Das entscheidende Jahr (35 Kap.) von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 17: Merkwürdiges Verhalten von Draco Malfoy --------------------------------------------------- Am folgenden Morgen wurde Harry von Ron an den Schultern wach gerüttelt. "Aufstehen, Harry!", rief Ron laut. "Oder möchtest du den ersten Schultag deines siebten Schuljahres verschlafen? Ich möchte es jedenfalls nicht. Und wenn nicht du kommst, dann werde ich ohne dich in die Große Halle gehen." Ron war schon halbwegs an der Schlafsaaltür, als Harry aus seinem Bett sprang. "Warte, Ron! Ich komme mit dir!" "Dann mach mal ein wenig schneller, sonst habe wir auch keine Zeit mehr zum Frühstücken!", erwiderte Ron stinkig. Minuten später war Harry dann mit seinem Freund im Gemeinschaftsraum der Gryffindors angekommen, wo sie auf ihre Freundin Hermine stießen, welche dort mit Rons Schwester Ginny auf sie wartete. "Da kommt ihr ja endlich!", meinte Hermine mürrisch. "Guten Morgen, Hermine! Guten Morgen, Ginny!", meinten Ron und Harry gleichzeitig. Ginny nickte nur, aber Hermine fing an zu grinsen, als sie Harry erblickte. "Was ist denn, Hermine?", erwiderte Harry ihr ein bisschen mürrisch. "Deine Haare sehen einfach zu lustig aus. Hastest du denn keine Zeit, dir die Haare zu kämen?", fragte sie kichernd. Harry schaute sie sauer an und fuhr sich hastig mit den Händen über sein Haar, um es zu glätten. "Nein, das hatte ich nicht. Ron hat mich ja aus dem Bett geschmissen." "Es ist ja auch spät genug. Aber jetzt kommt endlich!", meinte Ron und bewegte sich in Richtung Portrait der Fetten Dame. "Na gut! Wenn ich ehrlich zu mir bin, möchte ich im Grunde das Frühstück auch nicht verpassen. Stell dir nur vor, wann es desnächste Mal etwas zu essen gibt. Erst wieder heute Mittag! Bis dahin werde ich dann vor Hunger sterben." Daraufhin bekam er ein zustimmendes Nicken von Hermine. Hermine, Ginny und Harry folgten Ron eiligst in die Große Halle. In der Halle angekommen, saßen dort schon fast alle Schüler versammelt und frühstückten genüsslich. Harry und seine Freunde setzten sich zu den restlichen Gryffindors an den Tisch. Man grüßte sich schnell noch mit einem Kopfnicken, bevor sie sich die Teller mit Rührei, Speck und anderem Leckerem voll schaufelten. Sie würden die Kraft, welche das Essen ihnen verlieh, heute bestimmt benötigen. Plötzlich trat Professor McGonagall zu ihnen an den Tisch. Sie hatte die Stundenpläne der Siebtklässler dabei. Harry war schon gespannt, wann sie denn Zaubertränke mit Professor Snape haben würden. Und wann dann auch 'Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste' mit Remus bzw. Professor Lupin. "Ihre Stundenpläne, meine Herren!", meinte Professor McGonagall. Harry nahm ihn seiner Lehrerin ab und schaute schnell drauf. Montag Verwandlung [Prof. Minerva McGonagall] Verwandlung Dada [Prof. Remus Lupin] Dada ------------- Zaubertränke [Prof. Severus Snape] Zaubertränke frei (*) frei (*) Dienstag Dada Dada Kräuterkunde Kräuterkunde [Prof. Sprout] ------------------- Pflege magischer Geschöpfe [Prof. Rubeus Hagrid] Pflege magischer Geschöpfe frei (*) frei (*) Mittwoch Zauberkunst [Prof. Filius Flitwick] Zauberkunst Verwandlung Verwandlung -------------------- Zaubertränke Zaubertränke frei (*) frei (*) Donnerstag Dada Dada Zauberkunst Zauberkunst -------------------- Kräuterkunde Kräuterkunde Pflege magischer Geschöpfe Pflege magischer Geschöpfe Freitag Verwandlung Verwandlung Zaubertränke Zaubertränke -------------------- Dada Dada frei (*) frei (*) ------------------------------------------------------------------------ (*) Dies hier ist der Stundenplan von Harry und Ron. Hermines Stundenplan ist gewisserweise anders, da sie am Montag und am Freitag jeweils in den letzten zwei Stunden noch Arithmantik bei Prof. Vektor, und am Dienstag und am Mittwoch jeweils in den letzten zwei Stunden noch Muggelkunde hat. Andernfalls ist ihr Stundenplan gleich dem von Harry und Ron. ------------------------------------------------------------------------ 'Dieser Stundenplan ist ja der Witz!', dachte sich Harry. 'Die meinen wohl, dass wir das schaffen können. Wenigstens haben wir paar Freistunden.' Harry schaute zu Ron hinüber, welcher auch gerade den Kopf in Harrys Richtung drehte. "Harry - das bedeutet bestimmt schon heute unseren Tod! Gleich am ersten Schultag zwei Stunden mit Snape!", meinte Ron. "Ach was, das wird schon nicht so schlimm, Ron!", mischte sich in dem Moment Hermine ein. "Hermine! Wir sprechen von Prof. Snape!", erwiderte Ron an sie. "Ich weiß das, Ron!", entgegnete sie ihm. "Und übrigens hast du dich vertan, Ron! Wir haben heute nämlich nicht Montag, sondern Dienstag." "Danke, Hermine! Aber es ist mir gerade eben auch aufgefallen.", meinte Ron gereizt. "Kommt ihr! Es ist Zeit, zum Klassenzimmer für Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste zu gehen.", erinnerte Harry seine Freunde. "Ja, wir kommen mit dir!", entgegnete ihm Hermine und zog Ron mit sich. "Mensch, ich habe gar nichts gegessen!", kam es von Ron, während sie durch die Gänge des Schlosses schritten. "Das ist deine Schuld, Ron! Du musstest ja nicht unbedingt, die ganze Zeit mit Hermine diskutieren.", erwiderte Harry seinem Kumpel. Dann endlich waren sie beim Klassenzimmer im dritten Stock angekommen. Die Tür stand schon offen, aber noch kein Schüler war drinnen. Nicht einmal Prof. Lupin war da. Aber Harry, Ron und Hermine betraten schon das Zimmer zusammen mit Neville, welcher bei ihnen war, und setzten sich in die erste Reihe. Minuten später kamen dann auch endlich unsere Mitschüler herein und setzten sich. Seit seinem sechsten Schuljahr war Neville ziemlich rasend in der Schule besser geworden. Es hatte sich schon in der fünften erstmals angedeutet, als er an der DA teilnahm, welche Harry führte. Und natürlich war Neville auch dabei gewesen, als sie Ende des fünften Schuljahres ins Zaubereiministerium eingebrochen waren, um Sirius zu retten. Wahrscheinlich hat dies auch einen Teil dazu beigeführt, dass Neville mehr Selbstbewusstsein bekam und nicht mehr Angst vor gewissen Lehrern hatte. Und tatsächlich hatte Neville es geschafft, dass er den Weg als Auroren angehen konnte, was einer seiner Berufsträume war. Als dann nach paar Minuten Prof. Lupin endlich ins Klassenzimmer trat, wurde es augenblicklich still in der Klase. Wie Harry sehen konnte, bestand die Klasse aus allen Gryffindors ihres Jahrgangs, aber ansonsten waren es nur wenige Slytherins, paar Hufflepuffs und paar Ravenclaws. Es waren von den Hufflepuffs und Ravenclaws nur die, welche sich auch seit dem fünften Schuljahr in der DA befanden, unter anderem Luna Lovegood. Von den Slytherins waren es nur zwei Personen: Draco Malfoy und Zabini. "Guten Morgen!", begrüßte Prof. Lupin sie. Harry konnte Draco Malfoy deutlich sagen hören: "Oh nein, nicht der schon wieder!" "Na, Malfoy, diesmal keine Crabbe und Goyle dabei, was?", drehte sich Ron höhnend zu Draco Malfoy um. "Pass auf, was du da sagst, Weasley? Sonst wirst du es vielleicht noch bereuen.", entgegnete sauer Malfoy. "Beachte ihn einfach nicht, Ron.", meinte Harry und drehte ihn mit sich nach vorne um. "Guten Morgen, Prof. Lupin!", erwiderte die Klasse erfreut darüber, dass sie ihn dieses Jahr nochmals als Lehrer hatten. Er war nämlich ihrer Meinung nach bisher der beste Lehrer in 'Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste' gewesen. "Ich freue mich genauso - wie ihr bestimmt auch -, dass ich dieses Jahr euch wieder unterrichten kann." "Von wegen, träum weiter.", sprach Malfoy deutlich in der zweite Reihe hinter Harry und seinen Freunden zu Zabini, seinem Freund, der sich aber komischerweise von Draco abwandte. "Halt die Klappe, Malfoy!", zischte Harry seinem Erzfeind zu. Wahrscheinlich hatte Prof. Lupin auch mitbekommen, was Draco gesagt hatte, aber er ließ es sich nicht anmerken. "Ihr fragt euch bestimmt, was wir dieses Jahr durchnehmen werden.", fuhr er stattdessen fort, "Nun... lasst uns mal schauen. Ich denke: vielleicht ein paar neue nützliche Zaubersprüche und Flüche, so dass ihr euch in der Welt da draußen verteidigen könnt, wenn ihr es einmal nötig habt. Z.B. gegen Voldemort." Ein Zusammenzucken ging durch die Klasse. Es gab nur sehr, sehr wenige, die nicht beim Nennen des Names vom Dunklen Lord zusammenzucken. Sogar Malfoy zuckte zu ihrer Freude zusammen und das freute Harry und Ron so, dass sie grinsen mussten. "Grinst nicht so blöd, Weasley und Potty.", motzte Malfoy sogleich los. Harry zog Ron an seinem Ärmel, um ihm anzudeuten, dass es besser sei, wenn sie sich jetzt nach vorn umdrehen und dem Unterricht wieder folgen würden. Die einzigen Schüler, welche den Namen nicht mehr fürchteten, waren Hermine, Ron, Seamus, Dean und inzwischen auch zu Harrys Freude Neville. Harry hatte sie nämlich während des DA-Unterrichts gelehrt, die Angst vor dem Namen von Lord Voldemort zu verlieren. Ja, daran erinnerte sich Harry noch gut. Er hatten ihnen in einer der Stunden über die Kindheit von Tom Vorlost Riddle erzählt, welcher in seinem späteren Lebensabschnitt dann zu Lord Voldemort wurde und Angst und Schrecken unter den Menschen verbreitete. Anschließend hatte er ihnen damals als Hausaufgabe aufgegeben, den Namen immer wieder für sich auszusprechen. Dadurch würde dann die Angst langsam verschwinden. Und das war dann auch bei den Fünfen eingetreten. Die anderen Teilnehmer der DA hatten es nicht geschafft. Ihre Angst war doch zu groß gewesen. Anfangs hatte Neville auch nicht geschafft, aber wie Harry jetzt erkennen konnte, hatte er anscheinend das ganze restliche sechste Schuljahr durch daran geübt. Harry war innerlich auf Neville stolz. Wenn es Nevilles Eltern wüssten, wären sie gewiss auch stolz auf ihren Sohn. Harry hatte die restlichen Schüler beschwichtigt, dass sie es weiterhin versuchen sollten. Irgendwann würde es schon klappen. Er hatte ihnen erklärt: "Ihr müsst alle wissen, dass die Angst vor einem Namen nur die Angst vor der Sache selbst steigert. Das soll heißen: Ihr habt nur Angst vor Lord Voldemort, wenn ihr Angst vor seinem Namen habt. Dies habe ich früher mal von Prof. Dumbledore gelernt." Aber die Schüler hatten nur ängstlich ausgesehen. Man sah ihnen an, dass sie Angst davor hatten, es auszuprobieren. Er hatte ihre Blicke gesehen und zu ihnen gesagt: "Glaubt mir, Voldemort wird nicht augenblicklich aus dem Nichts herausgekommen, wenn ihr den Namen aussprecht. Ich spreche diesen Namen dauernd aus und ich lebe ja noch." Anschließend hatte Harry sie damit in Frieden gelassen. Urplötzlich wurde Harry etwas unsanft an der Schulter gerüttelt. Es war Hermine. Sie sah ihn besorgt an. "Harry, was ist mit dir los?" "Es ist nichts mit mir, Hermine. Ich bin nur kurz in meinen Erinnerungen versunken." "Pass dann mal besser wieder auf, was Prof. Lupin im Unterricht durchnimmt. Ich würde mit dir wetten, dass für dich irgendwann im Leben noch nützlich sein könnte." "Ja, in Ordnung, Hermine." Hinter sich konnte er Malfoy lachen hören. "Malfoy! Was gibt es so zu lachen?", drehte sich Harry zu diesem um. "Bist wohl im Unterricht eingeschlafen, was, Potter?", fragte Malfoy ihn höhnisch anblickend. "Lass mich in Ruhe! Das geht dich gar nichts an!", zischte Harry zu. "Mr. Malfoy! - Mr. Potter! Könnte ich Sie bitten, sich wieder dem Unterricht zuzuwenden.", ertönte in diesem Augenblick die Stimme von Prof. Lupin. "Professor, er hat damit angefangen!", versuchte Malfoy zu protestieren. "Nein, Mr. Malfoy, das stimmt auf keinen Fall. Ich habe gesehen, wie sie angefangen haben, ihn zu provozieren." "Aber, Professor, ..." "Keine Widerrede." Malfoy wollte gerade abermals widersprechen. Er hatte schon halb den Mund geöffnet, als Prof. Lupin fortfuhr. "Wenn sie nicht gehorchen wollen!", er gab einen Seufzer von sich. "Ich ziehe ihnen für das Widersprechen gegenüber eines Lehrers zehn Hauspunkte ab." Harry drehte sich wieder nach vorne um. Er war glücklich darüber, dass Prof. Lupin es Malfoy gezeigt hatte, woher der Wind weht. Aber er konnte immer noch den wütenden Blick von Malfoy in seinem Rücken spüren. Prof. Lupin wandte sich wieder der ganze Klasse zu und fuhr fort mit seinem Unterricht. "Heute möchte ich mit dem ersten Thema dieses Schuljahres beginnen. Es sind nämlich die Dementoren." Die meisten Schüler blickten Prof. Lupin mit interressesiertem Blick an. "Zuerst werde ich euch einmal den Zauberspruch beibringen, mit dem ihr euch in der Not gegen die Biester wehren könnt. Er heißt Expecto Patronum." Er schob das Pult nun ein Stück zur Seite. Dann hob er den Blick suchend. Augenblicklich fand er die gesuchte Person. Auffordernd winkte Prof. Lupin ihn, Harry, vor die Klasse. "Harry Potter - wärst Du so freundlich und würdest Deinen Mitschülern Deinen Patronus zeigen.", rief Prof. Lupin ihn nach vorn. "Warum immer der?", konnte Harry Malfoy in dem Moment losmaulen hören. "Mr. Malfoy - wenn Sie uns auch ihren Patronus zeigen wollen, dann können Sie es gerne nach Mr. Potter machen.", rief Prof. Lupin laut. Draco Malfoy schaute Prof. Lupin daraufhin nur wütend an. Denn er konnte ja nichts erwidern, weil er sonst 'wegen Widerrede gegenüber einem Lehrer' Punktabzug bekommen hätte. Aber das zu wissen, brachte ihm erst wirklich einen rechten Zorn ein. Er würde sich dies nicht gefallen lassen. Weder von Potter noch Weasley noch Prof. Lupin. Niemand machte sich ohne Gefahr lustig über einen Malfoy. 'Sie werden schon sehen, was sie davon haben!', dachte sich Draco. Harry stand von seinem Platz auf und ging nach vorn zu Prof. Lupin. Dann stellte er sich in die richtige Position, hob seinen Zauberstab vor sich und rief: "Expecto Patronum." Augenblicklich erschien vorne aus der Spitze seines Zauberstabs ein heller, bisschen durchsichtiger Hirsch. Harry lächelte zufrieden. In dem Moment brach die ganze Klasse in rassenden Applaus aus. "Gut gemacht, Harry.", meinte Prof. Lupin. "Danke, Professor.", erwiderte Harry. "Wärst Du noch freundlich und würdest deinen Mitschülern erklären, was man machen muss, damit der Spruch funktioniert?!", forderte Prof. Lupin Harry auf. "Natürlich, Professor.", meinte Harry und wandte sich an seine Mitschüler. "Wenn ich den Spruch benutzen wollt, müsst ihr ständig an ein fröhliches Erlebnis, welches ihr erlebt habt, denken. Der Zauber wird nämlich durch dieses Erlebnis aufgebaut. Und wenn es ein besonders glückliches Erlebnis ist, wird es auch den Dementor besiegen." "Danke schön, Harry. Kannst dich wieder an deinen Platz setzen." Harry tat dies. "Für diese perfekte Erklärung bekommen Sie, Mr. Potter, von mir 15 Punkte. Ich hätte es nicht besser machen können.", lobte Prof. Lupin Harry. Nun wandte sich an Draco Malfoy. "Wenn Sie jetzt möchten, Mr. Malfoy!", forderte er ihn auf. "Nein danke, Sir.", meinte Draco Malfoy nur und wurde ein klein bisschen rosa im Gesicht. 'Aha!', dachte Harry. 'Willst dich wohl nicht blamieren, was?' "Na gut, Mr. Malfoy. Aber denken Sie daran. Beim nächsten Motzen bekommen Sie von mir dafür paar Hauspunkte abgezogen. Haben wir uns verstanden?", sprach Prof. Lupin barsch zu Malfoy. Ein kaum merkliches Nicken von Malfoy. Damit war's anscheinend für Prof. Lupin erledigt und wandte sich wieder der ganze Klasse zu. "Nun ja... Wir haben noch paar restliche Minuten des Unterrichts und möchte euch bitten, dass ihr euch in Zweiergruppen aufteilt. Am besten wäre es noch, wenn jeder von euch jeweils mit einem Schüler eines anderen Hauses zusammenarbeiten würde." Sofort folgten die Schüler den Anordnungen des Lehrers und teilten sich in Zweiergruppen auf. Harry war mit Malfoy zusammen. Ron mit Ernie McMillan. Hermine war mit Zabini Blaise. Und Neville war mit Luna zusammen. "Nun hört mir mal kurz noch zu.", meinte Prof. Lupin. Alle Schüler stellten sich so, dass sie gut seinen Worten zu hören konnten. "Ihr werdet nun in euren Zweiergruppen jeweils abwechselnd ein Patronus heraufbeschwören. Aber ich warne im Voraus, dass es vielleicht nicht gleich beim ersten Mal funktionieren könnte. Also seid - falls es so kommt - nicht enttäuscht, sondern versucht es wieder und wieder. - Nun los!" Mit den letzten Worten drehten sich die jeweiligen zwei Schüler einer Gruppen zueinander um. Draco Malfoy sah ihn, Harry, hähmisch an. "Na, du, Liebling von Prof. Lupin! Dann zeig mir mal deinen Patronus." "Hättest du wohl gern, was, Malfoy? - Zeig du mir zuerst deinen!" "Wie du willst!" 'Ich werd's ihm schon zeigen! Es wär doch gelacht, wenn ein Malfoy das nicht hinbekäm.', dachte sich Malfoy. Dann stellte sich Malfoy in Position, erhob seinen Zauberstab und rief: "Expecto Patronum" Augenblicklich kam es nebliges Etwas aus der Spitze seines Zauberstabs. Es war nicht so schön, wie Harrys Patronus. Das musste sich selbst Malfoy eingestehen. Aber er würde lieber sterben, als es bei der Anwesenheit der ganzen Schüler Harry zu sagen. "Kommt mal alle her! Schaut euch Nevilles schönen Patronus an!", rief in dem Augenblick Prof. Lupin. Sie bildeten gespannt einen Kreis um Luna und Neville. Wäre dies noch vor zwei Jahren geschehen, Neville wäre bestimmt rot angelaufen. Aber nichts von dem passierte diesmal. Er blieb ganz gelassen. "Nun, Neville. Zeig uns doch bitte mal deinen Patronus!", forderte der Professor ihn auf. Neville nickte nur. Doch dann stellte er sich wieder in die vorgesehene Stellung, erhob seinen Zauberstab und rief: "Expecto Patronum" Augenblicklich erschien an der Spitze seines Zauberstabs ein klares - nicht wie bei Malfoy nebliges - Wesen. Es war ein Wolf. "Gut gemacht, Neville." Es folgte ein rasender Applaus von der Klasse. Selbst Malfoy applaudierte komischerweise Neville zu. Aber Harry & Co sagte nichts deswegen. "Nun ja, Schüler. Die Stunde ist leider für heute vorbei. Aber wir sehen uns am Donnerstag ja schon wieder. Also bis dann!" "Tschüss, Prof. Lupin!" Sofort packten die Schüler ihre Bücher wieder in ihre Taschen und machten sich auf den Weg. "Geht schon mal vor!", meinte Harry zu seinen Freunden, als sie ihn fragend ansahen, weil er ihnen nicht folgte. Komischerweise blieb auch Malfoy noch. Als Harrys Freunde das Klassenzimmer verlassen hatten, machte sich auch Malfoy auf den Weg, aber als an Harry vorbei kam, steckte er ihm einen zusammengefaltetes Papier in die Hand. "Bitte les es allein!", flüsterte Malfoy ihm daraufhin leise zu. "Warum?", meinte Harry zurück, bevor Draco das Zimmer verlassen hatte. "Was soll das?" "Erfüll mir bitte nur das eine Mal den Gefallen, Harry!", flehte Draco ihn an. Dann aber eilte er schnellstens aus dem Klassenzimmer, um zu verhindern, dass Harry ihm noch weitere Fragen wegen diesem Brief stellen könnte. Nun blickte sich Harry im Klassenzimmer nochmals um. Er war der einzige Schüler hier, der noch nicht gegangen war. Plötzlich sah Harry, dass Prof. Lupin... nein, in der Freizeit sollte er ihn ja Remus nennen... dass Remus ihn zu sich winkte. Sogleich folgte er der Bitte und ging zu Remus hinüber, welcher jetzt hinter dem Pult saß. "Harry - Prof. Dumbledore hat mich gebeten, die Unterrichtsstunden der DA dieses Jahr wieder zu beaufsichtigen. Hast du dir schon überlegt, wann du die erste Stunde dieses Jahres anlegst?" Harry zuckte mit den Schultern. "Nein, Remus. Darüber habe ich zwar heute schon nachgedacht, aber ich muss zuerst mit meinem Freund Ron sprechen, wegen den Terminen des Quidditchtrainings." "Ah gut.", meinte Remus nur und wechselte plötzlich das Thema, indem er fragte: "Weißt du eigentlich, was Draco Malfoy vorhin von dir wollte?" "Nein, keine Ahnung.", Harry zuckte kurz wieder mit den Schultern. "Aber ich muss jetzt langsam zum Kräuterkunde-Unterricht." "Okay, Harry. Wir sehen uns am Donnerstag wieder. Sag mir einfach - sobald du es weißt - wann die erste DA-Stunde ist.", meinte Remus und klopfte Harry noch freundschaftlich auf die Schulter. "In Ordnung, Remus. Bis dann." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)