Hundeyoukai unter sich von Hotepneith (Die zweite Staffel) ================================================================================ Kapitel 6: Die Drachenspitzen ----------------------------- Hallo vielen Dank für eure Kommentare. Ich hoffe, dass das hier bis Sonntag on ist, als Gebburtstagsgeschenk..*g* Das letzte war ja ein ruhiges Kapitel, in dem nicht viel passiert ist, was sich aber ändert: Viel Spass beim Lesen! 6. Die Drachenspitzen Endlich erreichten sie die gegenüberliegenden Berge. Wie auch die Drachenkette auf der anderen Seite des Tales stiegen die Felsen steil und schroff empor. Vermutlich war das auch der Grund, warum sich hier die Wolken zu so einer dichten Decke sammelten- und der Grund, warum die Drachen dieses Tal nicht verlassen konnten. Die beiden Hundeyoukai sprangen von Felsvorsprung zu Felsvorsprung hinauf, bis sie die Wolken erreicht hatten. Dann machte es die mangelnde Sicht unmöglich, größere Sprünge zu tun, und sie mussten langsam, wie Menschen, klettern. Sesshoumaru war wie immer voran. Die Wolken waren nun so dicht, dass selbst er keinen Meter mehr sehen konnte. Auch seine Nase witterte nur mehr Feuchtigkeit, alle anderen Gerüche blieben verborgen. Aber er nahm an, dass dieser Nebel bald aufhören würde. Im Sprung hinab war diese Schicht vielleicht fünfzig Meter dick gewesen, das hatten sie sicher gleich geschafft. Er hörte hinter sich, unter sich, ein heftiges, erschrockenes Einatmen. Da er Shiros Selbstbeherrschung kannte, war er alarmiert, blieb stehen und versuchte, sie unter sich zu erkennen. Sie hatte sich mit ihrer linken Hand an einem Felsen festgehalten. Diese leuchtete nun ein einem seltsamen bläulichen Licht auf und er erkannte, dass es sich um das Youki seiner Begleiterin handelte. Zu seiner gewissen Überraschung starrte Shiro auf ihre Hand, die Lippen zusammengepresst, während ihre Rechte nach ihrem Schwert tastete. "Iori", sagte sie. Er verstand. Iori oder Drachenwurm. Ein wurmartiger Parasit, der sich vom Youki einfacher Youkai und Drachen ernährte. Er saugte sich voll und ließ dann wieder von seinem Opfer ab. Traf er jedoch ein Wesen mit mehr Energie, einen hochrangigen Youkai, sah die Sache anders aus. In diesem Fall nutzte der Iori das volle Youki seines Opfers, saugte es praktisch leer und teilte sich im Körper des Youkai, vermehrte sich, bis dieser platzte, egal, in welcher Form er sich befand. Jeder einigermaßen starke Youkai tötete daher Drachenwürmer, wo immer er sie sah. Sie waren darum praktisch ausgerottet, aber hier in diesem Tal, wo es viele Drachen und keine Youkai gab, hatten sie wohl überlebt. Und der hier hatte sicher bislang nur Drachen zum Saugen gefunden, bis Shiro in ihn fasste- und er damit die einzige Gelegenheit zur Fortpflanzung bekam, die er je finden würde. Das einzige Gegenmittel, das es gegen einen Iori gab, war, das betroffene Glied schnellstens abzuschneiden, um zu verhindern, dass der Parasit den gesamten Körper befallen konnte. Das hatte Shiro nun auch vor. Sie tastete mit der Rechten nach ihrem Schwert, um sich selbst den linken Arm abzuschneiden, so ihr Leben zu retten. Sie zuckte unwillkürlich zusammen, als sich etwas fest um ihren linken Oberarm legte, sie herumgerissen wurde, mit dem Rücken an den Berg gedrückt wurde. "Nein", sagte Sesshoumaru. Die Youkaiprinzessin starrte ihn an, für einen Augenblick verwirrt. Wusste er denn nichts von einem Iori? Dann glaubte sie zu begreifen. Er hatte natürlich das Recht, über ihr Leben und ihren Tod zu entscheiden...aber solch einen Tod wollte er für sie? Sie konnte nicht verhindern, dass etwas wie Panik, Todesangst, in ihr aufstieg. Sie hatte sich zwar sofort wieder unter Kontrolle, aber sie war sich bewusst, dass er es bemerkt haben musste. Vermutlich ein weiterer Grund, sie zu verachten. Sesshoumaru hatte das Aufflackern der Panik beobachtet, aber auch, dass sie sich sofort beherrscht hatte, und erriet, dass da ein Missverständnis vorlag. So erklärte er: "Wenn du deinen Arm abschneidest, kannst du dich nicht regenerieren. Ich werde den Iori mit meiner Giftklaue töten. Dann solltest du stark genug sein, deinen Arm wiederherstellen zu können." Shiro war zunächst erleichtert, dass er sie nicht tot sehen wollte, sondern ihr helfen wollte. Aber sie wusste, dass seine giftige Attacke tödlich auch für ein Wesen ihrer Art war, und hoffte nur, dass er es gut dosieren konnte. Aber vermutlich hatte er Recht. Tat sie nichts, würde der Iori sie schrecklich töten. Schnitt sie ihren Arm ab, so wusste Sesshoumaru wohl am besten, dass sich auch ein noch so starker Youkai nicht regenerieren konnte. So hatte sie anscheinend nur noch eine Möglichkeit, beide Arme zu behalten. Daher wandte sie den Kopf seitwärts, spürte, wie er sich etwas auf sie legte, wohl, um sie festzuhalten, fühlte das weiche Fell an ihrem Kopf, aber auch, wie die Hand um ihren Oberarm sich plötzlich quälend veränderte. Ein Schmerz, wie sie ihn so noch nie gekannt hatte, erfasste sie und unwillkürlich zuckte ihre Rechte zu den beiden Schwertern, die er im Gürtel hatte, nun an ihrer rechten Körperseite lagen. Aber sie musste sich beherrschen. Nur so hatte sie den Hauch einer Chance, ihren linken Arm zu behalten. Überdies schmerzten sie die Schwertabfangdornen seines Panzers, da sie sich in ihre rechte Schulter bohrten, als sie sich bewegte. Sie musste sich zusammennehmen, sie musste sich beherrschen. Aber sie spürte, wie sich die Giftklaue in ihren Arm fraß und zum ersten Mal in ihrem Leben begriff sie, warum Menschen vor Schmerzen schreien konnten, etwas, das einem Youkai für gewöhnlich nie passierte. Aber sie musste sich zusammennehmen. Es war notwenig, was er hier tat, und sie wollte nicht als so beschämend kläglich da stehen. Sesshoumaru hatte durchaus bemerkt, wie ihre Rechte zu seinen Schwertern gezuckt war. Und beobachtete aus den Augenwinkeln, was sie weiter tat. Sollte ihre Selbstbeherrschung versagen, sie doch Tokejin ziehen wollen, müsste er rasch aufspringen, auch, wenn das bedeuten würde, dass der Iori noch lebte. Aber zu seiner Beruhigung schien ihre Kontrolle so groß zu sein, wie er immer angenommen hatte. Und so gab er weiter sein Gift in ihren Körper. Endlich spürte er nichts mehr von dem Parasiten. Er betrachtete ihren linken Arm. Seine dokka-so hatte den Stoff ihres haori zerfressen, der gesamte Arm war nun schwarz, dürr, sah verbrannt aus, die Finger waren nur mehr wie Vogelkrallen. Shiro hatte die Augen geschlossen, ihr ganzer Leib war entspannt. Ein Mensch wäre wohl in Ohnmacht gefallen, ein Youkai konnte das nicht. Aber ihr Körper hatte bereits mit der Regenerierung begonnen, sie in den für Youkai so seltenen Schlaf geschickt. Sesshoumaru stand auf. Hier in diesen Wolken konnten sie nicht bleiben. Shiro würde vermutlich Stunden, vielleicht Tage schlafen, bis sie sich erholt hatte. Und wo ein Drachenwurm gewesen war, konnten auch andere sein. So bückte er sich, legte den Arm um ihre Taille und warf sie sich mehr oder weniger über die rechte Schulter, ehe er weiter bergauf stieg, durch die dichte Wolkendecke des Drachentals. Wie er schon vermutet hatte, waren es keine zehn Höhenmeter mehr gewesen, ehe er aus den Wolken kam, die Sonne wieder spürte. Vielleicht noch einmal fünfzig Meter aufwärts fand er einen kleinen Nadelbaum, der sich tief über eine sandige Stelle neigte. Dort ließ er Shiro nieder. Sie bewegte sich nicht, war im tiefen Schlaf, den nur schwerverletzte Youkai schliefen. Er blieb neben ihr stehen, sah sich um, ehe er sich an einem Felsen niederließ und still Wache hielt. Bei Sonnenuntergang blickte er zu ihr. Ihr verletzter Arm war noch immer schwarz, aber er schien dicker geworden zu sein, wieder sich einer menschlichen Form anzunähern. Sie war also so stark, wie er erwartet hatte. Beruhigt sah er zum aufgehenden Mond. Sie würden Zeit verlieren, aber noch war der Tag der Opferung weit genug entfernt. Und es war kaum zu erwarten gewesen, dass sie auf dem Weg zur Insel der Bestien keine Schwierigkeiten haben würden. Mit einem Drachenwurm hatte er zugegeben nicht gerechnet, da sie so gut wie ausgestorben waren, aber das bewies nur, dass man auf alles vorbereitet sein sollte. In der Nacht waren die Geräusche des Drachentales nur gedämpft zu hören, selbst für die guten Ohren eines Hundeyoukai. Hier oben am Berg schien es keinerlei nachtaktiven Tiere oder sonstige Wesen zu geben, aber da das trügerisch sein mochte, achtete er unwillkürlich auf alle Gerüche und Geräusche, die der Nachtwind zu ihm trug. Das einzige Lebewesen, das sich in seine Nähe verirrte, war jedoch ein kleines Schuppenfaultier, ein harmloser Pflanzenfresser, der ihn aus Knopfaugen neugierig musterte. Da er seine Energie vollständig unterdrückte, ahnte es nicht, wie nahe es so arglos einem Fleischfresserverwandten kam. Er bewegte sich nicht und so verschwand es wieder in der Dunkelheit. Bei Sonnenaufgang stand er auf, trat zu seiner Begleiterin. Ihr Arm war noch immer schwarz, sah nun aber wieder vollständig menschlich aus. Sie war wirklich stark, sicher die stärkste unter allen weiblichen Hundeyoukai. Und selbst in dem tiefen Schlaf sah sie immer noch schön aus. Es freute ihn insgeheim, dass sie so war, wie sie war- und sie rechtmäßig ihm gehörte. Es war wirklich fast bedauerlich, dass ihr Vater zum Verräter geworden war, er sie so nicht zur Herrin des Westens machen konnte. Er wandte sich wieder ab und blieb am Rand der sandigen Bodens sehen, blickte über das Drachental. Dort drüben, an der Drachenkettte, von hier aus nicht mehr wahrzunehmen, lag das Menschenkloster. Wenn diese Mönche dort recht hatten, sein Großvater und sein Vater hier unterwegs gewesen waren, mochte es durchaus sein, dass sie auf ihrem weiteren Weg zu der Insel der Bestien auch noch andere Wesen treffen würden, die solche Erzählungen kannten. Es wäre sicher interessant, etwas aus der Vergangenheit seiner Familie zu erfahren. Seltsamerweise fiel ihm jetzt ein, dass er auf seine Frage, wie er stärker als sein Vater werden könne, von der Berggöttin von Halel auf diese Reise geschickt worden war. Hatte sie von der Reise von vor tausend Jahren gewusst? Vermutlich. Sie gab Youkaifürsten Ratschläge, angeblich, seit es Youkai gab. Also war sein Vater vielleicht auf dieser Reise so stark geworden? Er würde es wohl abwarten müssen. Bislang waren sie auf keine großen Schwierigkeiten gestoßen, aber nach allem, was sie bereits gehört hatten, begann hinter diesen Bergen das Reich der Magier der Insel der Bestien. Und ein Land mit fremder Magie. Das deutete darauf hin, dass der Drachenwurm erst der Anfang der Probleme gewesen war. Aber es war gleich. Bis zur Sommersonnenwende mussten sie die Insel gefunden haben, die Magier besiegt haben, sollte nicht Inuyasha geopfert werden, die Bestie der Tiefe erwachen. Gegen Mittag bewegte sich Shiro. Für einen Augenblick leuchteten ihre gewöhnlich grünen Augen in tiefem Rot, dann war sie klar bei Bewusstsein. Ihr erster beabsichtigter Blick fiel auf ihren Arm. Dieser sah vollkommen wiederhergestellt aus und sie bewegte vorsichtig die Finger. Da das gelang, setzte sie sich auf, suchte ihren Begleiter. Er stand noch immer da, blickte über das Tal. Sie erhob sich. Er musste wissen, dass sie wach war, aber er sah sich nicht um. War er zornig, dass sie wegen ihres Fehlers Zeit verloren hatten? Sie hätte den Drachenwurm spüren müssen, aber sie hatte nie mit einem solchen Lebewesen gerechnet. Sie guckte zu ihrem Ärmel. Kurz darauf hatte ihr haori wieder zwei lange Ärmel und sie sah tadellos aus. Erst dann trat sie zu dem Youkaifürsten: "Ich bedauere, dass ich den Iori nicht spürte. Es war mein Fehler. Ich danke dir, Sesshoumaru-donno, dass du meinen Arm gerettet hast." Das klang formell, aber sie hätte nicht gewusst, was sie sonst hätte sagen sollen. Und auch wenn sie verlobt waren, so vergaß sie doch nicht, dass er sie für ehrlos hielt. Und dass es an ihr lag, ihm zu beweisen, dass sie seiner vielleicht doch würdig wäre, gleich, was ihr Vater je getan hatte. Er drehte sich um, schien sie zu mustern, ehe er sagte: "Gehen wir." Shiro folgte ihm ohne weiteres Wort. Als sie die Höhe der Drachenkette erreicht hatten, blieben die beiden Hundeyoukai stehen. Ihre langen Haare wehten leicht im Abendwind. Zu ihrer Überraschung erstreckte sich hinter dem Gebirge keine Ebene, gar ein See mit einer Insel, wie sie es erwartet hatten, sondern zunächst eine Art Hügelland, dicht mit Nadelwald bewachsen. Dahinter schien ein Flachland in Richtung Norden zu kommen. Aber der westliche Abendwind brachte ihren empfindlichen Nasen auch eine vage Nachricht von Salzwasser und Meer, zeigte ihnen, dass dort ein großes Wasser war. Und wohl auch eine Insel sein mochte. "Sesshoumaru-donno?" "Was ist?" "Lebt Inuyasha noch?" Er sah sie an: "Es ist noch nicht der Tag." "Ich weiß." Sie blickte über das Hügelland: "Aber er wird allein sein. Und er kann nicht erkennen, dass wir unterwegs sind. Vielleicht weiß er inzwischen, was geschieht, wenn er geopfert wird, was geschieht, wenn die Bestie erwacht." Der Youkaifürst sah nun auch nach Norden. Das war eine Möglichkeit, an die er nicht gedacht hatte. Und Inuyasha war zwar unbeherrscht und dickköpfig, aber wenn er wusste, dass von seinem Opfertod das Erwachen einer menschenfressenden Bestie abhing...Shiro hatte Recht. Er könnte versucht haben, Selbstmord zu begehen. Sesshoumaru nahm zwar an, dass die Magier Vorsorge dagegen getroffen hatten, aber... Er versuchte, sich nach Norden zu konzentrieren, die Aura seines Halbbruders zu finden, konnte aber nichts spüren. Das konnte natürlich bedeuten, dass der Hanyou tot war, aber vermutlich waren sie auch einfach nur zu weit noch weg. Er sah zu seiner Begleiterin, begegnete einem ruhigen grünen Blick. "Wir sind zu weit weg", sagte er daher. Shiro nickte unmerklich: "Soll ich es mit Wasser versuchen? Dort unten ist eine Quelle." Er war zwar etwas überrascht, da er angenommen hatte, sie benötige für ihre Wassersehfähigkeiten einen genauen Richtungspunkt, sprang aber hinunter. Sie folgte. Erst, als sie beide neben der Quelle saßen, sagte er: "Du hast ein Ziel?" "Ich kann die Insel so nicht finden", gab sie zu: "Aber ich kann sehen, ob jemand noch lebt oder nicht, wenn ich seine Aura kenne. Ich weiß jedoch noch immer nicht, wo er ist." "Dann sieh." Sie starrte auf die ruhige Wasseroberfläche, suchte ihr Youki, mit dem sie solche Dinge sehen konnte. Sesshoumaru schwieg, beobachtete sie nur genau, sah, wie sich plötzlich ihre Augen weiteten: "Er lebt." "Ja." Sie blickte noch immer in das, was für sie nun ein Spiegel war: "Es ist ein ummauerter Raum, er ist angebunden...allein." Sie schloss kurz die Augen, da es sie sehr anstrengte: "Mehr sehe ich nicht." "Er lebt, also besteht noch immer die Gefahr, dass die Bestie erwachen kann. Und er kann keinen Selbstmord begehen." Der Youkaifürst hob den Kopf: "Umso wichtiger ist es, dass wir rechtzeitig die Insel finden. Das hat Vorrang." Sie verstand den Hinweis: "Ich weiß. Vorrang vor allem." Inuyasha hob irritiert den Kopf. Seine Betäubung war wieder am Nachlassen, was ihm verriet, das die Stunde seines Essens gekommen sein musste. Dennoch war ihm gerade so gewesen, als ob er etwas wie eine fremde Aura gespürt hätte. Aber er war hier allein, das musste ein Irrtum gewesen sein, eine Täuschung, hervorgerufen durch die ganzen Bannsprüche, die sie ihm aufgehalst hatten. Gestern hatten sie ihm erlaubt, zu baden. Die ganze Zeit hatte er Tessaiga am Gürtel gehabt...und diese blöden Zauber hatten verhindert, dass er es anfassen konnte. Sie hatten einfach seine Hände so gebannt, dass er die Finger nicht abbiegen konnte. Einfach, genial und gemein. Inuyasha sah sich um, wie jeden Tag, wenn er klarer im Kopf wurde. Und wie jeden Tag erblickte er nur gemauerte vier Wände, eine massive Tür. Oben an der einen Mauer war eine niedrige, aber lange Öffnung, durch die Luft und Licht hereinkam, das den Raum in Dämmerlicht hüllte. Wenn wieder einer der Magier kommen würde, um ihm Essen und Trinken zu bringen, käme auch wieder Fackellicht in diesen Kerker. Vor zwei Tagen hatte er immerhin seine Frage beantwortet bekommen, wie es seinen Freunden gehe, ob sie tot seien. "Nein", hatte der Magier fast freundlich erwidert: "Wir bringen keine Unschuldigen um", was das potentielle Opfer dann fast zum Lachen gebracht hatte. "Und wie nennt ihr das, wenn ihr eure Bestie füttert?" hatte er sich erkundigt. "Aber das kann man doch nicht vergleichen. Das ist eine heilige Handlung..." war die Antwort gewesen. Inuyasha schüttelte sich noch immer bei dem Gedanken. Tolle Moralvorstellungen hatten sie hier. Aber er war erleichtert gewesen, endlich zu erfahren, dass seinen Freunden nichts passiert war. Und dass er Hoffnung haben konnte, dass sie ihn suchen würden. Ganz sicher würden sie nicht tatenlos zusehen, wie er irgendeiner Bestie vorgeworfen werden sollte. Noch hatte er dieses Vertrauen und er war sich sicher, dass Kagomes Pfeil es schaffen würde, ihn von den Bannsprüchen zu befreien. Hätte er erst Tessaiga in der Hand, könnten diese Magier ihr Haustier schon mal abschreiben. Er sah zur Tür, da der Riegel entfernt wurde. Wie gestern kamen sie zu zweit, beide in diese seltsamen Kapuzenfellmäntel gehüllt. Selbst seine Nase konnte nicht sagen, ob sie Menschen waren oder nicht. Irgendetwas Hundeartiges war mit dabei, aber er konnte es nicht deuten, hatte er einen solchen Geruch doch noch nie zuvor wahrgenommen. In jedem Fall brachten sie ihm Essen und Trinken. Das Opfer sollte in guter Verfassung sein. Einer der Magier steckte die mitgebrachte Fackel in den Wandhalter, währen der andere sich dem Gefangenen mit einem Tablett näherte, auf dem Brot und ein Krug mit Wasser standen. Weder Sesshoumaru noch Shiro hätten sagen können, was der Grund war, warum sie sich erhoben. Die Gerüche hatten sich nicht geändert, sie hatten nichts gehört, aber beide spürten deutlich, dass ihnen Gefahr drohte. Jeder war fast beruhigt, dass es der andere auch so empfand und sie waren zu vorsichtig, um nicht seitwärts zu treten, Rücken an Rücken stehen zu bleiben, in die Dämmerung um sie zu blicken, den Berghang hinauf und hinunter. Aus dem Dunkel der beginnenden Nacht löste sich um sie ein Kreis von gut zehn schweigsamen Gestalten, alle sicher gut zwei Meter groß, mit gepanzerter Rüstung und Streitkolben in den Gürteln. Die schwarzen haarlosen Köpfe hatten etwas menschenähnliches an sich, aber die beiden Hundeyoukai wussten, dass das beileibe keine Menschen waren. Sie hatten Legenden über sie gehört - und über ihre sagenhaften Kampffähigkeiten. "Berggeister", stellte Sesshoumaru fest. "Ogre," ergänzte Shiro. Sie fassten nach ihren Schwertern. ************************************** Das sieht nach etwas Ärger aus. Das nächste Kapitel spielt bei den Ogre... Wer so nett ist, mir einen Kommntar zu hinterlassen, bekommt als Dankeschön eine ENS, wenn ich sehe, dass das Kapitel on ist. Eure hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)