Das entscheidende Jahr (35 Kap.) von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 24: Godrics Hollow -------------------------- Harry blieb ungestört während seines Schlafes. Und somit wachte er am folgenden Morgen gut ausgeschlafen auf. Es war Sonntagmorgen und heute stand nochmals ein Tag mit Unterrichten an. Er musste den DA- wie auch den GALV-Mitgliedern weitere Zauber beibringen. Da für kommendes Wochenende ein Hogsmeade-Besuch geplant war, musste Harry die GALV-Mitglieder bis nächstes Wochenende so weit schulen, dass sie andere Schüler oder Schülerinnen verteidigen könnten, was ja auch der Job der Mitglieder sein sollte, sobald ein Angriff auf Hogsmead war. Sie waren dafür verantwortlich, dass die Schüler und Schülerinnen heil in die Schule zurückkamen. Noch etwas gähnend stieg Harry aus dem Bett. Jetzt entdeckte er auch, dass sein Freund Ron schon auf den Beinen war, was bei ihm sehr ungewöhnlich war, da dieser sonst immer Mühe hatte, überhaupt aus dem Bett zu kommen. 'Na ja! Jedermann ändert irgendwann einmal seine Gewohnheiten!', dachte sich Harry. Fertig angezogen, verließ er dann den Jungenschlafsaal. Im Gemeinschaftsraum ankommend, bemerkte er auch den Grund dafür, warum Ron schon aus dem Bett war. Denn er lag mit Hermine auf dem Sofa. Anscheinend war Ron gar nie ins Bett gegangen und hatte stattdessen mit Hermine zusammen auf dem Sofa geschlafen. Bei dem Anblick musste Harry den Kopf schütteln. Er konnte es sich einfach nicht bei Hermine vorstellen, dass diese so etwas tat. In dem Moment kam auch Ginny aus dem Mädchenschlafsaal und blieb bei Harry stehen. "Morgen, Harry!" "Morgen, Ginny!", erwiderte Harry, weiterhin auf die beiden blicken. Ginny folgte nun seinem Blick und entdeckte auch die beiden. Sie schüttelte jedoch nur den Kopf. "Kommst du mit in die Große Halle zum Frühstück?", fragte Ginny nun Harry. "Ja, in Ordnung!", meinte Harry und wandte den Blick ab. Damit gingen Ginny und Harry zusammen in Richtung Große Halle, wo schon viele Schüler und Lehrer beim Frühstück saßen. Als Harry sich hinsetzte, nahm er sich vor, seinen Freunden auch Plätze frei zu halten. Sie taten es ja auch oft genug für ihn! Minuten später - Harrys Frühstück war schon weit fortgeschritten - betraten Ron und Hermine, welche noch sehr müde aussahen, die Große Halle und kamen zu Harry herüber. "Morgen, ihr beiden!", begrüßte Harry sie, als sie sich auf die frei gehaltenen Plätze bei Harry setzten. "Morgen, Harry!", erwiderte nur Hermine ihm, da Ron sich sogleich heißhungrig ans Frühstücken begab. Harry hatte während seiner Wartezeit vorgenommen gehabt, nichts über den Schlafort seiner Freunde verlauten zu lassen, und somit fiel während des Frühstückes kein Wort darüber. Stattdessen unterhielten sich Hermine und Harry - Ron war zu abgelenkt - über das Programm des heutigen DA-Unterrichts. Harry hatte sich für den Unterricht vorgenommen, erstmal alte Zauber zügig zu wiederholen und dann noch paar neue lehren. Hermine war mit dieser Taktik zu frieden. Nachdem selbst Ron fertig gegessen hatte, standen die Drei vom Tisch auf und verließen die Große Halle. Jetzt zeigte Harrys Armbanduhr, dass es gerade 13 Uhr war. Somit hätten sie noch eine ganze Stunde für sich bis der Unterricht beginnen würde. "Hermine! Ron! Ich gehe noch kurz für paar Minuten in die Bibliothek!" "Halt Kumpel!", stoppte Ron ihn. "Wir kommen natürlich mit!" Also gingen sie zusammen in die Bibliothek. Dort trennten sie sich, da Hermine gerade einfiel, dass sie ein bestimmtes Buch benötigte. Harry stöberte seinerseits auch durch die Bücherreihen, aber mit dem Ziel, kein bestimmtes Buch zu suchen. 'Aber ich könnte doch nach einem Zauberspruch zur Sicherheit der Schüler suchen!' So begab Harry sich auf die Suche. Als er dann nach einiger Zeit die Bibliothek verließ, hatte er ein Buch gefunden. Es war reines Glück gewesen, dass er gerade das richtige Buch gefunden hatte. Denn er hatte nicht einmal einen Anhaltspunkt für die Suche gehabt. Es blieb jetzt nur noch wenige Sekunden bis zum Beginn des Unterrichts. Somit begaben sich die Drei in die Große Halle. Dort waren schon fast alle Schüler und Prof. Lupin versammelt. Harry rief alle zu sich. "Heute werde ich es ein wenig anders als sonst machen. Ihr werdet euch in Gruppen einteilen, so dass es am Schluss drei Gruppen sind. Die eine - nämlich die GALV - werde ich leiten. Die zweite Gruppe wird von Hermine und Ron - meinen Assistenten - geleitet. Und die übrig bleibende Gruppe wird Prof. Lupin übernehmen.", erklärte Harry ihnen. "Nun gut! Als erstes werden kurz alte Zaubersprüche wiederholen. Sie müssen gut genug in euren Köpfen sitzen, bevor wir etwas Neues lernen." Also wurden die Schüler in drei Gruppen eingeteilt, wobei die sieben der GALV eine Gruppe bildeten. Dann begann der Unterricht erst wirklich. So eine Stunde später hatten sie die alten Zaubersprüche alle durch. Nun konnte Harry ihnen etwas Neues beibringen. "Nun gut! Kommt mal alle her!", rief Harry die Schüler zu sich. "Ich habe hier einen Zauberspruch, der wirkt, dass ihr gegen den Imperius-Fluch geschützt seid. Er wirkt folgendermaßen: Wenn jemand euch mit dem Imperius-Fluch belegt und euch zwingen möchte, dass ihr irgendetwas tut, dann könnt ihr in eurem Hinterkopf eine Stimme hören. Diese erinnert euch daran, dass es eine Falle ist. Zwar ist diese Stimme verschieden, also sie ist bei denen, die ängstlich sind, leise und bei denen, die selbstbewusst sind, laut und deutlich. Und je selbstsicherer jemand ist, desto lauter und deutlich wird die Stimme sein. Das ist das eine, was dieser Zauber bewirkt, aber es gibt noch eine zweite Wirkung. Es verhindert auch, dass ihr euch gegen die eigenen Freunde, Lehrer oder die Mitglieder der DA oder der GALV wendet." Harry ließ kurz paar Sekunden verstreichen, um es Wirkung erlangen zu lassen. "Nun kommt ihr einer nach dem anderen zu mir und belege euch mit dem Zauber. Er wird euch natürlich in keiner Weise im Alltag beeinflussen. Nur bei Kämpfen!" Jetzt kamen die Schüler nach und nach zu Harry. Stunden später - es waren nämlich sehr viele Schüler - waren sie alle durch. "Nun werde ich euch einen nach dem anderen mit dem Imperius-Fluch belegen und ihr bekommt drei Versuche, um ihn abzuschütteln. Keine Angst! Euch kann nichts passieren!" Zuerst nahm Harry die GALV-Mitglieder dran. Hermine hatte anfangs ein bisschen Probleme, aber schon beim zweiten Ver-such schaffte sie es. Ron dagegen hatte mehr Probleme. Jedoch nach dem dritten Versuch schaffte er es auch. Dann kam Neville an die Reihe. Harry war neugierig, wie Neville damit zu Recht käme. Aber komischerweise schaffte es Neville auch nach dem zweiten Versuch. Und so weiter. Im Grunde schafften es von den GALV-Mitgliedern alle. Manche schnelle, andere langsamer. Das war gut. Nun kamen die restlichen Schüler dran. Im Großen und Ganzen schlugen sich diese auch gut durch. Zwar gab es bei ihnen auch einige, die es nicht innerhalb der drei Versuche schafften, aber das hatte Harry schon vermutet. "Also gut! Damit lassen wir es für heute gut sein!", rief Harry. Jetzt strömten sie alle aus der Großen Halle. Harry schaute auf seine Uhr. Es war inzwischen 16 Uhr vorbei. Demnächst würde es dann Abendessen geben. Aber paar Minuten hatten sie noch freie Zeit. "Hermine! Ron! Wir können ja noch etwas an euren Animagi-Formen üben. Ihr müsst sie so schnell wie möglich können.", meinte Harry. Seine Freunde waren einverstanden. Somit suchten sie nach einem freien Klassenzimmer, welches sie nach kurzer Zeit auch fanden. Sie versiegelten es zur Sicherheit noch. "Nehmt eine gemütliche Sitzhaltung ein!", sagte Harry seinen Freunden. "Nun schließt ihr eure Augen. Stellt euch eure Form vor! In jeder Einzelheit müsst ihr sie vor euch sehen!" Plötzlich sah er, dass sich etwas bei Hermine regte. Zuerst veränderten sich ihre Hände und dann ihre Beine. Dagegen bei Ron war es nur die Hände, die sich bis jetzt verwandelt hatten. Harry klatschte begeistert in die Hände. "Das ist doch schon klasse! Verwandelt euch zurück!", sprach Harry. Nachdem dies geschehen war, war es auch schon Zeit zum Abendessen. "Was habe ich nur für einen Kohldampf!", meinte Ron stöhnend. "Dann sollten wir das Essen nicht warten lassen!", erwiderte Harry und eilte vorweg in Richtung Große Halle. Dort saßen schon alle Schüler und Lehrer zusammen. Es wurde laut stark über den Tag oder über anderes gesprochen. Harry, Hermine und Ron setzten sich an den Gryffindortisch. Sogleich fing Ron an, seinen Teller haufenweise zu beladen. Nachdem sie fertig mit dem Essen waren, erhob sich plötzlich Prof. Dumbledore. "Bitte Ruhe!", rief Prof. McGonagall, da es immer noch sehr laut in der Großen Halle war. "Prof. Dumbledore möchte gerne eine Rede halten!" Augenblicklich wurde es still. "Schön! Nun gut! Ich wollte euch etwas mitteilen! Nächstes Wochenende wird wieder ein Hogsmeade-Wochenende sein!" Lauter Jubel brach aus. Aber Prof. Dumbledore hob die Hände. Anscheinend hatte er noch nicht zu Ende gesprochen. "An diesem Wochenende wird sich unten im Dorf eine Sicherheitsgruppe - nämlich die GALV, angeführt von niemand anderem als Harry Potter - und zusätzlich noch paar Auroren einfinden. Das alles ist zu eurer Sicherheit. Aber was ich sagen wollte ist: Wer unnütze Gefahr bereitet, der wird Ärger mit mir bekommen. - Gut! Das wäre alles! Ihr könnt in eure Häuser gehen." "Kommt ihr!", rief Harry seinen Freunden zu. "Ich möchte nach oben gehen." Hermine und Ron zeigte sich einverstanden damit, nach oben zu gehen. "Jungs, habt ihr schon eure Hausaufgaben gemacht? Wie ich euch kenne, habt ihr sie nicht. Stimmt's?!", meinte Hermine, oben im Gemeinschaftsraum angekommen. Harry und Ron schüttelten verneinend die Köpfe. Natürlich hatten sie es wieder einmal nicht geschafft. Somit scheuchte Hermine jetzt zur Arbeit. "Und lasst es euch für das nächste Mal eine Lehre sein!" Also holten sie ihre Schreibfedern, Pergamentpapier und ihre Bücher und begannen mit den Aufgaben. Es war nicht viel und somit waren sie schon nach zwei Stunden fertig. Müde gähnend sammelte Harry seine Sachen zusammen, um sich von seinen Freunden zu verabschieden. Er wollte nämlich ins Bett verschwinden, da er morgen einen anstrengenden Tag, auch wenn er keinen Unterricht bestreiten musste. "Gute Nacht, Freunde!" "Gute Nacht, Harry!" Oben im Schlafsaal zog er sich schnell um und kroch dann ins warme, gemütliche Himmelbett. Am Montagmorgen schaffte es Harry fast nicht, sich aus dem Bett zu bewegen, so erschöpft war er noch. Aber heute würde es zu seinem Erbe - nämlich dem Haus Godrics Hollow - gehen. Schnell wusch sich Harry und zog sich an. Dann machte er sich auf den Weg. Ron war anscheinend schon wieder früher wach als üblich, denn er lag nicht mehr in seinem Bett. Im Gemeinschaftsraum angekommen, war dort auch niemand mehr. Also waren sie alle schon in der Großen Halle. Warum hatten sie ihn nicht geweckt? Eiligst verließ er den Gryffindorturm. Wenn er sie noch vorm Unterrichtsbeginn treffen wollte, musste er sich jetzt beeilen. Während er so durch die Gänge Hogwarts raste, begegnete ihm Peeves. "Potty - hast du verschlafen?", rief der ihm zu. Harry ignorierte ihn einfach. Er konnte jetzt Peeves nicht gebrauchen. Er hatte anderes zu bedenken, denn er war im Grunde sauer auf seine Freunde, da sie ihn nicht geweckt hatten. Als er kurze Zeit später die Große Halle betrat, unterdrückte er seinen Groll, da er keinen Streit zu so früher Stunde schon anfangen wollte. Schnell ging er hinüber, wo Hermine und Ron saßen. Sie hatten für ihn einen Platz freigehalten. "Morgen, Harry!", rief Hermine ihm zu. "Bist du sauer auf uns? Wir dachten uns, dass wir dich ausschlafen lassen sollten, da du ja eh nicht zum Unterricht kommen würdest." "Nein, wie sollte ich auch sauer auf euch sein. Im Grunde habt ihr richtig gedacht.", erwiderte Harry, sich neben Hermine setzend. Augenblicklich war sein Groll auch ganz verschwunden. "Ron - kannst du mir mal die Brötchen reichen!", meinte Harry dann zu seinem Kumpel und somit begann er mit seinem Frühstück. Während des Frühstücks unterhielten sich die Drei noch ein wenig, aber dann mussten Hermine und Ron, sowie viele der anderen Schüler zum Unterricht und Harry blieb alle in der Große Halle sitzen. Harry schweifte noch in seinen Gedanken, als sich plötzlich jemand zu ihm setzte. Harry schaute auf. Es war niemand anders als Albus Dumbledore persönlich. "Morgen, Harry!" "Guten Morgen, Albus!", erwiderte Harry, während er noch an seinem zweiten Brötchen aß. "Ich wollte noch mit dir wegen heute reden!", meinte Albus. "Sei bitte vorsichtig!" "Da werde ich mir merken! Aber ich werde wohl nicht alleine sein!" "Wie meinst du das, Harry?", fragte Albus, Stirn runzelnd. "Nun ja! Vielleicht werde ich von meinem Freund Pako begleitet. Natürlich werde ich nicht in Menschengestalt reisen. Sonst würde mich ja sogleich jeder erkennen." "In Ordnung, Harry. Aber passe wirklich auf. Überall kann eine Gefahr lauern! Und bitte komm nicht zu spät zurück!" Somit ließ Albus Harry wieder alleine. Harry aß noch schnell zu Ende. Dann begab er sich kurz hoch in den Gryffindorturm, um seinen Tarnumhang, sowie einen normalen Umhang zu holen. Draußen würde es frisch sein, da es September war. Den Tarnumhang stopfte er in die Umhangtasche. Nun verließ er endgültig den Turm und auch das Schloss. Draußen verwandelte er sich dann in seine Wolfsgestalt und machte sich auf den Weg. Sogleich fühlte er sich schon viel besser. Als Wolf fühlte er sich einfach freier. Denn er wusste, dass ihn niemand so als Wolf erkennen würde, der nicht davon wusste. Und die Personen, welche es bisher wussten, waren wenige. Dafür hatte er gesorgt. Während er so über die Ländereien Richtung Ausgang lief, rief er gedanklich nach Pako. Θ Harry?! Θ kam dann nach Minuten endlich eine Antwort. Θ Wo bist du? Θ Θ Ich befinde mich am Rande des Waldes. Θ Θ Ich komme! Θ Die Verbindung war unterbrochen. Harry wartete und wartete. Schon dachte er, dass Pako nicht käme, aber dann entdeckte er diesen schon in seiner Nähe. Freudig sprang Harry auf Pako zu, um diesen zu begrüßen. Sie hatten sich paar Tagen nicht mehr gesehen. Somit war die Wiedersehensfreude desto größer. Θ Sei gegrüßt, Bruderherz. Θ meinte Pako. Θ Was führt dich hierher? Und warum rufst du mich? Θ Θ Ich mache einen Ausflug in meinen Geburtsort. Θ erklärte Harry ihm. Θ Ich wollte dich fragen, ob du Lust hast, mich zu begleiten. Θ Θ Na klar komme ich mit. Wir können sofort aufbrechen. Θ Somit begaben sie sich auf den Weg. Nach kurzer Zeit kamen sie jedoch an das Tor, welches die Ländereien begrenzte. Harry fiel ein, dass man hier nur mit Hilfe von Mr. Filch oder jemand anderem durchkäme. Θ Was ist Harry? Θ fragte Pako, als er seine Enttäuschung bemerkte. Harry erklärte ihm die Sachlage. Θ Ich kenne einen anderen Weg quer durch den Wald. Ihn kennen nur die Tiere. Θ Schnell liefen sie weiter. Pako zeigte ihm den Weg durch den Verbotenen Wald. Harry wurde auf ihrem Weg das erste Mal richtig klar, wieso dieser Wald so genannt wurde. Natürlich wusste er schon immer, dass es hier viele wilde Tiere gab. Aber jetzt wurde es ihm eben das erste Mal so richtig klar. Stunden später kamen sie an einer anderen Stelle aus dem Verbotenen Wald. Sie waren jetzt in einer Gegend, die Harry noch nie gesehen hatte. Θ Wo sind wir? Θ fragte sich Harry laut. Θ Das weiß ich nicht. Θ antwortete ihm Pako. Θ Ich werde wohl jemanden in der nächsten Ortschaft fragen müssen. Dazu muss ich jedoch Menschengestalt annehmen. Wir werden am besten so tun, als ob du mein Hund wärst. Θ meinte Harry zu Pako. Θ In Ordnung, Harry. Θ erwiderte Pako. Θ So lange es uns hilft, werde ich alles versuchen. Θ Somit wurde Harry wieder zum Menschen. Als sie eine Strecke gelaufen waren, kamen sie auch in einen Ort. Wir waren kaum Menschen draußen unterwegs. Die meisten mussten sich wahrscheinlich in ihren Häusern aufhalten. Harry näherte sich einer jungen Frau, welche gerade in seiner Nähe vorbeiging. "Entschuldigen Sie, bitte, junge Dame.", sprach Harry sie freundlich an. Sie musterte ihn kurz. "Was wollen Sie von mir?", fragte sie ihn, misstrauisch blickend. "Wissen Sie zufälligerweise wie weit es nach Godrics Hollow ist." "Wieso fragen Sie mich das? Was wollen Sie dort?" "Das ist meine Sache, was ich dort möchte.", erwiderte Harry nun doch etwas schroff. "Entschuldigen Sie. In solcher Zeit muss man eben misstrauisch.", meinte die Frau. "Nun ja! Nach Godrics Hollow ist noch ein weiter Weg. Wenn sie schnell laufen, schaffen sie es, in zwei Stunden dort anzukommen." "Danke für diese Auskunft! Entschuldigen Sie nochmals die Belästigung." "Macht doch nichts! - Ach, was ich mich grade frage ist: Wie heißen Sie eigentlich?", meinte die Frau noch, aber Harry war schon verschwunden. Er hatte sich eiligst aus dem Staub gemacht. Am Rande des Ortes versicherte er sich, dass er nicht beobachtet wurde. Dann verwandelte er sich wieder in einen Wolf. Θ Und wie lief es? Θ fragte Pako sogleich. Θ Gut! Die Frau war zwar misstrauisch, aber sie hat mir letztendlich die Auskunft gegeben. Es sind bis Godrics Hollow noch zwei Stunden, wenn wir schnell rennen. Θ Θ Dann mal los! Θ Somit liefen sie los. Und tatsächlich! Nach etwa zwei Stunden intensiven Rennens kamen sie im nächsten Ort an. Es musste Godrics Hollow sein. Jetzt musste sich nur noch vergewissern, welches Haus das Haus seiner Eltern war. Dazu wurde Harry wieder er selbst. Aber damit ihn niemand erkennen könnte, verdeckte er seine Narbe mit den Haaren. Zum Glück waren seine Haare inzwischen lang und verdeckten somit gut. Kurz darauf traf Harry auf einen Menschen. Dieser sah auch ängstlich und misstrauisch aus. "Könnten Sie mir bitte sagen, welches Haus das Haus der Familie Potter war?", fragte Harry. Der Mann antwortete ihm nicht sofort. Es sah so aus, als ob er überlegen würde, ob er antworten solle. Dann jedoch entschied er, zu antworten. "Ja, das kann ich. Es liegt am anderen Ende des Ortes. Es ist nur noch ein anderes Haus daneben. Das Haus selbst ist inzwischen ja eine Ruine. - Wieso wollen Sie dorthin?", meinte dieser Mann, aber Harry schon weiter gegangen, nachdem er die Information hatte, welche er nur brauchte. Meter weiter wurde Harry wieder zum Wolf. Er wollte erst einmal gucken, ob sich irgendwelche Leute dort befanden. Als sie am Haus ankamen - es war kein weiter Weg gewesen - war kein Mensch weit und breit zu sehen. Somit konnte sich Harry wieder zurück verwandeln. Der Anblick war schrecklich. Es war kaum etwas übrig vom Haus. Im Grunde standen eigentlich nur noch die Wände. 'Da steht ja viel Arbeit an!', kam es Harry sogleich in den Kopf. 'Also mal an die Arbeit!' Somit ging er durchs Haus, besser gesagt, durch die Reste, welche noch standen, und besah es sich. Anschließend entschloss er sich einen Ausflug in die Winkelgasse zu unternehmen. Er musste einer Baufirma einen Besuch abstatten, damit diese ihm das Haus wieder aufbauen würde. Aber da es in der Winkelgasse nur so von Todessern wimmeln könnte, entschied Harry, seinen Tarnumhang, welchen er ja mitgenommen hatte, überzuziehen. Bevor er jedoch dies tat, wandte er sich an Pako, da er ja schlecht mitkommen konnte. Θ Pako! Entschuldige bitte, aber ab jetzt kannst du schlecht mit mir kommen. Ich muss nämlich in die Winkelgasse apparieren. Und du kannst als Wolf nicht apparieren. Sei bitte nicht böse, aber du musst zu deiner Familie zurückkehren. Θ meinte Harry. Θ Macht doch nichts, Harry! Ich hätte eh keine Lust gehabt, in die Winkelgasse mitzukommen. Da sind zu viele Menschen! Ach, ich bin dir nicht böse! Tschüss, Harry! Θ Somit trennten sie sich voneinander. Nun endlich zog Harry endgültig seinen Tarnumhang über und apparierte anschließend zum Tropfenden Kessel, welchen er dann betrat. In der Bar war kaum was los. Hieran kann man sehen, dass es eine schwere Zeit war. Die Menschen hatten Angst und verließen somit kaum ihre Häuser bzw. Wohnungen. Sie fürchteten sich vor den Todessern, welche auf freiem Fuße waren. Schnell durchschritt Harry den Tropfenden Kessel Richtung Hinterhof, wo er dann den Durchgang zur Winkelgasse per Zauber öffnete. Auch hier waren nur sehr, sehr wenige Leute unterwegs. Und diese wenigen huschten nur von Laden zu Laden. Als erstes begab sich Harry nun zu Gringotts, um sich Geld abzuheben. Nachdem er Minuten später wieder herauskam, ging er weiter. Irgendwann betrat er dann eine kleine Gasse. Hier musste es liegen - das Geschäft, welches er suchte. Er musste nämlich zu einem Mr. Brung. Dann nach langem Suchen fand er endlich das Geschäft und er trat ein. Sogleich kam ein Mann auf ihn zu geeilt. "Sie müssen Mr. Potter sein, oder?", begrüßte dieser ihn. "Ja, das stimmt. Und sie sind Mr. Brung, oder?" Ein zustimmendes Nicken seines Gegenübers. "Kommen wir zur Sache. Sie wollten wegen ihrem Haus mit mir reden. Kommen Sie! Setzen wir uns erstmal hin.", meinte Mr. Brung. Somit setzten sich Harry und Mr. Brung hin und Harry breitete ihm seinen Plan fürs Haus aus. Viele Stunden später waren sie dann mit der Besprechung fertig. "Vielen Dank, Mr. Brung!", verabschiedete sich Harry. "Nichts zu danken, Mr. Potter! Der Dank liegt bei mir! - Natürlich wird Ihr Haus bis kurz vor Weihnachten fertig sein! Machen Sie sich dabei keine Sorgen!" Sie schüttelten sich nochmals die Hände, bevor Harry dann aus dem Geschäft trat und sich Richtung Tropfenden Kessel wieder auf den Weg machte. Nun hatte Harry natürlich wieder seinen Tarnumhang über gezogen. Als er kurz darauf um eine Ecke bog, konnte er gerade noch zwei Stimmen erkennen, welche ihm zu bekannt waren. Es waren nämlich die von Bellatrix und Lucius. Was taten sie in der Winkelgasse? Langsam schlich Harry den beiden hinterher, während sie sich unwissend unterhielten. "Ich freue mich schon auf den Überfall in drei Tagen.", sprach Bellatrix. "Hoffentlich kommen uns nicht wieder die Kerle wie Kingsley, Moody, Dumbledore und Tonks dazwischen." "Ja, ich freue mich auch schon sehr.", erwiderte Lucius. "Es wird schon nichts dazwischen kommen. Woher sollen schon jemand davon erfahren haben? Bevor sie es erfahren, sind die Muggel des Dorfes schon im Reich der Toten." Freudig lachten beide laut auf. Harry durchlief ein Schauer. Wie konnte man nur so grausam sein? Plötzlich stürzte Harry. Er hatte so sehr auf das Gespräch geachtet, dass er nicht auf den Boden seines Weges aufgepasst hatte. Nun lag er unterm Tarnumhang auf dem Boden und musste dauerhaft fluchen. Hoffentlich hatten sie ihn nicht bemerkt, sonst war das sein Ende. Aber zu seinem Pech blieben sie stehen und lauschten. Augenblicklich fing Harrys Herz vor Aufregung an, heftig zu klopfen. Wahrscheinlich konnte es jeder hören - es musste jeder hören, so laut kam es Harry vor. Es dauerte viele Minuten - vielleicht Stunden - bis sie sich wieder rührten. "Da war doch etwas!", meinte Bellatrix. Sie blickte Harrys Richtung, wie ob sie wüsste, dass Harry sich dort befand. Lucius nickte nur stumm. "Wer ist da? Zeig dich! Sonst kann ich nichts garantieren!" Harry überlegte heftig, was er tun sollte. Zeigen konnte er sich ja schlecht! Er wusste ja, was dann mit ihm passieren würde. Aber wenn er sich nicht zeigte - was würde Bella tun? Und apparieren? Dann würde ihm aber entgehen, was Bella und Lucius weiter besprechen würden. Was war wichtiger? Sein Leben retten oder das Risiko eingehen? Urplötzlich setzte sich Bella in Bewegung und kam auf ihn zu. Wenn sie stehen bleiben würde, wäre es wahrscheinlich, dass sie auf ihn stieß. Harrys Kopf raste und das Herz klopfte noch heftiger als zuvor. Hoffentlich war dieser Albtraum bald vorbei. Aber dann tat Bella etwas, was gar nichts Gutes verhieß: Sie hob ihren Zauberstab in seine Richtung. Nun kam Harry der Gedanke: 'Vielleicht hat diese Ratte ihr von meinem Tarnumhang erzählt? Wenn das so ist, bringe ich ihn bei der nächsten Möglichkeit wirklich um!' Augenblicklich wurde diese Vermutung auch schon bestätigt, indem Bella rief: "Zeig dich, Potter! Ich weiß, dass du hier bist. Ich gib dir eine letzte Chance, dich zu zeigen!" Harry blieb ruhig. Er würde ihr nicht die Genugtuung geben. "Nun gut! Du hast es so gewollt!", rief sie. In dem Augenblick ihrer Vorbereitung benutzte Harry einen Schildzauber. Dann wartete er auf Bellas erste Tat. "Crucio!", brüllte sie. Ihr Zauber wurde von Harrys Schild abgelenkt und kam auf sie zurück. Sie konnte gerade noch ausweichen. Harry musste sich ein Lachen verkneifen. "Incendio!" Plötzlich befand sich Harry umgeben mit einem Feuerkreis. "Furnunculus!" Auch dieser Zauber prallte von seinem Schild ab. Aber bald würden seine Kräfte nachlassen, das konnte er schon deutlich spüren. Bella wartete nun eine Weile ab. Sie wollte es dazu bringen, dass Harry müde und nachlässig wurde. Das schaffte sie im Grunde auch, denn Harry musste seinen Schildzauber auflösen. Und genau in dem Moment rief Bella: "Crucio!" Augenblicklich konnte Harry den lange nicht mehr gespürten Schmerz, welcher von dem Spruch ausgelöst wurde. Er wälzte sich am Boden vor Schmerzen. Er konnte kaum mehr denken. So merkte er auch nicht, als der Tarnumhang von seinem Körper rutschte und er somit sichtbar wurde. "So sieht man sich wieder, Potter?! - Expelliarmus! - Petrificus Totalus!" Harrys Beine und Arme klappten an den Körper und er konnte sich somit nicht mehr bewegen bzw. auch noch etwas irgendetwas sagen. "Potter - nun statten wir beide meinem Meister einen Besuch ab.", meinte Bella, packte ihn und disapparierte mit ihm. Harry wurde es so schwindlig und er verlor augenblicklich das Bewusstsein. Er erwachte dann erst wieder Stunden später mit heftigen Kopfschmerzen, als sie sich schon längst am Ziel befanden. Der Ort, wo sich das Lager der Todesser - dafür hielt Harry den Ort - befand, war ihm unbekannt. Es musste von Hogwarts bzw. London weit entfernt liegen. Harry musste sich dauerhaft die Stirn reiben. Die Kopfschmerzen waren einfach zu arg! 'Wie soll ich die anderen verständigen?', kam Harry der Gedanke. 'Suchen tun sie ja bestimmt noch nicht! Frühestens morgen!' So lag Harry weiter in dem Lager, von dem er nicht einmal den Standort wusste, und konnte sich immer noch nicht bewegen, da Bella den Fluch noch nicht aufgelöst hatte. Außerdem konnte er sich nicht verwandeln, da er zu wenig Kraft hatte. Er müsste warten, bis er mehr Kraft besaß, aber das dauerte lange - schlechtesten Falls bis am nächsten Tag. Nun blickte er zum Himmel, die Sonne suchend. Diese war aber anscheinend schon untergegangen, denn er fand sie nirgends. Er musste lang ohnmächtig gewesen sein. Also entschied er sich, um die Zeit überbrücken zu können, noch ein bisschen zu schlafen. Das tat er dann auch. Sobald er Stunden später wieder erwachte, hatte er arge Kopfschmerzen. Das war wahrscheinlich noch Folgen vom Kampf mit Bella. 'Wie soll ich hier fort kommen?', begann jetzt Harry sein Problem zu bedenken. Er musste sich bestenfalls selber retten, indem er sich aus dem Lager schleichen würde. Das könnte noch klappen, aber er dürfte sich nicht erwischen lassen. Das wäre sonst sein Ende! Nun kam nur das Problem! Wie könnte er unbemerkt aus dem Lager kommen?! Die Todesser hatten bestimmt Wachtposten aufgestellt, welche wachsam waren. 'Harry! Wozu bist du schon ein Animagus!', rief sich Harry dann in Erinnerung. So würde er es machen. Harry würde sich in seine Schlangenform verwandeln. Da keiner der Todesser davon wusste, dass Harry ein Animagus sei, konnten sie nicht auf die Idee kommen, dass er es wäre. Somit verwandelte er sich. Er wollte nämlich so schnell wie möglich aus diesem Lager raus sein. Es dämmerte nämlich schon seit langem. Er schlängelte sich quer durch Lager. Immer näher Richtung Ausgang. Es war bestimmt nur noch ein kurzes Stück, dann wäre er draußen gewesen. Plötzlich standen jedoch zwei Todesser vor ihm. Sie wussten nicht, dass er es war. Sie sahen in ihm nur eine kleine Schlange. Und für Todesser sind Schlangen in der Regel Ungeziefer, welches sie vernichten wollen. "Hallo, Schlange!", meinte der eine Todesser grinsend. Harry versuchte, an ihm vorbei zu schlüpfen, aber der Todesser bemerkte es schnell genug. "Na, na! Hier geblieben! Weißt du, was wir mit so Zeug wie dir anstellen?!" Er grinsend immer breiter. Natürlich wusste es Harry. Weitere Male versuchte es Harry, an dem Todesser vorbei zu kommen, aber jedes Mal kam dieser ihm zuvor. Langsam bekam Harry doch Angst. ∫ Slina! Hilfe! Rette mich! ∫ rief Harry nun nach seiner Freundin. ∫ Harry! Wo bist du? ∫ kam ihre Antwort. ∫ Ich bin im Lager der Todesser gefangen. Helfe mir zu fliehen! Ich schaffe es nicht! Die Todesser halten mich auf. ∫ ∫ Bleib ruhig! ∫ meinte Slina. ∫ Hab ich dir nicht schon gesagt, dass wir Schlangen Magie ausüben können. Falls nicht, dann weißt du es jetzt. ∫ ∫ Danke, Slina. Du bist meine Rettung. ∫ Nun wusste Harry, wie er sich befreien konnte. Er wandte schnell wieder den Blick zu den Todessern, damit diese ihn nicht überraschen könnten. Dann konzentrierte er seinen Blick auf sie, während er an den Zauber 'Stupor' dachte, welchen er einsetzen wollte. Erst dachte er schon, dass es nicht funktioniert hätte, dann aber fielen die beiden Todesser wie vom Blitz getroffen um und blieben regungslos liegen. Schnell machte sich Harry aus dem Staub, bevor ein anderer Todesser wie z.B. Bellatrix auftauchen würde. Minuten später befand er sich dann außerhalb des Lagers. Augenblicklich ließ er die Luft raus, welche er bis dahin vor Gespanntheit angehalten hatte. Dann suchte er sich erstmal ein Versteck, in welchem er weiter über seine Flucht nachdenken und zudem sich noch erholen könnte. Nicht zu früh fand er dann ein passendes Versteck hinter zwei Bäumen, von wo er auch noch das Lager im Auge behalten konnte. Nun begab er sich ans Planen seiner weiteren Flucht: Er würde sich in den Phönix verwandeln und dann an die Stelle am Rand des Waldes apparieren, wo er und Pako rausgekommen waren. Von dort würde es als Wolf weitergehen. Aber zuvor würde er sich erst noch ein bisschen erholen. So eine gute Stunde später - er wollte sich gerade verwandeln - da passierte was, das seinen Plan schön beeinträchtigen hätte können. Denn plötzlich erschien Bellatrix am Rande des Lagers. Er schien als suche sie nach jemandem. Natürlich wusste Harry, wen sie suchte. Nämlich ihn, Harry Potter. Er hielt deshalb nun extra die Luft an, um sich nicht zu verraten. Es schien, als würde sie nicht mehr verschwinden, und die Zeit schien Harry endlos lange. Dann jedoch verschwand sie endlich wieder - vor sich hin fluchend. Schnell verwandelte sich nun Harry und verschwand von hier. Als er Sekunden später am Waldesrand landete, fühlte er sich schlapp, wie ob er Stunden lang Ausdauertraining gemacht hätte. Er verwandelte sich erstmals zurück, um kurz auszuruhen. Gerade als er sich in seine Wolfsform verwandeln wollte, kam ihm jedoch plötzlich ein Gedanke: 'Mist! Mein Tarnumhang! Wie soll ich nur ins Schloss kommen?' Hastig grübelte er über eine Lösung nach, aber ihm fiel nichts anderes ein, als dass er nochmals in die Winkelgasse müsste. Somit apparierte er zum Tropfenden Kessel. Hoffentlich stellte niemand dumme Fragen. Schnell huschte er in die Bar. Dort war der Wirt Tom noch wach. Er schaute zwar Harry fragend an, aber stellte keine Fragen. Hastig öffnete Harry hinten im Hof das Tor zur Winkelgasse. Zu seinem Glück erinnerte er sich noch daran, wo er auf Bellatrix und Lucius gestoßen war. Dort müsste sich der Tarnumhang nach seiner Erinnerung auch noch befinden. Eiligst rannte er dorthin. Und wahrhaftig ein Glück! Der Tarnumhang lang immer noch dort. Schnell steckte Harry ihn ein und ging wieder zurück zum Tropfenden Kessel. Nachdem er diesen verlassen hatte, schlüpfte er unter den Tarnumhang und apparierte wieder zu seinem Ausgangspunkt am Waldesrand zurück. Dort steckte er den Tarnumhang wieder ein und verwandelte sich in den Wolf. Stunden später kam er endlich am anderen Ende des Verbotenen Waldes wieder heraus und verwandelte sich zurück. Nun gäbe es nur noch den Weg hoch zum Schloss, aber den würde Harry zu Fuß und getarnt bewältigen. 'Aber zuvor ruhe ich mich nochmals ein bisschen aus!', sagte sich Harry und setzte an einen Baum, während er sich mit dem Tarnumhang bedeckte, damit ihn niemand, der zufällig des Weges käme, entdecken könnte. So saß er da und ruhte sich aus. Und es war ein Glück, dass er den Tarnumhang hatte, denn Minuten später erschien niemand anderes als Prof. Snape. 'Was will denn der hier?', dachte sich Harry. Lange beobachtete er seinen Zaubertrank-Lehrer. Dieser blieb jedoch in Harrys Nähe stehen und beobachtete die Umgebung, wie ob er auf jemand warten würde. 'Vielleicht wartet er ja auf mich!', dachte sich Harry dann. 'Ach, was soll's! Schlimmer als Punkteabzug kann es ja nicht geben!' "Sir - suchen Sie nach mir?", sprach Harry dann mutig Prof. Snape an. Dieser zuckte sichtlich zusammen, als er Harrys Stimme hörte. "Wo waren sie solange?", war die einzige Antwort. "Ich wurde aufgehalten. Daher konnte ich nicht früher zurück kommen.", erwiderte Harry Achsel zuckend. Snape erwiderte daraufhin nichts. Aber vielleicht konnte er sich schon denken, von wem Harry aufgehalten worden war. "Kommen Sie!", entgegnete Snape jetzt mit finsterem Gesichtsausdruck. "Sie müssen zum Schulleiter! Dieser möchte Sie nämlich sehen! Nur auf seinen Wunsch habe ich hier auf Sie gewartet!" Somit begab sich Harry in Begleitung seines Lehrers auf den Weg zum Schloss. Er wollte sich jetzt nur noch hinsetzen und nichts mehr machen, außer auszuruhen. Sein Kopf schmerzte immer noch entsetzlich und nun konnte er auch noch seinen Knochen und Muskeln spüren. Es bereitete ihm entsetztliche Mühe, überhaupt noch den Weg hoch zum Schloss zu gehen. Langsam spürte er, wie ihm übel wurde, da er großen Hunger hatte. Er hatte seit heute Morgen nichts mehr gegessen. Während sie so gingen, spürte Harry den Blick von Snape auf sich lasten. "Geht es Ihnen nicht gut?", fragte plötzlich dieser. Was? Snape fragte seinen von ihm gehassten Schüler, ob es ihm nicht gut ginge. Harry konnte es nicht fassen. Noch nie hatte dieser Lehrer sich ein klein bisschen darum gekümmert, wie er sich fühlte. Harry schüttelte bejahend den Kopf. "Schaffen Sie es noch bis zum Schloss, Potter?" Nun schüttelte Harry verneinend den Kopf. Kurz musste er sich hinsetzen. Sein Herz rasste. Ihm floss der Schweiss runter. Kurz wurde ihm schwarz vor den Augen. "Harry!", rief Snape. "Severus! Ich muss dir etwas sagen: Ich war ja in der Winkelgasse. Da bin ich Bellatrix und Lucius gestoßen. Bellatrix sprach von einem Angriff auf ein Dorf voller Muggel. Wir müssen sie retten.", flüsterte Harry nun. Dann wurde er entgültig ohnmächtig. "Harry!", rief Snape noch einmal. Aber dieses Mal keine Reaktion! Snape packte den Jungen an den Schultern und rüttelte, aber wiederum keine Reaktion! 'Ganz ruhig, Severus! Das wirst du doch meistern!', redete sich Snape zu. Dann schickte er seinen Patronus zu Albus nach oben, um ihn zu benachrichtigen. Es dauerte nicht lange, dann erschien Albus auf der Schlosstreppe. "Was ist passiert, Severus?", fragte Albus, Harry besorgt betrachtend. Snape zuckte nur mit den Schultern. Er hatte ja keine Ahnung, was Harry unterwegs geschehen war. "Ich weiß es nicht, Albus. Harry ist einfach plötzlich zusammen gebrochen. Vielleicht ist es besser, wenn wir ihn in den Krankenflügel transportieren, oder?" Fragend sah Snape den Direktor an. "Sicher, Severus. Es ist besser, wenn Harry ins Warme kommt. Poppy muss einfach mal ihn untersuchen. Vielleicht findet sie ja heraus, was ihm fehlt." Somit beförderte Albus Harry auf Trage, welche er dann per "Mobiliarmus" vor sich her Richtung Krankenflügel schweben ließ. Unterwegs begegneten ihnen niemand. Es war ja auch schon später Abend. Sobald sie am Krankenflügel angekommen waren, rief Albus nach der Krankenschwester Madam Pomfrey. Sie kam auch augenblicklich aus ihrem Büro. "Oh!", rief sie aus, als sie Harry entdeckte. "Kommen Sie, Albus! Legen Sie ihn dorthin!" Albus befolgte sogleich Poppys Anordnungen, indem er die Trage mit Harry neben das Bett schweben ließ. Dann hievten sie Harry gemeinsam von Trage aufs Bett und deckte ihn mit einer Decke zu. Nachdem das erledigte war, scheuchte Poppy den Schulleiter und den Zaubertrank-Lehrer wieder hinaus. "Ich muss ihn jetzt erstmals untersuchen! Wenn das erledigt ist, werde ich Ihnen bescheid geben!", meinte sie zu Albus. Dieser nickte nur zustimmend. "Severus, würden Sie bitte Mr. Weasley und Ms. Granger sagen, dass Harry wieder da ist und dass sie ihn besuchen können." "In Ordnung, Albus.", meinte er, nicht glücklich schauend. Damit trennten sich die beiden. Albus Dumbledore begab sich zu seinem Büro, um abzuwarten. Währenddessen schritt Snape eiligen Schritts Richtung Gryffindorturm. 'Warum nur?! Warum immer ich?!', dachte Snape. Minuten später war er dann am Eingang zum Gryffindorturm angekommen. "Was wollen Sie?", fragte ihn die Fette Dame. "Ich möchte zu Mr. Weasley und Ms. Granger.", erklärte Snape ihr. Sogleich schwebte das Portrait zur Seite, um ihn einzulassen. "Danke!", meinte Snape noch. Dann trat er ein und entdeckte sogleich die Gesuchte. Hermine und Ron saßen gerade in ihren Lieblingssesseln vorm Kamin. Sie hatten ihren Lehrer noch nicht bemerkt. Snape ging zu ihnen hinüber. Augenblicklich wurde er von Ron bemerkt. Dieser erbleichte sichtbar beim Erblicken von seinem verhassten Zaubertrank-Lehrer. Im selben Moment drehte sich Hermine in ihrem Sessel um. "Guten Abend, Sir!", grüßte sie Prof. Snape. "Guten Abend, Ms. Granger!", erwiderte Snape, sich zusammen reißend. "Ich bin hier im Auftrag von Prof. Dumbledore! Es geht um Ihren Freund Mr. Potter!" "Was ist mit Harry?", wurde er von Hermine unterbrochen. "Beruhigen Sie sich, Ms. Granger! Es geht ihm gut. Er liegt nur im Moment im Krankenflügel. Wenn sie wollen können sie ihn besuchen, meint Prof. Dumbledore!" Kaum hatte Snape fertig gesprochen, waren die beiden Schüler auch schon auf und davon. Am Krankenflügel angekommen, klopften sie eilig an die Tür. Sogleich kam Madam Pomfrey und ließ sie herein. "Seien Sie bitte leise! Mr. Potter schläft noch!", ermahnte sie die beiden sogleich. Leise gingen Hermine und Ron hinüber zum Bett von Harry, aber dort saß schon jemand anderes. Es war Prof. Dumbledore. "Guten Abend, Sir!", grüßte Hermine und Ron ihn, wobei Ron sich einen Stuhl nahm und sich an die noch freie Bettseite gegenüber von Albus Dumbledore setzte. In dem Moment stand Prof. Dumbledore auf und deutete Hermine, dass sie seinen Platz haben könne. "Ich bin dann wieder in meinem Büro! Seien Sie so lieb und würden mich benachrichtigen, wenn Harry aufwachen sollte, Mr. Weasley und Ms. Granger?!" Diese nickten nur. Hermine setzte sich nun auf den freien Platz und nahm eine von Harrys Händen in ihre Hand. "Oh, Harry!", stöhnte sie leise. So saß Harrys besten Freunde Stunden lang an seinem Bett. Irgendwann kam Madam Pomfrey und scheuchte sie davon, weil sie meinte, es wäre jetzt Zeit fürs Bett. Nur widerwillig stimmte Hermine ihr zu und zog Ron, der gar nicht wollte, hinter sich her Richtung Gryffindorturm. Madam Pomfrey hatte ihnen noch versprochen, dass sie sie rufen lassen würde, falls Harry aufwachen sollte. Sehr, sehr müde legten sich Hermine und Ron in ihre Betten. Sie konnten jedoch nicht einschlafen. Sie mussten dauernd an Harry denken, welcher momentan im Krankenflügel schlief. Was war geschehen? Das war die Frage, welche ihnen jetzt durch den Kopf ging. Dann schliefen sie irgendwann doch noch ein, wobei sie heftig träumten. Am folgenden Morgen erwachten beide ziemlich zeitig. Es war auch kein Wunder, denn es war ja Dienstag und somit gab es Unterricht für die beiden. Schnell zogen sie sich an, als ihnen plötzlich einfiel, dass ja Harry im Krankenflügel lag. Hastig die Schulsachen schnappend, rannten sie aus dem Gryffindorturm und statteten dem Krankenflügel kurz noch einen Besuch ab. Madam Pomfrey machte keinerlei Ärger. "Er ist noch nicht wach!", meinte sie nur. "Aber ich werde es Ihnen selbstverständlich sogleich ausrichten lassen, falls er erwachen sollte." "Wir werden wieder vorbei kommen, sobald der Unterricht zu Ende ist.", erwiderte Hermine. Somit hassteten sie weiter Richtung Große Halle, um vor dem Unterrichtsbeginn noch etwas zu frühstücken. Nachdem sie schnell etwas hinunter geschlungen hatten, hasteten sie weiter zu ihrer ersten Stunde am heutigen Tage - Verteidigung gegen die dunklen Künste. Natürlich freuten sich Hermine und Ron jedes Mal sehr auf diese Stunden bei Prof. Lupin. Der Tag verging nach ihren Meinungen langsamer als die bisherigen Tage. Vielleicht lag des daran, weil Harry nicht bei ihnen war und sie auf die Nachricht warteten, dass ihr Freund erwacht sei. Nachdem für Ron die letzte Unterrichtsstunde beendet war, meinte er: "Hermine - ich gehe jetzt zu Harry." "Mach das Ron. Ich komme später nach.", erwiderte Hermine traurig. Somit trennten sich die beiden und Ron machte sich auf den Weg zum Krankenflügel, wo er an Harrys Bett warten bis Hermine käme. Anschließend wollten sie gemeinsam dann zum Abendessen gehen. So verging die Zeit. Aber Harry war immer noch erwacht, als Hermine endlich um kurz vor 17 Uhr erschien. Sie sah müde aus, wie Ron bemerkte. "War der Unterricht so anstrengend, meine Liebe?", fragte er, Hermine auf seinen Schoss ziehend. "Ja. Unser Lehrer hat uns etwas Neues beigebracht, was sehr anstrengend war.", erwiderte Hermine, müde gähnend. "Jetzt habe ich dafür riesigen Appetit. Kommst du!" Genauso müde stand Ron auf und folgte Hermine. Sie würden erst am folgenden Tag wieder kommen. Denn schließlich standen noch die Hausaufgaben auf der Tagesordnung, sonst gäbe unnötigen Ärger mit den Lehrern. So ging der Rest dieses Tages auch zu Ende. Und diesem Tag folgten noch zwei Tage, an denen Harrys Freunde erfolglos den Krankenflügel besuchten und anschließend wie-der verließen, ohne dass ihr Freund sich gerührt hatte. Schon seit dem Ende des ersten Tages hatten sie sich große Sorgen gemacht, ob Harry überhaupt je wieder erwachen wollte. Ron hatte seinerseits schon halber die Hoffnung verloren, aber Hermine stand zu ihm und versuchte, seine restliche Hoffnung noch zu erretten. Denn sie hatte ihren Freund noch nicht als verloren gedacht. Gerade war der dritte Tage - nach dem Tag seiner Einlieferung in den Krankenflügel - und Hermine und Ron hatten gerade eben - es war schon fast wieder 17 Uhr - den Krankenflügel betreten und setzten sich wie an den vergangenen Tagen wieder ans Bett ihres Freundes. Hermine betrachtete traurig Harrys Gesicht. Sie wollte ein Zucken in seinem Gesicht entdecken, welches hieße, dass er erwachte. So saß sie lange da. Schon wurde sie müde, als sie plötzlich einen Schrei von sich gab. Ron schrak hoch. "Was ist Hermine?", fragte er besorgt. "Hast du es gesehen, Ron?", fragte Hermine ihrerseits Ron. Sie hatte nämlich gesehen, dass ein Zucken durch Harrys Gesicht ging. "Was soll ich gesehen haben?", meinte Ron leicht genervt, da Hermine ihn warten ließ. "Harry hat sich bewegt." "Das hast du dir bestimmt nur eingebildet." "Nein, das kann nicht sein.", rief Hermine entsetzt. Ron sagte nichts mehr. Hermine guckte zu Harry. Sie hoffte, dass er sich nochmals bewegen würde. Es vergingen wieder Minuten um Minuten. Hermine dachte schon, dass sie es sich vielleicht doch nur eingebildet hatte. Da streckte sich Harry dann gähnend. "Harry!", brach es Hermine und Ron aus. Sie stürzten sich überglücklich auf ihren - schon verloren geglaubten - Freund. "Hey, hey - erdrückt mich bitte nicht!", rief daraufhin Harry, wobei die beiden ihn sogleich wieder frei ließen. "Wir dachten schon, dich verloren zu haben!", meinte dann Ron. "Was?!", erwiderte Harry - den Empörten spielend. "Wartet kurz!", meinte plötzlich Hermine und rannte aus dem Krankenflügel. "Was hat die denn?", fragte Harry irritiert Ron. "Nun ja - Prof. Dumbledore meinte, wir sollen ihn holen, sobald du erwacht seist.", klärte Ron seinen Kumpel auf. "Aber weißt du - wir sind so froh, dass du wieder aufgewacht bist." Sie mussten lange Zeit warten, bis dann endlich die Tür vom Krankenflügel aufging und Hermine - gefolgt von Prof. Albus Dumbledore - hereinkam. Er sah strahlend zu Harry hinüber. "Ah, Harry! Bist du endlich erwacht?!", rief er glücklich. "War Madam Pomfrey schon da?" Bei dieser Frage schlug sich Hermine heftig gegen den Kopf. "Wie konnten wir das vergessen!", rief sie aus. Schnell ging sie zur Tür von Madam Pomfrey's Büro und klopfte. Sogleich kam diese heraus. "Ah, gut!", meinte diese nur, als sie sah, dass Harry erwacht war. "Würden Sie bitte mal alle aus dem Zimmer gehen! Ich muss den jungen Herrn hier kurz untersuchen!" Somit verließen Prof. Dumbledore, Ron und Hermine den Krankenflügel, um draußen zu warten. Währenddessen musste sich Harry drinnen bis auf die Unterwäsche ausziehen. Das war ihm peinlich! Dann tastete Madam Pomfrey seinen Körper nach Verletzungen ab. Aber sie fand - bis auf paar blaue Flecken - nichts. "Gut, Sie können sich wieder anziehen, Mr. Potter!" Schnell tat Harry dies. "Sind Sie soweit?", fragte nach einer Weile Madam Pomfrey. Harry nickte. Sogleich traten Hermine, Ron, gefolgt von Prof. Dumbledore wieder ein. "Harry - was ich dich fragen muss: Was ist geschehen?" Albus sah Harry durchdringend an. "Nun ja! Ich bin zusammen mit Pako nach Godrics Hollow gegangen. Es war ein langer Weg! Anschließend hatten wir uns getrennt, da ich noch in die Winkelgasse musste und dorthin apparieren wollte. Dort habe ich einen Architekten aufgesucht, dem ich den Auftrag für die Renovierung meines Hauses vorlegte. Als ich Stunden später das Haus verließ, entdeckte ich kurz darauf niemand anderes als Bellatrix Lestrange und Lucius Malfoy. Da ich in dem Moment meinen Tarnumhang anhatte, entschied ich mich, ihnen ein wenig nach zu schleichen. Hätte ich gewusst, wie das enden würde, dann hätte ich es natürlich nicht getan. Egal! Jedenfalls bin ihnen da nachgeschlichen, um sie zu belauschen. Bella sprach von einem Angriff auf ein Dorf voller Muggel." 'Oh je! Bestimmt haben sie dieses Dorf schon dem Erdboden gleich gemacht!', dachte sich nun Harry. "Harry - dieses Dorf ist gerettet!", erwiderte Albus nun - wie ob er in Harrys Kopf geblickt hätte. Sogleich wurde es Harry leichter zu mute. "Danke, Albus." "Du musst mir nicht danken, Harry. Wir haben es dir zu verdanken, dass wir es überhaupt wissen." Es entstand ein Schweigen. "Harry - kommst du mit zum Abendessen?!", brach irgendwann Hermine das Schweigen. Harry schaute zu Madam Pomfrey, die immer noch bei ihnen stand. Diese nickte erlaubend. "Sie sind entlassen, Mr. Potter." Somit sprang Harry vom Bett und ging mit seinen Freunden aus dem Krankenflügel. Prof. Dumbledore folgte ihnen in kurzem Abstand. Draußen vorm Krankenflügel verabschiedete sich Harry noch kurz von seinem Schulleiter und dann ging's entgültig Richtung Große Halle. Dort saßen schon alle Schüler an den Tischen und mampften vor sich hin, während sie sich vielleicht noch mit Freunden unterhielten. Harry, Hermine und Ron ließen sich am Gryffindortisch auf ihre Plätze fällen. Sogleich kamen Ginny, Neville, Dean, Seamus und noch andere, um Harry zu begrüßen. "Bist wieder unter den Lebenden?!", erwiderte Dean. Harry erwiderte nichts, sondern schaufelte sich erstmal seinen Teller voll, wie es im selben Moment auch Ron tat. Harry hatte einen riesen Kohldampf. Er hatte ja zuletzt erst am Montagmorgen etwas gegessen. "Ehm, Ginny?!", sprach Harry sich irgendwann an. "Wann findet eigentlich das Quidditch-Training statt?" "Ich hab eines für morgen Abend angesetzt.", antwortete sie ihm. "Aber ich wollte dich fragen, Harry, wann findet eigentlich das nächste DA-Treffen statt?" "Erst wieder in zwei Wochen. Dieses Wochenende findet nämlich der Besuch nach Hogsmeade statt. Dort haben wir dann eine Aufgabe." Ginny nickte wissend. So endete auch dieser Abend. Harry und seine Freunde begaben sich nach dem Abendessen hoch in den Gemeinschaftsraum, um die restlichen Hausaufgaben nachzuholen. Langsam vergingen ein Tag nach dem anderen. Freitag fand wie gesagt das Quidditch-Training statt. Dieses endete spät, so dass Harry anschließend noch lange an seinen Hausaufgaben saß. Dann am Samstag standen alle früh auf. Denn schließlich stand Besuch von Hogsmeade auf dem Tagesplan. Darauf freuten sich immer alle sehr. Und die Schüler, welche zu jung dafür waren - nämlich die Erst- und Zweitklässler - sahen den anderen Schüler traurig hinterher, als diese davon marschierten. Harry traf diesen Morgen seine Freunde gerade im Gemeinschaftsraum. Sie hatten nämlich vereinbart, in die "Drei Besen" zu gehen, um dort Hermines Geburtstag zu feiern. Es war ihr 18. Geburtstag. "Morgen, Schatz!", begrüßte Ron Hermine mit einem Kuss, als diese mit Ginny im Gemeinschaftsraum eintraf. "Morgen, Ron! Morgen, Harry!", erwiderte Hermine glücklich strahlend. Somit gingen sie in die Große Halle. Sie wollten zuerst noch kurz frühstücken, bevor sie dann langsamen Schrittes Richtung Hogsmeade verschwinden würden. Harry hatte sich sehr auf diesen Ausflug gefreut, da er im vorigen Jahr wegen einem vermuteten Angriff der Todesser abgesagt worden war. Dieses Jahr war jedenfalls nichts dazwischen gekommen. Somit frühstückten sie schnell, wobei mal wieder Ron der letzte war. Anschließend machten sie sich auf den Weg, wobei sie wie alle anderen Schüler am Schultor von Mr. Filch kontrolliert wurden, damit niemand etwas aus der Schule bzw. in die Schule schmuggeln konnte. In den "Drei Besen" wurden sie schon von Ginny, Seamus, Dean, Neville und Luna erwartet. Diese gratulierten Hermine erstmal herzlich. Dann setzte man sich an einen großen Tisch und bestellte eine Runde Butterbier für alle. Es war eine lustige Runde. Man sprach über die vergangenen Schultage, über Quidditch und manches andere Thema. So blieben sie den ganzen Vormittag hier sitzen. Irgendwann - es waren schon viele Stunden vergangen - entschieden Ron und Harry, dass sie ja noch Geschenke für ihre Freundin brauchten. Somit verabschiedeten sie sich, mit der Vereinbarung, sich später - so in zwei Stunden - wieder vor den "Drei Besen" zu treffen. Dean und Seamus schlossen sich den zwei Freunden an. Harry hatte sich ein Buch als Geschenk ausgedacht, wozu er in den Bücherladen musste. Ron dagegen meinte, dass er etwas ganz Tolles für seine Hermine wollte. Sie liefen einfach so an den Schaufenstern vorbei. Dann irgendwann blieb Rons Augen an einem hängen. Es war ein Schmuckladen. "Harry - was hältst du von dem Ring?", fragte Ron seinen Freund. Er deutete auf einen Ring, der einen grünen, wunderschönen Edelstein besaß. "Er ist sehr schön!", erwiderte Harry nur. Ron betrat schnell den Laden. Sogleich kam der Ladenbesitzer auf ihn zu. "Ich möchte gerne diese wunderschönen Ring, welchen sie im Schaufenster haben, für meine Freundin kaufen.", erklärte Ron dem Verkäufer. Dieser nickte und holte den Ring, verpackte ihn in einem kleinen Tütchen und nannte Ron den Preis. Er war nicht sehr billig, aber Ron hatte genug Geld bei sich, wodurch er ihn kaufen konnte. Zurück in den "Drei Besen" saßen dort schon ihre Freunde wieder und tranken weitere Butterbiere. Ron und Harry setzten sich zu den anderen. "Hermine - wir haben hier Geschenke für dich! Wir hoffen, dass sie dir gefallen.", meinte Ron zu seiner Freundin und reichte ihr sein Geschenk wie auch Harrys Geschenk. Harry hatte sich letztendlich wie geplant für einen Buchgutschein und dazu noch eine schöne Schreibfeder entschieden. Hermine strahlte als sie die Geschenke auspackte. Sogleich fiel sie ihren Freunden um Hals. "Vielen Dank, Ron!", meinte sie, ihn umarmend, wobei sie ihn auf die Wange küsste. "Vielen Dank, Harry!", ihn genauso umarmend. Ron war dieses Mal nicht einmal mehr so rot geworden, wie so oft am Anfang der Beziehung, wenn Hermine ab und zu küsste. Jetzt wurde er manchmal nur noch zart rosa, was kaum auffiel. So saßen sie noch paar Stunden gemütlich zusammen, als Harry irgendwann plötzlich ein komisches Kribbeln in seiner Narbe spürte. Er fasste sich reflexartig an die Stirn, wobei Hermine fragende Blicke zu warf. "Es ist Voldemort!", erklärte Harry ihr. "Seine Leute sind hier irgendwo! - Ruhe!" Aufgeregt sprangen seine Freunde auf, als sie hörten, dass Lord Voldemorts Anhänger in Hogsmeade seien. Harry versuchte, sie zur Ruhe zu bringen. Dann stürzte aber augenblicklich Draco Malfoy in den Tropfenden Kessel. "Harry!", rief er, auf sie zu stürzend. "Es sind Todesser in Hogsmeade!" "Wie viele?" "Sehr viele! So zwanzig Stück?!" "Das ist machbar! - Draco, Ginny, Seamus und Dean, ihr bringt die Schüler aus den "Drei Besen" ins Schloss hoch! Passt gut auf, dass ihnen nichts passiert!" "Was macht ihr drei?", wollte Ginny wissen. "Wir werden gegen diese Kreaturen kämpfen." "Passt aber auf!", erwiderte Ginny mit nassen Augen. Harry stürmte aus dem Pub, gefolgt von Hermine und Ron, welche ihre Zauberstäbe gezückt hatten. Er selbst besaß seit der Gefangenschaft keinen Zauberstab mehr. Seitdem übte er sich hart in stabloser Magie. Er hatte jeden der vergangenen Tage daran geübt. Zum Glück konnte er inzwischen schon viele Zaubersprüche, welche ihm jetzt auch nützen würden. Draußen vorm Pub bemerkte das Trio das Menschendurcheinander. Alle rannten nämlich entsetzt wegen der vielen Todesser durcheinander. Sie mussten aufpassen, nicht über den Weg gerannt zu werden. "Denkt dran: Immer wachsam!", rief Harry zu Hermine und Ron. Diese nickten verstehend. Sie rannten schnell weiter. Harrys Kopf rasste: 'Wo waren sie? Wo waren die Todesser?' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)