Takutos Freund von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 28: ------------ Es war eine Woche vergangen und Troi lag immer noch im Koma. Er war zwar stabil, aber noch machte er keine Anzeichen aufzuwachen. Takuto war jede freie Minute bei ihm und schien darüber Koji zu vernachlässigen. Koji war aber deswegen nicht beleidigt oder wütend. Im Gegenteil, er verbrachte seine Tage so wie Takuto. Im Arbeiten und Warten. Auch las ihm Takuto jeden Tag vor. Immer und immer wieder. Und dann eines Tages, als er gerade Reiner-Maria Rielkes Gedicht 'Der Panther' vorlas... "Sein Blick ist vom vorübergehn' der Stäbe, / so müd' geworden, dass ihn nichts mehr hält / Ihm ist's als ob es tausend Stäbe gäbe / und hinter tausend keine Welt // Der Gang geschmeidig starker Schritte / Der sich im allerkleinsten Kreise dreht / Ist wieder der Kampf um eine Mitte..." Gerade als Takuto diese Zeilen auf Deutsch las, welches ihm Troi vorher schon in Ansätzen bei gebracht hatte, schloss sich der Erwachende an und vervollständigte die zweite Strophe: "...In der betäubt ein großer... Wille steht..." Takuto konnte nicht fassen, was er gerade gehört hatte. Troi war zu den Lebenden zurückgekehert. "Du... du... bist..." "Ja..." lächelte Troi ihn. "Ich konnte doch nicht....zulassen... dass du die letzte... Strophe vorlesen würdest..." "Warum...? Tränen rannen über das Gesicht von Takuto. "Die letzte Strophe schließt ab mit... 'Und hört im Herzen auf zu sein...'" Takuto musste lächelte ihn unter den Tränen an. "So, wie geht es denn heute..." Der Arzt kam gerade herein, als er bemerkte, dass Troi wieder aufgewacht war. "Sie sind endlich wach..." Der Arzt untersuchte Troi schnell und verließ wieder das Zimmer. Doch dann drehte sich der Arzt noch einmal um. "Herr Snow... Sie sind ein Kämper... bleiben sie das auch und ruhen sie sich erst einmal aus..." Er verließ wieder das Zimmer und ließ Takuto mit ihm alleine. Dieser wollte gerade raus, um einen Rundruf zu starten, dass Troi endlich erwacht war. Doch Troi hielt ihn zurück. "Takuto... was ich sagte..." "Ja?" "Das... ach, egal. Ich glaube ich meinte etwas anderes." Troi lächelte ihn an und Takuto ging heraus und wollte jetzt jeden anrufen, den er kannte. Er wollte der Welt mitteilen, dass sein bester Freund erwacht war. Doch gerade als Takuto den Raum verlassen hatte, fand sich Troi alleine wieder im Raum. Aber nicht nur außerhalb von ihm war er alleine... Er war jetzt auch wieder innerlich alleine und er wünschte sich, er wäre gestorben und müsste die Einsamkeit nicht mehr ertragen. Auch war Troi nicht blöde. Seine Beine waren taub und er wusste, was das heißen würde. Querschnittslähmung. Er war schon tot. Was sollte all dies noch? Warum lebte er noch? Warum? War sein Leiden denn noch nicht genug? War all dies immer noch nicht genug? Wie lange konnte er noch gute Mine zum bösen Spiel machen? Eine Träne rang wegen seiner ganzen Gefühle, die guten, die verliebten und leidenschaftlichen, die er aber nie ausleben könnte, aber auch wegen der schlechten, vernichtenden Gefühle, über seine Wange. Dann kam Takuto wieder hinein und strahlte. In diesem Moment begrab Troi seine ganzen Gefühle tief in seinem Inneren, mit dem festen Vorsatz, dass sie nie wieder hinaus kommen sollten. Niemals wieder... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)