Prototype von Rabenkralle (Risô-teki na e) ================================================================================ Kapitel 1: Eine neue Feindin? ----------------------------- Moin, allerseits. Hier also meine erste FF (jedenfalls die Erste, die ich ins Internet stelle). Ich hab vor eineinhalb Jahren (seit dem schreib ich schon diese Story!) mal überlegt, wie es mit Future-Trunks weitergehen könnte und das hier ist dabei herausgekommen. TEIL 1: EINE NEUE FEINDIN? Inzwischen war es zweieinhalb Jahre her, als Trunks den Cyborgs und Cell den Garaus gemacht hatte. Die wenigen Menschen, die überlebt hatten, lebten wieder in Frieden. Die meisten Städte waren zum größten Teil wieder aufgebaut. Auch mit der Westlichen Hauptstadt ging es wieder bergauf, selbst wenn es im Vergleich mit früher sehr viel ruhiger war. Wenn die riesigen Gebäude nicht gewesen waren, hätte man den Eindruck bekommen, dass es sich um ein kleines, verschlafenes Dorf handelte. Bulma kümmerte sich weitgehend ums Geschäft, da Trunks dazu absolut keine Lust hatte. Sein Lebensstil in den letzten Jahren passte seiner Mutter überhaupt nicht. Meistens langweilte er sich irgendwo, da es auf der Erde weit und breit niemanden gab, der ihm im Entferntesten ebenbürtig war. Man konnte schon davon reden, dass er sich einen neuen Feind wünschte. "Jetzt sieh mal zu, dass du hier mal was machst!", schimpfte die Frau eines Tages mal wieder, "Ich werde auch nicht jünger und du bist nun mal der Einzige, der das hier übernehmen kann." Trunks schien das völlig gleichgültig zu sein. Er gab nur einen unverständlich Ton von sich, der bedeutete, dass er immerhin wusste, worum es ging. Bulma seufzte laut und meinte verzweifelt: "Wenn du dir doch wenigstens ein nettes Mädel suchen würdest, die dann vielleicht noch 'n Kind ..." Das waren die ersten Worte, die nicht zu einem Ohr rein und zum anderen wieder raus kamen. "Was?!", er sah sie nur ungläubig an. Sie nickte. "Ganz recht. Was du brauchst, ist 'ne Ablenkung ..." "Tolle Ablenkung. Wenn man den rechten Zeitpunkt trifft, klappt das mit 'nem Kind in zwei Minuten.", erwiderte er herabschätzend, "Und die Weiber hier interessieren mich nich - die sind alle so normal. Das passt einfach nich. Sorry, aber das wird wohl erstmal nix." Und so schien das Leben einfach weiter zu gehen. Doch etwa ein Jahr später tauchten plötzlich ein paar fremde Energien in der Ferne auf. Alle, bis auf Eine, verschwanden gleich wieder. Trunks flog sofort los, um sich das Ganze anzusehen. Er folgte der Energie in ein unbewohntes Gebiet. Aber alles, was er fand, war ein etwa zwanzig Jahre altes und scheinbar ganz gewöhnliches Mädchen. Die Kraft, die er vorhin gespürt hatte, kam aber zweifellos von ihr. So recht konnte er es nicht glauben, beschloss aber, sie aus einem Versteck zu beobachten und abzuwarten, was weiter passierte. Sie saß auf einem Stein und schien auf jemanden zu warten. Eine Zeit lang passierte gar nichts. "Ich weiß, dass da jemand ist!", sagte sie plötzlich laut, "Komm aus deinem Versteck." Das Mädchen drehte sich um und schaute genau in seine Richtung. Wenn sie nicht so einen fiesen und hinterhältigen Blick aufgesetzt hätte, wäre sie sogar ganz hübsch gewesen. Das dachte er zumindest in dem Moment. Leicht verwirrt kam er hinter dem Felsen hervor. "Wie hast du mich bemerkt?", fragte er langsam. "Energien aufspüren ist eine meiner leichtesten Übungen.", antwortete sie, "Vor allem, wenn derjenige sie nicht mal löscht." Er sagte darauf nichts. "Du bist wirklich unvorsichtig.", meinte sie dann noch. Nach kurzen Schweigen fügte sie hinzu: "Du bist bestimmt der Stärkste auf diesem Planeten. Hab ich recht?" "Ja", antwortete er knapp, "Wieso?" "Sehr gut.", erwiderte sie verschlagen, "Das heißt, dass du leider bald die Radieschen von unten sehen wirst." Sie zögerte keine Sekunde mehr und griff ihn einfach an. Ihren Angriffen konnte er geschickt ausweichen, doch sie machte es ihm trotzdem nicht leicht. Auch sie war echt schnell und keiner seiner Schläge berührte sie nur annähernd. "Wer bist du eigentlich? Und was willst du hier überhaupt?", fragte Trunks währenddessen neugierig. "Ich heiße Juki und was ich hier mache, geht dich nichts an.", gab sie schnippisch zurück. "Du bist niemals ein normaler Mensch.", meinte er weiter, "Sonst wärst du nie so stark." "Doch, im Grunde schon.", lautete ihre zweifelhafte Erklärung, "Ein Mensch mit manipulierten Genen." Für Trunks bedeutete das nur, dass er endlich mal eine ernstzunehmende Gegnerin hatte. "Sehr interessant.", sagte er und beschloss dann, seine ganze Kraft an ihr auszutesten. Nun war es ihm völlig egal eine Frau als Feind zu haben. Die Zwei schenkten sich im Kampf wirklich nichts und der Ausgang schien in den Sternen zu stehen. So schien es jedenfalls, bis Juki ganz kurz nicht aufpasste. Trunks zögerte nicht, sondern legte seinen rechten Arm um ihren Hals und zog fest zu. "Du wirst nachlässig.", meinte er. Scheinheilig gab sie zurück: "Sicher?", und ohne Vorwarnung versuchte sie, ihren Ellenbogen in seinen Magen zu rammen. Doch leider wollte das nicht so ganz klappen, denn Trunks wich ihr einfach aus. "Die Nummer kannst du dir schenken.", sagte er überlegen, "Aber versuch 's ruhig noch mal." Sein Ton gefiel ihr überhaupt nicht. Es machte sie fast wahnsinnig, wie siegessicher er war. Juki wusste im Moment aber selber nicht, wie sie sich aus der Lage befreien sollte. "Was soll ich jetzt mit dir machen?", fragte er sie verschlagen, "Wär 's nich schade, so früh sterben zu müssen?" "Glaub 's nur, aber das werd' ich bestimmt nicht.", erwiderte sie kühl. Jedoch versuchte sie nicht mal ansatzweise, sich freizukämpfen. Irgendwie hatte sie es im Gefühl, dass er sie nicht so schnell töten wollte. Und so wollte sie vorerst standhaft bleiben und nicht aufgeben. Wenige Minuten später ließ er sie überraschend los. Juki drehte sich schnell um und ahnte schlimmes, doch Trunks stand einfach nur da und blickte sie entschlossen an. "Komm wieder, wenn du richtig trainiert hast!", schlug er vor, "Es sei denn, du bist jetzt schon scharf drauf, abzukratzen." "Meinst du etwa, eine Kämpferin wie ich gibt so schnell auf?", aus Jukis Gesicht war jegliche Weichheit gewichen, "Wenn du einen Feigling brauchst, dann bist du bei mir an der falschen Adresse." "Hochmut kommt ja bekanntlicherweise vor dem Fall.", entgegnete er unbeeindruckt. Sie verschränkte daraufhin die Arme und äußerte sich auf leicht eigensinnige Art: "Du hast doch bloß 'ne große Klappe, weil du mir im Moment überlegen bist." "Hau ab und hör auf, die Rechthaberische zu spielen! Sieh endlich ein, dass du mir nicht gewachsen bist!", schnauzte er sie an, "Und wenn du auch nur einen Mensch kalt machst, bist du dran! Verstanden?" Juki gab ein leises Knurren von sich. "Dass du mich gehen lässt, wird dir eines Tages noch mal Leid tun.", ließ sie verlauten. Keine Sekunde später flog sie davon in Richtung Süden. Trunks stand noch einen ganze Weile auf einen Felsen und dachte nach. Ihm war klar, dass er sich gerade genauso wie Vegeta aufgeführt hatte. Ein so stures Weib hatte es seiner Meinung nach aber auch nicht anders verdient. Und sogar die C 18 der Vergangenheit war vergleichsweise mit Juki die Nettigkeit in Person, selbst wenn das eigentlich etwas hoch gegriffen war. "Wo warst du denn so lange?", meckerte Bulma herum, kurz nachdem Trunks wieder gekommen war. Sie stemmte die Hände in die Seiten und sah ihn ernsthaft an. "Ach, nur so'n Mädchen ...", begann er zu erklären, doch die Frau ließ ihn nicht ausreden. "Ein Mädchen also.", ihre Laune war auf einmal wieder bestens, "Wie schön." "Von wegen! Nich so eine, wie du denkst. Sie ist 'ne Feindin und dazu verdammt stark.", widersprach er, "Die Cyborgs waren im Gegensatz zu ihr absolute Nullen." "Ist das wahr?!?", meinte Bulma nichts ahnend, "Und warum soll sie deine Gegnerin sein?" "Na, weil sie mich umbringen will.", entgegnete er eigensinnig. "Was soll sie bitte davon haben?", fragte die Frau weiter, "Oder kennst du sie von früher?" "Nö. Hab sie noch nie zuvor gesehen.", erwiderte er, "Kommt von 'nem anderen Planeten." "Saiyajin???", überlegte Bulma laut. "Nein, Mensch.", antwortete Trunks. Bulma verstand gar nichts mehr: "Wie kann das sein? Ein normaler Mensch kann einem Saiyajin niemals das Wasser reichen, selbst wenn er sein ganzes Leben lang trainiert!" "Sie sagte irgendwas von genmanipuliert oder so." "Das ist doch heute nicht mehr möglich. Zumindest seit die Cyborgs alles plattgemacht haben." "Sie is ja auch nich von hier." "Dann kann sie aber unmöglich ein Mensch sein. Da stimmt doch irgendwas nicht." "Keine Ahnung. Eigentlich sieht sie aber ganz normal aus." Bulma zuckte mit den Schultern und fragte dann: "Und was ist jetzt genau passiert? Wo ist sie überhaupt?" "Da sie mich nich besiegen konnte, hab ich sie trainieren geschickt." "DU HAST WAS???", sie schrie schockiert auf, "Du gibst deiner größten Feindin zeit, stärker zu werden?!? Sie will dich ins Jenseits schicken und du bleibst so ruhig?" Beinahe bekam die Frau einen Anfall. Trunks wusste selber, dass das ziemlich leichtsinnig gewesen war, aber Juki war eben das, was ihm schon die letzten Jahre über gefehlt hatte: Eine wirklich ernstzunehmende Gegnerin. Außerdem hatte er keinen Grund gesehen, warum er sie hätte beseitigen sollen. Schließlich wusste er ja auch nicht mal, wieso sie ihm nach dem Leben trachtete. Bulma seufzte tief und schwer. "Dein Vater hätte wahrscheinlich dasselbe getan. Ein Leben ohne Feinde wär unerträglich für ihn gewesen. Er brauchte immer was, was ihn zum trainieren anspornte.", bedauernd schüttelte sie den Kopf, "In dem Punkt bist du ihm auf jeden Fall ähnlich. Leider." Daraufhin drehte sie sich um und ging zurück ins Haus. Die Widersprüche ihres Sohnes wollte sie nicht hören. Juki hatte sich währenddessen in ein ödes Wüstengebiet verzogen und ließ ihrer Wut freien Lauf. "WIE KANN ER ES WAGEN, MICH NICHT ERNST ZU NEHMEN???", schrie sie erbost und ließ dabei einen riesigen Stein in Milliarden Sandkörner zerbröseln, indem sie mehrere Energiekugeln auf ihn abfeuerte. Ihr Zorn auf Trunks kannte keine Grenzen. Niemand hatte sie je zuvor so in ihrem Stolz verletzt wie er. Allein dafür sollte er mit jeder Faser seines Körpers büßen. Doch nur ihn zu töten reichte ihr nicht. Sie hasste einfach alles an ihm: seine Überlegenheit, seine Art und wie ihr mit ihr umging. Eines verwirrte sie dennoch: Warum hatte er sie losgelassen? War er vielleicht doch nicht so schlecht, wie es schien? Oder suchte er einfach nur eine Dumme, die er fertig machen konnte? - Ende Teil 1 - So viel zum ersten Teil. Ich hoffe, er gefällt wenigtens den Meisten von euch. Jedenfalls würd'ich mich über viele Comments freuen. PS: Grüße an Ledina! Schreib weiter! Kapitel 2: Jukis Revanche ------------------------- Hier zum zweiten Teil meiner Story. Alle Leute, die es bis hierhin durchgehalten haben, schon mal 'ne Vorwarnung: Dieser Teil ist ganz anders als der Erste. Und eins sei versprochen: Trunks hat ein Date! ;-) TEIL 2: JUKIS REVANCHE Es zogen ein paar Wochen ins Land. Trunks trainierte inzwischen nicht mehr, da auch Juki anscheinend eine Pause machte. Das glaubte er zumindest, denn er spürte ihre Energie nicht mehr. Er dachte manchmal, dass sie vielleicht aufgegeben hatte und zu ihrem Planeten zurückgekehrt sei, doch irgendwie schien das auch wieder zu unlogisch. Schließlich hatte sie ja Rache geschworen und sie schien auch ein Mensch zu sein, der seine Versprechen hält. Er kannte sie zwar eigentlich überhaupt nicht, aber nachgeben passte gar nicht zu ihr. Bulma regte diese Sache tierisch auf. Sprüche wie >Anstatt dich mit diesem Weib zu befassen solltest du dir lieber eine richtige Freundin suchen< bekam er fast täglich zu hören. Trunks hatte sich angewöhnt ganz einfach wegzuhören und seiner Mutter keine Beachtung zu schenken. Er versuchte damit zu erreichen, dass Bulma ihn in Ruhe ließ. Leider bewirkte er damit das genaue Gegenteil, da die Frau nun noch mehr rumnervte. Sie versuchte mit diversen Mitteln ihn von seinem Desinteresse abzubringen, jedoch ohne Erfolg. Bei ihm schaffte sie es nicht, ihn nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen, was bei Vegeta ja so schön funktioniert hatte. Darum hatte sie eines Tages Maßnahmen ergriffen. "So, Trunks ...", begann Bulma scheinfromm, "Da du so unentschlossen bist, was die Mädchen betrifft, hab ich dir eine Verlobte organisiert." Trunks sah seine Mutter verdutzt an. "DU HAST WAS?", kam es sogleich von ihm. "Ja, ganz recht. Das wurde sowieso mal höchste Zeit. Immerhin bist du schon fünfundzwanzig und ich nicht mehr die Jüngste.", erklärte Bulma. "Und?", fragte er zurück, "Wie kannst du mich nur mit einer verloben, die ich überhaupt nicht kenne?!" "Reg dich ab.", entgegnete sie cool, "Sie ist ausgezeichnet erzogen, kommt aus gutem Hause, hat Manieren und ist unglaublich hübsch ... Glaub mir, sie ist der Traum aller Schwiegermütter und du wirst dich wenigstens einmal mit ihr treffen. Das bist du vor allem mir schuldig." "Ich bin niemandem was schuldig, klar?", sagte er nachdrücklich, "Aber wenn 's denn unbedingt sein muss ... Von mir aus." Bulma klatschte begeistert in die Hände und lächelte. "Mehr wollte ich doch gar nicht hören! Du wirst gleich morgen Nachmittag mit ihr ausgehen!" "Wenn ich dann wenigstens noch wissen darf, mit wem ich dann die "Ehre" hab ...", meinte er recht sarkastisch. "Sie heißt Kaori.", antwortete sie, "Und mit so einem Ton wirst du gefälligst nicht mit ihr reden!" "Kommt drauf an, wie sie sich benimmt.", erwiderte Trunks gleichgültig. "Sie hat ein Benehmen, von dem Andere nur träumen können.", meinte Bulma aufgebracht, "Und du wirst nett zu ihr sein, selbst wenn es schwer fällt." Bevor sie ging, sagte sie noch: "Vergiss diese Juki einfach mal. Die taucht schon wieder auf, wenn sie meint, dass sie dich besiegen kann." "Na, als ob ich das bezweifeln würde ...", dachte er still, sagte aber daraufhin nichts mehr. "So kannst du unmöglich gehen!", herrschte Bulma ihn tags darauf an. "Und warum nich?", fragte Trunks gelassen zurück, "So seh ich immer aus." "Eben deshalb!", meinte sie herrisch, "Das gehört sich nicht." "Und weiter?" "Was weiter?", die Frau sah ihn schief von der Seite an, "Soll heißen: Du ziehst dich um!" "Ich denk ja nich dran!", rebellierte er, "Warum überhaupt?" "Um vielleicht keinen schlechten Eindruck zu machen!", schlug Bulma bürokratisch vor. "Die kennt mich eh nich.", erwiderte Trunks teilnahmslos. Die Frau war einem Nervenzusammenbruch nahe. Sie schlug sich an die Stirn und sagte dann: "Na gut, hau ab! Und mach mir keine Schande." "Abhauen?!? Nur zu gerne!", meinte er. Bulma warf ihm einen Blick zu, der nichts gutes bedeutete und einen glatt durchbohren konnte. "Ja, ja.", verbesserte er, "Wo muss ich denn eigentlich hin?" Ein paar Blablas hier und Blablas da von seiner Mutter und Trunks war bestens informiert. Ganz langsam machte er sich auf den Weg, da er zu diesem Treffen noch viel weniger als null Bock hatte. Diverse Minuten später war er aber zu seinem Bedauern schon da. Kaori wartete vor einer Art Eisdiele auf ihn. Sie hatte blonde Haare, die ihr bis zum Rücken reichten und tiefblaue Augen. Dazu trug sie ein knielanges, türkisgrünes Kleid mit einem so Riesen-Ausschnitt, dass manch anderer auf falsche Gedanken gekommen wäre. Das Mädchen war zwar eine durch und durch sexy Erscheinung, wirkte aber auch irgendwie schon wieder so, dass sie dem Klischee "Blond, blauäugig und blöd" alle Ehre machte. Freudig und lieb lächelnd kam sie auf ihn zugerannt. "Du musst Trunks sein!", begann sie leicht aufdringlich, "Mrs. Briefs hat mir sehr viel von dir erzählt." Ihr Lächeln wurde noch süßer als Schokolade, was bei ihm allerdings nicht die gewünschte Reaktion hervorrief. Das machte sie ziemlich empört, denn bis jetzt war wirklich jeder Kerl darauf angesprungen. Immerhin war dies aber mal eine Herausforderung und das reizte sie an der Sache. "Dann lass uns mal reingehen!", gut gelaunt zeigte Kaori auf die Eisdiele, die sich als Café herausgestellt hatte. Kaum hatten sich die Beiden eine ruhige Ecke gesucht, schon fing sie an zu labern, labern, labern. Trunks hörte nur mit halbem Ohr hin. Doch nach 'ner Zeit wurde ihm klar, dass das Mädchen eine ziemliche Egoistin sein musste, da sie immer nur von sich selber redete. Und so vergingen mehrere Stunden. Plötzlich - draußen war es schon längst dunkel geworden - gab es eine starke Erschütterung. Irgendwer hatte ein Hochhaus in jedes seiner Einzelteile zerlegt. Er wusste sofort, wer das war. Natürlich war es Juki. "Sei froh, dass das Haus unbewohnt war.", sagte er zuallererst, "Sonst wärst du jetzt dran." "Meinst du etwa, ich bin so skrupellos und bring ohne Grund irgendwelche Leute um?", fragte sie überzeugend, "Die Menschen hier interessieren mich nicht. Ich bin nur wegen dir hier. Aber das weißt du ja schon." "Ja, nur zu gut.", erwiderte er, "Hast du überhaupt genug trainiert?" "Ich schon, du aber nicht!", gab sie spöttisch zurück, "Ich hab gemerkt, dass du faul warst." "Um dir das Lebenslicht auszupusten brauch ich das auch nich!" "Ich wär mir an deiner Stelle lieber nicht so sicher." "Dann zeig doch mal, ob du besser geworden bist." Juki ließ sich nicht lang bitten. Sofort ging sie auf ihn los und Trunks musste schnell merken, dass er sie total unterschätzt hatte. Beinahe sah es sogar aus, dass er unterliegen würde. "Streng dich gefälligst ein bisschen an. So ist es doch langweilig.", sie versuchte, ihn wütend zu machen. Er blieb aber eher ruhig und antwortete: "Du glaubst doch nich, dass ich mich so schnell von dir besiegen lasse. Dazu brauchst du mehr als bloß Kraft." "Was denn zum Beispiel?", spottete sie nur und legte dann erst richtig los. Es dauerte nicht mehr lange, da hatte sie ihn bewegungsunfähig gemacht, indem sie ihn fest auf den Boden drückte. Juki selbst saß dabei auf seinen Beinen und umklammerte mit den Händen seine Handgelenke, um ihn daran zu hindern, sie abzuschütteln. "Wo bleibt deine Abwehr?", fragte sie Trunks verschlagen, "Das kommt eben davon, wenn man mich nicht ernst nimmt." "Ich nehm dich aber ernst.", entgegnete er. "Ach, wirklich?", meinte sie fragwürdig, "Ich merk da nur nichts von. Du hältst dich nämlich zurück." Bevor er was antworten konnte, kam Kaori auf die Straße gerannt. Als sie die Beiden sah, ging sie zu ihnen herüber. "Hier bist du also!", rief sie energisch, "Während ich auf dich warte, vergnügst du dich mit 'ner Anderen." "Hab ich dich etwa bei deinem Rendezvous gestört?", Juki lächelte Trunks schadenfroh an und betonte: "Das tut mir jetzt aber richtig leid." "Den Spruch hättest du dir echt sparen können.", gab er zurück. Jukis Lächeln wurde nur noch breiter. Irgendwie fand sie die ganze Sache recht lustig. Kaori zeterte währenddessen weiter rum: "Was hat das zu bedeuten?" "Was das zu bedeuten hat ...", mischte Juki sich ein, "... geht dich nichts an." "So eine Göre wie du hat hier gar nichts zu sagen.", sagte Kaori arrogant. "Auch nicht, nachdem ich das hier getan hab?", fragte Juki entschlossen und gab Trunks kurzerhand einen Kuss auf den Mund. Kaori starrte sie entgeistert an, drehte sich dann aber schweigend um und ging davon. "Was sollte das denn?", wollte er daraufhin wissen. "Das war das beste Mittel, um sich nervende Leute vom Hals zu halten.", erklärte sie nur, "Jetzt aber wieder zu uns. Ich weiß, dass du dich im Kampf zurückhältst. Du hast weit mehr drauf, als du mir bisher gezeigt hast." "Kann dir doch im Moment egal sein. Du hast jetzt deine Chance, um mich zu beseitigen." "Ja, schon. Auf diese Weise will ich 's aber nich. Das ist irgendwie unehrenhaft.", Juki stand auf, "Irgendwann werd' ich dich besiegen, verlass dich drauf! Na ja, wir sehen uns!" Und schon war sie davongeflogen. Trunks war nun vollends verwirrt. Letztes Mal hatte sie ihm noch gedroht, ihn bei der nächstbesten Gelegenheit umzubringen. Und heute war es dann soweit und sie haute einfach ab. Er konnte einfach nicht schlau aus ihr werden. Wahrscheinlich war es mit der Annahme "Typisch Frau" schon getan. Doch sein Eindruck von ihr hatte sich ziemlich geändert. Was er nicht wusste, war, dass Juki sich hinterher selbst etwas über sich ärgerte. So ganz verstand sie nicht, warum sie so eine Möglichkeit hatte verstreichen lassen. Von ihr aus war er nicht einmal mehr ein Feind, aber diese Feindschaft musste eben sein, ganz egal, ob sie es wollte oder nicht. - Ende Teil 2 - Soviel hierzu. Bis demnächst! Kapitel 3: Training in den Bergen --------------------------------- Hier nun zum dritten Teil! TEIL 3: TRAINING IN DEN BERGEN Als Trunks spät abends wieder nach Hause kam, wollte Bulma natürlich alles über das Treffen mit Kaori wissen. "Na, wie war 's denn?", fragte sie neugierig. Er dachte kurz darüber nach und kam zu dem Entschluss, dass der Kampf mit Juki das einzig gute gewesen war. "Geht so.", antwortete er gelangweilt. Dass diese Antwort seiner Mutter nicht gefiel, wusste er vorher schon. "Wie: geht so?", hakte Bulma nach, "Ist das alles, was du zu sagen hast?" "Außer, dass sie total selbstsüchtig ist, ja." Die Frau erwiderte nichts, sondern lehnte sich gegen den Türrahmen des Wohnzimmers und verschränkte die Arme. "Ich wusste, dass mit der Verlobung war 'ne Scheißidee.", setzte Trunks dem Ganzen noch drauf, was Bulmas Laune absolut den Rest gab. "Eine Scheißidee ... so, so.", meinte sie geringschätzig und versuchte es dann auf die Mitleidstour, "Anstatt mir dafür zu danken, beschwerst du dich auch noch. Nimmst du auf mich denn überhaupt keine Rücksicht?" "Warum sollte ich?", gab er kalt zurück, "Wenn ich eine Verlobte gewollt hätte, hätte ich es schon gesagt." Diese Reaktion hatte zur Folge, dass Bulma in den folgenden Tagen nicht gut auf Trunks zu sprechen war und umgekehrt. Ihm war das bloß mehr als recht, denn so hatte er endlich mal Ruhe vor ihr und ihren Moralpredigten. Doch dieses "Glück" hielt nicht lang, denn Kaori hatte sich vier Tage später bei Bulma über ihn beschwert. "Kaori hat mir alles erzählt!", begann die Frau den Streit von neuem. "Ach, wirklich?" Trunks zeigte keinerlei Reaktion. "Ja, wirklich!", sagte sie eindringlich, "Sie meinte, du hättest was mit 'ner Anderen gehabt." "Wenn sie so 'nen Kampf nennt, bitte!" "Das hätt ich mir ja denken können! Das Mädchen schon wieder!" "Kennst du sonst noch jemanden, der 's mit mir aufnehmen kann?" "Leider nicht. Aber ich möchte gerne mal wissen, was da sonst noch mit ihr war." "Nichts. Was soll schon gewesen sein?" Diesen Mittel-zum-Zweck-Kuss hatte er bereits total verdrängt. Schließlich hatte der ja auch sowieso nichts zu bedeuten gehabt. Nachdem ihm das wieder eingefallen war, verbesserte er schnell: "Ach, das. Das hat sie nur gemacht, um sie loszuwerden." "Aha.", antwortete sie kurzerhand, "Verheimlichst du mir irgendwas? Läuft da etwa was zwischen dir und dieser Juki?" "Bestimmt. Sie will mich ja NUR umbringen. Schon vergessen?", meinte er recht zweifelhaft. "Nein, aber ich denke, du bist viel stärker als sie.", spekulierte Bulma drauflos, "Eigentlich müsstest du sie schon längst erledigt haben. Es sei denn ...", sie machte eine kurze Pause, "Kann es sein, dass du sie möglicherweise auf irgendeine Weise attraktiv findest - so in sexueller Hinsicht?" "Was?", fragte er verwundert. Nachdem er es einigermaßen realisiert hatte, entgegnete er: "Vielleicht 'n bisschen ... Aber das interessiert doch gar nich!" "Finde ich schon. Es wär viel besser, wenn sie ein Junge wäre, denn dann hättest du garantiert längst kurzen Prozess gemacht." Insgeheim konnte Trunks ihr da nur zustimmen. Wenn Juki kein Mädchen wäre, würde sie sicherlich schon lange nicht mehr unter den Lebenden weilen. "Der Punkt ist, dass sie ganz anders ist, als die Cyborgs oder so.", versuchte er zu erklären, "Außerdem hat sie sonst nichts angestellt. Sie lässt die Menschen in Ruhe und macht nicht gleich alles platt, was sich ihr in den Weg stellt." "Kurz also: Du willst sie nicht töten für eine Sache, die sie nicht getan hat. Stimmt 's?" "So ungefähr." "Wenn das so ist, dann wird sie dich irgendwann besiegen.", meinte Bulma überlegt, "Und ich schätze mal, sie wird dann keine Nachsicht auf dich nehmen." "Bis dahin muss sie aber noch hart trainieren. Das heißt, wenn sie es überhaupt schafft." "Nun gut, wie du meinst." Die Frau gähnte und verließ dann das Zimmer. Langsam wurde es Winter. Trunks hatte sich zum trainieren für ein paar Wochen in die Berge verzogen, um sein Potenzial im normalen Zustand zu steigern. Er fand es nämlich irgendwie ziemlich unfair, als Super-Saiyajin gegen Juki anzutreten. Bulma war natürlich der Meinung gewesen, dass diese Einstellung relativ dümmlich war, aber das konnte ihm ja egal sein. Auch Juki trainierte ziemlich hart. Ihre Kraft vom ersten Zusammentreffen hatte sie enorm gesteigert, doch für ihn würde es, wenn er auf Super-Saiyajin - Niveau kämpfen würde, lange nicht reichen. Nach dem Zwischenfall mit Kaori hatte Juki sich noch zweimal blicken lassen. Zu ihrem Bedauern war sie immer noch haushoch unterlegen. Aber seitdem war sie viel ehrgeiziger geworden - zumindest was den kommenden Sieg über Trunks betraf. Sie gönnte sich absolut keine Pause. So schien es jedenfalls. Das Klima in den Bergen wurde ziemlich heiß, denn schließlich war im Süden, wo er trainierte, gerade Hochsommer. Aber Hitze war ja auch eine der besten Bedingungen, wenn man stärker werden wollte. Doch richtig wollte das Training nichts bringen. Weiter als an seine alte Bestform kam er nicht, egal, was er versuchte. Zumindest war es ein kleiner Erfolg, denn die drei Jahre nichts tun hatten sich durchaus bemerkbar gemacht. Dennoch brach er das Training nach einigen Tagen ab. Zurück zu Bulma wollte er aber bestimmt noch nicht. Ihr Gemeckere nervte nämlich unendlich und bestimmt hatte sie sich schon die nächste Verlobte für ihn ausgesucht. Die Hochsommersaison bot sich geradezu an, mal ein bisschen Urlaub zu machen. Er flog an der Küste entlang, um sich einen ruhigen Platz zu suchen, doch an den meisten Stellen waren irgendwie immer eine Hand voll Touristen. Irgendwann fand er dann doch eine einsame Bucht, die auf der einen Seite von Felsen und auf der anderen durch einen Wald, der eigentlich fast nur aus Palmen bestand, von der Außenwelt abgeschnitten war. Tatsächlich der perfekte Ort, um sich auszuspannen, wäre da nicht die Energie von einer bestimmten Person gewesen. Trunks landete und sah auch gleich Juki, die im Halbschatten einer Palme zu schlafen schien. Sie lag seitlich auf einem quietschgelben Badetuch und trug eine Sonnenbrille. Ein weiteres Tuch hatte sie locker um ihren Körper geschlungen. Es war wirklich schwer zu sagen, ob sie darunter noch etwas anderes trug. Doch egal, wie groß die Versuchung es ihr wegzureißen auch war: Er ließ es lieber bleiben, um das "Schicksal" nicht unnötig herauszufordern. Also rüttelte er sie einfach nur wach. Langsam öffnete sie die Augen und erschreckte sich dann. "Was willst du denn hier?", fragte sie völlig perplex. "Könnte ich dich genauso fragen.", erwiderte er, "Ich dachte, du willst trainieren." "Hab ich auch.", meinte sie flüchtig. "Durch faul rumliegen besiegst du mich bestimmt nicht.", versuchte er sie zu ärgern. Juki verschränkte die Arme und blickte in eine andere Richtung. "Na wenn schon ... Darf ich nicht auch mal 'n paar Tage Ruhe haben?" "Nicht, wenn du mir gewachsen sein willst." "Ach, halt doch einfach mal die Klappe. Ich bin auch nur ein Mensch - zwar genmanipuliert, aber ich brauch auch mal 'ne Pause. Was geht dich das überhaupt an?" "Nichts. Wenn ich wollte, könnte ich dich jetzt fertig machen. Andere wären nicht so nett." "Vielleicht ... aber du tust es nich, weil du dich ohne mich schrecklich langweilen würdest. Stimmt 's? Schließlich bin ich die Einzige hier, die noch einigermaßen kämpfen kann." "Bild dir mal bloß nichts drauf ein. Irgendwann werd' ich dich beseitigen." "Das werden wir ja sehen, wer hier wen beseitigt." Ruckartig stand sie auf und schmiss die Sonnenbrille beiseite. Entschlossen sah sie ihn an. "Willst du mich etwa herausfordern?", fragte Trunks, allerdings recht siegessicher. "Nichts lieber als das!", entgegnete sie giftig. Sie war kurz davor, ihn anzugreifen, als ihr wieder etwas einfiel. "Augenblick mal! Ich mach gerade Urlaub.", meinte Juki urplötzlich, "Ich denk ja gar nich dran, gegen dich anzutreten." Inzwischen war das Tuch bis zum Boden hinunter gerutscht, was sie wenig störte. Darunter trug sie einen azurblauen, trägerlosen Badeanzug. Quer über der linken Brust war ein gelbes Blitzmuster abgebildet. Auf den ersten Blick wirkte sie ziemlich sexy. Bevor er sie aber genauer betrachten konnte, hatte sie es wieder aufgehoben. Dann griff sie nach der Sonnenbrille, legte sich wieder hin und deckte sich zu. "Verschwinde.", sagte sie noch, "Deinen Kampf kriegst du noch früh genug." Kaum hatte sie das ausgesprochen, lag sie auch schon im Halbschlaf. Trunks blickte sie höchstens noch fünf Sekunden verwirrt an und flog dann los, um eine andere nette Ecke zu finden. - Ende Teil 3 - So, das wars an dieser Stelle schon wieder. Dieser Teil ist zwar nicht gerade aufschlussreich, aber ich fand die Idee ganz lustig. War mal was anderes. Grüße an crimsom_blossom und Leo-chan! Danke für eure lieben Kommentare! Ravenclaw Kapitel 4: Ein "verdammt" fröhliches Fest ----------------------------------------- Weihnachten mal anders! TEIL 4: EIN VERDAMMT "FRÖHLICHES" FEST Das schöne Wetter und die sommerliche Idylle hielten leider nicht lange. Was besseres, als wieder nach Hause zu fliegen fiel Trunks aber beim besten Willen nicht ein. Die Wochen ohne Bulma waren die reinste Erholung gewesen und er fand es recht bedauerlich, dass sie jetzt schon zu Ende waren. Doch da hatte er eben Pech gehabt. Als er in der Capsule Corporation ankam, war die Frau nicht da. Höchstwahrscheinlich machte sie ihren weihnachtlichen Großeinkauf, denn schließlich standen die Feiertage vor der Tür. Zu seiner größten Überraschung war im Wohnzimmer ein zwei Meter großer, reichlich geschmückter Weihnachtsbaum aufgestellt worden. Das war eigentlich ziemlich unüblich, da Bulma noch nie viel von Dekorationen aller Art gehalten hatte. Sie mochte es am liebsten einfarbig und schlicht. Trunks war der Annahme, dass sie jetzt völlig durchdrehte. Bereits seitdem auf der Erde wieder Frieden herrschte war sie nicht mehr die Alte gewesen. Oft meckerte sie nur noch an allem herum, was ihr auf irgendeine Weise nicht passte. Er wusste schon, dass er mit seinem Rumgehänge und Nichts tun einen gewissen Beitrag zu diesem Verhalten geleistet hatte, doch das allein war bestimmt nicht der Grund. Erst spät abends kam Bulma wieder zurück. Tatsächlich war sie von Kopf bis Fuß mit irgendwelchen bunten Taschen behängt. Doch das war bei weitem nicht alles, was sie mitgebracht hatte: Sie hatte einen Mann um die fünfzig im Schlepptau. Auch er trug einige Einkäufe mit sich herum. Trunks konnte und wollte seinen Augen nicht trauen. "Was will der denn hier?", fragte er gleich direkt. "Das ist mein neuer Freund.", gab Bulma als Erklärung ab, "Und zwar seit drei Wochen!" Zumindest wusste er jetzt, was seine Mutter in seiner Abwesenheit so gemacht hatte. "Du bist fast sechzig.", meinte er recht intolerant, "Viel zu alt für so was." "Zumindest hab ich ein Liebesleben.", erwiderte sie eindeutig. Trunks schüttelte nur den Kopf, wobei man aber nicht sagen konnte, ob das von Bulmas Einstellung zum Leben im Fortgeschrittenen Alter kam oder ob es der bloße Gedanke war, was sie nachts mit ihrem Lover alles trieb. Letzteres wollte er sich aber lieber nicht vorstellen. "Ich dachte, du bist schon wieder auf der Suche nach irgendeiner Verlobten.", sagte er herabschätzend und um mehr oder weniger das Thema zu wechseln. Die Frau schmiss die Taschen auf den Tisch im Wohnzimmer und sah ihren Sohn streng an. Dann seufzte sie allerdings verzweifelt. "Was hat das denn für 'nen Sinn? Dir gefällt sowieso keine. Entweder findest du sie zu selbstsüchtig oder sie sind nicht intelligent genug." "Was nützt gutes Aussehen, wenn man nichts im Hirn hat?", stellte er als Gegenfrage, "Und 'n bisschen egoistisch ist jeder irgendwie ... Aber doch nich so wie die von letztes Mal." "Du hast sogar ihren Namen schon vergessen?!?", herrschte sie ihn hysterisch an, "Nicht zu fassen! Das ist erst drei Monate her!" "Na und? Mir doch total egal. Soll die doch heißen wie sie will!", erwiderte er unbeteiligt. "Du bist wirklich ein hoffnungsloser Fall.", Bulma nickte besserwisserisch, "Du führst ein seltsames Leben. Ich wüsste gerne mal, was deine Lebensweise überhaupt für einen Sinn hat." "Immerhin halte ich Feinde davon ab, den restlichen Menschen auch noch den Rest zu geben. Das reicht ja wohl!" "Und was ist dann mit diesem Mädchen?", fragte die Frau mega-aufdringlich. Trunks ignorierte diese Bemerkung völlig. Von der Sache wollte er zurzeit nichts wissen. Er wusste ohnehin nicht, was Juki auf der Erde wollte. Erst war sie total ehrgeizig und wollte ihn töten und dann schien es wiederum so, als wär sie nur da, um Urlaub zu machen. Er konnte, selbst wenn er es gewollt hätte, einfach nicht schlau aus ihr werden. Sie war so eine Art geschlossenes Buch mit sieben Siegeln. Dennoch schien sie im Grunde eine ganz nette Person zu sein, selbst wenn sie manchmal ziemlich verrückt rüber kam. Doch gerade das mochte er irgendwie an ihr. Bulmas neuer Freund hatte sich sogar schon in der Capsule Corporation eingenistet. Trunks war das mehr als nur egal. Bloß dieses Liebesgetue ging ihm verdammt auf die Nerven. Er wusste nicht einmal, wie der Kerl hieß, denn seine Mutter hatte ihn bisher immer nur "Schatz", "Mein Schnuckelchen" oder "Liebster" genannt. Diese Spitznamen widerten Trunks regelrecht an, so dass er immer schnell das Weite suchte, wenn Bulma wieder damit anfing. Er war sogar schon der Meinung, dass die frostigen Wintertemperaturen ihr das Gehirn vereist hatten. Obwohl er inzwischen sogar daran zweifelte, ob sie eigentlich noch so etwas Ähnliches im Kopf hatte. Leider näherte sich der Heiligabend blitzartig. An diesem Tag musste er es den gesamten Abend mit den Beiden aushalten. Die erste halbe Stunde ging das auch noch einigermaßen gut, bis der Typ anfing, seine "neue Flamme" zu füttern. Bulma tat daraufhin dasselbe und redete dabei in "Babysprache", was dem Ganzen die Krönung gab. Trunks wär am Liebsten auf der Stelle gestorben, und das nur, um das alles nicht mehr ertragen zu müssen. Immerhin wurde ihm klar, dass er so niemals enden wollte. Er setzte alle Frauen der Welt auf den ersten Platz seiner Liste mit den ewigen Feinden. Lieber wollte er allein sterben, anstatt auch nur eine Sekunde lang so zugelabert zu werden. Fast in Lichtgeschwindigkeit machte er sich aus dem Staub. Die Zwei "Turteltauben" bemerkten es natürlich nicht einmal annähernd, und dass, obwohl Bulma auf Trunks' Anwesenheit den größten Wert gelegt hatte. Draußen konnte er erstmal wieder klare Gedanken fassen, denn diese Sache hatte sein ganzes Denken völlig vernebelt. Er hoffte einfach nur, dass die Begeisterung seiner Mutter für den Neuen rasch wieder abklang, denn egal, wie nervig das auch war, er mischte sich eben nicht gerne in Beziehungen von Anderen ein. Bei der Frau wusste man allerdings nie so genau, wann sie eine Sache beendete. Es könnte morgen, in einem Jahr oder nie mehr sein. Doch immerhin ein Gutes hatte es: Bulma war viel weniger launisch. Das lag vielleicht aber auch daran, dass sie ihrem Sohn kaum noch Beachtung schenkte. Trunks schlenderte eine Weile durch die leicht verschneiten Straßen der Westlichen Hauptstadt. Wie immer wirkte alles wie ausgestorben. Die wenigen Häuser, die zumindest einen kleinen Garten hatten, waren mit bunten Lichterketten, die an Tannen hingen, verziert. Ihn interessierte das herzlich wenig. Dennoch war es das normalste Weihnachten seit mindestens vierundzwanzig Jahren. Zumindest hatte er noch kein friedlicheres erlebt. Als er bei sich zu Hause ankam, war es schon stockdunkel. Nur die wenigen Straßenlaternen und die Lichter, die aus den Fenstern irgendwelcher Wohnzimmer schienen, erhellten das aller Nötigste. Er bog in die Auffahrt ein und wurde schon erwartet. "Was machst du denn hier?", fragte Trunks nicht allzu begeistert. "Wenn ich dich noch in diesem Jahr erledige, brauch ich für 's nächste keine Vorsätze mehr.", gab Juki eher scherzhaft gemeint zurück. "Eigentlich will ich dich bloß herausfordern.", verbesserte sie dann. "Hast du dich denn schon genug entspannt?", meinte er sarkastisch. Eigentlich hatte er keine große Lust gerade jetzt mit ihr zu kämpfen. Da es aber eine nette Ablenkung war, ließ er sich darauf ein. Vielleicht konnte er so Bulmas "Flirterei" mit seinem "amtierenden Stiefvater" für eine Zeit vergessen. "OK", antwortete er nach kurzer Bedenkzeit, "Winsle hinterher aber bloß nicht um Gnade." "Das werd' ich bestimmt nicht.", auf ihrem Gesicht breitete sich ein selbstsicherisches Grinsen aus, "Ich an deiner Stelle wär mir da jedenfalls nicht so sicher." Etwa fünf Sekunden später war der Kampf in vollem Gange. "Warum hältst DU dich diesmal zurück?", fragte er sie bald. "Zum Aufwärmen.", entgegnete sie knapp. "Streng dich mal ein bisschen an.", versuchte er sie zu provozieren, "So macht das keinen Spaß!" "Ach, du verstehst etwas von Spaß? Das wusste ich gar nicht.", sagte sie recht zweideutig. "Meinst du damit etwa was ganz bestimmtes?" Dieser Satz kam halbwegs unabsichtlich äußerst anzüglich rüber. "Sorry, doch von so etwas darfst du leider nur träumen ...", machte sie ihm mit leichten Hintergedanken deutlich. Diese Anspielungen hörten sich recht verdächtigt an, wenn auch eher im negativen Sinne. Danach kämpften sie einige Minuten wortlos weiter, bis Juki, wie sonst auch, zu unterliegen drohte. Sie krachte in die Trümmer des Hauses, das sie vor drei Monaten zerlegt hatte. Von dem Lärm, der dabei entstand, kamen ungefähr ein Dutzend schaulustige Passanten auf die Straße gerannt, darunter auch Bulma und ihr Neuer. "Wollte nicht so fest zuschlagen.", rief Trunks zu Juki hinunter, bevor er bei ihr landete. Langsam raffte sie sich wieder auf. "Was soll die Entschuldigung?", fragte sie schnippisch, "Bin doch selber Schuld." Daraufhin wollte sie ihn sofort wieder angreifen. Ehe sie das tun konnte, mischte sich Bulma ein. "TRUNKS!!!", schrie sie stinksauer, "WIE KANN DIR DEINE FAMILIE NUR UNWICHTIGER SEIN ALS EINE KLOPPEREI MIT DIESEM MÄDCHEN???" Er antwortete ihr nicht. Juki sah verwirrt vom Einem zur Anderen und umgekehrt. Plötzlich fiel ihr Blick auf Bulmas Begleiter. Seine Augen blitzten sie tief verachtend an und glitzerten gefährlich. Geschockt brach sie nur noch ein an Trunks gewandtes "Tschüss" heraus und flog so schnell davon, dass er sie nicht einmal mehr fragen konnte, warum sie so unerwartet den Kürzeren zog. Sogleich kam Bulma herüber, zerrte ihn ins Haus und stauchte ihn ordentlich zusammen. Da Trunks niemals nachgab und seiner Mutter fiese Beleidigungen an den Kopf geworfen hatte, rannte die Frau in Tränen aufgelöst in ihr Zimmer, um sich auszuheulen. Ihr Freund rannte ihr nach, sagte vorher allerdings noch etwas zu Trunks. "Warum hast du die Kleine vorhin eigentlich nicht umgebracht?" Seine Stimme klang rätselhaft und böse. Trunks sah ihm schweigend hinterher, denn dieser Satz hatte ihm eindeutig die Sprache verschlagen. Auf einmal kamen ihm tausend Fragen in den Sinn. Was steckte wirklich hinter diesem Mann? Kannte er Juki? Und wenn ja, was hatte er dann mit ihr zu tun? - Ende Teil 4 - Das war der 4. Teil und der fünfte lässt auch nicht lange auf sich warten ... Kapitel 5: Heimlichkeiten ------------------------- Hier nun inzwischen der fünfte Teil. Ich hoffe, der schreckt euch nicht ab, denn er ist eventuell ein bischen langweilig, da nur rumgequatscht wird. Aber der nächte Teil ist dann wieder besser, versprochen. TEIL 5: HEIMLICHKEITEN Trunks war für einige Tage bei Bulma unten durch. Es war zwar eigentlich nichts außergewöhnliches mehr, dass sie sich andauernd stritten, doch irgendwie hatte sie ihm hinterher wahnsinnig Leid getan. Solche Bosheiten hatte selbst sie nicht verdient. Doch für Entschuldigungen war es zu spät; Die waren bereits vor 'ner Woche fällig gewesen. Nun war es ihm aber auch egal. Völlig ignoriert zu werden war bei so einer jähzornigen Person ja nicht das Allerschlechteste. Auch Juki hatte sich nicht mehr blicken lassen. Dass sie einfach so abgehauen war, war für ihn ein vollkommenes Rätsel. Sein Verdacht, dass Bulmas neuer Freund etwas damit zu tun hatte, wurde immer klarer. Hin und wieder ließ der Typ eine abfällige Bemerkung verlauten, obwohl er sie erst einmal gesehen hatte. Zuerst dachte Trunks bloß, es wäre purer Zufall und dass er einen schlechten Eindruck von ihr hatte. Aber warum hatte er dann gesagt, er sollte sie umbringen? Jemanden nicht leiden zu können war schließlich kein vernünftiger Grund, ihn gleich zu töten. Da musste schon mehr dahinter stecken. Bulma hatte schon immer eine Vorliebe dafür gehabt, sich über fremde Leute auszulassen. Jedes Mal beim Abendessen unterhielt sie sich angeregt mit ihrem Freund, dessen Name, wie Trunks nun wusste, Goa lautete. Die Beiden sprachen verdammt verächtlich über Juki. Anfangs hörte Trunks nicht hin, bis er irgendwann innerlich so sauer war, dass er zum Essen gar nicht mehr erst erschien. Lieber verzichtete er darauf, was Ordentliches im Magen zu haben, anstatt sich dieses total doofe und sinnlose Gequatsche noch länger anzuhören. Juki hatte vielleicht ihre schlechten Seiten, aber so extrem waren sie ihm noch nie aufgefallen. Zumindest nicht so, dass man sich darüber immer aufregen musste. Außerdem konnte ja nicht jeder, so wie Bulma von sich behauptete, ein Engel sein. Trunks fand ohnehin, dass das der größte Witz war, den er je gehört hatte. Trotzdem ließ er sie in dem Glauben, dass sie angeblich der netteste und bescheidenste Mensch der Erde war, um nicht noch mehr Ärger zu kriegen. Eines nachts Anfang Januar schlich er sich unauffällig runter in die Küche, so wie er es bereits seit Tagen machte, um was zu essen. Normalerweise schlief Bulma um diese Uhrzeit längst schon, doch diesmal nicht. Sie saß im Wohnzimmer und führte mit Goa ein Streitgespräch über die heutige Jugend. Trunks fühlte sich natürlich nicht angesprochen, da er aus dieser Zeit längst raus war. Dennoch hörte er ihnen heimlich eine Weile zu, weil die Auffassungen der Beiden einfach zu komisch waren. Bulma meinte, dass alle viel zu verwöhnt und zu faul waren. Goa stimmte ihr in allen Punkten zu und erzählte, dass er selber mal eine Tochter hatte, die aber schon seit Jahren tot war. Die Frau drückte ihr Mitleid aus und verwünschte zum x-ten Mal die Cyborgs, die, wie sie dachte, bestimmt dahinter steckten. Der Mann erzählte ein bisschen von ihr. Dass sie immer nur machte, was sie wollte, total verzogen war und dieser ganze andere Mist. Dennoch beteuerte er andauernd, wie sehr er sie trotz allem doch geliebt hatte. Trunks glaubte ihm nicht so recht. Ihm kam die Geschichte verdammt merkwürdig vor. Er bezweifelte stark, dass der Typ überhaupt jemals eine Tochter hatte. Bestimmt war alles nur Fassade, was er Bulma da vorspielte. Es ging garantiert eine Viertelstunde so weiter. Goa heulte ihr etwas vor und Bulma spielte die Trösterin. Trunks war kurz davor wieder auf sein Zimmer zu gehen, denn er nahm an, dass das noch die halbe Nacht so weiter ging. Da hatte er sich allerdings schwer geirrt. Nachdem Goa genug geflennt hatte, kam Bulma gleich auf Trunks zu sprechen. "Wir haben 's echt nicht leicht mit unseren Kindern.", sagte sie mitleidig. Sie machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: "Er ist richtig rebellisch geworden, seit die Cyborgs und Cell nicht mehr existieren.", sie seufzte und atmete schwer auf, "Vielleicht holt er jetzt seine Jugend nach. Schließlich hatte er durch den Terror der Cyborgs keine. Eigentlich kann ich es ihm nicht mal verübeln ..." Bulma warf einen Blick auf ihren Freund, der ihr starrgesichtig zuhörte und sogar das Blinzeln vergaß. Trunks überdachte das Gesagte und kam zu dem Entschluss, dass seine Mutter damit im Grunde gar nicht mal so falsch lag. Sie holte tief Luft und sprach dann weiter: "Doch seitdem dieses Mädchen aufgetaucht ist, ist alles viel schlimmer geworden. Ich weiß wirklich nicht, was ich noch tun soll." "Wenn sie tot wäre, wär das Problem gelöst.", meinte Goa sofort. "Das glaub ich auch. Aber er wird sie nicht umbringen, egal was das Mädel anstellt. Obwohl sie ihn beseitigen will, krümmt er ihr kein Haar. Wenn das so weiter geht ... Ach, ich seh 's jetzt schon kommen ...", deutete Bulma an. "Was meinst du damit?", fragte Goa mindestens genauso rätselhaft zurück. Trunks konnte sich nicht vorstellen, was die Frau mit ihrer Geheimnistuerei bezweckte. Was sollte denn auch schon großartig passieren? Etwas Schlimmeres als sich gegenseitig kalt zu machen gab es schließlich nicht. "Nun ja. Vielleicht wird sie ihn eines Tages besiegen. Ich weiß es nicht.", erklärte sie. "Oder sie wird von jemand anderem umgebracht?" "Sicher nicht. Keiner außer Trunks kann es mit ihr aufnehmen. Ich wünschte, es wär anders.", Bulma setzte eine Miene auf, als ob die Welt untergehen würde, "Ein friedliches Leben hab ich mir so wirklich nicht vorgestellt." "Darauf würd' ich nicht wetten ...", Goa senkte die Stimme, als ob er wusste, dass Trunks sie belauschte, und flüsterte in Bulmas Ohr: "Irgendwer wird die Göre aus dem Weg räumen." "Ach, meinst du?", ihre Augen füllten sich mit Hoffnungtränen, "Warum verschwindet sie nicht einfach ... Am besten dahin, wo sie hergekommen ist?" Trunks hatte für seinen Teil eindeutig mehr als genug gehört. Bulma machte Juki also für sein Verhalten der letzten Jahre verantwortlich. Dabei war sie doch erst vor einem Dreivierteljahr auf der Erde aufgetaucht. Er erkannte hinter diesen Vorwürfen absolut keine Logik. Bestimmt suchte Bulma bloß jemanden, dem sie die Schuld zuschieben konnte, die sie eventuell selbst verbockt hatte. Und Juki durfte nun dafür herhalten. Trunks war sich sicher, dass, wenn Bulma ihn nach der Sache mit den Cyborgs mehr beachtet hätte, alles ganz anders gelaufen wäre. Damals hatte sie sich nämlich nur um den Wiederaufbau der Capsule Corporation gekümmert; Immer schwer daran bedacht, dass das Geschäft auch ja gut lief. Sie hatte es ganz selbstverständlich gesehen, dass er mal so eben ein paar herrschsüchtige Weltzerstörer den Garaus gemacht hatte. So hatte sie es vielleicht verdient, dass er sich so benahm. Goas Kommentare beschäftigten ihn allerdings mehr. Warum war er davon überzeugt, dass ein Anderer Juki das Leben nahm? Zweifellos wusste der Kerl mehr, als es zu sein schien. - Ende Teil 5 - Dat war's mal wieder. Grüße an crimson_blossom und Leo-chan. Die Storys der Beiden muss man gelesen haben! Kapitel 6: Gefühle ------------------ o, wie versprochen der nächste Teil. Ab jetzt wird's richtig interessant (hoffe ich zumindest). Der ist sogar 'n isschen länger als die Anderen. Nun, genug gelabert. Und los! TEIL 6: GEFÜHLE Auch drei Monate später machte Bulma keine Anstalten, ihr Lieblingsgesprächs- und Lästerthema Juki nur eine Sekunde lang zu vergessen. Natürlich hatte sie sich immer noch nicht von Goa getrennt. Sogar ganz im Gegenteil: Die Beziehung zwischen ihnen wurde immer enger und allmählich sprachen sie schon von Heirat. Trunks spielte mit dem Gedanken, dass, wenn das wirklich geschehen sollte, er von zu Hause ausziehen würde. Er konnte nämlich gut darauf verzichten, Goa als Schwiegervater zu haben. Öfters versuchte er Bulma davon zu überzeugen, dass das eine echt blöde Idee war, da sie von Goa so gut wie nichts wusste. Der Frau war das ziemlich egal. Sie war der Meinung, dass schon etwas ganz ungewöhnliches passieren musste, damit sie sich von dem Kerl trennte. Irgendwann hatte Trunks es dann aufgegeben. Schließlich brachte es sowieso nichts. Über Juki machte er sich mehr Gedanken. Er wusste einfach nicht, was mit ihr los war. Seit Weihnachten hatte sie ihn nicht mehr herausgefordert, geschweige denn, sich überhaupt gezeigt. Sie trainierte nicht, denn das hätte er gespürt. Dieses Verhalten passte gar nicht zu ihr, denn sonst war sie mindestens einmal im Monat aufgetaucht, um gegen ihn zu kämpfen. Inzwischen war aber schon März und von Juki keine Spur. Das änderte sich allerdings an einem windigen Aprilabend. Jukis Aura war ganz in der Nähe der Westlichen Hauptstadt aufgetaucht. Bei ihr befand sich aber noch eine andere, viel stärkere Energie, die Trunks nicht kannte. Auf jeden Fall gehörte sie nicht zu Goa, denn der unterhielt sich mit Bulma in der Küche. Die Zwei planten gerade eine Reise. Trunks flog sofort los. Als er ankam, fand er nur Juki, die auf dem Boden saß und sich an einen Felsen gelehnt hatte. Sie hielt sich den Kopf und blutete leicht am rechten Arm. Neben ihr lagen zwei Schwerter und ihr langes, weißes Kleid, das sie trug, war an manchen Stellen etwas zerrissen. Ansonsten schien es ihr aber gut zu gehen. Dennoch bot sie eine recht merkwürdige Erscheinung, die allerdings nicht nur am Kleid lag. Ihr Blick wirkte abwesend und traurig. Ihre Fröhlichkeit, die sie sonst immer ausstrahlte, war voll und ganz verschwunden. Langsam raffte sie sich wieder auf. "Was willst du hier?", fragte sie nachdrücklich. "Ich will wissen, warum du dich so lange nicht gezeigt hast.", antwortete er bestimmt. "Das geht dich rein gar nichts an.", erwiderte Juki unnachgiebig. Sie hob ein Schwert auf und hielt es ihm drohend entgegen. Dann sagte sie mit fester Stimme: "Komm mir bloß nicht zu nahe!" "Was soll das?", entgegnete er verständnislos, "Die paar Waffen werden dir auch nichts bringen." "Das glaubst du wohl. Ich werde jedenfalls nicht zögern, sie zu benutzen.", gab sie kühl und ohne jede Emotion zurück. Trunks beeindruckte das wenig. "Was wollte der eben?", fragte er stattdessen weiter. Juki ließ langsam das erhobene Schwert sinken und wandte sich von ihm ab. "Ich wüsste nicht, was dich das zu interessieren hat." Sie setzte sich zurück auf den eisig kalten Boden. "Ging 's nich darum, wie du mich am besten loswirst?", meinte er sicher und ohne Zweifel. Am Himmel hatten sich dunkle Gewitterwolken gebildet und in der Ferne blitzte es. Sie gab keine konkrete Antwort, sondern erklärte stattdessen nach einer Pause: "Wer die Befehle verweigert, muss eben dafür büßen. So läuft das. In 'nem halben Jahr bin ich ohnehin fällig, solltest du noch leben." Er sagte nichts und schwieg weiterhin. "Dann mach du 's lieber gleich." Juki warf ihm ein Schwert vor die Füße. Trunks betrachtete es nur ganz kurz, hob es aber nicht auf. "Du willst jetzt also, dass ich dich umbringe.", fing er ruhig an, "Das kannst du vergessen! Du machst es dir viel zu leicht." "Zu leicht?!?", entrüstet sah sie ihn an, "Du hast wirklich von nichts auch nur die geringste Ahnung!", sagte sie mit scharfen Ton, "Mach 's endlich! Das ist besser für alle!" "Und für wen zum Beispiel?", fragte er hitzig, "Wenn du unbedingt sterben willst, bitte! Aber halt mich da raus." Eigentlich hätte er abhauen können, doch irgendetwas hielt ihn davon ab. "Wenn du es nicht tun willst ...", sagte sie zögernd nach einer Weile, "... dann muss ich es eben selber machen." Juki stand auf und hielt ein Schwert so, dass die Klinge auf sie zeigte. Dabei schnitt sie sich in die Hand. Das Blut lief gemächlich ihren linken Arm herunter und tropfte dann zu Boden. Doch das war ihr vollkommen egal. Den Schmerz spürte sie nicht einmal. Sie hatte ihren Lebenswillen gänzlich verloren, wollte nur noch so schnell es ging sterben. Bevor sie zustach drehte sie sich vermutlich das letzte Mal zu ihm um. "Schade, dass das so endet ... Die acht Monate hier waren echt schön.", sie blickte traurig auf den Felsen, auf dem sie stand, "Mein größter Fehler ist nur, dass ich dich irgendwie sogar 'n bisschen mag." Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte sie sich wieder um. Sie kniff die Augen fest zusammen und wollte nun endgültig zustechen. Juki holte aus, doch ehe die Spitze die Mitte ihrer Brust berührte, hatte Trunks das Schwert gegriffen und es ihr aus der Hand gerissen. Dann warf er es achtlos weg. "Lass den Scheiß. Das bringt wirklich niemanden was.", redete er auf sie ein. Sie sank wieder zu Boden, ballte ihre Hände zu Fäusten und schlug sie einmal kräftig auf die Erde. "Warum tust du das?", fragte sie verzweifelt. "Das könnte ich dich genauso fragen.", erwiderte er, "Du stirbst mir hier jedenfalls nicht einfach so ohne Grund weg, verstanden?" "Was soll das alles? Dir kann 's doch egal sein, was aus mir wird.", sie wirkte verwirrt. "Zuerst will ich wissen, warum du mich umbringen willst.", sagte er nur, "Danach kannst du von mir aus machen was du willst!" Juki setzte sich auf. Erst jetzt merkte sie, wie sehr ihr der Schnitt in der Hand wehtat. Zudem blutete die Wunde auch noch sehr stark. Sie riss ein Stück von ihrem ohnehin zerfetzten Kleid ab und band es um ihre Hand. Schon nach wenigen Sekunden war der Stoff blutgetränkt, doch sie achtete nicht darauf. "Der König von unserem Planeten hat mir das befohlen.", begann sie zu erzählen, "Und wenn ich es schaffen sollte, wäre ich frei und dürfte hier sogar leben. Aber wenn ich 's nicht innerhalb eines Jahres schaffe, töten sie mich." "Echt nett.", meinte er dazu, "Noch hast du aber Zeit." "Wirklich ermutigend, was du da sagst.", entgegnete Juki sarkastisch. Dann fiel ihre Stimme in ihren normalen Ton zurück: "Eben haben sie mir noch vier Monate mehr gegeben. Aber selbst wenn ich stärker als du sein sollte: Ich könnte dich gar nicht umbringen. Ich würde lieber selbst ...", sie verstummte, vergrub ihr Gesicht in ihren Schoß und fing auf einmal an zu weinen. Inzwischen regnete es und ganz in der Nähe schlug ein Blitz ein. Trunks wusste nicht, wie er reagieren sollte, denn mit so etwas konnte er einfach nicht umgehen. Außerdem hatte er auch nicht gedacht, dass sie jemals in seiner Gegenwart weinen würde. Zurücklassen konnte er sie aber auch nicht. Schon gar nicht bei diesem Sturm. Fast schon reflexartig setzte er sich schließlich zu ihr, legte einen Arm um sie und drückte sie fest an sich. Er konnte es einfach nicht ertragen, sie so unglücklich zu sehen. In Juki kam ein seltsames Gefühl hoch, dass sie nicht kannte. Sie fühlte sich so wohl, dass sie jeden schlechten Gedanke augenblicklich verdrängte. Sie schloss die Augen und genoss seine Nähe. Auch ihm gefiel es, sie so bei sich zu haben. Juki wünschte sich, dass der Moment ewig dauerte und nie mehr verging. Doch ganz langsam wurde ihr wieder bewusst, wer sie so lieb in die Arme genommen hatte. Das durfte einfach nicht sein. Sie konnte es nicht zulassen, egal, wie schön es war. Urplötzlich riss sie sich von ihm los und setzte sich wieder gerade hin. Verlegen schaute sie in eine andere Richtung. Jetzt erst fiel ihr auf, dass ihr Herz wie wild schlug. Je länger sie sich anschwiegen, desto schlimmer wurde es. Trunks wusste selber nicht, was ihn dazu gebracht hatte. Es war zumindest kein Mitleid oder so etwas in der Art gewesen. Was nun aber genau der Grund war, konnte er sich nicht erklären. Während er sie weiterhin nur ansah und auf eine Reaktion von ihr wartete, fiel ihm auf, dass sie wohl vom Regen bis auf die Knochen durchnässt war. Ihre schulterlangen, hellbraunen Haare hingen formlos herunter und das Kleid klebte an ihr wie eine zweite Haut. Da es regelrecht durchsichtig geworden war, konnte er fast jede kleine Einzelheit ihres Körpers sehen. Sogar ihre Unterwäsche war ganz unscheinbar geworden. Obwohl sie so stark war, waren Muskeln an ihr fast nicht vorhanden. Juki wirkte total untrainiert - fast so, als ob sie in ihrem Leben noch keine Sekunde lang Kampfsport gemacht hatte. Und doch sah sie insgesamt ziemlich sportlich aus. Eine andere Stelle war allerdings viel interessanter. Er wollte zwar wegsehen, aber das gelang ihm nicht so recht. Sein Blick ruhte auf ihren Brüsten. Sie waren nicht allzu groß, sondern erreichten eher gerade so das Mittelmaß. Er fand aber, dass sie so und nicht anders zu ihr passten. Zu ihr passte einfach alles so wie es war. Trunks fragte sich, warum ihm vorher noch nie aufgefallen war, wie sexy sie war. Eigentlich war es ziemlich schwierig, ihr überhaupt zu widerstehen. Um die Stille schnell zu durchbrechen fragte er deshalb: "Willst du dich jetzt immer noch umbringen?" Von Jukis Herz fielen tausende Steine, doch es hatte sich nicht einmal annähernd beruhigt. Es kam ihr beinahe so vor, als würde es jede Sekunde vor Aufregung zerreißen. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und antwortete total verunsichert: "Nein. Eigentlich möchte ich überhaupt nicht sterben." Dabei sah sie ihn allerdings nicht an, sondern hatte ihren Blick starr nach vorne gerichtet. Noch immer peitschte der Regen gegen die Felsen und der Wind pfeifte unheimlich um jede Ecke. Die Beiden ignorierten es. "Ich sah keinen anderen Weg mehr.", erklärte sie, "Wenn du wüsstest, wie scheiße mein Leben bisher gelaufen ist, würdest du dich auch nicht wundern. Niemand hat sich jemals um mich gekümmert oder sich für mich interessiert. Na ja ..." "Und was ist mit deinen Eltern?", fragte Trunks weiter. "Die sind seit Jahren für mich gestorben.", gab Juki zurück, "Ich hasse sie und sie mich. Die würden mich am Liebsten tot ...", mitten im Satz brach sie ab, denn sie kam sich auf einmal echt blöd vor. Insgeheim brauchte sie zwar jemanden, der für sie da war, aber sie wollte es nicht wahrhaben. Zumindest sollte er es nicht sein. "Warum erzähl ich dir das überhaupt?", fragte sie, anscheinend sauer auf sich selbst. Plötzlich stand sie auf und wollte gehen. "Ich hau dann mal ab.", sagte sie kurzentschlossen, "Ich lass dich ab jetzt in Ruhe und mach mir noch 'n paar nette Wochen, bevor die mich umbringen. Bis irgendwann mal ... vielleicht." Ehe sie allerdings nur einen Schritt tun konnte, hielt er sie an ihrem rechten Oberarm fest und fragte bestimmt: "Willst du nun leben oder dich von denen beseitigen lassen?" "Dumme Frage! Natürlich würde ich lieber leben.", entgegnete sie unbeherrscht, "Das kann ich aber, wie du weißt, vergessen." "Und was wäre, wenn ich die Typen für dich platt mache und du dann deine Ruhe vor denen hast?", deutete er berechnend an. Sofort hörte Juki mit dem Versuch auf, sich aus seinem Griff zu befreien. "Das würdest du echt?", meinte sie entgeistert. Dann fasste sie wieder klare Gedanken. "Moment mal! Die Sache hat doch bestimmt 'nen Haken.", warf sie ein. "Nö. Warum denn?", erwiderte er. "Ich meine, was hast du denn schon davon?", fragte sie vorsichtig, "Ich für meinen Teil tu nichts, wenn nich was dabei für mich rausspringt." "Traust du mir etwa nicht?" "Ich vertraue niemandem. Ist das klar?", sagte sie mit einem Ton, den Trunks lange nicht mehr von ihr gehört hatte. Sie klang wieder genauso wie bei ihrer ersten Begegnung. "Wenn du mir jetzt wieder so kommst, dann lass ich 's eben sein.", meinte er mit gespielter Hinterlist. Tatsächlich hatte es seine Wirkung nicht verfehlt. "Das hat ja nichts mit dir zu tun.", widersprach sie ihm, "Da wo ich her komme kann man sich eben nur auf sich selbst verlassen." Sie machte eine kurze Pause und sagte dann: "Hoffentlich wirst du mit denen fertig. Ein paar von ihnen sind nämlich 'ne ganze Ecke stärker als ich." "Das werd' ich dann ja sehen.", er ließ ihren Arm los, "Und du könntest doch was tun." "Auf einmal. Und was?", antwortete sie skeptisch. "Dir was anderes anziehen.", sagte er nicht ganz ernst gemeint. Die "Aussichten" waren schließlich nicht zu verachten. Zumindest wusste er nun, was Bulma damals nach dem Treffen mit Kaori gemeint hatte. Vorerst verdrängte er diesen Gedanken aber wieder. "Würd ich ja. Hab hier aber nichts.", entgegnete Juki daraufhin, "Bringt sowieso nichts. Es regnet wie Sau." "Dann komm doch einfach mit. Und wenn dir dann was nicht passt, kannst du immer noch abhauen.", schlug Trunks vor, "Wir können auch hier bleiben, wenn du lieber an 'ner Krankheit sterben willst ..." "Übertreib 's mal nich. So schnell geb ich nicht den Löffel ab.", gab sie zurück. Seinen Vorschlag überdachte sie höchstens eine Sekunde lang und meinte gleich: "Aber OK. Und wehe, du tust das, um meine Schwächen auszunutzen, dann kannst du was erleben. Und zwar nichts Gutes. Verstanden?" Es schien so, als ob sie die ganze letzte Stunde aus ihrem Gedächtnis gestrichen hatte. "Für was hältst du mich?", fragte er zurück. "Schwer zu sagen. Anfangs hab ich dich gehasst wie keinen Zweiten. Dachte ich zumindest.", sagte sie, wobei sie allerdings an ihren Worten zweifelte. "Warum das denn?" "Du warst arrogant, mir haushoch überlegen und so siegessicher, dass es mich wahnsinnig gemacht hat ... Ich hasste dich einfach wegen allem." "Dann glaub nicht, dass du besonders charmant warst. Du warst ein richtig fieses, hinterhältiges Stück ohne jeden Anstand.", warf er gleich daraufhin ein. "Danke!", erwiderte sie beleidigt, "Ich weiß eben, wie man sich Feinde macht." "Keine besonders gute Eigenschaft." "Ach, was soll 's. Und was ist jetzt?", fragte Juki ungeduldig, "Wohin soll 's gehen?" Er antwortete nicht mehr, sondern flog los. Sie folgte ihm stillschweigend ... - Ende Teil 6 - Dat war's mal wieder. See you later! Kapitel 7: Erklärungen und Versuchung ------------------------------------- Und weiter gehts! TEIL 7: ERKLÄRUNGEN UND VERSUCHUNG Es dauerte höchstens drei Minuten, da waren sie auch schon da. Tatsächlich hatte er sie mit zu sich nach Hause genommen. "Nicht sehr bescheiden.", meinte Juki, als sie den Flur betreten hatten, "Ist das nicht 'n bisschen groß für zwei?" "Für drei.", verbesserte Trunks, "Außerdem ist das nicht dein Problem." Plötzlich fiel es ihr wieder wie Schuppen von den Augen, warum sie ihm so lange aus dem Weg gegangen war. "Der wohnt auch hier?", fragte sie langsam, "Dann sollte ich besser wieder gehen." "Du bleibst schön hier!", erwiderte er bestimmend, "Die sind sowieso nicht da." "Du hast gesagt, ich darf abhauen, wenn mir was nicht passt.", sagte sie, "Und wie du gerade mit mir redest, passt mir ganz und gar nicht." "Reg dich ab.", entgegnete er gelassen, "Du bist ganz schön empfindlich." "Bin ich nicht.", widersprach sie, "Da ich aber angeblich freiwillig hier bin, kann ich ja auch sagen, was ich will." "Dann tu 's doch.", provozierte er sie. "Na gut, wie du willst!", sie holte kurz Luft und tobte: "DU BIST IDIOTISCH, EINFÄLTIG UND SELBSTGEFÄLLIG! Reicht das?" Juki kehrte ihm mit verschränkten Armen den Rücken zu. "Das war alles? Wenn 's weiter nichts ist ...", entgegnete er unbeeindruckt, "Zieh dir lieber mal was anderes an, anstatt klägliche Versuche zu starten, mich zu beleidigen. Außerdem setzt du alles hier unter Wasser, falls du 's schon bemerkt hast." Sie sah auf den Boden. Unter ihr hatte sich eine große Wasserlache gebildet. "Danke für den Tipp. Wär ich wirklich nie drauf gekommen.", gab sie bissig zurück, "Dann gib mal was her. Oder seh ich aus, als ob ich immer mit 'ner riesigen Tasche voll Klamotten unterwegs bin?" "Du bist verdammt ausverschämt und mindestens genauso nett wie ein Tiger in 'ner Großstadt.", fiel ihm als Antwort darauf ein. "Mit dem Unterschied, dass ich dich an seiner Stelle nicht auffressen würde, weil du bestimmt nicht schmeckst!", meinte sie beherrscht. "Woher willst DU das eigentlich wissen?" "Ich bitte dich. Das ist doch offensichtlich.", sie grinste, "Nein, war nur Spaß. Ich bin ja nicht unmenschlich." "Das glaubst auch nur du ...", deutete er an. "Was soll denn das heißen? Ich bin vielleicht keine Vegetarierin, aber DAS ist absurd!!!", verteidigte sie sich. "Du hast mich zwar völlig falsch verstanden, aber ist ja auch egal.", er schob sie in den nächsten Raum und sagte: "Da sind 'n paar Sachen für dich. Such dir was aus." Dann schloss er die Tür hinter ihr und ging auf sein Zimmer, um sich selbst umzuziehen. Keine fünf Minuten später war Juki fertig, was aber, wenn man bedachte was sie anhatte, eine doch ziemlich lange Zeit war. Sie kam nur mit einem knielangen, tiefroten T-Shirt bekleidet zurück, ging ins Wohnzimmer und machte es sich auf der Couch bequem. Er hatte bereits auf sie gewartet. "Und die sind wirklich nicht da?", fragte Juki noch mal misstrauisch nach. "Nein. Wie oft noch?", versicherte Trunks ihr, "Warum willst du mit Goa eigentlich nichts zu tun haben? Kennst du ihn?" "Goa?", gab sie verunsichert zurück, "Ach so! Kenn ihn flüchtig. Mag ihn nich besonders. Er mich übrigens auch nich." "Das merkt man. Er hat mich gefragt, warum ich dich nicht umgebracht hab." "Bei dem wundert mich nichts mehr.", gab Juki nicht gerade überrascht zurück. "Und woher kennst du den?" "Von da, wo ich wohne.", antwortete sie blitzschnell. "Und wo ist das?", fragte er weiter, "Dein Heimatplanet?" "Nein, nein!", sagte sie abstreitend, "In 'nem Dorf in der Nähe von 'nem riesigen Wald. Hab mal für den gearbeitet." "Du arbeitest?", fragte Trunks in einem Ton, als ob er es für einen schlechten Scherz hielt. "Ab und zu. Das Meiste klau ich mir zwar, aber nicht alles. Die Hütte musste ich leider bezahlen." "Hütte?", meinte er noch ungläubiger. "Hast du etwa geglaubt, ich penn draußen? Bin doch nicht bescheuert!" "Das ist ja mal wieder typisch für euch Frauen. Hätt ich mir ja gleich denken können.", überlegte er laut. "Noch so 'ne Bemerkung und ich bin weg!", drohte sie, "Stattdessen kann ich dir auch was über diese Typen erzählen - es sei denn, du stehst auf Überraschungen." "Kommt drauf an ...", meinte er, "Und was sind das für welche?" "Die Meisten sind kein bisschen stärker als ich. Wohl eher noch schwächer. Aber mit zwei drei Leuten wirst du bestimmt Probleme haben.", erklärte sie, "Man könnte sagen, es sind entfernte Verwandte von dir." "Saiyajins? Woher weißt du, dass ich einer bin?" "Für wie dumm hältst du mich? Das wusste ich schon immer. Und man hat 's mir gesagt, bevor ich auf die Erde gekommen bin." "Mir hat man immer gesagt, ich wär der Letzte." "Also so was wie 'ne aussterbende Art?", scherzte sie, "Von meiner Sorte gibt 's aber auch nicht viele. Ich meine, wer ist denn schon genmanipuliert?" "Woher hast du das eigentlich?" "Von meiner Mutter geerbt. Der hat man irgend so ein Mittel gespritzt. Vor ein paar Jahren ist sie an den Nachwirkungen des Giftes gestorben." "Sag mal, lohnt sich 's dann überhaupt, dich zu retten? Nich, dass dich das Zeug dann umbringt." "Wenn 's so wäre, wär ich schon längst tot. Die Nachwirkungen treten nämlich etwa zehn bis fünfzehn Jahre später ein. Das heißt, ich bin schon fast sechs Jahre überfällig. Ich schätze einfach mal, die Gifte haben auf die Nachkommen keine Auswirkungen." "Glaubst du wirklich?" "Todkrank seh ich nun echt nicht aus, oder?" "Eigentlich nicht." Nach einer kurzen Pause meinte sie: "Eine von denen wirst du bestimmt fertig machen, da sie noch ein Kind ist. Aber die anderen beiden ...", deutete sie an, "... sind weit über den Super-Saiyajin hinaus. Genau wie du." "Woher willst du das wissen?", blockte er sofort ab. "Ich bin nicht so dumm, wie du denkst.", ließ sie verlauten, "Wenn du im Normalzustand schon so stark bist, dann musst du das auch können. Du hast dich beim Kämpfen immer zurückgehalten. Bestimmt, weil ich ein Mädchen und schwächer bin." "Bist du jetzt etwa deswegen sauer?", fragte er vorsichtig. "Ach, was. Wenn du kurzen Prozess mit mir gemacht hättest, wär ich auch nicht glücklicher.", sie dachte etwas nach, "Und so toll ist der Tod sicher nicht. Aber was soll 's. Mit der Einen bin ich sogar befreundet - wenn man das so nennen kann - aber im Kampf kennt sie keine Freunde mehr. Die würde mich ohne zu zögern umbringen." "Warum bist du dir da so sicher?", fragte er weiter. "Sie hat ihren besten Kindheits- Freund einfach so ins Jenseits geschickt. Und das nur, weil er die Befehle des Königs missachtet hat. Und wenn sie erstmal zum Super-Saiyajin geworden ist, hat sie sich überhaupt nicht mehr unter Kontrolle.", erzählte sie dann beflissen weiter, "Die macht so lange weiter, bis sie endlich gewonnen hat oder dran glauben muss. Letzteres ist übrigens noch nie passiert." "Sonst könnte die ja auch schlecht gegen mich kämpfen.", meinte Trunks nebenbei. "Sehr intelligent erkannt.", gab Juki sarkastisch zurück, "Ist doch klar. Ich hab jedenfalls noch nicht gesehen, wie ein Toter aus dem Jenseits geholt wurde." "Ohne die Dragonballs kann man das sowieso vergessen." "Die was?", fragte sie verständnislos. "Vergiss es. Die gibt 's hier nicht mehr.", verbesserte er schnell. "Nicht mehr? Was soll das denn heißen?" "Ist 'ne lange, uninteressante Geschichte." "Mir egal. Das will ich jetzt wissen.", sagte sie neugierig. "Na gut. Aber in Kurzform. Von den Cyborgs weißt du ja." Juki nickte: "Bevor du die besiegt hast, haben die doch alles verwüstet, oder?" "Ja. Die haben den Gott, der die Dragonballs erschaffen hat, umgebracht und deshalb gibt 's die Kugeln nicht mehr. Alles klar?" "Na ja ... Damit konnte man wirklich Tote wieder beleben?", fragte sie ungläubig weiter, "Das kommt mir irgendwie seltsam vor." "Wenn du mir nich glaubst ... Das ist der Beweis.", er zog sein Shirt ein Stück hoch und etwas unterhalb der Brust kam eine große, blasse, kreisrunde Narbe zum Vorschein. Juki musste bei dem Anblick unbeabsichtigt schlucken. "Du warst also schon mal tot?", fragte sie, während sie weiterhin unablässig die Narbe anstarrte, "Wie ist denn das passiert?" Um nicht allzu interessiert zu wirken, wandte sie ihren Blick schnell wieder ab. "Ich bin in die Vergangenheit gereist - Das erzähl ich dir jetzt aber nicht - Und da war so 'n Cyborg, der die Menschheit unterwerfen wollte. Im Kampf hatte er 's dann irgendwann auf mich abgesehen ... Und weg war ich!", erzählte Trunks einfach drauflos. "Kein Wunder, dass ich dich nich besiegen kann! Untote kann man nich mehr umbringen." "Ich bin aber weder tot noch 'n Zombie und nicht weniger lebendig als du!", versuchte er sie zu überzeugen, "Kapiert?" "Ja ... äh ... schon klar.", stammelte sie vor sich hin. Gerade war ihr ein Gedanke gekommen, den sie nicht für möglich gehalten hätte. Es war schwer zu glauben, dass ihr so etwas überhaupt in den Sinn gekommen war. Um es zu verdrängen, drehte sie sich rasch in eine andere Richtung. "Was hast du?", fragte er nach, "Ist irgendwas?" "Äh ... nein, nichts.", sie schüttelte einmal heftig den Kopf, "Ich hab 's schon vergessen." Dann legte sie sich auf die Couch und wandte ihm endgültig den Rücken zu. "Da kannst du aber nich liegen bleiben.", meinte er nach einer Weile, "Wenn die wiederkommen und dich sehen, ist hier die Hölle los." "Ich weiß. Hab deine Mutter ja schon erlebt. Ich glaub nich, dass sie mich besonders leiden kann." "Sie wünscht sich, dass du wieder da hingehst, wo du hergekommen bist. Oder dass dich jemand aus dem Weg räumt." "Also das kann sie beides vergessen!", sagte Juki sicher, "Ist dir aber schon mal aufgefallen, dass sie dich wie 'n Kleinkind kontrolliert? Ich würd' mir das an deiner Stelle ja nicht bieten lassen!" "Und was soll ich deiner Meinung nach dagegen machen?" "Zieh hier aus oder so. Was bezweckt die überhaupt damit?" "Sie will nicht, dass ich, wie sie immer sagt, an "die falschen Leute" gerate. Zu denen zählst du übrigens auch." "Das war ja klar. Kein Wunder, sie weiß ja auch, dass ich dich erst umbringen wollte. Und jetzt verbünde ich mich mit dir. Ich bin doch 'ne Verräterin, wie sie im Buche steht.", erwiderte sie, "Tja, Zwillinge sind dafür bekannt, dass sie schnell ihre Meinung ändern." "Du liest Horoskope?" "Ist doch ganz witzig. Im Heutigen stand irgendwas von einer "Schicksalhaften Zusammenkunft, die Ihr Leben verändern wird" oder so was in der Art. Meistens spinnen sich die Astrologen zwar was zusammen, aber wie heißt es doch?! Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn.", sie lächelte kurz über sich selbst, "Aber was red ich da eigentlich? Das interessiert ja nich besonders.", sie warf einen Blick auf die Uhr im Wohnzimmer, "Ich geh dann mal." Die Aussichten waren zwar nicht gerade verlockend, da es draußen noch viel stürmischer und regnerischer geworden war, doch Juki hatte noch weniger Lust, Bulma und ihrem Lover über den Weg zu laufen. "Von mir aus ... Dann brauch ich zumindest gegen niemanden mehr kämpfen.", meinte Trunks daraufhin. "Was soll denn das heißen?", fragte sie empört nach, "Meinst du, wenn ich jetzt gehe, kratz ich ab?" "Bei dem Wetter bestimmt. Mach dir aber keine Sorgen. Ich sammle deine Reste später wieder ein. Wie willst du begraben werden? Traditionell in 'nem Sarg oder willst du doch lieber eingeäschert werden?", meinte er zum Spaß. "Wenn dann schon lieber Letzteres. Besonders witzig find ich das aber trotzdem nicht.", erwiderte sie gleichmütig, "Und wo soll ich jetzt deiner Meinung nach hin?" "Von mir aus kannst du hier bleiben." "Und was, wenn die wiederkommen?" "Wir haben oben ein paar freie Zimmer. Wenn du willst, kannst du eins haben. Außerdem würden die dich eh nich bemerken." "Wenn du meinst ... Na gut, bleib ich eben.", sagte Juki, ohne vorher darüber nachgedacht zu haben. "Willst du 'n blaues, grünes, rotes oder doch lieber 'n oranges Zimmer?" "Deine Mutter muss ja 'n verdammt spießigen Geschmack haben, wenn die alles so eintönig macht. Aber mit diesem T-Shirt pass ich ja am besten ins Rote, oder?", meinte sie scherzhaft. Er brachte sie zu einem der Gästezimmer, die Bulma allesamt vor ewigen Zeiten mal eingerichtet hatte. "Du hast nich zuviel versprochen.", sagte Juki leicht verwundert. Das Zimmer war ziemlich groß und vom Bettzeug bis zum Teppich und den Wänden war alles in den verschiedensten Rottönen gehalten. Aber insgesamt gesehen gefiel es ihr recht gut. Dann setzte sie sich auf 's Bett, "Gefällt mir. Könnt ich mich glatt dran gewöhnen. Und danke noch mal." Lieb lächelte sie ihn an. "Und wofür, wenn ich fragen darf?", gab er nichts ahnend zurück "Für mein Leben natürlich.", erwiderte sie, "Ohne dich wär ich jetzt tot." Trunks schwieg nur. "Es ist doch bescheuert, sich umbringen zu wollen, auch wenn 's einen mal nich so gut geht.", sprach sie traurig weiter. Er wusste zwar nicht, ob er es nicht eines Tages bereute, doch er setzte sich zu ihr ... - Ende Teil 7 - Ich schätze Maöl, der nächste Teil wird gesperrt (ein Wunder, wenn nicht) Kapitel 8: Nur ein einziges Mal ... ----------------------------------- Ohne Worte ... TEIL 8: NUR EIN EINZIGES MAL ... Seine Nähe verwirrte sie vollkommen. Juki wollte es zwar nicht, doch wenn Trunks ihr so nah war, fühlte sie sich viel besser als sonst. Es war zwar ganz sicher keine Liebe oder etwas in der Art, aber sie empfand eine gewisse Sympathie und Zuneigung zu ihm. Um ihm das zu verdeutlichen, küsste sie ihn urplötzlich auf die Wange. Sie wusste nicht genau, warum sie das tat. Irgendetwas tief in ihrem Inneren schien sie dazu zu zwingen, andererseits tat sie es aber auch freiwillig. Unbewusst legte sie ihre Hand auf seine, was ihm die allerletzten Zweifel nahm. Langsam näherten sie sich und als sich ihre Lippen berührten, war es um sie geschehen. Ihr war egal, dass sie nun nicht mehr zurück konnte; egal, dass nun die ganze Bevölkerung ihres Heimatplaneten gegen sie war, dass ihr ab jetzt jemand nach dem Leben trachtete. Es war einfach alles unwichtig geworden. Auch sein Denken hatte sich vorübergehend verabschiedet. Was machte es schon, wenn Bulma von der Sache erfuhr? Und ihr Neuer, Goa, war ohnehin nur ein Typ, den man bloß ignorieren konnte. Die Meinung anderer interessierte ihn schon lange nicht mehr. Vorsichtig gingen sie in einen innigen Zungenkuss über. Nur die Tatsache, dass er ein schlechter Küsser gewesen wäre, hatte sie davon abgehalten, es weiter zu tun. Doch das war er bei weitem nicht. Eher das Gegenteil war der Fall. Nicht einer ihrer Ex war annähernd so gut und leidenschaftlich gewesen. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass sie sie so schnell wie möglich rumkriegen wollten, um sie dann einmal kurz durchzuvögeln. So war das bei Affären eben. Es ging einfach um sinnlosen, schnellen Sex. Und das wollte sie nicht mehr. Doch ihr Wille war nicht mehr stark genug, um ihm noch zu widerstehen. Sie konnte bloß hoffen, dass einer von beiden zur Vernunft kam, denn es war einfach zu verrückt. Sie hatte ihn umbringen wollen. Und nun tat sie DAS. Gegensätzlicher ging es eigentlich nicht mehr. Er hatte sie sicher auch nur am Leben gelassen, weil er einfach zu gutmütig war, um sie zu töten, und nicht, um bei der nächstbesten Gelegenheit mit ihr zu schlafen. Mit der Zeit reichte ihnen das Rumgeknutsche nicht mehr. Um nicht gänzlich auf 's Bett zu versinken, stützte sie sich mit einem Arm darauf ab. Aber es nützte nichts. Nach wenigen Sekunden gab sie den letzten Widerstand auf und kam gänzlich auf der Matratze zu liegen. Ihre damit frei gewordene Hand legte sie ebenfalls auf seinen Rücken, um ihn noch näher an sich zu ziehen. Seine Rechte wanderte währenddessen stetig ihren Oberschenkel hinauf, um dann unter dem T-Shirt zu verschwinden und sich vorsichtig zu ihren Brüsten vorzutasten. Er spürte, dass sie keinen BH trug. Und während er begann, sie gemächlich zu streicheln, durchflossen seine Berührungen ihren Körper wie Strom. Sie wollte ihn mehr denn je mit jeder Faser seines Seins spüren, selbst wenn sie damit ihr endgültiges Todesurteil unterschrieben hatte. Keinem der Zwei fiel auch nur ein noch so winzig kleiner Grund ein, warum sie auf der Stelle aufhören sollten. Das gegenseitige Verlangen aufeinander war einfach zu groß. Nur ein Wunder konnte sie nun noch davon abhalten, miteinander zu schlafen. Doch nichts geschah. Niemand außer ihnen war im Haus. Kein Mensch oder Saiyajin suchte nach ihnen. Bulma und Goa waren Kilometerweit entfernt. All das sprach für sich. Vielleicht war es seit ihrer ersten Begegnung vorbestimmt gewesen. Oder es war einfach bloß Zufall. Sie wussten es beide nicht. In diesem Moment spielte all das ohnehin keine Rolle mehr. Während sie sich weiterhin küssten, ergriff sie letztendlich die Initiative. Juki begann, ihm das ärmellose, schwarze Shirt auszuziehen. Beinahe gleichzeitig zog er auch ihres aus. Und als schließlich sein Oberkörper mit ihrem in Berührung kam, war auch der letzte falsche Gedanke verflogen. Es machte sie einfach wahnsinnig heiß. Auch wenn die Satinbettwäsche unangenehm kühl war, heizte die gesamte rote Farbe des Zimmers die Lust der Beiden noch viel mehr an. Es war unausweichlich geworden, dass sie es gleich tun würden. Allmählich machten sie sich auch noch an dem Rest, den sie trugen, zu schaffen, bis sie gänzlich nackt waren. Die letzte Barriere zwischen ihnen war gefallen. Er konnte sich gerade noch so beherrschen und ließ sie erst einmal ein bisschen warten, indem er sie auf ihre Brüste küsste und sich dann langsam Richtung Hals vorarbeitete. Sie bekam dabei eine regelrechte Gänsehaut. Da sie es einfach nicht mehr aushielt, biss sie sich leicht auf ihren linken Daumen, während sich ihre andere Hand ins Bettlaken verkrampft hatte. Gleichzeitig streichelte er sie an den Innenseiten ihres Oberschenkels, was sie noch viel mehr erregte. Endlich nach einer Ewigkeit, wie es ihr vorkam, lag er wieder auf Augenhöhe, sodass er erneut ihre Lippen mit seinen berühren konnte. Unwillkürlich strich er ihr sanft durch 's Haar, was ihr das Gefühl der Sicherheit gab. Zur selben Zeit flackerte für den Bruchteil einer Sekunde wieder ein Ansatz von Besinnung in ihr hoch. War es nicht unmoralisch, was sie da taten? Und wie würde es überhaupt weitergehen, wenn es vorbei war? Oder glaubte er etwa, dass er sich das hier für sein Versprechen einfach so herausnehmen konnte? Tief in ihrem Herzen wusste sie, dass er nicht so einer war. Doch warum tat es dann? Im nächsten Augenblick hatte sie das eben gedachte völlig aus ihrem Gedächtnis gestrichen. Wen interessierte schon in dieser Situation das »Warum«? Es schien ihr fast, als wäre ihr Leben einzig und allein auf diesen Punkt hinausgelaufen. Sie hatte ihre Gefühle einfach nicht richtig im Griff. Sie wusste nicht einmal, ob sie ihn für das, was er tat, später hassen oder doch so tun sollte, als wäre nichts gewesen. Das lag völlig offen. Im Moment war eben nichts wichtiger, als hier und jetzt mit ihm zu schlafen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Endgültig hatte sie die Schnauze voll. Warum ließ er sie bloß so lange warten? Wollte er sie in dieser Nacht körperlich von ihm abhängig machen? Sie hatte jedenfalls genug von seinen Spielchen. Er hatte sie bereits mehr scharf gemacht, als nötig war. Da er nicht ganz auf ihr lag, sondern einige wenige Zentimeter über sie gebeugt war, drückte sie mit ihren Händen seinen Hintern herunter. Daraufhin schlang sie ihre Beine um ihn. Und dann geschah es: Langsam aber sicher drang er in sie ein. Es war eine regelrechte Erleichterung für beide. Schon die ganze Zeit hatten sie darauf gewartet und jetzt war es endlich passiert. Schließlich fing er an sich in unregelmäßigen Abständen in ihr zu bewegen. Von der ersten Sekunde an war es ein wahnsinniges Gefühl für sie. Hätte man seine Art es mit ihr zu treiben mit dem Sturm draußen verglichen, war der Wind die reinste kleine Brise. Vielleicht kam es ihr auch nur so vor, weil sie noch viel erregbarer als sonst war, da ihre letzte Affäre schon fünfzehn Monate her war und sie seitdem keinen Sex gehabt hatte. Was sie nicht wusste war, dass es bei ihm fast genau derselbe Fall war. Nun gut, fünfzehn Monate waren es noch nicht so ganz, aber alles, was über einen Monat hinausging, war in sexueller Hinsicht eine verdammt lange Zeit. Und Sex nach so langer Zeit war eben was Besonderes, auch wenn sie nicht wussten, ob das, was hier gerade zwischen ihnen passierte, eher als positiv oder negativ anzusehen war. Auf jeden Fall war es kompliziert. Seine Stöße wurden fester, sodass ihr Atem immer schwerer wurde. Sie glaubte fast, ihr würde die Luft ausgehen. Dennoch presste sie ihre Beine noch mehr um ihn, um ihm noch intensiver spüren zu können. Dabei zog sie ihn so tief in sich hinein, dass er beinahe ganz in ihr war. Schlagartig änderte er seine Technik, indem er sich vorsichtig aus ihr zurückzog, bis bloß noch die Spitze in ihr war. Dann stieß er aber ruckartig wieder bis in ihr Innerstes vor. Ihr entfuhr ein leises Stöhnen, was lauter wurde, als er die Aktion wiederholte. Er wusste, wie man eine Frau um den Verstand brachte. Das musste sie ihm zumindest lassen. Und genau das wollte sie ihm nun auch zurückgeben. Sie spannte ihre Beckenmuskulatur an und bewegte dazu ihren gesamten Unterleib. Es schien, als hätte sie ihre größten Hemmungen verloren. Noch nie war sie so geil gewesen und noch nie hatte es jemand geschafft, es ihr auf so eine unbeschreibliche Art und Weise zu besorgen. Die Redensart, dass verbotener Sex der Allerbeste war, traf hier mehr als nur zu. Nun gut, verboten war er in diesem Fall nicht, doch es war einfach falsch und das wussten beide. Aber jetzt mittendrin aufzuhören war nicht drin, vor allem, weil sich dadurch ohnehin nichts mehr ändern würde. Denn Sex blieb eben Sex, ganz egal, was sie danach taten. Rückgängig konnten sie es jedenfalls nicht mehr machen. Die Frage war nur, ob sie das überhaupt wollten. Letztendlich geschah ja nichts ohne Grund. Davon mal abgesehen war die Beziehung der Zwei auch so schon merkwürdig genug. Vom blanken Hass bis zur Sympathie hatten sie fast jede Phase, wie man jemanden finden konnte, schon durchlebt. Und nun so was. Sie hatten sich da wirklich ein eigenes Grab ohne Ausweg gegraben, so viel stand fest. Nun ging es ziemlich schnell dem Ende zu. Es waren nur noch wenige Sekunden, bis sich die Lust auf dem Höhepunkt befand. Kaum dass er sich in ihr ergossen hatte, kam auch sie. Ihr gesamter Unterleib war heftig am Zucken. So etwas hatte sie wirklich noch nie in ihrem ganzen Leben erlebt. Es war schon seltsam, dass keiner ihrer Affären es richtig zustande gebracht hatte, sie zu so einem Orgasmus zu bringen. Warum schaffte dann aber gerade er das? Beide atmeten schwer. Sie waren so fertig, dass sie nicht in der Lage waren, sich voneinander zu lösen. Mit ihrem ganzen Willen schaffte sie es dann aber ihre Beine von ihm abzuwickeln. Dann ging auch er gänzlich von ihr herunter. Juki drehte sich auf die Seite, von der sie ihn nicht sehen konnte. Sie konnte und wollte ihn nicht ansehen, denn sie schämte sich unheimlich. Rasch zog sie die Decke an sich heran und deckte sich bis zum Bauch damit zu. Jetzt hoffte sie nur noch, dass er bloß nichts mehr zu ihr sagte. Sie wollte die ganze Sache einfach noch einmal überschlafen, auch wenn sie wusste, dass das eigentlich nur eine dumme Ausrede war, um vor den Problemen zu fliehen. Sie hatte zudem keine Ahnung, was sie nun von ihm halten sollte. Sollte sie ihm einfach die Schuld daran geben, auch wenn es keinen triftigen Grund dazu gab? Es war keine gute Lösung, doch es war immerhin eine. Im Herausreden war sie schon immer gut gewesen und warum sollte sie es diesmal nicht genauso machen? Natürlich war das total unfair vor allem ihm gegenüber. Irgendwie sah sie aber keinen anderen Weg. Zwischen ihren Beinen verbreitete sich ein unangenehm feuchtes Gefühl. Sie merkte, dass ein Teil des Spermas wieder aus ihr herauslief. Allerdings war sie viel zu müde, um sich wegen einer solchen Kleinigkeit Gedanken zu machen. Sie schloss einfach die Augen und ignorierte es. Nur wenige Augenblicke später war sie auch schon eingeschlafen. Auch Trunks fühlte sich nicht viel besser. Mist hatte er in letzter Zeit mehr als genug gebaut, doch dass er mit ihr geschlafen hatte, war das mit Abstand Dümmste gewesen. Er war sich sicher, dass sie ihn dafür jetzt bestimmt hassen würde. Schließlich hatte sie gerade erst einen Tick Vertrauen zu ihm gefasst. Was nützte es da schon, dass er nun wusste, wie gut sie im Bett war? Und das war sie zweifellos. Ihm war allerdings klar, dass die Schuld nicht nur bei ihm zu suchen war. So gesehen hatte sie sogar mit allem angefangen. Wenn sie ihn anfangs nicht geküsst hätte, wäre es gar nicht erst so weit gekommen. Doch warum hatte er sich bloß darauf eingelassen? Stattdessen hätte er sich auch genau so gut von ihr losreißen und das Zimmer verlassen können. Aber auch sie hätte sich ja beherrschen können. Er kam zu der Einsicht, dass jede andere Spekulation nichts brachte, denn sie hatten beide ihren Anteil dazu beigetragen. Punkt. Er würde ihr allerdings nicht den Gefallen tun und die ganze Schuld auf sich nehmen. Und er wusste, dass sie morgen bestimmt das wollte. Dazu kannte er sie einfach zu gut. Fest stand aber, dass er genau das nicht tun würde. Da konnte sie machen, was sie wollte. - Ende Teil 8 - Das war mal ein Teil der anderen Art. Kapitel 9: Schuldzuweisungen ---------------------------- Konnichi wa allerseits. Endlich Wochenend! Das heißt genauer für mich: Ausschlafen, rumgammeln, von der Arbeit erholen und eventuell neue Zeichnungen machen. Mal sehen, wozu ich Bock hab ... Grüße an crimson_blossom. Deine Frage wird im nächsten Teil beantwortet. Leo-chan: Du bist die beste Freundin, die man sich wünschen kann. (Auch wenn du manchmal fies bist *g*) Vielleicht wird's mit J. ja was. *zuzwinker* Na ja, wir sehen uns Montag inner Schule. Tausend Dank an Starmie_Girl. Die Beiden gesperrten Chapter sind super mega genial geschrieben (und ich durfte dieses Meisterwerk lesen)! Und zuletzt: SweetChichi: Danke für deinen lieben Kommi! Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben: Greetings an alle, die sich dazu durchgerungen haben, diese Fanfic zu lesen. Arigato! Und obwohl ich diese Woche sonst nicht viel zu lachen hatte (Werder verlor in der Champions-League und Aachen ist aus dem Uefa-Cup raus (den hätt ich's so gegönnt, dass sie die nächste Runde erreichen)): Hier nun der nächste Teil! TEIL 9: SCHULDZUWEISUNGEN Schon früh morgens wachte Juki auf. Das helle Licht der Morgendämmerung hatte sie geweckt. Im ersten Moment wusste sie nicht so ganz, wo sie war und was sie hier überhaupt machte. Erst als sie bemerkte, dass sie völlig nackt unter der Decke lag, fiel es ihr schlagartig wieder ein. Sie sah Trunks eine Weile an. Sie konnte sich nicht erklären, wie er nach der vergangenen Nacht nur so unschuldig aussehen konnte. Juki setzte sich auf und schnappte sich das T-Shirt, das neben dem Bett auf dem Teppich lag. Doch sie zog es nicht an. Irgendwie fühlte sie sich wie nach ihrer Entjungferung, nur dass das Gefühl unten noch stärker war als damals. Sie glaubte fast, er wäre noch immer in ihr. Juki wusste noch nicht einmal, was sie jetzt machen sollte. Sollte sie vielleicht doch ihrem Auftrag nachkommen und ihn umbringen? Nun war ja die beste Gelegenheit dafür. Aber sie konnte und wollte es nicht, denn schließlich mochte sie ihn irgendwie und sie hatte ihm bis zuletzt sogar vertraut. Jetzt fühlte sie sich aber auf irgendeine Weise von ihm ausgenutzt. Es war wirklich eine Ungeheuerlichkeit, was er da mit ihr gemacht hatte. Das würde sie ihm auch vorhalten, wenn er erst einmal wach war. Sie dachte zwar nicht, dass er von Anfang an vorgehabt hatte, mit ihr zu schlafen, doch wenn er nun meinte, er könne sich alles erlauben und sein Versprechen nicht einhalten, dann war er mehr als schief gewickelt. So schnell würde sie sicher nicht aufgeben - selbst wenn sie ihn dazu zwingen musste. Nach der Nacht war er ihr erst recht etwas schuldig. Plötzlich hörte sie, wie er sich neben ihr regte. Wütend sah sie ihn an, was er allerdings noch nicht so ganz mitbekam. Er brauchte ein paar Sekunden, um zu kapieren, was das zu bedeuten hatte. "Auch schon wach?", fragte Juki herabschätzend und mit bissigem Unterton, "Nach der letzten Nacht musst du ja unheimlich gut geschlafen haben." Trunks wusste genau, was sie meinte, tat aber, als wüsste er von nichts. "Wie meinst du das?", entgegnete er angeblich nichts ahnend und mit der Hoffnung, sich so irgendwie aus der Affäre ziehen zu können. Das misslang ihm allerdings gründlich. "Tu nicht so dumm!", sagte sie scharf, "Es bringt dir eh nichts, so zu tun, als ob nichts gewesen wäre." "Und was soll man deiner Meinung nach sonst machen?", fragte er konkret zurück. "Woher soll ich das wissen?", sagte sie zickig, "Das musst du doch am besten wissen! Schließlich hast DU mich einfach so flachgelegt!" "Na, klar!", äußerte er sich sarkastisch, "Und du bist also ganz unschuldig?" "Pah", machte sie rechthaberisch. "Das war ja wieder mal so was von klar! Immer suchst du die Schuld bei anderen!", auch sein bis zuletzt noch ruhiger Ton hatte sich verabschiedet. Jukis Blick wurde noch bedrohlicher. "Du musst gerade reden! Was machst du denn die ganze Zeit? Wer hat denn mit allem angefangen?" "DU natürlich!", antwortete er selbstsicher, "DU hast mich doch geküsst!" "Da tu ich mal was aus Freundlichkeit und Dank und du glaubst gleich, dass das 'ne Einladung für diverse Sexspielchen ist!" "So ein Quatsch! Aber von »widerstehen« hast du wohl auch noch nie etwas gehört!?" Trunks hatte endgültig genug. Ihm war egal, wer von beiden nun wie viel Schuld hatte. Es war doch ihre eigene Dummheit gewesen, dass sie sich auf ihn eingelassen hatte. Und da sie nun nicht mal den Ansatz von Einsicht zeigte, würde er es auch nicht tun. Das ließ er sich nicht ohne weiteres gefallen. "Weißt du was? Ich hab genug von dir und deinen Ausreden!", beinahe schrie sie ihn an. Sie zog das T-Shirt an und stand auf. "Dann hau doch einfach ab!", schlug er vor. "Das mach ich auch!", sagte sie bedrohlich, ging zur Tür, öffnete sie und knallte sie hinter sich zu. Trunks blieb noch eine Zeit liegen und dachte nach. War so ein Streit wirklich notwendig gewesen? Hätte man die Geschichte nicht anders klären können, wenn sie wenigstens ein bisschen eingesehen hätte, dass auch sie ihren Anteil daran hatte? Nun war es aber auch nicht mehr wichtig. Sie war zwar total sauer auf ihn, doch wenn sie immer noch wollte, dass er sie rettete, dann würde sie früher oder später schon wieder auftauchen. Damit schloss er das Thema vorerst ab. Zwei Wochen später kam Bulma mit ihrem Freund von ihrem Urlaub in der Südsee zurück. Die Frau war braun gebrannt und mindestens genauso gut gelaunt. Da sie bestens erholt war, hatte sie ihrem Sohn verziehen, dass er in letzter Zeit so ungerecht zu ihr gewesen war. Umso erstaunter war sie, dass sie das Haus wieder so vorfand, wie sie es vor vierzehn Tagen verlassen hatte. Trunks machte sich ja sonst nichts vom Putzen aller Art. Aber das Aufräumen des Wohnzimmers war nach der Nacht mit Juki mit Abstand das "Aufregendste" gewesen. Dass er inzwischen was mit Juki gehabt hatte, behielt er allerdings lieber für sich, da Bulma nach so einer Nachricht bestimmt total austicken und eine Standpauke halten würde, die sich gewaschen hatte. Es war ja schon schlimm genug, dass Juki so wütend auf ihn war. Dann wollte er sich Bulmas Zorn nicht auch noch auf sich richten, obwohl diese früher oder später garantiert dahinter kommen würde. Er konnte sich gut vorstellen, dass das Juki bei nächster Gelegenheit als kleiner Racheakt mal so nebenbei erwähnen würde. Es war schier unmöglich, dass Bulma das von selbst herausfinden würde. Doch da hatte er sich so ziemlich geirrt. Noch vor dem Abendessen kam die Frau breit grinsend an. Sie hatte das dreckige, weiße Kleid, das Juki damals getragen hatte, bei sich. Das war aber nicht alles. Ihre Unterwäsche war auch dabei. Trunks bekam bei dem Anblick einen schönen Schreck. Warum hatte Juki bloß ihre Unterwäsche vergessen und warum hatte er selber nicht daran gedacht, sie wegzuräumen? "Das hab ich in meinem Zimmer gefunden ...", begann sie, "Du weißt wohl nicht, wem das gehört?" Er wusste, dass abstreiten nichts bringen würde. Also gab er es ganz einfach zu. "Ähh ... ja.", sagte er langsam. "Und wer war 's?", fragte Bulma neugierig. "Ach, irgend so eine ... Kennst du nicht!" Trunks konnte ja zugeben, dass er mit jemandem geschlafen hatte, aber dass es gerade Juki gewesen war musste er ihr nicht unbedingt auf die Nase binden. "So ist das! Ein Geheimnis also!", stellte sie fest. "Na ja ...", erwiderte er zaghaft, "Könnte man so sagen." Da er sich partout nicht weiter dazu äußern wollte, gab sich Bulma für den Rest des Abends damit zufrieden. In den folgenden Tagen versuchte sie aber weiterhin, ihn aus der Reserve zu locken, denn sie wollte unbedingt wissen, wer das ominöse Mädchen gewesen war. Aber sie bekam kein Wort aus ihm heraus, egal, wie sie ihn auf das Thema ansprach. Sein Verhalten kam ihr zum Teil aber auch verdächtig vor. Nach einer weiteren Woche hatte die Frau schließlich genug. "Sag schon. Ist sie dir vielleicht peinlich oder so?", fragte sie dezent an. Trunks war von der Fragerei inzwischen so genervt, dass es ihm schwer fiel, sich zu beherrschen, anstatt ihr ganz einfach die Meinung zu geigen. Die Tatsache, dass Bulma davon wusste, war die einzige Peinlichkeit an der Sache. Wegen Juki brauchte er sich ganz bestimmt nicht schämen, denn sie war weder besonders auffällig noch unterschied sie sich großartig von anderen Frauen in ihrem Alter. Nur ihr Charakter ließ teilweise zu wünschen übrig. So, wie er sie kurz vor der besagten Nacht erlebt hatte, war sie anscheinend ein ruhiges, liebes Mädchen. Zur anderen Seite war sie aber eine ziemliche Egoistin, die nur an sich selber dachte und nur etwas für andere machte, wenn etwas dabei für sie heraussprang. Man konnte meinen, dass sie so etwas wie eine gespaltene Persönlichkeit war oder dass sie ihre Identität noch nicht gefunden hatte. Sie wusste eben nicht genau, was sie nun letztendlich wollte. "Peinlich? Soll das ein Scherz sein?", entgegnete er, "Das einzig Schlimme daran ist, dass du daraus so 'ne große Sache machst!" Goa, der in der Runde dabei saß, grinste undefinierbar schadenfroh. Entweder wusste er, dass es Juki gewesen war oder fand es einfach nur witzig, wie Bulma ihren Sohn gerade bedrängte. Trunks fand an der Sache wirklich nichts komisch. Bulma und Goa taten so, als ob Sex so etwas wie eine Comedy-Show im Fernsehen war. So kam es ihm zumindest vor. Dabei hatte er noch nicht mal gesagt, dass er mit ihr geschlafen hatte. Die Unterwäsche, die Bulma in ihrem Schlafzimmer gefunden hatte, hatte es bloß offensichtlich genug gemacht. Es passte ihm auch nicht, dass sie sich da so einmischte. Vor zehn Jahren wär es noch nachvollziehbar gewesen, doch damals hatte Trunks weit andere Sorgen gehabt. Die Cyborgs hatten seine meiste Zeit beansprucht und er hatte nicht im Entferntesten an irgendwelche Weiber-Geschichten gedacht. Doch inzwischen war er sechsundzwanzig und konnte selber - ob nun mehr oder weniger gut - entscheiden, was er zu tun und zu lassen hatte. Bulma sollte sich lieber um ihre eigenen Dinge kümmern, bevor sie ihm seine Lebensweise oder sonstiges vorschrieb. Vorerst wollte er nur seine Ruhe haben, denn Juki würde ihn früher oder später ohnehin wieder damit konfrontieren. "Ist es das denn nicht?", fragte Bulma, "Ich finde, es ist für dich 'ne große Sache. Nach der Zeit ..." "Na und? Geht dich trotzdem nichts an!", sagte Trunks ausdrücklich. Dann verließ er den Raum und ließ sich für den Rest des Tages nicht mehr blicken. Seitdem vermied Bulma sämtliche Fragen zu dem Thema. Juki fühlte sich in diesen Tagen nicht besonders. Sie ging auch nicht mehr arbeiten, denn das hatte sowieso keinen Sinn. Ihre ganze Zukunft lag völlig im Dunkeln. Wenn sie Pech hatte, war sie in drei Monaten tot. Vielleicht war sie bis dahin auch schon vorher gestorben. Seit einer halben Woche lag sie krank im Bett. Eine richtige Krankheit war es aber scheinbar nicht so wirklich. Sie glaubte ernsthaft, dass sie plötzlich so extreme Gewissensbisse bekommen hatte, dass ihr Magen das alles nicht mehr mitmachte. Auch tat ihr Kopf vom vielen nachdenken weh. Doch so richtig schuldig Trunks gegenüber fühlte sie sich auch wieder nicht. Schließlich war er nicht als Unschuldslamm zu bezeichnen. Sie selber zwar ebenso nicht, aber das interessierte sie herzlich wenig. Es war eben einfach, die gesamte Schuld auf jemand anderes zu schieben. Juki redete sich immer noch ein, dass er das alles verbockt hatte. Langsam waren ihr aber Zweifel gekommen. Für was beschuldigte sie ihn überhaupt? Es war ja nur Sex gewesen. Was sollte sich dadurch schon zwischen ihnen ändern? Sie hatte nicht den blassesten Schimmer. Sie wusste nicht einmal, ob er wirklich ihr Vertrauen ausgenutzt hatte. War das eventuell eine Einbildung ihrerseits? Oder wünschte sie sich bloß, dass es so war? Doch egal, wie groß ihre Wut auf ihn war: Im Augenblick half ihr das nicht weiter. Für Jukis momentane Verfassung konnte Trunks ja nichts ... - Ende Teil 9 - Das war's schon wieder. (Mein Standart-Spruch) Ich weiß nicht, ob ich je lerne, längere Chapter zu schreiben. Mal sehen, was weiter kommt. Tschau, bis zum nächsten Teil! Eure Ravenclaw Kapitel 10: Eine nette Überraschung ----------------------------------- Halli hallo mal wieder! Hier also zum nächsten Teil. Und ein Tipp: Wer sich gerne wegschmeißt oder totlacht, sollte UNBEDINGT crimson_blossoms Geschichte *Blair Witch Project* lesen. So ne superwitzig geschriebene Story liest man seltener, als es Vulkanaubrüche in Deutschland gibt. Ganz liebe Grüße an dieser Stelle gehen natürlich an crimson_blossom höchstpersönlich, meine beste Freundin Leo-chan und nicht zu vergessen alle anderen, die mir liebe Kommis gegeben haben. TEIL 10: EINE NETTE ÜBERRASCHUNG Wie immer ließ Juki sich auch diesmal drei Monate lang nicht blicken. Drei schien anscheinend eine äußerst wichtige Zahl für sie zu sein oder sie brauchte solange, um sich in einer Sache klar zu werden. Immerhin wusste Trunks, dass sie früher oder später wieder aufkreuzen würde, wenn sie an ihrem Leben hing. Doch selbst dann würde er ihr nicht so ohne weiteres helfen. Zuerst musste sie zugeben, dass sie genauso schuld war wie er. Bevor sie das nicht machte, tat er ganz einfach nichts für sie. Das war dann schließlich ihr Pech und nicht seins. Bulma verlor über die gefundene Unterwäsche kein Wort mehr. Trunks war seit Monaten mit keinem Mädchen mehr aufgetaucht und über Nacht blieb er auch nie weg. Für die Frau stand wohl schon beinahe fest, dass sie ewig auf Nachkommen ihres Sohnes warten würde. Nicht ganz so schlimm war die Tatsache, dass die Capsule Corporation dann irgendwann nicht mehr weitergeführt werden konnte, da sie ja nicht mehr die Jüngste und in wenigen Jahren zu alt für die Arbeit geworden war. Trunks hatte zwar Talent für das Technische, doch besonders viel Spaß machte es ihm auch nicht gerade. Es stand so ziemlich in den Sternen, was irgendwann mal aus ihm werden würde. Nur der Gedanke, dass es mit Goa immer besser lief, heiterte sie auf. Denn endlich war es so weit: In genau vier Wochen würden sie heiraten! Bulma steckte seit Wochen in den Vorbereitungen für die Feier, sodass es ihr schon relativ egal geworden war, was ihr Sohn tat oder nicht. Selbst Juki hatte sie vollkommen aus ihrem Gedächtnis gebrannt. Es interessierte sie auch nicht, was aus ihr geworden war. Auch glaubte sie nicht so schnell an ein Wiedersehen. Und falls Juki sich dann doch mal die "Ehre" gab und sich Bulma zeigte, konnte sie ihr die Laune bestimmt nicht mehr so schnell verderben, da war sich die Frau sicher. Es war ein heißer Tag im Juli. Die Temperaturen draußen hatten die dreißig Grad Marke weit hinter sich gelassen. Nur im klimatisierten Wohnzimmer war es noch einigermaßen auszuhalten. Trunks hatte es sich hier zwar gemütlich gemacht, doch es war schlicht und einfach nur mehr als langweilig. Dazu kam noch, dass Bulma ihm zusätzlich wegen ihrer Hochzeit auf die Nerven gehen musste. Für den Nachmittag hatte sie sogar eine Brautkleid-Beraterin engagiert, was Trunks im Ganzen ziemlich albern fand. Schließlich hatte sie damals Vegeta ja auch nicht geheiratet. Und nun wollte sie irgendeinem dahergelaufenen Spießer, den sie gerade erst ein halbes Jahr kannte, das Jawort geben. Es war aber auch kein großes Geheimnis, dass Trunks seinen »Schwiegervater in spe« nicht besonders mochte. Goas Heimlichtuerei über seine Vergangenheit hatte ihn von vornherein verdächtig gemacht. Hinzu kam das dumme Gerede über Juki. Keiner wusste genau, was das eigentlich sollte. Nur Bulma nahm alles einfach so hin, gab ihm Recht und setzte hinterher allem noch eins drauf, denn sie konnte Juki ebenfalls nicht leiden. Ohnehin schien zurzeit jeder auf Trunks sauer zu sein: Bulma, weil er Goa nicht richtig akzeptierte; Goa, weil er versucht hatte, Bulma die Heirat auszureden und zu guter Letzt natürlich Juki, die es ihm mehr als übel nahm, dass er mit ihr geschlafen hatte. Optimistisch, wie er inzwischen geworden war, ging er allerdings davon aus, dass sich das alles früher oder später wieder einrenken würde. Das hoffte er zumindest. Gegen halb vier kam dann schließlich die Beraterin vorbei, mit mindestens einem Dutzend Brautkleidern im Schlepptau. Die ersten dreißig Minuten nahm sie Bulmas Maße und fragte sie gleichzeitig über ihren zukünftigen Ehemann aus. Währenddessen lag Trunks auf der Couch und musste wohl oder übel bei dem Unsinn mithören, da es überall außer im Wohnzimmer unerträglich heiß war. Eineinhalb Stunden überstand er das noch recht gut, bis Bulma plötzlich was zu essen machen wollte und ihn mit dieser Frau allein ließ. Sie setzte sich ihm gegenüber auf einen freien Sessel. Die Frau war etwa Anfang dreißig, hatte lange, blonde Haare mit dunkelbraunen Strähnchen und trug ein figurbetontes, gelbes Sommerkleid. Trunks beachtete sie nicht weiter. Es war gut möglich, dass Bulma wieder einmal einen ihrer verzweifelten Verkupplungsversuchen gestartet hatte. Merkwürdig war bloß, dass die Beraterin seiner letzten Verabredung so ähnlich war. Und das in vielerlei Hinsicht. Blond, eine absolut schlanke Figur und dazu megamäßig große Brüste. Juki konnte da lange nicht mithalten, aber das musste sie auch nicht. Es gab an dieser Frau sowieso nichts, was ihn reizte. Etwas weit mehr merkwürdig war, dass er dabei die ganze Zeit an Juki dachte. Vielleicht war es einfach die Tatsache, dass er sie schon nackt gesehen hatte, was aber nicht gerade rechtfertigte, irgendwelche Vergleiche anzustellen. Juki war eben Juki. Basta. Von Frauen hatte er ohnehin erstmal die Nase voll. Bis jetzt hatte er immer nur Ärger mit ihnen gehabt, weil man es ihnen nie recht machen konnte. Klar ausdrücken konnten sie sich auch nie und genauso wenig blieben sie lange bei derselben Meinung. Zu Trunks Verwunderung passierte in den ersten zehn Minuten rein gar nichts. Die Frau blätterte in einer Zeitschrift für Brautmoden herum. Erst als Bulma mit einer Tasse voll Kaffee den Raum wieder betrat, sah sie auf. "Ich hab ein paar Kleider ausgesucht, die dir bestimmt gut stehen würden.", sagte sie sogleich. Trunks staunte nur, denn die wenigsten Personen hatten die Ehre erlangt, Bulma duzen zu dürfen. Gleichzeitig fragte er sich allerdings, warum ihm das vorher noch nicht aufgefallen war. Bulma lächelte bloß, stellte die Tasse auf dem Tisch ab und setzte sich neben ihren Sohn. "So einen Freund wie du hätte ich auch gerne.", fing die Frau an zu schwärmen, "Mein Mann ist so unromantisch. Wenn seine Mutter nicht drauf bestanden hätte, dass er mich kirchlich heiratet, hätte er 's nicht gemacht. Deiner ist da ja ganz anders." Schlagartig war Trunks erleichtert. Zumindest stand fest, dass Bulma ihn diesmal nicht zu verkuppeln versuchte. Er dachte sich aber seinen Teil zu dem Thema. Die Frauen von heute brauchten sich eigentlich gar nicht wundern, dass die Männer zunehmend schlicht und einfach keine Lust mehr zum heiraten hatten. Was er vor acht Jahren noch als selbstverständlich angesehen hatte, hatte sich schlagartig geändert. Heute würde er es garantiert nicht mehr in Erwägung ziehen, jemals zu heiraten. Den ganzen Ärger wollte er sich nun wirklich ersparen. Nachdem Bulma und die Frau, die Asuka hieß, noch einige Stunden Smalltalk gehalten hatten, machten sie sich auf den Weg in die Innenstadt, um ein vernünftiges Kleid für Bulma zu besorgen. Die Temperaturen draußen waren wieder spürbar gesunken, sodass Trunks beschloss, sich eine kleine Abkühlung im Pool zu gönnen. Eine Weile schwamm er entspannt vor sich hin und bekam nichts vom dem mit, was sich in seiner Umgebung abspielte. Erst ein deutliches Plätschern hinter ihm machte ihn aufmerksam. Langsam und stetig sah er sich um. Natürlich hätte er sich gleich denken können, wer es war. "Ach, du!", meinte er in einem undefinierbaren Ton. Juki saß friedvoll am Beckenrand und kühlte ihre Füße ein wenig im Wasser ab. Sie trug eine dunkelblaue Jeans, die sie bis zu den Waden hochgekrempelt hatte und ein helles, eng anliegendes Spagettiträgertop. "Wen hast du sonst erwartet?", entgegnete sie geduldig, "Ich glaub ja nicht, dass es in der letzten Zeit noch 'ne Andere gegeben hat." "Und wenn 's doch so wäre?", erwiderte er leicht provokant. "Das wär mir doch egal! Mach doch rum, mit wem du willst.", sagte sie ignorant, "Bin ja selbst schon in den zweifelhaften "Genuss" gekommen." "Bist du wieder nur hier, um mich zu beschuldigen?", fragte Trunks genervt, "Oder gibt 's für dein Erscheinen noch 'n anderen Grund?" "Wenn du dachtest, dass du mich los ist, nachdem, was du dir geleistet hast, hast du dich aber ordentlich geschnitten!", meinte sie gelassen, "Ich häng nämlich an meinem Leben." "Ach, ja?! Hast du dann nicht irgendwas vergessen? Vielleicht so was wie 'ne Entschuldigung?", kritisierte er gleich darauf. "Wofür soll ich mich entschuldigen?", entgegnete Juki starrsinnig, "Jetzt bist du mir erst recht etwas schuldig!", ihr Ausdruck wurde geheimnisvoll, "Aber ist ja deine Entscheidung, ob du mich rettest oder nicht." "Wovon redest du eigentlich? Wenn du so weitermachst, tu ich gar nichts für dich!", stellte er klar. "Wenn du wüsstest ...", deutete sie geheimnisvoll an, "... ich glaub ja nicht, dass du meinen Tod einfach so hinnehmen würdest." Diese Bemerkung verwirrte Trunks voll und ganz. Er konnte sich nicht im Entferntesten vorstellen, auf was sie hinauswollte. Eigentlich wollte er sie im Moment auch nicht verstehen. Es war nun wirklich nicht so, dass er sie hasste, doch zurzeit wollte er nur, dass sie wieder abhaute. Warum konnte sie ihn nicht einmal in Ruhe lassen? War das etwa zuviel verlangt? Sie würde ihm in Zukunft noch des Öfteren auf die Nerven gehen, denn er wusste, dass er sie retten würde. Der Grund war, dass er sie zu sehr mochte, um sie sterben zu lassen. Die Tatsache, dass sie Sex gehabt hatten, spielte da bloß bedingt eine Rolle. Sicherlich würde er ihr selbst dann helfen, wenn es nicht zu diesem One-night-stand gekommen wäre. Irgendwie war sie die Person, die er schon lange gebraucht hatte. Wegen ihr gab es meist immer etwas zu tun. Egal, ob es nun darum ging, gegen sie oder für sie zu kämpfen. Sie war der Anlass, warum sein sonst so ödes und langweiliges Leben wieder mehr Sinn hatte. Zugeben würde er das nie. Vor allem jetzt nicht, da sie es anscheinend immer noch nicht für nötig hielt, auch nur den Bruchteil Einsicht zu zeigen. Und solange sie das nicht tat, rührte er schlicht und weg keinen Finger für sie. In dem Punkt blieb er vorerst hart. "Mir doch egal, ob du stirbst oder nicht!", log er letztendlich glaubhaft. Juki blieb unberührt. "Glaubst du etwa im Ernst, dass dein Gewissen das mitmacht?" "Ja, was denn? Wenn 's bloß um dich geht, keine Sorge. Dann hab ich wenigstens keinen Ärger mehr am Hals.", gab er bestimmt als Antwort. "Denkst du. Diese Typen tauchen so oder so hier auf. Dass ich sie verraten habe, spielt da gar nicht so 'ne große Rolle. So jemanden wie mich erledigen die mal so eben nach dem Frühstück.", erklärte sie kurzerhand. "Wie nett!", brachte Trunks sarkastisch heraus, "Ein Problem weniger auf der Welt." Juki erwiderte nichts. Sie konnte ihre gelassene Fassade nicht weiter aufrechterhalten. Seine Worte hatten sie tief getroffen. Traurig starrte sie ins Wasser und schwieg einige Minuten. Er wagte es nicht, die Stille zu unterbrechen. Schließlich seufzte sie schwer. Leise aber verständlich flüsterte sie vor sich hin: "Ich hätte nie gedacht, dass du mich so sehr hasst." Mit einem Mal tat es ihm leid, was er zu ihr gesagt hatte. Doch wenn ihr sonst alles egal war, warum weinte sie jetzt beinahe? Dadurch verdichteten sich bloß seine Ansichten darüber, dass Frauen nicht mehr als Sklaven ihrer eigenen Gefühle waren und er sie nie auch nur ansatzweise verstehen würde. Aber das musste er nicht. Es reichte schon, dass er oft genug missverstanden wurde. Nach kurzer Pause warf er bestimmt ein: "Das bildest du dir ein. Wenn ich dich hassen würde, hätt ich dich schon längst beseitigt.", redete er drauflos, "Das Problem ist, dass man aus dir einfach nicht schlau wird. Drück dich mal klarer aus!" Juki wandte ihren Blick ganz ab. "Und warum soll ich 'n schlechtes Gewissen haben?", fragte er weiter, "Etwa wegen der einen Nacht? OK, es war vielleicht nicht nett, dass ich dich nicht mal gefragt hab, aber ändern kann man 's jetzt auch nicht mehr." "Das weiß ich selbst!", sagte sie gefasst und eigensinnig, "Aber an das, was danach ist, denkst du wohl auch nicht! Bestimmt, weil 's bisher immer gut gegangen ist." "Was soll das jetzt schon wieder heißen?", hakte er nach, "Wenn du mich fragst: Das war 's mir wert, auch wenn du nun sauer bist." "Typisch, Mann!", meinte sie leicht verärgert, "Es geht hier nicht um den Sex!" Er wagte es nicht nachzufragen. Das erübrigte sich ohnehin, denn Juki atmete tief durch, zögerte einige Sekunden und sprach dann deutlich: "Merkst du denn wirklich gar nichts? Ich bin schwanger!" - Ende Teil 10 - To be continued ... Ich glaube, das Ende war nicht wirklich überraschend, aber Jukis Schwangerschaft macht die ganze Sache noch ein Stük interessanter. Freu mich natürlich über jeden Kommi! Bis zum nächsten Teil! Kapitel 11: Die ganze Wahrheit ------------------------------ Nachdem mein Internetzugang nach einer Woche offline wieder funktioniert (verflucht sei die Telekom, die nix auf die Reihe kriegen) hier nun die Fortsetzung. Vorher aber noch ein paar Grüße, Kommis etc.: crimson_blossom: Dein 4. Kapitel, 4. Attacke auf meine Lachmuskeln! Mach fleißig weiter. Bin sooooooooooooooooooooooooooooooooooo gespannt! An dieser Stelle kann ich noch mal jedem ans Herz legen, crimson_blossoms Geschichte *Blair Witch Projekt* zu lesen. Allerdings rate ich beim Lesen dieser Geschichte, bloß nichts zu essen oder zu trinken, da es passieren könnte, dass einem vor lachen der Erstickungstod ereilt. *g* san_suter: Ich glaube, bei diesem Teil hab ich mal nicht an einer allzu spannenden Stelle aufgehört. Leo-chan: Wir sehen uns morgen früh im Bus! Grüß dich aber trotzdem. ;-) Zuletzt noch alle, die diese Geschichte lesen: Danke, für eure lieben Kommis! Das inspiriert einen, weiterzuschreiben. Also weiter fleißig kommentieren! ;-) Nun genug geredet! Weiter gehts! TEIL 11: DIE GANZE WAHRHEIT Trunks war absolut sprachlos. War das, was Juki da gerade gesagt hatte, wirklich die Wahrheit? So recht glauben konnte und wollte er es ihr nicht. Jede Frau im zeugungsfähigen Alter konnte behaupten, dass sie schwanger war, was allerdings nicht gleich stimmen musste. Und Juki war eine von denen, den er zutraute, für den eigenen Vorteil sogar das Blaue vom Himmel herabzulügen. Die Ehrlichkeit in Person war sie ohnehin noch nie gewesen, doch so ein Scherz ging wirklich zu weit. "Das stimmt doch gar nicht! Das kann ja nicht sein.", erwiderte er mit gespielter Zuversicht in der Stimme. "Und warum nicht, wenn ich fragen darf?", entgegnete sie aufbrausend. "Weil du lügst, um dir 'nen Vorteil zu erschleichen.", antwortete er sofort, "Frag mich nicht wie, aber meiner Meinung nach willst du dich nur rächen." Juki traute ihren Ohren nicht. Das mit der Rache war ja mehr oder weniger einleuchtend, aber dass er ihr nicht glaubte, dass sie bald ein Kind bekam, machte sie einerseits wütender, andererseits noch trauriger als sie jetzt schon war. "Rächen? Wofür soll ich mich bitte rächen?", sagte sie scharf, "Und wie kannst du nur denken, ich würde lügen? Merkst du 's denn nich ...?" Darauf sagte er erstmal gar nichts, was Juki noch saurer auf ihn machte. Ihr Blick war so eindringlich, dass man fast Angst bekam. Doch um Trunks aus der Fassung zu bringen, brauchte sie mehr als das. Schließlich machte sie der Schweigsamkeit ein Ende. "Wenn du meinst, dass ich auf das Bock hab, dann irrst du dich gewaltig!", sie machte eine Geste in Richtung ihres Unterleibs, "Ich hab, weiß Gott, besseres zu tun, als mich mit 'nem Gör rumzuärgern." "Das Kind, das dich als Mutter hat, beneide ich ohnehin nicht!", erwiderte Trunks ironisch. "Ja, danke! Mach dich nur lustig.", gab sie unberührt als Antwort, "Die Bemerkung geb ich dir gern zurück!" Sie drehte sich neunzig Grad von ihm weg und stemmte die Hände in die Hüften. Er konnte es sich trotz seines Zweifels nicht verkneifen einen flüchtigen Blick auf ihren Bauch zu werfen. Im Geheimen musste er zugeben, dass sie anscheinend nicht gelogen hatte, da er ansatzweise schon gerundet war und sie zudem eine schwache, merkwürdige Energie ausstrahle. Aber dass gerade er das angeblich verzapft hatte, davon wollte er vorerst nichts wissen. "Na, gut.", meinte er, "Dann stimmt 's vielleicht doch. Aber du hast doch dauernd was mit irgendwem!" "Na, klar!", entgegnete sie hoch "begeistert", "Ich bin so billig und mach 's selbstverständig mit jedem! Sag mal, spinnst du?" "Das würde jedenfalls zu dir passen.", redete er sich heraus, obwohl es wohl die größte Lüge war, die er je erzählt hatte. Sich flittchenhaft aufzuführen und mit jedem zu schlafen passte zu Juki so gut wie eine Palme zum Südpol. "Wenn du das so siehst ...", begann sie kurzerhand, "Warum hab ich dich dann wohl nicht im Laufe der Zeit versucht ins Bett zu kriegen? Ganz einfach: Weil 's nicht meine Art ist und ich 's nicht wollte." Die Sprachlosigkeit stand ihm ins Gesicht geschrieben. Fertig war sie dennoch nicht. "Weißt du was? Jetzt ist es mir egal, ob du dein Versprechen einhältst oder nicht. Eigentlich hab ich ja keine Lust zu sterben, aber genauso wenig darauf, allein erziehende Mutter zu spielen.", sagte sie gelassen, "Gut für dich, wenn die dann in ein paar Wochen herkommen und mich erledigen. Dann bist du nicht nur eins, sondern gleich zwei Probleme auf einmal los. Ist das nicht toll?" Juki war über ihre eigene Härte überrascht. So was hatte sie sich vorher nicht zugetraut. Trunks nahm jedenfalls keine Rücksicht darauf: "Wenn 's dir so egal ist, dann überleg ich 's mir wirklich noch mal!" "Schön, von mir aus! Kann ich ja abhauen." Ehe er was antworten konnte, hatte sie sich aus dem Staub gemacht. Unweigerlich starrte er ihr noch eine Weile hinterher. An diese Neuigkeiten musste er sich erst einmal gewöhnen. Solange er sich nicht hundertpro sicher war, dass das Kind von ihm war, behielt er es vorerst für sich. Bulma würde anfangs zwar garantiert hocherfreut sein, doch wenn sie dann erfuhr, wer die Mutter war, würde es Stress geben ohne Ende. Daran wollte er nicht einmal denken. Bulma kam erst sehr spät am Abend zurück. Die Frau hatte sich total mit ihrer Freundin Asuka verquatscht, sodass sie völlig die Zeit vergessen hatte. Bei sich trug sie eine Tasche, die die typischen Brauchtümer für eine Hochzeit enthielten. Sie hielt sie ihrem Sohn auch gleich unter die Nase, was diesen total abnervte. "Das Neue - ein nigelnagelneuer Schleier; das Geborgte - der goldene Lieblingsarmreif von Asuka; das Blaue - Ohrringe mit echten Saphiren und zuletzt das Alte - die Halskette, die meine Großmutter mir vor ewigen Zeiten geschenkt hat.", Bulma war völlig aus dem Häuschen, "Und das Beste ist, dass alles auch noch so gut zusammenpasst!" So aufgedreht hatte Trunks sie jedenfalls noch nie in ihrem Leben gesehen. Von ihm aus sollte sie noch eine Weile ihre Freude haben, denn spätestens, wenn sie von den News erfuhr, würde ihr das Glücksgefühl sprichwörtlich im Halse stecken bleiben. Darauf legte er vorerst aber absolut keinen Wert. Nachdem Bulma die Sachen schnell weggeräumt hatte, damit Goa nichts von alldem sah, gesellte sie sich zu ihrem Sohn. "Und wie war dein Tag noch so?", fragte sie interessiert nach. "Was soll die Frage? Interessiert dich normalerweise doch auch nicht.", meinte er und sofort bereute er, was er erwidert hatte, denn das machte ihn erst recht verdächtig. "Also war doch irgendwas!", stellte Bulma fest, "Gibt 's Neuigkeiten?" Das Wort "Neuigkeiten" hörte er überhaupt nicht gerne. Sofort wünschte er sich, er hätte nicht so 'ne blöde Antwort gegeben. Um die Situation zu retten erwiderte er: "Ach, nichts Großes." Augenblicklich verfluchte er den gesamten Tag. Wie kam er nur auf "nichts Großes"? So was Beknacktes war ihm noch nie in den Sinn gekommen. Überforderte ihn Jukis Offenbarung so sehr, dass sein Denken mit seiner Sprache nicht mehr hinterher kam? In letzter Zeit war es bereits öfters vorgekommen, dass er ohne nachzudenken einfach drauflos redete. Das Schlimmste daran war, dass er nicht einmal wusste, woran das lag. In weniger als einer Millisekunde hielt er es doch für das Beste, Juki in gewisser Weise zu erwähnen. Wenn Bulma eben etwas wissen wollte, warum dann nicht gleich die Wahrheit? Er sah es als eine Art Gelegenheit, Juki als die Dumme darzustellen. "OK, wenn du was wissen willst, bitte!", sagte Trunks kurzerhand, "Juki hat mal wieder versucht, mich umzubringen." Nun gut, es war nicht einmal annähernd die Wahrheit, aber das war ihm schnurzpiepegal. "Wenn 's weiter nichts ist ...", Bulma winkte mit der linken Hand ab, "Hab schon befürchtet, es wär irgendwas schlimmes. Ich versteh aber immer noch nicht, warum du sie nicht einfach umbringst. Ich weiß, du bist nicht so einer und sie ist 'ne Frau, doch einmal könntest du es ausnahmsweise tun. Ich meine, niemand wird sie vermissen und demnach ist es also egal, ob sie stirbt oder nicht." Trunks konnte diesen Standpunkt so gar nicht vertreten. Es spielte keine Rolle, ob Juki nun eine Frau war oder irgendwas anderes, er brachte eben niemanden ohne Grund um. Und Juki war nicht bloß 'ne Frau, sie war zudem auch noch schwanger. Und eine schwangere Frau um die Ecke zu bringen, war nun wirklich das Allerletzte. Das konnte er nicht, selbst wenn er es gewollt hätte. Und dass niemand Juki vermissen würde, stimmte so auch nicht. Es war vielleicht weiß Gott nicht so, dass er sie liebte, aber sie war fast so wie eine kleine, nervige Schwester, mit der er zufälligerweise geschlafen hatte. Diese Gedanken band er Bulma allerdings nicht auf die Nase. Da ihr Sohn sich darauf nicht geäußert hatte, meinte sie kopfschüttelnd: "Du hast einfach zuviel Achtung vor dem Leben." "Wenn man in so 'ner Welt wie dieser lebt, sollte man das auch haben.", erwiderte Trunks mit messerscharfem Ton. "Vielleicht hast du Recht. Andererseits solltest du das mit den Cyborgs so langsam mal vergessen. Dieses Mädchen ist dein einziges Problem. Und wie du weißt, sind Probleme dazu da, um beseitigt zu werden." Die Frau lachte sich eins, packte ihren Kram für die Hochzeit zusammen und verließ den Raum. So unrecht hatte Bulma natürlich nicht, doch in Jukis Fall ging das eben nicht so einfach, das wusste Trunks... - Ende Teil 11 - Ich muss schon sagen, dass Trunks ja 'n bisschen fies zu Juki ist, aber mal sehen, was weiter kommt ... (Ich weiß es ja schon! *g* Und nochmal: BLAIR WITCH PROJECT lesen! *das Hypnosependel schwing* Kapitel 12: Eine andere Seite ----------------------------- Halli hallo! Nachdem ich gestern den 14. Teil fertig gestellt habe (der längste bisher), dachte ich mir, es wird Zeit, den nächsten hochzuladen. Vorher aber ein kleines Vorwort: Aufgrund der vielen Hass-Attacken auf Goa, fordere ich jeden auf, mir ein Kommentar zu schreiben, was ihr von dem hält (ausgenommen Chrissy. Deine Meinung kenn ich ja schon. ;-)). Mal gucken, was ich dann am Ende mit dem anstelle ... *g* Wie auch immer. Ganz liebe Greetings an crimson_blossom, san_suter und SweetChichi und wen ich sonst vergessen habe (außer Leo-chan. Deine Klo-Attacke nehm ich dir übel! *schmoll*) Desweiteren wünsch ich allen schöne Osterferien, die ich ja leider nicht hab, da ich arbeiten muss. Nun genug gelabert. Dann mal weiter im Text ... TEIL 12: EINE ANDERE SEITE In einer Woche war es so weit: Bulmas und Goas Hochzeit sollte stattfinden. Trunks hatte sich mit der Tatsache, dass Goa dann sein Steifvater sein würde, noch weniger abgefunden, als dass Juki ein Kind bekam, das zu allem Überfluss auch noch von Trunks Höchstpersönlich sein sollte, was er ihr selbstverständlich nicht abkaufte, obwohl es schon fast mehr als offensichtlich war. Er wollte es einfach nicht wahrhaben und so versuchte er es zu verdrängen, was ihm so überhaupt nicht gelingen wollte. Mit diesem Gedanken konnte er sich einfach nicht anfreunden. Wenn er Juki aber das Leben rettete, musste er sich wohl oder übel daran gewöhnen. Da half eben nichts. Bulma hatte sich währenddessen zu einem solchen Nervenbündel entwickelt, dass ihr alle, einschließlich Goa und Asuka, vorsichtshalber aus dem Weg gingen. Die Frau schien sogar alles andere aus ihrem Gedächtnis gestrichen zu haben. Unangenehmerweise hatte sie ausgerechnet heute entschlossen, den ganzen Hochzeitsstress mal links liegen zu lassen und zu entspannen. Zu allem Überfluss hatte sie dazu eine kleine Grillfete für ihre Nachbarn geplant. Das inzwischen kühlere Augustwetter kam ihr dafür gerade recht. Auch Goa wusste ihre ausnahmsweise ruhige Art zu schätzen, indem er sie auf jede erdenkliche Weise verwöhnte. Eine Nackenmassage und Rücken eincremen waren da noch die harmloseren Varianten, aber mehr wollte Trunks davon auch nicht wissen, geschweige denn mitkriegen. Eine Grillfete war mal eine Abwechslung von dem, was er bis jetzt erlebt hatte und was in allzu naher Zukunft noch kam. Ohnehin kannte er die gesamte Nachbarschaft kaum bis gar nicht. Am Nachmittag ging Goa erstmal ein Haufen Fleisch und Wurst kaufen, dazu so viele Getränke, dass das Lager des Marktes um die Ecke beinahe komplett leer war. Bulma schmückte in der Zeit den Garten in der Nähe des Pools mit Laternen und Banner. Trunks half ihr dabei sogar widerwillig, auch wenn er es nur tat, damit seine Mutter einmal nicht etwas an ihm auszusetzen hatte. Zuletzt stellten sie Tische, Stühle und Bänke auf. Gegen sieben trudelten die ersten Gäste ein. Trunks verzog sich vorher noch schnell in eine dunkle Ecke bei den Kastanienbäumen am Rand des Grundstücks. Er hatte auf diesen Trubel sowieso von Anfang an keine Lust gehabt. Was kümmerten ihn schon die Nachbarn, die ihm eh bereits zwei Generationen voraus waren? Es dauerte jedenfalls keine zehn Minuten, bis Bulma ihn von seinem Platz an den Tisch beorderte. Störrisch kam er ihrem Wunsch nach. Alte Leute konnten ja nicht so schlimm sein. Gelangweilt setzte er sich neben eine Dame etwa Ende sechzig. "Schön, lernt man dich auch mal kennen!", krächzte sie mit heiserer Stimme, kaum dass er zwei Sekunden saß, "Bulma erzählt immer so viel von dir." "Ach, wirklich?", erwiderte er desinteressiert. "Ohhhhhh, ja.", auf dem »Oh« lag eine ganze besonders lange Betonung. "Ja, und?", fragte er weiter. "Junge, ich merk, dich bedrückt etwas.", wechselte sie abrupt das Thema, "Geht's um eine Frau?" Ehe er eine Antwort geben konnte, hörte er eine Stimme, die ihm irgendwie bekannt vorkam, rufen: "Hey, Oma! Hör auf, immer alle Leute zu belästigen!" Trunks wandte sich vorschnell um und das Erste, was er zu sehen bekam, war ein wahnsinnig tiefer Ausschnitt, in einem Hauch von gelbem Nichts gehüllt. Die Person war Kaori, sein letztes Date von vor über einem Jahr. Ihre langen, glatten blonden Haare reichten ihr inzwischen bis zum Hintern und anscheinend war sie noch schlanker geworden, was Trunks damals schon für fast unmöglich gehalten hätte. "Hi! Nett dich wieder zu sehen.", sagte sie lächelnd zu ihm. Trunks hingegen konnte dieses Kompliment nicht zurückgeben. Soweit er sich erinnerte, hatte sie sich damals doch über ihn beschwert. Im Augenblick war es ihm jedenfalls lieber, sie würde nicht mit ihm reden wollen und stattdessen ignorieren. "Ja, hi!", entgegnete er gleichgültig. Kaori überhörte seinen Unterton und zwängte sich auf die Bank zwischen ihrer Großmutter und Trunks. "Ich muss ja zugeben, dass du irgendwie recht hattest.", fing sie an. "Und womit?", gab er zurück, denn er hatte nicht den blassesten Schimmer, was sie damit meinte. "Bulma hat mir erzählt, was du über mich gesagt hast. Ich war wirklich zu egoistisch." Eine Bemerkung ersparte er sich. Im Gegensatz zu Juki hatte Kaori wenigstens ein Einsehen, wenn sie für etwas verantwortlich war. Es wäre ihm nur um einiges lieber gewesen, wenn Juki das zu ihm gesagt hätte. Er schüttelte den Kopf, in der Hoffnung, sie endlich mal für eine Weile zu vergessen. Doch es gelang ihm einfach nicht. Trunks musste ständig an Juki denken; es war schon fast so eine Art Zwang. "Was ist los?", fragte Kaori übertrieben besorgt, "Hab ich was Falsches gesagt?" "Eigentlich nicht.", verneinte er, "Was soll schon sein?" "Weiß nicht. Hätt ja sein können.", Kaori sah sich langsam um und fragte dann: "Ist sie denn nicht hier?" "Wer denn?", erwiderte Trunks ohne nachzudenken. "Na, dieses braunhaarige Mädchen ... die, die dich bei unserem letzten Date geküsst hat." "Warum sollte sie hier sein?", sagte er verständnislos, "Als ob die hier überhaupt was zu suchen hätte ..." "Ich dachte, sie wär deine heimliche Freundin oder so.", Kaori wiegte ihren Kopf von der einen auf die andere Seite. "Von wegen!", meinte Trunks sofort, "Das fehlt grad noch." "Und was hast du dann mit ihr zu tun?", Kaori wurde immer neugieriger. "Keine Ahnung. So 'ne Art Sparring-Partner vielleicht ..." "Sparring-Partner, die rumknutschen. Hab verstanden.", ein leichtes Grinsen trat auf ihr Gesicht. "Das war bloß das eine Mal, klar?", sagte er bestimmend, "Außerdem geht dich das nichts an." "Also habt ihr nichts miteinander.", nervte sie weiter herum. "Nein! Das wüsste ich.", sein Ton hörte sich schon ein bisschen abstreitend an, aber Kaori nahm davon keine Notiz. Sie schlug ihre Beine übereinander, rückte näher an ihn heran und hauchte ihm ins Ohr: "Weißt du, ich mag geheimnisvolle Männer ..." Da klingelte es bei Trunks. Kaori wollte etwas von ihm. Und er wusste auch was. Eine eindeutigere Einladung gab es ja fast nicht. Er hatte allerdings nicht vor, sich darauf einzulassen. Wahrscheinlich hätte jeder andere Mann ihn für verrückt erklärt, dass er so eine Frau, die von den Haarspitzen bis zu den Zehen mehr Sexappeal besaß, als alle anderen Frauen der Westlichen Hauptstadt zusammen, einfach so ohne Grund abwies. Er konnte es sich selber ja nicht mal erklären, warum er das tat. Seit Juki vor eineinhalb Jahren auf die Erde gekommen war, hatte sich alles für ihn verändert. Es war so, als hätte sie ihn mit einem Fluch belegt. Vorerst tat Kaori aber nichts weiter. Stattdessen wandte sie sich von ihm ab und redete eine Weile mit ihrer Großmutter. Trunks war sich sicher, dass das irgend so eine weibliche Masche war, um vom Thema abzulenken und später voll zuzuschlagen. Langsam stieg der Geruch von gegrilltem Fleisch auf, der die letzten Besucher angelockt hatte, sodass die Runde nun mit fünfzehn Leuten vollzählig war. Goa verteilte die ersten Stücke an die Leute und Bulma holte eine ordentliche Ladung frisch gebackener Baguettes aus der Küche. Trunks nahm sich, für einen Saiyajin, eine verhältnismäßig kleine Portion. Viel brachte er heute ohnehin nicht herunter. Der Grund war ein merkwürdiges Gefühl, doch er wusste nicht, wo es herkam. Eventuell so eine Art böse Vorahnung. Aber was sollte an diesem Abend noch schwerwiegendes passieren? Etwa gegen halb zehn schlich sich Trunks in seine dunkle Ecke zurück, was anscheinend ohnehin keiner mitbekommen hatte. Die Aufmerksamkeit aller war auf Bulma und Goa gerichtet, die gerade zur Musik sprichwörtlich "die Sau" raus ließen. Ein paar alte Leute ließen neidvolle Sprüche wie »So fit in dem Alter«, »Man, die trauen sich was« oder »Bei unserer Beziehung ist die Luft raus« los. Im Versteck angekommen, lehnte Trunks sich gegen eine uralte Kastanie mit mindestens drei Metern Umfang und atmete tief durch. Vom Garten aus schallte lautes Gelächter zu den Bäumen herüber. Wahrscheinlich hatte sich einer zum Deppen gemacht. Er hoffte inständig, dass es Goa war und malte sich die lächerlichsten Peinlichkeiten aus. An Gedanken daran musste er schadenfroh grinsen. Doch schon wenige Sekunden darauf sollte ihm das Grinsen schlagartig vergehen. Kaori kam mit einem "Da bist du ja!" stürmisch um den Baum herum und warf sich ihm um den Hals. Es kam ihm vor, als wolle sie ihn erwürgen. Sogleich schüttelte er sie wieder ab. "Was soll der Scheiß?", fragte Trunks mit ernstem Unterton. "Ach, komm schon ...", sie stellte sich so hin, dass man ein Stück ihres pechschwarzen Tangas unter dem eh schon megakurzen Rock hervorblitzen sah. Er tat so, als würde er es nicht bemerken. Plötzlich kam sie auf großen Schritten auf ihn zu, drückte ihn fest an den Baumstamm und kam seinem Gesicht ganz nahe. Ihre Nasenspitzen berührten sich beinahe. "... ich weiß, dass du es auch willst." Ihr Atem war heiß. Trunks konnte beinahe ihre Lippen auf seinen spüren ... Im allerletzten Moment stieß er sie etwas heftig von sich weg, sodass sie mehrere Meter nach hinten weichte. "Sorry, aber du interessierst mich kein Stück.", meinte er entschuldigend, "Such dir lieber 'nen Anderen." "Ich versteh nich ...", schniefte Kaori, "Noch nie hat es jemand geschafft, 'ne Nacht mit mir abzulehnen." "Gewöhn dich dran. Bei mir hast du jedenfalls keine Chance.", stellte er klar. "Dann sag mir wenigstens den Grund!", forderte sie daraufhin, "Es gibt 'ne Andere, nich wahr?" "Ja, ich mein Nein! Ach, keine Ahnung ...", entgegnete er zutiefst verwirrt. War Juki etwa »die Andere«? Diese Frage hatte er sich in den letzten Wochen öfters gestellt und nie hatte er eine Antwort gefunden. Es gab mindestens tausend Gründe sie zu lieben, doch mindestens genauso viele, sie zu hassen. Manchmal wünschte er sich, er hätte sie zu Anfang, als sie sich noch nicht richtig kannten, gleich umgebracht. Aber die eine Nacht hatte einiges zwischen ihnen geändert, auch wenn es oberflächlich nun wirklich nicht so rüber kam. Und letzten Endes war da ja noch das ungeborene Baby ... "Also doch! Es gibt eine.", murmelte Kaori, der die Enttäuschung über den geplatzten One-night-stand anzusehen war. "So ein Blödsinn!", erwiderte Trunks starrsinnig, "Bevor sie's ist, geh ich freiwillig ins Kloster!" Auf einmal ertönte eine schadenfrohe Stimme hinter ihnen: "Viel Spaß bei den Mönchen! Obwohl ich ja nich finde, dass du da besonders gut hinpasst." Trunks und Kaori blickten sich um. Juki stand im Halbdunkel der anderen Kastanien. "Wie lange stehst du denn schon da?", fragte er entgeistert. "Lange genug. Außerdem dachte ich, du kannst Energien aufspüren.", entgegnete Juki, "Eigentlich hättest du mich längst bemerken müssen." "Wie denn, wenn du sie unterdrückst?", fragte er genervt. "Zufälligerweise kann ich nur MEINE Aura löschen.", sagte sie mit Nachdruck, "Und meinetwegen brauchst du sie nicht abzuweisen. Sie ist schließlich auch tausendmal sexier als ich. Ist doch offensichtlich." "Das hat mit dir gar nichts zu tun!", meinte er betont gelassen. "Dann versteh ich's nicht. Aber musst du ja wissen." Kaori, die bisher nur stumm dagestanden war, meldete sich nun zu Wort. "Ich kapier überhaupt nichts mehr.", meinte sie vollkommen durcheinander, "Wovon redet dieses Gör?" "Dieses Gör, wie du es nennst, wird dir gleich zeigen, was 'ne Harke ist, wenn du nicht augenblicklich die Klappe hältst.", warf Juki verärgert ein. "Du hast mir gar nichts zu sagen. Ich nenn dich, wie ich will!", zickte Kaori herum. Juki hingegen blieb ruhig. "Über so 'ne eingebildete Ziege wie dich reg ich mich nicht auf. Das ist es mir nicht wert.", sagte sie, "Wegen dir gefährde ich die Gesundheit meines Kindes jedenfalls nicht." "Was denn für ein Kind. Du spinnst doch!", Kaori war patzig wie nie zuvor. "Ach, ja?!? Ich spinne also. Und was ist dann das hier?", sie deutete auf ihren unübersehbar gewordenen Babybauch, "Also war die Morgenübelkeit, der positive Test und die ersten Bewegungen des Babys alles nur Einbildung?" "Das hab ich ja nicht behauptet.", verteidigte sich Kaori, "Aber wer ist denn schon so blöd, sich auf so eine wie dich einzulassen?" "Wer so »blöd« war, fragst du?", erwiderte Juki ignorant, "Dreimal darfst du raten!" Langsam wanderte Kaoris Blick von Juki zu Trunks, wobei ihr Mund weit offen stand. Sie starrte ihn ununterbrochen an, ohne dass Trunks auch nur eine Gefühlsregung zeigte. "Du ...?", stotterte sie vor sich hin, "Du hattest was mit ihr?" "Ja, na und? War nur einmal.", gab er als Antwort und meinte dann selbstsicher, "Es ist aber nicht bewiesen, dass es von mir ist." Juki verlor beinahe die Beherrschung, als sie das hörte. "DU IDIOT!", schrie sie ihn an, "Ich glaub 's einfach nicht. Ich würde es doch nicht behaupten, wenn 's nicht wahr wäre! DU bist der Einzige, der infrage kommt!" "Und woher soll ich das wissen?", fragte Trunks zurück, "Wo ist der Beweis?" "Wo soll ich den hernehmen?", sagte Juki aufgebracht, "Was soll ich noch tun, außer es mit meinem Leben zu schwören?" "Als ob das was wert wäre! Du wolltest dich vor ein paar Monaten doch noch umbringen!", stellte er fest, "Und bei dir weiß man nie so genau, was in deinem Kopf vorgeht." "Wer sagt denn, dass ich immer noch sterben will? Jetzt hat mein Leben schließlich mal einen Sinn!", meinte sie in scharfen Ton, "Außerdem willst du's bloß nichts davon wissen. Ich hätte damals auf meine Bekannte hören sollen, als sie sagte, dass alle Männer Mistkerle sind. Das hätte mir vieles erspart. Dann wär ich jetzt eben tot, aber dann hätte ich wenigstens meine Ruhe; vor den Typen, die mich ohnehin alle machen und vor allem vor DIR!" Sie setzte sich auf den Boden, verbarg ihren Kopf in ihren Armen und schluchzte leise in sich hinein. "Stimmungsschwankungen", konnte Trunks Kaori leise vor sich hinflüstern hören. Dann wurde ihre Stimme lauter: "Ich wusste ja nicht, dass du so 'n Schwein bist. Da hab ich ja glück gehabt. Aber von Verhütung habt ihr wohl noch nichts gehört?", fragte sie leicht hämisch. "Ach halt endlich die Klappe! Es wär besser, wenn du jetzt gehst.", forderte Trunks sie verärgert auf. "Gut, von mir aus. Es gibt genug Kerle auf der Welt, die mich diesem Gör vorziehen." Mit erhobenem Haupt stolzierte Kaori davon. "So ein Miststück!", fluchte Trunks leise vor sich hin, "Die hat sie doch nicht alle." "Nein, sie hat recht.", sagte Juki mit erstickter Stimme, "Warum denn gerade ich? Kannst du mir das sagen?" Trunks konnte ihr darauf keine Antwort geben. Er wusste es ja selber nicht. "Nein, tut mir leid.", meinte er reumütig. "Was tut dir leid? Dass es mich gibt?", begann Juki gefasster, "Dass du mit mir geschlafen hast? Dass ich deswegen ein Kind bekomme?" "Das ist es nicht ...", erwiderte er vorsichtig, "Ich meine, du bist immer so einsam und lässt niemanden an dich heran ... außer eben damals." Mit tränenverschmierten Augen sah sie zu ihm hoch. In ihnen lag ein undefinierbares Glitzern. Er hatte nie vorgehabt, sie so traurig zu machen. Doch wenn er ihr das nun sagte, wäre sie wieder in der Annahme, er würde alles, wirklich alles bereuen, was damals passiert war. Und er bereute nichts. Nicht eine Handlung, ein Wort, einen Kuss ... So eine Lüge konnte er ihr nicht auftischen. Damit belog er sich nur selbst, das war die einzige Wahrheit. Zu seiner Überraschung setzte sie ein winziges, aufrichtiges Lächeln auf. "Ich wusste nicht, dass du so besorgt um mich bist ...", sagte sie gerührt, während sie sich die letzte Träne aus ihrem Gesicht wischte. "Aber ich bin doch gar nicht alleine. Das solltest du wissen.", sie schwieg einen Moment, "Ich hab doch schließlich das Baby. Auch wenn es noch nicht geboren ist, es ist immer für mich da." Endlich war Juki völlig aufgetaut. Anscheinend war ihr Vertrauen zu ihm wieder zurückgekehrt. Trunks war mehr als erstaunt. Dies waren nicht bloß die Stimmungsschwankungen einer Schwangeren. Es war was anderes. Etwas, das ihm partout nicht einfallen wollte. Doch er mochte die Seite an ihr, die sie gerade zeigte. Vorsichtig richtete sie sich auf. "Eigentlich muss ich mich sogar bei dir bedanken. Ist ja egal, wer Schuld ist. Ändern kann man das nun sowieso nicht mehr." Trunks war von diesem Sinneswandel geschockt und fasziniert zugleich. Das Ungeborene hatte einen neuen Menschen aus ihr gemacht. Aber wie sollte er sich jetzt verhalten? Juki trat einen Schritt auf ihn zu und gab ihm einen Kuss auf genau die Stelle seiner Wange, wo sie es schon vor dem One-night-stand getan hatte. Letztendlich flüsterte sie ihm ein »Danke« zu. - Ende Teil 12 - Bin ich mal auf eure Reaktionen gespannt ... Kapitel 13: Jukis Geheimnis --------------------------- So, da bin ich mal wieder (was für eine Überraschung *g*). Zuerst muss ich natürlich grüßen: Trunks_girl2004: Thanx 4 ur Kommi! san_suter: Danke auch für deins und Latein wird bestimmt irgendwann mal abgeschafft. ;-) Chrissy: Bei deinem letzten Kommi verschlägts einem glatt die Sprache.^^ Und danke für "I'm a bitch, I'm a lover" denn ohne dieses Kapitel deiner FF wäre dieser Teil nicht der geworden, der er jetzt ist. (Aber lies selbst ...) und zu guter letzt an Chrissys Freundin Ina, die ich an dieser Stelle ganz lieb grüße, obwohl sie Bayern München Fan ist. Ich hoffe auch weiterhin, dass du trotz unserer Fußballerisch verschiedenen Ansichten trotz allem meine FF weiter verfolgen wirst. TEIL 13: JUKIS GEHEIMNIS Trunks war wie erstarrt. Da stand Juki nun vor ihm und hatte sich tatsächlich dafür bedankt, dass sie durch die eine Nacht mit ihm schwanger geworden war. Erst vor einer Viertelstunde hatte sie ihn noch deswegen angeschrieen und nun hatte sie sich vor wenigen Sekunden mit einem Kuss revanchiert. "Ich ...", begann er zögernd, "Ich kapier das einfach nicht. Ich werd aus dir einfach nicht schlau." "Versuch 's erst gar nicht.", entgegnete Juki knapp, wobei in ihrem Ton schlagartig nicht einmal ein Ansatz Dankbarkeit vorhanden war. "Muss ich aber. Was soll denn der Grund sein?", fragte er weiter. "Den hab ich bereits gesagt.", sagte sie betont ruhig, "Vielleicht hast du ja, wie so oft, nicht oder nicht richtig zugehört, aber das Baby ist der Grund." "Ja, aber hast du nicht gesagt, du hättest keinen Bock drauf, Mutter zu spielen?" "Die Zeiten ändern sich eben. Du hast ja auch außerdem keine Ahnung, wie ich mich fühle.", gab sie in einem kalten Ton zurück. "Woher denn auch?", fragte er herrisch, "Du erzählst einem auch nie was." "Und warum wohl?", erwiderte sie irgendwie sauer, "Wer weiß, wie das nächstes Mal endet?" "Woher soll ich das wissen?", sagte er patzig, "Schwanger kannst du ja nich mehr werden." "Ja, das bin ich ja schon.", plötzlich war ihre Stimme wieder äußerst ruhig, "Glaubst du mir jetzt endlich?" Trunks überlegte seine Antwort gut. Er hatte jedenfalls keine Lust, sie wieder zu verärgern. Den Stress wollte er sich ersparen. "Wahrscheinlich stimmt 's wohl doch ...", meinte er langsam, lenkte dann aber vom Thema ab, "Und nun?" Juki blickte ihn darauf fragend an. "Wie meinst du das?" "Was willst du jetzt machen?", sagte Trunks kurz daraufhin. Sie wandte sich von ihm ab und lehnte sich an den dicken Baumstamm der Kastanie. Dann antwortete sie: "Ich hab keine Ahnung. Ist doch eher die Frage, was du jetzt tun willst." "Ist doch klar.", begann er, "Wann hast du gesagt, tauchen diese Typen noch mal hier auf?" "Ach, du willst mich immer noch retten?", meinte sie verwundert. "Ich halte meine Versprechen. Egal wie zickig, egoistisch oder merkwürdig du wirst.", sagte er zuversichtlich, "Zumindest werd ich's versuchen." Juki setzte ihr liebstes Lächeln auf, "Das ist schon mal was ... Allein, dass du's versuchst, ist 'ne ganze Menge wert. Du bist aber auch schon der Einzige, der so was für mich tun würde ..." "Du bist wirklich viel zu oft allein.", Trunks schüttelte den Kopf, "Und wann kommen die jetzt?" "Mal überlegen ...", Juki dachte etwas nach und rechnete, "In zwei Monaten oder so. Würde mich aber nich wundern, wenn die schon morgen aufkreuzen würden. Die glauben doch nicht im Ernst, dass ich in der Lage bin, dich umzubringen. Dazu müssen sie schon ziemlich bescheuert sein und das sind sie nicht.", sie räusperte sich, "Aber falls die morgen schon kommen, haben die mich beseitigt, bevor ich bis drei gezählt hab. Den Weg kannst du dir dann auf jeden Fall sparen." "Da wüsste ich schon was ...", kam ihm spontan in den Sinn, "Warum ziehst du nicht einfach bei uns ein? Genug Platz haben wir ja. Jedenfalls wär ich dann da, noch bevor du die drei erreicht hast." Juki guckte daraufhin ziemlich skeptisch. Sie hatte so ihre Bedenken. "Ich weiß nicht ...", sagte sie zurückhaltend, "Ich glaub nicht, dass das Bulma so gefallen wird ..." "Das ist dann ihr Problem. Entweder akzeptiert sie 's oder nicht.", meinte Trunks auf der Stelle, "Sie wird damit leben müssen." "Ja, aber ...", setzte sie wieder an, "... Goa?" "Der wird gefälligst sein großes Maul halten, sonst kriegt der 's mit mir zu tun.", er war sehr von sich selbst überzeugt, denn er wollte Juki um beinahe jeden Preis das Leben retten. Denn versprochen war versprochen. Das mit Bulma würde er schon irgendwie hinbekommen, schließlich wünschte sie sich schon lange einen Enkel. Wenn das Baby also kein ausschlaggebendes Argument war, dann wusste er auch nicht weiter. "Du verstehst das nich ...", Juki atmete tief durch, "Ich will unter keinen Umständen mit dem unter einem Dach wohnen!" Ein Hauch Verzweiflung hatte sich in ihre Stimme eingeschlichen. "Warum denn?", wollte Trunks wissen, "Ich weiß, er redet immer schlecht über dich. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen ...", mitten im Satz stockte er, "Hat er dir was getan?" Juki seufzte schwer. "Na ja, er hat mich immer schlecht behandelt. Schon seit ich ganz klein war.", erzählte sie, sagte dann aber bedrohlich, "Und ich warne dich, falls du das bei unserm Kind vorhast, dann schwöre ich, dass du die meiste Zeit deines Lebens hinter dir hast." "Für was hältst du mich bitte?", fragte er empört, "Was traust du mir denn zu?" "Vieles.", entgegnete sie angespannt, "Aber das eigentlich nicht. Du siehst ja nicht wie jemand aus, der Kinder mies behandelt. Ich wollte es bloß mal gesagt haben ..." Trunks erwiderte dazu nichts. "Was hat er denn gemacht?", fragte er stattdessen. "Ich hab des Öfteren mal so ohne Grund eine drauf gekriegt. Oder er hat mich gezwungen, Sachen zu tun, die ich nicht machen wollte. Wie zum Beispiel für den Planeten kämpfen. Ich wollte schon immer weg von da. Meine angebliche Heimat hat mir nie was bedeutet. Und dann dazu auch noch so eine verdammte Scheiß-Familie, die in Wirklichkeit gar keine war.", sie musste unbeabsichtigt schlucken. Eine riesige Wut war in ihr hochgekommen. "Soll das etwa heißen ...", fing Trunks an, bevor er verstummte. Juki nickte unscheinbar. "Ja. Goa ist mein Vater!" Deprimiert blickte sie auf ein Gänseblümchen vor ihren Füßen. Sie fühlte sich hundeelend, wenn sie an ihre Kindheit zurückdachte. Vielleicht war es ihr Optimismus gewesen, der dafür gesorgt hatte, dass sie das alles unbeschadet überstanden hatte. "Warum überrascht mich das jetzt nich?", redete Trunks vor sich hin. Etwas in der Richtung hatte er schon länger im Sinn gehabt. Zumindest, weil das alles erklärte, warum er immer so schlecht von Juki sprach, auch wenn er sie angeblich nicht kannte. Ein eisiges Schweigen brach über sie herein. Mindestens so kalt wie die Antarktis und genauso still wie ein luftleerer Raum. Juki schüttelte heftig den Kopf, um ihre Erinnerungen an damals loszuwerden. Die Vergangenheit interessierte sie nicht mehr. Was zählte war das hier und jetzt. "Ist doch irgendwie witzig, oder?", unterbrach sie die Totenstille, "Bald kann ich behaupten, dass ich ein Kind von meinem Stiefbruder hab. Gibt's auch nicht alle Tage ..." Sie lachte verdruckst. Sie lachte über etwas, das unter Berücksichtigung der Umstände kein bisschen lustig war. Juki war schon ein merkwürdiges Mädchen. Aber so waren wahrscheinlich alle Frauen: Schwer zu verstehen. Trunks wusste jedenfalls nicht, ob er lieber mitlachen oder doch den Kopf schütteln sollte. Letzten Endes machte er keins von beiden. Als Juki aufgehört hatte zu lachen, sagte er: "Ich kann sie ja schlecht zwingen, ihn rauszuschmeißen. Die schmeißt eher mich als ihn raus." "Dich? Ihr eigener Sohn? Glaub ich nicht.", verneinte Juki nur, "Oder ist dieser Mistkerl ihr etwa so unglaublich wichtig?" "Na ja, könnte schon sein ...?", Trunks machte eine Geste der Ahnungslosigkeit, "Er ist schließlich ihr Erster, seid mein Vater tot ist. Und da kommen schon einige Jährchen zusammen ... Zumindest waren die paar Kerle zwischendurch keine Hochzeitskandidaten." "Und warum dann gerade der?", fragte Juki angewidert, "Gibt doch genug andere Typen. Aber nein! Es muss ja immer mein Vater sein! Ich wette, der hat sich nur an sie rangemacht, um mich im Auge zu behalten und aus dem Weg zu räumen, wenn er die Gelegenheit hätte. Der will sich bloß bei der Regierung einschleimen und von seinem Verrat ablenken." "Verrat?", fragte Trunks nach. "Als meine Mutter an den Folgen eines Giftes gestorben ist, ist er aus der Forschergruppe ausgestiegen und das wird bei uns als "Verrat" geahndet.", erklärte sie kurzerhand, "Aber ist ja sein Pech, wenn er bei so 'nem Scheiß erst mitmacht. Hätt er sich eben früher mal überlegen sollen." Nun schüttelte Trunks doch den Kopf. "Was hast du denn für familiäre Verhältnisse? Ich bin einiges gewöhnt, aber das ist doch nicht normal!" "ICH bin ja auch nicht normal, oder?", betonte sie scherzhaft, "Aber, na ja." Juki genoss das friedliche Zusammensein. Heute Morgen hatte sie nicht geglaubt, dass sie zu so einem Gespräch überhaupt fähig sein würde. Eins war ihr da auch nicht klar gewesen ... Sie gähnte herzhaft und beobachtete den Sonnenuntergang, der den Himmel am Horizont in ein gleißendes Rot getaucht hatte. Auf der anderen Seite funkelten die Sterne und der Halbmond leuchtete. Es wäre ein durch und durch schöner Abend gewesen, wenn sie gewusst hätte, was heute noch auf sie zukam. Mit Goa und Bulma wollte sie sich am liebsten nicht auseinander setzen. Das war eine Erfahrung, auf die sie gut und gerne verzichtete. Morgen war ja auch noch ein Tag. Warum sollte sie sie Nacht auch nicht draußen verbringen? Von ihr als durfte sie sogar so weiter gehen, bis in die Ewigkeit. Im Augenblick war alles so gut, wie es war. Erneut setzte sie sich ins Gras, streckte ihre Beine weit von sich und schloss die Augen. Vom Garten her wehten einige Zeilen eines Songs zu ihnen herüber. Juki ging dieses Lied seid sie es zum ersten Mal gehört hatte, nicht mehr aus dem Kopf. Automatisch begann sie leise mitzusingen: "Cause Baby, when I heard you, for the first time I knew we were meant to be as one ..." Trunks horchte auf, "Was tired of running out of luck, thinking 'bout give it up yeah. Didn't know what to do, then there was you ..." "Was singst du da?", unterbrach er sie. "Das ist irgend so ein Lied, das ich öfters mal im Radio gehört hab.", gab sie als Erklärung ab, "Hätt ja nich gedacht, dass sich so alte Leute noch so was anhören." Trunks zuckte bloß kurz mit den Schultern, als weitere Töne zu ihnen herüber schallten: "... the music you will playing really blew my mind, it was love at first sight ..." Juki klatschte einmal in die Hände und sagte: "Ja, genau! So heißt das!" "Weißt du denn, was du da singst?", hinterfragte er. "Bin doch nicht blöd!", gab sie zurück, "Das bisschen Englisch kann ich auch. Aber bild dir darauf nix ein. Der Text geht bloß so! Das du mich rettest ist nur so 'ne Art geschäftliche Abmache." "'n blöder Tausch! Erst soll ich dich retten und dann hab ich dich ganz am Hals.", meinte er nicht ernsthaft. "So sieht's wohl aus. War ja deine Entscheidung.", erwiderte sie gut gelaunt, "Tut mir ja leid, aber da musst du jetzt durch." "So ein Pech aber auch!", spaßte Trunks, "'ne Zicke mehr im Haus!" "Nicht nur eine!", verbesserte Juki sofort, "Wahrscheinlich darfst du dich mit noch so einer wie mir rumärgern. Viel Spaß also!" "Ob ich das überlebe ...", deutete er an. Urplötzlich ließ Jukis Magen ein lautes Knurren verlauten. "Man hab ich 'n Hunger.", meinte sie keine Sekunde später. Da der Duft frisch gebratener Steaks in der Luft lag, fragte sie dann: "Kannst du mir nich was organisieren?" "Muss das sein?", entgegnete er nicht allzu begeistert, "Die sind bestimmt noch alle da." Juki setzte einen Hundeblick auf, wie er im Buche stand. "Ach, bitte ...", flehte sie ihn an, "Denk auch 'n bisschen an das Baby.", argumentierte sie, "Es steckt schließlich mitten im Wachstum." "Ja, wie die nächsten achtzehn Jahre auch.", meinte Trunks sarkastisch, denn was Juki gerade erzählte, war nun wirklich keine Neuigkeit für ihn, "Aber, na gut. Sonst noch Wünsche?" "Ja, bitte keinen Salat. So was mag ich nämlich nicht.", sagte sie, "Statt Mayonnaise lieber alles mit Ketchup und auch nichts rohes, denn das darf ich nich!" "OK, Chefin, alles was du willst ...!" Trunks verschwand um die Kastanie und ging zum Garten zurück. Die Hälfte der Gäste war anscheinend gegangen, doch Kaori und ihre Großmutter waren immer noch da. Kaori beachtete ihn nicht, als er vorbei ging. Sie hatte es wohl noch nicht ganz verarbeitet, dass er sie hatte abblitzen lassen. Er nahm sich einen Pappteller, packte zwei schön durchgebratene Stücke Fleisch darauf und verteilte eine Menge Ketchup am Tellerrand. Zuletzt schnappte er sich zwei kleine Flaschen voll Wasser und wollte wieder verschwinden. Doch wie aus dem Nichts erschien Bulma neben ihm. "Was treibst du die ganze Zeit da hinten?", wollte die Frau wissen, "Hat mich ja schon irritiert, als Kaori vor eineinhalb Stunden von da wieder herkam und völlig aufgelöst war. Den Grund wollte sie mir nicht sagen." "Ich hab ihr nur gesagt, dass sie bei mir keine Chance hat. Darf ich jetzt endlich gehen?", fragte er, obwohl er die Antwort schon kannte. "Nicht so schnell!", bestimmte Bulma, "Warum versuchst du's nicht mal mit ihr?" "Weil's nich geht und ich's nicht will!", legte Trunks fest. "Verstehe ... Dann gibt's da wohl 'ne Andere.", sagte sie augenzwinkernd. "Mehr oder weniger ...", antwortete er nur und ohne sie anzusehen. "Komm, sag schon! Kenn ich sie?", die Frau wurde neugierig. Trunks war hin und her gerissen zwischen den Möglichkeiten, ihr die ganze Wahrheit mit einem Schlag zu sagen, oder das Thema etwas zu umgehen. "Na ja, irgendwie schon.", gab er peinlich berührt als Antwort. "Also, wenn's Kaori nicht ist ...", rätselte sie herum, "Vielleicht diese niedliche Blonde aus dem Juwelier ... nein, die kannst du ja nicht kennen. Dann ist es bestimmt die Rothaarige aus dem Buchladen, oder?" "Nein, nein und noch mal nein!", gab er genervt zurück, "Alles falsch! Lass mich doch einfach mit diesem Scheiß in Ruhe!" Sauer ging er in Richtung der Bäume zurück, wobei er sich aber deutlich weiter rechts hielt und dreißig Meter von der eigentlichen Stelle im Wald verschwand. Als er aus Bulmas Sichtweite war, schlängelte er sich einen Weg zwischen den Kastanienstämmen hindurch zu Juki. Sie saß immer noch auf dem Boden gegen den Baum gelehnt und schien zu schlafen. Ihre Hände ruhten dabei schützend auf ihrem Bauch. Trunks fand es richtig niedlich, wie sie da lag. Es war wirklich etwas ganz anderes, als wenn sie als Feindin gegen ihn kämpfte. So friedlich war sie ihm ohnehin eine Million Mal oder noch öfter lieber. Irgendwie mochte er sie sogar richtig gern. Momentan war sie wohl die wichtigste Person für ihn. Doch er glaubte nicht, dass es Liebe war, denn Liebe war etwas anderes. Trunks machte es sich in ihrer Nähe bequem und beobachtete sie eine Weile. Er dachte über sie und das Baby nach. Da lag sie nun und hatte all ihre Hoffnungen am Leben zu bleiben in ihn gesetzt. Aber was sollte danach werden? Eine verzwickte Situation. Jedenfalls hatte er nicht vor, sie dann alleine zu lassen. Das Zusammenleben mit ihr würde bestimmt interessant werden. Mal sehen, was draus wurde. Vorher musste schließlich Bulma noch alles erfahren und davor graute es ihm jetzt schon. - Ende Teil 13 - Manche werden das Lied, das Juki gesungen hat, wohl erkannt haben (oder auch nicht). Da ich persönlich sehr gerne Kylie Minogue höre, musste ich "Love at first sight" einfach mit hineinbringen. Passt meiner Meinung auch textlich ziemlich gut hinein. ;-) Wie oben gesagt, hat mich Chrissy erst auf diese Idee gebracht. *Arigato und auf die Schulter klopf* Freu mich natürlich auch diesmal wieder auf Kommentare. Also, bis denne! Kapitel 14: Eine Konfrontation ------------------------------ I'll be back! Wie immer danke ich jedem von euch, der mit Kommentare schreibt. Danke auch an die jenigen, die diese FF überhaupt lesen, aber keine Lust haben, sich an ihrer Computertastatur zu vergreifen. ;-) Zuerst gehen diesmal Grüße an SweetChichi. Alles Gute nachträglich zum Geburtstag. Ich hab leider gerade erst in deinem Steckbrief gesehen, dass du vor knapp zwei Wochen wieder ein Jahr älter geworden bist. (Ich als "Alte" darf da ja eigentlich nicht von reden ... ^^) Greetings natürlich auch an crimson_blossom und (Bayern-Fan) Ina (sorry, aber ich muss da leider immer drauf anspielen!). Und aufgeschoben, aber nicht aufgehoben: san_suter! Nun gut, zu diesem Teil erstmal was vorweg. Eine Stelle mag etwas komisch klingen, aber ich fand die Szene so süß. Auch wenn ich eigentlich total unromantisch bin, die Stelle musste sein. Und noch eins an die Leute, die es doof finden, dass Goa Jukis Vater ist: Das musste ich so schreiben, da es für den späteren Verlauf der Geschichte noch wichtiger sein wird. Ich hoffe trotzdem, ihr könnt mir diese "Schnapsidee" verzeihen. Und nun viel Spaß mit dem nächsten Teil! TEIL 14: EINE KONFRONTATION Während Juki weiter selig schlief, war Trunks so sehr in Gedanken versunken, dass er nicht einmal bemerkte, wie dunkel es geworden war. Nur das strahlende Licht des Mondes schien durch die Äste und Zweige der Bäume und ließ sie finstere Schatten werfen. Juki war im Halbdunkel verborgen. Inzwischen war es schon nach Mitternacht. Bulma hatte die Musik um einiges leiser geschaltet, um die Nachbarn, die nach Hause gegangen waren, nicht zu belästigen. Nach einer Zeit rührte Juki sich wieder und rieb sich die Augen. Verschlafen blickte sie umher. Sie sah aus, als könnte sie augenblicklich weiterschlafen. "Wie nett, was zu futtern.", sagte sie, als ihr Blick auf die Steaks fiel. Trunks schreckte hoch, denn er hatte nicht bemerkt, dass sie aufgewacht war. "Schon wieder wach?", fragte er ganz aus dem Konzept gebracht. "Siehst du doch.", erwiderte sie frech, "Darf ich?" Sie zeigte mit dem Finger zum Fleisch. Wortlos reichte er ihr den Teller. Sofort nahm sie begierig ein Steak in die Hand, das sie innerhalb in weniger als zwei Minuten verputzt hatte. Mit dem Zweiten machte sie es genauso. Schließlich nahm sie sich eine der Wasserflaschen und nahm einen langen Schluck. Als sie diese zur Hälfte geleert hatte, setzte sie sie wieder ab und schraubte den Deckel rauf. "Das tat gut.", Juki streckte sich kurz, rückte ein wenig vom Baum weg und ließ sich vorsichtig und langsam nach hinten fallen. Sie konnte geradewegs den klaren Sternenhimmel über sich sehen. "Eine schöne Nacht, oder?", meinte sie verträumt. Trunks' hob seinen Kopf und sah nach oben. Die Baumkronen verdeckten nur wenige Teile des von Sternen übersäten Firmaments. Er lächelte kurz vor sich hin und antwortete dann: "Ja, stimmt." Juki streichte sanft über ihren Bauch. "Ich glaube, dem Baby gefällt 's auch.", sagte sie daraufhin. "Woher willst du das wissen?", fragte er mit unterdrückter Neugier. "Na ja, es bewegt sich. Und das noch nicht mal wie sonst auf sadistische Weise.", gab sie als Erklärung ab. "Sadistisch?", fragte er verständnislos weiter, "Wie kann so ein kleines Wesen, das noch nicht mal geboren wurde, sadistisch sein?" "Sie tritt sonst immer ganz schön hart zu.", antwortete Juki, "Bestimmt möchte sie nicht, dass ich sauer auf dich bin." "Also musst du immer schön nett zu mir sein.", ein leichtes Grinsen erschien auf seinem Gesicht. "Sieht wohl so aus, wenn ich mal ruhig schlafen will.", auch sie grinste kurz und setzte sich auf, "Möchtest du vielleicht mal?" "Was denn?", fragte Trunks nach. "Na, anfassen.", entgegnete sie, "Es sei denn, es interessiert dich nicht. Ich zwing dich ja nicht dazu." "Es ist ja nich so, dass es mich nicht interessieren würde, aber ich weiß nicht so recht ...", sagte er zögernd. "Ich weiß schon, dass du dich mit dem Gedanken nicht so anfreunden kannst.", meinte sie, als hätte sie direkt in sein Hirn geguckt. Ihm gefiel es nicht so besonders, dass sie anscheinend gleich wusste, was er dachte. Allerdings war es von den Umständen her auch nicht allzu schwierig, um zu erraten, woran oder worüber er gerade nachdachte. Also zögerte er weiterhin. "Hab dich nicht so!", forderte sie ihn auf, "Wer weiß, wann ich dir das nächste Mal die Gelegenheit dazu gebe." Das hatte ihn offenbar überzeugt. Er wusste ja, wie berechnend Juki war. Also schlenderte er zu ihr herüber und setzte sich rechts neben sie. Sie zog das azurblaue Spagettiträgertop, das sie trug, ein Stück hoch, sodass ihr Bauch fast ganz frei war. Dann nahm sie seine Hand und legte sie etwas unterhalb ihres Bauchnabels. Es vergingen mehrere Minuten, bis sie fragte: "Und merkst du was?" "Ich müsste lügen, wenn ich Nein sagen würde.", er lächelte sie flüchtig an. "Und? Wie ist es?", wollte sie wissen. "Schwer zu sagen. Irgendwie faszinierend.", antwortete er. "Sag ich doch!", erwiderte sie mit neunmalklugem Ton, "Ich weiß, was interessant ist." "Ach, glaubst du?", gab er zurück, ohne eine Antwort zu erwarten. Juki schwieg und blickte wieder in den Himmel. Eine Sternschnuppe zog vorbei, doch sie wünschte sich nichts, da ihr im Moment nichts Brauchbares einfiel. Die Ankunft ihrer ehemaligen Freunde und Kampfgefährten kam ihr noch so weit weg vor. Als ob es erst in tausend oder noch mehr Jahren wäre. Die Zeit schien stillzustehen. Sie bemerkte nicht, wie sie sich gegen seine Schulter lehnte und die Augen schloss. Es war wie ein Reflex. Und er ließ es zu. Er hatte genug davon, sie traurig und verletzt zu sehen. Glücklich gefiel sie ihm ohnehin viel besser. Wenn sie lächelte war es fast so, als hätte er eine ganz andere Person vor sich. Die Blätter der Büsche gegenüber raschelten. Eine leichte Brise war aufgekommen und brachte kühle Luft mit sich. Juki bekam eine Gänsehaut. Obwohl es eigentlich warm war, war der Luftzug irgendwie unangenehm. Doch genauso schnell, wie der Windhauch aufgezogen war, war er auch schon weiter gezogen. Kaum hörbare Schritte näherten sich. Beide ignorierten es, denn sie glaubten, es sei bloß ein Tier. Schließlich verstummten sie wieder. Es vergingen eins, zwei Minuten und nichts war zu hören. Während er sanft ihren Bauch befühlte, döste sie ruhig vor sich hin. Urplötzlich ertönte eine Frauenstimme aus Richtung der gegenüberliegenden Kastanie: "Trunks, du hättest mir doch schon viel eher sagen können, dass du ...", Bulma trat hinter dem Baum hervor und stockte, als sie Juki und ihren Sohn erblickte. Juki schreckte hoch und Trunks stand augenblicklich auf. Er wusste nicht, was er sagen sollte. "Was denn? SIE?", schockiert deutete die Frau auf Juki, "Gerade SIE? SIE ist der Grund, warum du dich nie mit anderen Mädchen treffen willst?" "Wenn du das so sagst: Ja.", antwortete er unbeabsichtigt angriffslustig. "Ich fass es nicht!", Bulma schlug sich die Hand vor die Stirn, "Ich dachte, sie will dich umbringen! Und dann kümmerst du dich um sie?" "Ist ja wohl meine Entscheidung, mit wem ich mich abgebe.", meinte Trunks unberührt, "Außerdem hat sie schon länger nicht mehr vor, mich zu beseitigen." "Na und? Sie wollte es immerhin mal. Warum gibst du dich mit ihr ab?", Bulmas Blick war schärfer als sein Schwert und hätte ihn durchbohren können. "Weil ich ihr versprochen hab, sie zu retten. Und weil ...", fing er an, beendete den Satz allerdings nicht. Er sah zu Boden, denn er konnte seiner Mutter nicht in die Augen sehen. Aber sie musste es ja früher oder später erfahren. Und der Zeitpunkt war jetzt gekommen. "Ja, warum denn?", fragend und scharfsinnig guckte Bulma umher. Juki erhob sich langsam und trat ins Mondlicht. Ihr Top hatte sie vorher wieder heruntergezogen. Ihr wäre es lieber gewesen, wenn sie sich nicht einmischen müsste, doch ihr blieb keine Wahl. Bulma warf ihr einen herabwertenden Blick zu und es hatte beinah den Anschein, dass sie am liebsten auf Juki losgegangen wäre. Die Frau machte sie für so vieles verantwortlich, obwohl Juki an fast nichts die Schuld trug. Allein dass sich Trunks überhaupt mit diesem Mädchen traf, war wie ein Hochverrat für sie. Wenn es sein müsste, würde sie ihr sogar höchstpersönlich an den Kragen gehen. Keine andere Person war für Bulma so verhasst. Sie kannte nicht mal den genauen Grund. Wahrscheinlich hatte sie sich zu sehr in ihre Abneigung hineingesteigert. Allein Jukis Anwesenheit machte sie rasend. Bedrohlich trat sie ein paar Schritte auf sie zu. Trunks stellte sich sofort dazwischen. "Du wirst ihr kein Härchen krümmen, klar.", bestimmte er. Noch nie hatte er sich so eindeutig gegen seine Mutter gestellt. Jetzt musste es aber einfach sein. "Wie kannst du nur so mit mir reden?", fragte Bulma verbittert, "Warum setzt du dich so für sie ein? Sie hat dir doch bis heute nur Ärger gemacht!" "Ist mir egal. Und wenn schon. Mehr als entschuldigen kann sie sich auch nicht." "Ich versteh das nicht. Warum tust du das für sie, anstatt sie umzubringen?", die Frau war richtiggehend verzweifelt. Sie verstand die Welt nicht mehr. Noch vor einer Viertelstunde war alles in Ordnung gewesen und nun stritt sie sich so dermaßen mit Trunks, wie es bisher nie vorgekommen war. Und das auch noch wegen Juki, die ihrer Meinung nach schon lange tot sein musste. Bulma wusste ja, dass Trunks niemandem was zu leide tat, wenn es nicht unbedingt sein musste, aber bei Juki gab es schließlich einen triftigen Grund, sie ins Jenseits zu schicken. Frei nach dem Motto: Wie du mir, so ich dir. "Verdammt noch mal!", sagte er völlig außer sich, "Sieh sie dir doch mal richtig an!", forderte er Bulma auf, "Bemerkst du denn überhaupt nichts?" Zähneknirschend betrachtete die Frau Juki. Entweder wollte sie es nicht sehen, oder sie war so vernagelt, dass es ihr nicht auffiel. "Was soll denn mit diesem, diesem ...", ihr kam kein passendes Wort, um Juki zu beschreiben, in den Sinn, "... mit der sein?" "Siehst du nichts? Sie ist schwanger!", entgegnete Trunks und legte eine kurze Pause ein. Mit einem unguten Gefühl im Magen setzte er dann nach: "Und zwar von mir!" Bulma stieß einen erstickten Schrei aus. "WAS? Du hast mit ihr ... Ihr beide habt ...", stammelte sie fassungslos. "Tja, so was passiert eben.", dachte Juki aus Versehen laut und klang dabei unbeteiligt. "DAS KANN DOCH NICHT ...", fing die Frau an zu zetern, bevor ihr Ton schlagartig wieder umsprang, "Dann waren das IHRE Klamotten?!" Bulmas Augen weiteten sich, bis es anscheinend nicht mehr ging. "Als du abgehauen bist, hättest du ruhig deine Sachen mitnehmen können.", zischte Trunks Juki zu. Diese sagte erst nichts, sondern lächelte schadenfroh. "Nachdem du so fies zu mir warst, hattest du das doch eigentlich verdient, oder?", flüsterte sie zurück. "Ach ja? Nur in der Hölle schmoren wär schlimmer gewesen als deine Vergesslichkeit!", stellte er fest, "Bei so 'ner Mutter hat's der fieseste Typ nicht verdient." "DU bist aber auch der fieseste Typ, den ich kenne. Nach meinem Vater, versteht sich. Und das nicht nur allgemein gesehen.", sagte sie recht zweideutig. "Also, darüber reden wir noch.", murmelte er extra sachte, damit Bulma auch ja nichts verstand. "Von mir aus. Hab ich kein Problem mit.", gab Juki gelassen als Antwort. "WARUM DEN GERADE SIE?", schrie Bulma herum, "Es gibt doch genug andere." "WOHER SOLL ICH DAS WISSEN?", Trunks wurde ebenfalls lauter, "Es ist eben so passiert! Und was beschwerst du dich eigentlich? Du wolltest doch immer 'nen Enkel haben. Und jetzt ist es so und es ist dir nicht Recht, oder was?", provozierte er sie. "Nicht Enkel.", verbesserte Juki ihn, "Enkelin! Es wird schließlich ein Mädchen." "DA! SIEHST DU?", fragte Bulma daraufhin, "DA SIEHT MAN DOCH GLEICH, DASS SIE DICH NICHT FÜR VOLL NIMMT!", die Frau wandte sich an Juki und blaffte, "UND WAS MISCHT DU DICH ÜBERHAUPT EIN? DAS IST 'NE SACHE, DIE NUR TRUNKS UND MICH WAS ANGEHT." Juki lachte tonlos. "Das glaub ich kaum.", meinte sie ruhig, "Ich bin hier schließlich die, die das Kind bekommt und sich die nächsten zwanzig Jahre um es kümmern muss." "ACH, SEI EINFACH STILL!", tobte Bulma weiterhin, "Ich wette, du hast ihn verführt, um es ihm später heimzuzahlen!" "Heimzahlen? So ein Blödsinn! Was soll ich ihm denn bitteschön heimzahlen?", entgegnete Juki, "Ich bin ihm für 's schwängern sogar dankbar. Und verführt hab ich ihn ganz bestimmt nicht!" "Das stimmt aber nicht so ganz.", meldete sich Trunks kopfschüttelnd zu Wort, "Das war so 'ne Art Verführung. Du wusstest es bloß nicht." "Aber du warst besser oder was?", kritisierte Juki, "Wenn du wüsstest, wie gut du küssen und, na ja, kannst, dann würdest du's nicht behaupten." "Du gibst also zu, dass ich gut bin?", versuchte er sie zu ärgern. "Hättest du wohl gerne!", stritt sie ab, "Ab und zu bist du eventuell gut, aber vom Rest der Zeit red ich lieber nicht." Bulma stand da und traute ihren Ohren nicht. "WAS GEHT HIER DENN AB?", funkte sie dazwischen, "GIBT ES NOCH MEHR SACHEN, DIE ICH WISSEN SOLLTE?" Sie klang alles andere als begeistert, "HAST DU VIELLEICHT AUCH NOCH ANDERE FRAUEN GESCHWÄNGERT, VON DENEN ICH NICHTS WEIß? ODER HAST DU IRGENDWELCHE DUNKLEN GEHEIMNISSE? DU BIST WIRKLICH KEIN DEUT BESSER ALS DEIN VATER!" Ihr Wutausbruch verebbte schnell und sie brach in Tränen aus. "Warum tust du mir das an? Was hab ich nur falsch gemacht?", dicke Tränen rannen ihre Wangen hinunter. "Warum regst du dich so darüber auf? Wenn sie Kaori oder sonst wer wäre, würdest du vor Freude wahrscheinlich auf dem Tisch rumtanzen. Aber da es Juki ist, machst du so 'n Drama draus. Was soll das?" "Wegen IHR hast du dich doch so verändert!", heulte die Frau, "Bevor sie aufgetaucht ist, warst du ganz anders." "So ein Quatsch? Ich war schon 'ne ganze Zeit vorher so. Und zwar, weil ich mich gelangweilt hab. Es war öde, niemanden zu haben, gegen den man kämpfen kann." "Bist wohl 'n bisschen sadistisch veranlagt, ne?", kommentierte Juki fast lautlos. Gehört hatte er es trotzdem. Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu, der bedeutete, dass sie lieber den Mund halten sollte. "ALLES AUSREDEN!", wütete Bulma. "Das sind keine Ausreden! Und du wirst es akzeptieren müssen!", sagte Trunks bestimmend, "Du wirst SIE akzeptieren müssen!" "Das kann ich nicht!", erwiderte die Frau, "Es geht nicht.", sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, "Ich versteh dich nicht. Liebst du sie denn?" Juki, die ein klares Nein nicht überrascht hätte, stutzte ein wenig, als Trunks gar nichts sagte. "Los, sag 's ihr schon!", forderte sie ihn auf, "Mir ist deine Antwort, ehrlich gesagt, schnuppe." "Das glaubst du doch wohl selber nicht!", meinte er durchschauend, "Man sieht dir an der Nasenspitze an, dass es dir alles andere als egal ist! Warum auch immer." "Wahrscheinlich, weil du der Erste bist, dem ich wirklich vertraue.", antwortete sie verzagt. "Du lügst doch, wenn du nur den Mund aufmachst!", stänkerte Bulma herum. "Tu ich nicht!", zickte Juki zurück, "Muss ich mir denn dauernd solche Unterstellungen von dir anhören? Schön, dann kannst du mich eben nicht leiden! Na und? Gibt wichtigere Dinge im Leben, als von allen gemocht zu werden!" "Was sowieso nur wenige Personen sein können!", ergänzte die Frau. "Jetzt lass sie endlich mal in Ruhe!", setzte Trunks an, "Es ist mir scheißegal, ob du sie nun magst oder nicht. Du wirst es so hinnehmen müssen!" "ICH NEHM ÜBERHAUPT NICHTS SO HIN!", kreischte Bulma, "SCHON GAR NICHT, DASS SIE GERADE VON DIR SCHWANGER SEIN SOLL. UND ICH VERBIETE DIR, SO MIT MIR ZU REDEN!" "Du kannst mir schon lange nichts mehr verbieten!", sagte er ignorierend, "Ich bin kein kleines Kind mehr!" Bulmas markerschütterndes Getöse und Geschrei hatte Goa angelockt. Kaum war er in Sichtweite aufgetaucht, warf Bulma sich ihm um den Hals und schluchzte in sein Hemd hinein. "Was ist mit dir, Schatz?", fragte der Mann besorgt und streichte ihr mit einer Hand über ihr türkisgrünes Haar. "Es ist einfach schrecklich.", sagte die Frau zittrig, "Es ist ein Alptraum!" Goa sah Trunks vorwurfsvoll an, würdigte Juki, die sich gleich bei seiner Ankunft in den Hintergrund verkrümelt hatte, keines Blickes. "Trunks hat ... Trunks hat mit diesem ...", sie zeigte auf Juki, "... diesem Mädchen geschlafen und nun ist sie schwanger!" Juki stand die Peinlichkeit buchstäblich im Gesicht geschrieben. Auch wenn sie ihren Vater hasste, so hatte sie immer noch das Gefühl, dass ihr Liebesleben ihren Eltern einen feuchten Dreck anging. Vor allem, da Goa sie früher oft über eigene Kinder belehrt hatte und ihr gedroht hatte, wenn es bei ihr je so sein sollte, sie sich auf etwas gefasst machen kann. Heute konnte er es allerdings nicht wahr machen, denn Trunks würde ihn ihr sicher vom Hals halten. Also beruhigte sie sich erst einmal. Wahrscheinlich war sie ihrem Vater ohnehin egal, was auf absolute Gegenseitigkeit beruhte. Goa setzte einen bitterbösen Blick auf und starrte nicht Trunks, sondern Juki an. Vor Schreck blieb fast ihr Herz stehen, denn damit hatte sie bei weitem nicht gerechnet. Unablässig starrte sie zurück. In den Augen ihres Vaters stand die pure Abneigung. Ihr wurde wahnsinnig mulmig in der Magengegend, als hätte jemand ihr soeben einen Schlag dorthin verpasst. "Wie konntest du?", fragte der Mann eindringlich an Trunks gewand, "Sind dir die Gefühle deiner Mutter denn so egal? Ist dir die Familie so unwichtig?" Augenblicklich kochte Juki über vor Wut. "WIE KANNST DU ES WAGEN, VON FAMILIE ZU REDEN? DU VERDAMMTER ...", sie war so wütend, dass sie die Zähne zusammenbiss, "DU NUTZT SIE DOCH NUR AUS!" "Wovon redet sie bitte?", fragte Bulma verwirrt ihren Freund. Goa antwortete nicht, sondern guckte weiterhin unablässig und hasserfüllt Juki an. "KAPIERST DU'S NICHT? ER HAT SICH NUR AN DICH RANGEMACHT, UM MICH ZU BEOBACHTEN.", brüllte Juki die Frau an, "ICH WETTE, DU BIST IHM SONST EGAL." "Du hast sie wohl nicht alle.", gab Bulma ungläubig zurück, "Du kennst ihn doch gar nicht. Du weißt nicht mal, was für ein lieber Kerl er ist und -" "LIEBER KERL? DARF ICH LACHEN?", Juki wurde etwas ruhiger, "Ich kenn ihn schon viel länger als du. Genauer gesagt, seit meiner Geburt. Ich bin nämlich seine Tochter!" - Ende Teil 14 - Schon wieder so eine Stelle, an der ich fies aufgehört hab. Tja, so bin ich eben: einfach unverbesserlich! *g* Freu mich selbstverständlich (wie jedes Mal) auf jede Art von Kommentaren. Ich steck Kritik gut weg, solange es nicht zu beleidigend ist. (Ein Lob ist mir natürlich lieber ... ;-)) Es ist halt alles Geschmackssache. Nun denn ... Ich sag erstmal wieder tschüssi. Ich verspreche, dass es bald weitergehen wird ... Kapitel 15: Zwischen den Fronten -------------------------------- So, da bin ich mal wieder. (Wo sollte ich sonst sein? *g*) Wie immer grüße ich alle ganz lieb, die mir Kommentare geschrieben haben oder meine FF nur so verfolgen. Thanx an alle! Leider muss ich sagen, dass dieser Teil schon wieder extrem kurz geworden ist (auf meinem Rechner waren's nur 2 1/2 Seiten bei Schriftgröße 12), aber dafür wird Teil 16 glatt doppelt so lang. So gleicht sich das mit der Länge wieder aus. ;-) Nun aber los! TEIL 15: ZWISCHEN DEN FRONTEN Bulma Reaktion war ganz anders, als Juki gedacht hatte. Die Frau lachte sich eins und meinte dann: "Wenn du seine Tochter wärst, hätte er es mir bestimmt erzählt. Nicht wahr?" Erwartungsvoll sah sie ihren Freund an. Goa schwieg. Es fiel ihm schwer, sie weiter zu belügen. "Nein, sie ist wirklich meine Tochter." Der Frau fiel alles weg. "Aber ... aber du hast doch erzählt, deine Tochter wäre tot." "Das hätte sie da auch schon längst sein können.", Bosheit lag in seiner Stimme und dann deutete er auf Trunks, "Aber er hat seinen Job ja nicht richtig erledigt." Trunks blickte Goa giftig an, äußerte sich allerdings nicht darauf. "Soll das etwa heißen, das alles stimmt, was dieses Mädchen gesagt hat?", fragte Bulma vorsichtig, denn sie hatte Angst vor seiner Antwort, "Bist du wirklich nur mit mir zusammen, um sie bei Gelegenheit zu töten?" "Am Anfang war's wirklich so.", meinte Goa beschämt, "Doch dann hab ich gemerkt, wie blöd das war, denn ich hab mich gleich in dich verliebt.", er kniete sich demütig vor ihr nieder, "Ich will dich immer noch heiraten!" Juki hätte zu gerne eingeworfen und gesagt, dass ihr Vater lügen würde. Doch wenn es um Liebe ging, log er nie. Er hatte früher oft genug gemeint, dass er sie hassen würde und so wandelten sich Jukis Gefühle für ihren Vater ebenfalls in Hass um. Aber jetzt war der Hass für wenige Sekunden in Mitleid umgeschlagen. Es war einfach jämmerlich, ihn so zu sehen. "Du musst mir glauben!", flehte er Bulma an. Die Frau war total verunsichert: "Ich weiß nicht, was ich überhaupt noch glauben soll ...", antwortete sie schmerzlich. Sie hatte diese Neuigkeit nicht ganz verarbeitet. "Es wäre besser, wenn du mir ein wenig Zeit gibst.", fügte sie hinzu. Bulma musste alles überdenken. Sie liebte ihn zweifellos noch immer, egal, ob Juki nun seine Tochter war und er sich wegen ihr anfangs an sie rangemacht hatte. "Was gibt's da zu überlegen?", warf Trunks ein, "Er hat dich die ganze Zeit angelogen. Schick ihn in die Wüste!" "Ich weiß, er hat gelogen! Aber du verstehst das nicht!", gab Bulma niedergeschlagen zurück, "Ich liebe ihn trotzdem!" "Das versteh ich auch nicht! Was soll denn das für 'ne Beziehung sein, die auf 'ner Lüge aufbaut?", fragte er verständnislos weiter. "Und du redest gerade von der Wahrheit?! Wenn ich vorhin nicht aufgetaucht wär, wüsste ich jetzt noch nicht, das du mit ihr ...", sie unterbrach sich selber, "Wann hättest du mir das denn bitte erzählt? Wärst du in zehn Jahren mal aufgetaucht, hättest das Kind mitgebracht und gesagt, dass es mein Enkel ist, oder was?" "Das du immer so übertreiben musst! Ich weiß es selbst ja noch nicht so lange.", verteidigte sich Trunks. "Und dann stellst du meine Beziehung mit Goa infrage und dann nicht ihren Charakter?", sie nickte zu Juki herüber. "Ich musste es selbst erst mal begreifen ... Ich hab's anfangs nicht geglaubt.", sagte Juki leise, aber sodass jeder sie verstand, "Du weißt wohl nicht, wie schwer das für mich zu verarbeiten war." "Ich hab mich damals sehr darüber gefreut. Und wenn du's nicht wolltest, warum hast du nicht abgetrieben?", fragte Bulma kalt. "Das hättest du gerne!", meinte Juki empört, "Ich konnte es nicht. Es ist schließlich unser Baby!", sie stellte sich neben Trunks, "Außerdem bring ich so etwas kleines und unschuldiges nicht um. Ich meine, sie kann ja nichts dafür, dass es sie gibt." "Ja, das Kind nicht. Aber du! Ihr beide!", sagte die Frau mit Nachdruck, "Und das nur, weil ihr euch nicht beherrschen konntet!", sie wandte sich an ihren Sohn, "Warum hast du denn, verdammt noch mal, mit ihr geschlafen?" "Als ob es für alles, was ich tue, auch einen Grund gibt ...", antwortete Trunks leicht ironisch. "Natürlich gab es einen!", behauptete Bulma, "Wahrscheinlich wolltest du bloß mal wieder Sex haben. Mit wem war dir in dem Moment egal!" "So einfältig und billig bin ich nicht! Das musst du eigentlich wissen.", stellte er klar, "Ich schlaf doch nicht mit jeder x-beliebigen, die mir über den Weg läuft! Und bevor 's passiert ist, hätt ich nicht mal im Traum dran gedacht!" "Es ist mir scheißegal, mit wem du rummachst und mit wem nicht. Es gibt so viele Frauen hier, aber nein, es musste ja gerade sie sein!", regte sie sich auf. "Das sagst du bloß, weil du sie nicht magst.", erwiderte Trunks, "Mir reicht 's sowieso! Entweder du entscheidest dich für ihn und siehst mich nie wieder, oder für mich, dann musst du dich aber von ihm trennen!" "Aber warum ...?", Bulma verschlug es die Sprache, "... warum nur ...?" "Weil ich's satt hab. Und weil ich nicht will, dass er Juki etwas antut.", entgegnete er, "Also entscheide dich: Er oder ich! Du hast die Wahl!" "Das ist doch nicht dein Ernst!", sagte sie geschockt, "Du kannst mich doch nicht vor so eine Wahl stellen." "Und ob ich das kann!", gab Trunks sofort als Antwort, "Du lässt mir schließlich auch keine Wahl!" "Stimmt doch gar nicht!", stritt Bulma ab, "Es ist nur wegen IHR!" Juki wandte sich peinlich berührt in eine andere Richtung. Es war schon unangenehm, für so einen Streit verantwortlich zu sein. Und das auch nur, weil sie gerade von Trunks schwanger war und Bulma es nicht akzeptieren wollte oder konnte. "Das ist nicht nur wegen ihr.", verbesserte er schnell, "Dein »Lover« leistet auch seinen Beitrag dazu." "Als ob Goa damit viel zu tun hätte!", meinte die Frau kleinlaut, "Ich kenn dich! Sie muss dir wahnsinnig viel bedeuten, sonst würdest du nie sagen, dass ich mich zwischen dir und Goa entscheiden soll." "Schön, dass du so viel weißt!", bestätigte ihr Sohn, "Entscheiden musst du dich trotzdem!" "Wie kannst du so was von mir verlangen?", fragte Bulma bitter. "Ist ganz einfach.", entgegnete er, "Indem man's sagt!" "Aber warum verlässt DU SIE nicht einfach? Du bist ihr nichts schuldig!" "Meinst du wohl. Ich hab ihr was versprochen und das werd ich halten!" "Das kann doch unmöglich alles sein!", sagte Bulma entrüstet, "Warum hängst du so an ihr?" "Um eins klar zu stellen: Ich häng kein Stück an ihr! Ich kann gut ohne sie weiter leben. Außerdem hast du früher selber gesagt, man muss seine Versprechen halten. Und nun mach ich's mal und dir ist es nicht recht!", konterte Trunks, "Wie alles andere, was ich tue!" "So einen Mist hast du vorher auch noch nie verzapft!", Bulma schüttelte den Kopf, "Wie kann man denn bloß mit seiner größten Feindin schlafen?" "Sie ist nicht meine Feindin. Sie war's, wenn ich ehrlich bin, auch noch nie gewesen.", erklärte er unaufgefordert. "Das entschuldigt nichts!", legte sie fest. "Bei dir muss ich mich für gar nichts entschuldigen!", erwiderte Trunks daraufhin, "Ich frag dich nie wegen etwas um Erlaubnis! Schon gar nicht wegen solcher Kleinigkeiten!" "KLEINIGKEIT? DAS SOLL EINE KLEINIGKEIT SEIN?", regte Bulma sich auf, "WEGEN EINER SOLCHEN KLEINIGKEIT BEKOMMT SIE EIN KIND!" "DAS WEIß ICH!", sagte Trunks energisch, "UND? WAS WILLST DU DAGEGEN TUN? WILLST DU SIE ODER MICH EIGENHÄNDIG DAFÜR UMBRINGEN ODER WAS?" "Vielleicht sollte ich das machen ...", flüsterte sie vor sich hin. "Also, mir reicht 's! Entweder entscheidest du dich sofort, oder du haust besser ab!", schlug er vor. Bulma senkte ihren Blick und sagte traurig: "Das wär wohl das Beste ... Ich kann 's einfach nicht fassen." Ihre Haare hingen ihr dabei so weit ins Gesicht, sodass man ihre Augen nicht erkennen konnte. Als sie sich schließlich zum Gehen umwandte, fiel eine Träne zu Boden. Die Sache nahm sie schwer mit. Noch vor weniger als einer Stunde hatte sie nur voller Vorfreude an ihre Hochzeit mit Goa gedacht, aber nun war es das Letzte, was ihr in den Sinn kam. Kaum war sie ein paar Schritte gegangen, fing sie an zu rennen. Nicht auf ihr Haus zu, sondern direkt in die Stadt hinein. Ihre flüchtenden Bewegungen hallten kurze Zeit später an den Hausmauern wieder, bis sie komplett verstummt waren. Und Goa folgte ihr. Nun waren Trunks und Juki wieder allein. Juki begriff noch nicht so ganz, was soeben passiert war, aber das schlechte Gewissen hatte sie schnell eingeholt. Sie atmete tief durch und setzte bedächtig an: "Aber, Trunks ..." Den Satz brachte sie allerdings nicht zu Ende ... - Ende Teil 15 - Sehr kurz ... wie gesagt. Trotz der Länge freu ich mich trotzdem auf Kommentare aller Art. Also dann bis zum nächsten Teil! Kapitel 16: Zusammenleben ------------------------- Hier nun zum nächsten (und bisher längsten) Teil. Die Überschrift ist zwar ein bisschen unpassend, aber mir fiel beim besten willen nichts besseres ein. Aber ist ja auch egal. Viele liebe Grüße an meine "Stammleserschaft" crimson_blossom, SweetChichi und san_suter. Ihr seid die Besten!^^ Natürlich Grüße auch an alle anderen. Nun geht's aber mal weiter! TEIL 16: ZUSAMMENLEBEN Juki bereute fast, dass sie überhaupt etwas gesagt hatte. Jedenfalls war sie nicht gerade scharf darauf zu wissen, ob er jetzt deshalb wütend auf sie war. Langsam drehte sich Trunks zu ihr um. Sein Blick sagte mehr als eine Million Worte. Ein paar dieser ungesagten Worte bedeuteten aber: Ich geb dir keine Schuld. "Hier gibt's kein Aber. Sie hat's verdient!", meinte er mit ruhiger Stimme, "Wenn sie mit der Tatsache nicht zurechtkommt, ist's ihr Problem!" Juki enthielt sich ihrer Meinung. Es war schließlich seine Entscheidung gewesen, Bulma so ein Ultimatum zu geben, und nicht ihre. Wenn sie damals so ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern gehabt hätte, hätte sie es nie und nimmer getan. War sie ihm etwa wirklich wichtiger als seine eigene Mutter? So recht konnte sie es sich nicht vorstellen, denn sie war ja bloß irgendeine, mit der er geschlafen hatte. Mehr war da nicht, auch wenn sie es sich manchmal gewünscht hätte. Zumindest waren sie so etwas Ähnliches wie Freunde, wenn man das so nennen konnte. "Du sagst ja gar nichts!", unterbrach Trunks die Stille, "Eigentlich müsstest du doch jetzt froh sein." "Nicht wenn sich mein Gewissen meldet ...", gab Juki leiser zur Antwort, "Ist schon irgendwie fies von dir, sie vor so eine Wahl zu stellen. Auch wenn's gerechtfertigt ist." "So ist das eben ...", entgegnete er bedacht, "Ich konnte Goa sowieso nie leiden. So wie er über dich geredet hat, hätt ich mir ja auch gleich denken können, dass er dein Vater ist." "Ich glaub kaum, dass überhaupt jemand auf die Idee gekommen wär. Ich will ja selber nichts von ihm wissen. Ist ja auch kein Wunder, wenn er es am liebsten hätte, dass mich einer um die Ecke bringt.", sagte Juki, während sie kurz nickte, "Und so was nennt sich dann auch noch Vater! Da wird das Wort fast zur Beleidigung." Sie lächelte bedächtig über ihr Gesagtes. "Das nimmst du ja ganz schön locker hin.", erwiderte Trunks fast schon ein bisschen beeindruckt. "Muss ja alles. Das Leben geht weiter. Oder auch nicht. Kommt ganz drauf an.", meinte sie scherzhaft, "Man muss alles nehmen, wie es ist. Warum soll ich mir auch über was Gedanken machen, das längst Vergangenheit ist?" Trunks zuckte nichts ahnend mit den Schultern. "Ganz falsch ist das ja nich, aber von der Midlife-Crisis bist du anscheinend noch weit entfernt." Er grinste sie ironisch an. "Das dauert noch. So alt bin ich ja zum Glück noch lange nicht.", sagte Juki erleichtert. Sie gähnte, "Wollen wir vielleicht langsam mal reingehen? Nicht, dass ich was dagegen hätte, hier draußen zu pennen, aber ein Bett ist schon gemütlicher." "Ich halt dich nicht davon ab. Du weißt ja, wo das Haus ist.", antwortete er. "Ja, aber da verläuft man sich so schnell ...", meinte sie und setzte dabei einen kindlich-unschuldigen Blick auf. "Ach, so schlimm ist das nicht.", er tat, als hätte er es nicht gesehen, "Du findest dich schon irgendwie zurecht." Juki packte Trunks an seinem Arm und zog etwas. "Jetzt komm schon mit!", befahl sie im sanften Ton. "Du gehst ja ganz schön ran.", erwiderte er grinsend darauf. "Natürlich! Wer würde das bei 'nem Kerl wie dir nicht tun?", gab Juki als Antwort. Dann setzte sie ein Lächeln auf. Langsam gingen sie auf das Haus zu. Nach ein paar Minuten kamen sie da an, wo vor wenigen Stunden noch die Grillparty im vollen Gange war. Es roch noch immer ein Hauch nach gegrilltem Fleisch und Salaten, die auf dem Tisch standen. Ein reinstes Chaos. Natürlich hatte Bulma alles stehen und liegen lassen, bevor sie abgehauen war, was auch nicht anders zu erwarten gewesen war. Wahrscheinlich auch eine Möglichkeit, Trunks eins auszuwischen, denn er hasste fast nichts mehr als aufräumen und putzen, obwohl er ansonsten eine ziemlich ordentliche Person war. "Ich hasse aufräumen!" Juki sagte genau das, was er gerade gedacht hatte. "Ach, du auch?", meinte Trunks nur. Juki nickte und räumte ein paar Teller und Becher zusammen, um ein bisschen Platz zu schaffen. Schließlich ließ sie sich auf der Bank nieder und betrachtete einen Augenblick lang angewidert vier leere Bierflaschen und eine halbvolle Wodkaflasche, die auf dem Boden neben ihr lagen. Daneben stapelte sich in zerbrochenem Glas ein Haufen Zigarettenkippen. Anscheinend war ein Aschenbecher herunter gefallen. "Nich grade gesundheitsfördernd, wenn diese Leute sich auf ihre alten Tage noch unbedingt betrinken und rauchen müssen ...", sie schüttelte den Kopf und stieß eine Flasche mit dem Fuß von sich weg. Trunks setzte sich auf einen Platz gegenüber von ihr und äußerte sich nicht zu dem Thema. Immerhin verhielt sie sich vernünftig, das musste er ihr lassen. Plötzlich beugte sich Juki über den Tisch zu ihm herüber, um sich eine Dose Sprite zu schnappen. Bulmas Gequatsche hatte sie irgendwie ziemlich durstig gemacht. Dass Trunks ihr dabei direkt in den Ausschnitt gucken konnte, schien sie nicht zu bemerken. Er machte keine Anstalten woanders hinzusehen, auch wenn sein Verstand ihm was anderes sagte. Zweifelsfrei hatte Juki nicht nur am Bauch zugelegt, sondern auch an den Brüsten, was in einer Schwangerschaft aber wohl normal war. So viel wie Kaori hatte sie trotzdem lange nicht, was ihn allerdings kein Stück interessierte, denn von ihr wollte er nichts wissen. Kaori war ihm einfach zu aufdringlich. Außerdem zog sie sich absolut flittchenhaft an. Juki hingegen war ganz natürlich, auch wenn ihr weiblichere Kleidung manchmal nicht geschadet hätten. Bis auf das eine Mal, bevor sie miteinander geschlafen hatten, hatte er sie noch nie in einem Kleid oder Rock gesehen. Vielleicht fühlte sie sich in solchen Klamotten, im Gegensatz zu Kaori, auch einfach nur unwohl. In Jukis Dekolleté hing ein silbernes Kettchen mit einem chinesischen Schriftzeichen als Anhänger dran. "Was bedeutet das Zeichen?", fragte er neugierig und um die Stimmung aufzulockern. Sie setzte sich wieder hin und musterte kurz den Anhänger. "Ach das, meinst du?", entgegnete sie leicht verwundert und sah ihn dann an, "Das heißt Hase. Mein chinesisches Tierkreiszeichen." "Du scheinst ziemlich abergläubisch zu sein, wenn du Horoskope liest und dir so 'ne Kette anschaffst.", meinte Trunks humorvoll. "Mit Aberglauben hat das nichts zu tun. Ist bloß symbolisch.", erklärte sie, "Mich wundert's nur, dass du dich dran erinnerst, dass ich Horoskope lese." "Ich weiß fast noch alles, was du mal zu mir gesagt hast.", erwiderte er. "Ach wirklich?", sie errötete kaum merklich, "Das ist mir fast schon ein bisschen peinlich.", sie unterbrach sich für einige Sekunden. Sie schämte sich fast dafür, was sie ihm damals alles an den Kopf geworfen hatte. "Und was bist du?", fragte sie letztendlich. "Wie meinst du das?", erkundigte er sich. "Na, ich mein im Tierkreis. Du musst ja auch irgendeins sein.", sagte Juki interessiert. "Keine Ahnung. Astrologie ist nicht so mein Ding.", antwortete er. "Deins vielleicht nicht, aber meins!", meinte sie gut gelaunt, "Sag mir einfach, wann du geboren bist und ich weiß, was du bist!" "Wenn du unbedingt willst ...", er lächelte sie schelmisch an, "Am neunten Februar 766." Juki überlegte einen Moment und sagte letztendlich: "Also ein Hund. Ehrlich und treu. Und so falsch ist das gar nicht mal.", sie grinste, "Jetzt weiß ich wenigstens, warum du nichts mit Kaori anfangen wolltest." "Ja, weil sie 'ne blöde Ziege ohne Grips und total oberflächlich ist.", gab Trunks prompt als Antwort. "Ach, so ist das ...", Jukis Grinsen ging in ein bedachtes Lächeln über. "Wo wir gerade dabei sind ...", begann er wieder, "Wann hast du eigentlich Geburtstag?" Er wusste nicht, warum er sie das noch nicht viel eher gefragt hatte. Trunks hatte keine Ahnung, wie alt Juki überhaupt war. Er schätzte sie auf etwas um die zwanzig. "Am achtzehnten Juni.", antwortete sie. "Und das heißt ...", begann er wieder. "Ich bin jetzt zweiundzwanzig. Warum fragst du?", sie blickte ihn schief an. "Ach, nur so.", winkte er schnell ab, "Ist nur gut zu wissen." "Du bist manchmal echt seltsam ...", Juki untersuchte erst einmal die Zutaten des Getränks, um ganz sicher zu gehen, dass kein Alkohol enthalten war. Dann öffnete sie die Dose und nahm einen kleinen Schluck. "Ich und seltsam?", erwiderte Trunks, "Das Kompliment geb ich dir gern zurück." "Wie nett, danke.", sagte sie ironisch, "Aber hat nicht jeder so seine Macken?" "Und die wären?" "Na ja, du redest öfters mal drum herum. Ist ab und zu aber besser, als die direkte Art.", meinte sie, "Und meine Macke ist, dass ich total durchgeknallt bin, oder?!" "Ein bisschen verrückt bist du schon.", antwortete er unüberlegt, "Aber irgendwie ist das ja niedlich." "Niedlich?", sie zog ihre Augenbrauen hoch, "Ich bin doch keine drei mehr!" "Ja, aber süß bist du trotzdem.", meinte er daraufhin, "Ich meine, auf deine Art." Juki schaute verlegen in eine andere Richtung und verschränkte die Arme. "Die Masche zieht bei mir nicht! Ich weiß, worauf du hinaus willst." "Ach ja? Worauf denn?", entgegnete Trunks scheinheilig. "Du willst mich nur ärgern. Aber vergiss es! Das klappt bei mir nicht.", stellte sie klar. "Und warum bist du dann ganz rot?", fragte er fies. Juki drehte sich so heftig um, dass sie sich ihr Knie am Tischbein stieß und den Tisch beinah zu fallen brachte. "Autsch!", sie rieb sich die Stelle, "Du bist so gemein! Und ich bin überhaupt kein Stück rot geworden!", stritt sie ab. "Ja, natürlich!", sagte er mit verräterischem Unterton, "Und warum tut dir das weh?", er deutete auf ihr Knie, "Als Kämpferin musst du doch ganz andere Sachen gewöhnt sein." "Ich krieg so leicht blaue Flecke. Was meinst du, wie viele ich wegen dir schon hatte?" "Eigentlich keine. Meine Kraft hast du doch noch nie zu spüren bekommen!", sagte er. "Und zwar, weil du mich als Gegnerin nie richtig ernst genommen hast! Stimmt doch, oder?", behauptete sie, "Du hast dich auch nie in einen Super-Saiyajin verwandelt." "Ja, weil ich's nicht gebraucht hab. Oder meinst du, ich war jemals scharf drauf, dich krankenhausreif zu schlagen oder umzubringen?", fragte er eindringlich, "Ich tu so was nicht, wenn's nicht unbedingt sein muss. Und dich hatte ich ja ganz gut im Griff." "Frechheit!", sagte sie beleidigt, "Aber schön, dass ich das auch mal erfahre!" "Ach, hör doch auf. Als ob's jetzt nichts Wichtigeres gäbe ...", meinte Trunks intolerant, "Und hast du nicht gesagt, die Vergangenheit interessiert dich nicht?" "Ja, schon ... Ach, ist mir doch egal!", abrupt stand sie auf, "Ich will jetzt schlafen. Hab heute echt kein Bock mehr drauf, mich mit dir zu streiten!" "Na, also! Geht doch!", sagte er überflüssigerweise. Fast an der Veranda angekommen, erreichten sie den Swimmingpool. Juki blieb unerwartet stehen und schubste Trunks ins durch die Sonne aufgewärmte Wasser. "Was soll das denn?", fragte er empört, nachdem er wieder aufgetaucht war. Sie blickte gebieterisch zu ihm hinab und sagte: "Das kommt davon, wenn man mich nicht ernst nimmt!", sie wandte ihm den Rücken zu, "Ich würd dir ja zu gerne raus helfen, aber wie du weißt, darf ich nicht schwer heben." Allerdings hatte sie sich zu früh gefreut. Er stütze sich kurz am Beckenrand ab und zog sie ebenfalls vorsichtig hinein. "Hey, so war das nicht gedacht!", Juki blickte ihn verstimmt an. "Ich weiß. Das hast du nun davon!", meinte er belehrend, "Leg dich also besser nicht mit mir an." "Das mach ich noch oft genug!", versprach sie und bespritzte ihn dann mir einer Ladung Wasser. Er hingegen wich geschickt aus, nahm sie auf Händen und sprang dann mit einem Satz ins Trockene. Nach einer halben Minute guckte Juki ihn verblüfft an und sagte freundlich: "Du darfst mich gerne wieder runter lassen." "Das hätte ich fast vergessen!" Er setzte sie auf dem Boden ab. Das Erste, was Juki tat, war ihre pitschnassen Haare auszuwringen, während Trunks die Tür zum Wohnzimmer öffnete. "Komm schon rein.", forderte er sie auf, "Das bringt doch sowieso nichts." Sie guckte ihn mit Skepsis an und betrat anschließend das Haus. Das Wohnzimmer sah immer noch genauso aus wie damals, als sie erstmals hier gewesen war. Nur der Fernseher war in eine andere Ecke gerückt worden und statt einer Vase voller Narzissen stand eine winzige Stechpalme auf dem Tisch. Trunks gab ihr ein großes Badetuch und sie rubbelte erst einmal ihre Haare so trocken, wie es ging. Schließlich zog sie ihr Top ganz aus und legte sich das Tuch um die Schultern. "Sieht so aus, als müsste ich mir mal wieder Klamotten ausleihen ...", meinte Juki daraufhin. "Kein Problem!", sagte Trunks sofort, "Ich hol dir was." Und schon war er durch die nächste Tür verschwunden. Es dauerte fast zehn Minuten, bis er wieder kam. "Du brauchst so lange, um mir ein paar Sachen zu organisieren?", fragte sie überrascht. "Nicht, dass es wieder heißt, ich hätte irgendwelche Hintergedanken oder so.", antwortete er und drückte ihr ein weites, weißes und ärmelloses Shirt und die dazu passende kurze Hose in die Hand. "Und? Hast du welche?", erwiderte Juki neugierig. "Ich doch nicht!", meinte Trunks augenblicklich, "Sonst hätte ich dir ja auch andere Klamotten gegeben." "Könnte aber auch Taktik sein. Schlau genug bist du ja.", sie grinste und machte dann Anstalten, ihren BH zu öffnen. "Was tust du denn da?", fragte er mit fast schockiertem Ton. "Meinst du, ich will das nasse Teil anbehalten?", gab sie zurück, "Und hab dich nicht so. Schließlich hast du mich schon mal komplett nackt gesehen." "Ja, aber so genau hab ich gar nicht hingeguckt.", verteidigte er sich, "Und schwanger warst du da auch noch nicht. Ganz zu schweigen von deiner Oberweite ...", brach er den Satz ab. Trunks wünschte sich, dass er vorher nachgedacht hätte, bevor er das gesagt hatte. Aber jetzt war es zu spät. "Wenn man ein Kind kriegt, bleibt es gar nicht aus, dass die größer werden.", sagte sie ruhig, "Und wenn's dir nicht passt, guck doch woanders hin. Soweit ich mich erinnere bist du selber schuld, dass die nun so groß sind." Sie klopfte ihm sachte auf die Schulter und lächelte. "Mach doch, was du willst! Dann zieh dich eben aus.", meinte er mit gespielter Desinteresse. Gesagt, getan. Keine Minute später war Juki vollständig umgezogen. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich schon so rund geworden bin ...", sagte Juki, nachdem sie gemerkt hatte, wie sehr das Shirt über ihrem Bauch spannte, "So, und nun bist du dran!", begeistert wandte sie sich an ihn, "Oder willst du deine durchgeweichten Sachen doch lieber anbehalten? Es geht mich zwar nichts an, aber krank im Bett liegend nützt du mir kein Stück." "Das ist also alles, worum 's dir geht?!", stellte er fest. "Wär schon nett, wenn du vorher nicht den Löffel abgibst.", meinte sie unbeteiligt, "Und jetzt mach schon! Ist auch in meinem Sinne, dass du überlebst." "Und warum?", fragte Trunks nach. "Dann kann ich mir später mal 'nen schönen Tag machen, während du Babysitter spielst.", erklärte sie kurzerhand. "Werd ich das nicht sowieso müssen?" "Jetzt, wo du's sagst ... Als Vater des Kindes ja.", Juki grinste wieder, "Ich möchte eh nicht unbedingt alleine mit 'nem Kind dastehen. Aber wie gesagt, wenn sie dich fertig machen, bin ich auch dran.", bei der Vorstellung schüttelte sie den Kopf, "Und nun zieh dich um. Ich such dir auch was aus!" "Wird das so eine Art Spiel?", fragte er scherzhaft. "Ja, das heißt: Wie du mir, so ich dir!", Juki nahm ihre nassen Sachen, "Und wo können die hin? Oder soll ich die hier liegen lassen? Auf die Gefahr hin, dass Bulma, falls die wieder auftaucht, einen Anfall kriegt." "Pack sie doch wieder in ihr Schlafzimmer, so wie letztes Mal. Kann mir ja jetzt egal sein. Sie weiß ja schließlich alles.", meinte er, "Gib am besten her." Er nahm ihre Klamotten entgegen und lieferte sie auf dem Weg zu seinem Zimmer im Bad ab. Juki ging die ganze Zeit still hinter ihm her und schaute zu Boden. "Du veranstaltest hier 'ne Riesensauerei!", sagte sie tadelnd, "Der ganze Boden wird wegen dir nass!" "Der trocknet auch wieder.", sagte er, "Außerdem sind wir ja schon da." Er drückte einen Schalter an der Wand und die Tür vor ihm öffnete sich. Dann machte er das Licht an. Juki sah sich um. "So ein großes Zimmer hätte ich früher auch gerne gehabt.", meinte sie beeindruckt, "Und dann so ein riesiges Bett ... Wie wär's? Ich schlaf hier und du suchst dir was anderes!" "Könnte dir so passen. Kommt gar nicht in Frage!", legte Trunks sogleich fest, "Für dich ist trotzdem noch genug Platz." "Ja, warum eigentlich nicht? Ich werd gleich mal Probeliegen, um zu sehen, wie das ist." Kaum hatte sie das gesagt, hatte sie es sich auch schon gemütlich gemacht. Sie streckte sich einmal ganz aus und setzte sich dann wieder auf. "Ja, nicht übel.", sagte sie anerkennend, "Ich werd glatt neidisch auf dich.", sie rutschte zum vorderen Rand des Bettes, "Kriegst du deine Sachen überhaupt noch aus? Die kleben ja wie sonst was an dir." "Das wird schon ...", sagte Trunks. Binnen weniger Sekunden hatte er sich seines schwarzen Shirts, das er trug, entledigt. "Siehst du?", fragte er von sich überzeugt. "Oh, ja ...", Juki konnte ihren Blick von seinem nackten Oberkörper nicht abwenden, "Sexy wie eh und je." "Was hast du gesagt?", hinterfragte er, obwohl er es natürlich verstanden hatte. "Ich geb's ja zu! Ich finde, dass du ein wahnsinnig heißer Kerl bist!", entgegnete sie gelassen, "Mich wundert's kein Stück, dass Kaori unbedingt Sex mit dir will." "Ach, wirklich?", fragte Trunks verwundert. "Du brauchst gar nicht so tun, als wüsstest du das nicht!", sagte Juki unberührt, "Welche Frau würde nicht mal gern mit dir schlafen? Und das witzige ist: ich kann's sogar verstehen!" Plötzlich errötete sie, denn sie hatte nicht vorgehabt, das alles zu sagen. Trotz seiner nassen Klamotten setzte er sich zu ihr. "Interessant.", meinte er nachdenklich, "Um ehrlich zu sein: Auch wenn du schwanger bist, find ich dich trotzdem verdammt sexy." In Juki machte sich sofort ein merkwürdig, verlangendes Gefühl breit. Sie wusste nämlich, wohin das alles führen würde ... - Ende Teil 16 - Soviel mal wieder dazu. *g* Mal gucken, ob der nächste Teil gesperrt wird. Hab irgendwo gelesen, dass Storys mit Lime-Inhalt nicht unbedingt gesperrt werden. Wie auch immer. Versuch macht kluch! (Son-Gokus klügster Spruch! ;-)) Also bis denne! Kapitel 17: In your eyes ... ---------------------------- Hallihallo da bin ich wieder! Nach einer gehörigen Dragonball GT, Goku, Trunks und Pan-Überdosis komm ich endlich dazu, den nächsten Teil hochzuladen. Ausnahmsweise hat dieser Teil mal 'nen englischen Titel, da mir 1. nichts besseres eingefallen ist und 2. Der Refrain dieses Songs so gut zu diesem Chapter passt. ^^° Wie manche sich vielleicht denken können ist auch dieses Lied wieder mal von Kylie Minogue. Ihre Texte inspirieren mich zu der ein oder anderen Szene ... ;-) Wie auch immer. Grüße vorher noch an alle, die mich kennen (ob nun aus dem Net oder nicht), besonders aber an meine Lieben crimson_blossom und SweetChichi. Eure Kommentare sind auch diesmal wieder mehr als willkommen (was die anderen aber auch nicht davon abhalten soll, Kommis zu schreiben.^^). TEIL 17: IN YOUR EYES ... Schnell bekam sie ihre Fassung wieder. Allein der Gedanke daran, jetzt auf der Stelle mit ihm Sex zu haben, war absurd. Abgeneigt war Juki zwar nicht, doch stellte es ihr momentanes Verhältnis zu Trunks nicht infrage? Sie wusste ja nicht einmal, wie er zu dem Thema stand. Würde er sich überhaupt auf sie einlassen, ohne zu wissen, dass sie ihm später wieder Vorwürfe machte? Juki schluckte. Dass sie nur daran dachte, kam ihr wahnsinnig unanständig vor. "Das ist nett, danke.", sagte sie schließlich verunsichert, "Gibt nicht viele, die 'ne Schwangere sexy finden." Trunks überraschte ihre Antwort. Er hätte eher damit gerechnet, dass sie sich zu seiner Bemerkung ausschweigen und ein anderes Thema anschlagen würde. "Wieso?", fragte er zurück, "Das warst du doch schon vom ersten Augenblick an. Und das wirst du auch in drei Monaten noch sein, wenn du noch weiter bist." "Warum sagst du das eigentlich?", erwiderte sie, ohne ihn anzusehen. "Na, weil's stimmt!", meinte er sofort. "Dann bist du aber der Einzige, der das findet.", Juki lächelte müde. Über ihre Sexyness zu reden fand sie irgendwie unangebracht. Das verschlimmerte alles nur. "Glaub ich nicht. Was ist denn mit deinen Ex-Freunden?", Trunks ließ nicht locker. "Ein guter Witz!", sagte sie aufgedreht, "Glaubst du im Ernst, dass die was mit mir angefangen haben, weil ich so bin, wie ich bin?", sie blickte ihn flüchtig an, "Die wussten alle, dass ich mit den Saiyajins gemeinsame Sache gemacht hatte. Wahrscheinlich bildeten die sich ein, sie könnten sich "hochschlafen" und sich beliebt machen." "Und warum hast du dich dann darauf eingelassen, wenn du's gewusst hast?", er klang halbwegs verständnislos, zur anderen Seite aber auch besorgt. "Anfangs wollte ich bloß wissen, wie das ist. Irgendwann hab ich's nur noch über mich ergehen lassen. Keine Ahnung warum. So richtig gefallen an Sex hab ich damals nie gefunden.", sie schüttelte über sich selbst den Kopf, "Wie blöd ich doch war. Aber das mit dir war irgendwie anders." Sie schlug sich an die Stirn, denn sie hatte schon wieder etwas gesagt, das sie für sich behalten wollte. "Wie, anders?", wollte Trunks wissen. "Ich weiß nicht. Vielleicht, weil ich es auch wollte." Juki ärgerte sich maßlos. Warum erzählte sie ihm das überhaupt? Was wollte sie bitte damit erreichen? "Hab ich's doch geahnt! Aber mich dann die ganze Zeit beschuldigen!", sagte er betont, jedoch nicht einen Hauch nachtragend. "Tut mir ja leid. Ich bin so doof und vernagelt, dass ich die einfachsten Dinge nicht erkenne!", sie machte sich selbst Vorwürfe. Er hingegen legte kurzerhand seinen rechten Arm um sie und zog sie näher an sich heran. "Mach dir nichts draus!", tröstete er sie, "Vergiss es einfach!" Impulsiv gab er ihr noch einen Kuss auf die Stirn. Juki hätte zu gerne gewusst, was in diesem Moment in ihm vorging. Trunks war manchmal einfach undurchschaubar. Genau das reizte sie zum Teil aber auch an ihm. Sie liebte es, wenn er sie in den Arm nahm. Es gab ihr das Gefühl vollkommener Sicherheit. Nie fühlte sie sich sonst so gut. Ihr Herz pochte so wild, wie nie zuvor. Konnte es etwa sein, dass sie ihn verliebt war? Nein, das schloss sie aus. Höchstwahrscheinlich sorgten ihre Hormone dafür, dass sie sich so etwas wie Liebe einbildete. Unbedacht berührte sie seinen Rücken. Es war beinahe so, als wollte ihr Unterbewusstsein ihm irgendwas verdeutlichen. Doch was sollte er tun? Er hätte nur zu gerne ihren Körper gespürt, aber er musste sich einfach zusammenreißen. Allein schon ihretwegen. Bestimmt wäre sie sauer, wenn er es versuchen würde. Seine eigenen Interessen stellte er, so schwer es auch war, in den Hintergrund. Trunks wagte es nicht, sie auf eine andere Weise zu berühren. Nun gut, Juki hatte gesagt, dass sie jede Frau verstehen konnte, die mit ihm schlafen wollte. Aber das hieß ja nicht, dass auch sie dazu gehörte. Oder hatte sie genau das damit gemeint? Nein, das konnte nicht sein. Es war sicher eine Einbildung seinerseits. "Lass das lieber.", sagte sie plötzlich entschlossen, "Lass mich besser los, bevor ich ..." "Bevor du was?", fragte er verwirrt nach. Juki wurde extrem nervös. "Bevor ich ... verrückt werde!", brachte sie ihren Satz zu Ende. "Weshalb denn?", erwiderte er nichts ahnend. "Wegen dir!" Während sie das sagte, starrte sie unentwegt auf den Teppichboden. Ihr Atem stockte. Sie ertrug das Gefühl nicht, das wie ein gefräßiger Biber an ihr nagte. Juki wollte es so schnell wie möglich loswerden. Doch wie sollte sie das nur anstellen? Ihr ganzes Denken schien von der einen auf die andere Sekunde völlig blockiert zu sein, gleichzeitig schnellte ihr Verlangen in ungeahnte Höhen. Was sollte sie bloß tun? Sollte sie ihm etwa eine runterhauen, nur damit er sich etwas von ihr entfernte? Im Moment wünschte sie sich nichts sehnlicher, als seine Lippen auf ihren zu spüren. Sie hatte Angst, dass, wenn sie ihn auch nur ansehen würde, sie die Kontrolle über sich verlieren würde. Trunks hingegen befürchtete, dass er sich nicht mehr zurückhalten konnte, wenn sein Verstand sich für eine millionste Sekunde ausschaltete. Also ließ er sie einfach los. Juki fiel ein Stein vom Herzen. Es erleichterte sie ungemein, dass er einfach so nachgegeben hatte. Vorsichtig hob sie ihren Blick und sah ihm gleich direkt in die Augen. Sie wollte irgendetwas Geistreiches sagen, ganz egal, was es war. Aber sie brachte keinen Ton heraus. Er zog sie mit den einfachsten Mitteln in seinem Bann und sie konnte nichts dagegen machen. Sie war wie versteinert. Sogar das Blinzeln vergaß sie vorübergehend. Alles hing jetzt davon ab, wie er sich entschied. Und sie glaubte zu wissen, für was er sich entscheiden würde. Auch wenn er ansonsten sehr rational eingestellt war, so blieb er doch ein Mann. Und Männer waren eben darauf aus, unter allen Umständen mit einer Frau zu schlafen, selbst wenn es nur ein kleiner Teil von ihnen wollte. Sie konnte nur hoffen, dass ihm heute einfach nicht danach war oder er es nicht einmal in Erwägung zog. "Wegen mir wirst du verrückt?", fragte Trunks leise, "Ich kann dir nicht ganz folgen. Warum denn?" "Da gibt's so ein Gefühl ...", begann Juki, "Ich denk, nein, ich weiß es. Ich will -" Er legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen, um ihr zu verdeutlichen, dass er wusste, was sie meinte. Er schien es in ihren Augen gelesen zu haben. Sanft berührte er ihre Hand und nahm sie in seine. Juki schloss die Augen und näherte sich ihm langsam. Es kamen ihr wie Tage vor, bis sie seine Lippen auf ihren spüren konnte. Bedacht tastete er sich an ihre heran und wagte es schließlich, in einen Zungenkuss überzugehen. Sie genoss es, so von ihm geküsst zu werden. Es war noch um einiges intensiver als damals, als sie erstmals mit ihm geschlafen hatte. Seine Küsse sorgten bei ihr für ein wahnsinniges Glücksgefühl. Doch sie wollte mehr. Leidenschaftlich ließ er die Hand, mit der er sie nicht festhielt, über ihren Rücken und bedächtig nach vorn zu ihren Brüsten wandern. Liebevoll ließ er vorher seine Hand auf ihrem Bauch liegen, bevor er sich weiter nach oben vorarbeitete. Im letzten Augenblick überlegte er es sich anders. Ganz kurz löste er sich von ihr, um ihr das Shirt auszuziehen. Dann küsste er sie jedoch noch heftiger als zuvor, während er ihre Brüste sanft liebkoste. Schnell stellte er fest, dass sie sich ganz anders anfühlten als beim letzten Mal. Sie waren voller und fester als damals. Trunks dachte sich nichts dabei, denn den Grund kannte er ja. Nun begann auch Juki ihm mit Hingabe über den Oberkörper zu streichen. Mit Bedacht berührte sie seine Bauchmuskeln, um anschließend in eine tiefere Region zu gehen. Überlegt öffnete sie seinen Gürtel, tat weiterhin allerdings nichts. Sie legte ihren Arm um seine Schulter. Während sie das tat, bewegte sie sich automatisch auf ihn zu und setzte sich schließlich auf seinen Schoß. Dass ihre Hose dabei nass wurde, störte sie nicht im Geringsten, denn höchstwahrscheinlich würde sie diese ohnehin nur noch wenige Minuten tragen. Begierig öffnete sie den Reißverschluss seiner Hose. Er hingegen hielt sie noch fester und stand letztendlich auf, zog verspielt am Bund der ihren und ließ sie dann sanft über ihre Schenkel gleiten und zu Boden fallen. Nun konnte sie nicht mehr anders. Beinahe zeitgleich tat sie es auch mit seiner, wobei sie seine Boxershorts in einem Ruck mit herunter zog. Endlich hatten sie erreicht, was sie wollten: Sie waren vollkommen nackt. Achtsam setzte er sich wieder mit ihr aufs Bett. Sie rückte weiter an ihn heran, allerdings war es noch nicht nah genug. Keine Sekunde ließen sie auch nur voneinander ab. Zärtlich berührte er ihren Hintern, um sie ganz an sich heranzuziehen. Sie spürte, wie etwas gegen die Innenseite ihres rechten Oberschenkels drückte. Den Gefallen wollte sie ihm aber nicht so vorschnell tun. Letztes Mal hatte er sie hingehalten, nun war er dran. Sie legte noch mehr Leidenschaft in ihre Küsse, hielt ihren Unterleib jedoch weiterhin weit genug von ihm entfernt. Dass sie sich damit selbst hinhielt, ignorierte sie völlig. Hauptsache war, dass er nicht seinen Willen bekam. Das war nun die Revanche für damals. Er ließ es vorerst so zu, bis er sich unerwartet einen Weg ihren Körper hinab zu der beabsichtigten Stelle bahnte. Als seine Hand dort angekommen war, hielt Juki inne. Diese Option hatte sie in ihrem Plan nicht berücksichtigt. Gerade rechtzeitig griff sie nach seinem Handgelenk, um ihm davon abzuhalten. Sein Vorhaben war nicht mehr nötig. Und wenn sie dies schon nicht zuließ: Er kannte bestimmt andere Möglichkeiten, um sie um den Verstand zu bringen. Es hatte wohl einfach keinen Zweck, ihm es weiterhin zu untersagen. Sie verspürte ohnehin ein wahnsinniges Kribbeln und nun war es kaum noch auszuhalten. Kurzentschlossen hob sie ihren Körper etwas an und näherte sich ihm so weit es ging. Dann ließ sie sich Zentimeter für Zentimeter auf ihn nieder. Als er in sie eingedrungen war, gab sie vor Erleichterung einen lauten Atemzug von sich. Weiterhin küssten sie sich innig, taten weiter erst einmal nichts. Vielleicht verging eine Minute oder auch zwei; sie wussten es nicht, denn sie hatten ihr Zeitgefühl verloren. Schließlich reichte es ihr nicht mehr aus. Sie wollte ihn viel mehr spüren. Sie begann mit kleinen, rhythmischen Bewegungen, was ihr einen Augenblick später aber auch nicht mehr ausreichte. Ihre Regungen wurden zunehmend unregelmäßiger. Es gefiel ihm, dass er nichts weiter machen brauchte. So konnte er sich voll und ganz darauf konzentrieren, sie noch leidenschaftlicher zu küssen, wenn das überhaupt möglich war. Zur selben Zeit wanderte seine Hand stetig ihren Rücken herunter, während er sich mit der anderen über ihre Brüste hermachte. Er umspielte und massierte sie geschickt mit den Fingern. Sie stöhnte lustvoll und änderte wiederum ihre Technik, womit sie auch ihm ein kurzes Stöhnen entlockte. Sie mochte es, dass er eher einer der stillen Genießer war. Selbst wenn sie alleine waren, war lautes Geschrei verdammt unangenehm. Dabei fühlte sie sich oft selbst nicht wohl. Aber mit ihm war es zum Glück ganz anders. Es war zwar bei weitem nicht so, dass man eine Nadel fallen hören konnte, doch dann hätte sie sich auch Gedanken gemacht. Ihre Lust hatte fast ihren Höhepunkt erreicht. Sie war so erregt, dass sie sich von seinen Lippen lösen musste. Sie kniff die Augen zu und legte ihr Kinn auf seine Schulter, die Arme auf seinem Rücken verschränkt. Nun konnte er sich nicht mehr zusammenreißen. Sein Atem wurde zunehmend lauter und intensiver. Sie bewegte sich ein letztes Mal etwas heftiger, bevor es langsamer, aber stärker wurde. Sie genoss die letzten Stöße und kam nur wenige Sekunden nach ihm. Erschöpft ließ sie sich weiterhin in dieser Position hängen. Ihr Kopf, ihr gesamter Körper war ihr viel zu schwer geworden, um sich auch nur einen Millimeter von ihm zu bewegen. Noch immer spürte sie ihn tief in sich und obwohl es totaler Blödsinn war, fühlte sie eine seltsame Verbundenheit zu ihm. Zufrieden vernahm sie sein lautes Atmen. "Jetzt ist es schon wieder passiert.", keuchte Juki leise. "Ja.", bestätigte Trunks flüsternd, "Und was meinst du? War's falsch?" "Allgemein gesehen vielleicht ein bisschen.", entgegnete sie, "Aber ich find nicht." "Gut, dann hast du wenigstens keinen Grund, mich wie zuletzt anzuschreien.", meinte er mit Ironie in der Stimme. "Hm. Das überleg ich mir noch.", sie lächelte, was er allerdings nicht sehen konnte, "Aber warum fällt mir momentan auch nicht ein. Vielleicht, weil du noch nicht viel eher mit mir geschlafen hast." "Eigentlich hatte ich das ja überhaupt nicht vor.", erwiderte er, "Doch jetzt ..." Sie horchte auf. Sein Einwurf hatte irgendetwas Eigensinniges. Es hörte sich an, als ob er ihr damit was Bestimmtes sagen wollte. "Sex mit dir hat irgendwie so etwas Einzigartiges. Du bist den Anderen in diesem Fall haushoch überlegen.", sagte sie kurzerhand. Er wusste, dass sie mit »die Anderen« ihre Ex-Lover meinte. "Wir sind aber auch wahnsinnig gut aufeinander abgestimmt, oder?", fragte Trunks, um von ihrem Kompliment abzulenken. Juki verstand im ersten Moment nicht, was er damit meinte. Sie hob ihren Kopf und sah ihn irritiert an. Dann lachte sie aber verhalten los und steckte ihn damit sogleich regelrecht an. Es war zwar nicht als Scherz gedacht gewesen, doch witzig war schon es auf seine eigene Art gewesen. Als sie sich wieder eingekriegt hatten, gab sie noch hinzu: "Ja, es ist so, als ob wir miteinander schon jahrelang Übung dadrin hätten." "Klingt komisch, aber da ist echt was dran.", sagte er belustigt, "Auf was für Ideen du manchmal kommst ..." Sie lächelte scheinheilig und dachte sich ihren Teil. "Ich glaub, ich werd dann mal ...", sie erhob sich langsam von seinem Schoß und ihn somit aus sich herausgleiten. Er hatte völlig vergessen, dass er sich gerade eben noch in ihr befunden hatte. Da es ihm urplötzlich mit einem Schlag so bewusst wurde, guckte er vorerst leicht verdutzt. Daraufhin grinste er allerdings über sich selber. Juki legte sich hin und deckte sich zu. Sie war wegen der heißen Nummer mit ihm völlig fertig. Sie atmete durch und auch ihr Herz schien allmählich wieder ihren gewohnten Rhythmus anzunehmen. Trunks schaltete das Licht aus und gesellte sich zu ihr. "Sag mal, durftest du das überhaupt?", fragte er sie neugierig. "Klar, da passiert so schnell nichts.", erklärte sie verdutzt, "Man ist zwar ziemlich eingeschränkt, aber da hilft ja alles nix." "Also, so schlimm war das doch eben gar nicht.", deutete er an. "Nein, war wirklich verdammt geil!", äußerte sie sich, "War zufälligerweise auch eine der wenigen Haltungen, in der ich's machen darf." "Gut zu wissen ...", dachte er so laut vor sich hin, dass sie es mitbekam. "Wir werden sehen ...", meinte sie dazu. Bedächtig schmiegte sie sich an ihm, um seine Wärme zu fühlen. Er legte indessen einen Arm um sie. Und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, schliefen sie einfach so ein ... - Ende Teil 17 - Lief ein bisschen anders ab, als in Teil 8 ... *g* Hier nun zum Refrain, den wohl nicht jeder kennt: It's in your eyes, I can tell what you thinking, my heart is sinking, too. It's no surprise; I've been watching you lately. I want to make it with you ... Ziemlich aussagekräftig, oder? *ggg* Also denn ... bis zum nächsten Mal! Kapitel 18: Liebe?!? Nein doch nicht! ------------------------------------- I'll be back! (Ich weiß, von Arnie geklaut ^^) Nachdem ich das letzte Mal die lieben Animexxler mit dem Inhalt ausgetrickst hab und sie den Teil hatsächlich auch für Minderjährige zugängig gemacht haben, kommt heute mal wieder ein "harmloser" Chapter. Wie auch immer. Grüße natürlich wie immer an Chrissy (Wann kommt dein nächstes Kapitel???), SweetChichi (GT auf polnisch?) und an san_suter (Ich sag's gerne noch mal: VIEL GLÜCK beim FF-Wettbewerb! ;-)). Ihr drei seid einfach die besten! *auf Schleimspur ausrutsch* *verlegen grins* *sich aufraff und in die nächste Ecke verzieh* TEIL 18: LIEBE?!? NEIN, DOCH NICHT! Am nächsten Morgen wachte Trunks durch die Sonne, die erbarmungslos in sein Zimmer schien, langsam auf. Verschlafen blickte er umher. Der Platz neben ihm war leer. Sofort schossen ihm die unmöglichsten Gedanken durch den Kopf. Die Hauptfrage war aber, wo Juki geblieben war. Nach der letzten Nacht schien alles so harmonisch zwischen ihnen zu sein. Und nun war sie doch etwa wieder abgehauen? War ihr eigenes Leben ihr auf einmal so wenig wert? "Mist!", dachte er fluchend vor sich hin. Was zum Teufel hatte er diesmal falsch gemacht? Er überlegte hin und her, kam aber auf kein logisches Ergebnis. Sie hatte schließlich selbst zugegeben, dass sie es auch gewollt hatte. Oder hatte sie ihm etwas vorgemacht? Nein, so gut konnten selbst Frauen nicht schauspielern. Juki hatte ja bereits einiges gebracht, doch in dem Punkt war es sogar für sie unmöglich. Was hatte sie denn schon davon? War die Nacht mit ihm Taktik gewesen? Ging das bei den sexuellen Spannungen, die zwischen ihnen geherrscht hatten, überhaupt? Alles Fragen über Fragen, genauso wie damals. Er bereute es fast, dass er sich ein zweites Mal auf sie eingelassen hatte. Ein kurzes Knarren der aufgehenden Tür holte ihn wieder in die Realität zurück. "Was guckst du so? Hab ich was angestellt?", fragte Juki verwirrt. Trunks schüttelte den Kopf. "Nein.", antwortete er, "Außer das ... Du erinnerst dich bestimmt dran." "Ja, aber glaub nicht, dass du das jetzt immer so mit mir machen kannst.", stellte sie klar, "Das war nur eine Ausnahme!" "Schon gut. Ich erwarte ja auch nichts.", meinte er gelassen. Er war sich beinahe sicher, dass sie bei Bedarf trotz alledem nicht lange zögern würde. Dagegen hatte er absolut nichts einzuwenden. Aufhalten würde er sie jedenfalls nicht, falls die Lust sie doch noch mal überkommen sollte. Trunks behielt sich allerdings vor, das eben Gedachte auszusprechen, was seine guten Gründe hatte. Zugeben würde sie das ohnehin nicht. "Ist auch besser so!", sagte Juki von sich selbst überzeugt. Insgeheim wusste sie, dass sie sich daran nicht ewig halten konnte, denn der Sex mit ihm war einfach zu gut. Da war einfach das Problem, dass sie sich nicht liebten; sonst wäre es ihr scheißegal gewesen. Es war das Prinzip, dass sie keine Affäre mehr wollte. Davon hatte sie nämlich mehr als genug gehabt. Sex ohne Verpflichtungen war vielleicht mal eine Abwechslung, aber in diesem Punkt hatte sie schlicht und weg ihre Ausfahrt verpasst. Schließlich war sie ja wegen einem One-night-stand schwanger geworden. Rumjammern brachte ihr ihre Unabhängigkeit und Freiheit nun auch nicht mehr zurück. Aber irgendwie vermisste sie es auch nicht. Ihr gefiel der Gedanke, auf ihn angewiesen zu sein. Zweiundzwanzig Jahre allein sein war meistens mehr, als ein normaler Mensch ertragen konnte. Die Zeit hatte sie nun zum Glück erst einmal hinter sich. Im Moment war es für sie noch ein besonderer Ausnahmezustand, mit ihm zusammen zu leben. Wer weiß, wie lange es gut gehen würde. Juki schüttelte heftig den Kopf. An so einen Kram wollte sie vorerst gar nicht denken. Das Zusammenleben konnte ja nicht gut gehen; zumindest nicht, ohne wieder mit ihm zu schlafen. Und das war keine Einbildung. Das wusste sie einfach, denn es war zu offensichtlich. Und er wusste es natürlich auch, das hatte sie sofort erkannt. Sie tat einfach so, als würde sie es ignorieren, was selbstverständlich nicht stimmte. Es interessierte sie brennend. Solange sie allerdings nicht wusste, was er sich von dieser Sache erhoffte, ließ sie lieber die Finger von ihm, auch wenn es schwer fiel. "Was ist denn?", war Trunks Reaktion darauf, "Woran hast du denn grad gedacht?", setzte er hinterhältig und in der Hoffnung nach, etwas Bestimmtes herauszukriegen. "Das werd ich DIR auch gerade verraten!", sagte sie mit Nachdruck. "Schön, dann lass es eben sein!", erwiderte er ruhig, "War bestimmt was ganz Sexistisches." Er grinste sie verschlagen an. Missmutig verschränkte sie die Arme. "Das würde dir wohl gerade in den Kram passen! Davon darfst du nur träumen ..." "Du gibst es also zu?", begann er leicht verführerisch. "Nettes kleines Ratespiel, das du da versuchst.", sagte sie unbeeindruckt, "Ich sag's dir trotzdem nicht!" "Tja, dann eben nicht!", er tat beleidigt. "Während du schmollst, hol ich mal lieber meine Sachen.", meinte sie unberührt. "Was denn für Sachen? Und woher?", fragte er entgeistert. "Na, meine Klamotten. Und zwar von da, wo ich bis gestern noch gewohnt hab.", gab sie als Erklärung ab, "Bulmas Kram passt mir ja schon allgemein nicht. Und jetzt schon gar nicht mehr! Wird ihr sowieso nicht gefallen, wenn ich ihre Klamotten anziehe." Juki wandte sich zum Gehen. "Wart mal! Ich komm mit!", warf Trunks ein und setzte grinsend nach, "Du darfst schließlich nicht schwer heben." "Von mir aus ... Zieh dich vorher aber mal an. Es sei denn, du hast 'ne exhibitionistische Neigung. Dann brauchst du's natürlich nicht." Lachend verließ sie den Raum. Er kratzte sich am Kopf. Was sollte bloß die letzte Bemerkung? Garantiert wieder einmal einer ihrer Witze, die auf Kosten anderer liefen. Aber so war sie eben: Frech, doch auf andere Weise auch charmant. Schnell kramte er sich was aus dem Schrank hervor, zog sie an und rannte sie Treppe hinunter und direkt ins Wohnzimmer. Juki hockte hoch entspannt auf der Couch. Sie trug ihre Jeans vom Vortag, da sie anscheinend wieder getrocknet war. "Na, Trunks-kun! Junbi no dekita?", fragte sie mit wahnsinnig guter Laune. "Du sprichst Japanisch?!", meinte er erstaunt. "Nur ein paar Sätze. Ich steig durch die Grammatik nämlich überhaupt nicht durch.", erklärte sie lächelnd. "Ganz schön vielseitig ...", dachte er so in sich hinein. "Und? Bereit zum Abflug?", erkundigte sie sich. "Ja, Juki-chan! Itsu mo.", entgegnete er vorwitzig. "Gibt es eigentlich irgendwas, was du nicht kannst?", sie sah ihn beeindruckt an. "Einiges. Kochen zum Beispiel.", sagte er knapp. "Wir sind uns ähnlicher, als ich gedacht hab.", Juki nickte, "Ich lass immer alles anbrennen und überkochen. Die Zeiten, in denen du dich von Mutti bekochen lassen hast, sind hiermit ein für alle mal vorbei.", verkündete sie selbstbewusst. "Das weißt du doch jetzt noch nicht!", widersprach ihr Trunks, "Vielleicht kommt sie ja bald wieder angekrochen." "Unwahrscheinlich nachdem du sie so behandelt hast. Ich find 's inzwischen gar nicht mehr so abwegig, wenn sie sich für meinen Vater entscheidet.", nahm sie an, "Es gab schon öfters Fälle, dass sich Leute aus Liebe gegen ihre gesamte Familie gestellt haben." "Ist doch alles Blödsinn! Du liest zu viele Romane.", behauptete er felsenfest. "Das ist kein Quatsch.", verteidigte sie ihre Aussage, "Was hast du denn bitteschön viel anders gemacht?" "Ich stell mich nicht gegen sie, weil ich dich liebe oder so. Sondern weil ich versprochen hab, dich zu retten. Mit Liebe hat das nichts zu tun.", legte er fest. "Schön, mir soll's recht sein. Ich liebe dich schließlich auch nicht.", lässig, aber abweisend schlug sie ihre Beine übereinander, "Reicht ja schon, dass ich ein Baby von dir kriege. Da muss ich ja auch nicht zusätzlich noch in dich verliebt sein!" Trunks schüttelte bloß den Kopf. Einerseits behauptete Juki, sie würde ihn nicht lieben, andererseits war sie nun aber genau deswegen eingeschnappt. Eventuell spielten ihre Hormone auch nur verrückt, was bei Schwangeren nicht ungewöhnlich war. Vorher waren ihre Stimmungsschwankungen schon nicht von schlechten Eltern gewesen, doch jetzt war es durch das Baby noch einen Tick schlimmer geworden. Doch so war sie eben. "Aber wer weiß? Vielleicht verlieb ich mich doch noch mal irgendwann in dich.", sagte er nach einer Pause um sie aufzuheitern. "Vergiss es! Ich verlang doch kein Wunder.", sie setzte sich wieder so hin wie zuvor, "Mir macht das nichts aus. Du bist für mich schließlich auch bloß so was wie ein guter Freund." Ihr Herz sackte allerdings eine Etage tiefer. So als ob es ihr bedeuten würde, dass sie nicht ganz die Wahrheit sagte. Juki hingegen sah darüber hinweg, denn auf ihr Herz hatte sie noch nie gehört. Seit einiger Zeit schien es fast ein Eigenleben zu führen, weil sie oft ein nie gekanntes Gefühl verspürte. Sie schob das alles auf die Schwangerschaft, denn woran sollte es denn sonst liegen? Auf jeden Fall mochte sie diese Empfindung nicht, denn sie brachte sie öfters durcheinander und völlig aus dem Konzept. Am liebsten hätte Juki sie auf den letzten Planeten verbannt, wenn das gegangen wäre. Aber dieses blöde Gefühl konnte sie beim besten Willen nicht ausschalten. "Und ich dachte schon ...", setzte Trunks an, bevor er im richtigen Augenblick abbrach. Oberflächlich wollte er nicht, dass diese Sache zu eng wurde. Doch wie eng konnte es denn noch werden? Er hatte sie schließlich geschwängert und nun lebte sie sozusagen schon bei ihm. Ganz zu schweigen von der letzten Nacht, in der er mit ihr den besten Sex seit Ewigkeiten gehabt hatte. Es war sehr merkwürdig, dass da anscheinend nicht einmal ein Anflug Liebe mit im Spiel war. Vorstellen konnte er es sich auch nicht so recht, denn warum hätte sie sonst mit ihm geschlafen? Wenn es um Sex ging tickten Frauen ja bekanntlich anders als Männer. Die reine Lust konnte es bei Juki doch nicht gewesen sein, oder lag es etwa daran, dass sie schwanger war? Trunks begriff nicht, warum er sich diese Fragen überhaupt stellte. Es war letztendlich alles ihre Entscheidung gewesen. Was ging es ihn schon an, was sie tun und was sie lieber bleiben lassen sollte? "Denk nicht so viel nach, was das betrifft. Ist sowieso mein Ding, wen ich liebe und wen nicht.", meinte sie seelenruhig, "Wenn's dafür 'ne Liste geben würde, wäre ohnehin jeder Millimeter leer. So was Sinnloses wie Liebe brauch ich jedenfalls nicht." "Wenn das für dich so ein Fremdwort ist, wirst du bestimmt keine gute Mutter abgeben.", sagte er unbedacht. "Das ist ja wohl ganz was anderes!", warf Juki ein. "Nein, ist es nicht!", entgegnete Trunks stur, "Wenn du selbst nicht mal weißt, was das ist, wie willst du dann eine Beziehung zu dem Kind aufbauen? Es ist dir anscheinend nicht gut bekommen, unter Saiyajins aufzuwachsen." "Wie denn auch? Und darf ich dich dran erinnern, dass du auch einer bist?", zickte sie zurück. "Und ich dich daran, dass ich nur zur Hälfte einer bin?", sagte er eigensinnig, "Vollwertige Saiyajins haben ja noch ganz andere Ansichten als ich. Sieht man doch schon daran, wie viel du deinen alten Freunden wert bist. Die kennen so was wie Freunde gar nicht. Sonst würden die dich ja nicht umbringen wollen." "Verdammt noch mal, du hast ja Recht! Soll ich etwa heulen, weil die solche miesen Schweine sind?", sie war einem emotionalen Ausbruch nah, "Ich bin doch selber Schuld, dass die 's auf mich abgesehen haben. Wenn ich dich beseitigt hätte, wäre jetzt alles anders. Es ist ein echtes Hindernis, wenn man ein gesundes Gewissen hat. Aber ich hab ja gewusst, worauf ich mich einlasse. Und das weiß ich in deinem Fall auch." "Wie »in meinem Fall«?", hinterfragte er kurzerhand. "Na, dass ich auf deine Seite gewechselt bin. Überhaupt alles. Ich weiß immer, was ich tue und warum. Bis auf das eine Mal. Da hab ich erst an die Folgen gedacht, als sie schon da waren. Du siehst ja ...", Juki legte die Hand auf ihren Bauch, "Aber so übel, wie ich anfangs geglaubt hab, ist es gar nicht." Ihr Ton beruhigte sie wieder und sie strahlte plötzlich eine unglaubliche Zufriedenheit aus. "Vielleicht ist es manchmal doch nicht so schlecht, wenn man mal seinen Verstand ausschaltet.", setzte sie nach, "Oder hast du daran gedacht, dass das hinterher dabei herauskommt?" "Nein, nicht mal annähernd.", gab Trunks kleinlaut zu, "War wirklich dumm, anzunehmen, dass nichts weiter passiert." "Das kann bei jedem vorkommen, egal wie nachdenklich er ist. Du bist das beste Beispiel.", sagte sie lächelnd, "Stell dir mal vor, wie ich dich behandeln würde, wenn ich nicht schwanger geworden wäre." "Auf die Erfahrung verzichte ich, danke.", meinte er einen Moment später, "Es wär wahrscheinlich die Hölle auf Erden." "Und zwar, weil ich dich immer noch beschuldigen und nie wieder mit dir geschlafen hätte, oder?", auf letzteres spielte sie extra an, "Ab und zu hab aber sogar mal ich 'nen Geistesblitz. Das muss man mir lassen. Nur weil wir uns einmal nicht unter Kontrolle hatten, brauch ich dich ja nicht für den Rest meines Lebens verdammen." "Hättest du darauf nicht etwas früher kommen können?", fragte er an, "Das hätte einigen Ärger erspart." "Du müsstest mich doch inzwischen schon so gut kennen, um zu wissen, dass ich öfters nicht ganz dicht bin. So wie die meisten anderen Frauen auch.", sie lachte kurz über sich. "Stimmt. Ihr tickt hin und wieder wirklich nicht ganz richtig.", Trunks dachte dabei besonders an Kaori und ihren Hang, jeden ihrer weiblichen Reize einzusetzen, nur um ihn ins Bett zu kriegen. Wahrscheinlich war sie sogar so hemmungslos, dass sie nächstes Mal - das hoffentlich nicht so bald stattfand - sie glatt nackt, bloß mit einem winzigen Feigenblatt an ihrer womöglich glattrasiertesten Stelle bedeckt, aufkreuzen würde. Bringen würde es Kaori nichts, da er Juki um Milliarden Lichtjahre vorzog, selbst wenn diese die unerotischten Klamotten der Welt tragen würde. Mist, er dachte schon wieder an Sex mit Juki. Was hatte sie denn schon, was andere Mädchen nicht hatten? Dass schwangere Frauen angeblich eine besondere Ausstrahlung hatten, davon hatte er bereits gehört. Doch vor vier Wochen war er noch kein bisschen scharf auf sie gewesen. Jetzt kam es ihm extrem, ja fast krankhaft, vor. Nie zuvor hatte er so etwas verspürt. Lag das etwa an der vergangenen Nacht? Das allein konnte es nicht sein. Jedes noch so sexy Model hätte er wegen ihr links liegen gelassen. Diese Gedanken kamen ihm beinahe unanständig vor. Bulma hätte ihn glatt für übergeschnappt erklärt, was sie seit dem vorigen Abend aber ohnehin tat. Er wollte diese Überlegung so schnell wie möglich loswerden. Aber wie sollte er sich nur ablenken? Und wie sollte er sich monatelang beherrschen, wenn es ihm nach den wenigen Stunden der Zweisamkeit schon so schwer fiel? Es gab also wirklich Momente im Leben, in denen es nicht leicht war, ein Mann zu sein. Schon gar nicht, wenn es um Sex ging. Früher hatte es ihn nicht sonderlich interessiert, denn er war bis heute noch nie so darauf aus gewesen, mit einer Frau zu schlafen. Oder machte es einfach bloß die »Gelegenheit«?" Urplötzlich sprang Juki auf, was Trunks weitere Grübeleien ersparte. "Ich würd sagen, dass wir losfliegen, bevor es nachher wieder so heiß wird." Er lächelte matt über ihre Bemerkung. Im schlimmsten oder sogar besten Fall würde es später wirklich heiß werden, was allerdings weniger mit dem Wetter zu tun hatte. Zumindest würde er versuchen, sich zu beherrschen. Das hieß, wenn sie es auch tat. "Gibt's noch was?", fragte sie nach. Er schüttelte nur den Kopf, öffnete die Tür und trat ins Freie ... - Ende Teil 18 - Das Ende ist zwar 'n bisschen unspektakulär, aber na ja. Wird noch mal irgendwann wieder interessanter. Also, bis denne! Kapitel 19: Anspielungen und anderes ------------------------------------ Hab´s jetzt endlich doch mal wieder geschafft, einen neuen Teil hochzuladen. Unser lieber Trojaner wollte mich einfach partout nicht ins Internet lassen. Da ich ihm aber gerade ein Schlafmittel unter seine Daten gemischt habe, gibt er nun wohl eine Weile Ruhe. ^^° Wie auch immer. Wie ihr bestimmt gemerkt habt, hab ich diese FF umbenannt, da ich mit dem vorigen Titel einfach nicht zufrieden war. Der Jetzige gefällt mir wesentlich besser. Auf den Titel "Prototype" bin ich durch einen Song gekommen. (Und der ist diesmal nicht, wie Ina vielleicht vermuten wird, von Kylie Minogue.) Der Song ist von Outkast und dem Doppelalbum "Speakerboxxx - The love below" (und wehe Ina meckert wieder ... ;-)). Die Textzeilen: "I´ll hope that you´re the one, if not, you are the prototype ..." haben mich einfach angesprochen. Der zweite Titel "Risô-teki na e" bedeutet nichts anderes, nur eben auf japanisch. Ich fand das irgendwie gut ... *g* Genug der Erklärungen. Bevor ich loslege grüße ch natürlich noch meine liebe Chrissy (Ich will euch wirklich nicht auf´s Kreuz legen, zumindest nicht, was Juki und Trunks betrifft. ^^°), san_suter und nicht zu vergessen SweetChichi! TEIL 19: ANSPIELUNGEN UND ANDERES Juki streckte sich einmal ganz aus und atmete tief durch. So früh am Morgen war die Luft wirklich noch erfrischend, was man in zwei Stunden weiß Dende nicht mehr behaupten konnte. Kurzerhand erhob sie sich zwei Meter von der Erde. "Willst du Wurzeln schlagen?", fragte sie schließlich, als sie zu Trunks herunter blickte, der sich kein Stück von der Stelle bewegt hatte. "Nee, geht doch, biologisch gesehen, gar nicht.", er flog etwas voraus und sie folgte ihm. "Ja, ja, die Biologie ... Dafür funktionieren andere Sachen, die manchmal nicht so brauchbar sind ...", meinte sie andeutend, "Aber das mit den Wurzeln ist doch nur so 'ne Redensart." "Weiß ich doch.", verteidigte er sich, "Wo hast du denn überhaupt gewohnt?", orientierungslos blieb er stehen. "Folg mir doch einfach!", sagte sie lächelnd und beschleunigte dann etwas ihren Flug. Nach zehn Minuten wurde sie allerdings wieder allmählich langsamer. Letztendlich stoppte sie ganz. "Was ist? Nach den paar Metern schon kaputt?", auch er hielt an. "Ach, ich weiß nicht. Fliegen ist in letzter Zeit immer so anstrengend.", gab Juki zurück. "In dem Tempo sind wir jedenfalls morgen noch nicht da.", Trunks übertrieb ein bisschen, "Komm, ich trag dich. Dann geht's schneller." "Nettes Angebot.", erwiderte sie daraufhin, "Von mir aus. Lass mich aber nicht fallen." "Und wenn doch, ist's ja auch nicht so schlimm.", entgegnete er mit Ironie, "Du kannst ja fliegen." "Trotzdem.", fing sie wieder an, "Ich lass mich ja gern mal fallen, aber nicht in diesem Sinne." "Machst du diese anzüglichen Bemerkungen eigentlich mit Absicht?", wollte er daraufhin wissen. "Ich muss dich doch etwas austesten ...", sie grinste schelmisch, "Aber ich hab wirklich große Angst davor, zu fallen. Schon seit meiner Kindheit." "Warum das denn? Ist doch Schwachsinn.", äußerte er sich. "Ja, ich weiß. Ich bin, als ich zehn war, mal vom Dach gefallen. Fliegen konnte ich da schon länger, doch in der Situation hat's einfach nicht geklappt. Vielleicht durch den Schock oder so.", erzählte sie, "Die Folge war 'ne Woche Krankenhaus. Du kannst dir ja vorstellen, dass mich meine Eltern nich mal besucht haben. Eigentlich war mir das auch egal. So hatte ich wenigstens meine Ruhe." "Schlimm genug.", Trunks schüttelte den Kopf. Dann hob er Juki unter ihren Knien und ihrem Rücken hoch. Sie schlang ihren rechten Arm um seinen Oberkörper, um sich festzuhalten. "Du bist ganz schön schwer, für 'ne Frau.", meinte er anschließend, nachdem er losgeflogen war. "Ich bin ja auch schwanger.", betonte sie, "Und ansonsten zum Glück auch nicht so 'n Hungerhaken wie Kaori. Bei ihr hat sich doch ihr ganzes Körperfett in ihren Brüsten gesammelt." Trunks lachte auf ihre Bemerkung hin. "Du hast Recht.", stimmte er ihr zu. "Lieber ein bisschen zuviel auf den Rippen als zuwenig.", meinte Juki selbstbewusst. "Ich finde nicht, dass du vorher zu dick warst. Du bist genau richtig.", sagte er. "Wie lieb von dir. Das hat noch keiner zu mir gesagt.", erwiderte sie geschmeichelt, "Ich wollte ja immer etwas mehr Oberweite haben, aber das hat sich jetzt ja erledigt. Eine Schwangerschaft ist manchmal echt praktisch." "Dann darfst du dich wohl doch bei mir bedanken ...", entgegnete er leicht grinsend. "Findest du nicht, dass ich das nicht mit der letzten Nacht getan hab?", meinte sie spaßeshalber. Darauf gab Trunks ihr aber keine Antwort, obwohl er zugeben musste, dass ihm diese Art von »Dank« wirklich gefallen hatte. Sogar mehr als das. »Gefallen« war fast maßlos untertrieben. Juki machte es ihm mit dem »zusammenreißen« aber auch echt nicht leicht. Sie sprach, wenn auch indirekt, die meiste Zeit nur von Sex. Da brachte jede gedankliche Ablenkung nichts. Sie genoss jedenfalls die Brise, die ihr durch die Haare wehte, ohne selber fliegen zu müssen. Nie hätte sie gedacht, dass es Schwangere manchmal so einfach hatten. Die Vorteile überwiegten die Nachteile wirklich um Längen. Da war ihre Übelkeit zu Anfang gleich komplett vergessen. Irgendwie fand sie es recht lustig, was er so alles für sie tat. Zum Ausgleich hatte er sich schließlich auch etwas herausgenommen, war allerdings nicht nur für ihn schön gewesen war. Nun dachte sie schon wieder daran. Diese gelegentliche Lust auf Sex war fast unheimlich. Doch da musste sie durch. Egal, ob sie es wollte oder nicht. Juki ließ ihren Blick in der Tiefe schweifen. Zu sehen waren meistens karge Landschaften, hier und da ein paar wenige, vereinzelte Dörfer und an anderen Stellen wiederum die einstige Zerstörungswut der Cyborgs. Ansonsten war es im Großen und Ganzen sehr idyllisch. So beschaulich war es auf ihrem Heimatplaneten lange nicht. Also waren die Geschichten der alten Leute, die sie als Kind über die Erde gehört hatte, wahr, so unglaublich sie auch geklungen hatten. Ohnehin gab es bloß sehr wenige Bewohner auf Gendai, die wussten, dass sie eigentlich von der Erde stammten. Und alle, die das behaupteten, wurden nicht für voll genommen. Wahrscheinlich würde Trunks das auch nicht, wenn sie ihm erzählen würde, dass sie "nur" ein Mensch war. Für ihn war sie bestimmt irgendeine Außerirdische. Aber wie wollte er sich dann erklären, dass sie von ihm schwanger war? Es war genetisch überhaupt nicht möglich, wenn sie etwas anderes als ein Mensch oder Saiyajin gewesen wäre. Solche Lappalien waren aber bloß Gedanken-Verschwendung. War es ihm nicht ohnehin gleichgültig, ob sie nun ein Mensch, ein Saiyajin oder sonst was war? Gemütlich schloss sie die Augen und schmiegte sich leicht an ihn. Seine Nähe war echt etwas Besonderes. Das empfand sie zumindest so. "Hey, du wirst doch nicht etwa einschlafen?", Trunks riss sie aus ihren Überlegungen. Juki sah ihn an. "Nein, so schnell werd ich nich müde.", sagte sie. "Wie weit ist es eigentlich noch?", fragte er nach. "Wenn du 'n Zahn zulegst, vielleicht noch zehn Minuten.", gab sie als Antwort. Kurzerhand verwandelte er sich in einen Super-Saiyajin. "Krass. Ich wusste, dass du das kannst.", meinte Juki anerkennend, "Sieht ja echt geil aus." "Soll das heißen, das du auf Blondies stehst?", erwiderte Trunks daraufhin, "Oder hast du noch nie einen Super-Saiyajin gesehen?" "Klar hab ich schon mal einen gesehen!", verbesserte sie ihn sofort, "Und ich steh definitiv nicht auf blonde Typen. Sieht aber wirklich interessant aus. Willst du nicht jetzt mal 'ne Runde mit mir kämpfen?" "Das darfst du doch gar nicht.", entgegnete er gelassen, "Ich will zumindest nicht dafür verantwortlich sein, wenn du dabei das Kind verlierst. Das ist ja Mord!" "Du hast wirklich ein reines Gewissen.", sagte sie lächelnd, "Ich will dir sowieso nicht raten, mir eine zu verpassen. Denn wenn das Baby deinetwegen draufgeht, bekommst du's richtig mit mir zu tun!" "Wie »richtig mit dir zu tun«? Noch etwas privateres als Sex?", fragte er anspielend. "Ihr Kerle denkt echt immer nur an Sex!", stellte sie fest, obwohl sie im Moment auch nicht besser war, "Aber du wirst ja wohl kaum deine eigene Tochter umbringen. Auch wenn sie noch nicht geboren ist." "Ich würde dir nicht mal eine runterhauen, wenn du von wer-weiß-wem schwanger wärst.", versicherte er ihr. "Dann hättest du zwar 'n paar Sorgen weniger, aber na ja.", sie zuckte mit den Schultern. Sie warf ihren Blick zur Erde. "Wart mal! Du bist schon fast zu weit!", sagte sie, "Es ist da unten im Wald!" Trunks kehrte sofort um, landete auf einer kleinen Lichtung und nahm seinen Normal-Zustand wieder an. Juki war erleichtert, festen Boden unter den Füßen zu haben. Ihr war nie wohl bei der Sache, wenn sie nicht selber flog. "In so 'ner Gegend wohnst du?", fragte er verständnislos, "Hier ist ja nichts los." "Ich hab eben lieber meine Ruhe.", antwortete sie kühl, "Und der »Ausgänger« in Person bist du ja auch nicht gerade. Ich wette, ich bin die Einzige, die innerhalb des letzten Jahres mit dir geschlafen hat." "Na und? Ich hab eben keinen Bock drauf, ständig mit 'ner anderen rumzumachen.", entgegnete er in einem Ton, der so gar nicht zu ihm passte. "Soll ich mich jetzt etwa geehrt fühlen?", gab sie sarkastisch zurück, "Außerdem hörst du dich wie ein pubertierender Teenie an, der gerade zum ersten Mal ... ach, was soll's. Zumindest redest du sonst nicht so." "Ich rede, wie ich will.", erwiderte er trotzig. "Siehst du? Schon wieder!", warf sie sogleich ein, "Du klingst wie ein Teenie, der sich nichts sagen lässt." "Von dir lass ich mir ohnehin nichts sagen.", sagte Trunks gelassen. "Das glaubst du jetzt noch!", meinte Juki lächelnd, "Aber glaub mir, wir Frauen wissen, wie wir das bekommen, was wir wollen." "Womit willst du mich denn bitte bestechen?", fragte er ungläubig. "Ich weiß nicht. Gibt viele Möglichkeiten.", antwortete sie, "Indem ich dich ignoriere zum Beispiel. Oder Essen. Oder Sex ...", zählte sie auf, "Mit gutem Sex bringt man jeden Kerl dazu, zu tun was man will." "Das wüsste ich.", er lachte trocken. "Glaubst du. Aber Einbildung ist ja auch 'ne Bildung.", konterte sie, "So berechnend wie manch andere Weiber bin ich aber lange nicht. Es gibt Typen, die würden für Sex mit so einer 'nen Mord begehen ... So extrem bin ich wirklich nicht." "Du liest eindeutig zu viele Romane!", wiederholte er seine Aussage von gestern. "Nein, so was les ich überhaupt nicht!", verbesserte sie ihn, "Aber viele Kerle sind so einfach zu durchschauen ..." "Soll das eine Anspielung auf mich sein?", entgegnete er verstimmt. "Schön wär's. Aus dir wird man nie so recht schlau.", meinte sie bloß, "Du bist so wie eine Sonnenbrille mit gespiegelten Gläsern. Du kannst zwar selber hindurch sehen, aber alle anderen Außenstehenden nicht hinein." Auf die Bemerkung schwieg er erst einmal einige Sekunden. Ein simpler, aber dennoch interessanter Vergleich, den sie da angestellt hatte. "Du vergleichst mich also mit einem Gegenstand!?!", sagte er anschließend. "Womit auch sonst?", stellte sie als Gegenfrage, "Du bist ganz anders als die Leute, die ich so kenne ... Wir sind gleich da!", bemerkte sie plötzlich. Sie gingen einen Schotterweg entlang, der auf einen Bach zuführte. Daneben stand ein kleines weißes Haus. Juki rannte zur Tür und öffnete sie. Trunks folgte ihr und sah sich erst einmal eine Weile um. Das Haus war mit ganzen vier Räumen so winzig, dass man es eher als Hütte bezeichnen konnte. Gesamt gesehen war es auch recht ordentlich, wenn man mal von einer Ecke in ihrem Schlafzimmer absah, wo alles durcheinander lag. Am besten kam noch die Küche weg, die allerdings ohnehin aussah, als wäre sie seit Monaten nicht benutzt worden. Insgesamt schien Juki nicht viel zu besitzen. Sie hatte noch nicht einmal Geld für ein Bett ausgegeben, denn sie schlief auf einer Matratze. "Guck nicht so. Der meiste Kram von mir ist immer noch auf Gendai. Das Zeug seh ich sowieso nie wieder ...", sie seufzte bei dem Gedanken daran, denn alle Sachen, die ihr lieb und teuer waren, hatte sie nicht zur Erde mitgenommen. "Das ist es nicht.", antwortete er, "Kein Wunder, dass du so gerne in meinem Bett schläfst.", er deutete flüchtig auf die Matratze. "Ich bin ein bisschen geizig, wenn's um so was geht.", erklärte sie, "Ich bin ja damals davon ausgegangen, dass ich dich mal eben so erledige. Da hatte ich echt keinen Bock, mich häuslich einzurichten." "Ich finds eher komisch, dass du so was wie 'n Haus überhaupt besitzt.", meinte er dazu nur, "Also schnapp dir deine Sachen und lass uns wieder verschwinden." "Warum so eilig? Oder gefällt 's dir etwa nicht?", hinterfragte Juki. "Doch, ganz nett.", verbesserte sich Trunks flüchtig, "Aber nach meinem Geschmack zu wenig Platz." "Kann ja nich jeder in so 'nem großen Haus wie du wohnen.", sagte sie ignorant, da seine Meinung sie herzlich kaum interessierte, "Ich muss mich sowieso noch bei der Besitzerin abmelden." "Besitzerin?" "Ja, dieses Haus gehört einer älteren Frau, für die ich mal gearbeitet hab. Die wohnt gleich hier um die Ecke.", gab sie als Erklärung ab. "Das hört sich für deine Verhältnisse echt komisch an.", meinte er daraufhin, "Ich hätt ja nie erwartet, dass du dir 'n das hier mieten würdest. Das klingt für dich zu normal." "Gibt zu, dass du 'n ganzes Buch darüber schreiben könntest, was an mir merkwürdig ist.", sie lachte kurz und kramte aus einem Schrank eine Reisetasche hervor. Dann sammelte sie ihre Klamotten und den Rest ihrer Habseligkeiten zusammen und stopfte alles hinein. Das Wenige, das nicht reinpasste, packte sie in eine Umhängetasche. Innerhalb von fünf Minuten sah es in den Räumen ganz anders aus. Jetzt, da nichts mehr rum stand oder lag, machte es einen verlassenen Eindruck. "So, noch kannst du's dir überlegen, ob ich nicht doch lieber hier bleiben soll.", sagte sie in fast bedrohlichem Ton, "Du weißt, dass du mich, wenn ich erstmal bei dir wohne, so schnell nicht wieder loswirst?!" "Ja, das nehm ich in Kauf. Zumindest wird's dann nicht langweilig.", entgegnete er unbeteiligt. "Ich bin also so eine Art Zeitvertreib für dich!?", sie drückte ihm eilig die Reisetasche in die Hand, warf noch einen letzten Blick auf das Wohnzimmer und verließ dann endgültig mit Trunks das Haus. Schließlich zog sie aus ihrer Hosentasche einen Schlüssel und schloss die Tür ab. "Willst du hier warten?", fragte Juki, "Ich muss ihr den Schlüssel nämlich noch vorbei bringen." "Nee. Umso schneller sind wir wieder zurück.", das nahm er zumindest an, da er nicht wusste, dass die ältere Dame einem das Ohr abkauen konnte. "Du weißt ja gar nicht, worauf du dich da einlässt ...", dachte Juki leise vor sich hin. Sie betrat erneut den Waldpfad, ging diesmal aber in die andere Richtung. Nach einer Viertelstunde eisigen Schweigens unterbrach Trunks die Stille. "Ich dachte, es ist gleich um die Ecke!", warf er ungeduldig ein. "Ist es ja auch. Und hör auf zu jammern wie 'n kleiner Bengel! Aus dem Alter bist du ja wohl eindeutig raus.", sagte sie fast befehlerisch. "Dein Mutterkomplex geht wohl schon mit dir durch!", stichelte er zurück. "Bevor ich ein Baby erziehe, muss ich vorher anscheinend dich noch richtig erziehen!", gab sie Kontra, "Aber dazu ist es wohl schon zu spät." Trunks stellte einfach auf Durchzug. Er hatte beschlossen, jede weitere Bemerkung von ihr zu ignorieren, was sich hinterher als großer Erfolg herausstellte. Zumindest solange, bis ein graues Bauernhaus in Sichtweite kam ... - Ende Teil 19 - War zwar nicht so spannend, aber die Anspielungen fand ich irgendwie lustig. Ich bin immer so gerne zweideutig ... *ggg* Freu mich wie immer auf Kommentare sämtlicher Art (außer beleidigende). Ja ne! Kapitel 20: Trunks, Juki und die kleine Muse -------------------------------------------- Hallo ihr alle! Sorry, dass es so lange gedauert hat, bis ich das nächste Käppi hochlade. Aber mein i-net zu Hause hat mich total im Stich gelassen. Und letztendlich haben es meine Eltern abgemeldet ... -.-° Erst einmal will ich alle Grüßen, die mich kennen. Ganz besonders meine allerliebste Chrissy (Puddingbrummsel (Bei der Leck mich am ... Partei mach ich gerne mit! *g*)), auch wenn ich es nicht gutheiße, dass du Blair Witch Project gelöscht hast. (PS: Wenn du noch Teile hast, die ich noch nicht kenne, schick mir doch bitte ´ne Mail.) Und dann natürlich noch meine liebe san_suter, die mich nicht vergessen hat, obwohl ich sooooooo lange nicht on war. Weiterhin grüß ich noch Marli, Inika-sensei, Sweet Chichi, Kampfhund, Piratendiebin Nami und wen ich sonst noch so alles vergessen habe. Nun aber genug Palavert. Teil 20: Trunks, Juki und die kleine Muse "Da sind wir.", sagte Juki erleichtert, "Und wehe, ich hör noch einen Ton darüber, dass es zu lange gedauert hat ..." "Ach ja? Was willst du denn schon großartig dagegen tun?", fragte Trunks herabschätzend. "Ich werd der guten Klio sonst 'ne nette, kleine Geschichte über dich erzählen.", drohte sie an, "Ich kann ja einfach mal behaupten, dass du dich ganz fies an mir vergriffen hast, um es mal harmlos auszudrücken. So was wird sie jedenfalls nicht so gern hören ..." "Das wagst du nicht!", erwiderte er empört, "Außerdem stimmt 's auch nicht." "Ja, und? Das weiß sie doch nicht.", sie grinste, "Also halt die Klappe und ich schweig dar­über, wie es hierzu gekommen ist." Sie blickte kurz hinunter auf ihren Bauch. "Ein Wunder, dass du's der bis jetzt noch nicht erzählt hast.", war seine Bemerkung darauf. "Was ich ja ganz leicht ändern kann ...", deutete sie hingegen wieder, "Ich kann gerne alles ausplaudern. Was du so drauf hast, wie lange du brauchst bis ... um nur ein paar Beispiele zu nennen." "Wen interessiert das außer dir denn bitte?", entgegnete er unberührt. "Vielleicht ... Kaori!? Oder alle anderen Frauen, die sonst noch so scharf auf dich sind.", vermu­tete Juki, "Mich natürlich ausgeschlossen. Ich weiß es ja schon." "Schön für dich.", meinte Trunks ignorierend. Sie missachtete seinen Kommentar ebenfalls, denn sie wusste ohnehin nicht, was sie davon hatte. Bis zum gestrigen Abend jedenfalls nichts. Sie konnte ohnehin nur ahnen, wohin das alles noch führen sollte. Die Beiden gingen um das Haus herum. Im Garten saß auf einer Liege eine etwas molligere Frau, etwa in Bulmas Alter. Sie trug ein zerschlissenes Bauernkleid und strickte einen kleinen son­nengelben Pullover. Ganz in der Nähe spielten fünf Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren mit einem Ball. Die Frau sah auf. "Oh, Juki! Schön dich zu sehen!", sagte sie begeistert, "Wie geht's dir und dem Baby?" "Hi, Klio! Alles klar soweit. Und selbst?", gab diese freundlich zurück. "Die Kinder halten mich ganz schön auf Trab. Ansonsten kann ich mich aber nicht bekla­gen.", sie lächelte verhalten, was sie gleich zehn Jahre jünger aussehen ließ, "Setz dich doch." "Gut zu hören.", auch Juki setzte ein Lächeln auf, "Mach dir mal keine Umstände. Eigent­lich wollte ich dir auch nur den Schlüssel vorbei bringen." "Du bist hier doch immer willkommen.", erwiderte Klio daraufhin. Sie legte ihr Strickzeug beiseite. "Willst du etwa ausziehen?" "Jep. Und zwar zu ihm hier.", sie klopfte Trunks kurz auf die Schulter. "Ist das etwa der Vater des Kindes?", neugierig betrachtete die Frau ihn. "Leider Dendes. Das ist er!", antwortete Juki gespielt bereuend. An ihrem Unterton hörte er, dass sie es gar nicht so meinte. Also sagte er erst einmal nichts weiter dazu. "Leider?", Klio guckte leicht schief, "Seid ihr denn nicht zusammen?" "Er und mein Freund?!? Nie im Leben!", sie lachte, da sie es für einen Scherz hielt. "Das ist typisch die Jugend von heute.", die Frau schüttelte den Kopf, "Hättet ihr beide vor vierzig Jahren gelebt, wärt ihr schon längst verheiratet. Warum heiratet ihr nicht?" "Eine nette Idee.", meinte Juki, "Aber selbst wenn er mich das fragen würde, würde ich Nein sagen." "Das werde ich ohnehin nicht.", warf Trunks trotzig ein, "Darauf kannst du lange warten." Sie stieß ihm mit dem Ellenbogen hart in die Seite und ließ sich dann auf den nächstbesten Gartenstuhl fallen, da dieses Gespräch noch eine ganze Weile dauern konnte. "Und was ma­chen deine Enkel so?", fragte sie, um vom Thema abzulenken. "Kalliope fragt sehr oft nach dir.", entgegnete Klio bedächtig. Kaum hatte sie diesen Namen ausgesprochen, kam ein vierjähriges Mädchen, mit mittellangen, blondgelockten Haaren und meerblauem Sommerkleid aus der Hintertür des Hauses gerannt. Stürmisch stoppte sie bei Juki. "Juki, Juki, Juki! Endlich kommst du mich mal wieder besuchen!", rief sie außer sich vor Freude, "Ich dachte schon, du hast mich vergessen!" "Wie könnte ich dich vergessen?", meinte sie mit einem zufriedenen Lächeln. Ihr war ge­rade klar geworden, dass sie sich zu lange nicht hatte blicken lassen. Die großen braunen Augen des kleinen Mädchens funkelten. "Darf ich auf deinen Schoß?", fragte sie bittend, "Bevor du nachher wieder weg bist." "Natürlich.", Juki beugte sich so weit es ging nach vorne und hob Kalliope mit dem Gesicht zu ihr auf ihren Schoß. An den Seiten ihres Bauches machte sich ein kurzes, aber schmerzhaf­tes Ziehen breit. Sie kniff die Augen zusammen, bis es vorüber war. "Du sollst doch nicht heben!", ermahnte Trunks sie daraufhin. "Ja, ja.", Juki winkte ab, "Geht doch schon wieder. Was willst du eigentlich? Die paar Kilos machen mir doch nichts aus." Auch diese Bemerkung ignorierte er wieder. Sie gab ja sowieso nie zu, wenn sie eine Grenze erreicht hatte. Klio setzte für einen Moment ein gütiges Alt-Frau-Lächeln auf. Die Dame hatte schon so viel Erfahrung, dass man ihr kaum weiß machen konnte, dass zwischen den Beiden so gar nichts sein sollte. Kalliope blickte aufgeweckt Jukis gerundeten Bauch an. "Ist da das Baby drin?", fragte das Mädchen neugierig. Juki lächelte wiederum, nickte und sagte: "Ja, stimmt." "Toll!", begeistert legte die Kleine ihre Hand darauf, "Und das passt da wirklich rein?" "Natürlich. Es ist doch auch noch ganz klein.", erklärte sie, "Vielleicht ist es gerade mal drei­ßig Zentimeter groß." "Wie viel sind dreißig Zentimeter?", wissbegierig wippte Kalliope sich von einer Seite zur Anderen. Juki überlegte kurz und zeigte dann mit ihren Händen die ungefähre Größe. "So in etwa. Aber es wächst auch noch ein ganzes Stück." "Na, dann ist ja gut. Und wenn das Baby da ist, musst du mich unbedingt öfter besuchen kom­men.", sagte das Mädchen mit einer Stimme, der man nichts abschlagen konnte, "Dann hab ich endlich einen Spielkamerad. Meine Geschwister lassen mich ja alle nicht mitspielen, weil sie sagen, dass ich zu klein bin.", sie lachte vergnügt, "Aber dafür bin ich Papas Lieb­ling!" Juki wusste nur zu gut, dass es das jüngste Geschwisterteil immer am einfachsten hatte. Sie hatte das als Ältere von zwei Kindern oft genug in Form von allgemeiner Ignoranz zu spüren bekommen. Doch die Zeiten waren zum Glück vorbei. Bis auf Goa würde sie den Rest ihrer angeblichen Familie ohnehin nicht wieder sehen. Und da war sie froh drüber. Auf jede wei­tere Begegnung konnte sie sowieso verzichten. "Tja, es ist eben nicht leicht mit so vielen Schwestern.", sie überspielte gut gelaunt ihre Gedan­ken. Langsam wurde es Mittag. Klio hatte inzwischen ihre Stricksachen beiseite gelegt und war in die Küche gegangen, um Essen zu kochen. Sie hatte tunlichst darauf bestanden, dass Trunks und Juki noch so lange blieben. Und da man dieser alten Dame einfach nichts ableh­nen konnte, taten sie ihr den Gefallen. Juki kam das sehr gelegen, denn so konnte sie noch ein we­nig Zeit mit Kalliope verbringen. Sie mochte dieses kleine Mädchen unheimlich gerne. Fast so, als ob sie ihre eigene Tochter wäre. Das Kind war in der Zwischenzeit auf ihrem Schoß eingeschlafen. Juki beobachtete sie liebe­voll und legte ihre Arme um sie, damit sie bei Bedarf nicht herunterfiel. "Ist sie nicht niedlich?", fragte sie schließlich. Trunks, der die ganze Zeit zu den Zwei gestarrt und geschwiegen hatte, war überrascht, dass seine Meinung so plötzlich gefragt war. Er brauchte eine Zeit, um ihre Frage zu realisieren. Schließlich wollte er auch nichts Falsches sagen. "Ja, wirklich putzig, die Kleine.", gab er anschließend als Antwort. "Hoffentlich wird unsere später auch so lieb.", meinte sie daraufhin, "Aber das kann ich bei dem Vater wohl vergessen!" Juki setzte ein leichtes Grinsen auf. "Nee, bei der Mutter wird das nichts.", sagte Trunks zustimmend. "Also das werden wir ja noch sehen!", sie lächelte und blickte wieder auf Kalliope herab. Sie wusste ja nicht einmal, ob sie ihr Kind jemals in dem Alter erleben würde. Im Augenblick wollte sie aber an den bevorstehenden Kampf nicht einmal denken. Insgeheim hoffte sie, dass die Leute sie vergessen hatten, doch das war höchst unwahrscheinlich. Genauso undenkbar, als dass sie Trunks je besiegen würde, denn das würde gewiss niemals passieren. Selbst mit einem Arm war er ihr mehr als haushoch überlegen. Juki weigerte sich ohnehin gegen ihn zu kämpfen. Das war ja schließlich auch der Grund, warum es ihre alten "Freunde" auf sie abgese­hen hatten. Die restliche halbe Stunde, die bis zum Mittagessen verging, hing jeder seinen eigenen Gedan­ken nach. Schließlich kamen zwei etwa zehnjährige Zwillings-Mädchen mit Tellern und Besteck an, was sie wortlos auf dem Tisch abstellten und verteilten. Insgesamt deckten sie für ganze elf Personen auf. "Wie viele sind denn das?", fragte Trunks daraufhin verblüfft. "Wieso? Kalliope hat doch sieben Schwestern!", antwortete Juki nur "Das sind ja ganz schön viele.", meinte er kopfschüttelnd. "Ja. Noch drei mehr und sie können 'ne Fußballmannschaft gründen.", sie grinste erneut. "Du und dein Humor ...", erwiderte er bloß, "Mir wär das ja zu anstrengend." "Muss doch jeder selber wissen.", sagte Juki, "Du als Einzelkind weißt ja auch nicht, wie das mit Geschwistern so ist." "Aber du, oder was?" "Zur Info: Ich hab 'ne kleine Schwester, die ich, wie du dir vielleicht denken kannst, wie den Rest meiner Familie nicht ausstehen kann.", gab sie als Erklärung ab. "Das ist wirklich nichts Neues.", entgegnete Trunks, "Mit etwas Glück bin ich bald viel­leicht auch noch dein Bruder." "Ehrlich gesagt, glaub ich da nicht so dran.", meinte sie überlegt, "Es ist zwar nicht ganz unwahr­scheinlich, aber so einfältig kann deine Mutter doch nicht sein. Und falls die Beiden heiraten: Was macht das für'n Unterschied? Für Inzucht kann man uns beide jedenfalls nicht zur Verantwortung ziehen. Schließlich sind wir ja nicht blutsverwandt." "Du hast wohl auf alles 'ne Antwort.", gab er anerkennend zurück. "Wär schön, wenn's so wäre ...", antwortete sie nachdenklich, "Hab mich eben über das ein oder andere informiert." Bevor er etwas dazu sagen konnte, hörten sie eine laute Stimme in der Nähe. Es war Klio, die nach ihren Enkeln rief. Kalliope, die bis vor wenigen Sekunden noch selig auf Jukis Schoß ge­schlafen hatte, war durch das Geschrei plötzlich wieder putzmunter. Sie rieb sich lediglich kurz die Augen und blickte dann hoch zu Juki. "Dein Bauch ist fast wie ein Kissen!", sagte das Mädchen mit bester Laune. "Jetzt weiß ich wenigstens, wo der Speck gelandet sind, die ich mir angefressen hab!", antwor­tete Juki lächelnd. Trunks fiel auf die Bemerkung hin natürlich noch eine Stelle ein, wo sie zugelegt hatte. Aber das behielt er lieber für sich. Nach und nach kamen die ganzen Kinder angerannt. Die etwas Kleineren unter ihnen setz­ten sich bereits an den Tisch, während die Größeren noch ihrer Oma halfen, das Essen aus der Kü­che hierher zu tragen. Trunks fühlte sich in dieser Meute von Kindern äußerst unwohl. So einen Ansturm war er ja nicht gewohnt. "Bleib locker und gewöhn dich lieber dran.", flüsterte Juki ihm zu, als sie es bemerkt hatte. "Aber doch hoffentlich nicht an so viele!", kam ihm als erstes dazu in den Sinn. "Nein, ich bekomm definitiv nur eins. Reicht mir auch erst mal.", erwiderte sie. "Was heißt hier bitte »erst mal«?", fragte er sofort nach. "Bezogen auf die nächsten zehn Jahre. Ich will ja nichts ausschließen ...", deutete sie an, "Einzel­kinder sind meistens so verzogen. Umso besser also, wenn sie was mit einem Geschwister­chen teilen müssen ..." Daraufhin blieb ihm die Sprache weg. Wie konnte sie nur so weit im Voraus planen? Sie hatte ja nicht einmal eine Ahnung, wie das alles enden würde. "Mach dir mal keine Sorgen.", verbesserte sie, nachdem sie seinen Blick gesehen hatte, "Ich find bestimmt noch einen richtigen Freund. Und dann kann ich mich ja von dem schwängern lassen ..." Doch war das wirklich das, was sie wollte? Hatte sie mit Trunks denn noch nicht ein gutes Los gezogen? Es war vielleicht nicht das Perfekte, aber allzu schlecht war es nicht. Die Che­mie stimmte zwischen ihnen. Zumindest was das Sexuelle betraf. Ansonsten verstanden sie sich auch recht gut. Aber war das auch genug? "Hey, was flüstert ihr da?", unterbrach Kalliope die Zwei neugierig. "Ach, nichts besonderes.", stritt Juki ab, "Es ist nur ganz schön warm geworden." "Ist aber super Badewetter.", meinte das Mädchen, "Geht ihr nachher mit mir an den See?" "Klar! Warum auch nicht?", sie wandte sich an Trunks, "Oder hast du was dagegen?" "Nö. Hab sowieso nichts Besseres zu tun.", antwortete er, "Wundert mich nur, dass heute so oft meine Meinung gefragt ist." "Wieso? Ohne dich kann ich doch nirgends hingehen.", entgegnete sie, "Was, wenn die ge­rade heute auftauchen, wenn du nicht da bist?" Er hielt kurze Zeit inne. "Ich kann dich beruhigen: Es sind keine starken Energien im Um­kreis von mehreren tausend Kilometern zu spüren.", meinte er letztendlich. "Ich kapier kein Wort von dem, was ihr da redet!", mischte sich Kalliope ein. "Vergiss es. Ist Erwachsenenkram.", gab Juki als Antwort. Das Mädchen zuckte mit den Schultern und wandte sich dann dem Tisch zu, der inzwischen vollständig gedeckt war. Als die Runde komplett war, ging Klio herum, um allen etwas aufzulegen. Juki bedankte sich höflich: "Danke, aber das wär doch nicht nötig gewesen ...", sagte sie bescheiden, da es zufällig auch noch ihr Lieblingsessen war: Pizza mit viel Schinken und Käse. Als Alternative stand noch Steak mit Kartoffeln und Gemüse zur Auswahl. "Dafür doch nicht.", entgegnete die Frau freundlich, während sie ihr ein besonders großes Stück auf den Teller legte. Allein bei dem Geruch lief Juki das Wasser im Mund zusammen. Sie vermied es aber anzufangen, bis nicht alle anderen auch was zu essen vor sich hatten. Schließlich konnte sie aber doch genüsslich reinbeißen. Sie wusste nicht, wann sie zuletzt so was Gutes zwischen die Zähne bekommen hatte. Selber würde sie das jedenfalls nie zustande bekommen. Vielleicht war es manchmal doch ein Vorteil, wenn man kochen konnte. Als Juki die Hälfte verdrückt hatte, warf sie einen Blick auf Trunks, der neben ihr saß. Er hatte noch nichts angerührt, sondern starrte zu den Kindern herüber. "Na los, iss schon. Das ist unhöflich, wenn du's nicht tust.", forderte sie ihn mit gedämpfter Stimme auf. Eigentlich hätte sie auch rumschreien können und keiner außer ihm hätte es sonst mit­bekommen. Die Kinder und Klio unterhielten sich nämlich ziemlich laut darüber, wie die letzten Schultage gewesen waren. Kalliope verhielt sich deshalb ziemlich ruhig, denn sie ging mal gerade in den Kindergarten und der war zurzeit geschlossen, da die Erzieherin krank war. Also aß das Mädchen still vor sich hin. Da Trunks ihr nichts antwortete, warf sie darauf ein: "Das sind doch bloß ein paar Kinder!" "Ein paar?", meinte er nur, während er sie ansah. "Ja, ein paar. Gibt doch noch viel mehr auf der Welt. Also betu dich mal nicht so.", sagte Juki in neunmalklugem Ton, "Geht's dir vielleicht besser, wenn ich sie dir mal alle vorstelle." "Ach, du kannst die alle auseinander halten?", erwiderte er verwundert. "Klaro.", antwortete sie selbstbewusst, "Also gut. Kalliope kennst du ja schon.", begann sie, "Die Zwillinge da hinten heißen Melpomene und Thalia und das schwarzhaarige Mädel daneben ist Erato." "Außergewöhnliche Namen, muss ich schon sagen.", unterbrach er sie. "Pass auf! Wird noch besser.", fuhr sie fort, "Das Mädchen mit der Schleife im Haar ist Terpsi­chore. Die Braunhaarige da heißt Euterpe, die mit dem Stern auf dem Kleid Urania und last but not least: Polyhymnia." Während sie das alles aufzählte konnte sie ein sarkastisches Grinsen kaum unterdrücken. Die Namen brachten ihn vollkommen aus der Fassung. "Kommen dir die Namen nicht vielleicht irgendwoher bekannt vor?", setzte sie nach. "Ich wüsste nicht woher.", antwortete er verwirrt. "Na gut, kann auch nicht jeder wissen.", Juki schüttelte den Kopf, "Die griechische Mytholo­gie scheint nicht dein Gebiet zu sein. Wenn du mal in 'nem Buch nachschlagen wür­dest, wüsstest du, dass die Mädels alle nach Musen benannt sind." "Woher weißt du das bloß alles?", beeindruckt blickte er sie an. "Das ist Allgemeinbildung. Nichts weiter!", sagte sie knapp. "Das ist doch keine Allgemeinbildung! Das weiß doch kaum einer.", konterte Trunks. "Es kommt immer darauf an, wofür man sich interessiert. Und ich interessiere mich eben für alles, was nicht eindeutig bewiesen ist, dass es existiert oder je existiert hat. Eben für Überirdi­sches und so 'n Zeug.", erklärte sie ihm. "Also auch dieses esoterische? Was bist du eigentlich?", fragte er scherzhaft, "Eine Hexe?" Juki musste auf die Bemerkung laut lachen. "Wär schon 'ne coole Sache, wenn ich hexen könnte. Aber leider muss ich dich da enttäuschen. Außerdem hätte ich dich dann schon so verzaubert, dass du alles tust, was ich will. Mein persönlicher Haussklave." "Soweit kommt's noch!", sagte er nicht ganz ernst gemeint. "Tja, wer weiß?", sie musste lächeln, "Aber schwanger sein ist ja fast besser als jede Hexe­rei. Du tust ja schon fast alles für mich. Da muss ich nicht mal für zaubern können. Und nun ess endlich.", sie schweifte vom Thema ab, "Alle Saiyajins, die ich kenne, sind verdammt gefräßig. Ich glaub kaum, dass du da 'ne große Ausnahme bist ..." Trunks gab ihr daraufhin keine Antwort mehr. Und da sich sein Magen bereits meldete, schlang er das Essen recht schnell hinunter. "Wusste ich doch.", sagte Juki wenige Sekunden später, "Dich rumkommandieren und Be­fehle erteilen kann ich ja schon ganz gut. Ist nur eine Frage der Zeit, bis ich die totale Kon­trolle über dich hab.", witzelte sie. "Das glaubst auch nur du.", entgegnete er, um ihr den Spaß nicht zu nehmen. Eine halbe Stunde verging, bis alle fertig waren. Die Kinder sprangen alle mit einem Mal vom Tisch auf und rannten ins Haus, da ihre Oma ihnen gesagt hatte, dass sie Hausaufgaben machen sollten. Die Zwillinge Thalia und Melpomene räumten das Geschirr ab und die kleine Kal­liope ging zu Klio, die ihr beim Sachen packen für 's Schwimmen helfen sollte. Die Beiden verschwanden ins Wohnzimmer, kamen allerdings schon fünf Minuten darauf wieder. Kalliope hatte einen rosafarbenen Badeanzug mit gelbem Blumenmuster angezogen und Klio hatte einen prallgefüllten Rucksack im Schlepptau. "Deine Taschen kannst du ruhig hier lassen.", meinte die Dame zu Juki, "Ich danke euch, dass ihr euren Nachmittag für meine kleine Kalliope opfern wollt." Zusätzlich verbeugte sie sich noch. "Machen wir doch gern.", antwortete Juki, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Sie nahm Klio den Rucksack aus der Hand und hielt ihn gleich Trunks entgegen. "Hier! Tu mal was für dein Geld!", sagte sie frech zu ihm. "Was denn für Geld?", er nahm ihr die Tasche ab und guckte sie fragend an. "Symbolisch. Du weißt schon, was ich meine.", zweideutig blinzelte sie ihm zu. Was hatte das nur schon wieder zu bedeuten? Sie meinte doch nicht etwa das, was er glaubte, was sie damit gemeint hatte? Er ersparte sich allerdings, etwas darauf zu erwidern. Kalliope hüpfte aufgeregt auf und ab. Sie war völlig außer Rand und Band, weil Juki mit ihr zum See gehen würde. "Und geh den Beiden nicht zu sehr auf die Nerven.", ermahnte Klio ihre Enkelin, bevor es losging. "Ach was!", winkte Juki ab, nachdem sie sich noch ihre Umhängetasche, die ihre Badesa­chen enthielten geschnappt hatte, "Sie ist doch immer so lieb. Also, bis dann.", verabschiedete sie sich. Dann folgten sie und Trunks Kalliope, die schon einige Meter vorgelaufen war. Das Mädchen drehte sich noch einmal kurz um und rief: "Tschüss, bis heute Abend, Oma!" Klio setzte erneut ein gütiges Lächeln wie zu Anfang auf. Dann ging sie aber wieder beru­higt ihrer alltäglichen Arbeit nach, denn sie wusste, dass ihre Enkelin in guten Händen war ... - Ende Teil 20 - So, das wars mal wieder. Das nächste Käppi wird hoffentlich bald folgen. (Spätestens,wenn ich mal wieder ins Net komme.) Freu mich natürlich über jeden Kommi. Greetings, RAven Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)