Fluch der Karibik - Die Zweite von ViolaAlexiell ================================================================================ Der Fremde ---------- Der Fremde "Wer bist du?", fragte Elizabeth, "Will? Warum hast du mir die Augen verbunden? Will, bist du das? Wo bringst du mich hin? Jetzt gib mir doch eine Antwort!" Aber sie bekam keine. Stattdessen bekam sie die Augenbinde abgenommen. Schnell drehte sich Elizabeth um, damit sie ihren Entführer in die Augen blicken konnte, doch da war keiner. Sie schaute sich um. Sie befand sich in einem Wald und außer dem Gesang der Vögel war nichts zu hören. Die Blätter der Bäume hatten schon eine gelb, bräunliche Farbe angenommen. Vor ihr ging ein kleiner Trampelpfad seine Wege. <>, dachte sie sich bei sich, <> Und so schritt sie los. Nach einiger Zeit kam sie an einen See. Er war kristallklar und am Ufer lag ein kleines Ruderboot. Sie ging näher und sah, dass im Boot rote Rosenblätter verstreut waren. Plötzlich sah sie Lichter gen Himmel steigen, die in einem Feuerwerk endeten. Erst jetzt entdeckte sie die kleine Insel, die in der Mitte des Sees sich befand. "Na schön, dann komm ich eben zu dir!" Auf der Insel angekommen, war sie umgeben von brennenden Fackeln. Eine dunkle Gestalt kam auf sie zu und bald darauf erkannte sie ihren Freund Will. "Elizabeth", sagte er und ließ sich vor ihr auf die Knie nieder, "Wir kennen uns seit wir Kinder sind und seitdem hört mein Herz auf zu schlagen, wenn ich nicht bei dir bin. Ich liebe dich über alles auf der Welt und will ewig mit dir zusammenbleiben. Ich brauche dich wie die Luft zum Atmen, wie der Fisch das Wasser braucht. Ohne dich kann und will ich nicht mehr leben. Elizabeth, willst du meine Frau werden?" "Elizabeth?", hörte sie eine Stimme weit weg von ihr sagen, "Elizabeth, träumt ihr?" Will fing an ganz langsam zu verschwinden und es tauchte Leia, ihre Amme, vor ihr auf. "Das Essen ist fertig. Seid ihr in Ordnung? Ich habe euch schon zehnmal gerufen" -"Ja, ich kann es nur noch nicht glauben, dass ich morgen Wills Frau werde." - "Muss Liebe schön sein", sagte Leia verträumt und ging aus dem Zimmer. Elizabeth war so aufgeregt, dass sie keinen Bissen ihrer Lieblingsspeise, Currywurst mit Fritten, essen konnte. <> Sie wollte sich gerade ausziehen, als sie Umrisse eines Menschen hinter dem Vorhang, der auf ihren Balkon führte, bemerkte. "Will, du weißt doch, dass es Unglück bringt, wenn man seine zukünftige Frau am Abend vor der Hochzeit sieht." Da der Schatten nicht verschwinden wollte, ging sie auf dem Balkon. Am Horizont ging schon langsam die Sonne unter, der Himmel färbte sich schon rötlich und Elizabeth roch den salzigen Geruch des Meeres, aber Will war nirgends zu sehen. "Mensch Will", sagte sie leicht sauer, "was hast du den nur für ein Parfüm drauf? Das ist ja schrecklich. Wie kommt es, dass du auf einmal so einen schlechten Geschmack hast?" -"Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht Will bin?", hörte sie eine Stimme hinter sich sagen, doch bevor sie sich umdrehen konnte, bekam sie einen Schlag auf den Kopf und um sie herum wurde es stockdunkel. "Will, aufwachen!", rief Jack und schüttete einen Eimer eiskaltes Wasser über seinem Freund aus, "Heute ist dein großer Tag." Jetzt saß Will aufrecht im Bett. "ich kann's noch gar nicht glauben.", sagte er lächelnd. "Ja, ich auch nicht.", sagte Jack leicht sauer, "Ich besorg dir die schärfsten Bräute, die das Land je gesehen hat und du schaust sie dir noch nicht mal an. Dein Vater würde sich im Grabe umdrehen, wenn er das erfahren würde." -"Ja, wenn er eins hätte", sagte Will und zog sich an, "Ich liebe nun mal..." - "Ah! Nenn bloß nicht dieses Wort. Ist ja grässlich." -"Immer noch der alte Pirat, was?" -"Was heißt denn hier alt? Und die Süße hat wirklich nichts dagegen, dass ich dabei bin? Hast du ihr eigentlich die Sache zwischen ihr und mir damals auf der einsamen Insel schon verziehen?" -"Wovon sprichst du?" - "Sie hat dir nichts erzählt?" Will zog seinen Säbel: "Los! Rede!" - "Also..." - "Master Turner, Master Turner!", rief Leia völlig außer Atem. "Leia, was ist los?" -"Elizabeth, sie ist verschwunden." In Will brach eine Welt zusammen. <> Nein daran wollte Will nicht denken. Und während er noch weiter grübelte, folgte er Leia in das Zimmer von Elizabeth. "Gestern Abend habe ich ihr noch das Abendessen gebracht", begann Leia zu erzählen, "doch als ich heute morgen sie wecken wollte, war sie nicht da. Das Bett ist unbenutzt." Will konnte sich nicht länger zurückhalten. Er sprang zu Jack und hielt ihm den Säbel, den er die ganze Zeit in der Hand hatte, an die Kehle. "Du verlogenes Stück Scheiße..." - "Jetzt klingst du schon wie ein richtiger Pirat." - "Ich bin aber keiner." - "Doch. In dir fließt das Blut eines Piraten." - " Das heißt noch lange nicht, dass ich einer bin." - "Nein? Und was ist mit deiner aufbrausenden Art? Deine Liebe zum Fechten? Deinem Drang zum Meer? Deine Besessenheit von deinem Schatz? Deine Sucht nach neuen Abenteuern?" - "Halt endlich die Klappe." - "Und dein Umgangston?" "Master Turner, ich hab da was gefunden.", sagte Leia und zeigte ihnen ein Stück Stoff, "Das hing draußen am Geländer. Also von Elizabeth ist das nicht." - "Zeig mir mal deine Jacke!", rief Will wütend, den Säbel immer noch auf Jack gerichtet. - "Du denkst doch nicht, dass ich..." - "Zeig her!" - "Hallo? Wir waren gestern Abend zusammen raus. Schon vergessen?" - "Dann hattest du einen Komplizen." - "Wer hilft denn schon einem Piraten?" - "Einer von deiner Mannschaft." -"Die sind doch schon längst wieder in See gestochen." - "Für Geld tun manche doch alles"(Der Säbel immer noch an Jacks Kehle) -"Sie ist nicht mein Typ." -"Einem Piraten ist das doch egal."(Der Säbel wandert in Richtung Unterleib) -"Nein, echt nicht. Nicht die Verlobte meines Freundes." -"Ach ja? Wie war das noch mit der Insel?" - "Damit meinte ich doch nur, dass sie mit mir Rum gesoffen und Piratenlieder gesungen hat." - "Was? Das ist alles?" - "Ja, das..." Weiter kam er nicht, denn Will hatte ihm schon eine runter gehauen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)