Das entscheidende Jahr (35 Kap.) von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 27: Gute Neuigkeiten ---------------------------- Inzwischen waren die Weihnachtsferien vorbei und die Schulzeit hatte wieder begonnen. Harry hatte die letzten Ferientage mit Ginny noch genossen, aber seit den Ferien hatte Harry auch eine Sorge. Er hatte nämlich Ron und Draco dabei erwischt, wie sie sich eines Morgens in der Küche duelliert hatten, als er gerade in die Küche kam. **** Rückblick **** Es war früh morgens und Harry war noch todmüde. Er konnte jedoch nicht mehr schlafen. Gerade war er auf den Weg nach unten in die Bibliothek, als er an der Küche vorbei kam und dort Geräusche hörte. Wer mochte um diese Zeit schon wach sein? Aus lauter Neugier entschied er sich, mal nach zu schauen. Und was entdeckte er in der Küche? Ron und Draco, wie die sich gerade duellierten. Harry ergriff sogleich die Situation und entwaffnete seine Freunde. Ron wie auch Draco sahen Harry entrüstet an. "Schluss damit!", meinte Harry. "Ron - ich müsste dich jetzt normalerweise aus der GALV werfen, da du gerade in dem Moment mit dieser Tat eine meiner Regel überschritten hast. Draco - das gilt für dich genauso!" Beide sahen betroffen aus und nickten verstehend. "Jedoch bin ich nicht der Tyrann, welcher diejenigen sogleich aus dem Team werfen lässt, sondern ich gebe euch noch ein einziges Mal eine Chance. Falls ich euch noch jemals wieder bei so etwas oder etwas anderem, was die Regeln verletzt, erwische, dann fliegt ihr beide hoch Kant aus dem Team. Verstanden?" "Ja, Harry.", antworteten beide gleichzeitig. "Gebt euch jetzt zur Entschuldigung die Hand. - Denkt immer daran: Ihr steht jetzt auf der gleichen Seite! Egal ob Gryffindor oder Slytherin! Und jetzt verschwindet!" **** Ende Rückblick **** Harry ließ einen Stoßseufzer von sich. Im Moment war er gerade auf dem Weg zur Schulbibliothek. Dort wollte er sich in fünf Minuten mit Ginny treffen, um ihr mit den Hausaufgaben zu helfen. Seine eigenen Hausaufgaben hatte er schon längst fertig. Gerade als er um die Ecke im Gang bog, entdeckte er Draco, welcher von einem älteren Slytherin bedrängt wurde. Bei Harry wurde in diesem Moment das Helferinstikt wach und er schritt zu den beiden hin. "Hallo Draco! Hast du irgendwelche Probleme mit diesem Slytherin?", meinte Harry. Draco, welcher von dem Slytherin an die Wand gedrückt wurde, krässte nur: "Nein, danke, Harry. Es ist alles klar." "Denk immer an unser Motto, Draco. 'Einer für alle. Alle für einen.'", rief Harry seinem Freund noch zu, bevor er wieder seines Weges ging. **** Zeitsprung **** In der Schulbibliothek angekommen, entdeckte Harry Ginny an einem der Tische sitzend. "Harry - gut, dass du da bist! Können wir beginnen mit den Hausaufgaben?" "Natürlich, Schatz!" Somit setzte er sich ihr gegenüber an den Tisch. **** Zeitsprung **** Sie hatten gerade eine halbe Stunde gearbeitet, als Albus die Bibliothek betrat. "Hallo Albus!", begrüßte Harry seinen Schulleiter. "Was führt dich hierher?" "Nichts gutes, Harry!", antwortete Albus mit düsterer Miene. "Draco liegt im Krankenflügel." "Was? Ist es schlimm?", fragte Harry aufgeregt. "Ginny - ich muss weg." "Warte, Harry! Ich komme mit dir." Schnell verließen Harry, Albus und Ginny die Bibliothek in Richtung Krankenflügel, wo sich schon eine besorgte Madame Pomfrey um Draco kümmerte. "Wie steht’s um ihn?", fragte Harry besorgt die Krankenschwester. "Er wird es überstehen.", erwiderte sie. "Bleiben Sie bitte nicht zu lang, Mr. Potter! Er braucht in diesem Zustand seine Ruhe." Dann ging Madame Pomfrey in ihr Büro und ließ sie alleine. Harry setzte sich an die Seite von Draco’s Bett. "Harry?!", kam es sogleich von seinem Freund. "Bist du da?" "Natürlich bin ich da! Wer hat dir das angetan?", meinte Harry und sah sich seinen Freund genauer an. Dessen Lippen waren aufgeplatzt und er hatte blaue Flecken im Gesicht. "Nun ja! Es war eigentlich meine eigene Schuld!" "Wieso deine Schuld?" "Ich wollte aus dem Quidditchteam austreten! Jetzt, da ich mit dir befreundet bin, kann ich es nicht mehr ertragen, gegen dich zu spielen. Außerdem war ich in Wirklichkeit auch nur wegen meines Vaters Willen im Team.", erklärte Draco leise. "Aber der Kapitän wollte mich nicht gehen lassen. Er meinte, wenn ich das Team verlassen würde, dann würde er mir irgendetwas sehr Schlimmes antun, wodurch ich es dann bedauern würde. Aber ich habe die Wahl nicht zurück genommen! Nun ja! Jetzt siehst du ja, was das gebracht hat." Ein schwaches Lächeln erschien kurz auf Draco’s Gesicht. "Mach dir nichts daraus, Draco! Du musst nur fest an deiner Wahl festhalten! Irgendwann wird der Junge keine Lust mehr daran finden, dich zu verschlagen! Ich werde zu dir stehen, Kumpel!", meinte Harry. "Genese jetzt erstmal! Ich komme nach dem Abendessen nochmals vorbei! Aber jetzt muss ich noch die letzte Zeit nutzen und Ginny bei den Hausaufgaben helfen!" "Gute Besserung, Draco!", meinte nun auch Ginny. "Danke, Ginny!", erwiderte Draco leicht lächelnd. Dann schritten Harry und Ginny wieder aus dem Krankenflügel. Draußen wartete Albus auf sie. Er war aus dem Krankenflügel gegangen, um die Drei ungestört zu lassen. "Danke, Albus! Danke dafür, dass du mich geholt hast!" "Harry - könntest du bitte morgen mal bei mir vorbei kommen! Es ist wichtig!", meinte Albus nur mit einem sanften Lächeln, bevor er dann in Richtung Büro verschwand. **** Zeitsprung **** Gerade eilte Harry nun in Richtung Großer Saal. Es war nämlich Zeit fürs Abendessen. Er hatte mit Ginny bis eben gearbeitet. Sie hatte nun ihre Hausaufgabe erledigt. Den Großen Saal betretend sah er, dass Hermine und Ron für ihn einen Platz frei gehalten hatten. "Harry - wo bleibst du?", meinte Hermine nur. "Entschuldigung, aber Ginny brauchte Hilfe bei ihren Hausaufgabe in Zaubertränke und ich habe ihr eben geholfen. Jedoch ging das nicht schneller." "Weißt du eigentlich, warum Draco im Krankenflügel liegt?", wollte Hermine weiter wissen. "Bestimmt hat er sich mit irgendjemandem geschlagen!", erwiderte Ron gleichgültig. "Nein, Ron, das stimmt nicht. Er wurde von einem größeren Slytherin - und zwar vom Kapitän - verschlagen. Ich war heute Nachmittag bei ihm. Er ließ mich durch Albus holen.", erklärte Harry. "Seine Lippen waren blutig geschlagen und er hatte überall blaue Flecken." Hermine sah Harry entsetzt an. "Das ist ja schrecklich!", rief sie. "Warum wurde er verschlagen?" "Weil er aus dem Team austreten wollte. Er wollte nicht mehr gegen mich im Quidditch spielen." "Gehst du nachher wieder zu ihm?" Harry nickte bejahend. "Dann richte ihm doch bitte ‘Gute Besserung!’ aus." "Ja, Hermine, das werde ich." Nun endlich wandte sich Harry seinem Abendessen zu. **** Zeitsprung **** Als Harry endlich mit dem Abendessen fertig war, verließ er den Gryffindortisch wieder Richtung Krankenflügel, um bei Draco vorbei zu schauen. Ron schaute seinem besten Freund beleidigt hinterher. Er war sauer auf Draco, weil er Angst hatte, dass dieser ihm Harry als Freund wegnahm. Harry wusste dies, aber Ron musste eben lernen, dass er neben ihm auch noch andere als Freunde haben konnte und nicht immer mit ihm zusammen sein konnte. In der Eingangshalle angekommen konnte er plötzlich Schritte hinter sich vernehmen. Als er sich umdrehte, bemerkte er Ginny und Hermine, welche auf ihn zu eilten. "Wir wollten dich zu Draco begleiten!", erklärte sogleich Hermine. Harry zeigte sich einverstanden und so gingen sie zu dritt weiter zum Krankenflügel. Dort angekommen, klopfte Harry kurz. Madam Pomfrey öffnete ihnen und deutete an, dass sie leise sein sollten. Sie taten es und gingen nachhinten zu Draco’s Bett. "Hi Harry!", meinte Draco, Ginny und Hermine zuerst ignorierend. "Draco - wie geht’s dir?", erwiderte Harry, sich einen Stuhl heranziehend. "Wie sollte es mir schon gehen?!", sagte Draco. "Schrecklich! Alles tut weh!" Innerlich brodelte es bei Harry, aber nach Außen hin zeigte er es nicht. Er hatte nämlich inzwischen gelernt, seine Gefühle zu verbergen. "Warum ist eigentlich Granger bei dir? Warum ist sie nicht bei Weasley?", forschte Draco neugierig nach. "Ich wollte dich eben mal besuchen. Und nebenbei wollte ich dir ‘Gute Besserung!' wünschen.", antwortete nun Hermine. "Und was Ron betrifft: Er war sauer auf mich, dass ich es akzeptiere, dass Harry mit dir befreundet ist. Er wollte mich erst herumkommandieren, dass ich nicht zu dir gehe. Aber da habe ich ihm eine gescheuert, weil es mir gereicht hat." 'Hoffentlich ändert sich das Verhältnis zwischen Ron und Draco mal zum Guten!', dachte sich Harry. Kurz schaute Harry auf seine Armbanduhr und bemerkte, dass es schon Zeit fürs Bett war. Morgen war schließlich noch ein anstrengender Tag, bevor es dann endlich wieder Wochenende war. Und außerdem musste Harry morgen auch noch zu Albus, da dieser ihm ja etwas mitteilen wollte. "Schlaf gut, Draco!", meinte Harry. "Danke, Harry, dass du für mich ein Freund bist." Harry lächelte nur und verließ dann den Krankenflügel auf leisen Sohlen. Hermine und Ginny folgten ihm genauso leise. ****Zeitsprung**** Am nächsten Tag ging Harry zusammen mit Ginny, Ron und Hermine runter in die Große Halle zum Frühstücken. Ron und Harry hatten am Abend zuvor noch einen heftigen Streit miteinander gehabt. Der Grund dafür war, dass Ron nicht verstand, wie Harry mit Draco befreundet sein konnte. Ron hatte sich dann jedoch am folgenden Morgen bei Harry entschuldigt. Nun traf die kleine Gruppe in der Großen Halle auf einen wieder gesunden Draco, welcher ihnen zu winkte, als sich ihre Blicke trafen. Ron nahm es akzeptierend hin, dass es eben so war, dass Harry jetzt mit Draco befreundet war. 'An sich ist Draco gar nicht so schlecht!', dachte sich Ron. 'Man muss ihn nur kennen lernen.' Nach dem Frühstück begann dann der Unterricht bei Prof. McGonagall an. Beim letzten Läuten des Tages stand Harry strahlend mit dem Gedanken ans jetzt beginnende Wochenende auf. Vorm Abendessen wollte er noch wie versprochen bei Albus vorbei schauen. "Was machst du jetzt, Schatz?", wollte Ginny wissen. "Ich muss noch zu Albus Dumbledore. Er wollte mir irgendetwas mitteilen.", meinte Harry. "Ich werde jedoch versuchen, pünktlich zum Abendessen da zu sein." "Mach das, Harry!", sagte Ginny, ihm einen Kuss gebend. Dann trennten sich die Beiden, wobei Ginny zusammen mit Ron und Hermine zum Gryffindorturm hinaufstieg und Harry zum Büro des Schulleiters lief. Der Eingang beim Wasserspeier war schon offen, somit stellte sich Harry auf die Wendeltreppe und ließ sich nach oben fahren, wo er kurz an die Tür klopfte. "Herein, Harry!", kam Albus’ Ruf. Harry trat eiligst ein und wurde von einem freudigstrahlenden Schulleiter begrüßt. "Setz dich! Setz dich!", forderte er ihn auf und bot ihm dann noch von seinen Zitronenbonbons an. Harry lehnte jedoch freundlich ab. Er hatte diese Bonbons noch nie ausstehen können. "Weshalb ich dich bat, her zu kommen, ist folgendes: Ich habe ein wenig geforscht und bin in Sachen Voldemort fündig geworden. Es gibt einen Weg, wie wir ihn endgültig beseitigen können." Harry blickte seinen Schulleiter erwartungsvoll an und wartete darauf, dass dieser fortfuhr. "Harry - hast du schon mal den Namen Horkrux gehört?" "Nein, Sir." "Nun ja! Ein Horkrux ist ein Gegenstand, in welchem ein Teil des Körpers von jemandem versteckt ist. Sieh zum Beispiel das Tagebuch von Tom Riddle alias Lord Voldemort. Er hat sieben solcher Gegenstände. Ich habe hier ein Liste mit diesen Gegenständen gemacht. Gegenstand 1. Tagebuch beseitigt 2. Vorlost’s Ring beseitigt 3. ? beseitigt 4. Medaillon von Slytherin noch bestehend 5. Kelch von Hufflepuff noch bestehend 6. Nagini noch bestehend 7. in seinem Körper noch bestehend Harry las sich die Liste zweimal durch. "Und wo finden wir die vier anderen Horkruxe, Sir?", fragte Harry und bemerkte ein Lächeln auf Albus’ Gesicht. "Nagini werden wir - wie immer - bei Lord Voldemort persönlich vorfinden. Und seinen Körper können wir uns zu letzt vornehmen. Also, wo findet man das Medaillon von Slytherin und den Kelch von Hufflepuff?" "Wie schon gesagt, habe ich bisschen nachgeforscht. Und wie ich herausbekam - durch vertrauliche Quellen -, hat Voldemort anscheinend Lucius Malfoy zu seinem Gehilfen gemacht gehabt, in wessen Haus er auch seine Horkruxe aufbewahrte." "Wer ist diese vertrauliche Quelle, Sir?" "Narcissa Malfoy. Sie steht inzwischen auf unserer Seite, seit Lucius wieder in Askaban sitzt." "Sir! Aber davon stand nichts im Tagespropheten!" "Harry - Fudge möchte es nicht verkünden, da er Angst hat." "Dieser Dummkopf!", meinte Harry leise. "Kommen wir wieder zur Sache! Narcissa hat mir gesagt, dass Lucius eine Truhe habe, wo so Gegenstände drin wären. Wahrscheinlich ist dort das Medaillon und der Kelch! Am besten ist es, wenn ihr gleich morgen früh aufbrecht. Ich werde Narcissa Bescheid sagen, dass ihr sie besuchen kommt." "In Ordnung, Sir! Vielen Dank, für Ihre Forschung!" "Gern geschehen, Harry! Geh jetzt am besten in die Große Halle zum Abendessen! Deine Freunde warten bestimmt schon auf dich!" Somit ging Harry in die Große Halle, wo er noch pünktlich zum Abendessen ankam. Ron und Hermine hatten ihm einen Platz frei gehalten. "Harry - da kommst du ja gerade rechtzeitig!", meinte Ron, als er seinen Freund bemerkte. "Wo warst du eigentlich?" Harry erzählte seinen Freunden - Ginny auch, da sich diese gerade eben im selben Moment zu ihnen setzte - von seinem Besuch bei Prof. Dumbledore. "Das ist ja super, Harry!", meinte Hermine. "Aber verlieren wir dann nicht zu viel Zeit fürs Lernen?" "Ach, Hermine! Immer deine Sorgen!", neckte Ron sie. "Lass das mal Nebensache sein! Sei einfach froh, dass wir diesen Lord Voldemort endlich los werden!" Hermine erwiderte daraufhin nichts. Harry war froh, denn somit würde es keinen Streit zwischen ihnen geben. "Wir müssen nur irgendwie die anderen noch informieren! Ginny könntest du einen Teil übernehmen! Und ihr Beiden übernehmt den Rest!" "Ist schon in Ordnung, Harry! Um wieviel Uhr sollen wir morgen früh anwesend sein? Und wo treffen wir uns eigentlich?", meinte Ginny. "Nun ja! Sagen wir: Um neun Uhr am Portal. Wer nicht da ist, auf den werde ich nicht warten! Sag es den Leuten! Und jeder soll seinen Besen, seinen Umhang, paar Klamotten und eines kleines Proviant mitnehmen! Natürlich werde ich versuchen, dass wir Sonntagabend spätestens wieder hier sind, aber versprechen kann ich nichts!" "Alles klar, Harry!" **** Zeitsprung **** Harry und Ron befanden sich in ihrem Schlafsaal und waren gerade dabei, sich ihre Pyjamas anzuziehen. "Und Malfoys Mutter ist jetzt auf unserer Seite?", fragte Ron gerade zum dritten Mal. "Ja, Ron. Wenn ich es dir doch sage.", entgegnete Harry schon leicht genervt, da sein bester Freund es nicht wahr haben wollte. "Albus hat es mir so gesagt. Und er muss es doch wissen, oder?" Ron öffnete gerade seinen Mund erneut, als eine Stimme aus der Ecke des Zimmers rief: "Leute, wollt ihr nicht mal schlafen! Wir müssen morgen früh raus." Es war Neville, welcher schon in seinem Bett lag. Harry schob langsam die Vorhänge seines Bettes zur Seite, während er zu Ron meinte: "Und denk daran: Falls du und Draco einen Streit mit einem Duell anfangt, dann kann ich euch laut meiner Spielregeln aus dem Team werfen. Ich behalte euch beide im Auge." Nun legten sie sich entgültig in ihre Betten. **** Zeitsprung **** Es war Punkt neun Uhr. Harry prüfte gerade nach, ob alle da waren. Wie er jedoch feststellte fehlte jemand. Es war Draco Malfoy. Anscheinend hatte Ron es auch bemerkt, denn er meinte: "Mal wieder ist es Malfoy, der fehlt! Harry, du meintest gestern doch, dass du nicht auf diejenigen wartest, welche zu spät kommen. Warum warten wir dann auf Malfoy?!" Hätte Ron nur Legilimentik gekonnt, so hätte er sehen können, wie aufgewühlt sein Freund war. Denn Harry war hin und her gerissen, da er Malfoy nicht hier lassen wollte, aber andererseits musste er hinter seinen festgelegten Regeln stehen. Eine Minute nur nach dem Zeitpunkt des Treffens kam dann endlich Malfoy angerannt. "Entschuldigung, Harry!" "Leute, Aufbruch!", rief Harry. "Wir starten von der Treppe aus!" Somit ging die Gruppe nach draußen und bestiegen startbereit ihre Besen. Jeder hatte das Gepäck verkleinert und trug es in der Umhangtasche mit. Gerade als Harry das Zeichen zum Losflug geben wollte, eilte Albus Dumbledore aus dem Schloss auf Harry zu. "Warte Harry!", rief er. Harry gab seinen Freunden ein Zeichen zum Warten, so dass sie nochmals von ihren Besen stiegen und die Szene beobachtete, wie Albus zu Harry trat. "Harry - ich hatte vergessen, dass ich noch für euch Schutzumhänge besorgt habe. Sobald ihr sie tragt und die Kaputze aufhabt, seid ihr für andere Leute unsichtbar." Albus sprach kurz ein Wort und kurz drauf erschienen neben ihnen die erwähnten Umhänge. "Perfekt, Albus!", meinte Harry. Er winkte seine Mannschaft zu sich und verteilte an jeden von ihnen einen Umhang. Am Schluss zog er sich genauso einen - zwar den letzten übriggebliebenen - Umhang an. "Danke, Albus!", bedankte er sich nun bei seinem Schulleiter. Dieser sagte nichts, sondern lächelte nur Harry an. "Gute Reise!", sagte Albus dann noch und ging zurück in die Schule. Endlich konnte der Flug losgehen und somit bestiegen alle nochmals ihre Besen und Harry gab das Zeichen. **** Zeitsprung **** Etwa eine halbe Stunde später landeten sie in der Nähe eines Hauses. Von der Beschreibung seines Schulleiters her wusste Harry, dass es sich hier um das Haus der Familie Malfoy, also Malfoy Manor handelte. Er gab seinen Leuten das Zeichen dafür, dass sie das richtige Ziel erreicht hatten. "Leute - ich werde mit zwei Begleitpersonen ins Haus zu Mrs. Narcissa Malfoy gehen. Ihr werdet in der Zwischenzeit das Haus und die Umgebung im Auge behalten. Ron! Du wirst als mein Stellvertreter in der Zwischenzeit die Gruppe leiten. Und Hermine und Draco kommen mit mir." So ging Harry mit Hermine auf der rechten Seite und Draco auf der linken Seite zum Haus. Dort angekommen benutzte Harry den vorhandenen Türklopfer. Es dauerte einige Minuten, dann jedoch konnten sie näherkommende Schritte im Innern des Hauses hören. Endlich wurde ihnen geöffnet. "Ah, Mr. Potter. Seien Sie gegrüßt!", meinte Narcissa Malfoy, Dracos Mutter. "Kommen Sie herein!" Harry, gefolgt von Hermine und Draco, traten ins feine Haus Malfoy Manor ein. "Darf ich Sie ins Wohnzimmer bitten?!" Mrs. Malfoy ging der kleinen Gruppe vorweg. Bis jetzt hatte sie noch nicht einen Blick zu ihrem Sohn geworfen gehabt, was Harry beunruhigte. Im Wohnzimmer – einen sauberen, großräumigen Zimmer – wiss sie dann auf die Couch, welche sich dort befand. "Setzen Sie sich doch bitte, Mr. Potter! Möchten Sie irgendetwas trinken?" "Ja, bitte. Einen Orangensaft.", erwiderte Harry. "Ein Butterbier, falls sie sowas haben, Mrs. Malfoy, bitte.", meinte Hermine. "Mir bitte auch, Mutter.", sagte zu letzt Draco. Kurz verließ sie darauf das Wohnzimmer, um kurze Zeit später mit den Getränken wieder zu erscheinen. Sie stellte sie auf den Tisch und setzte sich dann zu ihnen. "Was führt Sie zu mir, Mr. Potter?", fragte sie nun. "Mr. Dumbledore hat zwar kurz erwähnt, dass es sich um meinen Mann handele, aber genaueres wollte er mir nicht sagen." "Nun, Mrs. Malfoy, wir sind hier, da wir uns auf der Suche nach zwei verbleibenden Horkruxen Lord Voldemorts befinden. Prof. Dumbledore hat mir erst gestern Abend eröffnet, dass es möglich ist - falls wir diese Horkruxe finden - dass wir Lord Voldemort endgültig vernichten können. Nun, er meinte, dass Lord Voldemort seine Horkruxe stets hier in ihrem Haus aufbewahrt habe. Stimmt dies, Mrs. Malfoy?" Narcissa Malfoy nickte zustimmend. "Ja, dies ist wahr. Er hatte es meinem Ehemann aufgebürdet, seine Horkruxe sicher in seinem Haus aufzubewahren. Damals als Lucius jedoch so unvorsichtig dies Tagebuch - so habe ich es jedenfalls gehört - in der Winkelgasse in den Kessel von Ms. Weasley warf und dieser Horkrux später zerstört wurde, da war sein Meister sehr böse mit ihm und hatte ihn bestraft. Außerdem wollte Lucius andauernd schon, dass sein Sohn Draco in seine Fußstapfen treten solle und genauso ein großer Todesser wie er werde." "Sie schweifen vom Thema ab, Mrs. Malfoy. Könnten wir vielleicht diese Horkruxe sehen?" "Ja, natürlich, Mr. Potter. Wenn Sie mir folgen würden, denn die Horkruxe befinden sich in einer Kiste auf dem Dachboden." Eiligst ging sie vorweg und stieg dann eine wackelige Treppe hinauf. Schnell folgten Harry und seine Freunde ihr. Oben angekommen hing überall in der Luft Staub. Narcissa ging erstmal hinüber und riss ein kleines Fenster auf. Sogleich wurde es bessere Luft. "So! Hier wären wir.", meinte sie und ging in eine Ecke, wo mehrere Kisten standen. Sie schaute kurz paar Kisten durch, dann jedoch hatte sie die benötigte Kiste gefunden. "Dies ist sie! Jedoch - gehen wir zuerst wieder ins Wohnzimmer. Dort finde ich es gemütlicher." Kurz verschloss sie wieder das Fenster, dann folgte sie Harry, Draco und Hermine hinunter. Im Wohnzimmer öffnete sie dann die Kiste. In ihr waren einige Sachen - wertvolle aber auch nicht so wertvolle. Sie fanden ziemlich schnell den gesuchten Kelch und das Medaillon von Slytherin. "Dieser Becher gehörte einst Lady Hufflepuff. Und das Medaillon stammt von Lord Slytherin.", meinte Mrs. Malfoy. "Ja, das weiß ich schon. Kann ich sie mir mal anschauen?" "Natürlich, Mr. Potter. - Ich mache jetzt mal eine Kleinigkeit für Sie zum Essen! Ist das Ihnen recht?" "Ja, bitte. Aber machen Sie sich unseretwegen nicht zu viel Mühe.", entgegnete Harry höflich. Dann nahm er sich den Becher und das Medaillon, um es näher anzusehen. Hermine und Draco rückten auch näher. "Und dies sollen Horkruxe sein?", fragte Hermine. "Sie sehen doch so normal aus?!" "Ja, Hermine, das sind die Horkruxe - die letzten beiden uns verbliebenen. Wir müssen sie zerstören, damit wir eine Chance haben, Lord Voldemort zu vernichten." "Ich verstehe. Aber wie willst du sie zerstören?" "Das werde natürlich ich nicht selber machen. Dazu bin ich noch zu unerfahren. Wir werden die Gegenstände mit nach Hogwarts nehmen und sie an Prof. Dumbledore überreichen." So besahen sie sich noch einige Zeit die Gegenstände genauer. Irgendwann erschien Dracos Mutter wieder im Wohnzimmer. Sie hatte Sandwiches gemacht. "Mr. Potter - was ich sie fragen wollte: Möchten Sie mit ihrer Gruppe doch nicht lieber hier übernachten. Es dunkelt demnächst schon und nach Hogwarts ist es noch ein weiter Flug.", fragte Mrs. Malfoy, als sie gerade die Teller mit den Sandwiches abstellte. "Wenn es für Sie keine zu großen Umstände macht, dann würden wir gerne hier übernachten. Für sind zu neunt.", antwortete Harry. "Nein, es macht mir keinerlei große Umstände. Da mein Mann eh zur Zeit nicht zu Hause ist, ist das Haus eh viel zu groß für mich. Ich werde dann mal kurz gehen und die Gästezimmer richten. Sie sind ja versorgt, oder?" "Ja, danke." Sie verschwand aus dem Wohnzimmer. Nun machten sich die Drei heißhungrig über die Sandwiches her, da sie zuletzt um acht Uhr gefrühstückt hatten. Nach anderthalb Stunden kam dann ihre Gastgeberin wieder zurück. "Mr. Potter - wollen wir nicht lieber ihre Freunde auch hereinholen?", fragte sie Harry sogleich. "Natürlich. Ich hatte sie nur draußen gelassen zum Bewachen des Hauses.", erwiderte Harry. "Aber das ist doch nicht nötig. Dieses Haus hat eine Alarmanlage." Harry ging kurz zur Wohnungstür, öffnete diese und rief: "Ron - ihr könnt reinkommen." Ron kam sogleich mit den restlichen Leuten an. Sie waren froh darüber, dass sie ins Haus durften, da sie - wie Harry, Hermine und Draco zuvor - auch einen großen Hunger hatten. Als sie ins Wohnzimmer traten, befanden sich dort auf dem Tisch viele neugefertigte Sandwiches. Nachdem Harry für genügend Sitzmöglichkeiten gesorgt hatte, stürzten sich seine neu dazugestoßenen Freunde heißhungrig auf die Sandwiches. Im Nu waren sie weg. "Wollen die Herren und Damen wohl etwas trinken?", fragte nun Mrs. Malfoy. Natürlich hatten sie alle Durst und somit kam es, dass Minuten später neun leere Flaschen Butterbier auf dem Tisch standen. Harry schaute kurz auf die Uhr. 'Oh! Ist es schon 18:45 Uhr? Haben wir wirklich so lange gebraucht?' "Es ist ja schon spät!", meinte Harry. "Stimmt! Aber wir kamen ja auch erst um elf Uhr hier an!", erwiderte Hermine daraufhin. "Wir sind somit schon seit fast acht Stunden hier." "Oh Mann, bin ich müde!", sagte Harry, sich streckend. "Ich gehe am besten heute früh ins Bett." Somit stand er von der Couch auf. "Mr. Potter - kommen Sie mit mir! Ich zeige Ihnen, wo Sie schlafen!", rief Mrs. Malfoy. Es ging draußen im Flur eine Treppe hinauf und einen hellerleuchteten Gang entlang nach hinten. Irgendwann hielt sie vor einer der vielen Türen. "Hier ist ihr Zimmer, Mr. Potter." Sie öffnete die Tür. Es war schönes, hellerleuchtetes Zimmer mit schönen Vorhängen. In einer Ecke stand ein Schrank und dann gab im Zimmer noch ein Himmelbett mit hellblauen Vorhängen. Mrs. Malfoy ging durchs Zimmer zu einer Tür in der Wand und öffnete diese. Sie führte zu einem Badezimmer. "Falls Sie irgendetwas benötigen sollten, Mr. Potter, dann klingeln Sie hier einfach.", erklärte sie ihm, auf eine Klingeln neben dem Bett deutend. "Danke für alles, Mrs. Malfoy." "Mr. Potter - was ich sie schon lange bitten wollte, ist folgendes: Nennen Sie mich doch einfach, wenn wir unter uns sind, Narcissa. Sie sind ein Freund meines Sohnes. Ja, er hat mir einmal in einem Brief davon geschrieben.", sprach sie ihn an. "Nennen Sie mich dann bitte auch mit dem Vornamen. Ich heiße Harry.", entgegnete er. "Also sind wir uns einig, Harry! Schlaf gut!" So ging Narcissa aus dem Zimmer und ließ einen müden Harry zurück. Es verwirrte ihn schon ein bisschen, dass Narcissa auch auf ihrer Seite stand. 'Warum hat Albus es mir erst heute gesagt? - Ach, bestimmt hatte er dafür einen bestimmten Grund.' Harry zog sich seinen Pyjama an, welchen er selbstverständlich mitgenommen hatte. Gähnend schlief er später - nachdem er sich die Zähne geputzt hatte - in seinem Himmelbett ein. **** Zeitsprung **** Am nächsten Morgen wachte Harry durch die Sonne, welche in sein Zimmer schien, auf. Er hatte vor lauter Müdigkeit vergessen gehabt, die Vorhänge zu zu ziehen. Müde streckte er sich. Plötzlich regte sich neben ihm etwas. Wie er beim Hinschauen merkte, lag dort niemand anderes als Ginny. Sie öffnete in diesem Moment ihre Augen und sah lächelnd Harry an. "Morgen, Harry!", meinte sie. "Morgen, Ginny!", entgegnete Harry. "Was tust du hier? Warum bist du nicht in deinem Bett?" "Ach, Harry! Mir war es einfach kalt! Und außerdem fühlte ich mich einsam.", erklärte Ginny. "Ist schon in Ordnung!" Harry verließ nun das Bett. Er wollte sich fertig zum Frühstücken machen. "Ich möchte nicht so spät von hier aufbrechen!", meinte Harry. "Es ist schließlich ein weiter Flug nach Hogwarts." Ginny nickte nur verstehend. Eiligst verschwand Harry mit seinen Klamotten im Bad, während Ginny noch so lange im Bett liegen blieb. Sie würde aufstehen, so bald ihr Freund wieder herauskäme. Minuten später waren so weit. Harry trat frisch gesäubert und angezogen ins Zimmer. "Wartest du, Harry?!", fragte Ginny ihn, während sie mit ihren Klamotten ins Bad ging. "Natürlich, Schatz." Er machte sich solange auf dem Bett bequem, aber es dauerte bei Ginny auch nicht lange, weshalb sie dann auch endlich nach unten gehen konnten. Natürlich trugen sie wieder wie am Vortag ihr Gepäck verkleinert bei sich. Unten im Flur wurden sie von Neville, Luna, Ron und Hermine herzlich begrüßt. Die anderen drei Mitglieder waren anscheinend noch nicht wach. In dem Moment stießen Dean und Seamus zu ihnen. Während Seamus sie alle begrüßte, grüßte Dean nur Luna und Neville. Harry, Ginny, Ron und Hermine ignorierte er einfach. "Am besten ist es, wenn wir jetzt frühstücken. Draco kommt bestimmt gleich zu uns herunter.", meinte Harry und ging voraus ins Wohnzimmer, wo er - wie er vermutet hatte - einen gedeckten Tisch vorfand. Als sie sich setzten, kam auch Narcissa mit einem Korb voller frischerwärmter Frühstücksbrötchen. Sie erkundigte sich kurz bei ihnen, was sie zu trinken wünschten, dann ging sie wieder hinüber in die Küche. Minuten später kam Narcissa dann mit den Getränken, weshalb Harry und seine Freunde anfingen zu frühstücken. Sie waren schon fast alle fertig, als endlich auch der Letzte der Mannschaft eintraf. Draco sah noch etwas müde aus, aber als er das Frühstück sah, fingen seine Augen an zu strahlen, was Harry die letzten Jahre nie in Hogwarts bemerkt hatte, da ihre Tische ja zu weit auseinander waren. "Morgen, Leute!", grüßte Draco sie, was Harry aufblicken ließ, da Draco bisher immer nur ihn gegrüßt hatte und die anderen immer ignorierte, da sie ja die ihnen befeindeten Gryffindors waren. Draco’s Gruß wurde jedoch nur von Hermine, Ginny, Luna und Harry erwidert. Aber das übersah er einfach, da er von den Gryffindors bisher ja auch noch nie gegrüßt worden war. Als sie ungefähr nach einer halben Stunde endlich alle fertig waren, scheuchte Harry sie zum Aufbruch. Keiner widersprach, da mancher von ihnen noch etwas für die Schule zu erledigen hatte und somit rasch nach Hogwarts wollte. Sie zogen sich die Kapuzen wieder über den Kopf, nachdem sie sich höflich bei Mrs. Malfoy verabschiedet hatten. Draco wollte noch kurz mit seiner Mutter reden und somit entschied Harry, dass sie draußen auf ihn warten würden. Draußen war es kalt, was aber für den Monat Februar normal war. Es dauerte nicht lange, da erschien auch schon Draco neben Harry. Er gab ihm mit einem klaren Kopfnicken zu verstehen, dass nur etwas mit seiner Mutter klären musste. Anschließend machte sich Draco startklar, was Harry sowie die anderen schon lange waren. Letzendlich gab dann Harry das Zeichen und stießen sich vom Boden ab. **** Zeitsprung **** Es war diesmal ein ziemlich unangenehmer Flug im Vergleich zum Hinflug, weil es anfing zu nieseln. Harry benutzte bei sich den Zauberspruch, welcher Wasser abweisend wirkte. Der hatte ihm schon manches Mal in den letzten Jahren geholfen, seitdem Hermine ihn damals in ihrem dritten Schuljahr an seiner Brille während des regnerischen Quidditchspiels benutzt hatte. Er hoffte jedoch, dass sie demnächst irgendwann mal beim Verbotenen Wald ankämen, denn dann wüsste er schon, dass es nicht mehr weit sei. Tatsächlich kamen sie auch zwei Minuten später dort an, was Harry aufatmen ließ. Nun mussten sie nur noch den Wald durchfliegen, was sie auch nach paar Minuten ohne Zwischenfälle hinter sich gebracht hatten. Dann landeten sie in nassen Klamotten vorm Schlossportal. Seine Freunde wollte sich sofort davon machen, aber Harry hielt sie zurück. "Wartet kurz!", meinte er. "Ich werde euch kontaktieren und sagen, was sich beim Gespräch mit Prof. Dumbledore ergeben hat! Haltet euch aber jeder Zeit bereit, falls wir irgendwo benötigt werden! Ihr könnt jetzt gehen!" Somit entließ er die Gruppe, wobei alle bis Hermine, Ron und Ginny blieben. "Kommt ihr mit zu Albus?", fragte Harry seine drei Freunde. "Natürlich!" **** Zeitsprung **** Beim Wasserspeier ankommend bemerkten sie, dass dieser offen war. Also musste der Schulleiter Besuch haben. Neugierig geworden stiegen die vier Freunde auf die Wendeltreppe und fuhren nach oben. Oben blieben sie kurz eine Weile stumm an der Tür stehen, um zu lauschen. Dann klopfte Harry an die Tür. Nach einer kurzen Zeit hörten sie wie der Schulleiter rief: "Kommt herein!" Sie traten zügig ins Büro, wo sie nicht nur den Schulleiter anfanden, sondern - wie vermutet - auch eine zweite Person, welche niemand anderes war als der Zaubereiminister Cornelius Fudge. "Ach Mr. Potter! Schön Sie wieder zu sehen!", rief Fudge erfreut. Harry erwiderte kurz den Gruß und wandte sich dann an Albus Dumbledore. "Sir, ich habe für Sie die Gegenstände mitgebracht, welche sie haben wollten. Sie sind noch in einem sehr guten Zustand.”, sprach Harry zu ihm. "Setzt euch doch erstmal!", erwiderte Albus, wobei er weitere vier Stühle herzauberte. Harry und seine Freunde nahmen dankend an und setzten sich. "Harry - Cornelius Fudge ist hier mit einer erfreulichen Nachricht für uns! Sie haben vor sieben Wochen ein paar Todesser festnehmen können - unter ihnen befanden sich der todgeglaubte Peter Pettigrew, Lucius Malfoy und Bellatrix Lestrange. Sie suchen für den Fall von Pettigrew Zeugen." "Wir wollten Sie bitten, Mr. Potter, ob Sie nicht gerne bereit wären, vor Gericht als Zeuge auszusagen. Sie wären natürlich nicht der einzige. Prof. Dumbledore hat sich schon bereit erklärt.", meldete sich Fudge zu Wort. "Wann wäre denn dies?", fragte Harry. "Es würde nächste Woche Mittwoch stattfinden! Sie können mir auch eine Zusage per Eule schicken, falls es Ihnen lieber wäre." "Ja, das mache ich. Ich schicke morgen eine Eule!" "Dann wäre das ja geklärt, Mr. Potter. Damit würde ich mich verabschieden. Es wartet noch eine Menge Arbeit im Ministerium." Cornelius Fudge reichte zuerst Harry und dann noch Albus die Hand. "Sie brauchen mich nicht zur Tür begleiten, Albus.", rief Fudge, als Albus aufstand. "Ich finde auch alleine hinaus." Sobald der Zaubereiminister das Büro verlassen hatte, wandte sich Albus Dumbledore nun seinen vier Schülern zu. "Schön! Hattet ihr eine gute Reise gehabt, Harry?" Dieser nickte nur kurz. "Gut, Harry! Kommen wir zur Sachen! Ihr habt also die besagte Dinge gefunden, wie du mir vorhin sagen wolltest?!", sprach der Schulleiter nun die Sache an. "Ja, Sir. Wir haben sie von Mrs. Malfoy bekommen. Ich habe sie hier bei mir.", antwortete Harry, wobei er nun den Becher und das Medaillon auswickelten. Sie hatten sie nämlich zum Transport in Papier eingepackt, damit sie nicht kaputt gehen würden. Harry reichte sie seinem Schulleiter hinüber. Dieser besah sie aufmerksam eine Weile. "Ja, das sind die gesuchten Gegenstände.", erwiderte er dann. "Sir? Brauchen Sie uns noch?", fragte Harry. Albus sah zu ihm, wie ob er für kurzen Moment vergessen hatte, dass sie sich noch in seinem Büro befanden. "Ehm… Nein, Harry, ich werde euch rufen, sobald ich etwas Näheres zu berichten weiß.", entgegnete er. "Danke, Sir. Schönen Tag noch!" "Tschüss! Geniesst noch den Tag!" Harry und seine Freunde erhoben sich von ihnen Stühlen und wandten sich zur Bürotür. Kurz warf Harry noch einen Blick zu Fawkes, da sah er jedoch noch einen zweiten Phönix sitzen, welchen er dann als seinen eigenen namens Flame erkannte. 'Achso, hier hält er sich auf!', dachte sich Harry. Er hatte sich nämlich schon gewundert, wo er dauert war. Im Schlafsaal sah man nie. Aber Harry war froh, dass Flame einen Gesellen hatte. Jetzt gingen die vier jedoch entgültig aus dem Büro. "Leute - was sollen wir jetzt tun?", fragte Ron, als sie unten heraustraten. "Ich würde an eurer Stelle mal daran denken, die Hausaufgaben zu machen.", meinte Hermine. "Oder habt ihr die etwa schon gemacht?!" "Nein. Na gut! Lasst uns in unseren Gemeinschaftsraum gehen! Die anderen warten bestimmt auch schon!" Nachdem sie diese Entscheidung getroffen hatten, machten sie sich auf den Weg. Im Gemeinschaftsraum ankommend wurden sie sogleich von den restlichen Gryffindors begrüßt. Von jenen, welche nicht mit auf der Expidition waren, wurden sie bestürmt, was sie getan hätten, und von jenen der Gruppe wurden sie genauso bestürmt, jedoch wollten sie wissen, was beim Gespräch herausgekommen sei. Sie wurden erst in Ruhe gelassen, als Harry meinte, dass sie es später erzählen würden, da sie jetzt Hausaufgaben zu machen hätten. Murrend ließen sie dann endlich von den vier Freunden ab, welche schließlich ihr Schulzeug aus den Schlafsälen holten und sich dann zusammen an den Tisch im Gemeinschaftsraum hockten. Sie benötigten viele Stunden, aber dann hatten sie endlich alles erledigt. Harry entschied nun, einen kleinen Besuch bei seiner Familie einzurichten und wandte sich an seine Freunde. "Ron! Hermine! Wollt ihr mit mir zu meiner Familie kommen? Ich würde sie euch gerne vorstellen?", fragte er sie. "Harry! Was ist mit mir?", warf Ginny sauer ein. "Tut mir Leid, Ginny! Aber da du noch kein Animagus bist, kann dich noch nicht mitnehmen. Tut mir wirklich Leid! Ein anderes Mal - sobald du die Fähigkeit erlernt hast, nehmen dich mit! Ich geb dir mein Ehrenwort!" Ginny sah ihn sauer an, dann jedoch zuckte sie die Achseln und meinte nur: "Ist schon in Ordnung, Harry! Ich wollte eh mich mit Luna treffen! Bis später!" "Bis später!" Ginny verließ nun den Gemeinschaftsraum. Harry wandte sich nun nochmals an Hermine und Ron. "Wollen wir losgehen?!", meinte er. Sie nickten zustimmend. Nachdem sie ihre Umhänge geholt und angezogen hatten, verließen die Aufenthaltsraum. Ihre Mitbewohner sahen ihnen sauer hinterher. "Wo wollen wir uns verwandeln?", fragte Harry seine Freunde. "Wir suchen uns ein leeres Klassenzimmer am besten, oder?", erwiderte Hermine. "Okay!" In dem nach paar Minuten gefundenen leeren Klassenzimmer verwandelten sie sich dann in ihre Animagi-Formen. Harry wählte die Wolfsfigur. Ron war ein Wiesel und Hermine ein Luchs. "Kommt, Leute.", rief Harry seine Freunde. Die Türe des Klassenzimmers mit der Tatze öffnend ging Harry voraus aus dem Zimmer, wobei seine Freunde ihm folgend. "Harry?", fragte plötzlich Ron. "Ja, Ron. Was gibt’s denn?" "Darf ich auf dir reiten? Bitte! Ich kann nicht so schnell laufen!" "In Ordnung!" Somit hüpfte Ron eiligst auf den Rücken von Harry. Als sie an Portal kamen stand dieses zu ihrem Glück offen und sie schlüpften hindurch. "Komm, Hermine! Lass uns rennen!" "Okay!" Harry’s Herz raste, da er aufgeregt war. Eigentlich hätte er es eigentlich gar nicht sein müssen, da sie ja schon manches Mal zuvor unerlaubter Weise außerhalb des Schlosses unterwegs waren. Aber es war dieses Mal ja das erste Mal, dass sie nicht in ihrer eigenen Gestalt, also als Menschen hier herumliefen. Minuten später erreichten sie dann den Rand des Verbotenen Waldes. Sofort stieß Harry ein langgezogenes Wolfsheulen von sich, womit er seinen Wolfsbruder rufen wollte. Kurze Zeit später stieß Pako zu ihnen - außer sich vor Freude, Harry wieder zu sehen. "Harry, Bruderherz! Warum hast du dich nicht sehen lassen?", meinte Pako sogleich. "Pako, das sind meine Freunde Ron und Hermine! Sie sind meiner allerbesten Freunde! Neben Ginny selbstverständlich! Aber sie konnte nicht mitkommen!" "Hallo Hermine! Hallo Ron!", begrüßte Pako die beiden nun. "Seid willkommen! Harry’s Freunde sind selbstverständlicherweise auch meine Freunde!" "Danke Pako!", erwiderte Hermine. "Ihr braucht hier im Verbotenen Wald keine Angst zu haben, solange ihr nahe bei Harry oder mir bleibt. Dann kann euch nichts und niemand etwas anhaben. Verstanden?" Beide nickten verstehend. "Harry?", wandte sich nun Pako wieder an seinen Bruder. "Wer ist eigentlich Ginny? Du hast sie gerade erwähnt!" Harry lief rot an. Man sah es zum Glück unter seinem Wolfspelz nicht. "Ginny ist meine Freundin. Wir sind zusammen. Jedoch kann Ginny nicht mit, da sie sich noch nicht verwandeln kann wie wir." "Verstehe. Wann kommt sie dann mal mit?" "Weiß nicht.", meinte Harry. "Harry - über was redet ihr denn?! meinte plötzlich Ron zu seinem Freund. "Wir haben über Ginny gesprochen!", erklärte Harry. "Leute, wir müssen jetzt erstmal zur Höhle. Ihr möchtet doch unsere Eltern kennen lernen sowie unsere Schwestern und unseren Bruder.", wandte sich Pako an Ron und Hermine. Selbstverständlich wollte diese das. Somit führten Harry und Pako die beiden durch den Wald zur Wolfshöhle, wo ihr Vater Palo Khan zusammen mit ihrer Mutter Akhuna lag. Sobald die vier Freunde kamen, erhoben sie sich, um sie zu begrüßen. "Hallo Harry! Schön, dass du uns mal wieder besuchst! Wir sehen dich ja nur so selten noch!" "Hallo Vater! Ja, es geht leider nicht öfter. Die Pflichten haben Vorrang!" "Macht nichts, mein Sohn! Solange du es gut machst, sind wir stolz auf dich!", mischte sich auch Akhuna ein. "Wo sind eigentlich unsere Geschwister Imiak, Itsi und To?", fragte Harry, da er diese nicht erblickte. "Ach! Die sind irgendwo im Wald unterwegs. Weiß der Kuckuck!" "Darf ich euch jetzt meine Freunde Ron und Hermine vorstellen?, wechselte Harry das Thema. "Willkommen, Hermine und Ron!", sprach Palo Khan nun zu Harrys Freunden. "Fühlt euch hier wie Zuhause! Harrys Freunde sind hier immer willkommen! "Danke, Mister.", meinte Hermine schüchtern. "Sagen ruhig Palo Khan zu mir! Ich halte nichts von Höflichkeitsformen. So etwas gibt es bei uns Wölfen nicht." Augenblicklich verwandelte sich Hermines schüchterner Blick in ein offenes Lächeln. "Kommt! Sie legten sich nun gemütlich vor die Höhle in einen Kreis. "Erzählt mal! Was gibt es Neues in der Menschenwelt?", wollte Palo Khan wissen. "Ach! Nicht viel! Wir haben jetzt zwei neue Horkruxe von Lord Voldemort entdeckt, aber zerstören konnten wir sie noch nicht, da wir den Zauberspruch nicht wussten. Ja, sonst. Es gibt die ganze Zeit viel Schulstress. Das ist alles." "Und was ist mit der Zeit, wo du außerhalb von Hogwarts warst?", meinte Pako nun. "Du meinst wohl die Weihnachtsferien, oder?" "Wie immer diese Zeit heißt!" "Da waren wir in Godrics Hollow gewesen! Das ist der Ort, wo ich als Baby aufgewachsen bin. Nun ja! Dort haben wir jedenfalls paar Wochen verbracht. Aber leider konnten wir nicht ungestört feiern, da uns die Todesser störten. Das sind Voldemorts Anhänger!" "Und was ist passiert?", wollte Palo Khan wissen. "Zum Glück konnte ich unsere Gruppe vorher retten. Sonst wäre etwas Schreckliches wirklich passiert! Aber ich wusste durch Zufall von dem Überfall der Todesser. So konnten meine Freunde alle aus dem Haus flüchten und sicher verstecken, während ich mich mit den Todessern beschäftigt habe. Natürlich nicht als Mensch! Ich bin als Wolf ihnen entgegen getreten, wodurch sie nicht wissen, wer mit ihnen kämpfte. Sie meinen bestimmt noch, dass sie mit einem echten Wolf gekämpft hätten!" Inzwischen war es schon später Nachmittag und es dunkelte schon langsam. "Harry!", meinte auf einmal Hermine. "Wir haben bestimmt jetzt schon das Abendessen verpasst! Lass uns lieber hoch zum Schloss gehen! Sonst wird es doch wieder zu spät!" Somit verabschiedeten sie sich alle von Harrys Familie und Pako begleitete sie noch bis zum Waldesrand. "Tschüss! Und kommt mal wieder!", rief er ihnen noch nach, während sie hoch zum Schloss liefen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)