natürlich mit dem 'Accio'-Spruch.", mischte sie sich ein. Harry nickte zustimmend. "Ach so, sag das doch gleich!", meinte Ron und hob seinen Zauberstab, wobei er den Spruch sagte. Aber es geschah nichts. Auch nicht, als schon paar Minuten vergangen waren. "Du musst diesen Spruch noch etwas üben!", meinte Harry zu Ron und hob seinerseits seinen Zauberstab, den Zauberspruch sprechend. Kurz darauf konnten sie auch schon ein Pfeifen hören und weitere kurz Zeit später hielt Rons Besen bei ihnen an. "Danke, Harry!", bedankte sich Harry. "Nichts zu danken! Lass uns jetzt noch ein wenig Üben, bevor die anderen eintreffen!", erwiderte Harry und schwang sich auf seinen Besen. Ron folgte ihm auf seinem Besen in die Lüfte. "Nun gut - du übernimmst erstmals die Position als Hüter, während ich versuche, Tore zu schießen. Nachher werden wir wechseln, und du lässt für mich paar Mal den Schnatz frei.", erklärte Harry seinem Kumpel. Dieser nickte kurz einverstanden. Dann begannen sie mit dem Training. Ron hatte sich - wie Harry jetzt feststellte - seit dem letzten Jahr sehr verbessert. Er ließ kaum noch Bälle ins Tor. Das war auch gut so! Harry wollte schließlich in diesem Jahr nochmals den Quidditchpokal gewinnen, nachdem er seit seinem dritten Schuljahr dies nicht mehr erreicht hatte. Nach einer Weile dann wechselten sie wie abgemacht: Ron ließ nun für ihn den Goldenen Schnatz frei. Harry schaffte es jedes Mal, den kleinen Flattermann einzufangen. Dann irgendwann war es dann endlich 18 Uhr, die Zeit des Treffens. Und sogleich trafen die ersten Leute ihrer Mannschaft ein: Ginny Weasley und Dean Thomas. Sogleich landeten Harry und Ron, um sie zu begrüßen. "Hallo Ginny! Hallo Dean!", begrüßte Harry die beiden. "Hallo Harry! Hallo Ron!", grüßten die beiden sie zurück. Ron gab nur ein kurzes Nicken von sich. Harry wusste gut, warum Ron sich so gegenüber den beiden verhielt. Er war damals - in ihrem sechsten Jahr bei der Wahl der neuen Mannschaftsmitglieder - nicht damit zufrieden gewesen, dass Dean und Seamus als die neuen Jäger von Gryffindor ausgewählt worden waren. Denn er war immer noch sauer, dass Ginny - seine kleine Schwester - mit Dean zusammen war. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn sie stattdessen mit Harry zusammen wäre. Als Minuten später endlich alle anwesend waren - inklusive Prof. McGonagall - wandte sich diese an die Mannschaft. "Wir sind hier versammelt, um jetzt den neuen Quidditchkapitän bzw. die neue Quidditchkapitänin zu wählen. Es möchten sich jetzt bitte alle melden, welche bereitet wären, sich als Kandidaten aufstellen zu lassen.", erklärte sie ihnen. Sie notierte sich die Namen der sich meldenden Kandidaten auf einem Zettel: - Virginia Weasley - Ron Weasley - Seamus Finnigan - Dean Thomas Das waren die einzigen Namen. "Da dies jetzt erledigt ist, geht es an die eigentliche Wahl: Ich werde nach und nach jeden Namen nennen und Sie werden bei dem Kandidaten Ihrer Wahl strecken. Okay?" Alle nickten. "Virginia Weasley!" Sogleich stoben drei Hände in die Luft. 'Nicht mehr?', wunderte sich Harry. Für ihn war die Wahl schwierig gewesen, denn er musste sich entscheiden zwischen seinem besten Freund und dessen Schwester, mit der er aber auch gut befreundet war. Letztendlich hatte er sich dann für Ron entschieden. "Ronald Weasley!" Bei ihm gingen genauso drei Hände hoch. "Dean Thomas!" Er erhielt dagegen nur eine Stimme. "Seamus Finnigan!" Dieser erhielt jetzt gar keine Stimme. Aber dies überraschte Harry keinesfalls, da Seamus nicht so sehr angesehen war. Der einzige Grund, weshalb er in der Mannschaft als Jäger akzeptiert wurde, war, dass er gute Leistung brachte. "Damit wäre der Anfang entschieden: Ronald Weasley und Ginevra Weasley gehen in die zweite Runde der Wahl." "Virginia Weasley!" Nun erhielt Ginny vier Stimmen der gesamten sieben. "Ronald Weasley!" Ron dagegen bekam nur drei Stimmen. "Damit wäre diese Wahl entschieden: Ginevra Weasley wird die neue Quidditchkapitänin." Ron trat zu seiner Schwester und reichte ihr seine Hand. "Glückwunsch, Schwester!" "Danke, Ron!" Dann tat Harry es Ron gleich und gab Ginny seinerseits die Hand. "Genauso Glückwünsche meinerseits, Ginny!" Kurz umarmte er sie noch. Als er sie losließ, bemerkte er noch, wie sie leicht errötet war. Plötzlich räusperte sich Prof. McGonagall nochmals. "Da dies jetzt erledigt wäre, würde ich sagen, dass sie wieder ins Schloss gehen und in Ihrem Gemeinschaftsraum weiter reden." So taten sie es dann auch. Lustig schwatzend liefen Harry und seine Freunde wieder zurück ins Schloss. Harry wollte noch den lang versprochenen Brief an seine Verwandten schreiben. Oben im Turm holte Harry sogleich einen Bogen Pergament aus seinem Koffer und zusätzlich noch eine Schreibfeder. Mit diesen Dingen setzte er sich unten im Gemeinschaftsraum an den Tisch und fing seinen Brief an. Lieber Dudley, liebe Petunia und lieber Vernon! Entschuldigt bitte, dass ich euch so lange auf meinen Brief warten ließ, aber hier in der Schule ging so schnell los, dass ich es vergaß. Heute hatten wir gerade eben die Wahl des Quidditchkapitäns. Ginny wurde zur neuen Kapitänin erwählt. Es war sehr knapp, denn Ron hatte anfangs genauso viele Stimmen wie sie und somit musste es eine zweite Wahlrunde geben. Übrigens möchte ich euch gerne zu Weihnachten einladen. Den Ort, wo wir feiern werden, verrate ich jetzt noch nicht. Es soll für alle Anwesenden eine gleiche Überraschung werden. Ich werde euch dann selbstverständlich abholen. Liebe Grüße, euer Harry Harry las ihn sich noch mehrmals durch, bevor er ihn versiegelte. Dann holte er sich noch schnell seinen Tarnumhang - es war schließlich schon die Zeit, wo man nicht mehr unerlaubterweise durchs Schloss marschieren durfte - und ging Richtung Eulerei. Dort angekommen rief er nach Hedwig, seiner Schneeeule, welche sogleich angeflogen kam und sich auf Harrys Schulter niederließ. "Ja, Hedwig, du darfst für mich diesen Brief wegbringen!" Dann band er ihr seinen Brief ans Bein und flog aus dem Fenster. Harry schaute ihr noch ein Weilchen hinterher, bevor er seinen Blick von ihr reißen konnte. Er verließ nun die Eulerei wieder, denn es war schließlich schon spät und auch wenn morgen kein Schultag war, so wollte er doch nicht so spät ins Bett gehen, da es morgen einen anstrengenden Tag mit DA-Unterricht geben würde. Also ging er unter seinem Tarnumhang versteckt wieder zurück in den Gryffindorturm, wo er sogleich im Jungenschlafsaal seinen Pyjama anzog und sich ins Bett legte. 'Wo ist nur Ron? - Und warum errötet Ginny jedes Mal in meiner Gegenwart?', dachte sich Harry noch, während er so in seinem Bett lag. Plötzlich ging die Schlafsaaltür auf und Ron trat herein. "Wo warst du, Ron?", fragte Harry sogleich neugierig seinen Freund. Statt zu antworten errötete Ron nur. Nun sah er aus wie ein Radieschen. Harry wusste sogleich, was Ron getan hatte, behielt es aber für sich. Stattdessen nickte er seinem Freund nur verstehend zu. Ron zog sich jetzt auch seinen Pyjama an und legte sich ins Bett. "Endlich eine Woche vorbei, was?!", meinte Ron. "Stimmt. Aber morgen wird's nicht weniger anstrengend werden. Es wird wahrscheinlich den größten Teil des Tages einnehmen.", erwiderte ihm Harry. "Hast ja Recht, Harry! - Um wie viel Uhr findet morgen der Test eigentlich statt? Und hast du schon den anderen mitgeteilt?" "Da ich den Test noch vorbereiten muss und dazu noch bei Remus vorbeischauen wollte, wird der Test um 14 Uhr stattfinden. Kannst du bitte es den anderen ausrichten? Das wäre lieb von dir, Ron! Danke! - Ich möchte jetzt gerne schlafen. Morgen möchte ich nämlich früh aufstehen. - Gute Nacht!" "Gute Nacht! Ja, ich werde es selbstverständlich den anderen ausrichten. Wofür sind sonst Freunde da?!" Somit trete sich Harry auf die andere Seite und schlief ziemlich schnell ein. Kapitel 23: Die DA + die GALV ----------------------------- Am Samstagmorgen war Harry schon um sechs Uhr wach. Er hätte, auch wenn er gewollt hätte, gar nicht mehr schlafen können. Der Grund für das nicht mehr schlafen können war der Gedanke an den Aufnahmetest in die GALV, welchen er heute Vormittag noch vorbereiten musste. Aber zuallererst würde er einmal sich anziehen und nach unten in die Große Halle gehen. Er würde wahrscheinlich zwar der einzige Schüler sein, aber das störte ihn nicht. Schnell hatte er sich angezogen. Als er dann den Gemeinschaftsraum betrat, war er doch sehr überrascht, dass dort schon jemand saß und arbeitete. "Hermine?!" Diese drehte sich beim Ruf sogleich um und sah genauso überrascht aus, wie Harry es selbst war. "Harry?! Warum bist du schon wach?" Harry setzte sich zu ihr. "Ich konnte nicht mehr schlafen. Und außerdem muss ich ja noch diesen Aufnahmetest vorbereiten." Nun schlug Hermine ihr Buch zu, welche sie bis dahin noch in der Hand gehalten hatte. "Soll ich dir helfen, Harry? - Du sagst mir, was du vorbereiten willst, und wir bereiten es zusammen vor. Okay?" "In Ordnung, Hermine. - Zuerst wollte ich noch zu Remus, um ihn etwas zu fragen." "Dann mal los!" Somit stand Hermine und Harry auf und verließen den Gemeinschaftsraum. "Hast du eigentlich schon etwas gegessen?", fragte nach kurzer Zeit Hermine. Harry schüttelte nur verneinend den Kopf. Somit gingen sie noch kurz bei der Küche vorbei. "Hallo Harry Potter, Sir!", wurden sie sogleich von Dobby, dem Hauselfen, begrüßt, welcher in der Küche arbeitete. "Hallo Dobby! Könnte ich vielleicht eine Kleinigkeit zum Essen haben? Wir haben nämlich keine Zeit zum Frühstücken.", meinte Harry. "Natürlich, Sir." Kurz darauf erschien Dobby wieder mit einem großen Teller voller Leckereien. Schnell aßen sie so viel sie konnten. Den Rest steckten sie sich in die Taschen ihrer Umhänge, damit sie für später noch etwas hätten. "Danke Dobby! Wir müssen jetzt wieder los!" "Auf Wiedersehen, Sir und Madam!" Somit verließen sie wieder die Küche und machten sich auf den Weg zu Remus' Büro. Es war inzwischen schon nach sieben Uhr. Sie hatten viel Zeit mit dem Frühstück vertan. Als sie dann an Remus' Büro klopfen, kam zuerst keine Reaktion zustande, aber dann öffnete ihnen ein noch müde aussehender Remus. "Morgen Harry! Morgen Hermine! Warum seid ihr schon wach?" "Morgen Remus! Können wir mal reinkommen?", erwiderte Harry. "Natürlich könnt ihr reinkommen!" Somit betraten sie das Büro und setzten sich mit Remus zusammen. Harry erklärte Remus anschließend seinen Plan für den Aufnahmetest der GALV. Nachdem er zu Ende vorgetragen hatte, begaben sich die Drei an die Vorbereitung. Stunden später hatten sie dann alles Nötige besprochen und Hermine und Harry verließen wieder das Büro. Nun war es 11:30 Uhr. Somit hatten sie noch Zeit, um etwas Anderes zu erledigen. "Hermine, würde es dir etwas ausmachen, wenn wir noch schnell bei Draco und Zabini vorbei schauen." "Natürlich macht es mir nichts aus, Harry! Aber ich würde es bevorzugen, wenn wir nicht in den Aufenthaltsraum der Slytherins müssten." Kurz zog Harry die Karte der Rumtreiber aus seiner Umhangtasche und blickte darauf. Draco und Zabini hielten im Moment - wie er auf der Karte sehen konnte - in der Bibliothek auf. Dann tarnte er anschließend wieder die Karte und steckte sie zurück in seine Umhangtasche. "Komm! Sie sind gerade in der Bibliothek!" Somit gingen in sie dorthin und fanden dort Draco und Zabini an einem Tisch sitzend vor. "Tu jetzt einfach so, als ob du ein Buch suchen würdest. In der Zwischenzeit werde ich dann mit Draco und Zabini reden.", befahl Harry Hermine kurz. Dann trennten sie sich und Harry ging zu Draco's Tisch hinüber. Als er kurz aufblickte, bemerkte er, dass dieser in seine Richtung blickte. "Morgen, Harry!", wurde Harry dann von Draco begrüßt. "Morgen! Kann ich kurz mit dir reden?" "Natürlich. Würde es dich stören, wenn Zabini dabei ist?", meinte Draco. Harry nickte kurz einverstanden. "Okay, was möchtest du mit mir besprechen?" "Nun - da du ja der DA beitreten möchtest, wollte ich dir nur sagen, dass heute um 14 Uhr ein Treffen stattfindet. Da wird es auch einen Aufnahmetest zur GALV geben. Du kannst es ja versuchen, da aufgenommen zu werden, aber wahrscheinlich wirst du es nicht schaffen, weil du ja erst jetzt in die DA kommst." "Okay, Harry, ich werde da sein. Kann Zabini auch kommen?" Für kurze Zeit verdunkelte sich Harry's Gesicht, aber dann nickte einverstanden. "Ausnahmsweise. Aber niemand sonst! Bis nachher dann!" Als Harry aus der Bibliothek trat, traf er dort auf Hermine, welche ihn schon erwartete. "Und?", fragte Hermine sogleich, als er zu ihr trat. "Er kommt zusammen mit Zabini zum Treffen der DA.", erklärte Harry seiner besten Freundin, während sie langsam zurück in den Gryffindorturm gingen. "Aber Harry - warum kommt jetzt auch dieser Blaise? Wir wissen doch gar nichts von ihm?!", fragte Hermine ihn. "Nun ja! Draco bat mich darum.", meinte Harry nur. Sie waren am Eingang ihres Gemeinschaftsraums angekommen. Nachdem sie der Fetten Dame das Passwort genannt hatten, wurden sie von dieser eingelassen, wobei Harry und Hermine jetzt auf Ron, Ginny, Neville, Dean und Seamus trafen, welche im Kreis vor dem Kamin saßen. "Wo ward ihr gewesen?", bestürmte Ron sogleich die beiden, als sie den Gemeinschaftsraum betraten. "Wir haben Vorbereitungen getroffen. Und außerdem war wir noch in der Bibliothek." "Was wolltet ihr in der Bibliothek? Und was für Vorbereitungen habt ihr getroffen?" "Wir waren in der Bibliothek, um mit Draco Malfoy zu sprechen. Und was für Vorbereitungen wir begangen haben, wirst du spätestens um 14 Uhr merken." Anscheinend wussten alle Anwesenden Bescheid, denn niemand fragte weiter nach. Dann zog Harry Hermine beiseite. "Was ich dich noch bitten wollte, Hermine, ist: Kann ich kurz mal deine Münze bekommen? Du weißt schon, welche ich meine!" Hermine gab sie ihm und Harry begab sich in eine stille Ecke, wo er nicht gestört werden würde. Anschließend begab er sich daran, Hermines Münze zu kopieren. Das konnte er ganz einfach per Zauberspruch. Minuten später besaß er dann drei identische Silbermünzen in der Hand. Nachdem er dies geschafft hatte, gab er Hermine ihre wieder. Nun begab sich nochmals in die Bibliothek, nachdem er kurz noch einen Zettel an Draco und Zabini geschrieben hatte. Dort legte er den Zettel zusammen mit den Münzen auf den Tisch und ging wieder. Kurz schaute er auf seine Armbanduhr. Es war inzwischen auch schon 13 Uhr. Somit würde er noch eine gute Stunde Zeit für sich haben. Was sollte er mit der Zeit anfangen? Schnell eilte Harry in den Jungenschlafsaal. Dort setzte er sich auf sein Bett, um ließ sich nochmals den Durchgang des Aufnahmetests durch den Kopf gehen. Er hatte sich speziell für die Aufgaben mit dem Hindernisflug und mit dem Hindernislauf je eine Landkarte gezaubert, welche die Person mit einem roten Punkt zeigte, welche gerade den Parcours flog bzw. durchlief. Harry war wegen dieser Leistung stolz auf sich. Die Strecken, welche sie vorbereitet hatten, waren nicht lange, dafür aber nur für Personen zu schaffen, die schon mal geflogen sind bzw. sich nicht von Irrwichten verwirren ließen. Also nicht solche, welche noch nie geflogen waren bzw. schnell die Nerven verloren. Eine Weile später, als es Zeit war zu gehen, verließ Harry den Jungenschlafsaal und begab sich nach unten. Im Gemeinschaftsraum wurde er schon von Ron, Ginny, Neville, Seamus, Dean und Hermine erwartet. "Gut, dass du da bist, Harry. Wo findet der Unterricht statt?" "Wie immer in der Großen Halle. - Kommt!" Somit gingen sie zusammen nach unten zur Großen Halle. Dort warteten auch schon alle Anderen Mitglieder der Gruppe einschließlich Remus. "Kommt alle mal her!", rief Harry alle zusammen. "Schön, dass alle kommen konnten. Heute findet ein Aufnahmetest statt. Dazu muss ich vorher noch sagen: Prof. Dumbledore bat mich eine Gruppe von sechs oder sieben Leuten - mich einberechnet - zu gründen. Die Leute, welche den Test fehlerfrei oder beinahe fehlerfrei bestehen, werden aufgenommen. - Zuerst wird es draußen auf den Ländereien einen Hindernislauf geben, da es wichtig ist, dass alle gut fliegen können. Anschließend folgt draußen dann ein Hindernislauf mit Irrwichten. Und nachdem alle diese durchgemacht haben, werden wir wieder hier herein kommen und es werden Teil drei und vier des Tests folgen. Am Schluss des Tests werden die Erwählten genannt." Harry lief der Gruppe voraus und blieb an der vorgesehenen Stelle des Starts für den Hindernisflug stehen. Dort befanden sich auch zwei Fähnchen, welche einen Kreidestrich am Boden begrenzten, der den Startstrich darstellen sollte. Als alle eingetroffen waren, rief er den ersten Schüler zu sich. Er musste zuerst natürlich den Besen herbeirufen. Dann bestieg er den Besen und durchflog den Parcours, wobei Harry ihn auf der speziellen Karte im Auge behielt. Selbstverständlich zeigte die Karte auch, was die Person gerade machte, also wie sie flog. Harry notierte sich die Bemerkungen der Karte. Als Hermine an die Reihe kam, war er natürlich neugierig, denn er hatte sie erst einmal persönlich fliegen gesehen. Von den Schülern, welche vor ihr gestartet waren, waren die meisten nicht gut genug und zu langsam geflogen. Hermines Flugkönnen begeisterte ihn aber. Er war sich sicher, dass sie eine der sechs Schüler war. Als sie wieder bei ihm landete, gratulierte er ihr kurz. Natürlich stand es noch nicht fest, aber er war sich eben ziemlich sicher. So eine gute Stunde später waren dann alle Schüler durch, von denen aber nur zehn Personen akzeptabel geflogen waren. Weiter ging es nun mit dem Hindernislauf. Dies verbrauchte wieder über eine gute Stunde. Durch diesen Hindernislauf waren diesmal nicht mal zehn Leute durchgekommen. Es waren jetzt nur acht Schüler akzeptabel durchgekommen. 'Na gut! Wir werden sehen, wie es am aller Schluss aussehen wird!', dachte sich Harry. Jetzt liefen sie zurück ins Schloss, wo es weiter ging mit der Vertreibung eines Dementoren. Er hatte von Prof. Lupin extra dafür einen Irrwicht bekommen. Und er hatte noch dazu einen Menge Schokoladenriegel besorgt, weil die Schüler ihre Kraft danach wieder brauchten. "Marsch! Marsch! Beeilung! Sonst geht noch der ganze Tag drauf!", trieb Harry die Herde von Schülern in die Große Halle. Also ging es weiter. Harry ließ den Irrwicht in der Kiste, in welcher sich dieser befand, zu einem Dementor werden. Anschließend stellte sich zur Besichtigung an den Rand und rief den ersten Schüler zum Anfangen auf. Diese Aufgabe benötigte wieder so eine gute Stunde. Viele Schüler standen Minuten vor dem Dementor und bekommen vor Angst kein Wort heraus und konnten sich nicht bewegen, bis Harry dann jedes Mal einschritt und sie befreiten. Diese Schüler nahm er dann natürlich nicht zu den Auserwählten. Als der letzte Schüler durch war, scheuchte Harry den Irrwicht wieder zurück in seine Kiste und verschloss diese, bevor er sie wegräumte. Anschließend gab er noch jedem ein Stück Schokolade, da manche richtig blass aussahen. "Nun gut! Jetzt kommen wir noch zur letzten Aufgabe. Da müsst ihr jeder ein kleines Duell bestehen. Jeder Zauber kann angewendet werden. Natürlich nicht gegeben mich! Dafür haben Prof. Lupin, Hermine und ich zusammen etwas Spezielles uns ausgedacht. Wir haben einen Roboter gebastelt, der duellieren kann. Es war kein leichtes Stück Arbeit. - Na los!" Dann rief Harry ihren Roboter mit "Accio!", wobei dieser sogleich aus einer Ecke des Raumes erschien. "Hallo, Harry!", begrüßte er auch gleich seinen Meister. "Hallo, Henry!", antwortete Harry ihm kurz. "Du weißt noch, was zu tun ist, oder?" Der Roboter nickte. "Das Ziel ist erreicht, wenn die Schüler die festgelegte Zeit von einer halben Stunde durchstanden haben. Andernfalls ist das Duell beendet, sobald der Schüler nicht mehr aufsteht.", erklärte Harry sowohl dem Roboter als auch den Schülern. "Alles klar?" Fragend blickte Harry nun in die Runde. Es kamen keine Fragen zurück. Somit musste alles klar sein. "Also mal los!" Dann begab sich Harry an die Seite und ließ die Duellierfläche räumen. Der Einzige, der sich jetzt noch dort befand, war der Roboter Henry. Nun rief Harry den ersten Schüler auf, der dann auf die Duellierfläche trat und sich Henry gegenüber stellte. "Denkt immer daran, was ich euch im Unterricht übers Duellieren beigebracht habe!", rief Harry noch. "Das wichtigste ist, dass ihr euch am Anfang verbeugt. Das zeigt, dass ihr Höflichkeit kennt." Nun ging das Duell los. Und so folgten diesem eine Menge anderer Duelle noch, bis dann alle durch waren. Am Schluss war es bis dahin schon später Nachmittag. Harrys Armbanduhr zeigt ihm sechs Uhr abends an. Die Abendessenszeit war längst vorbei. Jetzt rief Harry nochmals die Herde zusammen. Er musste ja noch das Ergebnis verkünden. "Hört nochmals kurz zu!", forderte Harry sie auf. "Ich muss euch ja noch die Namen vorlesen, von denen, welche ich erwählt habe. Ich bitte darum, dass die Auserwählten noch kurz dableiben. Ich muss denen noch etwas sagen." Harry holte noch kurz Luft. "Dean Thomas!" "Seamus Finnigan!" "Neville Longbottom!" "Ron Weasley!" Hermine Granger!" "Ginny Weasley!" "Draco Malfoy!" "Luna Lovegood!" "Ich habe jetzt doch mehr Schüler ausgewählt, da die Wahl zu knapp wahr.", erklärte Harry. "Die anderen Schüler können jetzt zum Essen gehen, aber ich möchte sagen, dass ich euch leider morgen nochmals hierher rufen muss, da wir noch trainieren müssen. Prof. Dumbledore wird euch wahrscheinlich noch verkünden, aber ich sage es euch jetzt schon: Nächstes Wochenende soll es einen Hogsmeade-Besuch geben. Da hat Prof. Dumbledore festgelegt, dass wir dort als Aufsichtstruppe aufpassen müssen, dass nichts passiert. - Also bis morgen!" Somit verzogen sich die nicht erwählten Schüler in ihre Häuser, wo Prof. Dumbledore extra für sie etwas zum Essen bereitstellen ließ. Harry, Prof. Lupin und die anderen Schüler blieben noch in der Großen Halle. "Hört mal! Ich habe euch hier behalten. Ihr müsst wissen nämlich die Spielregeln lauten, solange ihr dieser Gruppe angehört. Ihr müsst daran denken, dass jedes Mitglied hier gleich behandelt wird, egal aus welchem Haus er kommt. Die zweite Regel ist, dass jeder jedem helfen muss. Außerdem müsst ihr, wenn ihr einen Streit mit irgendjemandem aus der Gruppe habt, diesen Streit außerhalb der Gruppe abhalten. Der Streit darf nicht die Gruppe beeinflussen. Dann ist es noch verboten, dass jemand einen anderen von der Gruppe zu einem Duell auffordert. Und wenn ihr euch nicht an diese Regeln haltet, werde ich gezwungen sein, dass ich diejenigen aus der Gruppe verweisen muss. Habt ihr alles verstanden?" Alle nickten. "Ach ja! Ich wollte euch noch sagen: Ihr müsst jetzt immer ein kleines Reisebündel einschließlich eures Besens dabei haben. Ich werde euch nämlich manchmal vielleicht auch aus dem Unterricht herausrufen müssen, falls es einen Notfall geben sollte. Und dafür müsst ihr immer reisefertig sein. - Nun ja! Ihr könnt jetzt auch gehen." Somit trennte sich die Gruppe und ging ihre Häuser, wobei Harrys Freunde noch auf ihn warteten. "Harry, kommst du?", fragte Hermine ihn. "Ja - gleich! Warte kurz!", erwiderte dieser ihr. Dann ging er zu Remus. "Remus - ich wollte dir nur noch sagen, dass ich für morgen noch einen Trainingstreffen angelegt habe. Nur damit du es auch weißt!" "Danke, Harry! - Da fällt mir gerade ein: Ich sollte dir von Albus ausrichten, dass du zu ihm kommen solltest. Er wollte etwas mit dir besprechen. Ich glaube, dass es mit Montag zu tun hat." "In Ordnung. Ich werde nachher sogleich zu ihm gehen. Bis morgen." Also ging Harry nun mit seinen Freunden in Richtung Gryffindorturm. "Harry - du hast doch gerade eben mit Remus gesprochen! Worüber habt ihr euch unterhalten?", wurde Harry auf dem Weg zu ihrem Haus von Ron sogleich gefragt. "Ach! Ich habe ihm gesagt, dass es morgen nochmals ein Trainingstreffen geben sollte. Und er hat mir eine Nachricht von Albus - uups ... Prof. Dumbledore überbracht." "Ach so!", meinte Ron. "Was ließ Prof. Dumbledore dir denn ausrichten?" "Nur dass ich zu ihm kommen solle. Du weißt schon, wegen Montag." Ron nickte verstehend. Endlich waren sie am Eingang zu ihrem Turm angekommen. Sie nannten schnell der Fetten Dame das Passwort und wurden sogleich eingelassen. Im Gemeinschaftsraum ließen sie sich in den Sesseln vorm Kamin nieder. 'Kurz kann ich mich ja hinsetzen!' Also ruhte Harry sich für paar Minuten, bevor er sich dann auf den Weg machte. "Bis nachher, Freunde!" "In Ordnung, Harry! Bis nachher!" Als Harry dann kurz darauf vor dem Wasserspeier stand, blieb ihm nichts übrig als zu warten. Urplötzlich öffnete sich dieser dann jedoch. Harry betrat ihn. Oben vor der Bürotür angekommen, klopfte er an die Tür. "Komm herein, Harry!", rief Albus von innen. "Hallo Albus!", meinte Harry. "Du wolltest mit mir über Montag noch einmal reden. Warum? Geht es etwa doch nicht?" Albus sah ihn traurig an. "Weißt du, Harry, ich habe niemanden gefunden, den ich fragen konnte, ob er dich begleite. Und alleine kann ich dich nicht schicken. Du weißt schon: Es ist einfach zu gefährlich da draußen. Die ganzen frei rum laufenden Todesser und die Dementoren! Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas zu stoßen würde, wenn ich dich allein gehen ließ." Kurzes Schweigen. Dann entschied sich Harry, dass er allein gehen könnte und räusperte sich. "Albus! Du brauchst mir niemanden zum Schutz mitgegeben. Ich kann mich selber verteidigen. Außerdem kann ich ja in einer meiner Animagus-Formen mich fortbewegen. Somit würde niemand wissen, dass ich es bin. Denn schließlich wissen nur meine Freunde aus Gryffindor, du und Minerva. Somit kann es Tom nie erfahren." Albus sah nicht so sicher aus, aber er nickte zustimmend. "Na gut, Harry! Versprich mir, dass du heil wieder kommst! Sonst werden mich deine Freunde sowie Minerva umbringen." Nun lächelte er schon wieder leicht. "Wäre damit alles geklärt, Albus?", fragte Harry ihn. "Oder gibt es noch irgendetwas?" "Nein ... oder doch, Harry: Du solltest die nächsten Tage noch mit deiner Gruppe zu mir kommen. Ich möchte noch mit jedem einzelnen sprechen." "Wir werden dann am Dienstag kommen.", entschied Harry und dann erhob er sich vom Stuhl. "Auf Wiedersehen, Harry. Bis Dienstag." "Tschüss, Albus." Damit verließ Harry wieder das Büro und ging langsam Richtung Gryffindorturm zurück. Es war schon spät und er wollte nur noch ins Bett. Im Gemeinschaftsraum angekommen, traf er auf Ron und Hermine, welche eng umschlungen auf dem Sofa saßen. Harry setzte sich zu ihnen. Augenblicklich blickten Ron und Hermine auf. "Hallo Harry! Bist du schon wieder zurück? Was wollte Prof. Dumbledore von dir?", fragte Ron seinen Freund. "Ach ja! Er hat mir gesagt, dass er niemanden gefunden hätte, den er mir am Montag mitgeben könnte. Aber wir sind zum Endschluss gekommen, dass ich auch alleine gehen könnte. Dann hat er noch gemeint, dass ich mit euch, also meiner Gruppe noch zu ihm kommen solle, da mit jedem einzelnen der Gruppe sprechen wolle. Ich habe entschieden, dass dafür am besten der Dienstag ist.", klärte Harry seine Freunde auf. Plötzlich ertönte ein Klopfen am Fenster. Harry schaute auf und sah dort, Hedwig hocken. Sie war ganz nass, dass es draußen inzwischen regnete. Schnell stand Harry auf und öffnete ihr das Fenster, damit sie ins Trockene kommen würde. Sie flog zum Tisch hinüber, um welchen Harry und seine Freunde saßen, und ließ sich nieder. Als Harry sich ihr näherte, hob sie ihren Fuß, an welchem ein Brief hing und wartete, bis Harry ihn abgebunden hatte. "Wer schreibt dir?", wollte Ron sogleich wissen. Harry zuckte nur mit den Schultern. "Ich weiß nicht.", erwiderte Harry. "Dann mach doch endlich auf!", drängte Ron ihn. Harry ließ es sich nicht zweimal sagen, sondern begann damit, den Brief auf zu reißen. Er sah sofort an der Art des Briefes, dass dieser von Muggeln kam, denn der Brief befand sich in einem Briefumschlag, was Zauberer oder Hexen nie benutzten. Aber der Kreis der ihm bekannten Muggel war klein, womit er schnell drauf kam, von wem dieser Brief stammen musste. Lieber Harry! Danke für deinen Brief! Dudley ist zurzeit ja nicht hier! Er kommt er wieder zu den Weihnachtsferien. Aber ich bin sicher, dass er auch damit einverstanden ist, wenn ich der Einladung von dir zustimme. Des Weiteren habe ich eine Bitte an dich: Sei bitte vorsichtig in Hogwarts! Ich kann mir in etwa denken, was für Gefahren dort während des Schuljahres auf euch lauern. Also befolge bitte meinen Rat. Denn ich möchte nur das Beste für dich, sowie ich auch im Falle Dudleys wollte. Viele Grüße, Petunia Nachdem Harry den Brief zweimal durchgelesen hatte, reichte er ihn weiter an seine Freunde. Als Ron fertig gelesen hatte, schaute er Harry an. "Von welcher Einladung wird hier gesprochen?", fragte er Harry. "Ach ja! Ich hatte mir überlegt, ein Fest an Weihnachten zu geben, wozu ihr beiden natürlich auch eingeladen seid.", erklärte Harry seinen Freunden. "Aber der Ort bleibt erstmals noch geheim." Sogleich ließ Ron aus irgendwelchen Gründen den Kopf hängen. Harry bemerkte es. "Warum so traurig?" "Ich kann nicht kommen, da ich ja wieder mit meiner Familie im Fuchsbau feiern werde.", erwiderte Ron gleichgültig. "Lass den Kopf nicht hängen! Vielleicht ergibt sich ja noch eine Möglichkeit, dass du doch kommen kannst!", meinte Harry. Damit war das Thema anscheinend beendet, denn niemand von ihnen erwiderte noch etwas. "Gute Nacht, Ron! Gute Nacht, Hermine!", verabschiedete er sich. "Schlaf gut, Harry!", erwiderten beide ihm. Während Harry sich - immer noch gähnend - in den Jungenschlafsaal begab, um sich für Bett umzuziehen, blieb Ron mit Hermine noch unten im Gemeinschaftsraum sitzen. Harry war froh darüber, dass Ron und Hermine endlich zusammen waren. Es hatte ja auch lange genug gedauert. Seit ihrem fünften Jahr gab es schon unter den Schülern sozusagen eine Wette, wie lange es wohl dauern würde, bis Ron und Hermine zusammen kämen. Und letztes Jahr war es dann endlich soweit gewesen, dass Ron den Mut hatte, um Hermine zu fragen. Mit einem Lächeln auf den Lippen stieg Harry Minuten später, nachdem er den Pyjama angezogen hatte, in sein Himmelbett. Dann überprüfte er noch - wie jede Nacht - seinen Gedankenschutz, damit Tom - Voldemort - ihn nicht im Schlaf heimsuchen würde, wie er es während Harrys fünftem Schuljahr sehr oft gemacht hatte. Nachdem Harry dies erledigt hatte, schlief er fast augenblicklich auch schon ein. Kapitel 24: Godrics Hollow -------------------------- Harry blieb ungestört während seines Schlafes. Und somit wachte er am folgenden Morgen gut ausgeschlafen auf. Es war Sonntagmorgen und heute stand nochmals ein Tag mit Unterrichten an. Er musste den DA- wie auch den GALV-Mitgliedern weitere Zauber beibringen. Da für kommendes Wochenende ein Hogsmeade-Besuch geplant war, musste Harry die GALV-Mitglieder bis nächstes Wochenende so weit schulen, dass sie andere Schüler oder Schülerinnen verteidigen könnten, was ja auch der Job der Mitglieder sein sollte, sobald ein Angriff auf Hogsmead war. Sie waren dafür verantwortlich, dass die Schüler und Schülerinnen heil in die Schule zurückkamen. Noch etwas gähnend stieg Harry aus dem Bett. Jetzt entdeckte er auch, dass sein Freund Ron schon auf den Beinen war, was bei ihm sehr ungewöhnlich war, da dieser sonst immer Mühe hatte, überhaupt aus dem Bett zu kommen. 'Na ja! Jedermann ändert irgendwann einmal seine Gewohnheiten!', dachte sich Harry. Fertig angezogen, verließ er dann den Jungenschlafsaal. Im Gemeinschaftsraum ankommend, bemerkte er auch den Grund dafür, warum Ron schon aus dem Bett war. Denn er lag mit Hermine auf dem Sofa. Anscheinend war Ron gar nie ins Bett gegangen und hatte stattdessen mit Hermine zusammen auf dem Sofa geschlafen. Bei dem Anblick musste Harry den Kopf schütteln. Er konnte es sich einfach nicht bei Hermine vorstellen, dass diese so etwas tat. In dem Moment kam auch Ginny aus dem Mädchenschlafsaal und blieb bei Harry stehen. "Morgen, Harry!" "Morgen, Ginny!", erwiderte Harry, weiterhin auf die beiden blicken. Ginny folgte nun seinem Blick und entdeckte auch die beiden. Sie schüttelte jedoch nur den Kopf. "Kommst du mit in die Große Halle zum Frühstück?", fragte Ginny nun Harry. "Ja, in Ordnung!", meinte Harry und wandte den Blick ab. Damit gingen Ginny und Harry zusammen in Richtung Große Halle, wo schon viele Schüler und Lehrer beim Frühstück saßen. Als Harry sich hinsetzte, nahm er sich vor, seinen Freunden auch Plätze frei zu halten. Sie taten es ja auch oft genug für ihn! Minuten später - Harrys Frühstück war schon weit fortgeschritten - betraten Ron und Hermine, welche noch sehr müde aussahen, die Große Halle und kamen zu Harry herüber. "Morgen, ihr beiden!", begrüßte Harry sie, als sie sich auf die frei gehaltenen Plätze bei Harry setzten. "Morgen, Harry!", erwiderte nur Hermine ihm, da Ron sich sogleich heißhungrig ans Frühstücken begab. Harry hatte während seiner Wartezeit vorgenommen gehabt, nichts über den Schlafort seiner Freunde verlauten zu lassen, und somit fiel während des Frühstückes kein Wort darüber. Stattdessen unterhielten sich Hermine und Harry - Ron war zu abgelenkt - über das Programm des heutigen DA-Unterrichts. Harry hatte sich für den Unterricht vorgenommen, erstmal alte Zauber zügig zu wiederholen und dann noch paar neue lehren. Hermine war mit dieser Taktik zu frieden. Nachdem selbst Ron fertig gegessen hatte, standen die Drei vom Tisch auf und verließen die Große Halle. Jetzt zeigte Harrys Armbanduhr, dass es gerade 13 Uhr war. Somit hätten sie noch eine ganze Stunde für sich bis der Unterricht beginnen würde. "Hermine! Ron! Ich gehe noch kurz für paar Minuten in die Bibliothek!" "Halt Kumpel!", stoppte Ron ihn. "Wir kommen natürlich mit!" Also gingen sie zusammen in die Bibliothek. Dort trennten sie sich, da Hermine gerade einfiel, dass sie ein bestimmtes Buch benötigte. Harry stöberte seinerseits auch durch die Bücherreihen, aber mit dem Ziel, kein bestimmtes Buch zu suchen. 'Aber ich könnte doch nach einem Zauberspruch zur Sicherheit der Schüler suchen!' So begab Harry sich auf die Suche. Als er dann nach einiger Zeit die Bibliothek verließ, hatte er ein Buch gefunden. Es war reines Glück gewesen, dass er gerade das richtige Buch gefunden hatte. Denn er hatte nicht einmal einen Anhaltspunkt für die Suche gehabt. Es blieb jetzt nur noch wenige Sekunden bis zum Beginn des Unterrichts. Somit begaben sich die Drei in die Große Halle. Dort waren schon fast alle Schüler und Prof. Lupin versammelt. Harry rief alle zu sich. "Heute werde ich es ein wenig anders als sonst machen. Ihr werdet euch in Gruppen einteilen, so dass es am Schluss drei Gruppen sind. Die eine - nämlich die GALV - werde ich leiten. Die zweite Gruppe wird von Hermine und Ron - meinen Assistenten - geleitet. Und die übrig bleibende Gruppe wird Prof. Lupin übernehmen.", erklärte Harry ihnen. "Nun gut! Als erstes werden kurz alte Zaubersprüche wiederholen. Sie müssen gut genug in euren Köpfen sitzen, bevor wir etwas Neues lernen." Also wurden die Schüler in drei Gruppen eingeteilt, wobei die sieben der GALV eine Gruppe bildeten. Dann begann der Unterricht erst wirklich. So eine Stunde später hatten sie die alten Zaubersprüche alle durch. Nun konnte Harry ihnen etwas Neues beibringen. "Nun gut! Kommt mal alle her!", rief Harry die Schüler zu sich. "Ich habe hier einen Zauberspruch, der wirkt, dass ihr gegen den Imperius-Fluch geschützt seid. Er wirkt folgendermaßen: Wenn jemand euch mit dem Imperius-Fluch belegt und euch zwingen möchte, dass ihr irgendetwas tut, dann könnt ihr in eurem Hinterkopf eine Stimme hören. Diese erinnert euch daran, dass es eine Falle ist. Zwar ist diese Stimme verschieden, also sie ist bei denen, die ängstlich sind, leise und bei denen, die selbstbewusst sind, laut und deutlich. Und je selbstsicherer jemand ist, desto lauter und deutlich wird die Stimme sein. Das ist das eine, was dieser Zauber bewirkt, aber es gibt noch eine zweite Wirkung. Es verhindert auch, dass ihr euch gegen die eigenen Freunde, Lehrer oder die Mitglieder der DA oder der GALV wendet." Harry ließ kurz paar Sekunden verstreichen, um es Wirkung erlangen zu lassen. "Nun kommt ihr einer nach dem anderen zu mir und belege euch mit dem Zauber. Er wird euch natürlich in keiner Weise im Alltag beeinflussen. Nur bei Kämpfen!" Jetzt kamen die Schüler nach und nach zu Harry. Stunden später - es waren nämlich sehr viele Schüler - waren sie alle durch. "Nun werde ich euch einen nach dem anderen mit dem Imperius-Fluch belegen und ihr bekommt drei Versuche, um ihn abzuschütteln. Keine Angst! Euch kann nichts passieren!" Zuerst nahm Harry die GALV-Mitglieder dran. Hermine hatte anfangs ein bisschen Probleme, aber schon beim zweiten Ver-such schaffte sie es. Ron dagegen hatte mehr Probleme. Jedoch nach dem dritten Versuch schaffte er es auch. Dann kam Neville an die Reihe. Harry war neugierig, wie Neville damit zu Recht käme. Aber komischerweise schaffte es Neville auch nach dem zweiten Versuch. Und so weiter. Im Grunde schafften es von den GALV-Mitgliedern alle. Manche schnelle, andere langsamer. Das war gut. Nun kamen die restlichen Schüler dran. Im Großen und Ganzen schlugen sich diese auch gut durch. Zwar gab es bei ihnen auch einige, die es nicht innerhalb der drei Versuche schafften, aber das hatte Harry schon vermutet. "Also gut! Damit lassen wir es für heute gut sein!", rief Harry. Jetzt strömten sie alle aus der Großen Halle. Harry schaute auf seine Uhr. Es war inzwischen 16 Uhr vorbei. Demnächst würde es dann Abendessen geben. Aber paar Minuten hatten sie noch freie Zeit. "Hermine! Ron! Wir können ja noch etwas an euren Animagi-Formen üben. Ihr müsst sie so schnell wie möglich können.", meinte Harry. Seine Freunde waren einverstanden. Somit suchten sie nach einem freien Klassenzimmer, welches sie nach kurzer Zeit auch fanden. Sie versiegelten es zur Sicherheit noch. "Nehmt eine gemütliche Sitzhaltung ein!", sagte Harry seinen Freunden. "Nun schließt ihr eure Augen. Stellt euch eure Form vor! In jeder Einzelheit müsst ihr sie vor euch sehen!" Plötzlich sah er, dass sich etwas bei Hermine regte. Zuerst veränderten sich ihre Hände und dann ihre Beine. Dagegen bei Ron war es nur die Hände, die sich bis jetzt verwandelt hatten. Harry klatschte begeistert in die Hände. "Das ist doch schon klasse! Verwandelt euch zurück!", sprach Harry. Nachdem dies geschehen war, war es auch schon Zeit zum Abendessen. "Was habe ich nur für einen Kohldampf!", meinte Ron stöhnend. "Dann sollten wir das Essen nicht warten lassen!", erwiderte Harry und eilte vorweg in Richtung Große Halle. Dort saßen schon alle Schüler und Lehrer zusammen. Es wurde laut stark über den Tag oder über anderes gesprochen. Harry, Hermine und Ron setzten sich an den Gryffindortisch. Sogleich fing Ron an, seinen Teller haufenweise zu beladen. Nachdem sie fertig mit dem Essen waren, erhob sich plötzlich Prof. Dumbledore. "Bitte Ruhe!", rief Prof. McGonagall, da es immer noch sehr laut in der Großen Halle war. "Prof. Dumbledore möchte gerne eine Rede halten!" Augenblicklich wurde es still. "Schön! Nun gut! Ich wollte euch etwas mitteilen! Nächstes Wochenende wird wieder ein Hogsmeade-Wochenende sein!" Lauter Jubel brach aus. Aber Prof. Dumbledore hob die Hände. Anscheinend hatte er noch nicht zu Ende gesprochen. "An diesem Wochenende wird sich unten im Dorf eine Sicherheitsgruppe - nämlich die GALV, angeführt von niemand anderem als Harry Potter - und zusätzlich noch paar Auroren einfinden. Das alles ist zu eurer Sicherheit. Aber was ich sagen wollte ist: Wer unnütze Gefahr bereitet, der wird Ärger mit mir bekommen. - Gut! Das wäre alles! Ihr könnt in eure Häuser gehen." "Kommt ihr!", rief Harry seinen Freunden zu. "Ich möchte nach oben gehen." Hermine und Ron zeigte sich einverstanden damit, nach oben zu gehen. "Jungs, habt ihr schon eure Hausaufgaben gemacht? Wie ich euch kenne, habt ihr sie nicht. Stimmt's?!", meinte Hermine, oben im Gemeinschaftsraum angekommen. Harry und Ron schüttelten verneinend die Köpfe. Natürlich hatten sie es wieder einmal nicht geschafft. Somit scheuchte Hermine jetzt zur Arbeit. "Und lasst es euch für das nächste Mal eine Lehre sein!" Also holten sie ihre Schreibfedern, Pergamentpapier und ihre Bücher und begannen mit den Aufgaben. Es war nicht viel und somit waren sie schon nach zwei Stunden fertig. Müde gähnend sammelte Harry seine Sachen zusammen, um sich von seinen Freunden zu verabschieden. Er wollte nämlich ins Bett verschwinden, da er morgen einen anstrengenden Tag, auch wenn er keinen Unterricht bestreiten musste. "Gute Nacht, Freunde!" "Gute Nacht, Harry!" Oben im Schlafsaal zog er sich schnell um und kroch dann ins warme, gemütliche Himmelbett. Am Montagmorgen schaffte es Harry fast nicht, sich aus dem Bett zu bewegen, so erschöpft war er noch. Aber heute würde es zu seinem Erbe - nämlich dem Haus Godrics Hollow - gehen. Schnell wusch sich Harry und zog sich an. Dann machte er sich auf den Weg. Ron war anscheinend schon wieder früher wach als üblich, denn er lag nicht mehr in seinem Bett. Im Gemeinschaftsraum angekommen, war dort auch niemand mehr. Also waren sie alle schon in der Großen Halle. Warum hatten sie ihn nicht geweckt? Eiligst verließ er den Gryffindorturm. Wenn er sie noch vorm Unterrichtsbeginn treffen wollte, musste er sich jetzt beeilen. Während er so durch die Gänge Hogwarts raste, begegnete ihm Peeves. "Potty - hast du verschlafen?", rief der ihm zu. Harry ignorierte ihn einfach. Er konnte jetzt Peeves nicht gebrauchen. Er hatte anderes zu bedenken, denn er war im Grunde sauer auf seine Freunde, da sie ihn nicht geweckt hatten. Als er kurze Zeit später die Große Halle betrat, unterdrückte er seinen Groll, da er keinen Streit zu so früher Stunde schon anfangen wollte. Schnell ging er hinüber, wo Hermine und Ron saßen. Sie hatten für ihn einen Platz freigehalten. "Morgen, Harry!", rief Hermine ihm zu. "Bist du sauer auf uns? Wir dachten uns, dass wir dich ausschlafen lassen sollten, da du ja eh nicht zum Unterricht kommen würdest." "Nein, wie sollte ich auch sauer auf euch sein. Im Grunde habt ihr richtig gedacht.", erwiderte Harry, sich neben Hermine setzend. Augenblicklich war sein Groll auch ganz verschwunden. "Ron - kannst du mir mal die Brötchen reichen!", meinte Harry dann zu seinem Kumpel und somit begann er mit seinem Frühstück. Während des Frühstücks unterhielten sich die Drei noch ein wenig, aber dann mussten Hermine und Ron, sowie viele der anderen Schüler zum Unterricht und Harry blieb alle in der Große Halle sitzen. Harry schweifte noch in seinen Gedanken, als sich plötzlich jemand zu ihm setzte. Harry schaute auf. Es war niemand anders als Albus Dumbledore persönlich. "Morgen, Harry!" "Guten Morgen, Albus!", erwiderte Harry, während er noch an seinem zweiten Brötchen aß. "Ich wollte noch mit dir wegen heute reden!", meinte Albus. "Sei bitte vorsichtig!" "Da werde ich mir merken! Aber ich werde wohl nicht alleine sein!" "Wie meinst du das, Harry?", fragte Albus, Stirn runzelnd. "Nun ja! Vielleicht werde ich von meinem Freund Pako begleitet. Natürlich werde ich nicht in Menschengestalt reisen. Sonst würde mich ja sogleich jeder erkennen." "In Ordnung, Harry. Aber passe wirklich auf. Überall kann eine Gefahr lauern! Und bitte komm nicht zu spät zurück!" Somit ließ Albus Harry wieder alleine. Harry aß noch schnell zu Ende. Dann begab er sich kurz hoch in den Gryffindorturm, um seinen Tarnumhang, sowie einen normalen Umhang zu holen. Draußen würde es frisch sein, da es September war. Den Tarnumhang stopfte er in die Umhangtasche. Nun verließ er endgültig den Turm und auch das Schloss. Draußen verwandelte er sich dann in seine Wolfsgestalt und machte sich auf den Weg. Sogleich fühlte er sich schon viel besser. Als Wolf fühlte er sich einfach freier. Denn er wusste, dass ihn niemand so als Wolf erkennen würde, der nicht davon wusste. Und die Personen, welche es bisher wussten, waren wenige. Dafür hatte er gesorgt. Während er so über die Ländereien Richtung Ausgang lief, rief er gedanklich nach Pako. Θ Harry?! Θ kam dann nach Minuten endlich eine Antwort. Θ Wo bist du? Θ Θ Ich befinde mich am Rande des Waldes. Θ Θ Ich komme! Θ Die Verbindung war unterbrochen. Harry wartete und wartete. Schon dachte er, dass Pako nicht käme, aber dann entdeckte er diesen schon in seiner Nähe. Freudig sprang Harry auf Pako zu, um diesen zu begrüßen. Sie hatten sich paar Tagen nicht mehr gesehen. Somit war die Wiedersehensfreude desto größer. Θ Sei gegrüßt, Bruderherz. Θ meinte Pako. Θ Was führt dich hierher? Und warum rufst du mich? Θ Θ Ich mache einen Ausflug in meinen Geburtsort. Θ erklärte Harry ihm. Θ Ich wollte dich fragen, ob du Lust hast, mich zu begleiten. Θ Θ Na klar komme ich mit. Wir können sofort aufbrechen. Θ Somit begaben sie sich auf den Weg. Nach kurzer Zeit kamen sie jedoch an das Tor, welches die Ländereien begrenzte. Harry fiel ein, dass man hier nur mit Hilfe von Mr. Filch oder jemand anderem durchkäme. Θ Was ist Harry? Θ fragte Pako, als er seine Enttäuschung bemerkte. Harry erklärte ihm die Sachlage. Θ Ich kenne einen anderen Weg quer durch den Wald. Ihn kennen nur die Tiere. Θ Schnell liefen sie weiter. Pako zeigte ihm den Weg durch den Verbotenen Wald. Harry wurde auf ihrem Weg das erste Mal richtig klar, wieso dieser Wald so genannt wurde. Natürlich wusste er schon immer, dass es hier viele wilde Tiere gab. Aber jetzt wurde es ihm eben das erste Mal so richtig klar. Stunden später kamen sie an einer anderen Stelle aus dem Verbotenen Wald. Sie waren jetzt in einer Gegend, die Harry noch nie gesehen hatte. Θ Wo sind wir? Θ fragte sich Harry laut. Θ Das weiß ich nicht. Θ antwortete ihm Pako. Θ Ich werde wohl jemanden in der nächsten Ortschaft fragen müssen. Dazu muss ich jedoch Menschengestalt annehmen. Wir werden am besten so tun, als ob du mein Hund wärst. Θ meinte Harry zu Pako. Θ In Ordnung, Harry. Θ erwiderte Pako. Θ So lange es uns hilft, werde ich alles versuchen. Θ Somit wurde Harry wieder zum Menschen. Als sie eine Strecke gelaufen waren, kamen sie auch in einen Ort. Wir waren kaum Menschen draußen unterwegs. Die meisten mussten sich wahrscheinlich in ihren Häusern aufhalten. Harry näherte sich einer jungen Frau, welche gerade in seiner Nähe vorbeiging. "Entschuldigen Sie, bitte, junge Dame.", sprach Harry sie freundlich an. Sie musterte ihn kurz. "Was wollen Sie von mir?", fragte sie ihn, misstrauisch blickend. "Wissen Sie zufälligerweise wie weit es nach Godrics Hollow ist." "Wieso fragen Sie mich das? Was wollen Sie dort?" "Das ist meine Sache, was ich dort möchte.", erwiderte Harry nun doch etwas schroff. "Entschuldigen Sie. In solcher Zeit muss man eben misstrauisch.", meinte die Frau. "Nun ja! Nach Godrics Hollow ist noch ein weiter Weg. Wenn sie schnell laufen, schaffen sie es, in zwei Stunden dort anzukommen." "Danke für diese Auskunft! Entschuldigen Sie nochmals die Belästigung." "Macht doch nichts! - Ach, was ich mich grade frage ist: Wie heißen Sie eigentlich?", meinte die Frau noch, aber Harry war schon verschwunden. Er hatte sich eiligst aus dem Staub gemacht. Am Rande des Ortes versicherte er sich, dass er nicht beobachtet wurde. Dann verwandelte er sich wieder in einen Wolf. Θ Und wie lief es? Θ fragte Pako sogleich. Θ Gut! Die Frau war zwar misstrauisch, aber sie hat mir letztendlich die Auskunft gegeben. Es sind bis Godrics Hollow noch zwei Stunden, wenn wir schnell rennen. Θ Θ Dann mal los! Θ Somit liefen sie los. Und tatsächlich! Nach etwa zwei Stunden intensiven Rennens kamen sie im nächsten Ort an. Es musste Godrics Hollow sein. Jetzt musste sich nur noch vergewissern, welches Haus das Haus seiner Eltern war. Dazu wurde Harry wieder er selbst. Aber damit ihn niemand erkennen könnte, verdeckte er seine Narbe mit den Haaren. Zum Glück waren seine Haare inzwischen lang und verdeckten somit gut. Kurz darauf traf Harry auf einen Menschen. Dieser sah auch ängstlich und misstrauisch aus. "Könnten Sie mir bitte sagen, welches Haus das Haus der Familie Potter war?", fragte Harry. Der Mann antwortete ihm nicht sofort. Es sah so aus, als ob er überlegen würde, ob er antworten solle. Dann jedoch entschied er, zu antworten. "Ja, das kann ich. Es liegt am anderen Ende des Ortes. Es ist nur noch ein anderes Haus daneben. Das Haus selbst ist inzwischen ja eine Ruine. - Wieso wollen Sie dorthin?", meinte dieser Mann, aber Harry schon weiter gegangen, nachdem er die Information hatte, welche er nur brauchte. Meter weiter wurde Harry wieder zum Wolf. Er wollte erst einmal gucken, ob sich irgendwelche Leute dort befanden. Als sie am Haus ankamen - es war kein weiter Weg gewesen - war kein Mensch weit und breit zu sehen. Somit konnte sich Harry wieder zurück verwandeln. Der Anblick war schrecklich. Es war kaum etwas übrig vom Haus. Im Grunde standen eigentlich nur noch die Wände. 'Da steht ja viel Arbeit an!', kam es Harry sogleich in den Kopf. 'Also mal an die Arbeit!' Somit ging er durchs Haus, besser gesagt, durch die Reste, welche noch standen, und besah es sich. Anschließend entschloss er sich einen Ausflug in die Winkelgasse zu unternehmen. Er musste einer Baufirma einen Besuch abstatten, damit diese ihm das Haus wieder aufbauen würde. Aber da es in der Winkelgasse nur so von Todessern wimmeln könnte, entschied Harry, seinen Tarnumhang, welchen er ja mitgenommen hatte, überzuziehen. Bevor er jedoch dies tat, wandte er sich an Pako, da er ja schlecht mitkommen konnte. Θ Pako! Entschuldige bitte, aber ab jetzt kannst du schlecht mit mir kommen. Ich muss nämlich in die Winkelgasse apparieren. Und du kannst als Wolf nicht apparieren. Sei bitte nicht böse, aber du musst zu deiner Familie zurückkehren. Θ meinte Harry. Θ Macht doch nichts, Harry! Ich hätte eh keine Lust gehabt, in die Winkelgasse mitzukommen. Da sind zu viele Menschen! Ach, ich bin dir nicht böse! Tschüss, Harry! Θ Somit trennten sie sich voneinander. Nun endlich zog Harry endgültig seinen Tarnumhang über und apparierte anschließend zum Tropfenden Kessel, welchen er dann betrat. In der Bar war kaum was los. Hieran kann man sehen, dass es eine schwere Zeit war. Die Menschen hatten Angst und verließen somit kaum ihre Häuser bzw. Wohnungen. Sie fürchteten sich vor den Todessern, welche auf freiem Fuße waren. Schnell durchschritt Harry den Tropfenden Kessel Richtung Hinterhof, wo er dann den Durchgang zur Winkelgasse per Zauber öffnete. Auch hier waren nur sehr, sehr wenige Leute unterwegs. Und diese wenigen huschten nur von Laden zu Laden. Als erstes begab sich Harry nun zu Gringotts, um sich Geld abzuheben. Nachdem er Minuten später wieder herauskam, ging er weiter. Irgendwann betrat er dann eine kleine Gasse. Hier musste es liegen - das Geschäft, welches er suchte. Er musste nämlich zu einem Mr. Brung. Dann nach langem Suchen fand er endlich das Geschäft und er trat ein. Sogleich kam ein Mann auf ihn zu geeilt. "Sie müssen Mr. Potter sein, oder?", begrüßte dieser ihn. "Ja, das stimmt. Und sie sind Mr. Brung, oder?" Ein zustimmendes Nicken seines Gegenübers. "Kommen wir zur Sache. Sie wollten wegen ihrem Haus mit mir reden. Kommen Sie! Setzen wir uns erstmal hin.", meinte Mr. Brung. Somit setzten sich Harry und Mr. Brung hin und Harry breitete ihm seinen Plan fürs Haus aus. Viele Stunden später waren sie dann mit der Besprechung fertig. "Vielen Dank, Mr. Brung!", verabschiedete sich Harry. "Nichts zu danken, Mr. Potter! Der Dank liegt bei mir! - Natürlich wird Ihr Haus bis kurz vor Weihnachten fertig sein! Machen Sie sich dabei keine Sorgen!" Sie schüttelten sich nochmals die Hände, bevor Harry dann aus dem Geschäft trat und sich Richtung Tropfenden Kessel wieder auf den Weg machte. Nun hatte Harry natürlich wieder seinen Tarnumhang über gezogen. Als er kurz darauf um eine Ecke bog, konnte er gerade noch zwei Stimmen erkennen, welche ihm zu bekannt waren. Es waren nämlich die von Bellatrix und Lucius. Was taten sie in der Winkelgasse? Langsam schlich Harry den beiden hinterher, während sie sich unwissend unterhielten. "Ich freue mich schon auf den Überfall in drei Tagen.", sprach Bellatrix. "Hoffentlich kommen uns nicht wieder die Kerle wie Kingsley, Moody, Dumbledore und Tonks dazwischen." "Ja, ich freue mich auch schon sehr.", erwiderte Lucius. "Es wird schon nichts dazwischen kommen. Woher sollen schon jemand davon erfahren haben? Bevor sie es erfahren, sind die Muggel des Dorfes schon im Reich der Toten." Freudig lachten beide laut auf. Harry durchlief ein Schauer. Wie konnte man nur so grausam sein? Plötzlich stürzte Harry. Er hatte so sehr auf das Gespräch geachtet, dass er nicht auf den Boden seines Weges aufgepasst hatte. Nun lag er unterm Tarnumhang auf dem Boden und musste dauerhaft fluchen. Hoffentlich hatten sie ihn nicht bemerkt, sonst war das sein Ende. Aber zu seinem Pech blieben sie stehen und lauschten. Augenblicklich fing Harrys Herz vor Aufregung an, heftig zu klopfen. Wahrscheinlich konnte es jeder hören - es musste jeder hören, so laut kam es Harry vor. Es dauerte viele Minuten - vielleicht Stunden - bis sie sich wieder rührten. "Da war doch etwas!", meinte Bellatrix. Sie blickte Harrys Richtung, wie ob sie wüsste, dass Harry sich dort befand. Lucius nickte nur stumm. "Wer ist da? Zeig dich! Sonst kann ich nichts garantieren!" Harry überlegte heftig, was er tun sollte. Zeigen konnte er sich ja schlecht! Er wusste ja, was dann mit ihm passieren würde. Aber wenn er sich nicht zeigte - was würde Bella tun? Und apparieren? Dann würde ihm aber entgehen, was Bella und Lucius weiter besprechen würden. Was war wichtiger? Sein Leben retten oder das Risiko eingehen? Urplötzlich setzte sich Bella in Bewegung und kam auf ihn zu. Wenn sie stehen bleiben würde, wäre es wahrscheinlich, dass sie auf ihn stieß. Harrys Kopf raste und das Herz klopfte noch heftiger als zuvor. Hoffentlich war dieser Albtraum bald vorbei. Aber dann tat Bella etwas, was gar nichts Gutes verhieß: Sie hob ihren Zauberstab in seine Richtung. Nun kam Harry der Gedanke: 'Vielleicht hat diese Ratte ihr von meinem Tarnumhang erzählt? Wenn das so ist, bringe ich ihn bei der nächsten Möglichkeit wirklich um!' Augenblicklich wurde diese Vermutung auch schon bestätigt, indem Bella rief: "Zeig dich, Potter! Ich weiß, dass du hier bist. Ich gib dir eine letzte Chance, dich zu zeigen!" Harry blieb ruhig. Er würde ihr nicht die Genugtuung geben. "Nun gut! Du hast es so gewollt!", rief sie. In dem Augenblick ihrer Vorbereitung benutzte Harry einen Schildzauber. Dann wartete er auf Bellas erste Tat. "Crucio!", brüllte sie. Ihr Zauber wurde von Harrys Schild abgelenkt und kam auf sie zurück. Sie konnte gerade noch ausweichen. Harry musste sich ein Lachen verkneifen. "Incendio!" Plötzlich befand sich Harry umgeben mit einem Feuerkreis. "Furnunculus!" Auch dieser Zauber prallte von seinem Schild ab. Aber bald würden seine Kräfte nachlassen, das konnte er schon deutlich spüren. Bella wartete nun eine Weile ab. Sie wollte es dazu bringen, dass Harry müde und nachlässig wurde. Das schaffte sie im Grunde auch, denn Harry musste seinen Schildzauber auflösen. Und genau in dem Moment rief Bella: "Crucio!" Augenblicklich konnte Harry den lange nicht mehr gespürten Schmerz, welcher von dem Spruch ausgelöst wurde. Er wälzte sich am Boden vor Schmerzen. Er konnte kaum mehr denken. So merkte er auch nicht, als der Tarnumhang von seinem Körper rutschte und er somit sichtbar wurde. "So sieht man sich wieder, Potter?! - Expelliarmus! - Petrificus Totalus!" Harrys Beine und Arme klappten an den Körper und er konnte sich somit nicht mehr bewegen bzw. auch noch etwas irgendetwas sagen. "Potter - nun statten wir beide meinem Meister einen Besuch ab.", meinte Bella, packte ihn und disapparierte mit ihm. Harry wurde es so schwindlig und er verlor augenblicklich das Bewusstsein. Er erwachte dann erst wieder Stunden später mit heftigen Kopfschmerzen, als sie sich schon längst am Ziel befanden. Der Ort, wo sich das Lager der Todesser - dafür hielt Harry den Ort - befand, war ihm unbekannt. Es musste von Hogwarts bzw. London weit entfernt liegen. Harry musste sich dauerhaft die Stirn reiben. Die Kopfschmerzen waren einfach zu arg! 'Wie soll ich die anderen verständigen?', kam Harry der Gedanke. 'Suchen tun sie ja bestimmt noch nicht! Frühestens morgen!' So lag Harry weiter in dem Lager, von dem er nicht einmal den Standort wusste, und konnte sich immer noch nicht bewegen, da Bella den Fluch noch nicht aufgelöst hatte. Außerdem konnte er sich nicht verwandeln, da er zu wenig Kraft hatte. Er müsste warten, bis er mehr Kraft besaß, aber das dauerte lange - schlechtesten Falls bis am nächsten Tag. Nun blickte er zum Himmel, die Sonne suchend. Diese war aber anscheinend schon untergegangen, denn er fand sie nirgends. Er musste lang ohnmächtig gewesen sein. Also entschied er sich, um die Zeit überbrücken zu können, noch ein bisschen zu schlafen. Das tat er dann auch. Sobald er Stunden später wieder erwachte, hatte er arge Kopfschmerzen. Das war wahrscheinlich noch Folgen vom Kampf mit Bella. 'Wie soll ich hier fort kommen?', begann jetzt Harry sein Problem zu bedenken. Er musste sich bestenfalls selber retten, indem er sich aus dem Lager schleichen würde. Das könnte noch klappen, aber er dürfte sich nicht erwischen lassen. Das wäre sonst sein Ende! Nun kam nur das Problem! Wie könnte er unbemerkt aus dem Lager kommen?! Die Todesser hatten bestimmt Wachtposten aufgestellt, welche wachsam waren. 'Harry! Wozu bist du schon ein Animagus!', rief sich Harry dann in Erinnerung. So würde er es machen. Harry würde sich in seine Schlangenform verwandeln. Da keiner der Todesser davon wusste, dass Harry ein Animagus sei, konnten sie nicht auf die Idee kommen, dass er es wäre. Somit verwandelte er sich. Er wollte nämlich so schnell wie möglich aus diesem Lager raus sein. Es dämmerte nämlich schon seit langem. Er schlängelte sich quer durch Lager. Immer näher Richtung Ausgang. Es war bestimmt nur noch ein kurzes Stück, dann wäre er draußen gewesen. Plötzlich standen jedoch zwei Todesser vor ihm. Sie wussten nicht, dass er es war. Sie sahen in ihm nur eine kleine Schlange. Und für Todesser sind Schlangen in der Regel Ungeziefer, welches sie vernichten wollen. "Hallo, Schlange!", meinte der eine Todesser grinsend. Harry versuchte, an ihm vorbei zu schlüpfen, aber der Todesser bemerkte es schnell genug. "Na, na! Hier geblieben! Weißt du, was wir mit so Zeug wie dir anstellen?!" Er grinsend immer breiter. Natürlich wusste es Harry. Weitere Male versuchte es Harry, an dem Todesser vorbei zu kommen, aber jedes Mal kam dieser ihm zuvor. Langsam bekam Harry doch Angst. ∫ Slina! Hilfe! Rette mich! ∫ rief Harry nun nach seiner Freundin. ∫ Harry! Wo bist du? ∫ kam ihre Antwort. ∫ Ich bin im Lager der Todesser gefangen. Helfe mir zu fliehen! Ich schaffe es nicht! Die Todesser halten mich auf. ∫ ∫ Bleib ruhig! ∫ meinte Slina. ∫ Hab ich dir nicht schon gesagt, dass wir Schlangen Magie ausüben können. Falls nicht, dann weißt du es jetzt. ∫ ∫ Danke, Slina. Du bist meine Rettung. ∫ Nun wusste Harry, wie er sich befreien konnte. Er wandte schnell wieder den Blick zu den Todessern, damit diese ihn nicht überraschen könnten. Dann konzentrierte er seinen Blick auf sie, während er an den Zauber 'Stupor' dachte, welchen er einsetzen wollte. Erst dachte er schon, dass es nicht funktioniert hätte, dann aber fielen die beiden Todesser wie vom Blitz getroffen um und blieben regungslos liegen. Schnell machte sich Harry aus dem Staub, bevor ein anderer Todesser wie z.B. Bellatrix auftauchen würde. Minuten später befand er sich dann außerhalb des Lagers. Augenblicklich ließ er die Luft raus, welche er bis dahin vor Gespanntheit angehalten hatte. Dann suchte er sich erstmal ein Versteck, in welchem er weiter über seine Flucht nachdenken und zudem sich noch erholen könnte. Nicht zu früh fand er dann ein passendes Versteck hinter zwei Bäumen, von wo er auch noch das Lager im Auge behalten konnte. Nun begab er sich ans Planen seiner weiteren Flucht: Er würde sich in den Phönix verwandeln und dann an die Stelle am Rand des Waldes apparieren, wo er und Pako rausgekommen waren. Von dort würde es als Wolf weitergehen. Aber zuvor würde er sich erst noch ein bisschen erholen. So eine gute Stunde später - er wollte sich gerade verwandeln - da passierte was, das seinen Plan schön beeinträchtigen hätte können. Denn plötzlich erschien Bellatrix am Rande des Lagers. Er schien als suche sie nach jemandem. Natürlich wusste Harry, wen sie suchte. Nämlich ihn, Harry Potter. Er hielt deshalb nun extra die Luft an, um sich nicht zu verraten. Es schien, als würde sie nicht mehr verschwinden, und die Zeit schien Harry endlos lange. Dann jedoch verschwand sie endlich wieder - vor sich hin fluchend. Schnell verwandelte sich nun Harry und verschwand von hier. Als er Sekunden später am Waldesrand landete, fühlte er sich schlapp, wie ob er Stunden lang Ausdauertraining gemacht hätte. Er verwandelte sich erstmals zurück, um kurz auszuruhen. Gerade als er sich in seine Wolfsform verwandeln wollte, kam ihm jedoch plötzlich ein Gedanke: 'Mist! Mein Tarnumhang! Wie soll ich nur ins Schloss kommen?' Hastig grübelte er über eine Lösung nach, aber ihm fiel nichts anderes ein, als dass er nochmals in die Winkelgasse müsste. Somit apparierte er zum Tropfenden Kessel. Hoffentlich stellte niemand dumme Fragen. Schnell huschte er in die Bar. Dort war der Wirt Tom noch wach. Er schaute zwar Harry fragend an, aber stellte keine Fragen. Hastig öffnete Harry hinten im Hof das Tor zur Winkelgasse. Zu seinem Glück erinnerte er sich noch daran, wo er auf Bellatrix und Lucius gestoßen war. Dort müsste sich der Tarnumhang nach seiner Erinnerung auch noch befinden. Eiligst rannte er dorthin. Und wahrhaftig ein Glück! Der Tarnumhang lang immer noch dort. Schnell steckte Harry ihn ein und ging wieder zurück zum Tropfenden Kessel. Nachdem er diesen verlassen hatte, schlüpfte er unter den Tarnumhang und apparierte wieder zu seinem Ausgangspunkt am Waldesrand zurück. Dort steckte er den Tarnumhang wieder ein und verwandelte sich in den Wolf. Stunden später kam er endlich am anderen Ende des Verbotenen Waldes wieder heraus und verwandelte sich zurück. Nun gäbe es nur noch den Weg hoch zum Schloss, aber den würde Harry zu Fuß und getarnt bewältigen. 'Aber zuvor ruhe ich mich nochmals ein bisschen aus!', sagte sich Harry und setzte an einen Baum, während er sich mit dem Tarnumhang bedeckte, damit ihn niemand, der zufällig des Weges käme, entdecken könnte. So saß er da und ruhte sich aus. Und es war ein Glück, dass er den Tarnumhang hatte, denn Minuten später erschien niemand anderes als Prof. Snape. 'Was will denn der hier?', dachte sich Harry. Lange beobachtete er seinen Zaubertrank-Lehrer. Dieser blieb jedoch in Harrys Nähe stehen und beobachtete die Umgebung, wie ob er auf jemand warten würde. 'Vielleicht wartet er ja auf mich!', dachte sich Harry dann. 'Ach, was soll's! Schlimmer als Punkteabzug kann es ja nicht geben!' "Sir - suchen Sie nach mir?", sprach Harry dann mutig Prof. Snape an. Dieser zuckte sichtlich zusammen, als er Harrys Stimme hörte. "Wo waren sie solange?", war die einzige Antwort. "Ich wurde aufgehalten. Daher konnte ich nicht früher zurück kommen.", erwiderte Harry Achsel zuckend. Snape erwiderte daraufhin nichts. Aber vielleicht konnte er sich schon denken, von wem Harry aufgehalten worden war. "Kommen Sie!", entgegnete Snape jetzt mit finsterem Gesichtsausdruck. "Sie müssen zum Schulleiter! Dieser möchte Sie nämlich sehen! Nur auf seinen Wunsch habe ich hier auf Sie gewartet!" Somit begab sich Harry in Begleitung seines Lehrers auf den Weg zum Schloss. Er wollte sich jetzt nur noch hinsetzen und nichts mehr machen, außer auszuruhen. Sein Kopf schmerzte immer noch entsetzlich und nun konnte er auch noch seinen Knochen und Muskeln spüren. Es bereitete ihm entsetztliche Mühe, überhaupt noch den Weg hoch zum Schloss zu gehen. Langsam spürte er, wie ihm übel wurde, da er großen Hunger hatte. Er hatte seit heute Morgen nichts mehr gegessen. Während sie so gingen, spürte Harry den Blick von Snape auf sich lasten. "Geht es Ihnen nicht gut?", fragte plötzlich dieser. Was? Snape fragte seinen von ihm gehassten Schüler, ob es ihm nicht gut ginge. Harry konnte es nicht fassen. Noch nie hatte dieser Lehrer sich ein klein bisschen darum gekümmert, wie er sich fühlte. Harry schüttelte bejahend den Kopf. "Schaffen Sie es noch bis zum Schloss, Potter?" Nun schüttelte Harry verneinend den Kopf. Kurz musste er sich hinsetzen. Sein Herz rasste. Ihm floss der Schweiss runter. Kurz wurde ihm schwarz vor den Augen. "Harry!", rief Snape. "Severus! Ich muss dir etwas sagen: Ich war ja in der Winkelgasse. Da bin ich Bellatrix und Lucius gestoßen. Bellatrix sprach von einem Angriff auf ein Dorf voller Muggel. Wir müssen sie retten.", flüsterte Harry nun. Dann wurde er entgültig ohnmächtig. "Harry!", rief Snape noch einmal. Aber dieses Mal keine Reaktion! Snape packte den Jungen an den Schultern und rüttelte, aber wiederum keine Reaktion! 'Ganz ruhig, Severus! Das wirst du doch meistern!', redete sich Snape zu. Dann schickte er seinen Patronus zu Albus nach oben, um ihn zu benachrichtigen. Es dauerte nicht lange, dann erschien Albus auf der Schlosstreppe. "Was ist passiert, Severus?", fragte Albus, Harry besorgt betrachtend. Snape zuckte nur mit den Schultern. Er hatte ja keine Ahnung, was Harry unterwegs geschehen war. "Ich weiß es nicht, Albus. Harry ist einfach plötzlich zusammen gebrochen. Vielleicht ist es besser, wenn wir ihn in den Krankenflügel transportieren, oder?" Fragend sah Snape den Direktor an. "Sicher, Severus. Es ist besser, wenn Harry ins Warme kommt. Poppy muss einfach mal ihn untersuchen. Vielleicht findet sie ja heraus, was ihm fehlt." Somit beförderte Albus Harry auf Trage, welche er dann per "Mobiliarmus" vor sich her Richtung Krankenflügel schweben ließ. Unterwegs begegneten ihnen niemand. Es war ja auch schon später Abend. Sobald sie am Krankenflügel angekommen waren, rief Albus nach der Krankenschwester Madam Pomfrey. Sie kam auch augenblicklich aus ihrem Büro. "Oh!", rief sie aus, als sie Harry entdeckte. "Kommen Sie, Albus! Legen Sie ihn dorthin!" Albus befolgte sogleich Poppys Anordnungen, indem er die Trage mit Harry neben das Bett schweben ließ. Dann hievten sie Harry gemeinsam von Trage aufs Bett und deckte ihn mit einer Decke zu. Nachdem das erledigte war, scheuchte Poppy den Schulleiter und den Zaubertrank-Lehrer wieder hinaus. "Ich muss ihn jetzt erstmals untersuchen! Wenn das erledigt ist, werde ich Ihnen bescheid geben!", meinte sie zu Albus. Dieser nickte nur zustimmend. "Severus, würden Sie bitte Mr. Weasley und Ms. Granger sagen, dass Harry wieder da ist und dass sie ihn besuchen können." "In Ordnung, Albus.", meinte er, nicht glücklich schauend. Damit trennten sich die beiden. Albus Dumbledore begab sich zu seinem Büro, um abzuwarten. Währenddessen schritt Snape eiligen Schritts Richtung Gryffindorturm. 'Warum nur?! Warum immer ich?!', dachte Snape. Minuten später war er dann am Eingang zum Gryffindorturm angekommen. "Was wollen Sie?", fragte ihn die Fette Dame. "Ich möchte zu Mr. Weasley und Ms. Granger.", erklärte Snape ihr. Sogleich schwebte das Portrait zur Seite, um ihn einzulassen. "Danke!", meinte Snape noch. Dann trat er ein und entdeckte sogleich die Gesuchte. Hermine und Ron saßen gerade in ihren Lieblingssesseln vorm Kamin. Sie hatten ihren Lehrer noch nicht bemerkt. Snape ging zu ihnen hinüber. Augenblicklich wurde er von Ron bemerkt. Dieser erbleichte sichtbar beim Erblicken von seinem verhassten Zaubertrank-Lehrer. Im selben Moment drehte sich Hermine in ihrem Sessel um. "Guten Abend, Sir!", grüßte sie Prof. Snape. "Guten Abend, Ms. Granger!", erwiderte Snape, sich zusammen reißend. "Ich bin hier im Auftrag von Prof. Dumbledore! Es geht um Ihren Freund Mr. Potter!" "Was ist mit Harry?", wurde er von Hermine unterbrochen. "Beruhigen Sie sich, Ms. Granger! Es geht ihm gut. Er liegt nur im Moment im Krankenflügel. Wenn sie wollen können sie ihn besuchen, meint Prof. Dumbledore!" Kaum hatte Snape fertig gesprochen, waren die beiden Schüler auch schon auf und davon. Am Krankenflügel angekommen, klopften sie eilig an die Tür. Sogleich kam Madam Pomfrey und ließ sie herein. "Seien Sie bitte leise! Mr. Potter schläft noch!", ermahnte sie die beiden sogleich. Leise gingen Hermine und Ron hinüber zum Bett von Harry, aber dort saß schon jemand anderes. Es war Prof. Dumbledore. "Guten Abend, Sir!", grüßte Hermine und Ron ihn, wobei Ron sich einen Stuhl nahm und sich an die noch freie Bettseite gegenüber von Albus Dumbledore setzte. In dem Moment stand Prof. Dumbledore auf und deutete Hermine, dass sie seinen Platz haben könne. "Ich bin dann wieder in meinem Büro! Seien Sie so lieb und würden mich benachrichtigen, wenn Harry aufwachen sollte, Mr. Weasley und Ms. Granger?!" Diese nickten nur. Hermine setzte sich nun auf den freien Platz und nahm eine von Harrys Händen in ihre Hand. "Oh, Harry!", stöhnte sie leise. So saß Harrys besten Freunde Stunden lang an seinem Bett. Irgendwann kam Madam Pomfrey und scheuchte sie davon, weil sie meinte, es wäre jetzt Zeit fürs Bett. Nur widerwillig stimmte Hermine ihr zu und zog Ron, der gar nicht wollte, hinter sich her Richtung Gryffindorturm. Madam Pomfrey hatte ihnen noch versprochen, dass sie sie rufen lassen würde, falls Harry aufwachen sollte. Sehr, sehr müde legten sich Hermine und Ron in ihre Betten. Sie konnten jedoch nicht einschlafen. Sie mussten dauernd an Harry denken, welcher momentan im Krankenflügel schlief. Was war geschehen? Das war die Frage, welche ihnen jetzt durch den Kopf ging. Dann schliefen sie irgendwann doch noch ein, wobei sie heftig träumten. Am folgenden Morgen erwachten beide ziemlich zeitig. Es war auch kein Wunder, denn es war ja Dienstag und somit gab es Unterricht für die beiden. Schnell zogen sie sich an, als ihnen plötzlich einfiel, dass ja Harry im Krankenflügel lag. Hastig die Schulsachen schnappend, rannten sie aus dem Gryffindorturm und statteten dem Krankenflügel kurz noch einen Besuch ab. Madam Pomfrey machte keinerlei Ärger. "Er ist noch nicht wach!", meinte sie nur. "Aber ich werde es Ihnen selbstverständlich sogleich ausrichten lassen, falls er erwachen sollte." "Wir werden wieder vorbei kommen, sobald der Unterricht zu Ende ist.", erwiderte Hermine. Somit hassteten sie weiter Richtung Große Halle, um vor dem Unterrichtsbeginn noch etwas zu frühstücken. Nachdem sie schnell etwas hinunter geschlungen hatten, hasteten sie weiter zu ihrer ersten Stunde am heutigen Tage - Verteidigung gegen die dunklen Künste. Natürlich freuten sich Hermine und Ron jedes Mal sehr auf diese Stunden bei Prof. Lupin. Der Tag verging nach ihren Meinungen langsamer als die bisherigen Tage. Vielleicht lag des daran, weil Harry nicht bei ihnen war und sie auf die Nachricht warteten, dass ihr Freund erwacht sei. Nachdem für Ron die letzte Unterrichtsstunde beendet war, meinte er: "Hermine - ich gehe jetzt zu Harry." "Mach das Ron. Ich komme später nach.", erwiderte Hermine traurig. Somit trennten sich die beiden und Ron machte sich auf den Weg zum Krankenflügel, wo er an Harrys Bett warten bis Hermine käme. Anschließend wollten sie gemeinsam dann zum Abendessen gehen. So verging die Zeit. Aber Harry war immer noch erwacht, als Hermine endlich um kurz vor 17 Uhr erschien. Sie sah müde aus, wie Ron bemerkte. "War der Unterricht so anstrengend, meine Liebe?", fragte er, Hermine auf seinen Schoss ziehend. "Ja. Unser Lehrer hat uns etwas Neues beigebracht, was sehr anstrengend war.", erwiderte Hermine, müde gähnend. "Jetzt habe ich dafür riesigen Appetit. Kommst du!" Genauso müde stand Ron auf und folgte Hermine. Sie würden erst am folgenden Tag wieder kommen. Denn schließlich standen noch die Hausaufgaben auf der Tagesordnung, sonst gäbe unnötigen Ärger mit den Lehrern. So ging der Rest dieses Tages auch zu Ende. Und diesem Tag folgten noch zwei Tage, an denen Harrys Freunde erfolglos den Krankenflügel besuchten und anschließend wie-der verließen, ohne dass ihr Freund sich gerührt hatte. Schon seit dem Ende des ersten Tages hatten sie sich große Sorgen gemacht, ob Harry überhaupt je wieder erwachen wollte. Ron hatte seinerseits schon halber die Hoffnung verloren, aber Hermine stand zu ihm und versuchte, seine restliche Hoffnung noch zu erretten. Denn sie hatte ihren Freund noch nicht als verloren gedacht. Gerade war der dritte Tage - nach dem Tag seiner Einlieferung in den Krankenflügel - und Hermine und Ron hatten gerade eben - es war schon fast wieder 17 Uhr - den Krankenflügel betreten und setzten sich wie an den vergangenen Tagen wieder ans Bett ihres Freundes. Hermine betrachtete traurig Harrys Gesicht. Sie wollte ein Zucken in seinem Gesicht entdecken, welches hieße, dass er erwachte. So saß sie lange da. Schon wurde sie müde, als sie plötzlich einen Schrei von sich gab. Ron schrak hoch. "Was ist Hermine?", fragte er besorgt. "Hast du es gesehen, Ron?", fragte Hermine ihrerseits Ron. Sie hatte nämlich gesehen, dass ein Zucken durch Harrys Gesicht ging. "Was soll ich gesehen haben?", meinte Ron leicht genervt, da Hermine ihn warten ließ. "Harry hat sich bewegt." "Das hast du dir bestimmt nur eingebildet." "Nein, das kann nicht sein.", rief Hermine entsetzt. Ron sagte nichts mehr. Hermine guckte zu Harry. Sie hoffte, dass er sich nochmals bewegen würde. Es vergingen wieder Minuten um Minuten. Hermine dachte schon, dass sie es sich vielleicht doch nur eingebildet hatte. Da streckte sich Harry dann gähnend. "Harry!", brach es Hermine und Ron aus. Sie stürzten sich überglücklich auf ihren - schon verloren geglaubten - Freund. "Hey, hey - erdrückt mich bitte nicht!", rief daraufhin Harry, wobei die beiden ihn sogleich wieder frei ließen. "Wir dachten schon, dich verloren zu haben!", meinte dann Ron. "Was?!", erwiderte Harry - den Empörten spielend. "Wartet kurz!", meinte plötzlich Hermine und rannte aus dem Krankenflügel. "Was hat die denn?", fragte Harry irritiert Ron. "Nun ja - Prof. Dumbledore meinte, wir sollen ihn holen, sobald du erwacht seist.", klärte Ron seinen Kumpel auf. "Aber weißt du - wir sind so froh, dass du wieder aufgewacht bist." Sie mussten lange Zeit warten, bis dann endlich die Tür vom Krankenflügel aufging und Hermine - gefolgt von Prof. Albus Dumbledore - hereinkam. Er sah strahlend zu Harry hinüber. "Ah, Harry! Bist du endlich erwacht?!", rief er glücklich. "War Madam Pomfrey schon da?" Bei dieser Frage schlug sich Hermine heftig gegen den Kopf. "Wie konnten wir das vergessen!", rief sie aus. Schnell ging sie zur Tür von Madam Pomfrey's Büro und klopfte. Sogleich kam diese heraus. "Ah, gut!", meinte diese nur, als sie sah, dass Harry erwacht war. "Würden Sie bitte mal alle aus dem Zimmer gehen! Ich muss den jungen Herrn hier kurz untersuchen!" Somit verließen Prof. Dumbledore, Ron und Hermine den Krankenflügel, um draußen zu warten. Währenddessen musste sich Harry drinnen bis auf die Unterwäsche ausziehen. Das war ihm peinlich! Dann tastete Madam Pomfrey seinen Körper nach Verletzungen ab. Aber sie fand - bis auf paar blaue Flecken - nichts. "Gut, Sie können sich wieder anziehen, Mr. Potter!" Schnell tat Harry dies. "Sind Sie soweit?", fragte nach einer Weile Madam Pomfrey. Harry nickte. Sogleich traten Hermine, Ron, gefolgt von Prof. Dumbledore wieder ein. "Harry - was ich dich fragen muss: Was ist geschehen?" Albus sah Harry durchdringend an. "Nun ja! Ich bin zusammen mit Pako nach Godrics Hollow gegangen. Es war ein langer Weg! Anschließend hatten wir uns getrennt, da ich noch in die Winkelgasse musste und dorthin apparieren wollte. Dort habe ich einen Architekten aufgesucht, dem ich den Auftrag für die Renovierung meines Hauses vorlegte. Als ich Stunden später das Haus verließ, entdeckte ich kurz darauf niemand anderes als Bellatrix Lestrange und Lucius Malfoy. Da ich in dem Moment meinen Tarnumhang anhatte, entschied ich mich, ihnen ein wenig nach zu schleichen. Hätte ich gewusst, wie das enden würde, dann hätte ich es natürlich nicht getan. Egal! Jedenfalls bin ihnen da nachgeschlichen, um sie zu belauschen. Bella sprach von einem Angriff auf ein Dorf voller Muggel." 'Oh je! Bestimmt haben sie dieses Dorf schon dem Erdboden gleich gemacht!', dachte sich nun Harry. "Harry - dieses Dorf ist gerettet!", erwiderte Albus nun - wie ob er in Harrys Kopf geblickt hätte. Sogleich wurde es Harry leichter zu mute. "Danke, Albus." "Du musst mir nicht danken, Harry. Wir haben es dir zu verdanken, dass wir es überhaupt wissen." Es entstand ein Schweigen. "Harry - kommst du mit zum Abendessen?!", brach irgendwann Hermine das Schweigen. Harry schaute zu Madam Pomfrey, die immer noch bei ihnen stand. Diese nickte erlaubend. "Sie sind entlassen, Mr. Potter." Somit sprang Harry vom Bett und ging mit seinen Freunden aus dem Krankenflügel. Prof. Dumbledore folgte ihnen in kurzem Abstand. Draußen vorm Krankenflügel verabschiedete sich Harry noch kurz von seinem Schulleiter und dann ging's entgültig Richtung Große Halle. Dort saßen schon alle Schüler an den Tischen und mampften vor sich hin, während sie sich vielleicht noch mit Freunden unterhielten. Harry, Hermine und Ron ließen sich am Gryffindortisch auf ihre Plätze fällen. Sogleich kamen Ginny, Neville, Dean, Seamus und noch andere, um Harry zu begrüßen. "Bist wieder unter den Lebenden?!", erwiderte Dean. Harry erwiderte nichts, sondern schaufelte sich erstmal seinen Teller voll, wie es im selben Moment auch Ron tat. Harry hatte einen riesen Kohldampf. Er hatte ja zuletzt erst am Montagmorgen etwas gegessen. "Ehm, Ginny?!", sprach Harry sich irgendwann an. "Wann findet eigentlich das Quidditch-Training statt?" "Ich hab eines für morgen Abend angesetzt.", antwortete sie ihm. "Aber ich wollte dich fragen, Harry, wann findet eigentlich das nächste DA-Treffen statt?" "Erst wieder in zwei Wochen. Dieses Wochenende findet nämlich der Besuch nach Hogsmeade statt. Dort haben wir dann eine Aufgabe." Ginny nickte wissend. So endete auch dieser Abend. Harry und seine Freunde begaben sich nach dem Abendessen hoch in den Gemeinschaftsraum, um die restlichen Hausaufgaben nachzuholen. Langsam vergingen ein Tag nach dem anderen. Freitag fand wie gesagt das Quidditch-Training statt. Dieses endete spät, so dass Harry anschließend noch lange an seinen Hausaufgaben saß. Dann am Samstag standen alle früh auf. Denn schließlich stand Besuch von Hogsmeade auf dem Tagesplan. Darauf freuten sich immer alle sehr. Und die Schüler, welche zu jung dafür waren - nämlich die Erst- und Zweitklässler - sahen den anderen Schüler traurig hinterher, als diese davon marschierten. Harry traf diesen Morgen seine Freunde gerade im Gemeinschaftsraum. Sie hatten nämlich vereinbart, in die "Drei Besen" zu gehen, um dort Hermines Geburtstag zu feiern. Es war ihr 18. Geburtstag. "Morgen, Schatz!", begrüßte Ron Hermine mit einem Kuss, als diese mit Ginny im Gemeinschaftsraum eintraf. "Morgen, Ron! Morgen, Harry!", erwiderte Hermine glücklich strahlend. Somit gingen sie in die Große Halle. Sie wollten zuerst noch kurz frühstücken, bevor sie dann langsamen Schrittes Richtung Hogsmeade verschwinden würden. Harry hatte sich sehr auf diesen Ausflug gefreut, da er im vorigen Jahr wegen einem vermuteten Angriff der Todesser abgesagt worden war. Dieses Jahr war jedenfalls nichts dazwischen gekommen. Somit frühstückten sie schnell, wobei mal wieder Ron der letzte war. Anschließend machten sie sich auf den Weg, wobei sie wie alle anderen Schüler am Schultor von Mr. Filch kontrolliert wurden, damit niemand etwas aus der Schule bzw. in die Schule schmuggeln konnte. In den "Drei Besen" wurden sie schon von Ginny, Seamus, Dean, Neville und Luna erwartet. Diese gratulierten Hermine erstmal herzlich. Dann setzte man sich an einen großen Tisch und bestellte eine Runde Butterbier für alle. Es war eine lustige Runde. Man sprach über die vergangenen Schultage, über Quidditch und manches andere Thema. So blieben sie den ganzen Vormittag hier sitzen. Irgendwann - es waren schon viele Stunden vergangen - entschieden Ron und Harry, dass sie ja noch Geschenke für ihre Freundin brauchten. Somit verabschiedeten sie sich, mit der Vereinbarung, sich später - so in zwei Stunden - wieder vor den "Drei Besen" zu treffen. Dean und Seamus schlossen sich den zwei Freunden an. Harry hatte sich ein Buch als Geschenk ausgedacht, wozu er in den Bücherladen musste. Ron dagegen meinte, dass er etwas ganz Tolles für seine Hermine wollte. Sie liefen einfach so an den Schaufenstern vorbei. Dann irgendwann blieb Rons Augen an einem hängen. Es war ein Schmuckladen. "Harry - was hältst du von dem Ring?", fragte Ron seinen Freund. Er deutete auf einen Ring, der einen grünen, wunderschönen Edelstein besaß. "Er ist sehr schön!", erwiderte Harry nur. Ron betrat schnell den Laden. Sogleich kam der Ladenbesitzer auf ihn zu. "Ich möchte gerne diese wunderschönen Ring, welchen sie im Schaufenster haben, für meine Freundin kaufen.", erklärte Ron dem Verkäufer. Dieser nickte und holte den Ring, verpackte ihn in einem kleinen Tütchen und nannte Ron den Preis. Er war nicht sehr billig, aber Ron hatte genug Geld bei sich, wodurch er ihn kaufen konnte. Zurück in den "Drei Besen" saßen dort schon ihre Freunde wieder und tranken weitere Butterbiere. Ron und Harry setzten sich zu den anderen. "Hermine - wir haben hier Geschenke für dich! Wir hoffen, dass sie dir gefallen.", meinte Ron zu seiner Freundin und reichte ihr sein Geschenk wie auch Harrys Geschenk. Harry hatte sich letztendlich wie geplant für einen Buchgutschein und dazu noch eine schöne Schreibfeder entschieden. Hermine strahlte als sie die Geschenke auspackte. Sogleich fiel sie ihren Freunden um Hals. "Vielen Dank, Ron!", meinte sie, ihn umarmend, wobei sie ihn auf die Wange küsste. "Vielen Dank, Harry!", ihn genauso umarmend. Ron war dieses Mal nicht einmal mehr so rot geworden, wie so oft am Anfang der Beziehung, wenn Hermine ab und zu küsste. Jetzt wurde er manchmal nur noch zart rosa, was kaum auffiel. So saßen sie noch paar Stunden gemütlich zusammen, als Harry irgendwann plötzlich ein komisches Kribbeln in seiner Narbe spürte. Er fasste sich reflexartig an die Stirn, wobei Hermine fragende Blicke zu warf. "Es ist Voldemort!", erklärte Harry ihr. "Seine Leute sind hier irgendwo! - Ruhe!" Aufgeregt sprangen seine Freunde auf, als sie hörten, dass Lord Voldemorts Anhänger in Hogsmeade seien. Harry versuchte, sie zur Ruhe zu bringen. Dann stürzte aber augenblicklich Draco Malfoy in den Tropfenden Kessel. "Harry!", rief er, auf sie zu stürzend. "Es sind Todesser in Hogsmeade!" "Wie viele?" "Sehr viele! So zwanzig Stück?!" "Das ist machbar! - Draco, Ginny, Seamus und Dean, ihr bringt die Schüler aus den "Drei Besen" ins Schloss hoch! Passt gut auf, dass ihnen nichts passiert!" "Was macht ihr drei?", wollte Ginny wissen. "Wir werden gegen diese Kreaturen kämpfen." "Passt aber auf!", erwiderte Ginny mit nassen Augen. Harry stürmte aus dem Pub, gefolgt von Hermine und Ron, welche ihre Zauberstäbe gezückt hatten. Er selbst besaß seit der Gefangenschaft keinen Zauberstab mehr. Seitdem übte er sich hart in stabloser Magie. Er hatte jeden der vergangenen Tage daran geübt. Zum Glück konnte er inzwischen schon viele Zaubersprüche, welche ihm jetzt auch nützen würden. Draußen vorm Pub bemerkte das Trio das Menschendurcheinander. Alle rannten nämlich entsetzt wegen der vielen Todesser durcheinander. Sie mussten aufpassen, nicht über den Weg gerannt zu werden. "Denkt dran: Immer wachsam!", rief Harry zu Hermine und Ron. Diese nickten verstehend. Sie rannten schnell weiter. Harrys Kopf rasste: 'Wo waren sie? Wo waren die Todesser?' Kapitel 25: Ein Wiedersehenstreffen ----------------------------------- Wochen später schritt Harry gerade in Gesellschaft von Draco über die Ländereien von Hogwarts. Die letzten Wochen war er öfter als früher zusammen mit Draco gewesen. Das lag daran, dass Hermine und Ron kaum noch Zeit hatten. Aber in der Sache konnte er ihnen keine Vorwürfe machen, denn schließlich waren sie Schulsprecher, was kein leichter Job war. Harry musste in letzter Zeit auch öfter an den Angriff der Todesser zurück denken. ****Rückblick**** Ginny, Draco, Seamus und Dean hatten zusammen mit den restlichen GALV-Mitgliedern die Schüler aus Hogsmeade zum Schloss gebracht. Währenddessen hatten sich Harry, Ron und Hermine daran gemacht, die Todesser zu bekämpfen. Sie hatten letztendlich großes Glück gehabt - wie Harry jetzt bemerkte - denn es waren nicht gerade wenige Todesser gewesen. Natürlich hatten diese nicht mit Flüchen gespart. Zum Glück hatte Harry den Schutzzauber gelernt. Nachdem sie einige Zeit gegeneinander gekämpft hatten, wobei beide Seiten Verletzungen einbüßen mussten, verschwanden dann plötzlich nach und nach die Todesser ins Nichts. Bevor die letzte Todesserin - es war Bellatrix Lestrange - verschwand, wandte sich diese mit einem bösen Grinsen an Harry: "Man wird sich wieder sehen, Potter!" Dann war auch sie verschwunden und es herrschte große Stille, während sich Hermine um Ron kümmerte, welcher paar schlimme Schnittwunden vorweisen konnte. Hermine hatte ihrerseits auch paar blaue Flecken und Schnittwunden bekommen, aber bei ihr waren es nicht so schlimme. Harry blickte sich weiter um und erblickte in der Nähe Neville, Luna, Hagrid und Remus. Neville lag auf dem Boden, während sich Luna über ihn gebeugt hatte. Nun ging Harry zu ihnen hinüber. "Wie geht's euch?", fragte er. "Ich habe nur paar blaue Flecken abgekommen, aber Neville hat es schlimmer abbekommen. Ihn hatte ein Fluch in den Magen getroffen.", erklärte Luna ihm. "Hältst du es durch bis zum Schloss?", wandte sich Harry an Neville. Neville nickte lächelnd. "Ja, ich werde es schaffen.", meinte Neville. "Na gut, dann mal los!", erwiderte Harry und reichte Neville seine Hand, welcher diese dankbar annahm. Somit machte sich Harrys Gruppe - aus Hermine, Ron, Luna und Neville bestehend - auf den Weg zum Schloss. Remus folgte ihnen in einiger Entfernung. ****Ende Rückblick**** Harry ließ einen langen Seufzer von sich. Draco sah augenblicklich auf und sah Harry fragend an. "Es ist nichts, Draco. Ich habe gerade nur an den Hogsmeade-Besuch zurückgedacht.", erklärte Harry. Draco schwieg daraufhin. Er hatte eigentlich, wenn Harry sich recht besann, schon die ganze Zeit während ihres Spaziergangs über die Ländereien geschwiegen. 'Was hat er nur?', fragte sich nun Harry. Es konnte nicht so weitergehen, dass sie so vor sich hinschwiegen. Jemand musste mal etwas sagen. Dann nahm sich Harry zusammen und wandte sich an Draco. "Sag mal, Draco! Weshalb wolltest du überhaupt mit mir sprechen?" Draco antwortete nicht sogleich. Währenddessen schweiften Harrys Gedanken zum Moment, als Draco zu ihm gekommen war. ****Rückblick**** Harry saß gerade mit Ron und Hermine und paar anderen seiner Freunde am Gryffindortisch beim Mittagessen. Es war Samstagmittag und zuvor hatten Ron, Ginny und er ein anstrengendes Quidditchtraining gehabt, weshalb sie jetzt heißhungrig hier saßen und sich mit Essen voll stopften. Sie plauderten gerade über das Training, als Draco Malfoy zu ihnen trat. Die anderen Gryffindors schauten ihn böse an. Natürlich hatten sie schon davon gehört, dass er jetzt mit Harry befreundet und genauso ein Mitglied der GALV war, aber trotzdem mochten sie ihn nicht - was verständlich war -, da er ja immer noch ein Slytherin war. Harry winkte ihn zu sich und deutete ihm an, dass er sich setzen solle, was Draco aber dankend ablehnte. Auch wenn Draco Malfoy mit Harry einen Gryffindor als Freund hatte, konnte er die anderen Gryffindors immer noch nicht akzeptieren. "Können wir draußen miteinander sprechen?", fragte Draco kurz angebunden und war schon wieder weg, bevor Harry etwas erwidern konnte. Leise seufzend, stand er auf, trank seinen Kürbissaft leer und meinte zu seinen Freunden: "Bin bestimmt bald wieder da!" Diese nickte verstehend. Als er die Große Halle verließ, traf er dort auf den wartenden Draco. "Nun - was gibt es?", wollte Harry wissen. "Ich erzähle es dir auf einem Spaziergang über die Ländereien. In Ordnung?", erwiderte Draco. Harry nickte einverstanden und somit verließen sie das Schloss. ***Ende Rückblick*** Nun war schon eine ganze Zeit seitdem vergangen. Harry wartete geduldig auf Dracos Antwort. Es vergingen weitere Minuten - schon dachte Harry, Draco hätte seine Frage nicht wahrgenommen - da regte sich dieser. "Nun ja, Harry. Ich wollte dich fragen, wo du Weihnachten feierst." "Wieso?" "Du weißt ja, dass ich über Weihnachten nicht nach Hause kann. Im Grunde möchte ich eigentlich nie mehr wieder nach Hause. Ich würde es nicht überleben. - Ich wollte nur wissen, ob ich mit dir kommen kann. Mir auch egal, wo ihr feiert und wer dabei ist." Harry zuckte kurz mit den Schultern. "Du kannst gerne mitkommen. Aber es bleibt eine Überraschung, wo wir feiern. Natürlich werden alle meine Freunde eingeladen sein." Draco's Gesicht zuckte kurz. "Danke, Harry.", meinte Draco und tat etwas, was er bisher noch nie getan hatte. Er umarmte Harry. ***Zeitsprung*** Harry schaute auf die Uhr. Es war sollte bald zum Ende der Schulstunde läuten. Keiner der Schüler passte ihm mehr auf, was Prof. Lupin, ihr Verteidigungs-Lehrer ihnen erzählte. Man freute sich nur noch auf die Weihnachtsferien, die in paar Minuten beginnen würden. DING! DANG! DONG! Das war das erwartete erlösende Zeichen für die Schüler, welches ihnen erlaubte, von ihren Plätze aufzuspringen und ihre Taschen einzupacken. Harry folgte ihrem Beispiel. Er war nun nach so vielen Schulwochen sehr erschöpft und brauchte diese Ruhetage in Godrics Hollow. Erst gestern hatte er eine Eule von den Bauleuten bekommen, welche sein Haus renoviert hatten. In den Brief meinten sie, dass das Haus fertig sei und dass die Rechnung in Folge erscheinen würde. So wollte Harry morgen - gleich am ersten Ferientag - seinem Haus einen Besuch abstatten, um sich zu vergewissern, dass es wie gewünscht sei. Anschließend müsste er noch die Einladungen an seine Freunde schicken, welche er zu Weihnachtsfeier nach Godrics Hollow einladen wolle. Und zu guter letzt wollte Harry Dobby in Hogwarts' Küche besuchen. Schnell folgte Harry nun seinen Freunden Ron und Hermine in die Große Halle. Es war schließlich Abendessenszeit, wofür er sich nur bedanken konnte, denn er hatte großen Hunger, wie wahrscheinlich auch Ron, der, sobald er saß, sogleich anfing, seinen Teller voll zu schaufeln. Nach dem Abendessen entschied Harry, sich ins Bett zu begeben. Am Morgen des ersten Ferientages blieb Harry lange liegen. Auch wenn er sein Haus besuchen wollte, brauchte er noch nicht um sieben Uhr auf zu stehen. Da reichte es auch, wenn er eine Stunde länger liegen blieb. Dann um acht Uhr verließ er entgültig das Bett und richtete sich für den Besuch von Godrics Hollow. Albus hatte sicherheitshalber beschlossen, dass Harry dieses Mal eine Person mitnehmen solle. Harry hatte sich entschlossen, Remus mitzunehmen. Sie sollten sich um halb neun in der Großen Halle treffen. Fertig angezogen verließ er nun den Jungenschlafsaal und marschierte Richtung Große Halle. Als er sich Minuten später an den fast leeren Gryffindortisch setzte, war noch kein Remus zu sehen. Um das Warten zu überbrücken, fing Harry schon einmal mit dem Frühstück an. Wenige Minuten später erschien dann auch ein etwas müde blickender Remus in der Großen Halle. Er setzte sich zu Harry, obwohl er normalerweise ja als Lehrer am Lehretisch essen würde. "Morgen, Harry!", meinte Remus gähnend. "Hast du gut geschlafen?" "Ja.", erwiderte Harry. "Und du?" "War bisschen kurz diese Nacht!", antwortete Remus. "Wie kommen wir nach Godrics Hollow?" "Ich dachte mir, dass wir fliegen könnten." "Gut. Wo ist dein Besen?" "Ich benötige keinen Besen." Remus sah Harry fragend an. Da fiel Harry ein, dass Remus es nicht wusste. "Ich erkläre es dir während des Fluges. Aber zuvor muss ich noch kurz zu Albus. - Treffen wir uns gleich in fünf Minuten am Schlosstor." Somit trennten sie sich - Harry war nämlich fertig mit dem Frühstück - und Harry begab sich in Richtung Büro des Schulleiters. Vor dem Wasserspeier ankommend, fragte sich Harry, wie er dorthinein kommen solle. Er hatte ja kein Passwort und außerdem hatte er keine eigentliche Verabredung mit Albus. Aber wie als ob der Schulleiter wusste, dass Harry zu ihm wolle, öffnete sich in diesem Moment der Wasserspeier und Harry stieg auf die Treppe, welche sich augenblicklich ihn nach oben beförderte, wo er dann an die Tür klopfen wollte. Jedoch kaum dass er seine Hand anhob, kam vom Inneren des Büros Albus' Ruf: "Komm herein, Harry!" Dieser tat wie ihm befohlen und sah hinter Schreibtisch einen wissend aussehenden Schulleiter sitzen. "Morgen, Albus!", grüßte Harry ihn und setzte sich auf den Stuhl vorm Schreibtisch. "Guten Morgen, Harry!", erwiderte Albus ihm. "Wie ich mir denken kann, kommst du wegen einer Wegbeschreibung nach Godrics Hollow." "Stimmt." "Hier habe ich dir und Remus eine Karte, welche den Flugweg dorthin zeigt. Ich dachte mir nämlich, dass ihr lieber den Besen oder ähnliches benutzt, da so der Weg kürzer sein wird." "Gut. Danke, Albus.", meinte Harry. "Wir werden so gegen den frühen Nachmittag herum wieder hier sein." "Mach's gut, Harry." So verließ Harry das Büro wieder und beeilte sich, zum Schultor zu gelangen, wo Remus warten würde. Minuten später stieß er dann auch am Tor auf Remus, welcher in seiner Hand einen Besen hielt. "Fertig! Es kann losgehen!", rief Harry ihm zu und die Landkarte Remus. "Hier ist die Wegbeschreibung!" "In Ordnung, Harry!" Harry verwandelte sich augenblicklich in seine Käuzchen-Form und flog in die Luft. Kommst du, Remus?!, fragte Harry seinen Freund über Telepathie, also per Gedanken. "Was?! Wie machst du das?!", erwiderte Remus verwirrt. Das ist Telepathie. Du musst einfach nur denken, was du mir sagen möchtest. Verstehst du? Ja, ich hab's verstanden. Gut, dann kannst du ja kommen. Remus bestieg seinen Besen und stieß sich vom Boden ab. Laut der Wegbeschreibung würden sie für den Weg nicht einmal eine halbe Stunde benötigen, bestenfalls 20 Minuten. Harry - seit wann bist du ein Animagus?, sprach Remus Harry irgendwann dann während des Fluges an. Ich bin schon seit der Zeit im Grimmauldplatz ein Animagus, wobei ich dir aber sagen muss, dass ich nicht nur eine Animagus-Form habe, sondern vier Stück: Phönix, Kauz, Wolf und Schlange. Warum vier Stück, Harry? Das kann ich nicht erklären. Das ist wie mit der Frage 'Wieso hat Lord Voldemort mich auserwählt?' Remus erwiderte nichts. Den Rest des Fluges schwiegen sie vor sich hin. Und tatsächlich etwa eine Viertelstunde später erspähten sie die ersten Häuser des Ortes, in welchem Harrys Eltern mit ihm gelebt hatte, bevor sie umkamen. Harry, wir müssen jetzt nach dem Haus suchen. Nein, Remus. Ich weiß doch von meinem Besuch vor kurzem, wo es sich befindet. So flog jetzt Harry vorweg und Remus folgte ihm. Es dauerte auch nicht lange, dann hatte Harry es erblickt. Es sah jetzt herrlich aus. Fertig machen zum Landen! Langsam gingen sie nun Richtung Boden und landeten direkt vor der Haustür. Remus stand für einen Moment wie erstarrt da, als er Harrys Haus erblickte. "Wie findest du es, Remus?", fragt Harry nur so zum Spaß. Er konnte doch schon am Gesichtsausdruck von seinem Freund erkennen, was der vom Haus hielt. "Wunderschön, Harry." "Sollen wir reingehen?" Remus nickte nur und folgte dann Harry ins Haus. Wenn man schon vom Äußeren des Hauses sagte, dass es wunderschön sei, dann konnte man es beim Inneren noch steigern. Hinter der Haustür lag zuerst ein langer Flur mit mehreren Türen. Am Ende kam man zu einer Tür, die führte in ein riesiges Wohnzimmer, welches herrlich auf einen mittelgroßen, schönen umzäunten Garten hinausführte. Ging man dann wieder in den Flur und öffnete die - von der Haustür ausgesehen - erste Tür, so kam in eine große Küche. Dann blieben nur noch zwei Türen - eine normale und eine kleine - und die normale Tür führte in eine prächtige Bibliothek mit Regalen bis zur Decke. 'Hermine wird sich hier bestimmt nicht langweilen!', dachte sich Harry schmunzelnd. Zuletzt lag noch hinter der kleinen Tür eine kleine Rumpelkammer. Das Haus hatte jedoch nicht nur ein Stockwerk, sondern obendrüber noch eines. Dort lagen das Bad und die Schlafzimmer. Es waren - wie Harry am Schluss wusste - sieben Schlafzimmer. So hatte es sich Harry auch gewünscht. Sie schauten jedes einzelne Zimmer ganz genau an. Und suchten für Harrys Freunde schon einmal im Voraus passende Zimmer aus, bei welchen Harry dann den Namen des Freundes an die Zimmertür zauberte. Remus erhielt ein Zimmer mit Blick auf den Garten, wo die Sonne reinscheinen konnte. Und sich selbst hatte Harry natürlich auch ein Zimmer ausgesucht. Es lag auch mit Blick zum Garten und von dem Zimmer wurde gesagt, dass es früher das Zimmer gewesen sei, wo Lord Voldemort versuchte, Lily und Baby Harry zu ermorden. Das war auch der Grund, weshalb Harry sich dieses Zimmer ausgewählt hatte. Als sie am Ende wieder ins Erdgeschoss kamen, entdeckte Harry noch eine Treppe, welche er vorher nicht gesehen hatte. "Wohin die Treppe wohl führt?", meinte Harry zu Remus. "Vielleicht in den Keller?!", erwiderte Remus überlegend. "Kann natürlich sein!" Sie stiegen die Treppe hinunter und tatsächlich gelangten sie in einen Keller. Hier gab es zwei Räume. Der eine war eine Waschküche und der andere eine Vorratskammer. So etwas brauchte selbstverständlich jedes anständige Haus. Nachdem sie nun das Innere des Hauses angesehen hatten, gingen sie nach draußen in Garten, welchen man ja einerseits vom Wohnzimmer betreten konnte, aber andererseits noch durch ein Gartentor von der Straße aus. Harry plante sogleich, dass er zusammen mit seinen Freunden paar Blumenbete anlegen wollte. Nach all der Planerei war es schon Mittag und somit entschieden sie, in einer kleinen Bar, welche sie in der Nähe entdeckt hatten, eine Kleinigkeit essen zu gehen. Als sie Minuten später diese Bar betraten, herrschte dort wenig Betrieb. Es saßen hier nur wenige Männer rum, welche aufblickten, als Harry und Remus eintraten. "Was wünschen die Herrschaften?", wollte der Wirt wissen, als Harry und sein Freund an die Theke traten. "Was gibt es hier zu essen?", erwiderte Harry höflich. "Es gibt zwei mögliche Mahlzeiten!", meinte der Mann. "Was sind diese zwei möglichen Mahlzeiten?", entgegnete nun Remus etwas genervt anstelle von Harry. "Man merkt, dass Sie hier neu sind, sonst wüssten Sie es. Nun! Einmal gibt es Schweinsbraten mit Kartoffeln und Gemüse mit einem gemischten Salat als Beilage. Zweitens gibt es noch einen Bohneneintopf." "Ich möchte gerne einmal Bohneneintopf.", antwortete Harry. "Mir bitte auch!", fügte Remus hinzu. Nun setzten sie an einen freien Tisch und warteten, dass das Essen käme. Es dauerte nicht lange, dann trat der Wirt mit ihrem Essen herbei. Sie dankten noch und stürzten sich dann hungrig auf's Essen. Während sie so aßen, sprach niemand von ihnen. Zum Essen hatten sie sich jeweils eine Cola bestellt, da sie keinen Alkohol tranken. Stunden später waren sie fertig mit dem Essen und bezahlten. Als sie die Bar verlassen wollten, rief der Wirt ihnen hinterher: "Kommen Sie ruhig mal wieder hierher! Ich habe rund um die Uhr meine Bar auf." Endlich wieder draußen auf der Straße entschieden sie sich nun nach Hogwarts zurück zu kehren. Remus vergrößerte seinen Besen, welchen er die ganze Zeit über verkleinert bei sich in der Tasche rumgetragen hatte, und bestieg diesen, während sich Harry wieder ins Käuzchen verwandelte. Aufgeht's!, meinte Harry. So ging es wieder heimwärts nach Hogwarts. Stunden später landeten sie endlich wieder vorm Schultor und marschierte - nach Harry's Zurückverwandelung - hoch zum Schloss. Dort stand schon jemand auf den Stufen der Treppe. Es war natürlich Hermine. Harry erkannte, als er näher kam, dass noch zwei andere Gestalten daneben standen. Es waren Ron und Ginny. "Wo warst du, Harry?", fragte Hermine sogleich, als Harry am oberen Ende der Treppe angelangt war. "Ich war nochmals in Godrics Hollow.", erwiderte Harry einfach. "Warum hast du uns das nicht gesagt?", meinte Hermine ein wenig sauer. "Was? Muss ich jetzt bei euch jedes Mal Geständnis ablegen, wohin ich gehe und was ich mache?!", rief Harry genauso ein wenig sauer. "Beruhige dich, Harry.", mischte sich jetzt Ginny ein. "Sie meinte es nicht so. Hermine hatte sich nur Sorgen um dich gemacht." "Das muss sie nicht. Sie hätte nur Prof. Dumbledore ansprechen brauchen, er hätte ihr gesagt, dass ich mit Remus in Godrics Hollow sei." "Oh gut!", entgegnete Hermine nun. "Guten Abend, Prof. Lupin!", fügte sie rasch hinzu, als dieser neben Harry hintrat. Er hatte während des Gesprächs ein klein bisschen entfernt im Dunkeln gewartet. "Guten Abend, Hermine! Guten Abend, Ron und Ginny!" "Guten Abend, Prof. Lupin!", antworteten Ron und Ginny. "Da wir gerade hier zusammen reden, möchte ich eine kleine Bitte euch überbringen: Sprecht mich in unserer freien Zeit, also während der Zeit, wo kein Unterricht ist, doch bitte mit 'Remus' an. Ich fühle immer so alt, wenn man mich mit Prof. anredet." Die Drei nickte zustimmend. "Kommt! Wir sollten ins Schloss gehen! Ich finde es zu kalt hier draußen.", trieb Remus Harry und seine Freunde ins Schloss. "Wir haben doch noch ein wenig Zeit, bevor es Abendessen gibt. Wollt ihr nicht dann noch ein paar Minuten auf einen Tee zu mir kommen.", meinte Remus. Sie waren einverstanden und somit begab man sich in Remus Büro, wo dieser einen Tee aufsetzte. "Ehm - Ginny?!", sprach Harry nach einer Weile seine Freundin an. "Ja, Harry?" "Wieso bist du nicht bei Dean? Habt ihr etwa Streit?" Ginny erwiderte nichts. "Komm schon! Irgendetwas muss vorgefallen sein!" Als Ginny wieder nichts sagte, sagte Hermine an ihrer Stelle: "Ja, sie haben sich gestritten." "Wieso?" "Ginny meinte, dass sie sich gestritten hätten, weil Dean behauptet hätte, sie würde sich nicht genug Zeit für ihn nehmen. Er hatte sie daraufhin gefragt, ... ob sie ihn noch lieben würde. Sie hatte zuerst nichts erwidert, aber weil er sie so bedrängt hatte, meinte sie schließlich ..." "... Nein, ich liebe dich nicht mehr. Ich liebe jemand anderen, der es aber nicht erwidern kann.", kam es von Ginny. "Wen liebst du denn, Ginny?", fragt Harry sanftmütig. "Ich liebe DICH, Harry!", rief sie nun unter Tränen und rannte ohne Abzuwarten aus Remus' Büro. Es herrschte jetzt ein unheimliche Stille. Nach einer Weile folgte Hermine Ginny aus dem Büro. Harry und Ron stattdessen blieben bei Remus. "Kopf hoch, Jungs!", meinte Remus, da Harry und Ron betrübt in die Gegend sahen. "Es wird schon wieder!" "Wenn ich diesen Dean erwische, dann wird er etwas erleben!", zischte Ron zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. "Beruhig dich, Ron!", versuchte Harry seinen Kumpel zu besänftigen. "So wirst du Ginny auch nicht weiterhelfen können. Es ist ihre Angelegenheit und sie alleine muss es regeln." Im Innersten seines Herzens war Harry jedoch auch sauer auf Dean. Nun wandten sich die Drei einem anderen Thema zu. ***Zeitsprung*** Harry saß auf seinem Bett im Jungenschlafsaal und schrieb die Einladungen für Weihnachten. Bis jetzt hatte er schon sieben Stück, nämlich für Hermine, die Weasleyfamilie, Seamus, Remus, Draco, Snape und Neville. Er müsste noch drei Stück verfassen. Kurze Zeit später war auch das erledigt und Harry zog sich seinen Tarnumhang über und nahm die Karte der Rumtreiber, um in die Eulerei zu laufen. Auf dem Weg gab es keinerlei Zwischenfälle. Als Harry jedoch die Eulerei betrat, war diese nicht leer. Es befand sich schon jemand in ihr. Nämlich Ginny Weasley. Auf einmal fing Harry's Herz heftig an zu klopfen. Genau in diesem Moment drehte sich Ginny zu Harry um. Ihre Augen waren noch nass und verschmiert. "Harry? Was tust du hier!?" "Nun ja! Ich wollte nur paar Briefe abschicken.", meinte Harry, konnte jedoch nicht vermeiden, ein klein bisschen zu stottern und rot zu werden. "Und was machst du noch hier?" "Ich habe auch einen Brief abgeschickt." Ginny wurde jetzt auch rot und wandte ihr Gesicht ab. "Ginny! Ich wollte dir sagen: Es tut mir leid, dass du dich mit Dean verstritten hast." "Wieso!? Das muss dir doch nicht leid tun.", erwiderte Ginny und sah Harry wieder an. "Es ist ja nicht deine Schuld. - Es ist eher meine eigene Schuld. - Ich habe nämlich die vergangene Zeit nur an dich denken müssen. Weißt du: Ich liebe dich! - Liebst du mich auch, Harry?" "Ich liebe dich wie ein Bruder seine Schwester lieben würde, Ginny.", sagte Harry. "Mehr nicht?" Harry sagte nichts mehr. Überstürzt verließ Ginny nun die Eulerei. "Ginny!", rief Harry ihr hinterher und wollte ihr folgen, dann fielen ihm jedoch die Briefe ein. Eiligst rief er paar Eulen zu sich und band diesen die Briefe an die Beine. Anschließend verließ er unter seinem Tarnumhang wieder die Eulerei. Als er jedoch Minuten später den Gemeinschaftsraum betrat, fand er dort nur noch Ron und Hermine sitzend vor. "Wo ist Ginny?", fragte Harry seinen Freunde. Hermine deutete nur in Richtung Mädchenschlafsaal. "Warum fragst du, Harry?" Harry erzählte kurz von der Begegnung mit Ginny in der Eulerei. "Oh Harry!", meinte Hermine, ihn mitleidvoll anblickend. "Liebst du Ginny wirklich nur wie ein Bruder eine Schwester? Oder ist es mehr?" "Können wir darüber ein anderes Mal sprechen?", erwiderte Harry nur, da Ron noch dabei saß. Zwar verheimlichte Harry nichts vor seinem Freund, aber er wusste auch nicht, wie Ron reagieren würde, wenn Harry mit Ginny zusammen sei. "Treffen wir uns doch einfach morgen früh in der Bibliothek! Um die Uhrzeit wird noch niemand dort sein und so können wir ungestört darüber sprechen!" "In Ordnung, Hermine! - Gute Nacht! Ich gehe jetzt lieber ins Bett. Es war nämlich ein anstrengende Reise gewesen." "Gute Nacht, Harry!", erwiderte Hermine. "Ich bleibe noch ein bisschen mit Ron hier." So stieg Harry die Treppe zum Jungenschlafsaal hoch. Die nächsten Tage ging Ginny Harry aus dem Weg. Harry bemerkte es zwar, aber er wollte sie nicht bedrängen. Wenn er Ginny dann mal von Weitem sah, sie ihn aber ignorierte, gab es doch einen Stich im Herzen. Im Herzen liebte er Ginny doch richtig, aber er hatte Angst. Wirklich er hatte Angst, dass Ginny in Gefahr schweben würde, falls sie seine Freundin wäre. Denn Voldemort sah es ja nicht nur auf ihn Harry ab, sondern auch auf seine Freunde, wozu Ginny auch gehörte. 'Aber jetzt ist doch auch meine Freundin?', fragte er sich. 'Dann macht es doch eigentlich keinen Unterschied, ob sie nun eine Freundin wie Hermine ist oder so eine wie es Cho Chang früher war, oder?' In dem Moment fiel für ihn eine Entscheidung. Er würde zu Ginny gehen und mit ihr nochmals sprechen. Er traf sich auch wie verabredet mit Hermine in der Bibliothek. Hermine fragte ihn sogleich über das Verhältnis von ihm zu Ginny aus. Harry erklärte ihr, dass er Ginny zwar liebte, dass er aber Angst um sie hatte. Dann erzählte er ihr jedoch noch, dass er sich entschlossen hatte, nochmals mit Ginny zu sprechen. "Mach das, Harry! Sie wird dich schon verstehen!" ***Zeitsprung*** So kam auch endlich der Tag, wo Harry endgültig nach Godrics Hollow reiste. Seine Freunde - alle diejenigen, welchen er eine Einladung geschickt hatte - waren zu ihm gekommen. Sie meinten alle, dass sie kämen. Währenddessen sprach Dean - Ginnys ehemaliger Freund - nicht mehr mit Harry. Er war nämlich sauer auf Harry, da er glaubte, Harry hätte mit Schuld daran, dass Ginny und er nicht mehr zusammen sein. An sich machte es Harry nichts, doch machte es Probleme, da Dean ja Jäger im Quidditchteam war. Harry versuchte schon, sich damit zu konfrontieren, dass er einen neuen Jäger suchen müsse. Aber Dean kam nicht, um aus der Mannschaft auszutreten, was Harry erleichterte. Nun ja! Harry hatte außerdem schon vor paar Tagen mit seinem kleinen Freund Dobby gesprochen und dieser hatte versprochen, ihm das Haus rechtzeitig für das Fest zu säubern. Heute wollte Harry nun nach Godrics Hollow reisen. Im Moment war er gerade noch am Packen. Es musste nämlich alles Benötigte mit, wozu auch seine Schulbücher und Utensilien gehörten, da die Lehrer ihnen nicht gerade wenige Hausaufgaben für die Weihnachtsferien aufgegeben hatten. Aber mit Zauberei war alles möglich! Somit schaffte Harry es letztendlich auch noch, dass alles in Koffer verstaut war. Nun konnte er zum Frühstück in der Großen Halle gehen, wo noch nicht viele Schüler waren. Ein Großteil der Hogwartsschüler war eh schon am allerersten Ferientag abgereist oder war abgeholt worden. Aber von dem Teil, welcher in Hogwarts geblieben war, waren die meisten Schüler noch in den Betten. Jedoch traf Harry in der Großen Halle auf seine Freunde Ron und Hermine, welche nicht alleine waren, da Luna und Neville ihnen Gesellschaft leisteten. Harry setzte sich zu ihnen. "Morgen, Harry!", wurde er sogleich von allen vieren gegrüßt. "Morgen!", murmelte Harry nur leise. "Wann wirst du abreisen, Harry?", fragte Hermine. "Gleich nach dem Frühstück! Remus müsste eigentlich schon wach sein.", erwiderte Harry. Wie gerufen betrat in dem Moment der Lehrer die Große Halle und setzte sich Harry und seinen Freunden an den Tisch. "Gut geschlafen?", fragte Remus. "Ja, ich schon.", erwiderte Harry. "Und wie steht's bei?" "Ich auch. - Hast du schon gefrühstückt, Harry?" "Wie du siehst, habe ich das getan.", meinte Harry auf seinen schmutzigen Teller hindeutend. "Warte kurz! Ich bin so schnell wie möglich mit dem Frühstück fertig." Somit verließ Remus ihren Tisch, da er am Lehrertisch frühstücken wollte, um dort noch paar Worte mit Albus reden. Paar Minuten später - Remus hatte sich mit dem Frühstück extrem beeilt - brachen sie auf. Harry verabschiedete sich noch von seinen Freunden, wobei dieser Abschied nur für paar wenige Tage sein würde. Als Harry Ginny umarmte, wurde diese rot und zog sich eiligst von Harry zurück. Ron hatte es gesehen und sah verwirrt von Harry zu Ginny. Harry hatte Ron nichts von der Sache von ihm und Ginny erzählt, denn er wollte es zuerst mit Ginny regeln, aber dazu hatte bisher noch keine Gelegenheit gefunden. Dann endlich hatte Harry alle umarmt und verließ mit Remus die Große Halle, wobei er seinen Koffer hinter sich her zog. Die Reise dauerte diesmal nicht so lange wie beim ersten Mal. Dieses Mal flog Harry auch auf seinem Besen, da er noch seinen Koffer dabei hatte. Etwa zwei Stunden später landeten sie beim Anwesen von Harry. Sie hatten noch dafür sorgen lassen, dass sich über dem Haus ein Apparierschutz befand, so dass nicht jeder hinkommen konnte. Außerdem hatten sie noch eine Alarmanlage zum Schutz gegen Todesser anbringen lassen. Als sie durch die Haustür traten, meinte Remus zu Harry: "Wir müssen erst einmal überall im Haus putzen, Harry?!" "Nein, Remus. Das müssen wir nicht. Ich habe dafür gesorgt, dass es hier sauber ist. Mein treuer kleiner Freund hier" - in dem Moment erschien urplötzlich aus dem Nichts der Hauself Dobby und verbeugte sich vor den zweien - "hat mir geholfen.", erklärte er. "Harry Potter, Sir! Endlich sind sie da!" "Hallo Dobby!", erwiderte Harry seinerseits. "Sir, ich habe für Sie schon zwei Zimmer richten lassen. Soll ich Ihr Gepäck hoch bringen lassen?" "Musst du nicht, Dobby!", lehnte Harry höflich ab. "Das können wir auch selber." Somit machten sich Harry und Remus auf den Weg zu ihren Zimmern im zweiten Stock. Harry benutzte dazu Zauberei, um seinen schweren Koffer nicht hoch tragen zu müssen. Oben angekommen gingen sie getrennt in ihre Zimmer. "Benötigen Sie noch irgendetwas, Sir?", fragte plötzlich Dobby, welcher in Harrys Zimmertür erschienen war. "Nein, vielen Dank, Dobby. Ich werde dich rufen lassen!" Harry räumte zuerst einmal seinen Koffer aus, wobei die Kleidung in den Schrank wanderte und die Bücher und der Rest ins Regal. Dann zog Harry sich etwas Bequemeres an und begab sich in die Bibliothek. Dort war er auch noch, als Remus herein kam. "Ah! Hier bist du, Harry!", meinte Remus nur und setzte sich in einen freien Sessel zu Harry. "Was machst du?" "Ach! Ich schaue nur so durch die Bücher! Sie sind schön spannend!", antwortete Harry. "Dann ist es wohl der perfekte Ort für Hermine, oder?!", erwiderte Remus grinsend. Harry nickte nur zustimmend. "Warum bist du gekommen?", wollte Harry nach einer Weile des Schweigens wissen. "Ich wollte dich fragen, ob du auch Hunger hast. Ich könnte uns schnell etwas kochen." Urplötzlich fing Harrys Bauch an zu knurren. Remus schmunzelte leicht. Minuten später saßen sie dann am Küchen über ihren Tellern mit Bratkartoffeln und Rührei. Harry schmeckte es sehr gut. Keiner von ihnen sagte während des Essens irgendein Wort. Es lag ein unerträgliches Schweigen zwischen Remus und Harry, bis Remus sich dann plötzlich räusperte. "Harry?!", meinte Remus. "Ich muss dauernd in letzter Zeit an meine Eltern denken.", erklärte Harry halber in Gedanken versunken. "Ja, ich verstehe dich, Harry. - Vergiss nicht, Harry, wofür sie damals gestorben sind. Sie wollten, dass du am Leben bleibst. Deshalb hat sich Lily deinetwegen geopfert. Also mach jetzt nichts Unbedachtes!" Harry nickte ohne etwa zu sagen. Remus stand auf und hockte sich neben den Sohn seines besten Freundes. Er wusste, wie sich Harry fühlen musste. Er vermisste sie auch - Lily und James Potter. Auch noch nach so vielen Jahren tat es ihm im Herzen weh, wenn er an sie denken musste und daran, wie sie gestorben waren. Durch Lord Voldemort, den dunkelsten Magier aller Zeiten. Verraten durch Peter Pettigrew, der all die Schuljahre über zu ihrer Gruppe gehörte und ihr Freund gewesen war - jedenfalls hatten sie das gedacht. Remus legte seinen Arm um Harry Schultern und zog ihn zu sich, um ihn zu trösten. Dieser ließ es gewähren. So saßen sie lange Zeit still in der Küche, nichts sagend. Irgendwann regte sich Remus und erhob sich wieder. "Ich gehe jetzt ins Bett!", meinte er zu Harry. "Den Abwasch können wir ja morgen machen!" "Schlaf gut, Remus!", erwiderte Harry, wobei er sich auch erhob. "Ich mache mich auch fürs Bett fertig. Vielleicht gehe ich dann noch etwas in die Bibliothek zum Lesen." "Mach das!", sagte Remus, leicht schmunzelnd. "Weißt du was?!" "Was sollte ich wissen?!" "Du ähnelst irgendwie Hermine. Sie hält sich auch dauernd in der Bibliothek auf." "Ach was!" "Nun gut! Gute Nacht, Harry!" So verließ Remus die Küche. Harry folgte ihm und ging in sein Zimmer, wo er sich seinen Pyjama anzog. Anschließend ging er in die Bibliothek und schnappte sich ein Buch, mit welchem er sich in einen der bequemen Sessel setzte. Das Buch war einfach zu spannend gewesen, so dass Harry sich nicht davon loseisen konnte und somit im Sessel einschlief. Am nächsten Morgen wachte Harry mit Rückenschmerzen auf. Der Sessel war wohl nicht der passende Ort zum Schlafen. Sich gähnend reckend ging Harry in die Küche. Remus schlief anscheinend noch, denn er konnte seinen Freund nirgends entdecken. 'Ich lasse ihn besser schlafen!', dachte sich Harry und ging daran, den Küchentisch zu decken. Damit fertig entschied sich Harry, einen Spaziergang zu machen, um die Umgebung näher zu erkunden. Er legte Remus einen Zettel auf den Küchentisch, damit dieser wusste, wo er hinging. Draußen war es bitter kalt - was normal war, da es Winter war. Harry entschied sich dafür, dass er wohl besser seinen Winterumhang anzog. Wieder draußen machte er sich auf den Weg. Er hatte beschlossen zu der Bar zu gehen, wo zuletzt zu Mittag aßen. Der Wirt konnte ihm bestimmt weiter helfen. Als er die Bar betrat, kam ihm der Wirt entgegen. "Ah, unser junger Freund!", rief er erfreut. "Mit was darf ich behilflich sein?!" "Können Sie mir sagen, wo ein Laden ist?", fragte Harry. "Ja, sicher. Komm!", erwiderte der Mann und führte Harry zur Theke. "Warte kurz!" Kurze darauf kam er wieder und brachte eine Landkarte mit. "Wenn du möchtest, dann kann du sie behalten.", meinte der Wirt. "Danke!" "Gern geschehen! - Nun ja!" Somit zeigte er Harry, wo ein Laden für alle benötigten Dinge war. "Und komm ruhig mal mit deinem Freund hierher zum Essen!", sagte er, aber dann fügte er noch hinzu: "Ich wollte dich etwas fragen." "Was denn?!" "Du bist ein Zauberer, oder?" Harry blickte sich, aber es niemand außer ihnen in der Bar. Dann sagte er: "Ja, ich bin ein Zauberer. - Aber warum fragen Sie mich das?" "Ich hatte mir das gedacht, da du so einen Umhang trägst. Dazu muss ich sagen: Ich selbst bin zwar kein Zauberer, aber mein Neffe Oliver Wood - vielleicht hast du ihn gekannt - war auch nach Hogwarts gegangen. Natürlich ist er schon längst fertig. Im Jahr 1994 hat er den Abschluss gemacht." "Oliver kannte ich sehr gut. Wie geht’s ihm?" "Ich sehe ihn nicht sehr oft. Aber das letzte Mal, als ich sah, war er ganz vergnügt. Er spielt nämlich in so einer Quidditch-Mannschaft und sie hatten gerade an dem Tag einen Sieg errungen." "Grüßen Sie ihn bitte doch von mir! Ich würde ihn gerne mal wieder sehen." "Das ist bestimmt machbar! Wenn er mal wieder während der Ferien hier ist und Sie auch in ihrem Haus seien sollten, könnten wir ja ein kleines Wiedersehenstreffen einplanen." "Klasse! Entschuldigen Sie jetzt aber bitte! Ich muss wieder zurück. Mein Freund müsste schon längst wach sein. Tschüss!" "Auf Wiedersehen!" Harry ging eiligst wieder nach Hause und dort erwartete ihn auch schon ein wacher, aber müde aussehender Remus. "Wo warst du gewesen, Harry?", fragte Remus. "Ich war in dieser Bar von vor paar Tagen gewesen. Du erinnerst dich bestimmt doch, oder?", antwortete Harry, worauf Remus nickte. "Ich habe den Wirt gefragt, wo sich hier ein Laden befänd. Darauf schenkte er mir eine Karte vom Ort. Anschließend habe ich noch erfahren, dass er der Onkel von niemand anderem als Oliver Wood ist." "Was für ein Zufall!", murmelte Remus leise. "Lass uns jetzt erstmal frühstücken!", rief Harry. Somit frühstückte sie gemütlich und anschließend sprachen sie zusammen über die notwendige Einkaufstour, nachdem sie den Frühstückstisch abgeräumt und das Geschirr abgewaschen hatten. Nach wenigen Minuten hatten sie dann die Liste fertig. Es standen einige Sachen darauf, denn sie brauchten Putzmittel und einige Mengen von Essen. Putzmittel war besonders notwendig, da sie das Haus noch fürs Weihnachtsfest sauber machen mussten. Das Putzen hätten sie auch per Zauber erledigen können, aber Harry fand, dass es besser war, es von Hand zu erledigen. *** Zeitsprung *** Als Harry gerade wieder auf dem Heimweg von der Einkaufstour war und an der Bar vorbei kam, stürzte dort eiligst der Wirt heraus. Er kam sogleich zu Harry. "Warte kurz! Ich wollte dir etwas sagen! Ich habe eine Nachricht von meinem Neffen bekommen. Er schreibt, dass er mich gerne über die Weihnachtsferien besuchen wollte. Ich habe ihm nämlich gestern eine Eule – ja so etwas besitze ich auch – geschickt und erzählt, dass ich hier jemand lebe, den er kenne. Daraufhin wollte er eben unbedingt über die Ferien zu mir kommen." "Klasse, Sir!", meinte Harry erfreut über diese Nachricht. "Wann kommt er denn an?" "Er wollte morgen Abend hier sein!" "Dann schicke sie mir doch einfach ihre Eule, sobald er da sein sollte. Ich werde dann kurz rüber kommen. Er könnte nämlich, falls er einverstanden sein sollte, mit mir und all meinen Freunden, welche da sein werden, übermorgen am Weihnachtsabend zusammen essen. Mrs. Weasley, die Mutter meines besten Freundes, wird bestimmt wieder etwas Herrliches kochen." "Geht in Ordnung! - Noch eine Kleinigkeit! Ich habe ganz vergessen zu fragen, wie du heißt!" "Macht doch nichts, Sir! Ich heiße Harry Potter. Und wie heißen Sie, wenn ich fragen darf?" "Ja, das darfst du, Harry. Ich heiße Richard Wood. Ich bin der Bruder von Olivers Mutter." "Danke, Sir. Ich muss jetzt aber weiter. Paar meiner erwarteten Freunde müssten langsam schon da sein. Und es ist jetzt ja auch schon langsam Zeit zum Abendessen, obwohl ich gar keine Lust auf die Arbeit habe." "Ihr könnt doch, wenn ihre Freunde möchten, zu mir zum Abendessen kommen. In meiner Bar ist heute eh nichts los." "In Ordnung, Sir! Dann bis gleich!" Eiligst ging Harry weiter. Minuten später vor seiner Wohnungstür angekommen, öffnete er per Zauber die Haustür. Kaum hatte er dann die Haustür hinter sich zu geworfen, stürzte sich jemand auf ihn. Später merkte Harry, dass es nur seine Freundin Hermine gewesen war. "Hallo Hermine! Bist du endlich auch da?!", rief er aus, nachdem sie ihn frei gelassen hatte. "Ron kommt ja erst morgen mit seiner Familie. Mrs. Weasley hatte anscheinend darauf bestanden. - Weißt du, wo Remus steckt?" "Nein, Harry, ich bin erst seit wenigen Minuten da. Seit meiner Ankunft habe ich ihn noch nicht gesehen. Und wo warst du gewesen?" "Ich habe eben mal eingekauft!", erwiderte Harry, dann meinte jedoch noch: "Weißt du was, Hermine?! Ich habe jemand kennen gelernt. Das ist der Wirt der Bar von Godrics Hollow. Er lädt uns in seine Bar zum Abendessen ein, wenn wir wollen." "In Ordnung, Harry!", antwortete Hermine. "Kannst du mir jetzt mal mein Zimmer zeigen?" "Ja, das kann ich, Hermine." Somit ging Harry vor Hermine her die Treppe hinauf. Hermines und Rons Zimmer lag schräg gegenüber von Harrys Zimmer. "Tut mir Leid, Hermine, aber Ron schläft noch bei dir." "Das muss dir doch nicht Leid tun, Harry. Ich finde es sogar toll. - Wo schläft eigentlich Ginny? Schläft sie bei Dean? Aber das kannst du doch nicht machen, Harry." "Beruhig dich, Hermine. Ginny schläft in meinem Zimmer. - Dean wird eh nicht kommen. Er hat mir abgesagt, weil er mit seinen Eltern Weihnachten verbringen möchte. - Komm! Suchen wir mal nach Remus!" Sie fanden ihn in der Bibliothek. Dort saß Remus schlafend in einem der vielen Sessel, aber als die beiden eintraten, wachte er augenblicklich auf, wie als ob er auf sie gewartet hätte. "Ah, Harry - bist du wieder zurück! - Hallo Hermine! Wann bist du gekommen?" "Hallo Remus!", erwiderte Hermine. "Ich bin erst vor paar Minuten angekommen." "Nun ja! Wir haben gerade entschieden, Remus, dass wir in dieser Bar da vorne eine Kleinigkeit essen gehen. Du kommst doch mit, oder?!", erklärte Harry. "Klar!" *** Zeitsprung *** Stunden später saßen sie in der Bar an einem Tisch und hatten gerade eben bestellt. Der Wirt Richard gesellte sich zu ihnen. "Sie sind also Olivers Onkel, oder?", fragte Hermine neugierig. "Ja, so ist es. Ich habe gehört, dass ihr ihn kanntet.", erwiderte Richard. "Nun ja! Ich kannte ihn eigentlich nicht. Nur Harry kannte ihn direkt, da er mit ihm in der Quidditchmannschaft war, in welcher Oliver ja Torhüter und Kapitän war.", erklärte Hermine. "Aah!" "Ja, Oliver war ein guter Kapitän und Torwart. Er hielt eigentlich jeden Ball. Man musste schon fies kommen, dass er ein Tor nicht verhindern könnte." In dem Moment erschien endlich das Essen. Es sah lecker aus. "Guten Appetit!", wünschte der Wirt ihnen noch, dann ließ er sie allein. Und das machten sie auch. Sie ließen es sich wirklich schmecken. Als Harry endlich den letzten Happen gegessen hatte, lehnte er sich zurück und genoss noch den Nachgeschmack vom Essen, welchen er noch im Mund hatte. Kurz darauf waren auch Remus und Hermine fertig mit dem Essen. Sogleich kam die Bedienung und räumte die leeren Teller ab. "Hat’s Ihnen geschmeckt?", fragte das Fräulein freundlich. Sie nickten nur zustimmend. "Wir würden dann gerne bezahlen!", erwiderte Harry schnell. "In Ordnung, junger Herr." Somit verschwand sie wieder mit den Tellern. Sie mussten aber fast keine Minuten warten, als der Wirt Richard Wood auch schon zu ihnen kam. "Ich wollte Ihnen gerne dieses Essen schenken. Es geht somit aufs Haus!", erklärte er. "Aber Sir, dass müsste doch nicht sein.", erwiderte Harry entsetzt. "Doch Harry, für Olivers Freunde möchte ich es machen." "Also gut! Danke nochmals. – Bis morgen, dann.", meinte Harry noch. *** Zeitsprung *** Harry, Hermine und Remus saßen gerade noch gemütlich am Küchentisch zusammen. "Ich gehe mal ins Bett.", meinte Harry in dem Moment, aufstehend. "Warte, ich komme mit.", erwiderte Hermine. "Dann gute Nacht, ihr Beiden!", rief Remus ihnen nach. "Weißt du, Harry! Ich freue mich schon auf dieses Weihnachten. Mein erstes Weihnachten zusammen mit dir und Ron. Es ist etwas anderes als ein Weihnachten auf Muggelart bei meinen Eltern. – Und das Weihnachtsessen von Molly! Ich rieche es jetzt schon in meiner Nase duften!" "Ja, du hast Recht, Hermine. Ich freue mich auch schon auf ein Weihnachten mit euch beiden. Mit Ron hatte ich ja schon letztes Jahr eines gefeiert. Aber mit euch beiden hatte ich noch keines gefeiert. Und auf das Weihnachtsessen freue ich mich auch." Sie waren bei Harrys Zimmertür angekommen. "Gute Nacht, Hermine! Schlaf gut! Falls du irgendetwas brauchst, dann frage einfach meinen Freund Dobby. – Gucke nicht so entsetzt, Hermine! Er tut es mir nur aus Freundschaft. Außerdem bekommt er von mir Lohn, Freizeit und Ferien. Er fühlt sich wohl bei mir! Ja, das hat er mir gesagt." "Nun gut! Schlaf auch gut, Harry!", erwiderte Hermine nur. Somit verzogen sich Harry sowie Hermine in ihre Betten. Harry konnte lange Zeit nicht einschlafen. Er freute sich auf’s Weihnachtsfest mit Ron und allen Anderen sowie auf’s Wiedersehen von Oliver Wood. Nach einiger Zeit schlief er dann doch ein, aber er hatte keinen ruhigen Schlaf. Er fand sich wieder in einem Raum, wo sich um ihn mehrere Todesser um ihn angesammelt hatten. Harry verstand sogleich: Er befand sich wieder in Voldies Gedanken. Er fühlte in sich ein Gefühl von Erheitertsein. Irgendetwas musste Lord Voldemort planen, denn sonst wäre er bestimmt nicht so erfreut und hätte sonst auch nicht seine Anhänger um sich gescharrt. "Bald werde ich ihn haben! Lange wird Harry Potter nicht mehr leben! Schon übermorgen werden wir angreifen! Ihr wisst hoffentlich noch, wie wir es geplant haben. Severus Snape!", kam es aus Harrys bzw. Lord Voldemorts Mund. Jemand bewegte sich aus der Menge der Todesser nach vorne zu ihm und verbeugte sich ehrerbietig. Harry erkannte ihn natürlich augenblicklich als seinen Zaubertrank-Lehrer. "Ja, Meister! Was wünschen Sie von mir?", fragte er. "Du wirst mit mir hier bleiben! Ich möchte dich im Auge behalten!" "Wie Sie wünschen, Meister!" Abermals verbeugte sich Severus vor ihm. Dann wandte sich Harry von ihm ab und den anderen zu. "Lucius und Bella!", sprach er weiter. "Sammelt euch ein kleine Gruppe Todesser und greift übermorgen Godrics Hollow an. Dort befindet sich nämlich zur Zeit Harry Potter zusammen mit seinen Freunden. Prof. Dumbledore befindet sich nicht dort. Somit haben wir ihn so gut wie möglich." "Ja, Meister!", erwiderte Lucius. "Wir werden Sie nicht enttäuschen!" "Das hoffe ich! Du weißt ja, was ich mit Versagern mache!", zischte er aus. Urplötzlich warte Harry schweißnass auf. Lange Zeit wusste er nicht, wo er sich befand. 'Ist das jetzt Wirklichkeit gewesen, oder ein Traum?', fragte sich aufgewühlt. Aber sogleich wusste Harry mit Klarheit, dass dies in Wirklichkeit passiert war. Lucius Malfoy und Bellatrix Lestrange würden übermorgen, am Weihnachtstag mit einer kleinen Gruppe Todesser hier angreifen. 'Aber Tom weiß nicht, dass Albus kommen wird!', dachte sich Harry. Er stand vom Bett auf und ging nach unten in die Küche, um etwas zu trinken. Im Haus war es totenstill, da Hermine und Remus schliefen, was er eigentlich auch sollte. Kurze Zeit später trat er wieder in sein Zimmer. Dort traf er zu seiner Freude auf Hedwig, welche auf der Jagd gewesen war. Er strich ihr zärtlich übers Gefieder, was ihr gefiel. Sie hob ihm ihren Fuß hin, an welchem ein Brief für ihn hing. Sogleich nahm Harry ihn ihr ab. Sich auf sein Bett setzend, öffnete er ihn langsam. Er kannte die Schrift als diese von seinem Schulleiter. Was schrieb Albus ihm? Lieber Harry! Entschuldige bitte, falls diese Eule in der Nacht kommen sollte und dich somit gewecke haben sollte. Ich schreibe dir, da ich leider zu meinem Bedauern deine Einladung doch absagen muss. Ich habe nämlich etwas zu erledigen. Mit freundlichen Prof. Albus Dumbledore Harry spürte ein Stechen im Herzen, als er die Nachricht las. 'Harry, mach dir keine Sorge! Deine Freunde sind doch da!', beruhigte er sich selbst. Noch eine Weile saß Harry so auf seinem Bett, bis er sich entschied, sich wieder ins Bett zulegen, da er den Schlaf brauchen könnte. Die weitere Nacht schlief er dann traumlos. Als am nächsten Morgen, dem 23. Dezember die Sonne durch Harrys Zimmerfenster schien, wachte Harry nicht auf. Er drehte sich nur auf die andere Seite und schlief weiter. Stunden später, als es schon dem Mittag entgegen ging, schlief Harry immer noch fest. Währenddessen hatten Remus und Hermine unten in der Küche schon längst gefrühstückt und saßen gemütlich am Küchentisch zusammen. "Wo bleibt nur Harry?", fragte sich gerade Remus. "Ich gehe mal hoch nach schauen.", meinte Hermine. Als sie oben den Kopf in Harrys Zimmer stecke, ertönte gerade von dem ein leiser Schnarcher, was Hermines Vermutung bestätigte. Leise verließ sie wieder das Zimmer. Sie wollte nämlich Harry noch nicht wecken, da er ihrer Meinung nach Schlaf benötigen könne. Am Fuße der Treppe wieder angekommen, ertönte gerade der Türklopfer. Eiligst lief sie zur Haustür und öffnete diese. Dort standen die Weasleys – Arthur, Molly, Ron, Ginny, Fred, George, Bill und Charlie! "Hallo Hermine, meine Liebe!", begrüßte Molly sie sogleich, umarmend. "Hallo Molly!", erwiderte Hermine. "Geht doch mal in die Küche! Dort befindet sich Remus." Sie wollte gerade voraus gehen, da wurde sie von Ron zur Seite gezogen. "Hallo Ron! Was ist denn?" "Ich wollte dich fragen: Wo ist eigentlich Harry?" "Ach! Der liegt noch tief schlafend in seinem Bett!", erklärte Hermine ihrem Freund. "Was?! Den werde ich jetzt wecken.", entgegnete Ron entsetzt. "Okay. Ich komme mit." Somit gingen Ron, Hermine und Ginny nach oben, um Harry zu wecken. Was sie aber nicht wussten, war, dass Harry inzwischen auch wach war. Im Moment stand er am Fenster schaute hinaus. Als unten der Türklopfer ging, war er erwacht. 'Bestimmt sind Ron und Ginny gekommen!', sagte er sich. Als Minuten später seine Zimmertür aufging, rührte er sich nicht. Natürlich wusste er, wer dort in der Tür stand, aber drehte sich nicht um, da er noch ein bisschen die Sonne genießen wollte. "Endlich seid ihr auch da!", begrüßte er dann Ginny und Ron. "Hallo Kumpel!" Nun drehte sich Harry doch um und ging zu ihnen, um sie zu umarmen. "Ich habe für euch alle noch eine Überraschung! Diese gibt es aber erst morgen!", sagte Harry zu seinen Freunden. "Oh! Ich liebe Überraschungen!", erwiderte Ron. "Kommt! Wir können die anderen nicht mit Remus allein lassen! Außerdem möchte Molly ja nicht verhindern, mich zu umarmen." Somit schob Harry seine Freunde aus dem Zimmer und folgte ihnen. Während sie nach unten gingen, zog er Ginny zur Seite. "Ginny! Ich wollte mit dir reden!" Er sah in ihre Augen, wo er jedoch keine Regung bemerkt. Anscheinend konnte sie jetzt inzwischen ihre Gefühle sehr gut verbergen. "Es tut mir leid! Ich wollte dich damals nicht verletzen! Du weißt, wovon ich spreche?!" Da kam ein knappes Nicken. "Ich liebe dich, Ginny. Du musst nur wissen: Ich habe Angst um dich, dass du, falls wir zusammen kämen, Voldemorts Opfer werden könntest. Mein Schicksal ist sehr schwierig. Vielleicht hast du mal von der Prophezeiung gehört?!" "Ja, die kenne ich, Harry.", erwiderte sie nun. "Du musst gegen Voldemort antreten und einer von euch muss sterben, da nicht beide zugleich leben können. - Ich bin mir der Gefahr bewusst, Harry, der ich mich aussetze, falls ich mit dir zusammen wäre. Aber ich möchte lieber mit dir zusammen sein und nötigenfalls sterben, als mein Leben lang ohne dich zu sein. Das würde ich nicht aushalten." "In Ordnung, Ginny. Ich wollte es nur geklärt haben, Liebste.", meinte er. Dann küsste er sie und sie erwiderte ihn. Es war ein Kuss der innigsten Liebe. Als er sie losließ, strahlte ihre Augen. "Komm, Ginny!", meinte Harry nur und ergriff ihre Hand. Unten an der Treppe trafen sie dann wieder Hermine und Ron. Hermine strahlte und Ron grinste. Sie wussten schon, weshalb ihre Freunde so lange gebraucht hatten. "Glückwunsch Kumpel!", meinte Ron freundschaftlich zu Harry. **** Hermine strahlte nur. Jedoch wusste Harry, dass sie sich auch für ihn und Ginny freute. Als sie dann die Küche betraten, schauten mehrere Köpfe in ihre Richtung. "Harry, Liebling.", begrüßte Molly ihn. "Schön dich zu sehen! Nochmals danke für diese Einladung." "Hallo Molly." "Harry - Kumpel!", kam es nun von Fred und George. Weiterhin wurde Harry noch von Arthur, Bill und Charlie begrüßt. "Kennt ihr schon eure Räume?", fragte Harry nun in die Runde. "Nein, Harry.", erwiderte Molly. "Hermine - kannst du ihnen bitte die Zimmer zeigen?!", wandte Harry an Hermine. Diese nickte einverstanden und verließ mit den Weasleys die Küche. Harry verzog sich währenddessen in die Bibliothek, um zu lesen. Er hatte nämlich noch eine Viertel Stunde Zeit, bis er Oliver treffen würde. Minuten später war es dann Zeit zum Gehen. Harry hatte es jedoch nicht hinbekommen, sich auf ein Buch zu konzentrieren. Seine Gedanken schweiften dauernd um seine Ginny. Nun machte er sich auf den Weg zur Bar, nachdem er noch einen Zettel hinterließ, damit die anderen Bescheid wussten. Als er die Bar betrat, wartete dort schon Oliver. Sie begrüßten herzlichst. 'Oliver sieht gut aus!', dachte sich Harry. Dann setzten sie sich an einen Tisch und sprachen erstmal ein paar Minuten über das, was bisher so geschehen war. Harry erzählte vom Trimagischen Turnier in seinem vierten Schuljahr - wie er da ohne eigenes Wollen ein Champion geworden war -, dann von seinem fünften Schuljahr mit Prof. Umbridge – wie er und Fred und George aus der Quidditchmannschaft geflogen waren. Er sah zu seiner Freude, wie Oliver die Faust ballte. Dann berichtete er noch von seinem sechsten und am Schluss noch vom Anfang seines siebten und letzten Schuljahr. "Mensch, du hast aber viel erlebt! Jedes Jahr ein neues Abenteuer!", meinte Oliver. Harry nickte nur zustimmend. "Nun ja! Kommen wir zur Sache!", kam Harry zur Ursache ihres Treffens. "Ich wollte dich fragen, ob du Lust hast, mit uns Weihnachten zu feiern! Wir leben drüben in meinem Haus." "Gerne, Harry!", erwiderte Olli. "Mal wieder viele Bekannte treffen." "Dann hol ich dich morgen gegen Nachmittag ab. Sagen wir: so um 17 Uhr." Olli war einverstanden. Somit war es abgemacht und Harry verabschiedete sich wieder, um zurück gehen. **** Gerade betrat Harry sein Haus, da stürmte schon jemand auf ihn zu. Es war Ginny. "Harry! Wo warst du? Ich hab dich gesucht.", meinte sie hektisch. "Ich habe es doch auf dem Zettel geschrieben. Ich war drüben bei der Bar, um jemand Bekannten zu treffen.", antwortete Harry. "Warum hast du mich gesucht?" "Ich habe vorhin mit Mum gesprochen - du weißt schon." Harry verstand sogleich, was sie meinte. "Und wie reagierte Molly?", fragte Harry nach. Ginny zuckte kurz mit den Schultern. "Wie schon. Sie war überaus happy über den ‘neuen Schwiegersohn’." Harry packte nach Ginnys Hand und schmiegte sie an seine Wange, bevor sie zärtlich küsste. "Komm, Harry! Wir suchen uns einen stillen Ort, oder?" Er war einverstanden. Sie fanden auch schnell ein freies Zimmer. Hier würde sie niemand stören. *** Zeitsprung *** Harry und Ginny blieben verschwunden, bis es Zeit fürs Abendessen war. Währenddessen saßen Hermine und Ron zusammen mit Charlie, Bill, Fred und George in Rons Zimmer. "Ich finde es schön, dass sie endlich wieder zusammen sind.", meinte Hermine überglücklich. "Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen, wie traurig Ginny die letzte Zeit dauernd war." "Ja, man konnte nicht mal über ihn in ihrer Gegenwart sprechen.", erwiderte Ron. "Wo sind die jetzt eigentlich?" "Vielleicht haben sie sich ein stilles Örtchen gesucht.", sagte Hermine leicht schmunzelnd. "Ich würde nur zu gerne wissen - von was für einer Überraschung Harry vorhin sprach.", sprach Ron nun. Plötzlich sahen ihn alle anderen - außer Hermine - ganz gespannt an. "Ach, davon wisst ihr ja noch nichts. Harry meinte vorhin, als wir bei ihm oben waren, dass er eine Überraschung für uns hätte. Er wollte aber nicht sagen, was es wär." So überlegte sie noch eine Weile grübelnd, was es denn sein könne. Natürlich kam ihnen nichts wirklich in den Sinn. *** Zeitsprung *** Zum Abendessen trafen sich dann alle in der Küche. Molly hatte eine Kleinigkeit gekocht, das schon herrlich durchs Haus roch und alle aus den Zimmern lockte. Nachdem Essen wollte Harry und Ginny gerade mit ihren Freunden nach oben gehen, als Molly Harry ansprach. "Harry - wir müssen gerade noch kurz mit dir reden." "Klar doch, Molly.", antwortete Harry ihr und sich kurz zu seinen Freunden. "Geht schon mal vor. Ich komme so bald wie möglich nach." "Alles klar, Harry.", meinte Ginny, ihm zärtlich auf die Wange küssend. Dann gingen sie aus der Küche und Harry blieb bei Molly und Arthur. Remus verzog sich auch eiligst noch aus der Küche. Kurz überkam Harry ein Stich im Herzen, als alle aus der Küche verschwunden waren, aber er brauchte keine Sorgen wegen des Gesprächs haben. "Harry! Setz dich doch!", meinte Molly mütterlich. "Arthur! Leg doch bitte die Zeitung zur Seite!" Langsam löste sich Arthur vom Tagespropheten, welchen er gelesen hatte. Harry hat ihn seit einer langen Zeit schon nicht mehr gelesen gehabt. Es erinnerte ihn noch zu sehr an sein fünftes Schuljahr, als der Tagesprophet dauernd schlecht über ihn und seinen Schulleiter sprachen. Deshalb vertraute er ihn jetzt auch noch nicht. "Harry! Nun ja! Worüber wir mit dir reden wollten, seid ihr, Ginny und du!", kam Molly endlich zur Sache. Fragend sah Harry sie an. "Ich wollte dich fragen: Seid ihr ernsthaft zusammen?" Harry nickte nur. "Okay. Ich wollte es nur wissen! Weißt du - Ginny hat die vergangene Zeit dauernd geweint gehabt, aber sie wollte nicht über ihren Kummer sprechen.", meinte Mollly. "Weißt du vielleicht, was sie bedrückt haben könnte?" "Selbst wenn ich es wüsste, Molly, ich würde es niemandem sagen. Es ist auch besser so, denn es gilt der Vergangenheit an und sollte vergessen sein." Nun umarmte ihn Molly. "Nun gut, Harry, ich bin glücklich, dich als zukünftigen Schwiegersohn willkommen zu heißen." "Danke, Molly.", erwiderte Harry leicht verlegen. Arthur umarmte ihn nun genauso. "Entschuldigt mich jetzt aber bitte! Ich möchte zu Ginny und den anderen!" Molly nickte lächelnd. *** Zeitsprung *** Am nächsten Morgen schien warm die Sonne in Harrys und Ginnys Zimmer. Gähnend reckte sich Harry in seinem Bett. Er wollte eigentlich noch nicht aufstehen, da er noch zu müde war. Sie waren noch lange in Rons Zimmer zusammen gesessen und hatten geplaudert. Erst um kurz nach elf hatten sie entschieden, sich ins Bett zu verziehen. Dort hatten sie jedoch noch zusammen gekuschelt. Beinahe wären sie ineinander verschlungen eingeschlafen, aber sie hatten es noch bemerkt und hatten sich in getrennte Betten begeben. Harry streckte nochmals ausgiebig. Dann verließ er sein Bett, um ins Badezimmer zu verschwinden. Dort duschte er erstmal ausdauernd warm. Das tat gut! Anschließend ging er in sein Handtuch gewickelt in sein Zimmer zurück. Ginny lag noch in ihrem Bett auf dem Bauch. 'Sie sieht richtig niedlich aus, wenn sie schläft!', dachte sich Harry, als er sie betrachtete. Fertig angezogen begab er sich kurz drauf daran, sie mit einem eindringlichen Morgenskuss zu wecken. Langsam öffnete sie ihre Augen auf und schlang ihre Arme um seinen Hals, um ihn zu sich runter zu ziehen. So lagen sie nebeneinander in Ginnys Bett und küssten sich. Sie hörten somit auch nicht, als kurze Zeit später die Zimmertür aufging und Ron und Hermine hereinschauten. Sie wollten eigentlich Harry und Ginny wecken kommen, aber als sie diese in Ginnys Bett ineinander verschrängt liegen sahen, entschieden sie sich anders und verließen - die Zimmertür leise schließend - das Zimmer wieder. *** Ron und Hermine begaben sich nun - nachdem sie nach Harry und Ginny geschaut hatten - in die Küche, wo Molly schon den Küchentisch deckte. Außerdem saßen in der Küche noch Charlie, Bill und Arthur. Dagegen waren Fred und George draußen im Garten, um ihre Scherzartikel auszuprobieren, was Molly zuerst missbilligend betrachtet hatte. "Ron, Hermine! Gut, dass ihr kommt! Das Frühstück ist gerade fertig gedeckt! Wo sind Ginny und Harry?", rief Molly sogleich, als Ron und Hermine die Küche betraten. "Die Beiden schlafen noch!", erwiderte Ron stöhnend. Molly entgegnete daraufhin nichts, aber Ron und Hermine setzten sich jetzt endlich auf zwei freie Plätze an den Küchentisch. *** Natürlich schliefen längst weder Ginny noch Harry. Sie lagen nur kuschelnd in Ginnys Bett und küssten sich. "Ginny, Liebling?!", flüsterte plötzlich Harry ihr ins Ohr. "Ja, Harry?!", erwiderte Ginny. "Ich muss dir was sagen, aber habe keine Angst. Ich habe letzte Nacht von Tom geträumt." "Was? Du meinst Voldemort, oder?", fragte Ginny flüsternd. "Ja!" "Und?" "Nun ja - er plant mein Haus anzugreifen! Und zwar heute Abend!" Ginny reagierte fast ruhig - ganz zum Gegensatz wie Harry erwartet hatte. Er hatte gedacht, sie würde los jammern und weinen. Aber Ginny war ein ganz anderer Charaktertyp, was Harry innerlich freute. "Was planst bezüglich seines Planes?", wollte Ginny wissen. "Es gibt - das habe ich von Dobby erfahren - hier im Haus einen Fluchtweg." "Wo?" "Doby meinte, dass er in der Abstellkammer beginnt." "Du musst es den anderen noch sagen.", meinte Ginny. Harry nickte verstehend. "Kommst du, Ginny! Es ist schon längst Frühstückszeit!" Harry sprang vom Bett auf und reichte ihr dann seine Hand, welche Ginny lächelnd packte und sich aus dem Bett ziehen ließ. "Wartest du kurz, Harry? Ich muss nur kurz noch ins Badezimmer." Damit huschte sie aus dem Zimmer. *** Zeitsprung *** Gerade betraten sie endlich die Küche. "Ah, Harry, Ginny! Endlich auch aufgestanden?!", rief Molly lächelnd. “Setzt euch hin! Das Frühstück war fast schon vorbei, aber das macht nichts. Ich leiste euch gerne noch Gesellschaft." Harry bemerkte erst jetzt richtig, dass außer Molly nur noch Arthur und Remus in der Küche waren. Arthur Weasley las gerade den Tagespropheten. "Gibt es eine Neuigkeit, Arthur?", wollte Harry von ihm wissen. "Paar neue Anschläge von "Du-Weißt-Schon-Wem", aber sie konnten keinen Todesser schnappen. Er macht es einfach zu gerissen.", antwortete Arthur, kurz hinter der Zeitung hervor blickend. Harry stöhnte auf. Er hoffte inständig, dass er Voldie dieses Jahr beseitigen konnte. Dann wären ein für alle Mal diese Anschläge vorbei und die Muggel wie auch die Zauberer könnten wieder in Frieden leben, ohne fürchten zu müssen, eines Tages auch sein Opfer zu sein. Ginny hatte anscheinend sein Stöhnen bemerkt, denn sie streichelte zärtlich sein Hand. "Das schaffen wir schon, Harry Liebling. Er wird uns nicht bekommen.", meinte sie. Nun wurde Harry auch bewusst, dass er ihr wie auch Hermine und Ron nie etwas über die Prophezeiung erzählt hatte. Er hatte sich immer davor gefürchtet, wie sie reagieren würden. "Ginny - ich muss nachher noch mit dir reden!", flüsterte er ihr zärtlich in ihr Ohr. "Es ist wichtig! Hermine und Ron müssen auch dabei sein!" "In Ordnung, Harry. Ich sage ihnen nachher Bescheid." Nun widmeten sie sich endlich ihrem Frühstück. *** Zeitsprung *** Harry, Ron, Hermine und Ginny saßen gemeinsam in Harrys Zimmer. "Was gibt’s, Kumpel?", wollte Ron wissen. "Was wolltest du uns so wichtiges erzählen?" "Nun... wo soll ich beginnnen? - Also, ich beginne einfach mal am Ende unseres fünften Schuljahres, wo es war." "Leg los, Harry.", rief Ron ungeduldig. "Lass ihn erzählen, Ron.", meinte Hermine unwirsch zu Ron, ihm mit dem Ellbogen in die Seite schlagend. "Nach unserer Schlacht im Ministerium, wo -" Harry musste schlucken. "Sirius gestorben war, brachte Prof. Dumbledore uns, also sich und mich, in sein Büro per Portschlüssel. Dort berichtete er mir über die Prophezeiung, welche im Ministerium kaputt gegangen war. Er sagt mir auch den Inhalt." "Was? Du kennst den Inhalt? Aber warum haben wir damals nichts gehört?", wollte Hermine nun wissen. Harry überhörte einfach ihren Einwurf und erzählte weiter. "Die Prophezeiung lautet: 'Der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, naht heran... jenen geboren, die ihm drei Mal die Stirn geboten haben, geboren, wenn der siebte Monat stirbt... und der Dunkle Lord wird Ihn als sich Ebenbürtigen kennzeichnen, aber Er wird eine Macht besitzen, die der Dunkle Lord nicht kennt... und der Eine muss von der Hand des Anderen sterben, denn keiner kann leben, während der Andere überlebt...' - Das ist die Prophezeiung, welche von Prof. Trelawney in dem Jahr meiner Geburt gemacht wurde." "Oh Harry!", meinte Hermine wie von Harry erwartet. "Aber du warst nicht der einzige, auf welchen diese Propheizeiung zu treffen konnte, oder?" "Nein, Hermine, natürlich war ich nicht der einzige.", entgegnete Harry. "Neville hätte es auch sein können. Aber Voldie hatte eben mich gewählt. Falls es anders gekommen wäre und er stattdessen Neville genommen hätte - man weiß nicht, ob sich seine Mutter auch für ihn geopfert hätte, sowie es Lily für mich tat. Aber lassen wir diese Vermutungen. Es kam nicht so. Basta! - Nun! Ich muss jetzt eben gegen ihn kämpfen und entweder er oder ich sterben am Schluss. Aber am liebsten würde ich es sehen, wenn er sterben würde." Die anderen blickten Harry schweigend an. Dann ergriff jedoch Hermine das Wort. "War das alles? Oder gibt es noch etwas, was du uns berichten musst?!" Plötzlich fiel Harry wieder ein, dass er ihnen ja von seinem Traum berichten musste. "Nein, Hermine, es war noch nicht alles. Ich hatte vorletzte Nacht wieder von 'ihm' geträumt." Seine Freunde - außer Ginny - schauten ihn entsetzt an. "Und was plant er dieses Mal?", wollte nun Hermine wissen. "Er plant für morgen Abend, uns hier anzugreifen.", erwiderte Harry ruhig. Hermine schlug sich jappsend die Hand vor ihren Mund und wurde ein wenig blasser im Gesicht. "Beruhig dich, Herm!", meinte Ron zu seiner Freundin. "Harry wird schon wissen, was er tut! – Oder?" Fragend sah Ron seinen Kumpel an. Harry ignorierte jedoch seinen Blick. Er wollte seine Freunde nicht unnötig verängstigen. **** Zeitsprung **** Ginny, Hermine und Ron saßen gerade zusammen in der Bibliothek. Sie wartete darauf, dass Harry wieder nach Hause käm. Er wollte nur kurz weggehen, so hatte er es gesagt. Harry wollte nämlich seine Verwandten abholen. Jetzt war es jedoch schon mehr als fünf Minuten vergangen, seit er aus der Haustür gegangen war. Währenddessen im Ligusterweg... Harry war gerade vorm Ligusterweg Nummer 4 erschienen. Da standen schon Tante Petunia und Dursley vor der Haustür mit ihrem Gepäck. Als sie ihn sahen, erschien ein Lächeln auf ihren Gesichtern. "Harry! Wo bleibst du denn?!", rief Tante Petunia. "Entschuldigung, Tante! Es tut mir leid, dass ich zu spät bin.", entgegnete Harry. "Kommt!" Harry holte eine Zeitung heraus, um aus dieser einen Portschlüssel zu bilden. Albus hatte ihm extra noch vor den Ferien eine Erlaubnis beim Ministerium besorgt, wofür Harry ihm dankbar war. "Legt eure Hände daran!", meinte Harry, auf die Zeitung deutend. "Sie wird uns zu meinem Haus bringen!" So standen Tante Petunia und Dudley, welche ihr Gepäck festhielten, und Harry mit ihren Händen an der Zeitung. "Eins! Zwei! Drei! Portus!", sprach nun Harry. Augenblicklich verloren sie die Füße unter ihren Füßen und die Umgebung löste sich um sie herum auf. Die Reise dauerte nur paar Minuten bis sie dann in einem Dorf landeten, welches Harry natürlich als Godrics Hollow wieder erkannte. **** Zeitsprung **** Plötzlich hörten Ginny, Ron und Hermine nun endlich die Haustür auf gehen. Ginny sprang augenblicklich auf, um Harry entgegen zu laufen. Hermine und Ron folgten ihr auf den Fersen. "Da bist du ja endlich, Harry!", riefen sie ihm entgegen. "Hallo Dudley! Hallo Petunia!" "Hallo Hermine! Hallo Ron! Hallo Ginny!", erwiderte die beiden. "Könntet ihr bitte den beiden ihre Zimmer zeigen?!", fragte Harry seine Freunde. Sie waren einverstanden. Somit trennte sich Harry von ihnen, um sich in der Bibliothek auszuruhen. Sobald seine Freunde wieder runter kämen, würden er mit ihnen nach Hogwarts aufbrechen, um Draco abzuholen. Es wäre eindeutig einfacher gewesen, wenn Draco gleich mit ihm hierher gekommen wäre, aber er wollte noch nicht, da er noch die Hausaufgaben hatte erledigen wollen - wie er gesagt hatte. Minuten später - Ron, Hermine und Ginny waren immer noch oben - wurde die Haustür geöffnet. Es war Molly, welche auf einer Einkaufstour gewesen war. Harry entschloss sich, zu ihr in die Küche zu gehen. "Hallo, Harry-Schatz!", meinte sie, als er die Küchentür öffnete. "Hallo Molly!", entgegnete Harry. "Ron, Hermine, Ginny und ich wollten gleich nach Hogwarts fliegen, um Draco Malfoy abzuholen! - Könntest du dann so lange für Tante Petunia und Dudley zur Verfügung stehen, falls diese Fragen haben?!" "Natürlich Harry!", antwortete sie lächelnd. "Danke!" In dem Moment konnte Harry hören, wie Schritte auf der Treppe erklangen. Somit könnten sie endlich aufbrechen. "Ron! Ginny! Hermine! Holt eure Umhänge und gegebenenfalls auch eure Besen! Wir fliegen jetzt schnell nach Hogwarts.", sprach Harry zu seinen Freunden, als diese die Küche betraten. Ohne zu fragen verließen sie eiligst wieder die Küche. Harry wandte sich währenddessen nochmals an Molly. "Ach, was ich vergessen habe dir zu sagen, ist folgendes: Ich hatte vorgestern Nacht einen Traum von Lord Voldemort. Es war nicht irgendein Traum. Ich war dort wieder in seinem Körper. Er plant gerade einen Angriff auf uns, welcher heute Abend stattfinden soll. - Nicht aufregen, Molly! - Ihr dürft das Haus heute nicht mehr verlassen!..." "Harry - was sollen wir machen, wenn die Todesser kommen und angreifen!", unterbrach sie ihn aufgeregt. "Und ihr werdet doch rechtzeitig wieder da sein, oder?" "Natürlich Molly! Aber falls wir nicht vor heute Abend da sind – was ich nicht hoffe – musst du folgendes wissen: Es gibt hier im Haus einen Geheimgang. Ich glaube in der Abstellkammer, aber frage lieber sicherheitshalber Dobby. Um ihn zu rufen, musst du nur seinen Namen rufen. Nehmt diesen Geheimgang, um im Notfall zu fliehen!" Molly nickte nur, jedoch spürte Harry, dass sie ihm dankbar war. Nun drehte sich um und ging hinüber zur Haustür, um dort auf seine Freunde zu warten. Während er jedoch dort wartete, fiel ihm urplötzlich etwas ein: 'Ich muss ja noch nachher Oliver abholen! Wie soll das klappen?' Hastig rannte er - je zwei Stufen nehmend - die Treppe hinauf in sein Zimmer. Dort traf er auch auf Ginny, welche sich gerade zum Gehen gewannt hatte. Harry ging schnell hinüber zu seinem Koffer, welcher offen neben seinem Bett auf dem Boden lag, und nahm sich ein Bund Pergament und seine Schreibfeder heraus. Hedwig, die in ihrem offenen Käfig neben dem Fenster saß, beobachtete ihren Herrn bei seiner Aktion. Als Harry kurz aufblickte, kreuzten sich ihre Blicke und er ließ sie wissen - mit einem Nicken -, dass sie gleich einen Ausflug machen konnte. Es ging schnell, den Brief an Oliver Wood fertig zu schreiben. Dann band er diesen an Hedwigs Fuß und trug seine Schneeeule zum offenen Fenster, damit sie hinaus fliegen konnte. Nachdem er schnell noch seine Schreibutensilien verstaut hatte, ging er schnell wieder aus dem Zimmer, damit seine Freunde nicht zu lange unten warten mussten. **** Minuten später stand die Gruppe, welche aus Harry, Hermine, Ginny und Ron bestand, vor Harrys Haus und standen dort nur schweigend. Harry konnte jedoch irgendwann das Schweigen nicht mehr ertragen. "Lasst uns aufbrechen!", rief er und brach somit das Schweigen. Dann verwandelte er sich in seine Kauz-Gestalt und wartete, dass die anderen ihrerseits die Besen bestiegen. Molly hatte Hermine ihren Besen ausgeliehen, da Hermine keinen eigenen Besen hatte. Dann endlich befand sich die Gruppe in der Luft auf dem Weg Richtung Hogwarts. **** Zeitsprung **** Einige Zeit später - sie waren schon eine Zeit lang so geflogen - fing er gegen ihre Freude an, zu regnen. Es war ein heftiger Regen und Hermine, Ginny und Ron waren schnell pitschnass. Harry dagegen war geschützt durch sein Federkleid. Kurz danach kam dann auch noch ein eisiger Wind auf und ließ sie frösteln. Sie versuchten schneller zu fliegen, aber da der Wind ihnen entgegen blies, kamen sie nicht schneller, eher noch langsamer vorwärts. Harry - wir können nicht lange so weiter fliegen! Irgendwann sind wir noch Eisklötze!, meinte Hermine zu Harry. Harry hatte ihnen gestern noch erklärt, wie sie sich verständen könnten, falls er mal ein Animagus sei. Hermine - wir sind kaum mehr weit von Hogwarts entfernt! Bald müssten wir da sein!, erwiderte Harry ihr. Somit beließ sie diese Sache beruhen. Und tatsächlich - Minuten später landeten sie - nachdem sie noch lange den Verbotenen Wald durchflogen hatten - vorm Schlossportal. Dort wartete jedoch kein Draco Malfoy auf sie. 'Wahrscheinlich ist er noch in seinem Gemeinschaftsraum! Warum sollte er auch hier draußen auf uns warten!?', sagte sich Harry. Harry verwandelte sich oben vor der Schlosstür und sie betraten immer noch pitschnass und durchfroren das Schloss. "Geht schon einmal vor zu Albus! Ich komme gleich nach! Ich muss nur zuerst…" "Ist schon in Ordnung!", unterbrach ihn schnell Ginny, die ihm einen kleinen Kuss auf die Wange gab. Somit trennte sich Harrys drei Freunde von ihm und gingen in Richtung Büro des Schulleiters. Harry währenddessen wandte sich seinem Ziel zu, wozu er die Stufen hinunter in den Keller nahm. Dort wohnten nämlich die Slytherins. Er blieb vor dem Eingang des Gemeinschaftsraumes stehen, da er ja nicht das Passwort wusste. Wie sollte hinein zu Draco kommen. Auf dem Bild, welches den Eingang bewachte, sah man einen Zauberer mit bösen Blick, welcher jetzt seinen Zauberstab zückte, als er Harry entdeckte. "Du bist doch kein Slytherin, Junge, oder?!", rief er böse, während er seinen Zauberstab ihm entgegen richtete. "Nein, Sir. Ich bin ein Gryffindor!" "Was? Und du wagst es, dich hier zu blicken, Junge." "Entschuldigen Sie, Sir, aber ich bin mit Draco Malfoy verabredet.", versuchte Harry zu erklären, warum er hier war. "Wie kommt es dazu, dass ein guter Slytherin mit einem bösen Gryffindor befreundet ist?", schimpfte der Zauberer weiter. Aber plötzlich erschien seine Rettung, denn er hörte plötzlich hinter sich die Stimme seines Zaubertranklehrers: "Harry?!" "Hallo, Sir. Können Sie mir vielleicht helfen, Sir?" "Natürlich, Harry. Wie ich mithören konnte, bist du mit Draco verabredet. Warte bitte kurz hier! Ich hole kurz mein Patenkind." Während Harry verarbeitete, was er gerade erfahren hatte, ging Prof. Snape in den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Kurz darauf kam er mit einem glücklich aussehenden Draco zurück. Wahrscheinlich hatte Prof. Snape ihm schon gesagt, dass draußen Harry Potter auf ihn wartete. "Harry - endlich bist du da!", begrüßte er den Gryffindor. "Es tut mir Leid, Draco, aber wir konnten nicht früher erscheinen.", erwiderte Harry. "Wir? Sind auch Hermine, Ginny und... Ron hier?", wollte Draco wissen. Harry nickte nur. "Komm, Draco! Sie warten im Büro vom Schulleiter auf uns!" Sie verabschiedeten sich noch schnell vom Zaubertranklehrer, bevor sie sich auf den Weg machten. **** Zeitsprung **** Auf der einen Seite des Pultes Albus Dumbledore, auf der anderen Harry, Ginny, Ron, Hermine und Draco - so saßen sie sich gegenüber. Es herrschte Schweigen. Dann aber setzte Harry zum Reden an. "Albus?! Wieso kommst du heute Abend eigentlich nicht zu meiner Weihnachtsfeier?", wollte Harry wissen. Ein tiefer Seufzer folgte nun von Seiten des Schulleiters. "Harry - ich habe sehr wichtige Dinge zu erledigen, die ich dir aber nicht anvertrauen darf und kann.", antwortete Albus, wobei er jedoch nicht in die Augen seines Schülers schaute, was Harry zum Glück jedoch nicht bemerkt hatte. Schnell stand er jetzt von seinem Stuhl auf. Er wollte schnell aufbrechen, um so bald wie möglich wie zu Hause zu sein, damit er noch Oliver abholen konnte, bevor Molly das Festessen fertig hatte. "Abmarsch! Los! Los!", trieb er seine Truppe wie Gänsehirte seine Gänse zum Aufbruch. "Also wollt ihr schon wieder gehen?!" Albus erhob sich seinerseits genauso und kam hinter seinem Schreibtisch hervor. Dann geleitete er sie zur Tür und verabschiedete sich von jedem. "Aber Albus! Wir kommen eh bald wieder! Die Weihnachtsferien sind ja nicht mehr so lange!", bemerkte Harry. Keine Antwort! "Draco - hast du deinen Besen sowie deinen Umhang?!" Draco Malfoy hatte alles Benötigte bei sich und somit startete sie vorm Schlossportal in Richtung Godrics Hollow, wo eine wartende Molly war. Es regnete jetzt auch nicht, wodurch sie gut vorwärts kamen. Dies blieb aber nicht so, denn kurze Zeit später überfiel sie wiederum ein Regenschauer. "Was ist denn nur los mit dem Wetter?!", meckerte Ron vor sich hin. Als es dann auch noch anfing zu donnern und in der Ferne zu blitzen, dachte Harry ans Landen. "Leute - wir müssen kurz einen Unterschlupf suchen! Es muss nicht lange gehen! Aber es ist einfach zu gefährlich bei Donner und Blitz zu fliegen!", erklärte Harry. Somit landete sie am Boden, Harry verwandelte sich und sie schauten nach einem Unterschlupf. Sie fanden auch einen und zwar eine kleine Höhle. Leider konnten sie sich kein Feuer machen, da sie kein trockenes Holz bei dem Regen finden würden. So saßen sie einfach bei einander und wartete ab, dass der Regen vorbei gehen würde. Kapitel 26: Ein Unglück jagd das andere --------------------------------------- Als sich nach Stunden zu ihrer Erleichterung das Unwetter endlich verzog, war es schon am Dämmern. Eiligst machten sich Harry, Ginny, Ron, Hermine und Draco auf zum Weiterfliegen. Harry flog wieder vorweg und wies den Weg. Als Vogel hatte er eine gewisse Ahnung, wo Weg sie zu fliegen hatten. 'Oliver wartet bestimmt schon auf mich! Hoffentlich ist er nicht sauer!', grübelte Harry vor sich. Es dauerte auch nicht mehr lange, dann erkannten sie in der Ferne Harrys Haus im Ort Godrics Hollow, aber irgendetwas stimmte nicht, das konnte Harry deutlich spüren. Als er hoch zum Himmel schaute, kam ihm die Klarsicht. Es war nämlich Vollmond! 'Oh nein! Remus wird sich verwandeln!', dachte sich Harry entsetzt. Er hatte vor lauter Weihnachten vergessen, nach zu sehen, wann der nächste Vollmond sein könne. Als sie gerade vor dem Haus landeten, kam eine vor Entsetzen greischende Petunia aus dem Haus gerannt. Harry fing sie ab. "Was ist los, Petunia?", fragte er, versuchend ruhig zu bleiben. "Weiß nicht, Harry! Da ist nur so ein Gebrüll im Haus! Weißt du vielleicht, was das ist?", erklärte sie mit einem immer noch entsetzt aussehenden Gesicht. Somit ging Harry mit seiner Tante ins Haus, wobei seine Freunde ihm folgten. Im Haus konnte Harry jetzt das Geräusch ganz deutlich hören. Es kam aus dem Keller. "Weißt du, Petunia, dass ist nur Remus, mein Freund.", erwiderte nun Harry. Unverständlich aussehend blickte sie ihn an. "Wie meinst du das, Harry?" "Komm! Lass uns erstmal in die Küche gehen! Dort werde ich dir alles erklären!" In der Küche traffen sie zu Harrys Überraschung auf Oliver Wood, Seamus Finnigan, Luna Lovegood und Neville Longbottom. "Möchtest du einen Kaffee?", fragte er Petunia, während sie sich zu den anderen setzte. Sie nickte nur einverstanden. Molly, die gerade auch in der Küche, nahm Harry zu seiner Freude die Tätigkeit des Kaffeekochens ab, wodurch er sich zu seinen Freunden setzen konnte. "Ich freue mich, dass ihr endlich alle da! Die anderen Erwachsenen sind noch beschäftigt und werden erst zum Festessen kommen!", meinte Harry. "Und was Remus betrifft, das wissen die meisten von euch ja schon, muss ich jetzt jedoch noch meiner Tante Petunia erklären. Dazu musst du wissen, Petunia: Remus ist ansich ein normaler Mensch, aber er wurde jedoch als Kind von einem Werwolf gebissen. Damals gab es noch keine Heilung dafür und man konnte ihm nicht helfen. So muss er jetzt eben einmal im Monat zu einem Werwolf werden und zwar immer in der Nacht des Vollmonds. Unser Zaubertranklehrer Prof. Snape braut für Remus immer einen Gegentrank, damit es nicht zu schlimm für Remus wird. Jetzt weiß du bescheid über Remus." Paar Minuten starrte Petunia ihn nur an, ohne passende Worte zu finden. "Und Prof. Dumbledore lässt ihn als Lehrer auf euch Schüler los?", brachte sie dann endlich entsetzt heraus. "Albus sieht darin kein Problem, solange Remus eben in der Zeit des Vollmonds seinen Wolfsbanntrank zu sich nimmt. Dann besteht keinerlei Gefahr für andere Menschen." "Aber dieser Zaubertranklehrer ist doch heute Abend nicht da, oder?", wollte Petunia wissen. "Nein, er ist nicht da, deshalb habe ich ihn vorhin auch in ein leeres Zimmer gesperrt.", mischte sich nun Molly ins Gespräch ein. "Aber er wird nachher noch hier eintreffen!", warf Harry noch ein. "Weißt du, Harry, irgendwie kommt mir der Name Snape bekannt vor. Ich glaube, meine Schwester hatte ihn wenigstens einmal in ihrer Schulzeit erwähnt. War er nicht Schüler aus einem anderen Haus? Und war er nicht mit deinem Vater und dessen Freunden verfeindet gewesen.", wandte sich Petunia an ihren Neffen. "Ja, Severus Snape war im Haus Slytherin. Und er hatte auch eine Feindschaft mit James, Remus, Peter und Sirius gehabt. Heutzutage ist er nun mein Zaubertranklehrer, wobei es zwischen uns beiden alle Jahre bis jetzt auch eine Feindschaft gegeben hat, welche wir aber inzwischen belegt haben.", erwiderte Harry daraufhin. Ein Schweigen lag jetzt im Raum. Harry entschied sich, das Thema damit zu wechseln und wandte sich somit seinem Freund Oliver zu. "Oliver - hast du eigentlich schon dein Zimmer gesehen?" "Nein, Harry, das habe ich noch nicht, da wir bis jetzt hier gesessen und gesprochen hatten.", erwiderte Oliver, sich Harry zu wendend. "Komm! Ich zeige es dir geschwind!" **** Zeitsprung **** Als Harry und Oliver Stunden später wieder herunter kamen, dämmerte es draußen inzwischen auch und die restlichen Leute waren auch endlich eingetroffen. Der einzige Fehlende war Remus, was Harry schade fand. Harry und Oliver gingen wieder in die Küche, wo alle versammelt saßen. "Harry, mein Junge!", ertönte es augenblicklich. Es war Arthur Weasley, Ron’s Vater. Wie Harry auffiel, waren Hermine, Ginny und Ron zusammen mit Seamus, Luna und Neville anscheinend nach oben gegangen. Als Arthur Harrys suchenden Blick bemerkte, meinte er: "Falls du Hermine, Ron, Ginny und anderen suchst, die haben sich nach oben vertrügt." "Danke, Arthur. - Gab es heute wieder viel Arbeit?" Arthur ließ einen Seufzen hören. "Das kannst du laut sagen, Harry. Jeden Tag gibt es viel Arbeit. Hoffentlich verschwindet dieser Tunnichtgut endlich mal von der Erdoberfläche." Harry nickte zustimmend. "Entschuldige mich bitte, Arthur, aber ich gehe nach oben. - Draco?!" Draco Malfoy, der vor sich hinstarrend am Tisch saß, blickte auf und blickte suchend durch den Raum, bis er endlich Harry entdeckte. Eilig stand er auf und ging zu ihm hin. "Komm du mit nach oben?", wollte Harry wissen. Draco zuckte nur gleichgültig mit den Schultern. "Meinetwegen, Harry." Somit gingen Harry, Oliver und Draco nach oben zu den anderen. Nach kurzen Suchen fand Harry diese in Rons Zimmer. Als sie eintraten, verfinsterte sich Rons Miene mit dem Entdecken von Draco. "Ron - keine Streitereien!", meinte Harry sogleich, da es Rons Miene bemerkt hatte. "Ihr befindet euch nun auf derselben Seite und kämpft gleichermaßen gegen Lord Voldemort. Also versucht bitte eure Rivalitäten einzustecken." Immer noch sauer aussehend zuckte Ron nur gleichgültig mit den Schultern und wandte sich von Draco ab. Nachdem Harry schnell noch ein paar Stühle herbeigezaubert hatte, setzten sie sich hin, wobei Harry sich neben Ron setzte. Sie redeten einige Zeit über dieses und jenes Thema. Dann ertönte auch endlich der Ruf von Molly, welche sie zum Essen rief. "Lassen wir sie am besten nicht warten! Molly kann fuchsteufelswild werden.", meinte Harry, wobei er sogleich als erster aus dem Zimmer ging. "Stimmt! Meine Mum kann sich wirklich arg aufregen.", stimmte Ron mir, wobei von Ginnys Seite auch ein zustimmendes Nicken kam. Unten trafen sie auf dem Flur Mad-Eye Moody und Tonks, welche gerade aus der Küche traten. "Hi Tonks!", meinten die anderen, welche sie anscheinend noch nicht gesehen hatten. "Hi!" "Tonks - darf ich dir Oliver Wood vorstellen, der früher während meiner ersten drei Schuljahre mein Kapitän war!", meinte Harry. "Hi! Harry hat mir schon einmal von dir erzählt.", meinte Tonks, Oliver die Hand reichend. "Hi! Ja - wie Harry schon sagte - ich bin früher sein Quidditchkapitän gewesen. Ich bin froh, dass ich die ganze Mannschaft und andere noch dazu wieder sehen konnte. Ich habe sie nämlich sehr vermisst.", entgegnete Oliver, ihr Hand ergreifend. In diesem Moment ertönte plötzlich der Türklopfer. Wer sollte das sein? Harry ging zur Tür, um zu öffnen. Draußen stand sein Zaubertranklehrer Prof. Snape. "Hallo, Sir! Schön, dass sie kommen konnten. Die anderen sind schon da. Nur Albus kann leider nicht kommen.", begrüßte Harry seinen neuen Freund. "Hallo, Harry!", erwiderte Prof. Snape, wobei sich ein kurzzeitiges Lächeln auf seinem Gesicht zeigte. "Ich kann aber nicht lange bleiben, da ich noch etwas zu tun habe." "Macht doch nichts, Severus!", sagte Harry, wobei er wohl das erste Mal den Vornamen benutzte. "Komm! Molly hat schon das Essen fertig! Die anderen warten schon im Wohnzimmer!" Somit führte er seinen Freund ins Wohnzimmer am Ende des Flures. Als sie eintraten, schauten paar Leute in ihre Richtung. Tonks kam sogleich zu ihnen. "Ah, Severus! Bist du doch noch gekommen?", meinte sie. Severus erwiderte jedoch nichts, sondern nickte nur. In dem Moment brachte Molly mit Hilfe ihrer beiden Zwillingssöhne Fred und George das Essen herein. Eiligst suchte sich Harry einen Platz, welchen er auch schnell fand, da Ron für ihn einen freien Platz reserviert hatte. Severus setzte sich neben Harry auf den nächsten freien Platz, wobei dieser auch zufälligerweise neben Tonks lag. Molly nahm sich den Teller von jedem und belud ihn randvoll. Es gab zum Anlass des Tages Gänsebraten. Dazu hatte sie Birnen mit Preiselbeermarmelade und eine leckere Bratensoße gemacht. Natürlich gab eine Unmenge von Gemüse. Harry konnte nicht genug davon bekommen, so gut schmeckte es ihm mal wieder. Aber nach dem zweiten Teller konnte auch er nicht mehr. Anschließend gab dann noch einen Dessert, der genauso hervorragend wie das Essen war. Es gab nämlich Rote Grütze mit Vanillesoße. Am Schluss konnte Harry keinen Bissen mehr essen. Harry lehnte sich zufrieden zurück. So wie jetzt konnte man die letzte Zeit selten zusammen sitzen. 'Irgendwann muss es doch passieren!', dachte Harry mit einer bösen Vorahnung. Oder hatte Lord Voldemort den geplanten Anschlag doch noch abgeblassen? 'Das kann ich mir nicht vorstellen.', sagte sich Harry. Sicherheitshalber fasste er an die Stelle, wo er immer seinen Zauberstab hatte. Und da war er auch jetzt. Außerdem trug Harry immer eine Umhängetasche bei sich – jedenfalls seit kurzer Zeit -, wo er seinen verkleinerten Besen und den heißgeliebten Tarnumhang seines Vaters stets drin hatte. Plötzlich ertönte schrill pfeifend die Alarmanlage, welche Harry einbauen ließ, um vor Todessern gewarnt zu sein. Panisch sprangen alle - außer Molly, Harry, Ron, Ginny und Ron - auf. Severus und Draco gehörte gleichermaßen nicht zu den panisch aufspringenden Leuten. Molly rief sie aber alle zur Ruhe und meinte, dass es keinen Grund zur Panik gebe. "Es gibt wohl einen Grund zur Panik!", erwiderte Petunia daraufhin. Dudley drängte sich verängstigt an seine Mutter. "Nein, Petunia, es gibt wirklich keinen Grund zur Panik.", meinte nun Harry. "Da ich alles vorgeplant habe. Dies war mein eingebaute Alarmanlage gegen Todesser gewesen. Und von diesem Angriff habe ich schon vor zwei Nächten geträumt gehabt, wodurch ich alles zur Sicherheit planen konnte. Ihr müsst nur alle Molly durch den Geheimgang folgen. Ich werde am Schluss nach kommen." So machte sie es dann auch. Eiligst ging Molly voraus durch den Notausgang, welcher in der kleinen Abstellkammer begann, wobei sich mancher bücken musste, um durchzukommen. Harry hatte geplant, dass seine Freunde, also Hermine, Ron, Ginny, Draco, Seamus, Neville und Luna zum Schluss gehen sollten. Aber als es soweit war und Hermine an die Reihe kam, packte sie Harry am Arm. "Harry - Remus ist noch oben!", meinte sie. "Ich gehe aber nicht darauf!", erwiderte Harry. "Du weißt, dass er immer noch ein Werwolf ist. Und möchte nicht zerfleischt werden!" "Bitte, Harry, die dürfen ihm nichts tun!", meinte nun auch Ginny zu ihm. "Natürlich werden sie ihm nichts tun. Denn sobald sie zu ihm kommen, werden sie ihn als Werwolf vorfinden und nicht als Mensch.", entgegnete Harry, Ginny ein Kuss gebend. "Aber wen es euch beruhigt, dann werde ich hier bleiben und eingreifen, falls etwas sein sollte. Okay?" "Mach das, Harry! Aber bitte pass auch auf dich auf!", sagte Ginny und zog nun Hermine hinter sich und den anderen her in den Notausgang. **** (Harry Potter) Nachdem alle seine Freunde verschwunden war, verwandelte er sich in einen Wolf, um unerkannt durchs Haus zu schleichen. Als er gerade wieder ins Wohnzimmer schritt, hörte er leises Flüstern. Er näherte sich schneller der Quelle der Stimmen und erkannte eine letzendlich als die von Bellatrix. 'Aha! Wollen wohl durch den Garten in mein Haus einbrechen?' Harry näherte sich weiterhin den Stimmen und beim Heraustreten aus dem Wohnzimmer in den Garten sah er sie alle, die Todesser: Bellatrix, Lucius, McNair, Peter und noch paar andere, welche Harry jedoch noch nicht kannte. 'Was?! Der Verräter traut sich hierher?', dachte sich Harry, wobei er sich begierig mit der Zunge übers Maul fuhr. Plötzlich entdeckte Bellatrix und Lucius ihn. "Was tut der Hund da? Seid wann hat Potter ein Haustier?" Das war eine rhetorische Frage, der wartete auf keine Antwort, sondern näherte sich langsam Harry. Kurz bevor er Harry erreicht hatte, fing Harry reflexartig an zu bellen. "Was ist denn, Hündchen?", meinte Bellatrix, welche sich zu Lucius gesehlt hatte. Harry zeigte ihr angriffslustig die Zähne. "Pass auf, Bella! Er könnte tollwütig sein!", rief Lucius, welcher sich ein bisschen von Harry entfernt hatte. "Ach was, Lucius! Hast wohl Angst, was?" "Nimm das zurück!", zischte Lucius zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, sie sauer ansehend. "Das gibt sonst Ärger! - Du wirst schon sehen!" Er ging eiligst auf Harry wieder zu, griff nach einem handlichen Stock, welcher gerade in seiner Nähe am Boden lag, und wollte damit auf Harry einschlagen, aber Harry war reflexartiger, wodurch er auswich und sich auf Lucius stürzte, diesen zu Boden werfend. Harry stand mit den Vorderpfoten auf der Brust von Lucius und knurrte diesen bösartig an. Hätte Harry zu Bella geschaut, so hätte er bemerkt, wie ihr die ganze Farbe aus dem Gesicht verschwand. "Soll ich Hilfe holen, Lucius?!", meinte Bella. In dem Augenblick konnten sie jedoch sich eiligst nähernde Schritte hören. 'Wer ist das?', dachte sich Harry. Plötzlich ging alles ziemlich schnell: Jemand - Harry wusste er später, wer es war - betrat den Garten durch Gartentor, sprache den Entwaffnungsfluch, worauf allen Todessern die Zauberstäbe aus der Hand flogen. Daraufhin kamen aus dem Nichts einige andere Zauberer und fesselten sie. Währenddessen hatte sich Harry zurückgezogen und war ins Haus zurückgegangen, um unentdeckt zu bleiben. In der Abstellkammer wieder angekommen, verwandelte er sich zurück. Anschließend ging er wieder in den Garten zurück - jetzt in Menschengestalt. Dort waren jetzt nur noch wenige Leute. Diejenigen mit den Todessern waren schon verschwunden. Wahrscheinlich wurden diese ins Ministerium gebracht. Jetzt erkannte Harry auch die tatkräftigen Leute. Es waren Tonks und paar unbekannte andere Auroren. Tonks näherte sich nun Harry mit besorgtem Gesicht. "Harry - deine Freunde sind schon besorgt um dich!", meinte sie. "Mir geht es doch gut.", erwiderte Harry. "Aber du kannst ihnen sagen - falls du zu ihnen zurück kehrst - dass ich bald kommen werde." "Okay, Harry, ich werde es ausrichten." Damit verschwand sie mit den anderen Auroren wieder aus dem Garten. Harry ging ins Wohnzimmer, wobei er hinter sich die Terrassentür schloss. Dann holte er sich seinen Umhang und ging durch den Notausgang, weil er so schnellst möglichst den Aufenthaltsort seiner Freunde finden würde. **** Rückblick (Harrys Freunde) **** Am Ende des Notausgangs waren Hermine, Ron, Ginny und der Rest der Gruppe am Randes eines Waldes rausgekommen. Niemand wusste im Grunde wo sie sich im Moment befanden. Da es jedoch nicht gut war, hier zu bleiben, falls die Todesser doch noch den Eingang des Notausgangs gefunden hätten, entschlossen sie sich, einen sicheren Aufenthaltsort zu finden. Minuten später fanden sie in der Nähe eine kleine Höhle, welche verlassen war. Hier machte sie sich ein Feuerchen, da es immer noch kühl war, und setzten sich darum herum. Mad-Eye Moody und Snape wollte als erste Wache halten. So entschieden sie, dass man sich alle halbe Stunde abwechseln und immer zu zweit sein sollte. Als Tonks und Hermine nach einer halben Stunde Mad-Eye Moody und den Zaubertranklehrer ablösten, war ihr Freund Harry immer noch nicht eingetroffen. 'Wo bleibt er nur?', überlegte Hermine, während sie dauernd die Umgebung im Auge behielt. 'Er hat doch gesagt, dass er bald nach kommen wollte.' So hielten die beiden Frauen Wache und sorgten sich gleichzeitig um ihren Freund. Besonders schlecht ging es während dieses Wartens nur einer: Ginny Weasley. Vor Sorge konnte sie nicht ruhig sitzen bleiben, sondern musste durch die Höhle hin und her laufen, was wiederum ihren Bruder nervte. "Lass das doch mal, Ginny! Er wird schon noch kommen! Hat er uns je enttäuscht?!" Kurze Zeit später kam Tonks hecktisch in die Höhle gerannt. "Was ist los, Tonks?", wollte sogleich Molly wissen. Die anderen waren auch interessiert. "Wir haben nur gerade vom Ort her, ein Hundegebell gehört. Und daraufhin meinte Hermine, dass Harry vielleicht in Schwierigkeiten stecken könnte.", erklärte Tonks. "Aber fragt mich nicht weiter, wie sie darauf kommt." Ginny und Ron war jedoch sogleich klar, wieso Hermine darauf kam - beim Erklingen des Hundegebells - denn sie hatten in Wirklichkeit nicht ein Hundegebell sondern Wolfsgebell gehört - was jedoch gleich klingt. Tonks krallte sich ihren Umhang und eilte wieder aus der Höhle. Alle sahen ihr nach, mit der Hoffnung, dass Harry nichts passiert sein mochte. Als Tonks dann nach zwei bis drei Stunden jedoch ohne Harry zurückkehrte - sie hatten gehofft, dass Tonks ihn mitbringen würde - herrschte unter ihnen ein ängstlicher Gedanke, dass Harry doch etwas passiert sein könnte und so nicht mehr lebe. Aber Tonks zerstörte sehr schnell die Angst und meinte, dass es Harry gut gehe und er bald hierher käme. **** Ende Rückblick **** Harry hingegen war nun auf dem Weg zu seinen Freunden. Ihm ging es gut. 'Ich könnte doch meine Freunde überraschen!', dachte er plötzlich, als er schon fast am Ende des Ganges war - das wusste er, da er ihn anfangs mal heimlich durchgangen war. So entschied er, sich nochmals in seine Wolfsgestalt zu verwandeln. **** Zeitsprung **** Da war es endlich - das Lager seiner Freunde. Eine schöne gemütliche Höhle. Und dort paar Meter von der Höhle entfernt entdeckte er auch wie vermutet die Wachen, welche seine Freunde aufstellten. Er näherte sich den Wachen. Im Moment waren Ron und Seamus an der Reihe. Als Ron den Wolf entdeckte, stieß er einen kurzen freudigen Schrei aus. Und Seamus, der ja wusste, dass Harry der Wolf war, schaute seinen Freund fragend an. "Was ist los, Ron?" Dieser sagte jedoch nichts, sondern beobachtete weiterhin den Wolf, welcher nun an ihnen vorbei schritt und sich weiter der Höhle näherte. "Wir müssen etwas tun! Der Wolf wird die anderen angreifen!", rief er aufgeregt und wollte losstürmen. Doch Ron hielt ihn am Ärmel zurück. "Bleib hier, Seamus!", erwiderte Ron. "Wir müssen Wache halten!" "Ja, gerade deshalb, da wir die Wache sind, müssen wir doch die anderen warnen." Ron schüttelte nur verneinend den Kopf und widmete sich wieder seiner Tätigkeit. Währenddessen war Harry an der Höhle angekommen. Als er die Höhle auf sanften Pfoten betrat und zu Ginny hinüber laufen wollte, blieb er jedoch nicht unbemerkt. Jeder sah ihn. Aber nur Ginny und Hermine, welche in einer Ecke der Höhle beisammen saßen, erkannten ihn in seiner Tiergestalt. "Pego - komm zu mir!", rief Ginny Harry zu sich. Sie hatte diesen Namen in selben Augenblick erfunden gehabt. Und Harry hatte im Grunde nichts gegen diesen Namen. So tappte er gemütlich zu ihr und seiner besten Freundin, um sich auf Ginnys Schoss zu legen. Sogleich fing sie an, ihn zu kraulen, was ihm gefiel. "Pass auf, Ginny! Der Köter könnte Flöhe haben!", meinte in dem Moment Molly. "Ach nein, Mum! Dieser Hund ist bestens erzogen! Ich kenne ihn schon länger als du." "Wie du meinst." Nun fing auch Hermine an, Harry zu kraulen, was sie witzig fand, da er ja in Wirklichkeit ihr bester Freund war. Irgendwann wurde es Harry dann doch zu bunt und er sprang auf, um draußen bisschen frische Luft zu schnappen. Kaum war er aus der Höhle, da meinte Tonks auf einmal: "Harry könnte doch endlich mal erscheinen! Er hat mir doch gesagt, dass er bald hierher käme. Vielleicht sollte ich nochmals los gehen, um nach ihm zu gucken." "Nein, Tonks, Harry wird bestimmt gleich hier scheinen. Was er verspricht, das hält er auch!", hielt Ginny ihr Freundin zurück. "Na gut! Aber falls er in zehn Minuten noch nicht da sein sollte, werde ich doch nach ihm schauen." Somit machte sie es sich wieder gemütlich. Harry war jedoch nicht weit von der Höhle entfernt stehen geblieben - jedoch so versteckt, dass ihn die Wachen nicht sehen konnten - und hatte Tonks’ Worte aus dem Inneren der Höhle mitbekommen. 'Na gut! Dann werde ich mich ihnen endlich zeigen!', dachte er sich und verwandelte sich zurück. Bisschen steif in den Beinen und Armen ging er wieder in die Höhle. "Hallo Leute! Es ging einfach nicht schneller!", begrüßte er seine Freunde. Ginny stürmte sogleich auf ihn zu und Hermine folgte freudig strahlend. "Na endlich Harry! Wir haben uns schon Sorgen um dich gemacht.", meinte Mollly erleichtert. "Arthur! Löse bitte Ron und Seamus ab." Arthur eilte schnell aus der Höhle. "Wie wir von Tonks hörten, wurden ja die Todesser, welche uns angreifen wollten, ergriffen und ins Ministerium gebracht.", erzählte Molly nun Harry. "Weißt du zufällig etwas über denjenigen, welcher die Todesser gestellt hat und somit Tonks und ihren Helfern geholfen hat?" Harry verkniff sich ein Lachen und schüttelte stattdessen verneinend den Kopf. In Wirklichkeit war er es ja gewesen, aber das wollte er im Moment noch nicht sagen. "Schade! Aber wenigstens ist das Haus wieder sich.", entgegnete Molly. "So können wir jetzt wieder zurück gehen." Alle waren nun froh über die Rückkehr in Harry’s Haus und dort angekommen waren alle zu müde, noch länger wach zu bleiben. Es war schließlich schon spät in der Nacht. Somit wünschten Harry und seine Freunde den anderen "Gute Nacht!" und gingen nach oben in ihre Zimmer, wo sie müde in ihre Pyjama stiegen und sogleich im Himmelbett einschliefen. Kapitel 27: Gute Neuigkeiten ---------------------------- Inzwischen waren die Weihnachtsferien vorbei und die Schulzeit hatte wieder begonnen. Harry hatte die letzten Ferientage mit Ginny noch genossen, aber seit den Ferien hatte Harry auch eine Sorge. Er hatte nämlich Ron und Draco dabei erwischt, wie sie sich eines Morgens in der Küche duelliert hatten, als er gerade in die Küche kam. **** Rückblick **** Es war früh morgens und Harry war noch todmüde. Er konnte jedoch nicht mehr schlafen. Gerade war er auf den Weg nach unten in die Bibliothek, als er an der Küche vorbei kam und dort Geräusche hörte. Wer mochte um diese Zeit schon wach sein? Aus lauter Neugier entschied er sich, mal nach zu schauen. Und was entdeckte er in der Küche? Ron und Draco, wie die sich gerade duellierten. Harry ergriff sogleich die Situation und entwaffnete seine Freunde. Ron wie auch Draco sahen Harry entrüstet an. "Schluss damit!", meinte Harry. "Ron - ich müsste dich jetzt normalerweise aus der GALV werfen, da du gerade in dem Moment mit dieser Tat eine meiner Regel überschritten hast. Draco - das gilt für dich genauso!" Beide sahen betroffen aus und nickten verstehend. "Jedoch bin ich nicht der Tyrann, welcher diejenigen sogleich aus dem Team werfen lässt, sondern ich gebe euch noch ein einziges Mal eine Chance. Falls ich euch noch jemals wieder bei so etwas oder etwas anderem, was die Regeln verletzt, erwische, dann fliegt ihr beide hoch Kant aus dem Team. Verstanden?" "Ja, Harry.", antworteten beide gleichzeitig. "Gebt euch jetzt zur Entschuldigung die Hand. - Denkt immer daran: Ihr steht jetzt auf der gleichen Seite! Egal ob Gryffindor oder Slytherin! Und jetzt verschwindet!" **** Ende Rückblick **** Harry ließ einen Stoßseufzer von sich. Im Moment war er gerade auf dem Weg zur Schulbibliothek. Dort wollte er sich in fünf Minuten mit Ginny treffen, um ihr mit den Hausaufgaben zu helfen. Seine eigenen Hausaufgaben hatte er schon längst fertig. Gerade als er um die Ecke im Gang bog, entdeckte er Draco, welcher von einem älteren Slytherin bedrängt wurde. Bei Harry wurde in diesem Moment das Helferinstikt wach und er schritt zu den beiden hin. "Hallo Draco! Hast du irgendwelche Probleme mit diesem Slytherin?", meinte Harry. Draco, welcher von dem Slytherin an die Wand gedrückt wurde, krässte nur: "Nein, danke, Harry. Es ist alles klar." "Denk immer an unser Motto, Draco. 'Einer für alle. Alle für einen.'", rief Harry seinem Freund noch zu, bevor er wieder seines Weges ging. **** Zeitsprung **** In der Schulbibliothek angekommen, entdeckte Harry Ginny an einem der Tische sitzend. "Harry - gut, dass du da bist! Können wir beginnen mit den Hausaufgaben?" "Natürlich, Schatz!" Somit setzte er sich ihr gegenüber an den Tisch. **** Zeitsprung **** Sie hatten gerade eine halbe Stunde gearbeitet, als Albus die Bibliothek betrat. "Hallo Albus!", begrüßte Harry seinen Schulleiter. "Was führt dich hierher?" "Nichts gutes, Harry!", antwortete Albus mit düsterer Miene. "Draco liegt im Krankenflügel." "Was? Ist es schlimm?", fragte Harry aufgeregt. "Ginny - ich muss weg." "Warte, Harry! Ich komme mit dir." Schnell verließen Harry, Albus und Ginny die Bibliothek in Richtung Krankenflügel, wo sich schon eine besorgte Madame Pomfrey um Draco kümmerte. "Wie steht’s um ihn?", fragte Harry besorgt die Krankenschwester. "Er wird es überstehen.", erwiderte sie. "Bleiben Sie bitte nicht zu lang, Mr. Potter! Er braucht in diesem Zustand seine Ruhe." Dann ging Madame Pomfrey in ihr Büro und ließ sie alleine. Harry setzte sich an die Seite von Draco’s Bett. "Harry?!", kam es sogleich von seinem Freund. "Bist du da?" "Natürlich bin ich da! Wer hat dir das angetan?", meinte Harry und sah sich seinen Freund genauer an. Dessen Lippen waren aufgeplatzt und er hatte blaue Flecken im Gesicht. "Nun ja! Es war eigentlich meine eigene Schuld!" "Wieso deine Schuld?" "Ich wollte aus dem Quidditchteam austreten! Jetzt, da ich mit dir befreundet bin, kann ich es nicht mehr ertragen, gegen dich zu spielen. Außerdem war ich in Wirklichkeit auch nur wegen meines Vaters Willen im Team.", erklärte Draco leise. "Aber der Kapitän wollte mich nicht gehen lassen. Er meinte, wenn ich das Team verlassen würde, dann würde er mir irgendetwas sehr Schlimmes antun, wodurch ich es dann bedauern würde. Aber ich habe die Wahl nicht zurück genommen! Nun ja! Jetzt siehst du ja, was das gebracht hat." Ein schwaches Lächeln erschien kurz auf Draco’s Gesicht. "Mach dir nichts daraus, Draco! Du musst nur fest an deiner Wahl festhalten! Irgendwann wird der Junge keine Lust mehr daran finden, dich zu verschlagen! Ich werde zu dir stehen, Kumpel!", meinte Harry. "Genese jetzt erstmal! Ich komme nach dem Abendessen nochmals vorbei! Aber jetzt muss ich noch die letzte Zeit nutzen und Ginny bei den Hausaufgaben helfen!" "Gute Besserung, Draco!", meinte nun auch Ginny. "Danke, Ginny!", erwiderte Draco leicht lächelnd. Dann schritten Harry und Ginny wieder aus dem Krankenflügel. Draußen wartete Albus auf sie. Er war aus dem Krankenflügel gegangen, um die Drei ungestört zu lassen. "Danke, Albus! Danke dafür, dass du mich geholt hast!" "Harry - könntest du bitte morgen mal bei mir vorbei kommen! Es ist wichtig!", meinte Albus nur mit einem sanften Lächeln, bevor er dann in Richtung Büro verschwand. **** Zeitsprung **** Gerade eilte Harry nun in Richtung Großer Saal. Es war nämlich Zeit fürs Abendessen. Er hatte mit Ginny bis eben gearbeitet. Sie hatte nun ihre Hausaufgabe erledigt. Den Großen Saal betretend sah er, dass Hermine und Ron für ihn einen Platz frei gehalten hatten. "Harry - wo bleibst du?", meinte Hermine nur. "Entschuldigung, aber Ginny brauchte Hilfe bei ihren Hausaufgabe in Zaubertränke und ich habe ihr eben geholfen. Jedoch ging das nicht schneller." "Weißt du eigentlich, warum Draco im Krankenflügel liegt?", wollte Hermine weiter wissen. "Bestimmt hat er sich mit irgendjemandem geschlagen!", erwiderte Ron gleichgültig. "Nein, Ron, das stimmt nicht. Er wurde von einem größeren Slytherin - und zwar vom Kapitän - verschlagen. Ich war heute Nachmittag bei ihm. Er ließ mich durch Albus holen.", erklärte Harry. "Seine Lippen waren blutig geschlagen und er hatte überall blaue Flecken." Hermine sah Harry entsetzt an. "Das ist ja schrecklich!", rief sie. "Warum wurde er verschlagen?" "Weil er aus dem Team austreten wollte. Er wollte nicht mehr gegen mich im Quidditch spielen." "Gehst du nachher wieder zu ihm?" Harry nickte bejahend. "Dann richte ihm doch bitte ‘Gute Besserung!’ aus." "Ja, Hermine, das werde ich." Nun endlich wandte sich Harry seinem Abendessen zu. **** Zeitsprung **** Als Harry endlich mit dem Abendessen fertig war, verließ er den Gryffindortisch wieder Richtung Krankenflügel, um bei Draco vorbei zu schauen. Ron schaute seinem besten Freund beleidigt hinterher. Er war sauer auf Draco, weil er Angst hatte, dass dieser ihm Harry als Freund wegnahm. Harry wusste dies, aber Ron musste eben lernen, dass er neben ihm auch noch andere als Freunde haben konnte und nicht immer mit ihm zusammen sein konnte. In der Eingangshalle angekommen konnte er plötzlich Schritte hinter sich vernehmen. Als er sich umdrehte, bemerkte er Ginny und Hermine, welche auf ihn zu eilten. "Wir wollten dich zu Draco begleiten!", erklärte sogleich Hermine. Harry zeigte sich einverstanden und so gingen sie zu dritt weiter zum Krankenflügel. Dort angekommen, klopfte Harry kurz. Madam Pomfrey öffnete ihnen und deutete an, dass sie leise sein sollten. Sie taten es und gingen nachhinten zu Draco’s Bett. "Hi Harry!", meinte Draco, Ginny und Hermine zuerst ignorierend. "Draco - wie geht’s dir?", erwiderte Harry, sich einen Stuhl heranziehend. "Wie sollte es mir schon gehen?!", sagte Draco. "Schrecklich! Alles tut weh!" Innerlich brodelte es bei Harry, aber nach Außen hin zeigte er es nicht. Er hatte nämlich inzwischen gelernt, seine Gefühle zu verbergen. "Warum ist eigentlich Granger bei dir? Warum ist sie nicht bei Weasley?", forschte Draco neugierig nach. "Ich wollte dich eben mal besuchen. Und nebenbei wollte ich dir ‘Gute Besserung!' wünschen.", antwortete nun Hermine. "Und was Ron betrifft: Er war sauer auf mich, dass ich es akzeptiere, dass Harry mit dir befreundet ist. Er wollte mich erst herumkommandieren, dass ich nicht zu dir gehe. Aber da habe ich ihm eine gescheuert, weil es mir gereicht hat." 'Hoffentlich ändert sich das Verhältnis zwischen Ron und Draco mal zum Guten!', dachte sich Harry. Kurz schaute Harry auf seine Armbanduhr und bemerkte, dass es schon Zeit fürs Bett war. Morgen war schließlich noch ein anstrengender Tag, bevor es dann endlich wieder Wochenende war. Und außerdem musste Harry morgen auch noch zu Albus, da dieser ihm ja etwas mitteilen wollte. "Schlaf gut, Draco!", meinte Harry. "Danke, Harry, dass du für mich ein Freund bist." Harry lächelte nur und verließ dann den Krankenflügel auf leisen Sohlen. Hermine und Ginny folgten ihm genauso leise. ****Zeitsprung**** Am nächsten Tag ging Harry zusammen mit Ginny, Ron und Hermine runter in die Große Halle zum Frühstücken. Ron und Harry hatten am Abend zuvor noch einen heftigen Streit miteinander gehabt. Der Grund dafür war, dass Ron nicht verstand, wie Harry mit Draco befreundet sein konnte. Ron hatte sich dann jedoch am folgenden Morgen bei Harry entschuldigt. Nun traf die kleine Gruppe in der Großen Halle auf einen wieder gesunden Draco, welcher ihnen zu winkte, als sich ihre Blicke trafen. Ron nahm es akzeptierend hin, dass es eben so war, dass Harry jetzt mit Draco befreundet war. 'An sich ist Draco gar nicht so schlecht!', dachte sich Ron. 'Man muss ihn nur kennen lernen.' Nach dem Frühstück begann dann der Unterricht bei Prof. McGonagall an. Beim letzten Läuten des Tages stand Harry strahlend mit dem Gedanken ans jetzt beginnende Wochenende auf. Vorm Abendessen wollte er noch wie versprochen bei Albus vorbei schauen. "Was machst du jetzt, Schatz?", wollte Ginny wissen. "Ich muss noch zu Albus Dumbledore. Er wollte mir irgendetwas mitteilen.", meinte Harry. "Ich werde jedoch versuchen, pünktlich zum Abendessen da zu sein." "Mach das, Harry!", sagte Ginny, ihm einen Kuss gebend. Dann trennten sich die Beiden, wobei Ginny zusammen mit Ron und Hermine zum Gryffindorturm hinaufstieg und Harry zum Büro des Schulleiters lief. Der Eingang beim Wasserspeier war schon offen, somit stellte sich Harry auf die Wendeltreppe und ließ sich nach oben fahren, wo er kurz an die Tür klopfte. "Herein, Harry!", kam Albus’ Ruf. Harry trat eiligst ein und wurde von einem freudigstrahlenden Schulleiter begrüßt. "Setz dich! Setz dich!", forderte er ihn auf und bot ihm dann noch von seinen Zitronenbonbons an. Harry lehnte jedoch freundlich ab. Er hatte diese Bonbons noch nie ausstehen können. "Weshalb ich dich bat, her zu kommen, ist folgendes: Ich habe ein wenig geforscht und bin in Sachen Voldemort fündig geworden. Es gibt einen Weg, wie wir ihn endgültig beseitigen können." Harry blickte seinen Schulleiter erwartungsvoll an und wartete darauf, dass dieser fortfuhr. "Harry - hast du schon mal den Namen Horkrux gehört?" "Nein, Sir." "Nun ja! Ein Horkrux ist ein Gegenstand, in welchem ein Teil des Körpers von jemandem versteckt ist. Sieh zum Beispiel das Tagebuch von Tom Riddle alias Lord Voldemort. Er hat sieben solcher Gegenstände. Ich habe hier ein Liste mit diesen Gegenständen gemacht. Gegenstand 1. Tagebuch beseitigt 2. Vorlost’s Ring beseitigt 3. ? beseitigt 4. Medaillon von Slytherin noch bestehend 5. Kelch von Hufflepuff noch bestehend 6. Nagini noch bestehend 7. in seinem Körper noch bestehend Harry las sich die Liste zweimal durch. "Und wo finden wir die vier anderen Horkruxe, Sir?", fragte Harry und bemerkte ein Lächeln auf Albus’ Gesicht. "Nagini werden wir - wie immer - bei Lord Voldemort persönlich vorfinden. Und seinen Körper können wir uns zu letzt vornehmen. Also, wo findet man das Medaillon von Slytherin und den Kelch von Hufflepuff?" "Wie schon gesagt, habe ich bisschen nachgeforscht. Und wie ich herausbekam - durch vertrauliche Quellen -, hat Voldemort anscheinend Lucius Malfoy zu seinem Gehilfen gemacht gehabt, in wessen Haus er auch seine Horkruxe aufbewahrte." "Wer ist diese vertrauliche Quelle, Sir?" "Narcissa Malfoy. Sie steht inzwischen auf unserer Seite, seit Lucius wieder in Askaban sitzt." "Sir! Aber davon stand nichts im Tagespropheten!" "Harry - Fudge möchte es nicht verkünden, da er Angst hat." "Dieser Dummkopf!", meinte Harry leise. "Kommen wir wieder zur Sache! Narcissa hat mir gesagt, dass Lucius eine Truhe habe, wo so Gegenstände drin wären. Wahrscheinlich ist dort das Medaillon und der Kelch! Am besten ist es, wenn ihr gleich morgen früh aufbrecht. Ich werde Narcissa Bescheid sagen, dass ihr sie besuchen kommt." "In Ordnung, Sir! Vielen Dank, für Ihre Forschung!" "Gern geschehen, Harry! Geh jetzt am besten in die Große Halle zum Abendessen! Deine Freunde warten bestimmt schon auf dich!" Somit ging Harry in die Große Halle, wo er noch pünktlich zum Abendessen ankam. Ron und Hermine hatten ihm einen Platz frei gehalten. "Harry - da kommst du ja gerade rechtzeitig!", meinte Ron, als er seinen Freund bemerkte. "Wo warst du eigentlich?" Harry erzählte seinen Freunden - Ginny auch, da sich diese gerade eben im selben Moment zu ihnen setzte - von seinem Besuch bei Prof. Dumbledore. "Das ist ja super, Harry!", meinte Hermine. "Aber verlieren wir dann nicht zu viel Zeit fürs Lernen?" "Ach, Hermine! Immer deine Sorgen!", neckte Ron sie. "Lass das mal Nebensache sein! Sei einfach froh, dass wir diesen Lord Voldemort endlich los werden!" Hermine erwiderte daraufhin nichts. Harry war froh, denn somit würde es keinen Streit zwischen ihnen geben. "Wir müssen nur irgendwie die anderen noch informieren! Ginny könntest du einen Teil übernehmen! Und ihr Beiden übernehmt den Rest!" "Ist schon in Ordnung, Harry! Um wieviel Uhr sollen wir morgen früh anwesend sein? Und wo treffen wir uns eigentlich?", meinte Ginny. "Nun ja! Sagen wir: Um neun Uhr am Portal. Wer nicht da ist, auf den werde ich nicht warten! Sag es den Leuten! Und jeder soll seinen Besen, seinen Umhang, paar Klamotten und eines kleines Proviant mitnehmen! Natürlich werde ich versuchen, dass wir Sonntagabend spätestens wieder hier sind, aber versprechen kann ich nichts!" "Alles klar, Harry!" **** Zeitsprung **** Harry und Ron befanden sich in ihrem Schlafsaal und waren gerade dabei, sich ihre Pyjamas anzuziehen. "Und Malfoys Mutter ist jetzt auf unserer Seite?", fragte Ron gerade zum dritten Mal. "Ja, Ron. Wenn ich es dir doch sage.", entgegnete Harry schon leicht genervt, da sein bester Freund es nicht wahr haben wollte. "Albus hat es mir so gesagt. Und er muss es doch wissen, oder?" Ron öffnete gerade seinen Mund erneut, als eine Stimme aus der Ecke des Zimmers rief: "Leute, wollt ihr nicht mal schlafen! Wir müssen morgen früh raus." Es war Neville, welcher schon in seinem Bett lag. Harry schob langsam die Vorhänge seines Bettes zur Seite, während er zu Ron meinte: "Und denk daran: Falls du und Draco einen Streit mit einem Duell anfangt, dann kann ich euch laut meiner Spielregeln aus dem Team werfen. Ich behalte euch beide im Auge." Nun legten sie sich entgültig in ihre Betten. **** Zeitsprung **** Es war Punkt neun Uhr. Harry prüfte gerade nach, ob alle da waren. Wie er jedoch feststellte fehlte jemand. Es war Draco Malfoy. Anscheinend hatte Ron es auch bemerkt, denn er meinte: "Mal wieder ist es Malfoy, der fehlt! Harry, du meintest gestern doch, dass du nicht auf diejenigen wartest, welche zu spät kommen. Warum warten wir dann auf Malfoy?!" Hätte Ron nur Legilimentik gekonnt, so hätte er sehen können, wie aufgewühlt sein Freund war. Denn Harry war hin und her gerissen, da er Malfoy nicht hier lassen wollte, aber andererseits musste er hinter seinen festgelegten Regeln stehen. Eine Minute nur nach dem Zeitpunkt des Treffens kam dann endlich Malfoy angerannt. "Entschuldigung, Harry!" "Leute, Aufbruch!", rief Harry. "Wir starten von der Treppe aus!" Somit ging die Gruppe nach draußen und bestiegen startbereit ihre Besen. Jeder hatte das Gepäck verkleinert und trug es in der Umhangtasche mit. Gerade als Harry das Zeichen zum Losflug geben wollte, eilte Albus Dumbledore aus dem Schloss auf Harry zu. "Warte Harry!", rief er. Harry gab seinen Freunden ein Zeichen zum Warten, so dass sie nochmals von ihren Besen stiegen und die Szene beobachtete, wie Albus zu Harry trat. "Harry - ich hatte vergessen, dass ich noch für euch Schutzumhänge besorgt habe. Sobald ihr sie tragt und die Kaputze aufhabt, seid ihr für andere Leute unsichtbar." Albus sprach kurz ein Wort und kurz drauf erschienen neben ihnen die erwähnten Umhänge. "Perfekt, Albus!", meinte Harry. Er winkte seine Mannschaft zu sich und verteilte an jeden von ihnen einen Umhang. Am Schluss zog er sich genauso einen - zwar den letzten übriggebliebenen - Umhang an. "Danke, Albus!", bedankte er sich nun bei seinem Schulleiter. Dieser sagte nichts, sondern lächelte nur Harry an. "Gute Reise!", sagte Albus dann noch und ging zurück in die Schule. Endlich konnte der Flug losgehen und somit bestiegen alle nochmals ihre Besen und Harry gab das Zeichen. **** Zeitsprung **** Etwa eine halbe Stunde später landeten sie in der Nähe eines Hauses. Von der Beschreibung seines Schulleiters her wusste Harry, dass es sich hier um das Haus der Familie Malfoy, also Malfoy Manor handelte. Er gab seinen Leuten das Zeichen dafür, dass sie das richtige Ziel erreicht hatten. "Leute - ich werde mit zwei Begleitpersonen ins Haus zu Mrs. Narcissa Malfoy gehen. Ihr werdet in der Zwischenzeit das Haus und die Umgebung im Auge behalten. Ron! Du wirst als mein Stellvertreter in der Zwischenzeit die Gruppe leiten. Und Hermine und Draco kommen mit mir." So ging Harry mit Hermine auf der rechten Seite und Draco auf der linken Seite zum Haus. Dort angekommen benutzte Harry den vorhandenen Türklopfer. Es dauerte einige Minuten, dann jedoch konnten sie näherkommende Schritte im Innern des Hauses hören. Endlich wurde ihnen geöffnet. "Ah, Mr. Potter. Seien Sie gegrüßt!", meinte Narcissa Malfoy, Dracos Mutter. "Kommen Sie herein!" Harry, gefolgt von Hermine und Draco, traten ins feine Haus Malfoy Manor ein. "Darf ich Sie ins Wohnzimmer bitten?!" Mrs. Malfoy ging der kleinen Gruppe vorweg. Bis jetzt hatte sie noch nicht einen Blick zu ihrem Sohn geworfen gehabt, was Harry beunruhigte. Im Wohnzimmer – einen sauberen, großräumigen Zimmer – wiss sie dann auf die Couch, welche sich dort befand. "Setzen Sie sich doch bitte, Mr. Potter! Möchten Sie irgendetwas trinken?" "Ja, bitte. Einen Orangensaft.", erwiderte Harry. "Ein Butterbier, falls sie sowas haben, Mrs. Malfoy, bitte.", meinte Hermine. "Mir bitte auch, Mutter.", sagte zu letzt Draco. Kurz verließ sie darauf das Wohnzimmer, um kurze Zeit später mit den Getränken wieder zu erscheinen. Sie stellte sie auf den Tisch und setzte sich dann zu ihnen. "Was führt Sie zu mir, Mr. Potter?", fragte sie nun. "Mr. Dumbledore hat zwar kurz erwähnt, dass es sich um meinen Mann handele, aber genaueres wollte er mir nicht sagen." "Nun, Mrs. Malfoy, wir sind hier, da wir uns auf der Suche nach zwei verbleibenden Horkruxen Lord Voldemorts befinden. Prof. Dumbledore hat mir erst gestern Abend eröffnet, dass es möglich ist - falls wir diese Horkruxe finden - dass wir Lord Voldemort endgültig vernichten können. Nun, er meinte, dass Lord Voldemort seine Horkruxe stets hier in ihrem Haus aufbewahrt habe. Stimmt dies, Mrs. Malfoy?" Narcissa Malfoy nickte zustimmend. "Ja, dies ist wahr. Er hatte es meinem Ehemann aufgebürdet, seine Horkruxe sicher in seinem Haus aufzubewahren. Damals als Lucius jedoch so unvorsichtig dies Tagebuch - so habe ich es jedenfalls gehört - in der Winkelgasse in den Kessel von Ms. Weasley warf und dieser Horkrux später zerstört wurde, da war sein Meister sehr böse mit ihm und hatte ihn bestraft. Außerdem wollte Lucius andauernd schon, dass sein Sohn Draco in seine Fußstapfen treten solle und genauso ein großer Todesser wie er werde." "Sie schweifen vom Thema ab, Mrs. Malfoy. Könnten wir vielleicht diese Horkruxe sehen?" "Ja, natürlich, Mr. Potter. Wenn Sie mir folgen würden, denn die Horkruxe befinden sich in einer Kiste auf dem Dachboden." Eiligst ging sie vorweg und stieg dann eine wackelige Treppe hinauf. Schnell folgten Harry und seine Freunde ihr. Oben angekommen hing überall in der Luft Staub. Narcissa ging erstmal hinüber und riss ein kleines Fenster auf. Sogleich wurde es bessere Luft. "So! Hier wären wir.", meinte sie und ging in eine Ecke, wo mehrere Kisten standen. Sie schaute kurz paar Kisten durch, dann jedoch hatte sie die benötigte Kiste gefunden. "Dies ist sie! Jedoch - gehen wir zuerst wieder ins Wohnzimmer. Dort finde ich es gemütlicher." Kurz verschloss sie wieder das Fenster, dann folgte sie Harry, Draco und Hermine hinunter. Im Wohnzimmer öffnete sie dann die Kiste. In ihr waren einige Sachen - wertvolle aber auch nicht so wertvolle. Sie fanden ziemlich schnell den gesuchten Kelch und das Medaillon von Slytherin. "Dieser Becher gehörte einst Lady Hufflepuff. Und das Medaillon stammt von Lord Slytherin.", meinte Mrs. Malfoy. "Ja, das weiß ich schon. Kann ich sie mir mal anschauen?" "Natürlich, Mr. Potter. - Ich mache jetzt mal eine Kleinigkeit für Sie zum Essen! Ist das Ihnen recht?" "Ja, bitte. Aber machen Sie sich unseretwegen nicht zu viel Mühe.", entgegnete Harry höflich. Dann nahm er sich den Becher und das Medaillon, um es näher anzusehen. Hermine und Draco rückten auch näher. "Und dies sollen Horkruxe sein?", fragte Hermine. "Sie sehen doch so normal aus?!" "Ja, Hermine, das sind die Horkruxe - die letzten beiden uns verbliebenen. Wir müssen sie zerstören, damit wir eine Chance haben, Lord Voldemort zu vernichten." "Ich verstehe. Aber wie willst du sie zerstören?" "Das werde natürlich ich nicht selber machen. Dazu bin ich noch zu unerfahren. Wir werden die Gegenstände mit nach Hogwarts nehmen und sie an Prof. Dumbledore überreichen." So besahen sie sich noch einige Zeit die Gegenstände genauer. Irgendwann erschien Dracos Mutter wieder im Wohnzimmer. Sie hatte Sandwiches gemacht. "Mr. Potter - was ich sie fragen wollte: Möchten Sie mit ihrer Gruppe doch nicht lieber hier übernachten. Es dunkelt demnächst schon und nach Hogwarts ist es noch ein weiter Flug.", fragte Mrs. Malfoy, als sie gerade die Teller mit den Sandwiches abstellte. "Wenn es für Sie keine zu großen Umstände macht, dann würden wir gerne hier übernachten. Für sind zu neunt.", antwortete Harry. "Nein, es macht mir keinerlei große Umstände. Da mein Mann eh zur Zeit nicht zu Hause ist, ist das Haus eh viel zu groß für mich. Ich werde dann mal kurz gehen und die Gästezimmer richten. Sie sind ja versorgt, oder?" "Ja, danke." Sie verschwand aus dem Wohnzimmer. Nun machten sich die Drei heißhungrig über die Sandwiches her, da sie zuletzt um acht Uhr gefrühstückt hatten. Nach anderthalb Stunden kam dann ihre Gastgeberin wieder zurück. "Mr. Potter - wollen wir nicht lieber ihre Freunde auch hereinholen?", fragte sie Harry sogleich. "Natürlich. Ich hatte sie nur draußen gelassen zum Bewachen des Hauses.", erwiderte Harry. "Aber das ist doch nicht nötig. Dieses Haus hat eine Alarmanlage." Harry ging kurz zur Wohnungstür, öffnete diese und rief: "Ron - ihr könnt reinkommen." Ron kam sogleich mit den restlichen Leuten an. Sie waren froh darüber, dass sie ins Haus durften, da sie - wie Harry, Hermine und Draco zuvor - auch einen großen Hunger hatten. Als sie ins Wohnzimmer traten, befanden sich dort auf dem Tisch viele neugefertigte Sandwiches. Nachdem Harry für genügend Sitzmöglichkeiten gesorgt hatte, stürzten sich seine neu dazugestoßenen Freunde heißhungrig auf die Sandwiches. Im Nu waren sie weg. "Wollen die Herren und Damen wohl etwas trinken?", fragte nun Mrs. Malfoy. Natürlich hatten sie alle Durst und somit kam es, dass Minuten später neun leere Flaschen Butterbier auf dem Tisch standen. Harry schaute kurz auf die Uhr. 'Oh! Ist es schon 18:45 Uhr? Haben wir wirklich so lange gebraucht?' "Es ist ja schon spät!", meinte Harry. "Stimmt! Aber wir kamen ja auch erst um elf Uhr hier an!", erwiderte Hermine daraufhin. "Wir sind somit schon seit fast acht Stunden hier." "Oh Mann, bin ich müde!", sagte Harry, sich streckend. "Ich gehe am besten heute früh ins Bett." Somit stand er von der Couch auf. "Mr. Potter - kommen Sie mit mir! Ich zeige Ihnen, wo Sie schlafen!", rief Mrs. Malfoy. Es ging draußen im Flur eine Treppe hinauf und einen hellerleuchteten Gang entlang nach hinten. Irgendwann hielt sie vor einer der vielen Türen. "Hier ist ihr Zimmer, Mr. Potter." Sie öffnete die Tür. Es war schönes, hellerleuchtetes Zimmer mit schönen Vorhängen. In einer Ecke stand ein Schrank und dann gab im Zimmer noch ein Himmelbett mit hellblauen Vorhängen. Mrs. Malfoy ging durchs Zimmer zu einer Tür in der Wand und öffnete diese. Sie führte zu einem Badezimmer. "Falls Sie irgendetwas benötigen sollten, Mr. Potter, dann klingeln Sie hier einfach.", erklärte sie ihm, auf eine Klingeln neben dem Bett deutend. "Danke für alles, Mrs. Malfoy." "Mr. Potter - was ich sie schon lange bitten wollte, ist folgendes: Nennen Sie mich doch einfach, wenn wir unter uns sind, Narcissa. Sie sind ein Freund meines Sohnes. Ja, er hat mir einmal in einem Brief davon geschrieben.", sprach sie ihn an. "Nennen Sie mich dann bitte auch mit dem Vornamen. Ich heiße Harry.", entgegnete er. "Also sind wir uns einig, Harry! Schlaf gut!" So ging Narcissa aus dem Zimmer und ließ einen müden Harry zurück. Es verwirrte ihn schon ein bisschen, dass Narcissa auch auf ihrer Seite stand. 'Warum hat Albus es mir erst heute gesagt? - Ach, bestimmt hatte er dafür einen bestimmten Grund.' Harry zog sich seinen Pyjama an, welchen er selbstverständlich mitgenommen hatte. Gähnend schlief er später - nachdem er sich die Zähne geputzt hatte - in seinem Himmelbett ein. **** Zeitsprung **** Am nächsten Morgen wachte Harry durch die Sonne, welche in sein Zimmer schien, auf. Er hatte vor lauter Müdigkeit vergessen gehabt, die Vorhänge zu zu ziehen. Müde streckte er sich. Plötzlich regte sich neben ihm etwas. Wie er beim Hinschauen merkte, lag dort niemand anderes als Ginny. Sie öffnete in diesem Moment ihre Augen und sah lächelnd Harry an. "Morgen, Harry!", meinte sie. "Morgen, Ginny!", entgegnete Harry. "Was tust du hier? Warum bist du nicht in deinem Bett?" "Ach, Harry! Mir war es einfach kalt! Und außerdem fühlte ich mich einsam.", erklärte Ginny. "Ist schon in Ordnung!" Harry verließ nun das Bett. Er wollte sich fertig zum Frühstücken machen. "Ich möchte nicht so spät von hier aufbrechen!", meinte Harry. "Es ist schließlich ein weiter Flug nach Hogwarts." Ginny nickte nur verstehend. Eiligst verschwand Harry mit seinen Klamotten im Bad, während Ginny noch so lange im Bett liegen blieb. Sie würde aufstehen, so bald ihr Freund wieder herauskäme. Minuten später waren so weit. Harry trat frisch gesäubert und angezogen ins Zimmer. "Wartest du, Harry?!", fragte Ginny ihn, während sie mit ihren Klamotten ins Bad ging. "Natürlich, Schatz." Er machte sich solange auf dem Bett bequem, aber es dauerte bei Ginny auch nicht lange, weshalb sie dann auch endlich nach unten gehen konnten. Natürlich trugen sie wieder wie am Vortag ihr Gepäck verkleinert bei sich. Unten im Flur wurden sie von Neville, Luna, Ron und Hermine herzlich begrüßt. Die anderen drei Mitglieder waren anscheinend noch nicht wach. In dem Moment stießen Dean und Seamus zu ihnen. Während Seamus sie alle begrüßte, grüßte Dean nur Luna und Neville. Harry, Ginny, Ron und Hermine ignorierte er einfach. "Am besten ist es, wenn wir jetzt frühstücken. Draco kommt bestimmt gleich zu uns herunter.", meinte Harry und ging voraus ins Wohnzimmer, wo er - wie er vermutet hatte - einen gedeckten Tisch vorfand. Als sie sich setzten, kam auch Narcissa mit einem Korb voller frischerwärmter Frühstücksbrötchen. Sie erkundigte sich kurz bei ihnen, was sie zu trinken wünschten, dann ging sie wieder hinüber in die Küche. Minuten später kam Narcissa dann mit den Getränken, weshalb Harry und seine Freunde anfingen zu frühstücken. Sie waren schon fast alle fertig, als endlich auch der Letzte der Mannschaft eintraf. Draco sah noch etwas müde aus, aber als er das Frühstück sah, fingen seine Augen an zu strahlen, was Harry die letzten Jahre nie in Hogwarts bemerkt hatte, da ihre Tische ja zu weit auseinander waren. "Morgen, Leute!", grüßte Draco sie, was Harry aufblicken ließ, da Draco bisher immer nur ihn gegrüßt hatte und die anderen immer ignorierte, da sie ja die ihnen befeindeten Gryffindors waren. Draco’s Gruß wurde jedoch nur von Hermine, Ginny, Luna und Harry erwidert. Aber das übersah er einfach, da er von den Gryffindors bisher ja auch noch nie gegrüßt worden war. Als sie ungefähr nach einer halben Stunde endlich alle fertig waren, scheuchte Harry sie zum Aufbruch. Keiner widersprach, da mancher von ihnen noch etwas für die Schule zu erledigen hatte und somit rasch nach Hogwarts wollte. Sie zogen sich die Kapuzen wieder über den Kopf, nachdem sie sich höflich bei Mrs. Malfoy verabschiedet hatten. Draco wollte noch kurz mit seiner Mutter reden und somit entschied Harry, dass sie draußen auf ihn warten würden. Draußen war es kalt, was aber für den Monat Februar normal war. Es dauerte nicht lange, da erschien auch schon Draco neben Harry. Er gab ihm mit einem klaren Kopfnicken zu verstehen, dass nur etwas mit seiner Mutter klären musste. Anschließend machte sich Draco startklar, was Harry sowie die anderen schon lange waren. Letzendlich gab dann Harry das Zeichen und stießen sich vom Boden ab. **** Zeitsprung **** Es war diesmal ein ziemlich unangenehmer Flug im Vergleich zum Hinflug, weil es anfing zu nieseln. Harry benutzte bei sich den Zauberspruch, welcher Wasser abweisend wirkte. Der hatte ihm schon manches Mal in den letzten Jahren geholfen, seitdem Hermine ihn damals in ihrem dritten Schuljahr an seiner Brille während des regnerischen Quidditchspiels benutzt hatte. Er hoffte jedoch, dass sie demnächst irgendwann mal beim Verbotenen Wald ankämen, denn dann wüsste er schon, dass es nicht mehr weit sei. Tatsächlich kamen sie auch zwei Minuten später dort an, was Harry aufatmen ließ. Nun mussten sie nur noch den Wald durchfliegen, was sie auch nach paar Minuten ohne Zwischenfälle hinter sich gebracht hatten. Dann landeten sie in nassen Klamotten vorm Schlossportal. Seine Freunde wollte sich sofort davon machen, aber Harry hielt sie zurück. "Wartet kurz!", meinte er. "Ich werde euch kontaktieren und sagen, was sich beim Gespräch mit Prof. Dumbledore ergeben hat! Haltet euch aber jeder Zeit bereit, falls wir irgendwo benötigt werden! Ihr könnt jetzt gehen!" Somit entließ er die Gruppe, wobei alle bis Hermine, Ron und Ginny blieben. "Kommt ihr mit zu Albus?", fragte Harry seine drei Freunde. "Natürlich!" **** Zeitsprung **** Beim Wasserspeier ankommend bemerkten sie, dass dieser offen war. Also musste der Schulleiter Besuch haben. Neugierig geworden stiegen die vier Freunde auf die Wendeltreppe und fuhren nach oben. Oben blieben sie kurz eine Weile stumm an der Tür stehen, um zu lauschen. Dann klopfte Harry an die Tür. Nach einer kurzen Zeit hörten sie wie der Schulleiter rief: "Kommt herein!" Sie traten zügig ins Büro, wo sie nicht nur den Schulleiter anfanden, sondern - wie vermutet - auch eine zweite Person, welche niemand anderes war als der Zaubereiminister Cornelius Fudge. "Ach Mr. Potter! Schön Sie wieder zu sehen!", rief Fudge erfreut. Harry erwiderte kurz den Gruß und wandte sich dann an Albus Dumbledore. "Sir, ich habe für Sie die Gegenstände mitgebracht, welche sie haben wollten. Sie sind noch in einem sehr guten Zustand.”, sprach Harry zu ihm. "Setzt euch doch erstmal!", erwiderte Albus, wobei er weitere vier Stühle herzauberte. Harry und seine Freunde nahmen dankend an und setzten sich. "Harry - Cornelius Fudge ist hier mit einer erfreulichen Nachricht für uns! Sie haben vor sieben Wochen ein paar Todesser festnehmen können - unter ihnen befanden sich der todgeglaubte Peter Pettigrew, Lucius Malfoy und Bellatrix Lestrange. Sie suchen für den Fall von Pettigrew Zeugen." "Wir wollten Sie bitten, Mr. Potter, ob Sie nicht gerne bereit wären, vor Gericht als Zeuge auszusagen. Sie wären natürlich nicht der einzige. Prof. Dumbledore hat sich schon bereit erklärt.", meldete sich Fudge zu Wort. "Wann wäre denn dies?", fragte Harry. "Es würde nächste Woche Mittwoch stattfinden! Sie können mir auch eine Zusage per Eule schicken, falls es Ihnen lieber wäre." "Ja, das mache ich. Ich schicke morgen eine Eule!" "Dann wäre das ja geklärt, Mr. Potter. Damit würde ich mich verabschieden. Es wartet noch eine Menge Arbeit im Ministerium." Cornelius Fudge reichte zuerst Harry und dann noch Albus die Hand. "Sie brauchen mich nicht zur Tür begleiten, Albus.", rief Fudge, als Albus aufstand. "Ich finde auch alleine hinaus." Sobald der Zaubereiminister das Büro verlassen hatte, wandte sich Albus Dumbledore nun seinen vier Schülern zu. "Schön! Hattet ihr eine gute Reise gehabt, Harry?" Dieser nickte nur kurz. "Gut, Harry! Kommen wir zur Sachen! Ihr habt also die besagte Dinge gefunden, wie du mir vorhin sagen wolltest?!", sprach der Schulleiter nun die Sache an. "Ja, Sir. Wir haben sie von Mrs. Malfoy bekommen. Ich habe sie hier bei mir.", antwortete Harry, wobei er nun den Becher und das Medaillon auswickelten. Sie hatten sie nämlich zum Transport in Papier eingepackt, damit sie nicht kaputt gehen würden. Harry reichte sie seinem Schulleiter hinüber. Dieser besah sie aufmerksam eine Weile. "Ja, das sind die gesuchten Gegenstände.", erwiderte er dann. "Sir? Brauchen Sie uns noch?", fragte Harry. Albus sah zu ihm, wie ob er für kurzen Moment vergessen hatte, dass sie sich noch in seinem Büro befanden. "Ehm… Nein, Harry, ich werde euch rufen, sobald ich etwas Näheres zu berichten weiß.", entgegnete er. "Danke, Sir. Schönen Tag noch!" "Tschüss! Geniesst noch den Tag!" Harry und seine Freunde erhoben sich von ihnen Stühlen und wandten sich zur Bürotür. Kurz warf Harry noch einen Blick zu Fawkes, da sah er jedoch noch einen zweiten Phönix sitzen, welchen er dann als seinen eigenen namens Flame erkannte. 'Achso, hier hält er sich auf!', dachte sich Harry. Er hatte sich nämlich schon gewundert, wo er dauert war. Im Schlafsaal sah man nie. Aber Harry war froh, dass Flame einen Gesellen hatte. Jetzt gingen die vier jedoch entgültig aus dem Büro. "Leute - was sollen wir jetzt tun?", fragte Ron, als sie unten heraustraten. "Ich würde an eurer Stelle mal daran denken, die Hausaufgaben zu machen.", meinte Hermine. "Oder habt ihr die etwa schon gemacht?!" "Nein. Na gut! Lasst uns in unseren Gemeinschaftsraum gehen! Die anderen warten bestimmt auch schon!" Nachdem sie diese Entscheidung getroffen hatten, machten sie sich auf den Weg. Im Gemeinschaftsraum ankommend wurden sie sogleich von den restlichen Gryffindors begrüßt. Von jenen, welche nicht mit auf der Expidition waren, wurden sie bestürmt, was sie getan hätten, und von jenen der Gruppe wurden sie genauso bestürmt, jedoch wollten sie wissen, was beim Gespräch herausgekommen sei. Sie wurden erst in Ruhe gelassen, als Harry meinte, dass sie es später erzählen würden, da sie jetzt Hausaufgaben zu machen hätten. Murrend ließen sie dann endlich von den vier Freunden ab, welche schließlich ihr Schulzeug aus den Schlafsälen holten und sich dann zusammen an den Tisch im Gemeinschaftsraum hockten. Sie benötigten viele Stunden, aber dann hatten sie endlich alles erledigt. Harry entschied nun, einen kleinen Besuch bei seiner Familie einzurichten und wandte sich an seine Freunde. "Ron! Hermine! Wollt ihr mit mir zu meiner Familie kommen? Ich würde sie euch gerne vorstellen?", fragte er sie. "Harry! Was ist mit mir?", warf Ginny sauer ein. "Tut mir Leid, Ginny! Aber da du noch kein Animagus bist, kann dich noch nicht mitnehmen. Tut mir wirklich Leid! Ein anderes Mal - sobald du die Fähigkeit erlernt hast, nehmen dich mit! Ich geb dir mein Ehrenwort!" Ginny sah ihn sauer an, dann jedoch zuckte sie die Achseln und meinte nur: "Ist schon in Ordnung, Harry! Ich wollte eh mich mit Luna treffen! Bis später!" "Bis später!" Ginny verließ nun den Gemeinschaftsraum. Harry wandte sich nun nochmals an Hermine und Ron. "Wollen wir losgehen?!", meinte er. Sie nickten zustimmend. Nachdem sie ihre Umhänge geholt und angezogen hatten, verließen die Aufenthaltsraum. Ihre Mitbewohner sahen ihnen sauer hinterher. "Wo wollen wir uns verwandeln?", fragte Harry seine Freunde. "Wir suchen uns ein leeres Klassenzimmer am besten, oder?", erwiderte Hermine. "Okay!" In dem nach paar Minuten gefundenen leeren Klassenzimmer verwandelten sie sich dann in ihre Animagi-Formen. Harry wählte die Wolfsfigur. Ron war ein Wiesel und Hermine ein Luchs. "Kommt, Leute.", rief Harry seine Freunde. Die Türe des Klassenzimmers mit der Tatze öffnend ging Harry voraus aus dem Zimmer, wobei seine Freunde ihm folgend. "Harry?", fragte plötzlich Ron. "Ja, Ron. Was gibt’s denn?" "Darf ich auf dir reiten? Bitte! Ich kann nicht so schnell laufen!" "In Ordnung!" Somit hüpfte Ron eiligst auf den Rücken von Harry. Als sie an Portal kamen stand dieses zu ihrem Glück offen und sie schlüpften hindurch. "Komm, Hermine! Lass uns rennen!" "Okay!" Harry’s Herz raste, da er aufgeregt war. Eigentlich hätte er es eigentlich gar nicht sein müssen, da sie ja schon manches Mal zuvor unerlaubter Weise außerhalb des Schlosses unterwegs waren. Aber es war dieses Mal ja das erste Mal, dass sie nicht in ihrer eigenen Gestalt, also als Menschen hier herumliefen. Minuten später erreichten sie dann den Rand des Verbotenen Waldes. Sofort stieß Harry ein langgezogenes Wolfsheulen von sich, womit er seinen Wolfsbruder rufen wollte. Kurze Zeit später stieß Pako zu ihnen - außer sich vor Freude, Harry wieder zu sehen. "Harry, Bruderherz! Warum hast du dich nicht sehen lassen?", meinte Pako sogleich. "Pako, das sind meine Freunde Ron und Hermine! Sie sind meiner allerbesten Freunde! Neben Ginny selbstverständlich! Aber sie konnte nicht mitkommen!" "Hallo Hermine! Hallo Ron!", begrüßte Pako die beiden nun. "Seid willkommen! Harry’s Freunde sind selbstverständlicherweise auch meine Freunde!" "Danke Pako!", erwiderte Hermine. "Ihr braucht hier im Verbotenen Wald keine Angst zu haben, solange ihr nahe bei Harry oder mir bleibt. Dann kann euch nichts und niemand etwas anhaben. Verstanden?" Beide nickten verstehend. "Harry?", wandte sich nun Pako wieder an seinen Bruder. "Wer ist eigentlich Ginny? Du hast sie gerade erwähnt!" Harry lief rot an. Man sah es zum Glück unter seinem Wolfspelz nicht. "Ginny ist meine Freundin. Wir sind zusammen. Jedoch kann Ginny nicht mit, da sie sich noch nicht verwandeln kann wie wir." "Verstehe. Wann kommt sie dann mal mit?" "Weiß nicht.", meinte Harry. "Harry - über was redet ihr denn?! meinte plötzlich Ron zu seinem Freund. "Wir haben über Ginny gesprochen!", erklärte Harry. "Leute, wir müssen jetzt erstmal zur Höhle. Ihr möchtet doch unsere Eltern kennen lernen sowie unsere Schwestern und unseren Bruder.", wandte sich Pako an Ron und Hermine. Selbstverständlich wollte diese das. Somit führten Harry und Pako die beiden durch den Wald zur Wolfshöhle, wo ihr Vater Palo Khan zusammen mit ihrer Mutter Akhuna lag. Sobald die vier Freunde kamen, erhoben sie sich, um sie zu begrüßen. "Hallo Harry! Schön, dass du uns mal wieder besuchst! Wir sehen dich ja nur so selten noch!" "Hallo Vater! Ja, es geht leider nicht öfter. Die Pflichten haben Vorrang!" "Macht nichts, mein Sohn! Solange du es gut machst, sind wir stolz auf dich!", mischte sich auch Akhuna ein. "Wo sind eigentlich unsere Geschwister Imiak, Itsi und To?", fragte Harry, da er diese nicht erblickte. "Ach! Die sind irgendwo im Wald unterwegs. Weiß der Kuckuck!" "Darf ich euch jetzt meine Freunde Ron und Hermine vorstellen?, wechselte Harry das Thema. "Willkommen, Hermine und Ron!", sprach Palo Khan nun zu Harrys Freunden. "Fühlt euch hier wie Zuhause! Harrys Freunde sind hier immer willkommen! "Danke, Mister.", meinte Hermine schüchtern. "Sagen ruhig Palo Khan zu mir! Ich halte nichts von Höflichkeitsformen. So etwas gibt es bei uns Wölfen nicht." Augenblicklich verwandelte sich Hermines schüchterner Blick in ein offenes Lächeln. "Kommt! Sie legten sich nun gemütlich vor die Höhle in einen Kreis. "Erzählt mal! Was gibt es Neues in der Menschenwelt?", wollte Palo Khan wissen. "Ach! Nicht viel! Wir haben jetzt zwei neue Horkruxe von Lord Voldemort entdeckt, aber zerstören konnten wir sie noch nicht, da wir den Zauberspruch nicht wussten. Ja, sonst. Es gibt die ganze Zeit viel Schulstress. Das ist alles." "Und was ist mit der Zeit, wo du außerhalb von Hogwarts warst?", meinte Pako nun. "Du meinst wohl die Weihnachtsferien, oder?" "Wie immer diese Zeit heißt!" "Da waren wir in Godrics Hollow gewesen! Das ist der Ort, wo ich als Baby aufgewachsen bin. Nun ja! Dort haben wir jedenfalls paar Wochen verbracht. Aber leider konnten wir nicht ungestört feiern, da uns die Todesser störten. Das sind Voldemorts Anhänger!" "Und was ist passiert?", wollte Palo Khan wissen. "Zum Glück konnte ich unsere Gruppe vorher retten. Sonst wäre etwas Schreckliches wirklich passiert! Aber ich wusste durch Zufall von dem Überfall der Todesser. So konnten meine Freunde alle aus dem Haus flüchten und sicher verstecken, während ich mich mit den Todessern beschäftigt habe. Natürlich nicht als Mensch! Ich bin als Wolf ihnen entgegen getreten, wodurch sie nicht wissen, wer mit ihnen kämpfte. Sie meinen bestimmt noch, dass sie mit einem echten Wolf gekämpft hätten!" Inzwischen war es schon später Nachmittag und es dunkelte schon langsam. "Harry!", meinte auf einmal Hermine. "Wir haben bestimmt jetzt schon das Abendessen verpasst! Lass uns lieber hoch zum Schloss gehen! Sonst wird es doch wieder zu spät!" Somit verabschiedeten sie sich alle von Harrys Familie und Pako begleitete sie noch bis zum Waldesrand. "Tschüss! Und kommt mal wieder!", rief er ihnen noch nach, während sie hoch zum Schloss liefen. Kapitel 28: Die Abschlussprüfungen ---------------------------------- Die Tage gingen vorbei. Es wurde März, dann April. Hermine begann damit, für sie Lernpläne aufzustellen, wie sie es jedes Jahr gemacht hat. Es war nicht mehr viel Zeit bis zu den Abschlussprüfungen der Siebklässler. Harry dachte wehmütig an die Zeit in Hogwarts zurück. Wo war die Zeit geblieben?! Sie waren schon sieben Jahre auf Hogwarts. Kaum zu glauben! Aber ihnen blieb keine Zeit, um traurig darüber zu sein. Denn es hieß: Lernen, lernen, lernen! Nebenbei gab es für Ginny, Ron und Harry natürlich noch Quidditchtraining, was im Hogwartsalltag jetzt auch nicht fehlte. Und dann traf sich Harry noch mit der DA zum wöchentlichen Training in der Großen Halle, welche sie von Prof. Dumbledore zur Verfügung gestellt bekommen hatten, da sie inzwischen so viele Mitglieder hatte. Gerade saßen sie mal wieder in der Bibliothek und lernten zu viert. Ginny musste auch heftig lernen, da sie in diesem Jahr viele UTZs holen musste. Somit gesellte sie sich zu unserem Trio dazu. In der Bibliothek waren sie selbstverständlich nicht allein. Da saßen noch ein paar andere Grüppchen an den anderen Tischen und lernten. Es waren jedoch fast nur Siebtklässler! Während sie so da saßen, schweiften Harry auch ab und zu mal seine Gedanken davon und er musste an den Tag zurückdenken, als er im Ministerium war. Er war dort als Zeuge bei einer Verhörung von Bellatrix Lestrange, Lucius Malfoy und Peter Pettigrew. Harry hatte dort erreicht, was er haben wollte. Nämlich, dass die drei nach Askarban geliefert werden würden, was sie verdient hatten. Als Draco dies erfuhr hatte, hatte er sich mit keinem Gesichtzucken darüber traurig gezeigt, dass sein Vater dort festsaß. Harry konnte sich denken, dass Draco sich eher noch freute, aber dieser würde es nie verraten, wie er sich fühlte. "Harry!", holte Hermine ihn wieder aus seinen Gedanken. "Was?", fragte Harry verwirrt. "Ach ja! Danke!" Hermine erwiderte nichts, sondern wandte sich wieder ihrer Arbeit zu, was Harry ihr gleich tat. Irgendwann nach Stunden streckte sich Hermine plötzlich und meinte, dass es für heute reichen würde. Somit packte sie ihr Zeug zusammen. Ron erfreut darüber, folgte ihrem Beispiel. "Leute - was sollen wir machen?", fragte Ron. "Wir könnten doch mal wieder meine Familie besuchen!", erwiderte Harry. In letzter Zeit hatten sie ab und zu mal einen Besuch im Verbotenen Wald abgehalten. Jedoch so, dass es natürlich niemand bemerkte. Denn schließlich war es immer noch verboten, außerhalb der Schule insbesondere im Verbotenen Wald unterwegs zu sein. "Darf ich dieses Mal mit?", fragte Ginny. Diese Frage hatte sie die letzten Male jedes Mal gestellt, jedoch war die Antwort immer "Nein!" gewesen. Dieses Mal sah Harry Ginny fragend an. "Wie weit bist du denn?", meinte er, in Bezug auf ihren Animagus. "Ich bin im Grunde fertig! Das hat Prof. McGonagall mir bestätigt!", sprach Ginny. "Jedoch müsste ich noch etwas mit dem Fliegen üben." "Fliegen?", kam die Frage von Ron und Hermine. "Ja, mein Animagus ist ein Falke.", erklärte Ginny ihnen. "Was?!", kam es von Ron. 'Soll ich Ginny wirklich schon erlauben, mit zu kommen!', fragte sich Harry hin und her gerissen. 'Vielleicht ist sie noch nicht gut genug im Fliegen, dann könnte ihr etwas passieren!' Anscheinend hatte Hermine die gleichen Gedanken gehabt, jedoch hatte sie sich für Ginny entschieden. "Harry!", meinte sie zu ihm. "Lass sie ruhig mitkommen! Wie heißt es nicht so schön: Übung macht den Meister! Sie braucht ja auch nicht gleich so weit hoch zu fliegen." "Na gut!", erwiderte Harry und wandte sich an Ginny. "Du kannst mitkommen!" "Juchhu!", meinte Ginny, in die Höhe springend. "Aber denk daran, es muss geheim bleiben! Selbst Luna darf es nicht wissen, sonst könnte es der Lord von ihr aus Versehen erfahren.", ermahnte Harry sie. "Klar Harry!", meinte Ginny nickend. Somit war dies geklärt. Schnell brachte jeder noch sein Schulzeug hoch in den Gryffindorturm, dann jedoch ging es los auf den Streifzug. Sie verwandelte dieses Mal nicht im Klassenzimmer, sondern vorm Schlossportal. Harry erlaubte Ginny, dass sie ein kurzes Stück des Weges noch auf seinem Rücken sitzen könne, bis sie sich an ihre Animagus-Form gewöhnt hätte. Sie war ihm dankbar dafür, da sie schon bisschen Angst vorm ersten Mal Fliegen hatte. Zwar war schon oft auf einem Besen geflogen – beim Quidditch – aber das war nicht vergleichbar mit dem Flug als Falken, bei dem keinen Besen unter sich hatte, sondern nur seine Flügel. Harry lief sanft, damit Ginny nicht von seinem Rücken fallen konnte. Ron saß dieses Mal nicht auf Harrys Rücken, sondern hatte es sich auf Hermines Rücken bequem gemacht. Kurze Zeit später, entschied sich Ginny dann für den ersten Versuch und stieß sich sachte mit den Füßen von Harrys Rücken. Es sah noch bisschen wackelig aus, aber für den ersten Versuch klappte es schon gut. Ginny!, rief Harry sie gedanklich an. Das brachte sie jedoch aus der Konzentration und sie wäre beinahe abgestürzt. Jedoch fing sie sich wieder. Bist du das, Harry?, erwiderte sie verwirrt. Ja, ich bin's. Was wolltest du denn?, fragte sie. Ich wollte dir nur sagen, dass du noch nicht so weit hoch oben fliegen sollst! Später kannst du ja machen, aber bei deinen ersten Flügen wäre es nicht so gescheit!, erklärte Harry. In Ordnung. Sie blieb noch eine Weile in der Luft und genoss das Gefühl der Freiheit. Jedoch kurze Zeit später, als Harry, Hermine und Ron gerade am Waldesrand ankamen, sank sie auch zu ihnen herab und landete wieder auf Harry’s Rücken. Kommt!, meinte Harry, als sie wieder zusammen waren. Ginny - jetzt wirst du gleich meinen Bruder kennen lernen. Sein Name ist Pako - wie ich dir bestimmt schon mal gesagt habe. Harry nutzte die Stille um ihn aus, um in der Wolfssprache Pako zu rufen. Wahrscheinlich war Pako gerade in der Nähe gewesen oder er hatte extrem beeilt, jedenfalls war er nur paar Sekunden später schon bei ihnen angekommen. Θ Hallo Bruderherz! Θ rief Pako. Θ Hi Pako! Θ erwiderte sogleich Harry. Θ Darf ich vorstellen! Das ist meine Freundin und Rons Schwester Ginny. Ron und Hermine kennst du ja schon seit unserem letzten Besuch. Wie geht es meinen Eltern? Und wie geht es meinen Geschwister und dir? Θ Θ Vater und Mutter geht es prima. Sie genießen, dass ich ihnen die Arbeit stückweise abnehme. Imiak war jetzt schon paar Mal mit mir auf Jagd. Jedoch muss er es erst noch lernen. Und Itsi und To sind noch zu jung, um mit auf die Jagd zu kommen, weshalb sie viel Zeit bei Vater und Mutter verbringen. Θ erzählte Pako, dann wandte er sich an Ginny. ∑ Sei willkommen, Ginny! Wie ich letztens Hermine und Ron sagte, werde ich dir jetzt auch sagen: Fühle dich hier wie zu Hause! Harrys Freundin soll hier nichts zuleide kommen, solange sie in Harrys bzw. meiner Nähe bleiben! ∑ ∑ Danke Pako! ∑ erwiderte Ginny erfreut. ∑ Ich bin froh, dass ich Harrys Familie kennen lernen durfte! ∑ ∑ Pako?! ∑ meinte nun Harry in der allgemeinen Tiersprache. ∑ Können wir jetzt zur Höhle gehen? ∑ ∑ Klar, Harry! ∑ antwortete Pako ihm. Erfreut brach Harry auf, wobei seine Freund Hermine und Ron ihm und Ginny folgten. Pako lief neben Harry her, während sie über dies und das unterhalten. Kurze Zeit später kamen sie dann bei der Wolfshöhle an. Erfreut kamen Palo Khan und seine Frau ihnen entgegen. Sie begrüßten zu erst ihren selten gesehenen "Sohn" Harry. Dann begrüßten sie Hermine und Ron und zuletzt noch Ginny, welche ihnen von Harry vorstellt wurde. Nachdem diese Begrüßungszeremonie beendet war, ließen sie sich in einem Kreis vor der Höhle nieder, um etwas zu plappern. Irgendwann erinnerte Hermine Harry wieder daran, wie spät es sei und dann brachen sie auf in Richtung Schloss, da es Zeit zum Abendessen war. Sie kamen rechtzeitig oben an. So vergangen noch Wochen, welche sich abwechselten mit Quidditchtraining und DA-Training. Dann folgten noch dazwischen mal ab und zu Quidditchspiele, in welchen Gryffindor selbstverständlicherweise immer gewann. Harry und Ginny war sich einig in der Sache, dass Ron sich stetig zu einem guten Hüter verbessert hatte. Und inzwischen ließ er sich längst nicht mehr von den Slytherins ablenken und fing jeden Ball ab. So gab es an jenen Abenden jeweils eine ausgiebige Party, bei welcher Harry nie fehlte. Es war schließlich immer eine gute Möglichkeit, sich vom Alltag abzulenken. An den restlichen Tagen wurde immer in den freien Stunden zwischen den Unterrichtsstunden heftig geschafft, wobei Hermine es streng anleitete. Eines Nachmittags jedoch passierte dann etwas, was die Regelung ihrer freien Zeit über den Haufen warf. Der Schulleiter kam ganz außer Atem - was erst selten passiert war - im Gemeinschaftsraum der Gryffindors an. Anscheinend wollte er zu unserem Trio, denn er kam zügigen Schrittes in ih-re Richtung geschritten. "Harry - gut, dass ihr hier seid!", rief er schnell atmend. Harry legte seine Feder aus der Hand und Hermine, Ron und Ginny taten es genauso. "Pro... Albus - was ist denn passiert?" Albus berichtete geschwind, was los war. "Es gibt von den Todessern einen Überfall auf Hogsmeade. Und wir brauchen jedermanns Hilfe." "Gut!", meinte Harry und wandte sich an seine Freunde. "Trommelt alle DA-Mitglieder zusammen!" Die drei Freunde nickten nur und eilten davon, während Harry hoch in den Jungenschlafsaal flitzte und seine Sachen holte. Es musste jetzt alles schnell gehen. Sonst würden sie zu viele Tote erleiden. 'Wir müssen ihn all für alle Male mal auslöschen!', dachte sich Harry, wusste jedoch, dass er noch nicht bereit dazu war. Zwar waren seine DA-Leute fast alle fertig mit ihrer Animagus-Figur, aber eben noch nicht alle. Und solange musste es noch warten. Es dürfte nur wenige Tage dauern, bis auch die restlichen dies geschafft hatten. Aber es war notwendig, dass sie für den Notfall dies konnten. Minuten später erschienen Hermine, Ron und Ginny wieder im Gryffindorturm. Kurz drauf hatten sie schließlich auch ihre Sachen parat und die Viere verließen den Gemeinschaftsraum gemeinsam. Hermine hatte Harry währenddessen schon erklärt, dass alle bereit seien und unten im Eingangsbereich warten würden. So war es dann auch. "Hallo Leute!", begrüßte Harry seine Gruppe. "Heute wird sich zeigen, ob ihr gut genug bei mir gelernt habt. - Los geht’s!" Ohne dass sie es abgesprochen hätten, formierte sich die Gruppe zu zweier Gruppen. Dean ging mit Seamus, Neville mit Luna, Ron mit Hermine und Ginny mit Harry. Jedoch Draco hatte niemanden, somit entschied Harry, dass Draco zu ihnen zwei kommen solle, so dass sie dann zu dritt waren. Bevor sie aufbrachen, überblickte Harry nochmals seine Gruppe und überkam Stolz. Sie trugen ihre Umhänge, welche sie von Albus bekommen hatten. Diese würden sie - solange sie die Kapuzen auf behielten - unsichtbar machen. Um disapparieren zu können, mussten sie zuerst mal von den Ländereien, da man hier nicht apparieren konnte. Harry führte seine Gruppe den Weg zum Schultor. Albus hatte ihm erklärt, wie er es öffnen könnte. Nachdem alle hindurch waren, verschloss Harry das Schultor wieder sorgfältig und wandte sich anschließend an seine Gruppe. "Leute - so bald wir in Hogsmeade seien werden, müssen wir gewappnet sein. Ihr werdet euch in zweier Gruppen zusammenschließen - so wie jetzt. Passt auf euch auf! Die Todesser nehmen keine Rücksicht auf euch! Wendet jeden Zauberspruch oder Fluch an, den ich euch seit unserer fünften Klasse beigebracht habe. Wenn jemand verwundet ist, soll derjenige versuchen hierher zu apparieren. Falls es nicht geht, dann eben nicht! Also viel Glück! Wir apparieren jetzt gemeinsam in den Honigtopf. Aber behaltet eure Kapuzen auf, sonst wird man euch sehen und meinen, dass ihr Todesser wärt. Los jetzt!" Auf Harrys Kommando disapparierten alle gleichzeitig in den Honigtopf. Hier war zurzeit nichts los, da alle Schüler in Hogwarts waren. Der einzige Mensch in dem Laden war der Verkäufer. Als er den Knall vernahm, welcher beim Apparieren verursacht wurde, blickte er sich erschrocken in seinem Laden um. Harry war sicherheitshalber hinter den Verkäufer appariert und hatte ihm seine Hand auf den Mund gepresst, bevor er seinen Freunden das Zeichen zur Enttarnung gab. "Tss!", meinte Harry zum Verkäufer. "Wir tun ihnen nichts!" Damit nahm er seine Hand vom Mund des Verkäufers. Dieser sah ihn immer noch etwas skeptisch an. "Wer sind Sie, dass Sie es wagen, hier in meinem Laden zu erscheinen?", fragte er nervös. "Kennen Sie zufällig Prof. Albus Dumbledore, Sir?", fragte Harry ihn seinerseits. "Natürlich kenne ich ihn. Wer kennt ihn nicht?!", erwiderte der Mann. "Nun ja! Albus Dumbledore schickt uns hierher! Wir sollen im Kampf helfen.", erklärte Harry. "Aber... wie können Sie helfen? Sie sind doch noch Schüler?!", meinte der Mann verwirrt. Nun trat Hermine neben Harry hin. "Entschuldigen Sie, aber erkennen Sie nicht, wen Sie vor sich haben!", meinte Hermine zu dem Verkäufer leicht verärgert. Harry blickte seine Freundin genauso leicht verärgert an, da er gerne drauf verzichtet hätte, dass dieser Mann wusste, wer er war. Der Verkäufers Augen huschten augenblicklich zu Harrys Stirn. "Sie sind Harry Potter?!", rief er daraufhin. Harry nickte nur. "Entschuldigen Sie vielmals, was ich vorhin meinte.", flüsterte er leise. "Kein Problem!", erwiderte Harry. "Entschuldige Sie uns jedoch, wir müssen jetzt weiter, sonst kommen wir noch zu spät zum Kampf." Sie verließen schleunigst den Laden, wobei sie zuerst vorsichtig hinaus späten, um sicher zu gehen, dass sich kein Todesser draußen aufhielt. Die Luft war rein! Minuten später stießen sie auf die ersten Kämpfer. Ein paar Leute des Ordens des Phönixes kämpften hier gegen die Todesser. Lucius, Bella und Peter waren zu ihrem Glück immer noch in Askarban gefangen. Es war jedoch nur eine Frage der Zeit, bis Voldemort seine Anhänger auch wieder frei bekam. Jetzt jedoch reichten erstmal die Todesser, welche da waren. Augenblicklich verteilten sie sich in Zweiergruppen und griffen die Todesser an oder unterstützten die Ordensleuten gegen die Todesser. Es dauerte nicht lange, dann hatten sie alle erledigt. Paar von den verwundeten Todessern disapparierten jedoch leider, so dass sie nicht alle hatten. Jedoch hatten sie immer noch genügend, um zufrieden mit der Arbeit zu sein. Sie verschnürten die Todesser sorgfältig und schickten dann einen Patronus zum Zaubereiministerium, um dieses zu benachrichtigen. Wie Harry erfreut bemerkte, gab es unter seinen Freunden keinen schwer verletzten, sondern nur paar blaue Flecken oder Schnittwunden, welche schnell geheilt waren. Nachdem die Angelegenheit mit dem Zaubereiministerium auch erledigt war, sammelte Harry seine Gruppe zusammen und sie disapparierten wieder zum Schultor, von wo sie Richtung Schloss hoch liefen. Oben im Schloss - es war schon später Nachmittag - begab sich die GALV augenblicklich in die Große Halle. Sie waren anscheinend die ersten, da erst vereinzelte wenige Schüler da waren. Harry und Ron schaufelten sich ihre Teller randvoll, da sie großen Hunger hatten. Hermine schüttelte nur ihren Kopf, sagte jedoch nichts. Nachdem Abendessen ging Harry sogleich in den Schlafsaal, um sich ins Bett zu legen. Er war todmüde nachdem Kampf. Sobald er im Bett lag, fielen ihm auch schon seine Augen zu. Die kommenden Tage verliefen wieder normal nach dem vorigen Schema. Und langsam näherte sich der Mai, welchem dann auch Juni folgte. Harry schlief immer schlechter, je näher seine Prüfungen kamen. Er träumte nicht von Voldemort, jedoch alles mögliche andere. Morgens saß er dann meist noch halb verschlafen am Frühstückstisch in der Großen Halle. Mitte Juni würden dann endlich die Abschlussprüfungen sein. So verlief die Zeit wie immer. Und die Tage verstrichen nach und nach. Dann war endlich Mitte Juni. Die Tage zuvor hatten ihre Lehrer ihnen kaum noch Hausaufgaben aufgegeben, damit sie die Zeit hatten zum Lernen. Hermine drängte sie immer ärger. Der Tag der Prüfungen verging eigentlich wie jeder andere, dachte sich Harry im Nachhinein, als es vorbei war. Nach seinem Gefühl hatte er alles gut gemeistert und würde somit höchstwahrscheinlich gute Noten bekommen. Hermine war mal wieder die nervöseste von ihnen. Nach den Prüfungen hatten sie jedoch auch nicht Zeit zum Faulenzen. Es blieb immer noch das letzte Quidditchspiel und das DA-Training. Harry fragte sich andauernd, wann Voldemort endlich zu schlagen würde. Eines Morgens war jedoch so weit. Als Hermine den Morgen die Zeitung aufschlug, welche sie so eben von einer Eule gebracht bekommen hatte, stieß sie einen Schrei aus. Sogleich riss Harry ihr die Zeitung aus der Hand, um zu gucken, was da stand. Todesser geflohen! Am gestrigen Tag sind die Todesser Lucius Malfoy, Peter Pettigrew und Bellatrix Lestrange mit Hilfe der Dementoren aus Askarban entflohen. Sie werden sich jetzt wohl dem Lord anschließend. Wird es jetzt die entscheidende Schlacht zwischen der guten Seite und der böse endlich geben? Was wird Harry Potter, der Junge, der überlebte, machen? Rita Kimmkorn Als Harry vom Tagespropheten aufblickte, sahen seine Freunde ihn nur an. Weder Hermine noch Ron sagten etwas, was für Ron etwas Unnormales war. "Nun gibt’s bald die Entscheidung!", meinte Harry. "Oh je!", rief Hermine nur. "Wir müssen jetzt wohl noch öfter in der DA trainieren!", sagte Ron resignierend. "Wie ob wir nicht schon jede freie Stunde üben würden." "Es gibt etwas, was ihr unbedingt lernen müsstet! Das ist das stablose Zaubern!", erwiderte Harry. "Aber Harry, so etwas kann man nicht in der Schnelle lernen.", warf Hermine ein. "Aber es muss sein, Hermine! Solange ihr nur mit Zauberstab zaubern könnt, seid ihr den Todessern und Voldemort hilflos ausgeliefert, falls sie euch entwaffnen. Versteht ihr nicht?!" Hermine nickte. "Okay, Harry. Dann müssen wir es eben versuchen." So würden sie dann jede Stunde die verbleibenden zu übenden Zauber lernen, bis mindestens jeder der GALV-Gruppe sie im Schlaf konnte. Harry hoffte inständig, dass die verbleibende Zeit noch reichen würde und dass Voldemort nicht zu früh zu schlagen würde. Denn sonst wären sie nicht gut genug vorbereitet für den entscheidenden Kampf. Die beste Nachricht wurde jedoch von Rubeus Hagrid überbracht, nachdem er nach kurzer Reise wieder nach Hogwarts kam. Er hatte nämlich seinen Verwandten den Riesen, bei welchen noch immer seine Mutter Friedwulfa lebte, einen Besuch abgestattet. Und die gute Nachricht war, dass die Riesen sich entschlossen hatten, sich Dumbledore bzw. der guten Seite im Kampf gegen das Böse anzuschließen. Aber zuerst würde es erstmal das letzte Quidditchspiel gegeben, welches gegen Slytherin stattfinden würde. Harry schlief die Nacht zum Glück friedlich, was gut für das Spiel am nächsten Morgen. Kapitel 29: Das letzte Quidditchspiel gegen Slytherin ----------------------------------------------------- Als das Quidditch-Team der Gryffindors einschließlich Ron, Ginny und Harry die Große Halle betrat, brachen die schon anwesenden restlichen Gryffindors in Jubel aus. Sie freuten natürlich alle riesig auf das Spiel gegen Slytherin. Harry musste dem nervösen Ron gut zureden, damit dieser vorm Spiel noch etwas aß. Er selbst futterte zwei Brötchen mit Wurst belegt. Und dazu trank er Kürbissaft. Er wusste ja, wie wichtig es war, dass man gut gestärkt auf dem Spielfeld erschien. Alle - sogar die Ravenclaws und Hufflepuffs - sprachen Harry und seinen beiden Freunden sowie der restlichen Mannschaft gut zu. Sie hofften auf einen Sieg von Gryffindor! Nach einer Weile dann trieb Ginny endlich das Team aus der Großen Halle! Sie mussten sich schließlich noch warm machen! Und zudem begann das Spiel eh schon in einer Viertelstunde! Harry war - wie er sich eingestehen musste - auch ein wenig aufgeregt. Aber das wollte er seinem Freund nicht auf die Nase binden! Als sie dann unten vor’m Umkleideraum angekommen waren, verabschiedete sich Hermine von ihnen. Sie hatte sie noch bis hierher begleitet. Dann betraten sie den Umkleideraum und zogen sich um. Ginny sprach noch paar beruhigende Worte auf sie ein! "Passt bitte auf, dass ihr nicht wegen Fouls erwischt werdet! Wir sind schließlich nicht die Slytherins! Und Harry: Mach, dass du den Schnatz fängst! - Viel Glück euch allen!" Dann traten sie schließlich aus dem Raum auf’s Spielfeld hinaus! Ginny vorweg – wie es sich als Kapitänin gehörte! Harry hörte dem Stadionsprecher nicht zu! Es hatte den neuen Sucher der Slytherins erblickt, der anstelle von Draco Malfoy in die Mannschaft gekommen war! Der sah nicht so aus, als ob er wirklich geeignet war für diesen Job! Er war zu groß! 'Wahrscheinlich ist es ihnen egal, ob er passend ist! Er muss nur Muskeln haben und fies genug sein!', dachte sich Harry. Das machte ihm schon etwas Unbehagen! In dem Moment hörte er die Worte von Madam Hooch: "Besteigt eure Besen! Eins! ... Zwei! ... Drei!" "Hoch!", ertönte gleichzeitig 14 Stimmen und augenblicklich stiegen 14 Besen in die Luft. Harry stieg weit hinauf und flog über den anderen hinweg, auf der Suche nach dem Goldenen Schnatz. Der andere Sucher versuchte sich immer hinter ihm zu bleiben! Das ärgerte Harry ein wenig! Und somit beschleunigte er ein wenig, um anschließend wieder langsam zu machen! So konnte der andere Sucher nicht mit ihm mithalten! "10:0 für Gryffindor!", ertönte es fünf Minuten später. Ginny hatten einen Treffer erzielt! Und so ging es weiter. Ab und zu wurde ein Tor erzielt! Inzwischen lagen die Gryffindors mit 50:40 vorne. Die Slytherins sah nicht so begeistert aus! Kurz darauf erblickte Harry endlich den Goldenen Schnatz! Er sah ihn ganz deutlich vor sich in der Luft schwirren! Jedoch bemerkte Harry nicht, dass der Slytherin-Sucher ihm nicht folgte, sonst wäre es ihm sofort komisch vorgekommen! Er flog einfach auf den Schnatz zu und in dem Moment, als er ihn packte, passierte es: Es gab einen lauten Knall! Als Harry sich in der Luft auf seinem Besen umdrehte, erblickte er dort unten auf dem Spielfeld eine Horde Todesser! Jedoch war Voldemort nicht dabei! Zum Glück hatten sie ihre Zauberstab mitgenommen! Als Harry jedoch seinen Zauberstab rausziehen wollte, traf ihn von hinten ein Klatscher in Kreuz und Harry stürzte seitlich von seinem Besen hinunter! Harry verlor das Bewusstsein, bevor er überhaupt unten ankam! ***später*** Stunden später erwacht Harry endlich wieder und bemerkt, dass er sich - wie so oft in seinem Leben - wieder mal im Krankenflügel befand. Um sein Bett rum saßen die Quidditchmannschaft einschließlich Hermine, Neville und zu Harrys Überraschung Draco. Sie sahen richtig fertig aus. Als sie bemerkten, dass Harry wach war, meinte Hermine besorgt: "Wie geht es dir, Harry?" Harry überging jedoch ihre Frage und meinte seinerseits: "Was ist passiert? Wieso liege ich hier im Krankenflügel?" Hermine sah besorgt aus. Sie erwiderte: "Als du den Goldenen Schnatz gefangst hast, sind urplötzlich Todesser auf dem Spielfeld erschienen. Du wolltest anscheinend deinen Zauberstab zücken, wurdest jedoch von Klatscher getroffen, den die Treiber Crabbe und Goyle auf Befehl des Kapitäns zu dir geschossen hatten. Er traf dich heftig im Rücken und du flogst von deinem Besen. Ein Glück, dass Prof. Dumbledore eingegriffen hat, und deinen Sturz durch einen Zauber abgefedert hat." "Ist jemandem etwas passiert? Ist jemand tot?", fragte Harry, das schlimmste befürchtend. "Es ist niemand tot! Jedoch...", fing Hermine an, brach jedoch mitten in ihrem Satz ab. "Was?", meinte Harry, sah sich unter den Anwesend um, bemerkte in dem Moment, dass eine Person vom Quidditchteam fehlte. "Wo ist Ginny?" Hermine sah besorgt zu Ron und den anderen. "Sagt es mir! Sie lebt noch, oder?", forderte Harry zu wissen. Die anderen schwiegen weiter, bis auf Hermine, die sagte: "Ja, sie lebt noch, aber sie befindet sich in den Händen der Todesser! Einer von ihnen - ich glaube, es war Lucius - hat sie sich geschnappt und ist disappariert, während die anderen Todesser uns abgelenkt haben!" Harry schlug die Hände vor’s Gesicht. "Tut mir leid, Harry!", erwiderte Hermine und nahm ihren Freund in die Arme. Kapitel 30: Ungemütliches Warten -------------------------------- Nach einer Weile stand Hermine vom Krankenbett auf und Ron setzte sich an ihre Stelle, während sie zum Büro der Krankenschwester Madame Pomfrey lief. Denn diese hatte ihr aufgetragen, sie zu rufen, falls Harry wieder wach sein sollte. "Wir werden sie schon retten, Kumpel.", meinte Ron zu seinem besten Freund und klopfte ihm auf die Schulter. "Mach dir keine Sorgen. Alles wird gut enden!" Harry nickte seinem Freund zu, jedoch mehr, um ihn zu beruhigen. Denn er selbst war sich nicht sicher über das gute Ende. 'Hoffentlich geht es dir gut, mein Schatz!', dachte Harry. Im selben Moment erschien Hermine in Begleitung von Madame Pomfrey an Harrys Krankenbett. Diese meinte, dass sie jetzt gehen sollten, denn sie müsste Harry untersuchen. So taten es auch Harrys Freunde und Hermine meinte noch zu Harry: "Wir schauen später nochmals vorbei! Wir sind im Gemeinschaftsraum!" *** Nachdem Madam Pomfrey Harry fertig untersucht hatte, meinte sie, dass sie jetzt Professor Dumbledore holen würde und er so lange warten sollte. Harry setzte sich auf sein Krankenbett, während die Krankenschwester hinaus eilte. Als sie nach fünf Minuten noch nicht zurück war, wunderte sich Harry doch ein wenig. Denn so lange konnte es doch nicht dauern, Prof. Dumbledore zu finden, oder? Oder konnte es sein, dass Prof. Dumbledore die Schule verlassen hatte? Eine Frage nach der anderen schwirrten durch Harrys Kopf und keine konnte er für sich beantworten. Weitere fünf Minuten später betrat eine besorgt aussehende Madame Pomfrey wieder den Krankenflügel. "Wo ist Prof. Dumbledore?", wollte Harry von ihr wissen, denn anscheinend war dieser nicht in der Schule. Madame Pomfrey sah ihn ratlos an und meinte: "Das weiß ich nicht, Mr. Potter. Gehen Sie jetzt zu Ihren Freunden in den Gemeinschaftsraum." So verließ Harry den Krankenflügel in Richtung Gryffindor Gemeinschaftsraum. Auf dem Weg traf er Draco, welcher meinte: "Wieder aus dem Krankenflügel, Harry." Harry erwiderte nur: "Weißt du zufällig, wo Prof. Dumbledore steckt? Er soll nicht in der Schule sein!" Draco sah ihn genauso ratlos an, wie vorher Madame Pomfrey. "Kommst du mit in den Gryffindor Gemeinschaftsraum?", fragte Harry nun. "Ja, gerne.", antwortete Draco. So gingen sie gemeinsam weiter. Am Eingang zum Gemeinschaftsraum wurden sie von einer empörten Fetten Dame empfangen. Sie sah Draco sauer an und meinte: "Was macht der hier?" "Dies ist Draco Malfoy. Er ist mein Freund.", erwiderte Harry ihr. "Aber das ist ein Slytherin!", sagte sie immer noch entsetzt. "Ist mir egal! Auch wenn ihm ein zweiter Kopf wachsen würde, er bleibt mein Freund!", meinte Harry und setzte hinzu: "Könnten wir jetzt endlich in den Gemeinschaftsraum!" Als sie eintraten, entdeckte er sogleich seine Freunde vorm Kamin sitzen. Hermine meinte: "Holt euch doch zwei Stühle rüber!" So tat sie es dann auch und setzten sich zu den anderen. "Harry, was für eine Laus ist dir denn über die Leber gelaufen? Du siehst ja aus, als wäre dir gerade eben Voldemort persönlich über den Weg gelaufen!", meinte Ron zu seinem Freund. Harry erzählte ihnen von dem Gespräch mit der Fetten Dame. "Stimmt doch, Harry!", erwiderte Ron darauf. "Draco ist und bleibt eben ein Slytherin." Harry sah ihn nur sauer an, aber erwiderte daraufhin nichts. "Wisst ihr eigentlich, wo Albus steckt?", fragte er stattdessen seine Freunde. "Keine Ahnung.", kam es sogleich zurück, dann kam Hermine jedoch ein Idee und sie meinte: "Er könnte doch wegen den Horcruxen unterwegs sein. Wir haben schließlich noch nicht alle gefunden. Oder?" "Diese zwei Gegenstände und einen letzten Horcrux müssen wir vor dem Kampf mit Lord Voldemort vernichtet haben. Der letzte Horcrux ist in Gestalt von Lord Voldemort’s Schlange Nagini immer in der Nähe von ihm. Somit können wir sie erst töten, wenn wir mit ihm zusammenstoßen. Sobald wir dann alle drei Horcruxe zerstört haben, kann ich endgültig Lord Voldemort töten.", erklärte Harry ihnen. In dem Moment kam Colin Creevey in den Gemeinschaftsraum getreten und schritt auf Harry zu, um ihm einen Zettel zu überreichen. Dazu meinte Colin: "Der ist von Prof. Dumbledore, Harry. Du sollst zusammen mit deinen Freunden zu ihm kommen." "Danke, Colin.", erwiderte Harry. "Wo Prof. Dumbledore wohl gesteckt hat?", meinte Ron neugierig. "Los, dann lasst uns nicht trödeln. Sonst erfahren wir es nie!", rief Harry daraufhin und ging schon vor zum Porträt der Fetten Dame, welche sich sogleich öffnete. *** Vor dem Wasserspeier beim Büro des Direktors angekommen, wusste Harry nicht das Passwort. Keiner seiner Freunde konnte ihm weiterhelfen. "Was sollen wir jetzt tun, um hinein zu kommen?", fragte sich Harry laut. Wie als Antwort auf seine Frage, wich der Wasserspeier vorm Eingang des Direktors zur Seite und ließ sie hinein. Auf der Wendeltreppe oben angekommen, klopfte Harry und erhielt sogleich den Befehl, dass er eintreten solle. Dort hinter seinem Schreibtisch saß niemand anderes als Albus Dumbledore und lächelte Harry und seinen Freunden entgegen, als diese eintraten. "Wo warst du, Albus?", schoss Harry sogleich die erste Frage heraus, bevor er sich überhaupt auf einem der angebotenen Stühlen vorm Schreibtisch niedergelassen hatte. "Das tut hier nichts zur Sache, Harry.", erwiderte Albus Dumbledore seinem Schüler. "Wichtiger ist, dass ich eine Lösung für unser Problem gefunden habe. Ich weiß jetzt nämlich, wie wir die Horcruxe zerstören können. Jedoch können wir es nur gemeinsam. Einer allein schafft es nicht." "Welche Sprüche benötigen wir denn?", fragte Harry neugierig. "Na gut! Wir benötigen zwei verschiedene Zaubersprüche, da wir ja zwei verschiedene Gegenstände vor uns haben.", erklärte Albus. "Für das Medaillon von Slytherin müssen wir 'Reductio maxima' verwenden und für den Becher von Hufflepuff benötigen wir 'Incendio maxima'. Die Sprüche habt ihr ja schon gelernt. Jedoch sind diese beiden Sprüche effektiver als ihre Namensvetter. Denn wie man schon am 'maxima' sehen kann, sind sie von höherer Magie. Dennoch solltet ihr sie anwenden können." Albus sah einen nach dem anderen an, ob sie es verstanden hatten. Alle nickten ihm zu. "Nun ja, stellt euch nun im Kreis um das Medaillon auf.", forderte er sie auf und stellte sich genauso in den Kreis. "Zückt eure Zauberstäb und auf drei sprechen wir gemeinsam den Spruch." Als alle bereit waren, sprach Albus: "Eins... Zwei... Drei!" "Incendio maxima", kam es von allen zu gleich. Erst geschah nichts und sie dachte schon, dass es nicht geklappt hätte, aber dann löste sich vom Medaillon ein grauer Schleier, der sich ihnen näherte. Wie versteinerte standen sie da. Albus jedoch wusste schnell, was zu tun war und rief: "Schützt euren Geist! Es ist ein Teil von Lord Voldemort! Er möchte Besitz von euch ergreifen!" Augenblicklich ertönte von jedem ein 'Protego', welches sie vorm Angriff von Lord Voldemort schützte. Dann entfernte es sich in Richtung Fenster, welches ein bisschen offen stand. "Na gut!", seufzte Albus. "Jetzt flüchtet er zu Lord Voldemort zurück! Ab jetzt wird er wissen, dass wir von seinen Horcruxe Bescheid wissen." Eine lange Zeit herrschte Stille im Raum. Niemand sprach. Dann sprach Albus wieder: "Wir müssen schnell noch den anderen Horcrux, nämlich den Becher zerstören." Sie stellten sich schnell wieder im Kreis auf, dieses Mal jedoch um den Becher von Lady Hufflepuff. Albus zählte wieder auf drei und sie riefen dann 'Reductio maxima'. Es lief genauso ab wie vorher. Jedoch als der weitere Teil Voldemorts genauso versuchte, Besitz von ihnen zu ergreifen, passierte das Schreckliche. Vielleicht hatte er sich einen Moment nicht konzentriert oder es war etwas anderes, was ihn abgelenkt hatte. Jedenfalls konnte Lord Voldemort Besitz von Ron Weasley erlangen. Er fiel blump rücklings auf den Boden und blieb liegen. Hermine schrie auf, als ihr Freund leblos liegen blieb, nahm ihn fest in die Arme und fing an zu weinen. "NEEEEIIIIN!!!", schrie Hermine. "Sterb nicht, RONALD WEASLEY! Ich lieb dich doch so!" Tränen tropfen aus ihren Augen. Harry traf es arg, als er Hermine mit Tränen in den Augen da knieen sah und Ron in den Armen hielt. "Das kannst du uns nicht antun, Tom!", schrie nun auch Harry. "Lass ihn leben!" Hermine küsste immer wieder ihren Freund Ron. Harry warf sich neben sie hin und konnte sich nicht die Tränen verkneifen. Warum musste er ihm das antun? Warum musste er ihm seinen besten Freund nehmen - den Freund, den er schon seit seinem ersten Jahr in Hogwarts kannte, mit dem er so viele Abenteuer erlebt hatte! Plötzlich passierte ein Wunder! Wie konnte das geschehen? Ron’s Brust hob und senkte sich auf einmal wieder. Hermine blieb fast das Herz im Hals stecken, als sie es bemerkte. Sie ließ Ron los und wich zurück. "Was ist los?", fragte Ron sie noch etwas benommen, als er sich auf setzte und sie alle ansah. "Oh, Ron!", meinte Hermine daraufhin nur und umarmte ihn wieder fest. "Gut!", sagte auf einmal Albus Dumbledore. "Damit wäre diese Sache auch geklärt! – Mr. Weasley sollte noch kurz bei Madam Pomfrey vorbeischauen und sich durchchecken lassen! Gute Nacht!" "Gute Nacht, Albus!", grüßte alle höflich ihren Direktor und verließen dann das Büro, um zum Krankenflügel zu gehen. Dort klopften sie leise an die Bürotür von der Krankenschwester, welche sogleich öffnete und fragte, was es gebe. Sie erklärten ihr kurz die Sachlage und gingen dann hinter Madam Pomfrey in den Krankenflügel. Diese untersuchte kurz Ron und da sie nichts an ihm feststellte, konnte er anschließend wieder den Krankenflügel zusammen mit seinen Freunden verlassen. Glücklich plaudernd machten sie sich eiligst auf den Weg zu ihrem Gemeinschaftsraum, wobei sich jedoch Draco Malfoy, welcher sich immer noch bei ihrer Gruppe befand, von ihnen trennte, um zum Gemeinschaftsraum der Slytherins zu gehen. *** Am nächsten Morgen wachte Harry in seinem Himmelbett mit dem Gedanken auf, dass sie am gestrigen Tage es geschafft hatten, zwei Horcruxe zu zerstören und somit ihrem Ziel wiederum ein bisschen näher gerückt waren. Er sprang aus seinem Bett, mit dem Gedanken Ginny zu treffen, als er ihm einfiel, dass Ginny ja gar nicht in Hogwarts war, sondern sich in den Händen Voldemorts befand. Wieso hatte sich Tom noch nicht gemeldet? Ihm seine Genugtuung entgegengebracht, da er jetzt Harrys Freundin in seiner Gewalt hatte! Schnell zog sich Harry an und ging in den Gemeinschaftsraum! Dort war noch niemand! Es war ja Sonntag! Gestern war das Quidditchspiel gegen Slytherin gewesen, bei welchem die Todesser Ginny entführt hatten! Harry konnte Ginny nicht aus den Gedanken bekommen! Er wollte sie retten! Er musste sie retten! Er sprang von dem Sessel vorm Kaminfeuer auf, wo er sich paar Minuten hingesetzt hatte. Er konnte nicht ruhig sitzen! Wie konnte er auch, wenn sich seine Ginny in den Händen von diesen bösen Todessern befand! In dem Augenblick erschien Hermine auf der Treppe vom Mädchenschlafsaal. "Wo ist Ron?", fragte sie Harry. "Er schläft noch!", erwiderte Harry. "Ich konnte einfach nicht mehr schlafen!" "Harry - ich weiß, wie du dich jetzt fühlen musst, aber verspreche mir bitte, dass du nichts unternehmen wirst, ohne uns Bescheid zu sagen! Es ist einfach zu gefährlich! Und will Voldemort das nicht gerade, dass du zu ihm kommst! Hat er nicht gerade dazu Ginny entführen lassen!" Hermine nahm ihren besten Freund in die Arme und sie standen ein Weilchen so mitten im Gemeinschaftsraum. Irgendwann löste sich Harry wieder von und sah seine beste Freundin nur dankbar an - ohne ein Wort zu sagen. "Kommt! Lasst uns zum Frühstück runtergehen!", meinte plötzlich hinter ihnen eine Stimme. "Ich habe Heißhunger!" Als Harrys Kopf herumschnellte, bemerkte er erst, dass da auf der Treppe zum Jungenschlafsaal niemand anderes als ihr Freund Ron stand. Wie lange er wohl da schon gestanden haben mochte? Aber das war doch egal! Die Hauptsache war, dass er endlich auch wach war. "Bist du endlich auch wach, du Schlafmütze?", meinte Harry zu Ron. "Ich bin halt müde gewesen!", erwiderte Ron. "Kommt jetzt!", rief auf einmal Hermine, die schon am Portrait der Fetten Dame auf sie wartete. "Sonst bekommen wir nichts mehr vom Frühstück!" *** Nach dem Frühstück ging das Trio wieder in den Gryffindorturm und setzten sich vor den Kamin. Inzwischen waren auch die restlichen Gryffindors wach und saßen in der Großen Halle beim Frühstück, so dass sie den Gemeinschaftsraum noch ein paar Minuten für sich haben würden. "Leute - was sollen wir machen?", fragte Hermine ihre Freunde. "Wir können ja bisschen Quidditch spielen!", meinte Ron. Harry erwiderte daraufhin, dass er lieber ein Buch lesen wollte und hier im Gemeinschaftsraum bleiben würde. "Aber ihr könnt ruhig auch ohne mich Quidditch spielen!" Hermine sah leicht besorgt zu Harry, worauf dieser sie fragend ansah: "Was ist los, Hermine?" "Bitte, tu aber nichts, wenn wir weg sind. Du weißt schon, was ich meine!" "Nein, Hermine, ich bin nicht so blöd." So ließen Hermine und Ron ihren Freund allein im Gemeinschaftsraum zurück. *** Harry nahm sich eines seiner Zaubererschulbücher, welches er spannend zum Lesen fand und hockte sich oben im Jungenschlafsaal auf sein Bett. Nach einer Weile überkam ihn jedoch irgendwie die Müdigkeit und er entschloß sich für ein kleines Nickerchen. Kaum hatte Harry oben in seinem Himmelbett die Augen geschlossen, befand er sich wieder einmal auf einem Friedhof. Es war jedoch nicht irgendein Friedhof, sondern der gleiche, den er auch ungewünschterweise in seinem vierten Schuljahr besucht hatte. Er erkannte ihn sofort. Wie konnte es auch anders sein? Denn er war sein seinem vierten Schuljahr schon oft in seinem Träumen hierher gekommen und langsam kannte er ihn wie seine Westentasche. Er hatte diesen Ort der Finsternis nie lieben gelernt, wie sollte er auch, wenn er hier mit ansehen musste, wie Voldemort - sein schlimmster Feind - wiederauferstanden war! Und das noch mit Hilfe von Harrys Blut! Immer noch schauderte es Harry, wenn er daran zurückdachte. Aber da gab es einen Unterschied zwischen dieser Art von Träumen und der "normalen" Träume. Denn in diesen Träumen war Harry immer Voldemort. Dieses Mal war es auch so, wie Harry in diesem Moment bemerkte. Denn er fühlte sich so wie Voldemort sich fühlen musste und konnte Voldemorts Gedanke sehen. Voldemort schritt langsam zu einem Kreis von Grabsteinen hin. Dort warteten seine Anhänger Peter Pettigrew, Lucius Malfoy, Bellatrix Lestrange und andere schon auf ihn. Nacheinander warfen sie sich vor ihm auf die Knie, um ihn zu begrüßen. Wie mochte er das! Und dann wandte sich Voldemort einem Grabstein zu. Dort war niemand anderes als Ginny Weasley festgebunden. "Herr, wie lange wird Potter diesmal warten, um seine Freundin zu befreien?", fragte plötzlich Lucius seinen Meister. "Bestimmt nicht lange! Schließlich ist sie ihm sehr viel wert!", meinte Bellatrix daraufhin laut lachend. "Wenn wir sie nur ein bisschen foltern, wird er bestimmt gleich auftauchen!", rief Voldemort laut und deutete mit seinem Zauberstab auf Ginny: "Crucio!" Harry schreckte urplötzlich aus seinem Traum auf. Es hatte ihn jemand an der Schulter gerüttelt. Es war Hermine, die neben seinem Bett saß. "Was ist los, Harry?", wollte sie wissen. Als er sie fragend ansah, meinte sie hinzufügend: "Du hast plötzlich so gezuckt im Schlaf! Hast du wieder von ihm geträumt?" Harry nickte nur. Er wollte jetzt nicht darüber reden. Nach einer Weile meinte er dann jedoch: "Er hat Ginny!" "Harry - es kann doch wieder nur ein Täuschungsversuch sein! So wie damals!", rief Hermine. "Ja, aber... wenn es doch wirklich passiert ist!", antwortete Harry ihr langsam verzweifelt. "Harry - sei vernünftig!" Hermine packte ihn an den Schultern und sah ihn an. "Lass uns zu Albus gehen!", erwiderte Harry. Zu dritt - Ron hatte sich im Gemeinschaftsraum ihnen angeschlossen - begaben sie sich zu Albus Büro. Es war schon später Nachmittag, aber die Schüler saßen immer noch draußen am See. 'Wie geht es dir, mein Schatz?!', fragte sich Harry in Gedanken. Beim Wasserspeier nannte Harry das Passwort, welches sich anscheinend noch nicht geändert hatte, und sie traten auf die Wendeltreppe, welche sich wie immer langsam nach oben bewegte. Leise klopfend warteten sie lange darauf, dass sie eingelassen werden würden. Nachdem jedoch keine Antwort von innen kam, öffneten sie vorsichtig die Tür. Es war niemand da. Enttäuscht verließen sie wieder das Büro. "Was nun?", fragte Hermine. "Gehen wir zu Mrs. McGonagall!", sagte Harry bestimmend und ging voraus. Als sie beim Büro angekommen waren, klopten sie. Nach einer Weile öffnete Prof. McGonagall ihnen und sie traten ein. "Was gibt es, Harry, Hermine und Ronald?", fragte sie, nachdem sie die Tür wieder geschlossen hatte. "Harry hatte wieder einen Traum.", fing Hermine sofort an. "Na und! Und wen hat’s dieses Mal erwischt?", meinte ihre Hauslehrerin. "Es ist niemand tot.", sprach Harry. "Ich wollte ihnen nur sagen, dass ich weiß, wo Ginny steckt." "Und außerdem wollten wir wissen, wo sich Albus zurzeit befindet?", fügte Hermine hinzu. "Albus hat zurzeit eine Besprechung mit dem Minister!", erklärte Prof. McGonagall ihnen. "Wann kommt er denn wieder?", meinte Ron nun. "Das kann euch noch nicht sagen! Es könnte sogar bis spät heute Abend sein!", entgegnete Prof. McGonagall. "Aber solange können wir nicht warten! Er kann ihr alles mögliche angetan haben! Sie könnte sogar sterben!", jammerte Harry. Prof. McGonagall sah Harry streng an. Dann meinte sie an Hermine gewandt: "Hermine - schau bitte nach Harry! Ich möchte Albus nicht sagen müssen, dass er wegen einer weiteren eigenen Dummheit gestorben ist." "Ja, Minerva.", erwiderte Hermine. "Kommt! Wir gehen zurück in den Gemeinschaftsraum!" Somit verließen sie McGonagalls Büro. Es war immer noch nicht dunkel draußen, da es ja Sommer war. Harry hatte jedoch keine Lust, nach draußen zu gehen. Er wandte seinen beiden besten Freunden zu. "Was nun? Ich kann es einfach nicht aushalten, hier warten zu müssen und nichts zu tun können.", sprach Harry zu Hermine. "Ich weiß, Harry. Aber es ist so wie Minerva gesagt hatte: Es wäre schrecklich, wenn du sterben würdest im Kampf gegen Voldemort." "Hermine - ich bin doch nicht allein und außerdem bin ich gut im Kämpfen!", rief Harry. "Du bist zwar nicht allein - schließlich ist die GALV-Gruppe einschließlich uns zweien da - aber das reicht nicht, Harry, um gegen die Übermenge von Todessern und gegen Voldemort selbst anzutreten.", erwidert Hermine. "Aber bei jedem der letzten Male, als ich auf Voldemort traf, habe ich auch ohne irgendwelche Hilfe - natürlich mit der Ausnahme von meinem zweiten Schuljahr - überlebt." "Aber du hattest - wie du oft selbst gesagt hast - immer Glück gehabt!", meinte Hermine, fast verzweifelnd. Ein langes Schweigen entstand, in welchem Harry abwartend sein Freundin ansah. Wie würde sie antworten? Dann hob Hermine resignierend den Kopf und meinte nur: "Harry - ich gebe dir lieber nach! Na gut! Was stellst du dir denn vor, das wir im Fall Ginny machen können?" Da trat ein leichtes Lächeln auf Harrys Gesicht, wie ob er schon alles geplant hätte. "Wir müssen erst einmal die GALV zusammentrommeln. Dann erkläre ich weiter!", meinte Harry und setzte sich in dem inzwischen betreten Gemeinschaftsraum in einen der Sessel vorm Kamin. "Ron - könntest du das nicht übernehmen! Ich müsste grade noch mit Hermine etwas besprechen!" Ron erwiderte daraufhin nichts, sondern zog nur eine Schnutte, während er sich auf den Weg machte, um alle Leute der GALV zusammenzusuchen. In der Zwischenzeit wandte Harry wieder seiner Freundin zu und meinte: "Hermine - ich hab so ein Art Plan, aber dazu würde ich noch das Schwert von Gryffindor benötigen." "Harry - was für einen Plan hast du?", wollte Hermine wissen. "Ich möchte Ginny befreien. Und ich bin Voldemort in nur einer Art von Kampf gewachsen. Das ist Schwertkampf. Du weißt, dass ich in einem Kampf mit dem Zauberstab nicht genug Zaubersprüche parat hätte. Dann möchte ich noch versuchen - wenn ich eh dort bin - seinen letzten Horkrux, die Schlange Nagini zu vernichten.", erklärte Harry ihr seinen Plan. "Harry - weißt du überhaupt, wie gefährlich dieser Plan ist? Schon zu versuchen, Ginny zu retten, ist gefährlich, aber dann noch das Wesen, welches Voldemort neben ihm selbst am wichtigsten ist, auszulöschen, ist fast zu gefährlich, um es riskieren zu können." "Komm, Hermine! Wir können es schaffen!", rief Harry. "Wir müssen uns beeilen, sonst kommt Ron zurück!" Somit hasteten sie wieder aus dem Gemeinschaftsraum und flitzten so schnell wie möglich durch Hogwarts zum Büro des Schulleiters. Albus war immer noch nicht zurück von der Besprechung, aber Harry fand auch allein den Gegenstand, den er benötigte. Das Schwert lag in einer der gläsernen Schränke. Harry nahm es heraus, wobei er von Fawkes und Flame, den beiden Phönixen beobachtet wurde. Dann kehrten sie eiligst mit dem Schwert – Harry hatte es sich umgegurtet, denn es besaß inzwischen seltsamerweise einen Schwertgurt – in den Gemeinschaftsraum zurück. Kaum hatten sie sich in den Sesseln nieder gelassen, als Ron mit den Mitgliedern der GALV zurückkehrte. Diese sahen Harry neugierig an. Ron hatte ihnen nicht erklären können, warum sie zu ihm kommen sollten. "Gut, dass ihr kommen konntet!", meinte Harry und stand aus seinem Sessel auf. "Es geht um folgendes: Wie ihr wisst, ist Ginny ja entführt worden." Alle nickten gleichzeitig. "Ich habe herausgefunden, wo sie ist. Jetzt müssen wir sie befreien." "Wo ist sie denn?", fragte Luna und Neville zugleich. "Sie ist bei Lord Voldemort!", erklärte Harry ihnen. "Und wie willst du sie befreien, Harry?", fragte Neville. "Darauf komme ich jetzt zu sprechen!", erklärte Harry. "Ihr müsst alle in Zweiergruppe zusammengehen. Und du, Draco, kommst zu mir in die Zweiergruppe. Anschließend werde ich euch jedem einzeln meine Erinnerung vom Zielort zeigen. Diese müsst ihr euch hundertprozentig merken. Denn dort müssen wir dann später hin disapparieren." Harry hatte es schnell geschafft, allen seine Erinnerung vom Friedhof ins Gedächtnis zu rufen. "Nun, da wir dies geschafft haben, komme ich zum nächsten Punkt. Wie gehen wir vor? Nachdem wir am Friedhof angekommen sind, werden sich die Zweiergruppen gut verteilt verstecken. Nur Draco und ich bleiben. Wir verstecken uns hinter einem Grabstab, von wo wir alles gut übersehen können, jedoch nicht von hinten überrascht werden können." Harry sah alle nacheinander an. "Gut, Leute! Holt eure Umhänge und Zauberstäbe!" Alle eilten davon und kamen kurze Zeit danach mit allem zurück. "Habt ihr alles? Gut! Dann gehen wir zum Schultor! Wir sehen uns dort!" Minuten später traf Harry sie alle pünktlich am Schultor wieder. Er gab ihnen das Signal zum Starten und alle disapparierten sie in Zweiergruppen gleichzeitig zum Friedhof. Kapitel 31: Der Endkampf ------------------------ Harry landete an dem Ort, den er zu gut kannte. Es war der Friedhof, an dem Lord Voldemort vor gut drei Jahren wieder auferstanden war. Harry konnte sich immer noch gut daran erinnern. Im Moment war jedoch anscheinend niemand außer Harry und seiner Gruppe hier anwesend. Wo mochte sich Tom mit seinen Todessern und seinem Opfer Ginny hinbegeben haben? Er musste sich davon gemacht haben, denn sonst würde Harry seine Anwesenheit sofort mit Hilfe seiner Narbe spüren. Sobald alle gelandet waren, gingen sie daran, sich geeignete Verstecke zu suchen. Es war hier schwierig, da es kaum Bäume gab, sondern eher nur Grabsteine. Harry wandte sich an den Einzigen, der noch bei ihm stand, und das war natürlich Draco Malfoy. "Kommst du?!" Sie begaben sich auf die Suche nach einem geeigneten Versteck für sie zwei, aber bevor sie damit fertig waren, geschah dies, was Harry nicht ganz lieb war. Denn plötzlich fing seine Narbe wieder an zu brennen. Er fasste sich mit der einen Hand an die Stirn und musste sich auf dem Boden hinknien, um das Gleichgewicht zu bewahren. "Was ist Harry? Ist er hier?", fragte da Draco besorgt, sich umblickend. "Versteck dich, Draco!", meinte Harry kaum noch bei Sinnen. "Er kommt!" "Nein, Harry! Ich bleibe bei dir!", erwiderte Draco, seinen Zauberstab zückend. "Na! Wen haben wir denn hier?", ertönte in dem Moment eine zu bekannte Stimme. Harry wusste auch, ohne dass er aufblickte, wer da aufgetaucht war. "Hallo Tom!", begrüßte Harry seinen Feind. "Wie geht es Ginny?" "Ihr geht es noch gut!", meinte Lord Voldemort ruhig. "Jedoch würde es ihr noch besser gehen, falls du dich mir auslieferst und tot bist!" "Da kannst du lange drauf warten!", sagte Harry durch zusammengebissene Zähne. "Harry - pass auf!", ertönte Hermines Stimme. Wahrscheinlich hatten Tom's Todesser Harrys Begleiter entdeckt. Harry fluchte leise. Lord Voldemort lachte leise. "Ah! Bist wohl nicht allein gekommen?!", meinte er zu Harry. "Ich habe dich wohl unterschätzt!" "Ach hallo, Draco!", wandte sich Lord Voldemort Harrys Freund zu. "Hallo Tom!", sagte Draco, ihn mit einer nichts-aussagenden Miene ansehend. Lord Voldemort wandte sich wieder Harry zu und meinte: "Ich gebe dir eine Stunde Zeit! Berate dich gut mit deinen Freunden, was ihr jetzt machen wollt! Wie ich schon sagte, ist das Beste, wenn du dich mir einfach auslieferst. Dann passiert Ginny nichts! Ich möchte keine unnötigen Toten verursachen!" Er gab seinen in der Nähe wartenden Todessern ein Zeichen, dass sie Harrys Freunde frei lassen sollten. "Eine Stunde, Potter!", meinte Voldemort noch, bevor er zu seinen Gefolgsleuten ging. Sogleich kamen Hermine und die anderen zu Harry und Draco gelaufen. "Was machen wir jetzt, Harry?", fragte Hermine augenblicklich. "Was wohl?! Ich werde Tom zum Duell herausfordern! Jedoch zu einem Duell mit Schwertern! Während ich ihn hinhalte, versucht einer von euch, Nagini zu töten - falls das irgendwie geht!" Hermine und die anderen nickten zustimmend zu Harrys Plan. Jedoch konnte man auf Hermines Gesicht ablesen, dass sie nicht ganz einverstanden war, aber sie schwieg weiter. Harry gab ihnen zu verstehen, dass ihre Besprechung beendet war. Während Hermine, Ron und Draco bei Harry blieben, begaben sich die anderen Vier auf die Suche nach Nagini, Tom’s Schlange. Harry spürte mit jeder weiteren verstrichenen Minute eine wachsende Unruhe. Wo blieben sie nur? Hatten sie Nagini noch nicht gefunden? Oder hatten Tom’s Todesser ihnen etwas angetan? Immer wieder sah er auf seine Armbanduhr, auf welcher sich die Zeiger langsam bewegten. Zu langsam für seine Vorstellung. Irgendwann begann er damit, auf und ab zu gehen. "Kannst du es lassen, Harry?!", meinte daraufhin Hermine schon leicht nervös. Somit setzte sich Harry auf den Boden, wobei sich seine drei Freunde zu ihm setzten. Als Harry bemerkte, dass er nur noch zehn Minuten hatte bis zum Kampf, da trafen auch zu seinem Glück seine restlichen Freunde wieder bei ihm ein. "Und? Was habt ihr herausgefunden?", wollte Harry sogleich wissen. "Harry - Nagini ist sehr gut bewacht!", antwortete Neville ihm sogleich. "Sie sitzt in einem Käfig, der dauernd von mehreren Todessern bewacht wird." "Na gut! Dann müssen wir eben diese Todesser dem Erdboden gleich machen!", meinte Harry. "Hört zu! Während ich mich mit Tom duelliere, greift ihr die Todesser an." Hermines Miene konnte Harry ablesen, dass sie seinen Plan immer noch nicht ganz toll fand. "Was ist Hermine?! Es gibt keine andere Möglichkeit! Wir müssen Nagini töten, sonst kann ich Voldemort nicht töten!", rief Harry. Endlich verändert sich Hermines Miene in Akzeptanz der Sache. So warteten sie darauf, dass die Zeit der einen Stunde vorbeiging. Nach einiger Zeit - es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor - trat ein Todesser zu ihnen. "Mein Herr lässt nachfragen, wie ihr euch entschieden habt!", sprach er, wobei sein Gesicht weiter hinter einer Maske versteckt blieb. "Richte deinem Herrn aus, dass ich mich mit ihm duellieren werde und zwar mit Schwertern und Zaubersprüchen.", antwortete Harry dem Todesser, welcher nickte. "Bitte folgen! Ich bringe dich zu meinem Herrn!", meinte der Todesser. "Der Rest möge ich warten!" Harry wurde noch von Hermine kurz umarmt und folgte dann dem Todesser. *** Währendessen wartete Lord Voldemort in der Nähe von Ginny Weasley schon leicht ungeduldig. Wie würde sich Harry entschieden haben? Voldemort wandte sich an Ginny. "Gleich kommt dein Harry, um dich zu befreien!", sprach er mit Ginny. Ihn gribbelte es innerlich schon vor Freude, weil er gleich seinen Erzfeind, welcher ihm so oft schon mit Glück entkommen war, töten konnte. Am Schluß würde Harry dann - wie vor vielen Jahren sein Vater James Potter und seine Mutter Lily Potter - vor ihm flehent auf den Knie liegen und um seines und Ginnys Leben bitten. Aber dieses Mal käme er ihm nicht mehr davon. In dem Moment traten zwei Personen vor ihn hin. Es war der Todesser, welchen er losgeschickt hatte, und Harry Potter. "Nun! Wie ist die Entscheidung ausgefallen?", wandte er sich sogleich an Harry. "Ich habe mich für ein Duell mit Schwertern und Zaubersprüchen entschieden!", antwortete Harry, ihm in die Augen blickend. "Wie mutig von dir!", erwiderte Voldemort, innerlich lachend. "Wo sind die anderen?", wandte er sich nun an den Todesser. "Die sind zurückgeblieben.", antwortete dieser. "Ich dachte, dass dies Ihr Wunsch wäre, Herr!" "Du darfst nicht denken!", meinte Voldemort wütend. "Hol sie sofort! Sonst bist du deine Zunge los!" Der Todesser stürmte sogleich davon. "Deine Freunde sollen doch mitbekommen, wie der tapfere Harry Potter von Lord Voldemort getötet wird.", sprach er wieder zu Harry, welcher zuvor die ganze Zeit während des Gespräches zwischen dem Todesser und Lord Voldemort zu seiner Ginny geblickt hatte und sich nun ihm wieder zu wandte. "Ich hätte eine Bedingung!", sprach Harry. "Achja!", meinte Voldemort. "Das wäre?" "Falls ich gegen dich siegen sollte, Tom, dann musst du Ginny frei lassen!", erklärte Harry. "Gut! Aber nur wenn du mich besiegst!", antwortete Voldemort grinsend. "Und das ist zu bestreiten!" Dann kamen auch endlich Hermine und der Rest Harrys Begleitung angeführt von dem Todesser, der sich vor Voldemort verbeugte. Hermine trat zu Harry. "Wann fängt das Duell an?", wollte sie von ihm wissen. Voldemort hatte Hermines Frage gehört und wandte sich an sie. "Da ihr alle jetzt da seid, könnte das Duell sogleich beginnen.", erwiderte er. Er gestikuliert kurz und die Todesser bildeten einen großen Kreis. Schnell versammelten sich Harrys Freunde am Rande des Kreises zwischen den Todessern an. Währenddessen stellten sich Harry und Voldemort in der Mitte des Kreises hin, einander anblickend, jedoch weit auseinander stehend. *** Hermine sah zu wie Voldemort ein Schwert heraufbeschwor und wie Harry sein Schwert aus der Scheide zog, welche er wie immer um seine Taille trug. Ihr Herz klopfte so heftig. Was wäre, wenn Harry sterben würde? Sie hatte doch Minerva versprochen, das zu verhindern. In dem Moment fiel ihr brennend heiß ein, dass Harry mal gesagt hatte, dass er Voldemort nicht töten könnte, bevor Nagini - der letzte Horcrux - vernichtet sei. Aber Nagini lebte noch! Da kam ihr eine Idee und sie wandte sich an Ron. "Ron! Wir müssen noch Nagini töten!", sprach sie zu ihm. "Stimmt!", meinte Ron. "Aber wie willst du das machen?" "Lass es uns jetzt machen!", erwiderte Hermine. "Jetzt sind alle Todesser abgelenkt!" Ron nickte schnell. Dann packte Hermine ihn an der Hand und zog ihn unauffällig davon. Sie durften sich auf keinen Fall erwischen lassen. Sonst könnten sie Harry nicht mehr helfen. Sie kamen schnell vorwärts und schließlich gelangten sie unbemerkt zum Käfig von Nagini. Davor befand sich nur zwei Todesser, welche wohl die Pflicht hatten, mit ihrem Leben zu verhindern, dass man Nagini befreien und töten würde. Sie versteckten sich in der Nähe. "Jetzt muss es schnell gehen! Du nimmst dir den einen und ich mir den anderen Todesser vor!", meinte Hermine flüsternd zu ihm. "Es darf uns niemand hören!" Ron nickte verstehend und zückte seinen Zauberstab angriffsbereit. Dann auf Hermines Nicken hin, stürmten sie los. Es ging geräuschlos und schnell vonstatten. Und dann hatten sie auch schon die toten Todesser weggeräumt. Nun ging es nur noch darum, den Käfig so schnell wie möglich zu öffnen. Hermine wandte sich mit dem Zauberstab in der Hand dem Käfig zu. Zum Glück kannte sie so viele Zaubersprüche. Viele Zaubersprüche, die die anderen gar noch nicht kannten. Sie hatten Wochen dafür in der Bibliothek gehockt und gelernt. Jetzt sollte es sich als hilfreich erweisen. Sie probierte paar wenige Zaubersprüche aus, bis endlich einer passte und das Türchen des Käfigs offen war. Nagini schlängte sich heraus und sah sie an - mit ihren großen, grünen Augen. "Serpensortia!", rief Hermine und eine Schlange kam aus ihrem Zauberstab. Diese blickte Hermine kurz an und stürzte sich dann auf Nagini. Beide Schlangen kämpften mit Zähnen gegeneinander. Jedoch war Hermines Schlange aus irgendeinem Grund größer als Nagini. Nach ein paar Minuten biss Hermines Schlange Nagini den Hals durch, so dass diese starb. Aber als sie starb, erschlüpfte aus ihrem Körper der Teil Voldemort. Endlich würde Harry Voldemort gänzlich töten können. Alle Horcruxe waren erledigt. *** Als Hermine und Ron hastig und unbemerkt wieder in die Lücke im Kreis schlüpfte, waren schon viel Zeit verstrichen. Es schien jedoch, dass niemand ihr Verschwinden bemerkt zu haben schien. Harry stützte sich gerade erschöpft mit den Händen auf die Knie. Die beiden Schwerter lagen inzwischen schon weit ab von den Kämpfern am Boden. Jetzt kämpften beide mit Zauberstäben. 'Oh, Harry!', dachte Hermine. 'Überlebe bitte diesen Kampf heil!' Voldemort wandte sich in dem Moment in Richtung von Harrys Freundin Ginny. Was hatte er jetzt vor? Hermine blickte gespannt hinüber, interessiert daran, was jetzt passieren würde. "Potter! Sieh genau hin, was ich jetzt mache!", rief Voldemort seinem Gegner zu. Voldemort deutete mit dem Zauberstab auf Ginny und öffnete den Mund. "Avada Ked-", begann Voldemort gerade den Todeszauberspruch auszusprechen. "-avra!" Gerade kurz bevor der Zauberspruch Ginny treffen konnte, stürzte sich ein Todesser aus dem Kreis vor Ginny. Hermine konnte ihren Augen nicht trauen. Welcher Todesser würde so etwas tun? Aber sie hatte es soeben mit eigenen Augen gesehen: Der Todeszauberspruch hatte anstelle von Ginny den Todesser getroffen und da erkannte sie ihn als ihm seine Maske vom Gesicht fiel. Es war niemand anderes als Peter Pettigrew, der Verräter Harrys Eltern, welchem Harry in ihrem dritten Schuljahr das Leben gerettet hatte. Hermine hatte jedoch keine Zeit lange über das Geschehene nachzudenken, denn Harry reagierte nun seinerseits. Er deutete mit seinem Zauberstab auf Voldemort und zögerte keine Sekunde. "Avada Kedavra!", rief Harry und der Zauberspruch kam aus der Spitze seines Zauberstabes. Er traf Voldemort, welcher es so nicht erwartet hatte und jetzt überrascht aussah. Augenblicklich fiel er tot um. Totenstille herrschte. Keiner konnte fassen, was soeben passiert war. Nach ein paar Minuten dann endlich kamen alle zu sich und die Todesser begannen damit vom Ort des Geschehens zu verschwinden. Harry rannte sogleich zu Ginny und band sie los. Diese lag an ihm und ihr liefen nur Tränen aus den Augen. "Ist ja gut!", meinte Harry zu ihr und hielt sie nur in seinen Armen. Dann winkte er Hermine zu sich und meinte zu ihr: "Kümmerst du dich bitte um Ginny?!" Hermine nickte und Harry ging zu dem Grabstein, wo Ginny die ganze Zeit festgebunden gewesen war. Denn dort lag noch ein toter Körper. Jener von Peter Pettigrew, welcher für Harrys Freundin sein Leben gelassen hatte. "Danke, Peter!", murmelte Harry leise, während er dem früheren Freund seines Vaters die Augen zu drückte. Dann rief er Dean und Seamus zu sich und trug ihnen auf, mit Peters Körper nach Hogwarts zurückzukehren. "Geht bitte entweder zu Albus Dumbledore oder zu Minerva McGonagall!", sprach er weiter. "Richtet aus, was hier passiert ist und dass ich sobald wie möglich nachkommen werde!" Dean und Seamus nickten nur und nahmen den Leichnam in ihre Mitte, um sogleich nach Hogwarts zu disapparieren. Kapitel 32: Harry in der Misère ------------------------------- In dem Moment, als Harry sich wieder umwandte, geschah das, womit niemand gerechnet hatte. Es gab einen lauten Knall und Leute des Ministeriums erschienen in Begleitung des Zaubereiministers Cornelius Fudge. Als er Harry erblickte, rief er seinen Leuten zu: "Erfasst ihn!" Und zu Harry meinte er: "Sie sind festgenommen, Mister Potter!" Harry sah den Zaubereiminister nicht verstehend an. "Wieso?", fragte Harry, aber dann kam ihm der Lichtblick und er sagte: "Weil ich den Unverzeihlichen Spruch benutzt habe?" "Ja, Mister Potter, Sie haben es wohl erkannt." "Aber, Minister, wissen Sie auch, wieso er ihn benutzt hat?", ertönte da Hermines Stimme. "Nein, das weiß ich nicht!", erwiderte Cornelius gleichzeitig ruhig und zornig. "Aber trotzdem kommen Sie mit, Mister Potter! Den Rest können wir auch in Askaban besprechen!" "Dann erzähl ich Ihnen jetzt mal, wieso Harry den Unverzeihlichen benutzt hat!", schrie Hermine wütend. "Er hat ihn benutzt, um Lord Voldemort zu töten!" "Das kann jeder behaupten!", erwiderte der Minister. "Jetzt ist Schluss mit Gerede! Wir verschwinden!" Die Ministeriumsleute bereiteten sich mit Harry in ihrer Mitte auf das Verschwinden vor. Gerade beim Verschwinden konnte Harry noch hören, wie Hermine rief: "Harry! Wir retten dich!" *** Die Gruppe landete in der Nähe vom Askaban, dem Aufenthalt von Schwerverbrechern. 'Aber das Gericht muss erst darüber abstimmen!', ging es Harry durch den Kopf. 'Sie können nicht...' Weiter kam Harry mit seinen Gedanken nicht. Denn in dem Moment fühlte er ein dumpfes Gefühl in seinem Körper. Es erinnerte in an sein drittes Schuljahr. 'Oh nein!', dachte Harry. Aber da kamen sie! Die Dementoren schwebten heran! Es waren so viele! Harry hörte schon die Stimmen seiner Eltern. "Nicht Harry, nicht Harry, bitte nicht Harry!" "Geh zur Seite, du dummes Mädchen ... geh weg jetzt ..." "Nicht Harry, bitte nicht, nimm mich, töte mich an seiner Stelle -" Harry kämpfte dagegen an. Er durfte noch nicht jetzt verrückt werden. Er konzentrierte sich, einen Schirm in seinem Kopf zu errichten. "Geht!", hörte er gerade noch den Minister zu den Dementoren sagen. "Es muss noch verhandelt werden, was mit ihm geschieht!" Sie verschwanden wieder! "Wir werden Sie, Mister Potter, erstmal einmal in ein einfaches Verlies bringen!", erklärte der Minister an Harry gewandt. "In paar Tagen gibt es eine Gerichtssitzung über Ihren Fall!" Die Ministeriumsleute zogen Harry weiter mit sich. Sie kamen an eine Bootsanlegestelle, wo ein Bootsmann auf sie wartete. Cornelius Fudge bedeutete Harry mit einer Handbewegung an, dass er zuerst einsteigen sollte. So tat er auch. Und als alle drin saßen, legte das Boot vom Ufer ab. Nach einer Weile - Harry kam es wie eine kleine Ewigkeit vor - kamen sie am anderen Ufer an. Der eine Wächter stieg zuerst aus, dann folgten Harry, der zweite Wächter und der Minister. Sie brachten ihn zu einem Teil von Askaban, wo es schien, dass es keine Dementoren gab. Der Minister schien seinen Gedanken erraten zu haben, denn er meinte: "Ja, das hier ist Ihr vorzeitiger Aufenthaltsort bis zur Verhandlung! Hier befinden sich keine Dementoren!" Sie hielten zuerst vor einem Raum an, der wie ein Sekretariat aussah. Der Minister ging kurz hinein. Harry konnte durch die halboffene Tür hören, wie Cornelius Fudge mit jemandem sprach. Dann trat der Minister wieder heraus und es ging weiter. Beim nächsten Halt blieben sie vor einem vergitterten Raum stehen. Den schloß der Minister auf und meinte zu Harry: "Hier ist Ihr vorübergehender Aufenthaltsraum, Mr. Potter! Die Verhandlung wird in zwei Tagen stattfinden. Wir werden sie dann abholen!" Sie ließen ihn allein in seiner Zelle allein. Harry fand es hier ungemütlich. Es war dunkel und kalt. Leider hatten ihm den Zauberstab weggenommen, sonst würde er jetzt ein kleines Feuer machen, um sich zu wärmen. Aber da kam ihm eine genauso gute Lösung. Er verwandelte sich in den Wolf. Denn das Fell würde ihn auch gut wärmen. Dann rollte er sich gemütlich auf dem Boden zusammen. 'Ach, Hermine!', dachte Harry. 'Holt mich schnell hieraus!' *** Hermine, Ron und der Rest von Harrys Begleitern sah erschrocken zu, wie Harry von den Ministeriumsleuten in die Mitte genommen wurde und verschwand. Wo würden sie ihn hinbringen? Und warum brachten sie ihn weg? Keiner von ihnen hatte den Grund wirklich kapiert. Dann sprach Hermine aus, was alle bedrückt: "Wo werden sie ihn hinbringen? - Wohl nach Askaban! Aber zuerst muss noch eine Verhandlung stattfinden!" "Aber warum bringen sie ihn nach Askaban?", fragte Luna. "Der Grund ist, dass Harry den Unverzeihlichen benutzt hat.", antwortete ihr Draco traurig. "Aber er hat ihn doch benutzt, um Voldemort zu töten!", erwiderte Luna verwirrt. "Jaaa!", meinte Draco achzelzuckend. "Das verstehe ich auch nicht so wirklich!" "Wir müssen nach Hogwarts zurück!", meinte jetzt Hermine. Die anderen nickten einverstanden. "Okay! Auf drei geht’s los!", meinte Hermine zu den anderen. "Eins! Zwei! ... Drei! Los!" Und weg waren sie. *** Albus Dumbledore war soeben von den Versammlung im Ministerium zurückkehrt. Leider war der Minister vorzeitig verschwunden. Der Grund war, dass es eine Meldung von großer Wichtigkeit gab. Anscheinend hatte jemand den Unverzeihlichen Zauberspruch benutzt. So wurde die Versammlung abgebrochen und er war heimgekehrt nach Hogwarts. Gerade war er auf dem Weg zu Minervas Büro. Als er kurz darauf dieses Büro betrat, traf er dort nicht nur auf Minerva persönlich, sondern auch noch auf sieben andere Personen, wobei sechs davon Schüler und eine Person tot war. "Hallo Minerva!", meinte Albus zu seiner Kollegin. "Hallo Albus!", erwiderte Minerva. "Setz dich doch zu uns!" So tat er auch und begrüßte noch die sechs Schüler. "Was ist der Grund für dieses Treffen?", meinte Albus, auf die Runde deutend. "Der Grund ist niemand anderes als Harry!", erklärte Minerva ihm. "Harry! Wo ist er?", fragte Albus besorgt. "Harry ist in Askaban!", meinte Hermine besorgt. "Was?", rief Albus aus. "Wieso?" Hermine erzählte nochmals die ganze Geschichte. Am Schluss seufzte Albus auf und schlug sich mit der Hand vor den Kopf. "Ach so! Deshalb musste der Minister früher weg!", meinte Albus. "Aber, Albus, wusstest du es noch nicht?", fragte Minerva ihn. Albus schüttelte verneinend den Kopf. "Was passiert jetzt?", fragte Luna Albus. "Ich gehe jetzt erstmal zu Cornelius und rede ein ernstes Wort mit ihm. Möchte jemand mitkommen?" Hermine und Ron begleiteten schließlich den Schulleiter. Die anderen wollten lieber in Hogwarts bleiben. Schließlich war es schon viel zu viel Aufregendes passiert. Die drei disappierten kurzum ins Zaubereiministerium. Dort begab sich Albus sogleich zum Büro von Cornelius Fudge. Seine Sekretärin meinte jedoch, dass Fudge noch nicht von Askaban zurück sei. Somit ging es weiter nach Askaban. Dort trafen sie im Eingangsbereich auf den Minister persönlich. "Ach, Albus!", begrüßte Cornelius den Schulleiter von Hogwarts. "Dich habe ich schon erwartet!" "Cornelius - ich muss zu Harry!", erwiderte Albus ohne Begrüßungsworte. "Wieso hast du das getan?" "Frag Potter doch erstmal, wieso er den Spruch benutzt hat!", meinte Cornelius. "Das weiß ich schon längst!", antwortete Albus ärgerlich. "Und er hatte seinen guten Grund!" *** Somit brachte Cornelius Fudge Albus, Hermine und Ron zu Harrys Zelle. Jedoch fanden sie dort keinen Harry vor. Es lag stattdessen ein leicht grauhaariger Wolf in der Zelle. Aber die drei erkannten ihn trotzdem, denn Harry hatte ihnen ja die Gestalt gezeigt. Sie zeigten jedoch kein Erkennen gegenüber Cornelius. Der Grund war, dass Harrys Animagusgestalt nicht gemeldet worden war. Und dies war verboten. "Wie kommt der Wolf hierher? Und wo ist Potter?", fragte Cornelius ärgerlich. In dem Moment regte sich Wolf und sah die vier Personen der Reihe nach an. Bei Cornelius zeigte er zornig seine schönen weißen Zähne. Dann ließ er seinen Kopf wieder auf seine Pfoten sinken. "Du musst ihn freilassen, Cornelius!", meinte Albus ruhig. "Wie ich vorhin sagte: Er hatte seinen guten Grund gehabt!" "Nein, Albus!", erwiderte Cornelius. "Was würden die Leute über mich denken?" "Sie würden dich eher für einen Dummkopf halten, wenn du Harry weiter gefangen hältst. Er hat Voldemort getötet. Vergiss das nicht!" *** Albus, Hermine und Ron verabschiedeten sich bei Cornelius und gingen. Auf dem Weg nach draußen spürte Hermine ein leichtes Kribbeln in ihrem Kopf. Es war wie ob jemand mit ihr Verbindung aufnehmen wollte. Konnte das sein? Draußen wandte sie sich kurz an Albus und erzählte ihm davon. "Du musst dich konzentrieren und an nichts anderes denken!", erklärte er ihr. So tat sie auch! "Hermine!", ertönte augenblicklich in ihrem Kopf eine Stimme. "Harry!", dachte sie. "Was ist das?" "Man nennt es Telekommunikation!", erklärte Harry. "Hör mir kurz zu!" "Ja.", rief Hermine. "Ich höre!" "Am Dienstag ist die Besprechung wegen meinem Fall! Es darf erst gar nicht dazu kommen!", meinte Harry. "Ich würde bestimmt nicht freigesprochen werden. Ich muss vorzeitig verschwinden. Ich hab auch schon einen Plan diesbezüglich. Ich werde mich als Wolf hinaus schleichen, wenn sie mir morgen was zum Essen bringen. Draußen werde ich die Gestalt verändern und nach Hogwarts fliegen. Erwartet mich im Laufe des morgigen Tages am Schultor!" Dann war die Verbindung unterbrochen. Hermine berichtete Albus und Ron von Harrys Plan. Eiligst kehrten sie nach Hogwarts zurück. Kapitel 33: Harrys Flucht ------------------------- Am nächsten Morgen kamen zwei Bedienstete zu Harrys Zelle. Sie brachten ihm das minimale Frühstück, welches Harry als Gefangener zustand. Harry war schon längst wach, doch zeigte er es nicht, während er als Wolf die beiden beobachtete. Er wartete mit halbgeschlossenen Augen den Moment ab, wenn er fliehen wollte. Die Bediensteten sahen ihn unruhig an, während der eine die Zellentür aufschloss und hindurch trat. Der zweite blieb vor der Zellentür stehen, wie um zu wachen. Im selben Moment, als der Bedienstete das Essen in der Zelle abstellte, sprang Harry blitzschnell auf und rannte hinaus. Es ging so schnell von dannen, dass die Bediensteten ihm gar nicht folgen konnten. Harry hatte sich auf dem Hinweg am Tag zuvor den Weg gut eingeprägt. So konnte er jetzt ohne Mühe den Ausgang finden. Auf seinem Weg begegneten ihm einige Bedienstete, die ängstlich schreiend wegrannten, sobald sie ihn entdeckten. Als Harry schließlich ins Freie trat und sich für kurze Zeit zurück verwandeln wollte, bemerkte er als Mensch die altbekannte Kälte. Keine Sekunde später kamen sie auch schon angeschwebt - die Dementoren! Wie Harry sie hasste! Schnell verwandelte er sich wieder, aber jetzt in ein Käuzchen. Einem Animagus konnten die Dementoren nämlich nichts anhaben. Und als Käuzchen würde er nicht so auffallen. Schnell flog Harry los. Immer weg von diesen Ungeheuern! Er fühlte sich immer noch nicht wohl von dem Treffen mit ihnen am vorigen Tag. Harry hatte gedacht, dass er es besser verkraften könne. Innerlich freute sich Harry über die gelungene Flucht, aber er wusste auch, dass er sich jetzt vor dem Ministerium gut verstecken musste - so wie Sirius es einst tat. Aber die Vorstellung darüber, wie sich das Ministerium ärgern würde, machte ihm im Moment zu große Freude. *** Ron wartete schon eine Ewigkeit am Schultor. Kurz nach dem Frühstück um 9 Uhr hatte er sich hierher begeben. Bald würde es Zeit für die Ablösung sein. Dann würde Hermine die Wache übernehmen. Er hatte schließlich schon fast eine Stunde hier gestanden und auf Harry gewartet, der jedoch noch nicht erschienen war. Ron hörte hinter sich Schritte, die näher kamen. 'Das muss Hermine sein!', dachte sich Ron. "Ron, ich bin’s, Hermine!", rief - wie zur Bestätigung - Hermine. Sie trat aus dem Wald. "Ist irgendetwas geschehen?", fragte Hermine. Ron schüttelte verneinend den Kopf. "Na gut! Du kannst zum Schloss zurückgehen. Jetzt übernehme ich!", meinte Hermine zu Ron, der sich umdrehte. In dem Moment hörten sie in der Nähe Flügelgeräusche. Dann erblickten sie ein Käuzchen, was im selben Moment, als es sie erblickte, abstürzte. Beide rannte sie los, aber als sie ankamen, lag da kein Käuzchen mehr, sondern... "Harry!", riefen Ron und Hermine gleichzeitig. Ihr Freund lag ohnmächtig vor ihnen auf dem Boden. Anscheinend war er den ganzen Weg von Askaban bis hierher als Käuzchen geflogen. Das musste ihn geschwächt haben. So konnte er sich anscheinend nur noch mit letzter Mühe zurückverwandeln, bevor er ohnmächtig wurde. Hermine beschwor schnell eine Trag hervor. Den Zauberspruch hatte sie von Madam Pomfrey gelernt. Dann legten sie Harry darauf und gingen zurück zum Schloss, wo sie ihn zum Krankenflügel brachten. *** Kurze Zeit später lag Harry in einem der weißen Krankenbetten und Madam Pomfrey untersuchte ihn. Hermine hatte ihr bereits die Situation geschildert. In einem anderen Bett lag Ginny. Sie hatte bereits den vorigen Tag hier verbracht gehabt, aber Madam Pomfrey wollte sie noch nicht gehen lassen. Sie meinte, dass Ginny noch nicht fit genug sei. In dem Moment trat Madam Pomfrey von Harrys Bett zurück. "Mister Potter hat nur ein paar blaue Flecken und Schnittwunden, welche schnell heilen werden. Ansonsten muss er sich nur von den Dementoren und dem Flug erholen. Beides hat ihn sehr ausgelaugt. In paar Tagen wird er wieder zu sich kommen.", erklärte sie Ron und Hermine. Hermine nahm sich sogleich einen Hocker und setzte sich an die Seite von Harrys Bett. Ron tat es ihr gleich, wobei er sich auf die andere Seite des Bettes setzte. "Ron - was ist, wenn der Minister hierher kommt?", fragte Hermine ihn. "Weiß nicht!", erwiderte Ron. So saßen sie eine Weile. Es ging schon dem Abend entgegen. Als Hermine auf die Uhr schaute, sah sie, dass es Zeit für das Abendessen war und meinte zu Ron: "Komm, Ron! Wir müssen zum Abendessen!" Sie ging kurz rüber zum Büro von Madam Pomfrey und sagte, dass sie später wieder kommen würden. Dann verließen sie den Krankenflügel in Richtung der Großen Halle. Dort trafen sie auf die anderen. Sie sahen besorgt aus. Sobald sie Hermine und Ron erblickten und die sich gesetzt hatten, bestürmten sie die zwei mit Fragen wegen Harry. Hermine meinte nur, dass sie jetzt in Ruhe gelassen werden wolle, weil sie Hunger habe. Ron ließ sich nicht vom Essen abhalten, sondern ignorierte einfach die ganzen Fragen, während er sich seinen Teller mit Essen voll lud. Albus, der das ganze Geschehen am Gryffindortisch beobachtet hatte, schmunzelte. Er würde später mit Hermine und Ronald reden müssen, wegen Harry. Es war im Moment einfach zu gefährlich in Hogwarts für ihn. Wenn Cornelius ihn hier fand? Minuten später sah er, dass Hermine und Ronald fertig gegessen hatten und dabei waren, den Gryffindortisch zu verlassen. Schnell begab er sich zu ihnen, um sie anzusprechen. Als Hermine Albus kommen sah, stieß sie Ron in die Seite. Der wollte sie anmotzen, aber ließ es bleiben, als er den Grund dafür sah. "Hallo Hermine! Hallo Ronald!", begrüßte Albus die beiden. "Ich möchte gerne mit euch in meinem Büro sprechen!" "Alles klar, Albus!", meinte Hermine und sie folgten ihm. Oben im Büro angekommen, bot Albus erst einmal seine Zitronenbrausebonbons an. Hermine und Ron lehnte jedoch wie immer ab. Dann bat er die beiden Platz zu nehmen. "Wie ihr euch bestimmt denken könnt, ist der Grund, weswegen ich mit euch sprechen wollte, Harry. Er muss Hogwarts verlassen! Es ist hier zu gefährlich für ihn. Ich hätte eine Idee, wo er am sichersten und am unauffindbarsten ist! Das wäre der Ligusterweg! Dort war einst schon mal sicher! Es wird auch dort niemand nach ihm suchen. Morgen begebe ich mich zu seiner Tante, um dies mit ihr zu besprechen.", meinte Albus. "In Ordnung, Albus!", meinte Hermine nickend, bevor sie weiter fragte: "Kann er dann nicht mit in den Fuchsbau? Und was passiert überhaupt mit Wurmschwanz?" "Nein, es wär dort auch nicht sicher für ihn! Und mit Wurmschwanz habe ich mich schon beschäftigt und ihn einfach ans Ministerium geschickt! Die werden schon wissen, was sie mit ihm anfangen können! Irgendwelche Fragen noch?" Hermine schüttelte verneinend den Kopf und fragte: "Können wir dann gehen? Wir sind müde!" "Okay! Gute Nacht!", sagte Albus. "Gute Nacht!", erwiderten Hermine und Ron und verließen das Büro in Richtung des Gryffindorturms. *** Am nächsten Tag begab sich Albus Dumbledore sogleich nach dem kurzen Frühstück auf den Weg zu den Dursleys. Er wusste, dass sein Besuch sie nicht erfreuen würde. Mit einem leisen Plop landete er im Ligusterweg. Auf der Straße waren keinerlei Leute zu sehen. Es war ja auch noch früh am Tag! Aber ihm war es lieber nicht gesehen zu werden! Nach dem Durchschreiten des Gartentors klopfte Albus endlich an die Haustür. Lange Zeit hörte man von drinnen nichts, aber irgendwann näherten sich Schritte von drinnen der Haustür und Vernon Dursley öffnete Albus mit einem bösen Gesicht. "Was wollen Sie?", fragte Vernon, nicht versuchend, seine schlechte Laune zu verbergen. "Ich bin hier wegen ihrem Neffen Harry Potter!", antwortete Albus höflich. "Kann ich reinkommen?!" Vernon trat zur Seite und Albus ging ins Haus. Sie gingen ins Wohnzimmer, wo sie von Petunia Dursley erwartet wurden. "Hallo, Petunia!", begrüßte Albus sie. "Ich bin hier, um mit euch wegen Harry zu reden." "Was ist mit ihm?", platzte es sogleich aus Petunias Mund. "Er lebt doch noch, oder?" "Keine Sorge, Petunia!", meinte Albus. "Ja, er lebt noch. Aber wollen wir uns nicht mal setzen, bevor ich euch alles Geschehene erzähle." Er machte sich auf einem der Sessel bequem und als alle saßen, fing er an zu erzählen. Als er zu der Stelle kam, wo Harry von Cornelius Fudge verhaftet wurde, sah Petunia ihn verwirrt an. "Was? Aber er hat den Spruch doch nur zur Not verwendet! Also um diesen Lord zu erledigen!", meinte sie. "Ja, Petunia. Aber Cornelius ist eben ein Dummkopf. Er denkt, dass es keinen Unterschied macht, aus welchem Grund man den Zauberspruch benutzt! Deshalb wurde Harry festgenommen! Aber dir sei versichert, dass Harry inzwischen schon nicht mehr in Askaban hockt. Er ist nach Hogwarts geflohen! Aber das dürft ihr niemandem sagen! Harry wird schließlich noch gesucht.", erklärte Albus Petunia. "Klar, Albus. Von uns erfährt niemand, wo Harry steckt!", versicherte Petunia ihm. "Aber warum bist du dann hier? Bist du nur gekommen, um uns das zu erzählen? Das kann ich einfach nicht glauben! Da muss noch irgendein Grund sein für dein Kommen!" "Stimmt, Petunia!", meinte Albus. "Harry kann einfach nicht in Hogwarts bleiben. Es ist zu unsicher dort für ihn! Es ist nur eine Frage der Zeit bis der Minister ihn dort findet! Ich wollte euch bitten, dass er noch ein letztes Mal bei euch sein darf! Hier ist er sicherer im Moment als in Hogwarts! Sobald die Luft dann wieder rein ist, kann er wieder zurück!" "Meinetwegen darf er gerne hier wohnen!", stimmte Petunia zu und sah zu ihrem Mann hinüber. "Was meinst du, Vernon?" Man konnte Vernon ansehen, wie er mit sich selbst kämpfte. Dann jedoch siegte eine Hälfte in ihm und er meinte: "In Ordnung, Petunia! Solange er mir aus den Augen bleibt!" "Danke, euch beiden!", sagte Albus und erhob sich wieder aus dem Sessel. "Ich bringe ihn heute Abend im Dunkeln hierher!" Dann verließ er den Ligusterweg auf demselben Weg wie er gekommen war, er disapparierte. Als Albus in Hogwarts ankam, wurde er von einigen besorgten Personen schon auf der Treppe vorm Schloss empfangen. Zu den Personen gehörten Professor McGonagall, Hermine Granger, Ronald Weasley und Ginny Weasley. Sie fingen sogleich bestürzt an zu erzählen, aber Albus konnte kaum ein Wort verstehen, denn sie sprachen alle durcheinander. Er musste erst einmal für Ruhe sorgen, wozu er die Hand hob und es sogleich ruhig wurde. "Mal mit der Ruhe!", meinte Albus. "Lasst uns doch erst einmal nach drinnen gehen!" So gingen sie alle nach drinnen und suchten sich einen freien Raum, wo sie sich hinsetzten. "Nun gut! Minerva - was ist denn vorgefallen?", fragte er sie. "Ach, Albus!", begann Minerva ihren Bericht. "Während du abwesend warst, kam der Minister nach Hogwarts, weil er nach Harry sucht. Er wollte dich sprechen, aber als ich meinte, dass du nicht zu sprechen seiest, wurde er ein wenig sauer. Weiter meinte er, dass wir Harry keinen Schutz bieten dürften, da er ein Gefangener von Askaban sei. Ich habe ihm gesagt, dass Hogwarts frei stehe, wem es Unterschlupf bieten dürfe. Dann wollte er noch Harry sehen, aber hab ihm nicht erlaubt, da er Ruhe benötigt." "Wann kommt er wieder?", wollte Albus wissen. "Der Minister kommt morgen Nachmittag wieder hierher!", erwiderte Minerva. "Was geschieht jetzt, Albus?", fragte Ginny besorgt. "Wie ich Hermine und Ronald schon sagte, kommt Harry für’s Erste zu seiner Tante und seinem Onkel! Dort ist er sicherer!", erklärte Albus. "Petunia ist einverstanden und der Onkel hat nach langem Hin und Her zu gesagt." Albus wandte sich an Hermine und meinte zu ihr: "Hermine - würdest du bitte für Harry seinen Koffer packen?" Hermine nickte nur einverstanden und stand auf, um sich sogleich darum zu kümmern. "Albus - meinst du, ob ich mit zu Harrys Tante und Onkel kommen könnte?", fragte Ginny. "Ich würde mich dann um ihn kümmern!" Albus seufzte. "Wenn du wirklich möchtest und es aushältst eine Zeit lang nicht zaubern zu dürfen!", meinte Albus. "Ich muss nämlich dazu sagen, dass zum Schutz von Harry nicht einmal gezaubert werden darf im Hause von den Dursleys! Nicht weil sie es nicht wollen, sondern das Ministerium sonst herausbekommt, wo Harry steckt." "Ich halt das schon aus!", erwiderte Ginny. "Dann kannst du mit ihm gehen!", sagte Albus. "Ich wollte ihn heute Abend in den Ligusterweg bringen. Du solltest dann auch mal deinen Koffer packen." Ginny nickte und stand wie die anderen auf. Ron und Albus begaben jedoch in Krankenflügel, während Ginny wie zuvor Hermine noch oben in den Gryffindorturm ging. Als sie an Harrys Bett traten, sahen sie, dass dieser inzwischen wach war. "Hallo, Harry!", meinte Albus. "Bis du wach?" Harry nickte und meinte: "Wo sind Hermine und Ginny?" "Die beiden sind oben im Gryffindorturm, um Ginnys Koffer und deinen Koffer zu packen. Denn du wirst für eine Weile von Hogwarts verschwinden müssen. Es ist nämlich hier zu gefährlich für dich!" Harry blickte sie beide traurig an. "Wohin werde ich gehen?", fragte er. "Das habe ich schon geregelt!", meinte Albus. "Du wirst bei den Dursleys untertauchen. Aber du wirst nicht allein dort sein. Ginny wird dich begleiten und für dich sorgen." "Gut!", sagte Harry. "Wann verlassen wir Hogwarts?" "Heute Abend bringe ich euch in den Ligusterweg.", erklärte Albus. "Ruh dich bis dahin noch ein wenig aus! Ich komme, sobald es Zeit ist, hierher zurück!" So verließ Albus den Krankenflügel wieder. Ron blieb bei Harry am Bett sitzen. *** Abends betrat Albus erneut den Krankenflügel und traf dort auf Harry, welcher schon reisebereit aussah, Ron, Ginny mit zwei Koffern, Hermine und natürlich eine entsetzt aussehende Madam Pomfrey zu. "Albus!", fing Madam Pomfrey sogleich an, als er hereinkam. "Der Junge braucht Ruhe! Er kann jetzt schlecht nach draußen!" "Beruhigen Sie sich, Poppy!", meinte Albus. "Harry muss von hier weg! Und zwar jetzt gleich!" Die Gruppe verließ still den Krankenflügel und das Schloss und ging bis hin zum Schultor, von wo Albus mit Ginny und Harry disapparieren wollte. *** Minuten später standen sie dann vor der Haustür vom Ligusterweg Nr. 4 und klopften. Nach kurzem Warten wurde ihnen geöffnet und Petunia stand in der Tür. Als sie Harry entdeckte, tat sie etwas, was Harry erst selten bei ihr erlebt hatte, denn sie umarmte ihn fest. Erst als Harry stöhnte und Albus sich räusperte, ließ sie ihn wieder los. "Petunia, können wir nicht hineingehen!", meinte Albus höflich. Sie gingen ins Wohnzimmer, wo sie auf Onkel Vernon stießen. "Guten Abend, Mr. Dursley.", grüßte Albus Harrys Onkel. Dieser sagte jedoch nichts, sondern sah ihn so wie auch Harry nur sauer an. "Was macht die hier?", fragte er eher an seine Frau gewandt und deutete auf Ginny. "Ich dachte, dass wir nur ihn aufnehmen, aber nicht noch jemand zusätzlichen." Albus räusperte sich, um sie daran zu erinnern, dass sie auch noch da waren. "Ich kann es vielleicht erklären.", sprach er. "Ginny ist wegen Harrys Pflege mitgekommen." "Haben die beiden schon...?", wollte Petunia fragen, aber sie beendete den Satz nicht. Aber Albus hatte anscheinend verstanden, was sie sagen wollte, denn er meinte: "Das musst du sie schon selbst fragen.", erklärte Albus Petunia. Dann wandte er sich an Harry und Ginny. "Kommen wir zum Wichtigsten! Harry und Ginny – am besten ist es, wenn die nächsten Wochen nicht aus dem Haus geht.", meinte Albus, fügte jedoch noch hinzu, als er sah, dass Harry protestieren wollte, "Ihr könnt jedoch trotzdem hinaus, aber dann müsst ihr euch tarnen." "In Ordnung, Albus.", sagte Harry. "Das macht mir nichts aus. Aber die ganze Zeit im Haus verbringend kriege ich einfach nicht hin." "Dann hätten wir es ja geklärt. Ich gehe dann mal wieder." Aber gerade als das Wohnzimmer verlassen wollte, drehte sich Albus noch mal um und meinte: "Denk dran, Harry, keine Eulen! Es würde zu sehr auffallen, wenn hier Eulen ein- und ausfliegen. Und keine Zaubersprüche!" Harry nickte und Albus ging. Kapitel 34: Ende des Schuljahres -------------------------------- Während Harry bei den Dursleys mit Ginny eine ruhige Zeit verlebte, hockten Hermine, Ron und die anderen Freunde im Gryffindorturm. Das Abendessen war schon vorbei und sie saßen im Gemeinschaftsraum zusammen, bis es Zeit sei, ins Bett zu gehen. Plötzlich meinte Ron zu Hermine - leise, damit es sonst niemand hörte: Hermine - sollen wir nicht mal Harrys Familie besuchen? Die fragen sich bestimmt schon, was los ist!" Hermine sah ihn für kurze Zeit nicht verstehend an. Dann verstand sie ihn jedoch und nickte. Sie erklärten den anderen, dass sie kurz draußen spazieren gehen wollten. Da es ja noch erlaubt war, nach draußen zu gehen, war es auch nicht ungewöhnlich. Sie holten sich ihre Umhänge und verließen den Gemeinschaftsraum. Draußen auf dem Hogwartsgelände verwandelten sie sich dann. Ron sprang als Wiesel auf Hermines Luchsform. Sie rannte schnell übers Gelände. Sie hoffte inständig, dass niemand sah, wohin sie gingen. Es war schließlich immer noch verboten, in den Verbotenen Wald zu gehen. Sobald sie den Wald betreten hatten, suchte Hermine in Gedanken nach Pako, Harrys Wolfsbruder. "Pako?", rief sie ihn in der allgemeinen Tiersprache. "Hermine?", kam die Antwort von Weitem. "Was gibt’s?" "Ron und ich wollte euch besuchen.", erklärte sie. "Warte kurz!", erwiderte Pako. Kurze Zeit später sprang aus einem Gebüsch nahe von ihnen ein Wolf, welchen sie als Pako erkannten. "Hallo!", meinte Pako. "Hi!", meinten Hermine und Ron. "Kommt! Ich bringe euch zu meinen Eltern. Wo ist Harry? Ist ihm etwas zugestoßen?" "Nein! Es geht ihm wieder gut.", meinte Ron, sprach dann jedoch nicht weiter, da sie vor der Wolfshöhle angekommen waren. Hier lagen Akhuna und Palo Khan. Als sie den Besuch sahen, sprangen sie auf und kamen herüber. "Hallo, Hermine! Hallo, Ron!", begrüßten die Wolfseltern die beiden. "Kommt! Macht es euch bequem!" So taten sie dann auch. "Wie geht es Harry?", fragte Palo Khan. Hermine erzählte ihm von dem Kampf mit Lord Voldemort, der Befreiung Ginnys und der anschließenden Gefangennahme durch das Ministerium. Dann erzählte sie noch, wie Harry dem Gefängnis wieder entkommen war. Palo Khan und seine Frau sahen besorgt aus. "Wo ist er jetzt?", fragte Akhuna. "Wann können wir ihn wieder sehen?" "Er ist im Moment bei seinem Onkel und seiner Tante untergetaucht. Dort ist er im Moment nur sicher. erklärte Hermine. Ich weiß nicht, wie lange er dort bleiben. Eben so lange Gefahr vom Ministerium ausgeht!", erklärte Hermine. Dann redeten sie aber noch über andere Dinge. *** Minuten waren vergangen, als Hermine plötzlich meinte, dass es Zeit für sie wäre, zum Schloss zurückzukehren. So verabschiedeten sie sich und Pako brachte sie zum Rand des Waldes, von wo sie das Schloss schon sehen konnten. Sie hatten Glück, als sie zum Schlossportal kamen, denn dort stand die Tür einen Spalt offen, so dass sie ohne Probleme reinkommen konnten. Aber jetzt hieß es vorsichtig zu sein, da sie nicht erwischt werden sollten. Nachdem sie unbemerkt zum Gryffindorturm gelangt waren und dort der Fetten Dame das Passwort genannt hatten - sie hatte sie wütend angeschaut -, gingen sie getrennten Weges in ihre Betten. *** Am nächsten Morgen trafen sich Hermine und Ron - beide sahen müde aus - im Gemeinschaftsraum. Heute Abend würde das Abschiedsmahl stattfinden, denn heute war der letzte Tag in Hogwarts. "Kaum zu glauben, dass heute der letzte Tag ist!", meinte Ron, sich den Schlaf aus den Augen reibend. Hermine nickte nur zustimmend. "Was sollen wir noch mit der Zeit anfangen?", fragte Ron weiter. "Ich wollte nach dem Frühstück in die Bibliothek!", erwiderte Hermine. "Okay! Ich komme mit!" Somit verließen sie den Gryffindorturm, um zu frühstücken. Unten in der Großen Halle waren schon alle anderen Schüler versammelt. Es schien, als wollten sie den letzten Tag noch einmal voll ausnutzen, bevor sie dazu keine Gelegenheit mehr hatten. Als Hermine sich hinsetzte, kamen auch gerade die Posteulen. Hermines Schuleule bracht ihr wie jeden Tag den gewünschten Tagespropheten. Seit diese Rita Kimmkorn nicht mehr schrieb, waren sehr gute Artikel drin. Sie nahm der Eule die Zeitung ab und steckte das geforderte Geld in den Beutel am Fuß der Eule, worauf diese mit den anderen Eulen aus der Halle davonflog. Als sie dann auf die erste Seite blickte, stach ihr schon der erste Artikel groß ins Auge. Minister weigert sich, Harry Potter frei zu sprechen! Volk macht Stress! Minister Cornelius Fudge weigert sich, den Gefangenen Harry Potter frei zu sprechen! Der Grund ist, dass Harry Potter den Unverzeichlichen Spruch benutzt habe. Fudge möchte keinen Unterschiede machen, wer aus welchem Grund den Spruch benutzt. Das Volk ist gegen die Festnahme von Harry Potter. Nach den Gerüchten habe Harry Potter den Spruch im Kampf gegen Du-weißt-schon-wer verwendet. Das Volk fordert nun vom Minister die Freilassung von Harry Potter oder den Rücktritt. Weiteres gibt es im nächsten Tagespropheten! Hermine hielt Ron den Artikel hin, damit dieser ihn durchlas. Als Ron fertig gelesen hatte, meinte er nun: "Dieser Idiot!" Hermine nickte zustimmend, nahm ihm die Zeitung ab und wandte sich ihrem Frühstück zu. Wenn sie so nachdachte, wurde sie sich bewusst, dass sie sich all die Jahre diesen letzten Tag anders vorgestellt hatte. Sie hatten immer gedacht, dass sie diesen Tag mit Harry und Ron gemeinsam und nicht nur mit Ron erleben würde. Und jetzt musste Harry mit Ginny im Ligusterweg hocken und Hermine und Ron würden morgenfrüh zum Fuchsbau fahren. *** Nachdem sie gefrühstückt hatten, verbrachten Hermine und Ron den restlichen bis zum späten Nachmittag in der Bibliothek. Als es bereits 18 Uhr war, gingen sie nach oben in den Gryffindorturm, um zu packen und sich etwas anderes anzuziehen. Gegen 18:30 Uhr gingen sie nach unten in die Große Halle, wo schon die meisten Schüler saßen. So kurz vor 19 Uhr stand Prof. Dumbledore von dem Stuhl auf und es wurde mucksmäuschenstill in der Großen Halle. "Wieder ist ein Jahr vergangen! Und wieder müssen wir Schüler verabschieden! Aber es kommen ja neue, die diesen Platz einnehmen werden! Liebe Siebtklässler, genießt dieses letzte Festmahl in Hogwarts! Denn es ist euer letztes! Das Essen soll eröffnet sein!" Alle Schüler sowie Lehrer griffen erfreut zu, als das Essen vor ihnen erschien. Sie wollten es noch einmal genießen, bevor sie am nächsten Tag in den Hogwartsexpress steigen müssten. *** Am nächsten Morgen musste Hermine Ron wecken, damit dieser nicht noch den Hogwartsexpress verpassen würde. Es dauerte eine Ewigkeit und zuletzt zog Hermine ihm einfach die Bettdecke weg, wodurch Ron dann endlich fluchend aufwachte. "Bist du endlich wach, du Schlafmütze!", meinte Hermine. "Was ist denn los?", wollte Ron augenreibend wissen. "Willst du etwa den Hogwartsexpress verpassen?!", erwiderte Hermine nur und ging aus dem Jungenschlafsaal, in dem außer ihnen beiden keiner mehr war, weil alle anderen schon im Großen Saal frühstückten. Nochmals fluchend sprang Ron aus dem Bett und suchte seine Klamotten zusammen, um eiligst ins Bad zu gehen. Als er dann endlich im Gemeinschaftsraum mit seinem Zeug erschien, blickte Hermine ihn verärgert an. "Na endlich!", rief sie und sie gingen nach unten zum Frühstück. *** Nachdem Hermine und Ron fertig mit ihrem hastigen Frühstück waren - denn es war kaum noch Zeit bis zur Abfahrt des Zuges - nahmen sie ihr Gepäck und gingen zu einer der Kutschen, welche sie zum Bahnhof fahren würden. Am Bahnhof wartete auch der Hogwarts Express und sie stiegen ein. In paar Minuten würde es dann los gehen. Nach langem Gesuche eines freien Abteils fanden sie dann endlich eines am Ende des Wagons. Sie machten es sich gemütlich. Minuten später ging nochmals die Tür auf und Neville und Luna schauten in ihr Abteil. Sie setzten sich zu ihnen. Luna und Ginny würden nächstes Schuljahr nach Hogwarts zurückkehren, wogegen Hermine und Ron - sowie Harry - und viele andere erstmals nicht mehr nach Hogwarts fahren würden. Endlich spürte Hermine, wie der Hogwarts Express anfuhr. Sie würde die Schule auf alle Fälle vermissen. Denn jetzt könnte sie nicht mehr in ihrer Freizeit in der Bibliothek rumhocken. *** In London erwarteten sie an der Absperrung zur Muggelwelt schon ihre Eltern, wobei Hermine Eltern nicht da waren, weil sie arbeiten mussten. Sie würde zuerst mit zu den Weasleys fahren, von wo sie dann zu sich nach Hause reisen würde. Hermine freute sich schon riesig, ihre Eltern wiederzusehen. Sie würde paar Wochen dort bleiben, bevor sie dann wieder zu den Weasley kommen würde. Mrs. Weasley umarmte ihre Kinder herzlich, da sie froh war, dass alle wieder heil zurück waren. Sie hatte von Albus schon berichtet bekommen, wo Harry und Ginny waren. Somit machte sie sich keine Sorgen um sie. Die Gruppe reiste per Disapperieren zum Fuchsbau, wo sie Minuten später auch ankamen. Sogleich kontrollierte Molly schnell, dass alle anwesend waren und dann gingen sie ins Haus. "Hermine, möchtest du noch mit uns zu Mittag essen?", fragte Molly, als Hermine sich schon ans Verabschieden machen wollte. Hermine nahm dankend an und begleitete die anderen in die Küche, wo es schon herrlich duftete. Anschließend verabschiedete Hermine sich und disapparierte heimwärts. *** Währendessen befanden sich Harry und Ginny in Harrys Zimmer. Die letzten Tage waren sie andauernd in Harrys Zimmer gewesen. Harry war das gewohnt, aber Ginny kam langsam die Langeweile. Sie sehnte sich nach ihrer Familie und Hermine. Aber sie durften keinen Kontakt mit ihnen aufnehmen, weil Harry bestimmt immer noch gesucht wurde. Und den Tagespropheten konnten sie hier auch nicht bekommen. Somit waren sie von der Zaubererwelt abgeschnitten. "Harry - können wir nicht kurz mal raus?", fragte Ginny gelangweilt. "Wie hältst du das hier nur aus?!" Harry zuckte nur mit den Schultern. Darauf hatte er keine Erklärung. Er hatte all die Jahre eben keine andere Wahl gehabt, als in diesem Zimmer zu sein. "Ich habe eine Idee, Ginny!", meinte Harry. "Wir können es ja so machen, dass ich mich in einen Wolf verwandele und du meine Besitzerin bist. Das fällt ja nicht auf." Ginny war einverstanden. Sie verließen das Zimmer und gingen nach unten. Zum Glück war Vernon noch außer Haus. Noch bevor sie das Haus verließen, verwandelte sich Harry in einen Wolf. "Ginny!",, fragte Harry. "Könnten wir nicht bei deiner Familie vorbeischauen?" "Harry!", antwortete Ginny leicht schockiert. "Wenn dich dort jemand sieht?!" "Ich bin doch ein Animagus.", erwiderte Harry. Dann verwandelte er sich in seine Phönix-Gestalt. Ginny sah sich um, fasste eine Feder von seinem Federkleid und sie verschwanden Richtung Fuchsbau. Angekommen verwandelte sich Harry schnell wieder in einen Wolf. Gemeinsam liefen sie zum Haus und Ginny klopfte an. Schritte näherten sich der Tür und Molly öffnete ihr. Überrascht schaute sie erst Ginny an, dann auf den Wolf neben ihrer Tochter. Dann trat sie zur Seite und ließ sie beide herein. Nachdem sie wieder hinter sich die Tür geschlossen hatte, wandte sie sich an Ginny. "Was machst du hier, Ginny?", fragte Molly. "Und woher hast du diesen Wolf?" Plötzlich verwandelte sich Harry zurück. "Hallo Molly!", meinte Harry. "Harry!", erwiderte diese nur. "Warum bist du nicht im Ligusterweg?! Ist etwas passiert?" Verneinend schüttelten Harry und Ginny die Köpfe. "Wir wollten nur mal vorbeischauen!", erklärte Harry. "Hat euch jemand gesehen?", fragte Molly. "Nicht das ich wüsste!", meinte Harry. "Gibt es irgendwelche Neuigkeiten?" "Woher wisst ihr das? ... Ja, es gibt Neuigkeiten. Cornelius Fudge ist zurückgetreten, weil das Volk das so wollte.", ertönte plötzlich eine andere Stimme vom Küchentisch. Es war Arthur Weasley, der dort saß. Sie hatten ihn gar nicht bemerkt. "Ist schon jemand Neues gewählt worden?", fragte Harry. "Nein.", meinte Arthur. "Wann ist denn der entscheidende Tag?", fragte Ginny. "Heute in einer Woche!", sagte Molly. "Können wir dabei sein?", fragte Ginny. "Wie kommst du darauf, Ginny? Wenn jemand Harry sieht?", erwiderte Molly erschrocken. "Wir können uns ja tarnen! Harry kann als Wolf gehen und ich färbe mir die Haare.", erklärte Ginny. "Na gut!", meinte Molly. "Aber seid vorsichtig! Und jetzt geht besser wieder!" Somit verließen Harry und Ginny - Harry wieder als Wolf - den Fuchsbau, um anschließend als Phönix zu verschwinden. Kapitel 35: Der neue Minister ----------------------------- Eine Woche später bereiteten sich gerade die Weasleys vor, um ins Ministerium zu apparieren. Hermine konnte nicht dabei sein, da ihre Eltern sie mal auch für sich haben wollten. Sie würde noch ein bisschen Zeit dort bleiben, bevor sie zu ihnen kommen würde. "Seid ihr bereit?", fragte Molly, hecktisch herumlaufend wie sie es immer tat. Inzwischen hatten sich dann alle vor dem Haus versammelt, von wo sie gemeinsam apparieren wollten. "Okay, Molly!", meinte Arthur. "Es sind alle da!" Er gab das Zeichen und sie apparierten gemeinsam vor das Ministerium. *** Vor dem Ministerium standen schon mehrere Leute rum. "Hallo Arthur!", riefen mehrere Leute, als die Weasleys erschienen. Es waren Kollegen oder Leute aus anderen Abteilungen im Ministerium. Arthur nickte jedem zu oder gab die Hand zum Gruß. Kurze Zeit später gingen sie dann alle langsam ins Minsterium hinein und zum Raum, wo die Wahl stattfinden sollte. Einer ging nach vorne, da er die Leitung übernahm. "Heute findet die Neuwahl des Zaubereiministers statt. Jeder, der einen Kandidaten nennen will, stehe auf und nenne ihn, damit ich ihn notieren kann.", erklärte er ihnen. Eigentlich wussten schon alle, wie es ging, aber diejenigen, welche es vergessen haben sollten, oder für die Neuen musste es gesagt werden. *** So hatte sich nach einiger Zeit langsam ein paar Kandidaten angesammelt, die für den Posten des Zaubereiministers zu Wahl bereit standen. Der Leitende räusperte sich. "Ja, das müsste reichen!", sprach er. "Jetzt haben Sie Zeit, auf einen Zettel einen Kandidaten ihrer Wahl zu schreiben. Natürlich muss es schon einer derer sein, die hier vorne nochmals durchzuschauen sind. Sie haben dafür eine Viertelstunde Zeit." Damit ließ er sie in Ruhe und jeder begab sich – falls er wollte – nochmals nach vorne, um sich dort die Liste der Kandidaten durchzusehen. *** Währenddessen waren Harry und Ginny noch im Ligusterweg. Sie diskutierten gerade darüber, wie sie der Neuwahl beiwohnen konnten, ohne dass jemand sie entdeckte und gegebenenfalls erkannte. "Harry! Du kannst dich doch wieder in den Wolf verwandeln. Die Leute erkennen doch nicht den Unterschied von einem Hund oder einem Wolf. So könnten wir so tun, als ob du mein Haustier wärst. Ich könnte meine Haarfarbe und Gesichtsfarbe ändern. So wird niemand uns erkennen!" Harry war einverstanden und sie machten es so. Nachdem alles erledigt war, verließen sie den Ligusterweg. ‚Wenn alles gut geht, können wir bald wieder im Fuchsbau leben!’, dachte sich Harry freudig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)