Oni-Onii von Gepo (Übersetzung: Großer Dämonenbruder) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Hallo! Schön, dass ihr euch entschieden habt, das hier zu lesen. Danke *verbeug* Der Prolog ist zwar extrem kurz, aber vielleicht habt ihr die Güte, dennoch irgendetwas dazu zu sagen. Disclaimer, Zeichenerklärung kennt ihr sich schon auswendig, deshalb nur ein kleines Lexikon: Youkai-Dämon Hanyou-Halbämon Oni-Dämon, böser Geist Onii-großer Bruder (warum hört sich das bloß so ähnlich an? XD) Osuwari-Sitz, mach Platz Nani-Was Arigato-Danke Gomen (nasai)-Entschuldigung Hai-Ja und was auch immer ich vergessen hab *ggg* ___________________________________________________________________________ Vogelgezwitscher. Sonne. Sanfter über das Gras streichelnder Wind. Das Parfüm der Blätter und Blüten kitzelte die Nase eines schläfrigen Mannes. Locker mit hinter dem Kopf verschränkten Armen lag der Weißhaarige auf einem hohen Ast des uralten Baumes und räkelte sich genüßlich. "Inu Yasha?" , schallte es von weiter unten aus der Kehle einer jungen Frau. "Komme, Kagome." , gut gelaunt ließ er sich vom Ast gleiten und landete leichtfüßig neben dem Mädchen. "Wir wollten weiter." "Spürst du schon irgendwo einen Splitter?" "Ja, in der Richtung." , sie hob den Arm gen Süden, "Leider sehr weit entfernt, aber er kommt langsam näher." "Das macht es leicht, wir gehen ihm einfach entgegen." "Genau. Die anderen warten am Brunnen auf uns." "Dann los." , er bückte sich ein Stück, damit er Kagome Huckepack nehmen konnte. Einige Minuten später waren alle längst auf dem Weg und die Schwarzhaarige erzählte weiter: "Um den Splitter ist etwas sehr Böses... so eine Aura wie Naraku hat ungefähr. Was riechst du Inu Yasha?" "Auf keinen Fall Naraku, aber den Geruch kenne ich. Kann's euch gleich sagen." , unter seinen Füßen wirbelte er feine Erde auf und hinterließ bei jedem Schritt eine Wolke Staub. Der Zugwind zerzauste sein Haar und ließ sein Gewand flattern. "Der Splitter nähert sich immer schneller..." , gab Kagome beunruhigt von sich und Miroku stimmte dem mit einem stillen Nicken zu. Urplötzlich stoppte der Hanyou und die Frau auf seinem Rücken hatte Schwierigkeiten, sich zu halten. "Was hast du?" , mischte sich Sango ein, als Kirara landete und zu knurren begann. "Sie riecht es auch..." "Was?" , fragte Kagome, nachdem sie auf festem Boden stand. "Sesshomaru." , äußerte Miroku monoton und blickte auf die große Gestalt, die ein paar Meter von ihnen entfernt stand. Kapitel 1: Bloody Venus ----------------------- Und hier ist auch schon das erste Kapitel. Viel Spaß beim Lesen! (und schreibt fleißig Kommis *knuddel*) Eure Gepo ____________________________________________________________________________ Durch die zusammengebissenen Zähne atmend blickte der am Boden Liegende in die kalten Augen seines Bruders, welcher ihm Tokejins Klinge an die Pulsschlagader drückte. "Soll ich warten, bis du verblutet bist, dich töten oder Tessaiga nehmen, ohne dich verrecken zu lassen?" "Stirb einfach..." , keuchte der schwer Verwundete zurück. "Wieso willst du Tessaiga überhaupt? Du kannst es nicht führen!" , versuchte der hilflos daneben stehende Miroku irgendetwas zu retten. "Ich schneide ihm den Arm ab und dann kann ich das Schwert auch führen." "Das kannst du doch nicht machen!" , schrie Kagome fast, welche schon von Sango gestützt werden musste, um unter ihren Tränen nicht zusammen zu brechen. "Wie er mir, so ich ihm. Er hat mir meinen linken Arm auch abgehackt." , der Youkai kniete sich neben den fast Ohnmächtigen. "Soll ich dich dazu töten oder willst du weiterleben?" , als Antwort zog Inu Yasha seinem Bruder die Krallen über die linke Gesichtshälfte. Schweigend steckte dieser sein Schwert weg und zog seinen Bruder mit einer Hand beinahe erwürgend in die Höhe. "Was sollte das?!?" , eine Ohrfeige mit dem Handrücken traf Sesshomaru an der rechten Wange. "Jetzt reichts..." , knurrte er und zog den fast Leblosen näher zu sich. "Weißt du was... ich foltere dich noch ein wenig, bevor ich dich töte." , Miroku wollte schon auf den Feind losgehen, doch blieb erschrocken stehen. Auch Kagomes Tränen und Schluchzen stoppten schlagartig und Sango klappte die Kinnlade nach unten. Sesshomarus Augen weiteten sich erschrocken, sein Körper gehorchte ihm nicht mehr, als der Halbdämon seine verbluteten Lippen um die des Silberhaarigen geschlossen hatte. "A- a-" , stockte auch Shippo, während der sich wieder gefangene Dämon den Hanyou losließ, zwei Meter zurücktorkelte und den Ärmel seines Anzugs über den blutigen Mund zog. Nach Luft ringend tat es ihm sein Bruder gleich und sagte angeekelt: "Was man nicht alles zum Überleben tut..." , bevor er zusammenbrach. Mit hasserfüllten Blick machte Perplexer kehrt und rannte davon, während die anderen vier zu ihrem Freund schnellten. Kagome wusste nicht mehr, wie oft sie zum Fluss und zurück gelaufen war, um Kaede Wasser zur Behandlung Inu Yashas zu bringen. Völlig erschöpft lag sie neben dem immer noch in Lebensgefahr Schwebenden und streichelte gedankenverloren seine Hand. Kaede suchte nach Kräutern, Miroku wusch die Bandagen am Fluss, Shippo half ihm, Sango spazierte herum, um sich die Gedanken zu vertreiben, Kirara folgte ihr - und sie war allein. Allein mit Inu Yashas stetigem Atem, der ihr ein gewisses Gefühl von Sicherheit gab. "Hättet ihr bloß nicht gekämpft... hätte Sesshomaru bloß keinen Splitter gehabt... wären wir nur nie weggegangen... hätte ich nur nie... ach, wäre ich doch bloß nie hier her gekommen!" , nachdem Tränen ihre Sicht vernebelt hatten, fielen lautlose Tropfen zur Erde. "Es ist meine Schuld, dass du verletzt bist..." , schluchzend klammerte sich die junge Frau an Inu Yasha. "Nicht weinen... wärest du nie hier her gekommen, würde ich immer noch am Baum hängen, da liege ich hier lieber schwer verletzt rum..." , sprach Verletzter leise, während Kagome ihre Tränen vergaß. "Du bist wach?!?" "Besser wach, als tot." "Hörst du mir schon die ganze Zeit zu?" "Ja, so ungefähr." "O je... was habe ich alles gesagt?" "Dass du dich schuldig fühlst, dass du es dir nie verzeihen könntest, wenn ich sterbe, dass du mich liebst, dass-" "WAS HABE ICH BITTE?!?" "Was ist?" "Ich habe gesagt, dass ich dich liebe?!?" , errötete sie. "Äh... ja." , sprachlos krabbelte Kagome in die andere Ecke des Raumes. "Was hast du, Kagome?" "Also- das- es- es ist mir peinlich." "Dass du mich liebst? Aber das weiß ich doch schon seit Monaten." "Wirklich?" "Natürlich, du hast schon öfters im Schlaf geredet, da-" "Belauscht du mich eigentlich andauernd???" , fuhr die Schwarzhaarige hoch. "Was soll ich denn anderes tun?" "Schlafen!" "Wieso sollte ich?" "Weil das jeder normale Mensch tut!" "Ich bin aber kein Mensch." "Osu-" "Kagome!!! Halt!" , hielt die gerade eingetretene Sango ihrer Freundin den Mund zu. "Er schwebt mit seinen Verwundungen immer noch in Lebensgefahr, vergiss das nicht!" "Sein Mundwerk hat sich dennoch schon gut erholt..." , beruhigte sich die junge Dame schlagartig und stampfte aus der Hütte. Seufzend setzte die Frau sich an die Lagerstätte des Hanyous. "Müsst ihr andauernd streiten?" "Kann ich etwas dazu, dass sie im Schlaf redet?" "Nein..." , seufzte Sango abermals. "Aber kannst du das nicht netter sagen?" "Keh, wieso sollte ich zu der nett sein?" "Weil du sie doch auch liebst!" "Hä?" "Nicht?" , fragte Sango erstaunt. "Nein." , meinte Inu Yasha ruhig und ehrlich. "Hast du dich also endgültig für Kikyo entschieden?" "Nein, mit ihr habe ich abgeschlossen." "Aber warum liebst du Kagome dann nicht?" "Weil ich sie einfach nicht liebe. Nur weil ich Kikyo mal liebte, muss ich doch nicht auch Kagome lieben! Außerdem sind die beiden sowieso total verschieden. Ich mag Kagome, sie ist eine gute Freundin, aber ich liebe sie nicht." "Wen liebst du dann?" "Niemanden." "Nur sich selbst." , scherzte Shippo, nachdem er den Raum gerade betreten hatte. "Vielleicht Sesshomaru." , amüsierte sich auch Miroku. "Ich hasse meinen Bruder." "Du hast ihn trotzdem geküsst. Und das vor unser aller Augen!" "Nur um frei zu kommen." "Das kann jeder sagen." "Was sollte ich an meinem Bruder finden?" "Ich sage nur, es ist möglich." "Unmöglich!" "Ich wette, du heiratest mal einen Mann." "Ich wette, du spinnst. Wette gewonnen!" "Sei doch nicht so fantasielos." "Bei so etwas hört es auf!" "Ihr habt beide nicht mehr alle Teetassen im Schrank." , beendete Sango die Diskussion. "Ihr seid wirklich kindisch." , Inu Yasha ärgerte es wirklich, dass er sich derzeit nicht bewegen konnte. "Das sagst gerade du..." , knurrte er Shippo zu. "Wo ist eigentlich Kagome hin?" , wechselte Miroku das Thema schnell. "Wahrscheinlich in ihre Zeit." , trocken grummelte der Hanyou vor sich hin. "Ich schau mal, ob sie nicht noch hier ist." , stand Sango auf und ging leicht genervt zur Tür. "Dieser verdammte Idiot..." , knurrte Sesshomaru und wusch sich zum zigtausendsten Mal den Mund. "Wie konnte er nur?" , fuhr er sich mit dem auch frisch gewaschenen Ärmel über die Lippen, stand auf und wanderte erstmal ein wenig durch die Gegend. Irgendwann kam er gedankenverloren auf einer Wiese an, als er durch eine junge Stimme aus den Träumereien gerissen wurde: "Sesshomaru-sama! Wie war euer Ausflug?" , verwundert blickte er auf das schwarzhaarige Mädchen vor sich hinab und kniete sich schließlich, damit er mit ihr auf gleicher Höhe war. "Schrecklich." , seufzte er, ohne genau zu verstehen, warum er unbedingt dieses Menschenmädchen an seinen Gefühlen teilhaben ließ. "Was ist denn geschehen?" , fragte sie besorgt und wunderte sich, als Sesshomaru sie auf den Arm nahm, was er bisher nie getan hatte. "Ich habe meinen Bruder getroffen." "Ihr habt einen Bruder?" "Ja. Einen minderen Hanyou, der aus einem mir nicht ersichtlichen Grund das beste Schwert meines Vaters geerbt hat." (Anmerkung: Den dritten Inu Yasha-Film lassen wir mal außen vor für diese Story) "Ein Halbdämon?" "Ja." "War eure Mutter also auch Halbdämonin?" "Nein, wir haben verschiedene Mütter." "Euer Halbbruder also?" "Ja." "Warum hatte euer Vater denn zwei Frauen?" "Meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben. (Anmerkung: Sag ich einfach mal.)" "Ihr habt sie nie kennen gelernt?" "Nein." "Wie blöd... sie war bestimmt nett." "Hoffe ich mal." , er lächelte. Er lächelte? War er völlig durchgedreht? Inu Yasha schien ihm den Verstand vernebelt zu haben. "Also habt ihr euren Bruder getroffen... was ist schlimm daran? Mögt ihr ihn nicht?" "Überhaupt nicht." "Warum?" "Warum?" , fragte er verwundert. "Warum mögt ihr ihn nicht? Es muss doch einen Grund haben." "..." , sprachlos sah er sie an. Warum mochte er seinen Bruder nicht? "Wisst ihr es nicht?" "Er hat mich heute geküsst. Das ist ein Grund, ihn zu hassen." "Er hat euch geküsst?" , wieso erzählte er einem sechsjährigen Mädchen, dass sein Bruder ihn geküsst hatte? Inu Yasha hatte ihm wahrscheinlich den Verstand vernebelt. "Ja. Dadurch konnte er fliehen." "Er ist weggelaufen?" "Äh... nein, eigentlich ich... ich fühlte mich so... komisch." , stammelte er unsicher hervor. "Und euer Bruder?" "Ist zusammengebrochen." "Wieso?" "Wir hatten gekämpft und er war schwer verletzt." "Warum habt ihr gekämpft?" "Ich wollte das Schwert haben, das mein Vater ihm vererbt hat." "Warum? Ihr habt doch schon ein Schwert; sogar mehrere!" "Es ist ein besonderes Schwert." "Warum?" "Weil es meinem Vater gehörte. Es ist eine Erinnerung an ihn." "Aber die möchte euer Bruder doch sicher auch." "Mir ist egal, was mein Bruder will." "Das ist aber nicht nett." "Ich bin auch nicht nett." "Zu mir seid ihr nett." "Das ist etwas anderes!" "Wieso?" , ja, wieso? Warum dachte er überhaupt über so etwas nach? Inu Yasha hatte ihm den Verstand vernebelt. "Kagome?" , Sango legte zärtlich ihre Hand auf die Schulter der Weinenden, "Was hast du?" "Nichts." , log diese. "Aber du weinst..." "Tu ich öfter." "Ist es wegen Inu Yasha?" "... Ja..." "Und warum?" , sie setzte sich zu ihr. "Ich... ich mache mir einfach Sorgen." "Dann solltest du bei Inu Yasha sein." "Wir streiten uns doch nur wieder." "Ja... ich regt euch beide wegen jeder Kleinigkeit auf." "Gleich und gleich verträgt sich nicht." "Aber gesellt sich gern." , Kagome seufzte und überwand sich dann, ihrer Freundin alles zu erzählen. "Ihr habe aus Versehen gesagt, dass ich ihn liebe." "Tust du es?" "Ja..." "Und was hat er gesagt?" "Das er das längst weiß, weil ich immer im Schlaf rede. Er hat sich mehr darüber lustig gemacht, als es ernst zu nehmen." "Was soll er anderes tun? Er liebt dich nunmal nicht und weiß daher nicht, wie er damit umgehen soll." "Würde es diese Kikyo bloß nicht geben..." "Er hat sich von ihr getrennt." "Was?!?" "Ich suchte dich, weil ich dir das sagen wollte. Inu Yasha selbst hat mir das gesagt." "Glaubst du, er meint das ernst?" "Es hörte sich sehr ernst an." , freudig atmete Kagome ein. "Dann habe ich ja doch eine Chance!" "Vielleicht... ich will dir ja nicht die Stimmung vermiesen, aber er hat auch im vollen Ernst gesagt, dass er dich nicht liebt. Er meinte zwar, er mag dich, aber das nur als Freundin..." "Das er mich mag, ist wenigstens ein Anfang, mehr verlange ich auch nicht... auf jeden Fall strenge ich mich an, mich nicht über alles und jeden aufzuregen!" "Super! Wollen wir zur Hütte zurück?" "Klar, lass uns gehen." , lächelnd schlenderten beide zurück und erfuhren von Kaede, die sie auf dem Weg trafen, das Inu Yasha über den Berg war und keine Lebensgefahr mehr bestand. Noch fröhlicher betraten sie die Hütte. "Du bist nunmal meine Kleine und er ist nur mein verdammter Bruder." "Was hasst ihr denn so an ihm?" "Er hat mich geküsst." "Aber das erst heute, wieso mochtet ihr ihn vorher nicht?" "Er hat mich mal im Stich gelassen, als ich ihn dringend brauchte." "Warum hat er das?" "Er war an einen Baum gebannt." "Dann konnte er doch auch nicht kommen." "Aber er war nur an den Baum gebannt, weil er sich in eine Menschenfrau verliebt hat." "Was ist schlimm daran, sich zu verlieben? Das ist menschlich." "Menschlichkeit ist eine Schwäche." "Bin ich auch schwach?" "Nein, Rin, das-" , er seufzte tief. Was hatte er jetzt wieder geschafft? "Du bist ein Mensch, du darfst menschlich sein, aber er ist ein Dämon." "Er ist Halbdämon, also zur Hälfte Mensch. Da kann er doch auch ein bisschen menschlich sein." "Für ihn ist das nicht normal, sondern Schwäche." "Warum wollt ihr nicht, dass euer Bruder schwach ist? Sorgt ihr euch um ihn?" "Nein, das beschmutzt die Ehre unserer Familie!" "Wenn man sich verliebt?" "Ja!" "War euer Vater denn nicht in seine Frauen verliebt?" "Doch, aber das ist etwas anderes." "Wieso?" , warum war ihm das hier unangenehm? Hatte sie etwa recht? Das konnte nicht sein! Aber irgendwie fiel ihm nichts ein. "Dämonische Liebe und menschliche Liebe sind unterschiedlich." "Dann war euer Bruder auch nicht schwach, er hat dämonisch geliebt." , perplex sah Sesshomaru die Schwarzhaarige an. "Oder?" "... Du hast recht." "Habt ihr daran nicht gedacht?" "Doch, natürlich." "Und warum mochtet ihr euren Bruder dann nicht?" "Weil er als Halbdämon ein Schandfleck für unsere Familie ist." "Aber da kann er doch nichts zu." , warum fiel ihm kein Grund ein? Er war verwirrt, Inu Yasha hatte seinen Verstand vernebelt, nur sein bescheuerter Bruder war schuld. "Schuld ist eigentlich euer Vater, schließlich hat er einen Menschen geheiratet." , sein Vater? So gesehen... sie hatte recht. "Aber ihm kann man dafür auch nicht schuldig machen... nur die Liebe." , ja, die Liebe - so etwas dummes. "Aber dann ist dämonische Liebe doch genau so wie menschliche Liebe, oder?" , schweigend sah er sie an. Wie kam ein Menschenkind auf solche Gedanken? Seine Schuld? Hatte er sie jetzt verwirrt? Ja, er hatte ihr die Flausen in den Kopf gesetzt. Schließlich hatte Inu Yasha seinen Verstand vernebelt - Inu Yasha war schuld! "Liebe bleibt Liebe. Aber ihr sagt, Liebe ist Schwäche... war euer Vater also schwach?" , Inu Yasha war schuld! "Nein, er war sehr stark." "Stärker als ihr?" "Ja, viel stärker." "Macht Liebe vielleicht sogar stärker?" , Inu Yasha war schuld! "Bestimmt! Sie hat ja sogar euch erschüttert, als euer Bruder euch küsste." "Aber er liebt mich nicht!" "Woher wisst ihr das?" "Er sagte selbst, er hätte das nur getan, um frei zu kommen." "Vielleicht hat er gelogen?" , Inu Yasha war schuld! "Wieso sollte er lügen?" "Vielleicht wollte er nicht, dass ihr das wisst." "Das ist doch Unsinn." "Euer Bruder liebt euch. Sicher!" , Inu Yasha war schuld!!! Sein blöder Bruder war schuld! Alles war er schuld! Er war schuld, dass Rin nun so dumme Dinge sagte, er war schuld, dass Sesshomaru sich so schlecht fühlte, er war schuld, dass Sesshomaru so verwirrt war! Alles war er schuld. Alles... alles... alles? Alles, wegen einem Kuss? Nein, da musste mehr sein... liebte Inu Yasha ihn vielleicht wirklich? Wie dachte er über Inu Yasha? Rin hatte es doch bewiesen, es gab keinen Grund, ihn zu hassen. "Und was soll ich jetzt machen?" , seufzte der Youkai gedankenverloren. "Ihn fragen, ob er euch liebt?" , zweifelnd ließ er Rin runter. "Kann ich nicht." "Wieso?" "Ich käme mir blöd vor." "Ist euch das peinlich?" "Nein!" "Warum dann? Liebt ihr euren Bruder vielleicht in Wirklichkeit?" "Sicher nicht." "Wieso?" , wieso? Wieso überhaupt? Was dachte er über Inu Yasha? Liebte er ihn? Nein, nie im Leben. Wieso? "Ich weiß nicht... weil er ein Mann ist." "Na und? Wenn man sich liebt, ist das doch egal." "Dann könnte ich aber nie Kinder haben." "Wollt ihr Kinder?" "..." "Außerdem habt ihr doch mich!" "Du als meine Tochter?" "Au ja!!!" "Willst du meine Tochter sein?" "Ja, bitte, bitte!" "Dann bist du ab heute meine Tochter." , was tat er da? Zum Himmel, was hatte ihm Inu Yasha nur angetan? Angetan? War es denn schlimm gewesen? Es war doch nur ein Kuss... ein Kuss, der sein Leben verändert hatte. "Inu Yasha!" , Kagome setzte sich sofort zu ihm. "Du bist hier, Kagome?" "Ich kann dich doch nicht allein lassen. Du machst sonst noch Unsinn." "Was soll ich denn machen? Ich kann mich doch nichtmals bewegen." "Und wenn du es wieder kannst, willst du am liebsten direkt weiter, obwohl du schwer verletzt bist." "Machst du dir Sorgen?" "Natürlich." "Warum?" "Weil ich dich liebe, Baka." , Miroku und Shippo horchten auf, sie hatten von dem Trubel ja nichts mitbekommen. "Und dann macht man sich große Sorgen?" "Klar! Musst du doch wissen, du warst schließlich in Kikyo verliebt." "Glaube ich nicht." "Was?" "Dass ich Kikyo geliebt habe." "Nicht?" "Wenn man jemanden wirklich liebt, dann kann man doch nicht irgendwie damit aufhören, oder?" , sprachlos sah Kagome ihn an. "Könntest du mich vergessen?" "Nein." "Na also." "Seid ihr also zusammen???" , drängten sich Miroku und Shippo dazu. "Nein." "Die Liebe ist nur einseitig." "Ich liebe sich nicht." "Traurig, aber wahr." , ergänzten sich die beiden. "Also hat er nicht gelogen..." "Wirklich eigenartig." , setzte Shippo dazu und beide verzogen sich um ein paar Meter. "Vielleicht doch sein Bruder?" "Glaub ich auch immer mehr..." "Schwätzt nicht, ich halte das nicht für möglich." , meinte Sango. "Ich stimme Sango zu. Ich war bei jedem Treffen der beiden dabei und kann sagen, dass das bestimmt nichts wird." , äußerte Kagome, bevor sie aufstand und dazu trat. "Wieso? Beide geben vor, den anderen zu hassen und versuchen uns zu täuschen! Alles ist möglich." "Es ist möglich, dass du gleich ein blaues Auge hast..." , knurrte Sango, die mit ihrer Hand Mirokus zerdrückte, die wieder in Richtung ihres Hinterns wandern wollte. "Aber man kann sich in jemanden wie Sesshomaru doch nicht verlieben!" , rief Shippo dazwischen. "Natürlich, er ist ein gut aussehender Kerl, er hat Manieren... vielleicht ist er etwas vom rechten Weg abgekommen (Anmerkung: Er geht links ^.^ Ein Rechtsradikaler! *lol* Deutsche Sprache, lustige Sprache), aber das kann man richten." , während die vier in eine heftige Diskussion verfielen, fragte sich Inu Yasha, ob man diesen Kerl wirklich mögen könnte. Kapitel 2: Der Plan ------------------- Sry, dass das Kapitel so kurz ist... die nächsten werden auf jeden Fall länger! (Gomen nasai!!!) Viel Spaß beim Lesen und schreibt bitte Kommis! _________________________________________________________________________ Jaken brachte keinen Ton mehr hervor, während er unbändig auf das in seines Herrn Arm liegende Mädchen sah. "Sesshomaru-sama oder Papa?" "Was du möchtest." "Daddy!" (Anmerkung: Ist zwar englisch, aber das muss sein) "Daddy?" , fragte Jaken entsetzt dazwischen, "Sesshomaru-sama, was hat das zu bedeuten?" "Rin ist ab jetzt meine Tochter: Inu no Rin." "A- aber-" "Hast du etwas dagegen zu sagen, Jaken?" "Sie ist ein Mensch!" "Na und?" , seufzend ging Jaken auf die Knie. "Dann sei ich auch ihnen ein treuer Diener, Rin-sama." "Jaken, zwischen uns ändert sich nichts. Du bist weder mein Diener, noch musst du mich siezen." , Sesshomaru zeigte nicht eine Gefühlsregung, doch irgendwie verwirrte ihn das. "Daddy?" "Hm?" "Wie kann ich dir mit deinen Bruder helfen?" "Wie DU mir helfen kannst?" "Ich kann sicher irgendwas tun." "Was stellst du dir da vor?" "Ich lerne mal euren Bruder kennen und schaue, wie er sich verhält." "Meinst du, das kannst du?" "Ich war schonmal bei Kagome! Dass der Mann dein Bruder war, wusste ich zwar nicht und ich habe auch nichts von ihm mitbekommen, aber wenn ich es versuche, geht das sicher." "Aber es darf keiner wissen, dass das nicht nur irgendein Unfall ist, dass wir getrennt wurden, sondern dass ich dich - so gesagt - schicke. Außerdem darfst du niemanden etwas über mich erzählen." "Du kannst dich auf mich verlassen, Daddy!" "Ich schenke dir mein Vertrauen, dass ist eine hohe Ehre. Das habe ich noch nie getan, verquatsch dich nicht." "Keine Sorge!" "Und wie schleusen wir dich ein?" "Öhm... wir bräuchten am besten einen Dämon, vor dem ich weglaufen kann... ich renne in das Dorf und alamiere alle, euer Bruder wird sowieso direkt loslaufen und den Dämon erschlagen und währenddessen suche ich bei Kagome Schutz. Über Kagome komme ich an euren Bruder." "Aber mein Bruder liegt in Lebensgefahr schwebend in einer Hütte im Dorf!" "Das macht es einfach, dann brauchen wir nicht einmal einen Dämon! Ich sage einfach, ich wäre vor einem streunenden Wolf geflüchtet und in Panik bei den Dorf ausgekommen. Ein Wolf dreht nämlich normalerweise am Waldesrand wieder ab." "Meine kleine Genie-Tochter." "Ich möchte, dass du stolz auf mich bist." "Bin ich doch sowieso." "Dann flüchte ich mal los." "Bis in ein paar Tagen, wann soll ich dich abholen?" "In einer Woche, ja?" "Gut, bis dann." , er setzte sie ab und kniete sich zu ihr. "Ähm..." , etwas zurückhaltend gab sie ihm ein Küsschen auf die Wange und lief dann los, "Tschühüüüss!" , Jaken starrte seinen Herrn weiterhin perplex an. "Nun, Sesshomaru nackt ist vielleicht eine erregende Vorstellung, aber Inu Yasha nackt dazu... ich weiß nicht." , überlegte Sango. "Ich kann mir das schon vorstellen, aber da gefällt mir Inu Yasha an meiner Seite doch lieber..." , meinte Kagome währenddessen. "Kannst du dir die beiden nicht nackt vorstellen oder nicht nackt zusammen, Sango?" "Nicht nackt zusammen... eigentlich sogar beides. Inu Yasha nackt geht ja noch halbwegs, da er beim Bandagieren sowieso fast immer halbnackt ist, aber Sesshomaru nackt ist etwas anderes..." "Ich mit doppelt so großen Muskeln und du hast ihn." , warf Inu Yasha schon fast beleidigt dazwischen. Erbost, über was sie sprachen und dass sie ihn dabei ausschlossen, warf er ihnen böse Blicke zu. Während sich die vier unter Entschuldigungen an sein Bett gesellten, überlegte Sango weiter. "Hübscher Kerl." "Ja, sieht gar nicht schlecht aus." "MIROKU!" "Was denn?" "Wir als Frauen dürfen so etwas sagen, aber du als Mann nicht!" "Wir diskutieren seid was-weiß-ich-wie-vielen Stunden über Homosexualität und ihr macht es mir zum Vorwurf, dass ich Sesshomaru als hübsch bezeichne?" "Na ja..." "Na also." "Und ihr glaubt alle, ich komme mal mit meinem Bruder zusammen?" "Wir sagen nur, es ist möglich!" , grinsten die drei Erwachsenen, nachdem sie Mirokus Redewendung übernommen hatten, die er mindestens zehnmal aufgegriffen hatte. "Und du Shippo?" "Ich glaube es nicht." "Danke." "Du bist zu kindisch, als dass Sesshomaru dich nehmen würde." , eine Beule zierte seinen kleinen Kopf. "Inu Yasha!" , schrie Kagome los. "Das meinte ich!" , schrie Shippo dagegen und Sango fragte unbeeindruckt: "Du kannst dich wieder bewegen?" "Es tut weh, aber für diesen Rotzbengel geht das allemal." , Miroku seufzte nur still. "Du scheinst dich gut erholt zu haben, Inu Yasha." , meinte Kaede trocken, welche in der Tür stand. Nachdem sich alle erschrocken ihr zugewendet hatten, stotterte Miroku hervor: "Stehst du schon lange da, Kaede-sama?" "Nur ein paar Sekunden." , alle fünfe atmeten durch und dachten: "Glück gehabt!" , denn keiner wollte die Alte an dem vorherigen Thema teilhaben lassen. "Hilfe! HILFE!!!" , schallte es in Inu Yashas feinen Ohren. "Da ist ein Mädchen am Dorfrand, die um Hilfe schreit. Lauft!" , wütend, sich nicht bewegen zu können, sah er seine Freunde aus der Hütte stürmen. Aber die Stimme kannte er... irgendwo hatte er sie einmal gehört. Nach zehn Minuten des Wartens überdrüssig hämmerte der Hanyou seine Krallen ins Stroh unter ihn, bis er endlich das erlösende Getrappel vor der Tür hörte und seine Freunde eintraten. "Ach, du warst das." , er erinnerte sich, als er Rin erblickte, die sich ängstlich an Kagomes Hand klammerte. "Kennst du Inu Yasha noch, Rin-chan?" "Hai..." , murmelte sie ängstlich und ging näher ans Krankenlager heran. "Hast du Angst vor mir?" , fragte Inu Yasha sanft, als er Rins Zittern bemerkte. "Ein wenig...", gab sie kleinlaut zu. "Du brauchst keine Angst zu haben, ich kann mich ja nicht mal bewegen." "Sesshomaru muss sich nicht mal bewegen, um jemanden zu töten." , äußerte sie etwas mutiger. "So stark bin ich aber nicht." "Aber sicher bist du auch stark." "Würde ich behaupten, ja." "Wie stark?" "Bevor Sesshomaru Tokejin besaß, konnte ich ihn besiegen." "Aber das auch nur mit Tessaiga, ohne sahst du alt aus." , setzte sich auch Kagome dazu. "Wohl wahr..." , beide lächelten sich in Gedanken an die alten Zeiten an. "Seid ihr ein Paar?" , fragte Rin dazwischen und verblüffte sie damit. "Wie kommst du darauf?" "Ihr scheint euch zu mögen." "Mögen und lieben sind aber verschiedene Dinge." "Mögt oder liebt ihr euch?" "Ich liebe ihn, aber er mich nicht." "Bist du traurig, Kagome-sama?" "Ich hoffe einfach, dass er sich irgendwann in mich verliebt." "Da kannst du lange warten." , Sango hielt sich die Hand vor Augen, Miroku seufzte, beide erwarteten, dass Kagome sauer wurde, doch diese antwortete lächelnd: "Dann warte ich eben." Kapitel 3: Daddy Two -------------------- Mir gefällt das Kapitel eigentlich gut, was meint ihr? Die nächsten kommen aber nicht so schnell ^.^ Lexikon: Houshi-Mönch Taiji-Dämonenjäger Horaikotsu-Name von Sangos Bumerang Ai ishiteru-Ich liebe dich ______________________________________________________________________ "Du sollst doch noch nicht aufstehen!" , rief Kagome erschrocken, als sie in die Hütte kam und Inu Yasha erblickte. Dieser knüpfte gerade sein Feuerrattenhaaroberteil zu, blickte auf und lächelte ihr schließlich entgegen. "Aber Kagome, meine Wunden sind alle verheilt." "Die können nicht alle in einer Woche geschlossen sein!" "Ich bin nunmal ein Hanyou." , nachdem er zu ihr getreten war, legte er weiterhin lächelnd eine Hand auf die Schulter und ging dann mit festem Blick weiter. Vor der Tür streckte er der Sonne die Brust entgegen, zog die angenehm warme Sommerluft ein, räkelte sich und meinte: "An so einem schönen Tag kann ich doch nicht in der stickigen Hütte bleiben!" "Geht es dir wirklich gut?" "Ja, ehrlich." "Na gut..." , leicht besorgt folgte die junge Frau ihrem Geliebten zum See, von dem Inu Yasha die anderen roch. Als sie ankamen, schlug Sango gerade wie von Sinnen mit dem Hiraikotsu auf Miroku ein, während Shippo und Rin ungestört dessen am Ufer spielten. "Inu Yasha! Geht es dir besser?" , fragte der Houshi, welcher gerade seinen Mönchsstab zur Verteidigung gegen die Waffe der Taiji benutzte. Abgelenkt durch der beiden Erscheinen schaffte er es allerdings nicht mehr, Sangos Schlägen auszuweichen und Sekunden später zierte eine schmerzende Beule sein Haupt. "Mir ja, dir nein." , scherzte Inu Yasha, der mit Kagome zu den beiden trat. "Er hat es nicht anders verdient..." , grummelte Sango, wobei sie schon gar nicht mehr sagen musste, was der Mönch diesmal getan hatte, da es sich jeder vorstellen konnte. Kagome lächelte nur amüsiert dazu, sie freute sich, dass trotz allen Gefahren immer wieder der Alltag die kleine Gruppe heimsuchte. Die Kinder schienen ihren Freund nun auch mal bemerkt zu haben, wie man an dem fröhlichem Lachen hörte. Sekunden später hüpften beide auch schon um den gut gelaunten Halbdämon herum und nach etwas Betteln nahm er Rin auf den Arm, während Shippo bei Kagome einen schönen Platz fand. "Hat deine Nase nachgelassen oder glaubst du, zwischen uns hätte sich irgendetwas geändert?" , durchfuhr eine kühle Stimme die fröhliche Stimmung. "Schlecht gelaunt wie immer, was? Ich weiß, dass du nicht zum Kämpfen hier bist." "Nein, ich bin hier, um dich zu töten." "Oder anders gesagt: Du vermisst deine Kleine." , die anderen der Gruppe waren geschockt, wie locker Inu Yasha es nahm, dass sein Bruder aufgetaucht war und wichen erstmal ein paar Schritte vom Feind weg. "Das ist etwas anderes." "Das sagst du andauernd, obwohl du weißt, dass es nicht stimmt." , ein kurzes Knurren war die Antwort. "Na, Rin, möchtest du zu dem Griesgram zurück?" "Er ist mein Daddy!" "Na dann..." , der junge Mann setzte sie ab, damit sie zu ihrem liebsten Vater rennen konnte, was sie auch tat. Eher wunderte sich der Halbdämon, dass Rin seinen Bruder als Vater bezeichnen durfte und noch mehr, dass er sie zur Begrüßung in den Arm nahm. "Und du möchtest kämpfen?" "Ich will dich umbringen." "Dazu hattest du schon die ganze Woche Zeit und du hast trotzdem gewartet, bis meine Wunden verheilt sind." "Ich hatte anderweitig zu tun. Es gibt wichtigeres als dich." "Du bist die ganze Woche lang um das Dorf geschlichen, mittlerweile zweifle ich ja sogar, ob Rin wirklich durch irgendeinen Unfall zu uns kam." , Sesshomaru schwieg betroffen. Er hatte ihn riechen können? Er war zu unvorsichtig gewesen. Die zwei starrten sich noch einige Minuten still an, dann verschwand Sesshomaru mit Rin auf dem Arm im dichten Gestrüpp und ließ vier Leute in blassen Staunen und einen weiterhin gut gelaunten Bruder zurück. "Was war denn das jetzt?" , brachte Miroku irgendwann hervor. "Sesshomaru hat Rin abgeholt." , antwortete Inu Yasha nur locker und trat zu seinen Freunden. "Und wie kamst du dazu, an zu nehmen, dass er wirklich nicht kämpfen will? Schließlich hatte er guten Grund, sauer zu sein." "Ich hab geraten. Die Chance stand fünfzig zu fünfzig." "BAKA!" , schrie Kagome nur, während die anderen verständnislos den Kopf schüttelten. "Wie wäre es, wenn wir uns wieder auf Splittersuche begeben?" , wechselte Inu Yasha das Thema. "Habe ich es nicht prophezeit? Kaum sind deine Wunden halbwegs verheilt, willst du wieder auf Splittersuche." "Natürlich! Ich will endlich Naraku besiegen und meinem Bruder zeigen, dass ich der Stärkere bin." "Und ein Youkai werden, nicht zu vergessen." , meinte Miroku nur und seufzte. "Das ist mir eigentlich egal. Wenn ich als Hanyou stark bin, reicht das auch." , alle vier merkten bei diesen Worten auf, glaubten, ihren Ohren nicht trauen zu können und Kagome fiel Inu Yasha um den Hals. "Irgendwann bist du der Stärkste auf der Welt." , kuschelte sie sich an seine Brust. Lächelnd legte er ihr brüderlich die Hand auf den Kopf, strich ihr sanft über die Haare, drückte sie schließlich sanft von sich und lief los. "Kommt, ihr lahmen Enten!" , ein ohrenzerreißendes Hai war das einzige, das in der Luft hängend am See zurückblieb. Der sanfte Wind verwehte ihre Spur und nur Minuten später konnte selbst Sesshomarus feine Nase die fünf Freunde nicht mehr ausmachen. "Also hat er doch Verdacht geschöpft..." , seufzte Rin, "Dabei habe ich geschwiegen!" "Ja, es ist meine Schuld." , gab Sesshomaru zu, "Ich sollte meinen Bruder eben nicht unterschätzen." , bei diesen Sätzen musste Rin lächeln. Auch wenn sie noch klein war, verstand sie, dass da nicht allzu viel Hass zwischen den Brüdern sein konnte. Glücklich hatte sie beobachtet, dass Inu Yasha Sesshomaru kein bisschen feindlich gesonnen war und auch ihr Vater hörte sich nicht danach an, als hegte er großen Groll gegen diesen. "Also hat diese Aktion schonmal nichts gebracht." "Doch!" , warf Rin ein, "Ich habe einiges herausgefunden." "Erzähl." , er setzte sich auf einen nahen Stein, während Rin auf einem Bein Platz nahm und ihren Bericht begann. "Allgemein ist er in niemanden verliebt. Diese Miko von früher hat er abgeschrieben und in Kagome ist er nicht verliebt, sie allerdings in ihn. Sango und Miroku sind einfach Freunde von ihm und was Liebe angeht eher mit sich selbst beschäftigt. Shippo ist eine Art kleiner Bruder und Sohn für Inu Yasha, aber die beiden streiten sich dauernd. Ansonsten ist er kinderlieb, aber nicht darauf fixiert, mal welche zu haben und hat es sich erstmal zum Ziel gemacht, Naraku zu besiegen. Eine Chance hast du also. Ich für meinen Teil finde ihn übrigens super nett! Als Onkel, wie auch als zweiten Vater." "Du scheinst dir ja sicher zu sein, dass ich meinen Bruder liebe." "Ich sage nur, es ist möglich." , sie musste kichern, "Das hat Miroku immer gesagt." "Scheint dir Spaß gemacht zu haben." "Alle waren sehr nett." "So etwas kann ich dir gar nicht bieten." "Du bist immer für mich da, das reicht mir völlig." , lächelte sie ihn an. "Und du möchtest, dass ich Inu Yasha heirate?" "Ich möchte, dass du glücklich bist, Daddy." , sprachlos im schweigenden Verständnis blickte er lächelnd in ihre Augen und nahm sie in den Arm. "Ich bin mit dir glücklich." "Aber nicht völlig glücklich." , freute sie sich über seine Worte. "Ich denke mal darüber nach." , versprach er. "Kaze no Kizu!" , war das letzte, was der Bärendämon hörte, bevor er in die Unterwelt einging. Inu Yasha atmete stockend, Schweiß rann seine Schläfen entlang, doch weder seine Freunde, die anderen Menschen, noch er waren verletzt worden. Erleichtert füllte er seine Lungen mit frischer Luft, steckte Tessaiga zurück in die Scheide, ließ seine Augen zu Kagome wandern, die gerade den Splitter aufhob und wandte sich dann den Dorfbewohnern zu. "Bitte, er ist erledigt." "Vielen Dank!" , kam der Dorfoberste hervor und verbeugte sich. "Es würde mich sehr freuen, würden sie die Nacht in meinem bescheidenen Heim verbringen und unseren tiefsten Dank als Lohn ihrer Tat ansehen." "Wir werden ihnen diese Ehre erweisen." , stellte sich Miroku dazu, der längst das komfortable Haus des Vorstehers begutachtet hatte. Einige Stunden später, nachdem Miroku die Tochter des Gastgebers gefragt hatte, ob sie ihm ein Kind gebären wollte und Sango ihm daraufhin geohrfeigt hatte, saßen die sechs bei einem schmackhaften Abendessen, wobei Kirara von Kagome Katzenfutter bekommen hatte. "Uaah." , gähnte Kagome, hielt sich die Hand vor den Mund, streckte sich und sagte darauf: "Ich geh schlafen, es war ein langer Tag. Gute Nacht!" "Ich denke, ich lege mich auch hin." , schließlich entschieden alle, sich schlafen zu legen, Kagome rollte ihren Schlafsack aus und Sango legte sich auf das Yukata-Oberteil. Miroku lehnte sich in alter Manier an die Wand und nur einer, ein einziger tanzte aus der Reihe: Inu Yasha hatte die ganze Woche geschlafen und hatte somit so viel überschüssige Energie, dass er sich noch zu einem Spaziergang aufmachte. "Gute Nacht." , murmelte er noch, obwohl er wusste, dass alle bereits schliefen. Kapitel 4: Ozean der Gefühle ---------------------------- Und hier ist schnell noch ein Kapitel ^.^ Es ist mal eins, das mir wirklich gefällt, also bitte schreibt Kommis! Ach ja, ich danke all meinen Kommi-Schreibern, besonders fluffygirlchan *knuddel* Na ja, genug gequatscht, hier das neue Kapitel: _______________________________________________________________________ Sesshomaru saß an einen Baum gelehnt schlaflos im Gras und versuchte, seine Gedanken zu sortieren. Was dachte er über seinen Bruder? Könnte er ihn lieben? Wäre es nicht besser, mit jemand anderem zusammen zu kommen? Mit wem? Oder sollte er doch allein bleiben? Warum war er überhaupt allein? Auch die Sichel des Mondes konnte ihm keine Klarheit verschaffen, was er sich selbst antworten sollte. Was Inu Yasha wohl dachte? Ob er ihn liebte? Wie fühlte er? Wie hatten sie sich so auseinandergelebt? Was war geschehen? Wieso war er so verblendet gewesen? Hatte seinen Bruder gar gehasst? Selbst der sanfte Wind schien ihm diesmal keine Antworten zuflüstern zu wollen. Warum dachte er darüber nach? War es nicht besser, allein zu sein? Was wäre für Rin das Beste? Sollte sie nicht besser eine Mutter haben? Könnte man zwei Väter haben? Was würde sein Vater sagen? Der sonst so ergiebige kleine Bach rauschte durch seine Gedanken, doch schwemmte sie dennoch nicht weg. Könnte man seinen eigenen Bruder lieben? Waren sie jemals Brüder gewesen? Hatten sie überhaupt mal etwas anderes getan, als zu streiten? Gab es da etwas wie Bruderliebe? Liebe? Liebe... was war das? Was bedeutete es? Ein kleines, einfach zu verstehendes Wort und doch die Bezeichnung für so viele Gefühle, dass es ihm unmöglich war, zu bestimmen, welches für ihn die einzige und richtige Wahrheit war. Inu Yasha zog entspannt die kühle Nachtluft ein. Was dachten sich seine Freunde bloß? Er und sein Bruder? Unmöglich. Oder? Was dachte er über seinen Bruder? Hasste er ihn? Was dachte sein Bruder über ihn? Hasste er ihn? Möglich. Oder war es ganz anders? Kaum. Wie war es bei ihm? Hasste er seinen Bruder? Vielleicht. Mochte er ihn? Vielleicht. Gab es überhaupt auf eine dieser Fragen eine konkrete Antwort? Nein. Warum hatte er seinen Bruder geküsst? Nur um sich zu befreien? Instinkt? Intuition? Absicht? Sehnsucht? Freude, diese kühlen Augen einmal funkeln zu sehen? Vor Hass? Vor Glücklichkeit? Lust? Liebe? Was hatte er sich dabei gedacht? Hatte er sich irgendwelche Hoffnungen gemacht? Worauf? Seinen Bruder einmal als Bruder sehen zu können? Ihn einmal lächeln zu sehen? Ihn einmal zum Lachen zu bringen? Ihn sauer zu machen? Ihn hassen zu können? Konnte man seinen eigenen Bruder hassen? Konnte man seinen eigenen Bruder lieben? Was würden die anderen sagen? Würden sie erstaunt sein? Würden sie sich freuen? Würden sie weinen? Wären sie traurig? Würden sie ihm abraten? Würden sie es glauben? Was würde sein Bruder denken? Was tat er wohl gerade? Woran dachte er? Was fühlte er? Was fühlte er selbst? Hass? Liebe? Bruderliebe? Wahre Liebe? War so etwas möglich? Konnte er überhaupt lieben? Liebe... was war das? Was bedeutete es? Ein kleines, einfach zu verstehendes Wort und doch die Bezeichnung für so viele Gefühle, dass es ihm unmöglich war, zu bestimmen, welches für ihn die einzige und richtige Wahrheit war. "Erstmal von vorn." , sagte sich Sesshomaru. Warum war er allein und nicht verheiratet? Weil er sich nie verliebt hatte. Wollte er allein sein? Früher hätte er dies sofort bejaht, doch nun freute er sich, Rin zu haben. Er war ungern allein. Reichte ihm Rin? Fürs erste vielleicht. Aber sie war ein Mensch. Irgendwann würde sie groß sein und einen Mann finden, bei dem sie bleiben würde. Sie würde nicht ewig sein kleines Mädchen sein. Also brauchte er jemanden. Ein Kind? Nein, jemand mit dem er den Rest seines Lebens verbringen könnte. Heiraten? Ja. Eine Frau? Er hatte Frauen noch nie verstanden. Er kannte auch keine Frau. Eine kennenlernen? Nein, er wollte niemanden kennenlernen. Wollte er überhaupt eine Frau? Er könnte Kinder haben. Aber Frauen weinten oft und schrien und wollten beschützt werden. War es nicht schön, jemanden beschützen zu können? Ja, aber als Pflicht? Er mochte es nicht, sich zu verpflichten. Eine starke Frau? Gab es überhaupt eine? Ihm fiel keine ein. Keine Frau also? Nein, keine Frau. Einen Mann? Was sonst? Es gab nichts anderes, was man heiraten könnte. Also einen Mann? Ja, einen Mann brauchte er. Einen Menschen? Nein, zu schwach. Einen Dämon? Die waren alle so fanatisch. Beziehungen waren für sie auf nur ein Mittel zur Fortpflanzung. Einen Dämon wie ihn? Einen menschenähnlichen Dämon? Wen gab es da? Er musste stark sein. Kouga? Nein. Naraku? Noch schlimmer. Ihm fiel niemand Gutes ein. Einen Engel? Vom Charakter vielleicht, aber nicht von der Rasse. Halbengel? Das gleiche. Halbdämon? Ja. Einen starken. Inu Yasha? Gab es einen anderen? Nein. Also, wenn er heiraten würde, käme nur sein Bruder in Frage. Was wollte er mit seinem Leben eigentlich anstellen? Erstmal den Juwel suchen, dann Naraku besiegen, so stark werden, seinem Bruder gewachsen zu sein. Was dann? Heiraten? Ja, heiraten. Wen? Kagome? Nein, er liebte sie nicht. Eine andere Frau? Egal, so lange sie ihn verstand. Gab es eine Frau, die ihn verstehen konnte? Nein, gab es nicht. Also nicht heiraten? Doch, was sonst? Einen Mann? Ja, ein Mann. Irgendwie hatten die anderen doch recht. Miroku hatte recht. Zu ihm würde ein Mann passen. Miroku? Was für ein Quatsch. Der sollte mal endlich irgendeine Frau finden, die sein Kind gebärt. Wen dann? Wen kannte er überhaupt noch? Kouga? Langsam gingen seine Gedanken mit ihm durch. Wie müsste sein Mann sein? Er sollte ihn akzeptieren, wie er ist. Wer tat das? Sein Bruder, auch wenn er ihn dauernd deswegen beleidigte. Sonst jemand? Kagome, aber die war eine Frau. Kikyo? Nein, sie hatte ihn nie akzeptiert, so wie er war. Oder sollte er doch Dämon werden? Auch dann käme nur sein verdammter Bruder in Frage. Mensch werden? Wollte er nicht. Gab es jemanden außer seinem Bruder? Nein. Also, wenn er heiraten würde, käme nur sein Bruder in Frage. War das für Rin gut? Sie sagte, sie würde Inu Yasha mögen. Wäre nicht eine Mutter besser? Bräuchte Rin überhaupt eine Mutter? Sie sagte, sie bräuchte keine. Meinte sie das alles ernst? Oder tat sie das für ihn? Sie sagte, sie wolle, dass er glücklich wird. Sie wäre mit einer Mutter sicher glücklich, aber er nicht. Also wäre sie auch traurig. Es wäre okay, wenn er seinen Bruder heiratet. Aber konnte man seinen Bruder heiraten? War das nicht unanständig? Was interessierte ihn das? War doch egal, was die anderen dachten. Es hatte ihn noch nie gekümmert. "Was würde Vater sagen?" , hauchte er leise dem Wind zu. Ratlos blickte er in das leuchtende Meer von Sternen hinauf. Eine Sternschnuppe? Schön. Noch eine? Viele Sternschnuppen heut nacht. Ein kräftiger Windstoß erschütterte die Szene. Sesshomaru pfiff es schmerzhaft durch die Ohren, der Bach rauschte schneller, der Mond strahlte heller. Was hatte das zu bedeuten? "Vater?" , flüsterte der Silberhaarige. Zärtlich wehte eine Böe sein Haar auf und strich einige Strähnen über Sesshomarus Wange. "Kannst du mich hören?" , eine unglaublich helle Sternschnuppe bahnte sich ihren Weg durchs Himmelszelt. "Sag mir, könnte ich mit meinem Bruder zusammenkommen?" , plötzlich war alles still, kein Lüftchen erhob sich und kein Stern glühte mehr, als in den Nächten zuvor, einzig der Bach plätscherte fröhlich. Seufzend und über sich selbst seiner Dummheit wegen den Kopf schüttelnd kroch der Youkai zum stetigen Wasser. "Wasser, Wasser und Spiegelbild in dir, hilf und antworte mir: Was soll ich tun?" , zu seinem Bedauern zeigte das Flüßchen ihm nichts außer seinem eigenen Spiegelbild. Zwei goldenen Augen schauten ihm entgegen, ein jugendliches Gesicht, umrundet von weißer Mähne und füllige, rote Lippen. "Wie Inu Yasha." , seufzte er und setzte sich wieder an den Baum. So gleich und doch so verschieden. So nah und doch so fern. Sollten sie sich jemals finden? Sein Vater würde es wollen, wenn auch, auf eine andere Weise. Was würden seine Freunde sagen, wenn er ihnen erzählen würde, dass er seinen Bruder heiratet? Miroku würde lachen und laut tönen, dass er das doch immer gesagt hätte. Sango würde ihn schief anschauen, aber sich dann doch für ihn freuen. Shippo könnte es nicht verstehen. Kagome? Sie wäre fassungslos. Sie wäre traurig. Sie wäre verzweifelt. Sie würde weinen. Und irgendwann würde sie es verstehen. Sie würde zu ihrer Familie heimgehen. Sie wäre in Sicherheit. Oder würde sie Kouga heiraten? Das wäre egal, bei ihm wäre sie auch sicher. Er müsste sie nicht mehr beschützen. Leicht traurig blinzelte Inu Yasha auf den Weg vor sich. Schade drum, er hatte es gern getan. Es hatte ihn gefreut, dass jemand ihn beachtet. Dass jemand mit ihm hoffte. Sich um ihn sorgte. Um ihn weinte. Er hatte sich nicht mehr wie ein niemand gefühlt. Aber das war es auch. Mehr war da nicht. Und bei seinem Bruder? Jaken würde einen Herzstillstand erleiden. Rin? Sie würde lächeln. So wie immer. Vielleicht würde sie es nicht verstehen. Vielleicht würde sie sich freuen. Auf jeden Fall würde es ihr nicht schaden. Oder bräuchte sie nicht vielleicht eine Mutter? Die hatte sie jetzt auch nicht und so wie er seinen Bruder kannte, würde sie auch nie eine bekommen. Wer war ihm noch wichtig? Seine Mutter. Was würde sie sagen? Er war sich sicher, sie wäre fröhlich. Sie wollte immer, dass er akzeptiert wird und glücklich ist. Und sein Vater? Er wusste nichts von seinem Vater. Durch Sesshomaru könnte er sicher einiges erfahren. Aber was würde er sagen? Wenn Inu Yasha jemals mit seinem Bruder zusammenkommen würde, so würde er ihn fragen, nahm er sich vor. Er glaubte, er würde sich freuen, dass seine Söhne glücklich sind. Träumerisch blickte Inu Yasha zum Mond hinauf und in den Sternen lächelte ihm das Gesicht Sesshomarus entgegen. Zwei goldenen Augen schauten ihm entgegen, ein jugendliches Gesicht, umrundet von weißer Mähne und füllige, rote Lippen. So wie er und doch so anders. So nah und doch so fern. Sollten sie sich jemals finden? Sein Vater würde es wollen, wenn auch, auf eine andere Weise. Und was dachte er nun über Inu Yasha? Er würde sein ganzen Leben bedenken müssen, um das zu wissen. Zuerst: Inu Yashas Geburt. Sein Vater war am selben Tag gestorben, weil er seinen neuen Sohn und die Menschenfrau beschützte. War er wütend auf Inu Yasha? Nein, der konnte nichts dazu. Allerdings war es für Sesshomaru Grund genug gewesen, ihn nie kennen lernen zu wollen. Als Inu Yasha vier war, starb seine Mutter und sie begegneten sich einmal. Er hatte ihm erklärt, dass er sich nun allein durchschlagen müsste und ihm ein wenig beigebracht, damit er überlebt. Warum? Hatte er Schuldgefühle, weil er ihn jahrelang im Stich gelassen hatte? Wollte er ihn testen? Alles nicht. Er hatte Mitleid gehabt. Mitleid... war das nicht menschlich? Schwach? Egal, es hatte seinen Bruder am Leben gehalten, ob das nun gut oder schlecht war. Dann hatte er einmal nach Inu Yasha geschickt, aber da war er an den Baum gebannt gewesen. Seitdem war er sauer auf seinen Bruder gewesen, weil er Liebe nicht verstanden hatte. Und davor? Lag es daran, dass Inu Yasha ein Kind gewesen war? Hatte er damals Angst vor der Verantwortung gehabt? Ja, so war es gewesen. Im Nachhinein bereute er es. "Ich war jung..." , seufzte Sesshomaru. Und jetzt hasste er seinen Bruder? Nein, er verstand ihn. Warum? Verstand er etwa, was Liebe war? Könnte er seinen Bruder deshalb verstehen? Dieser Kuss... hatte es ihm die Augen geöffnet? Ja, so musste es sein. DAS war es gewesen, was ihn verstehen ließ. Der Kuss war voller Liebe gewesen. Doch das galt nur für ihn, wie fühlte sein Bruder? Und was fühlte er selbst? Nun, schwer zu sagen, er hatte seinen Bruder nie wirklich kennen gelernt. Als Kind hatte er sich oft gefragt, warum dieser ihm nicht geholfen hatte, doch heute verstand er es. Zuerst war er sicher sauer gewesen, dass Inu Taishou quasi durch seine Schuld gestorben war und außerdem wollte er sicher nicht die Verantwortung für ein Kind auf sich nehmen. Warum verstand er es heute? War er erwachsen geworden? Oder konnte er es verstehen, weil er selbst Verantwortung trug? Beides oder eines, auf jeden Fall verstand er es. Aber warum hasste ihn sein Bruder so? Zuerst wegen ihrem Vater, dann weil er sich verliebt hatte, dann Tessaiga, nun der Kuss... Inu Yasha gestand sich ein, ihm genug Gründe geliefert zu haben, ihn zu hassen. Dennoch war es wenig, vielleicht konnte man Sesshomaru umstimmen. Er hätte gern wieder eine Familie. Er schien Sesshomaru trotz allem zu mögen. Als Bruder oder als Mann? Hatte er ihn je als Bruder kennen gelernt? Wäre er nur ein Fremder, würde Inu Yasha ihn dennoch gern bei sich haben? Nun, manchmal war er unausstehlich, aber im großen und ganzen schon. Und der Kuss? Was hatte es ihm bedeutet? Nein, klein anfangen. Warum hatte er seinen Bruder geküsst? Er wollte freikommen. War das alles? Sein Verstand sagte nein, doch sein Herz fühlte sich anders an. Liebte er Sesshomaru? Nein, dafür kannte er ihn doch viel zu wenig. Oder? Musste man jemanden genau kennen, um ihn zu lieben? Reichte es nicht auch, sich mit diesem jemanden im Geiste verbunden zu fühlen? Doch, die Wärme seines Herzens reichte, um von Liebe zu sprechen. Und der Kuss? Für ihn aus Liebe, doch was wollte er erreichen? Hatte er gehofft, dass sich Sesshomaru in ihn verliebt? Wenn man liebt, wünscht man sich das wohl. Was wünschte er sich für seinen Bruder? Dass er glücklich ist, leicht zu beantworten. Glücklich mit ihm? Am liebsten, doch das war nicht wichtig. Wie war es mit Kagome? Wäre sie glücklich für ihn? Ja, sie würde sich für ihn freuen und im stillen Kämmerchen weinen. Wie war es mit Sesshomaru? Der würde nie mit jemandem zusammenkommen, das war sicher. Warum schien ihm alles auf einmal so leicht? Die Antworten schienen ihm zu zufliegen. Dieser Kuss... hatte es ihm die Augen geöffnet? Ja, so musste es sein. DAS war es gewesen, was ihn verstehen ließ. Der Kuss war voller Liebe gewesen. Doch das galt nur für ihn, wie fühlte sein Bruder? Wie dachte sein Bruder? Was fühlte er? Sesshomaru wusste, das war etwas, dass er nicht beantworten könnte. Sollte er Inu Yasha fragen? Er würde ihn für immer hassen. Tat er das nicht schon? Dennoch, er würde es nicht schaffen. Es würde alles zerstören, was vielleicht noch geschehen könnte. Sie würden weiter kämpfen und vielleicht sich irgendwann verstehen, aber mehr ging nicht. "Ich sollte mir keine Hoffnungen machen." , sagte Sesshomaru über sich selbst amüsierend. Wie dumm musste man sein, wenn man hofft? Hoffnung ist menschlich, Menschlichkeit ist schwach, schwach war er nicht. "Das ist meine Wahrheit und daran ändert sich nichts." , entschied der Youkai resignierend. Wie fühlte Sesshomaru? Was dachte er? Inu Yasha wusste, dies könnte er nicht beantworten. Hier war es nicht mehr leicht. Sollte er fragen? Nein. Sein Bruder würde hämisch lachen und sich lustig machen. Das würde sein gläsernes Herz nicht überleben. Gab es irgendeine Hoffnung? Hatte er irgendeine Chance, dass sein Bruder sich in ihn verliebte? Sesshomaru und verlieben? Und dann auch noch in ihn? Nie. Wer da hoffte, der war dumm. Außerdem war er nur ein Hanyou. Ein Hanyou war eine niedere Kreatur und verdiente kein Glück. "Das ist meine Wahrheit und daran ändert sich nichts." , entschied der Hanyou resignierend. "Zwei Dinge sind mir nun bewusst." , überlegte Sesshomaru. "Zum einen weiß ich nun, dass ich meinen Bruder liebe..." , sah Inu Yasha ein. "...und zum anderen..." , ging es durch Sesshomarus Gedanken. "...wird er es niemals erfahren." , schlossen beide. Kapitel 5: Mirror inside ------------------------ So, da ist auch schon das nächste Kapitel ^.^ Ich habe mir nicht sonderlich Mühe gegeben, vielleicht gefällt es euch trotzdem (hab nur 2 Stunden dran gesessen, kann aber auch gut sein). Lexikon: Aneue-große Schwester Aniki-großer Bruder __________________________________________________________________________ "Was soll ich nur von dir denken, Inu Yasha?" , der Hanyou schreckte auf, fuhr herum und statt Sesshomaru, von dem er gerade geträumt hatte, blickte ihm ein erboster Miroku in die Augen. "Du schleichst mitten in der Nacht durch das Dorf, redest unzusammenhängendes Zeugs und starrst die Sterne an..." "Hast du mich die ganze Zeit verfolgt?" "Ja und mir ist ziemlich kalt." "Ich wollte nur nachdenken." "Du und nachdenken?" "Wirklich!" "Worüber?" "Das ist allein meine Sache." "Deinen Bruder?" , erschrocken fragte sich Inu Yasha, was er wohl alles gesagt haben musste. Konnte Miroku etwas mitbekommen haben? Auch, wenn er es hätte, konnte es Inu Yasha nicht egal sein? War doch schnuppe, was alle von ihm dachten. War es das wirklich? "Erzähl es niemandem." "Ach, du hast wirklich über deinen Bruder nachgedacht? Ich hatte nur geraten." , urplötzlich verspürte der Halbdämon die unbändige Lust, seinen Freund zu erwürgen. "Was habe ich gesagt?" , fragte er leicht gereizt. "Keine Ahnung, du hast nur vor dich hingemurmelt, ich habe nicht viel verstanden. Als erstes ging es um einen unerreichbaren Traum, dann um irgendeinen Vater und als letztes noch um Wahrheit und Realität, aber mehr habe ich nicht mitbekommen." "Lass uns zurück zur Hütte gehen." , stapfte der Zornige am Mönch vorbei. "Ach ja..." , drehte er sich noch kurz um, "...dies ist unser Geheimnis." "Kagome, weißt du, was Inu Yasha heute hat?" "Ich habe auch keine Ahnung, Sango." , flüsternd folgten sie dem wirklich schlecht gelaunten Grobian eines Hanyous in Richtung eines weit entfernten Splitters. "Inu Yasha!" , in der selben Sekunde, wie Shippo gerufen hatte, drehte sich der vor Wut Kochende schon um. "Was?" , keifte er los. "Warum hast du so schlechte Laune?!?" "Ich habe keine schlechte Laune!" "Warum schreist du dann hier so herum?!?" "Du schreist doch auch!" , knurrten sich beide an und am Ende lag Inu Yasha vom Osuwari umgerissen auf dem Boden, während Kagome tröstend die Arme um den von einer Beule gezierten Kopf Shippos gelegt hatte. "Inu Yasha, du solltest deine Wut nicht an uns, sondern dem Auslöser auslassen." , seufzte Miroku und wies den Haldämon mit einem Blick dezent auf den letzten Abend hin. "Ja, ja." , grummelte dieser nur, bevor er in seiner Raserei stoppte und die Nase in den Wind hob. "Naraku! Ich kann ihn riechen!" , sprintete er los und ließ seine Kameraden weit zurück. "Ich kann ihn riechen, das muss er sein. Er oder einer seiner Abkömmlinge treibt sich dort herum, wo Kagome den Splitter gespürt hat. Vielleicht jemand mit Kohaku? Oder... dieser Geruch..." , überlegte er im Rennen, "Das ist Sesshomaru!" Ein schneidender Krach durchfuhr den Wald, drei Bäume fielen lautstark zu Boden und ein mit Tessaiga bewaffneter Hanyou stürmte in die Szene. Ein Pfeil schien Sesshomarus Brust durchbohren zu wollen, als er seinen kleinen Bruder erblickte und Kagura, mit der er gerade gesprochen hatte, fuhr erschrocken herum. "Verbündet ihr euch jetzt auch schon?" , knurrte der junge Hund sauer, doch erhielt keine Antwort, jedoch äußerte eine kühle Stimme irgendwann: "Das ist eine Sache zwischen Kagura und mir, Naraku hat damit nichts zu tun." "Du und Kagura?" "Ja." "Sagt mir, wenn ich Onkel werde." , versuchte Inu Yasha seinen Schmerz zu überspielen. "So nun auch nicht." , knurrte Sesshomaru ein wenig erzürnt. Was dachte sein Bruder nur über ihn? "Was nicht ist, kann noch werden." , warf Kagura ein, was einen gewissen Youkai zusammenschrecken ließ. Was war denn jetzt los? Kagura wollte etwas von ihm? Sein Leben geriet wirklich aus allen Fugen. Inu Yasha allerdings konnte seine Eifersucht nicht unter Kontrolle bringen. Sollte diese Kuh ihm seinen Bruder wegnehmen können? Das würde er nicht zulassen. Mit einem Wutschrei stürzte er auf die junge Frau. "Das tut dir noch leid!" , bedeckte Kagura ihre nackte Brust und schwebte auf einer Feder davon. Inu Yasha hatte es gewagt, ihr die Kleidung zu ruinieren! Und das vor Sesshomaru! Er würde büßen. "Sehr stark für eine Frau, nicht?" , amüsierte sich Sesshomaru über Inu Yasha. "Was hast du mit ihr zu schaffen?" "Was geht dich das an?" "Sie gehört zum Feind, Baka!" "Wie war das?" , verengten sich die Augen des Silberhaarigen zu Schlitzen, "Hast du mich Baka genannt?" "Ja, Baka. Wenn du mit Kagura etwas anfängst, dann hat Naraku einen großen Trumpf. Wenn du sie liebst, dann verleg das auf die Zeit, wenn Naraku tot ist." "Ich würde nie etwas mit einem minderen Wesen wie einer Frau anfangen." , beruhigte sich der Youkai, doch dessen Bruder stutzte. "Du hast nichts mit ihr?" "Zu so etwas würde ich mich nicht herablassen." "Willst du nicht heiraten?" "Sicher keine Frau." "Einen Mann?" , hoffte Inu Yasha innerlich auf. "Bist du nur zum reden hier?" "Wir haben uns lange nicht mehr unterhalten." "Unterhält man sich mit Leuten und hält ihnen dabei ein Schwert unter die Nase?" , blickte Sesshomaru abfallend auf Tessaiga. Inu Yasha vermutete erst eine Falle, schaute von seinem Bruder zum Schwert und zurück, doch steckte es dann mit ausladender Geste zurück in die Scheide. "Also reden wir." , kühl wie eh und je bedeutete der Youkai dem Hanyou, ihm zu folgen. "Was sollte das, Miroku?" , flüsterte Sango aufgebracht, nachdem der Houshi den beiden Frauen den Mund zugehalten hatte und sie auch nun anwies, ruhig zu sein. Er winkte in die entgegengesetzte Richtung, in die die beiden Brüder verschwunden waren und Schulter zuckend folgten ihm zwei weibliche Gestalten mit dem vor Angst erstarrten Shippo auf dem Arm. "Miroku, was soll das? Sesshomaru könnte Inu Yasha sonstwas tun!" "Sie sollen mal in Ruhe reden." "Du glaubst doch nicht, dass sie sich wirklich unterhalten, oder?" "Doch." "A- a- aber- es- ist Sesshomaru!" , stammelte Shippo bei. "Ich darf euch schonmal warnen, die beiden heiraten wirklich." "WAS?!?" , riefen Sango und Kagome im Chor, doch schlugen die Hände vor den Mund, als sie bemerkten, wie laut sie gewesen waren. "Psst... auf jeden Fall hassen sich beide nicht. So, wie ich es sehe, mag Sesshomaru Inu Yasha sehr, doch würde es nie zugeben. Inu Yasha habe ich gestern Abend belauscht und auch er scheint seinen Bruder zu mögen." "Mögen und lieben sind aber verschiedene Dinge!" , zischte Kagome. "Glaubst du, das ist Bruderliebe? Kaum. Die beiden lieben sich, da bin ich fest im Glauben." , Miroku faltete zur Bekräftigung der Aussage die Hände und schloss die Augen zum Gebet. Sango und Kagome dagegen sahen sich nur kopfschüttelnd an. "Wo sind wir hier? Und warum gehen wir hier hin?" , sah sich Inu Yasha verunsichert um. Beide befanden sich auf einer sehr kleinen Lichtung, umringt von vielen großen Bäumen und in der Mitte befand sich ein kleiner Bach. "Was siehst du im Wasser?" , fragte Sesshomaru abwesend, welcher mit dem Rücken zu Inu Yasha stand. "Hä?" "Sieh in den Bach und sag mir was du siehst." "Warum?" "Tu es einfach." , Schulter zuckend ging der Hanyou mit weitem Bogen um den Dämon zum kleinen Flüsschen und sah hinein. "Ich sehe mich. Mein Spiegelbild." "Und was siehst du?" "Einen unglücklichen Halbdämon mit weißen Haaren, goldenen Augen und Hundeohren." , neben dem etwas verschwommenen Gesicht im Wasser tauchte ein weiteres auf. "Und was siehst noch?" "Jetzt sehe ich dich noch. Einen stolzen Dämon mit weiß-silbernen Haar und goldenen Augen... wir sehen uns aber ähnlich." , stellte Inu Yasha fest. Was war das? Sesshomarus Gesicht war zwar sehr verschwommen, aber war das ein Lächeln? Der junge Mann wendete seinen Blick, doch konnte keine Spur eines Lächelns im Antlitz des anderen entdecken. Nur den selben kühlen Blick wie immer. "WAS?!?" , durchfuhr es den Wald und beide schreckten auf. "Kagome!" , erschrak Inu Yasha, hastete los und ließ seinen Bruder allein zurück. "Und das Mädchen meinst du, nicht zu lieben?" , seufzte der Lächelnde. "Kagome!" , stürzte Inu Yasha zu den anderen. "Was ist los, warum habt ihr geschrien?" , keuchte er außer Atem. "Äh... es war nichts." "Wie?" "Miroku hatte uns nur erzählt..." , jener erstarrte zur Salzsäule, "...dass er aufhören will, jede Frau zu fragen, ob diese ihm ein Kind gebären will. Sango und ich sind dabei etwas aus der Fassung geraten." , winkte sie ab. "Und das ist alles?" "Ja. Was hast du gemacht? Du warst auf einmal verschwunden." "Ich hatte ein Gespräch mit meinen Bruder." "Ein Gespräch?" "Na ja, wie auch immer man es nennen soll... sehr viel gesprochen haben wir ja nicht." "Haben wir euch gestört?" , stellte sich Sango dazu. "Nein, ich wollte sowieso gerade gehen." "Und ihr habt nicht gekämpft?" "Nein, diesmal nicht." "Unglaublich." "Fand ich auch." , gab der Hanyou zu. "Wollen wir weiter? Wir wissen ja jetzt, dass der Splitter dein Bruder war. Den werden wir sicher nicht bekommen." "Ja, lasst uns weiter." , so setzte die Truppe ihren Weg fort. Ein paar Minuten später ging es auch Shippo wieder gut und er wollte den Großen ein weiteres Mal ärgern. "Was hast du eigentlich auf einmal für gute Laune, Inu Yasha?" "Ich hatte die ganze Zeit gute Laune." "Lüge! Lüge!" "Ich wüsste keinen Grund." , beendete der Halbdämon das Gespräch. Allerdings wusste er, dass es einen Grund gab, denn nun war er sich sicher: Sein Bruder hatte gelächelt. Kapitel 6: Die Bedeutung von Hoffnung und Mut --------------------------------------------- Ein kurzes, aber wichtiges Kapitel. Ich bin hier auf die Idee meiner Kommischreiberin IY-chan eingegangen, eigentlich war nämlich gar nicht geplant, dass Sesshomaru sich Tipps in Sachen Liebe bei Rin holt. Aber jetzt will ich darauf zurückkommen, hier ist es geplant ^.^ Egal, ich laber zu viel, hier das kurze Kapitel: _________________________________________________________________________ "Daddy?" , die an seiner Hose zupfende Rin riss den stolzen, doch die letzten Minuten geträumt habenden Youkai aus seinen Gedanken. "Geht es dir gut? Du stehst da schon die ganze Zeit rum und schaust den Platz an, an dem Inu Yasha verschwunden ist." "Ich war nur Gedanken, wie komisch er sich verhalten hat und-" , er blickte fragend auf seine Tochter herab, "Woher weißt du, dass mein Bruder hier war?" , worauf sie plötzlich etwas verlegen wurde, "Hast du mir etwa nachspioniert?" , sie wurde nun wirklich rot um die Nase. Als sie nach einigen Sekunden immer noch nicht antwortete, wusste Sesshomaru, dass sie es getan hatte, aber dennoch brachte er es nicht übers Herz bei ihrem Blick sauer zu werden. "So etwas macht man nicht..." , sagte er notgedrungen, doch nicht überzeugend. "Verzeihst du mir, Daddüüüü?" "... Natürlich... ich kann ja nicht mal sauer sein." "Ich hab dich lieb, Daddy." , breitete sie lächelnd die Arme aus und wie aus einem Reflex nahm "Daddy" sie hoch zu sich. "Und du dachtest an deinen Bruder?" "Rin, du bist erst 6 Jahre alt, du solltest Blumen pflücken und mit Jaken spielen, statt dich um meine Probleme zu sorgen." "Jaken ist doof. Außerdem ist das viel lustiger! Und ich entscheide gern mit, wer mein zweiter Daddy wird." , Sesshomaru konnte sich gerade noch zurückhalten, laut zu lachen, auf jeden Fall aber kitzelte er Rin erstmal aus. "Und wenn ich jetzt eine Frau heirate?" "Welche?" , brachte Rin unter Lachkrämpfen zusammen. "Öhm... Kagura." , er schloss sie wieder in seinen Arm und lehnte sich gegen den Baum, der auch gestern schon sein Lager war. "Aber sie gehört doch zum Feind." , perplex starrte der Dämon Rin an. "Was hast du?" "Manchmal ist es erschreckend, wie ähnlich sich Leute sind... das war auch Inu Yashas erster Kommentar." "Siehst du?" "Was?" "Er wäre sehr passend als mein Vater." , diesmal konnte sich der Youkai nicht zurückhalten und lachte leise. "Oh, Rin..." "Das war mein Ernst!" "Ich denke darüber nach, ja?" "Juhuuuuu!" , kuschelte sie sich an ihn. "Inu Yasha?" , riss Kagome den jungen Hanyou beim Picknick aus den Gedanken, "Geht es dir gut? Du wirkst irgendwie abwesend." "Keh, was sollte mit mir sein? Natürlich geht es mir gut." "Wieder schlechte Laune?" , Miroku und Sango zogen das Essen für Kagomes Osuwari aus der Bahn, doch Inu Yasha schlug Shippo nicht. "Nein, Shippo. Ich sagte doch, ich hatte die ganze Zeit gute Laune und habe sie noch." "Glaub ich nicht..." , meinte Shippo kleinlaut und zuckte unter Inu Yashas lodernden Blick zusammen, "Ich habe gute Laune, ja?" "J- j- ja, beste Laune! Total gut! Schon den ganzen Tag!" , stotterte er eingeschüchtert. "Über was hast du mit deinem Bruder gesprochen?" "Über Kagura." "Das haben wir noch mitbekommen." , äußerte Miroku ohne darüber nachzudenken. "Ach, ihr habt mich belauscht?" , traf die vier ein eiskalter Blick. "O Hilfe, Sesshomaru hat sehr auf dich abgefärbt..." , zuckte Sango zusammen und Kagome stimmte dem nickend zu. "Die beiden werden sich immer ähnlicher." , bemerkte eine junge Stimme ihrem Kagomes Rücken. Inu Yasha allerdings setzte sich mit fast betroffener Miene wieder auf seinen Platz und aß weiter. "Hat er es am Ende selbst nicht bemerkt?" , schoss es den anderen vieren indes durch den Kopf. "Aber wie soll ich ihn bekommen?" , sprach der Youkai seine Gedanken laut aus. "Liebst du ihn?" , fragte Rin, die schon direkt viele Ideen hatte. "Ja." , lächelte Sesshomaru überwältigend charmant, was das junge Mädchen natürlich nicht deuten konnte. "Dann wird sich sicher alles ergeben." "Wie denn? Mein Bruder glaubt doch, dass ich ihn hasse." "Glaub ich nicht." "Warum?" (Anmerkung: Merkt einer was?) "Na, dann hätte er nicht mit dir reden wollen." "Wieso?" "Weil er dann gewusst hätte, dass du sicher nicht mit ihm redest." "Aber warum sollte er etwas anderes glauben?" "Weil du nicht mit ihm gekämpft hast, als du mich abgeholt hast." "Warum habe ich das bloß getan?" "Vielleicht, weil du nicht kämpfen wolltest?" "Wieso wollte ich das?" "Weil du deinen Bruder liebst." "Ja? Deshalb will ich nicht mit ihm kämpfen?" "Ja." "Ich dachte schon, ich wäre krank..." "Krank vor Liebe, Daddy." "Hmhm..." , bejahte er und seufzte. "Rin?" "Ja, Papa?" "Ich vermisse Inu Yasha." "Dann lauf ihm nach." "Das kann ich doch nicht machen." "Warum?" "Was soll er von mir denken? Dass ich meinen Gefühlen nachgebe?" "Ist doch gut." "Das ist Schwäche." "Gefühle sind stärker als alles anderes, das ist keine Schwäche." "Trotzdem..." "Sesshomaru-sama! Endlich habe ich euch gefunden!" , stürmte der grüne Frosch in die Szene. "Oh, und Rin. Wie konntest du schon wieder weglaufen?" , meckerte Jaken. "Ich habe meinen Vater vermisst." , antwortete sie schnippisch und die beiden brachen einen lautstarken Streit vom Zaun, den Sesshomaru verwundert beobachtete. "Sag mal... was empfindest du für deinen Bruder?" , setzte sich Kagome zurück neben ihren Liebsten. "Hm? Was sollte ich schon empfinden? Hass." "Wieso?" "..." "Könnte es sein, dass du ihn liebst?" , hüpfte Shippo auf ihren Schoß. "Shippo..." "Du liebst ihn! Du liebst ihn!" , sprang der Kleine um den Hanyou herum. "Du liebst ihn! Liebst ihn!" , neckend zog er an dem weißen Haaren. "Inu Yasha ist in seinen Bruder verliebt! Verlieeehieeeebt!" , trötete er ihm direkt ins Gesicht, doch der Halbdämon nahm nur einen großen Schluck Tee zu sich, bevor er schlicht sagte: "Ja." , und Shippo aus allen Latschen rutschte. "Wie "ja"?" , kam Sango wieder näher. "Ja, ich liebe ihn. Auch wenn ich das ungern zugebe." , ein weiterer Schluck Tee. "Aber ich weiß, dass daraus eh nichts wird, also vergessen wir es." "Wieso kann daraus nichts werden?" , mischte auch Miroku wieder mit. "Machen wir uns nichts vor, Sesshomaru ist unerreichbar und erst recht für mich." "Wenn du die Hoffnung so schnell aufgibst, dann kannst du ihn nicht wirklich lieben." , warf Sango ein. Kagome währenddessen starrte den ihr Liebsten ungläubig an, der mit den anderen tratschte. Sollte das wahr sein? Sie war in einen Schwulen verliebt? Jetzt konnte sie die Hoffnung wirklich aufgeben. "Wenn du die Hoffnung so schnell aufgibst, dann kannst du ihn nicht wirklich lieben." , schossen ihr Sangos Worte durch den Kopf. "Du musst kämpfen, Inu Yasha." "Hm?" , drehte er sich zu ihr. "Wenn man jemanden wirklich liebt, dann kann man doch nicht irgendwie damit aufhören, oder?" , erst war er verwirrt, dann verstand er und lächelte. "Ja. Ich werde kämpfen." "Und wir helfen dir!" Kapitel 7: Love like little ladybird ------------------------------------ Bei allen Göttern, die es gibt, ich liebe dieses Kapitel! Ich bin mittlerweile verrückt nach meiner eigenen FF, wenn ich schreibe, dann pocht in mir ein Stimmchen: Wie geht es weiter? Wie geht es weiter? Ich spüre endlich wieder ein richtiges Kribbeln in den Fingern. Besonders die letzten beiden Absätze mag ich sehr. Genau das hatte ich mir vorgestellt! Ich denke, da darf ich mal ehrlich sagen: Das macht mir keiner so schnell nach. Also schreibt Kommis, sonst schreib ich auch nix >.< Na ja, genug Schleim verschmiert und Schwachsinn gesäuselt, hier das Kapitel: __________________________________________________________________________ "Inu Yasha..." , hauchte Sesshomaru in den Wind, während er unter Schweiß nach vorne starrend den Arm flehend gehoben hatte, um den Hanyou zurückzuhalten. Schwer atmend ließ er diesen sinken und wischte sich tief durchatmend mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. "Inu Yasha..." , flüsterte er sich beruhigend in den sanften Hauch von Luft, der seine Lippen umspielte. Vor einigen Sekunden hatte sich vor Sesshomarus inneren Augen ein erbitterter Kampf seines Bruders gegen Naraku abgespielt. Vor Wut, Hass und Kampfeifer schreiend hatte sich die beiden aufeinander gestürzt, sein Bruder um ihn, der schwer verletzt da nieder lag, zu schützen, Naraku, um jenen zu töten. Schreiend war er hochgefahren, hatte seinem Bruder noch zu gerufen, er solle verschwinden, da er um Narakus Falle gewusst hatte, doch seine Stimme hatte den toten Körper Inu Yashas schon nicht mehr erreicht. Wieder und wieder suchte den stolzen Youkai dieser Alptraum heim. Nacht für Nacht, Minute für Minute, Sekunde für Sekunde sah er das sterbende Abbild des ihm Liebsten vor seinen Augen vergehen. "Ich werde noch verrückt..." , seufzte der Weißhaarige, überprüfte, dass er niemanden geweckt hatte und machte sich schließlich zu einem kleinen Spaziergang auf. An einer Klippe der Gischt die Brust entgegenstreckend zog der muskulöse Dämon erleichtert die frische Luft ein. Selbst hier, für ihn wohl am anderen Ende der Welt, schmeckte er noch den süßen Geruch seines geliebten Bruders, der ihn scheinbar ewig verfolgen wollte. Dabei konnte der echte Inu Yasha doch gar nicht hier sein! Zornig, wie sehr ihn seine eigenen Sinne täuschten, drehte er sich von der am weit entfernten Horizont aufgehenden Sonne ab und verschwand spurlos, wie er gekommen, wieder zwischen den dichten Bäumen. Was sollte er jetzt tun? Weiter schlafen? Weiter träumen? Wieder DAS träumen? Nein, auch wenn er wollte, er könnte nicht schlafen. Der Geruch, der Geschmack, alles, was er mit seinem Bruder an einem Ort wie diesem verbinden könnte, trieb ihn in den Wahnsinn. "Ein Bad. Ein Bad würde mir gut tun." , dachte Sesshomaru mit sehnsüchtigem Gedanken und steuerte auf eine in der Nähe gelegene Quelle zu. "Ich kann nicht schlafen, ich geh noch etwas raus, ja?" , sagte Inu Yasha freundlich und die schon vor Müdigkeit fast Umfallenden anderen vier, wobei Shippo schon schlief, nickten nur noch, bevor auch sie ins Land der Träume reisten. Leicht frierend trat der Hanyou wieder in die Kälte der Nacht und überlegte sich, was man spät in der Nacht tun könnte. Weder konnte er nach Splittern suchen, noch fand er Lust daran, irgendeinen Dämon auf zu schlitzen. Was wollte er also? Was konnte er überhaupt tun? Sich auf einen Baum verziehen? Nein. Einen See suchen und ihn anstarren? Auch nicht gut. Irgendwelche kleinen Tiere jagen? Noch schlimmer. Während er sich den Kopf zermarterte, wanderte er ziellos im Wald umher, bemerkte nicht die leicht unter ihm herabsackende Erde und hörte nicht das unheimliche Geräusch jedes Schrittes, wenn sein Fuß den Matsch verließ. Trainieren? Was könnte er tun? Bäume mit seinem San Kon Tes Suo zerschneiden? Nein, das war mehr Umweltzerstörung als Training. Der vor Kälte mittlerweile Zitternde nieste laut. Wer dachte wohl an ihn? (In Japan denkt man, wenn jemand niest, denkt wer anders an ihn, so wie das bei uns dem Schluckauf zugeschrieben wird) Kagome? Ach was, die schlief längst. Wer war um diese nachtschlafende Zeit überhaupt wach? Keiner. Keiner... keiner? Doch, ihm fiel jemand ein, aber den Gedanken an diese Person versuchte der Hanyou seit Wochen zu verbannen. "Sesshomaru..." , kam es über seine Lippen und wie auf Kommando zuckte der junge Mann bei diesem Namen zusammen. Wenn er es zugab, er hatte seine Freunde von dem Gedanken abbringen können, ihn unbedingt mit seinem Bruder zu verkuppeln, da sie es eh eher als Sport sahen, als ernst meinten, bis auf Kagome, die wohl die einzige war, die ihn verstand, doch er hatte all diesen Wochen an seinen Bruder denken müssen. Tag für Tag, Minute für Minute, Sekunde für Sekunde hatte er sein Antlitz vor Augen gehabt. Nur dann? Nein, auch in den Nächten hatte er von ihm geträumt. Bisweilen hatte er sogar Angst, jemand könnte bemerken, dass er manchmal morgens mit innerer Erregung und einem dementsprechend vor Lust hartem Unterleib aufwachte, wobei er selbst wusste, wie unmöglich es war, dass jemand vor ihm die Äuglein öffnete. "Was also tun?" , kehrte Inu Yasha zu seiner Anfangsfrage zurück. Dennoch schaffte er es auch hier nicht, dass in den Sternen funkelnde Abbild seines Bruders aus seinen Gedanken zu verbannen. Sein Geruch verfolgte den Hanyou seit den paar Wochen, in denen er seinen Bruder nicht mehr gesehen hatte. Immer stärker stieg ihm wieder der süßliche Duft in den Sinn, den er so vermisste. "Sesshomaru..." , hauchte er in den Wind und wanderte weiter. Hier, wo die Luft so rein war, zwischen all den Bäumen, wo seine feinen Ohren höchstens das Zirpen der Insekten erreichte, konnte er seine Gedanken frei schweifen lassen. Wo er wohl war? Könnte Inu Yasha seinen Sinnen trauen, so musste er die ganze Zeit neben ihm gestanden haben und auch jetzt nur Meter entfernt sein. Was er wohl machte? Wahrscheinlich murkste er wieder ein paar Menschen ab. Wirklich? Eigentlich konnte er Menschen doch gar nicht so hassen. Rin war doch auch ein Mensch. Tötete sein Bruder wirklich noch? Er konnte es nicht ganz glauben. Oder war ihm vielleicht sogar etwas passiert? Krank vor Sorge schüttelte Inu Yasha den Kopf. Nein, seinem Bruder konnte nichts passieren. Dafür war er zu stark. So stark... so stark, wie er gern wäre. Nur einmal hätte er gern eine Bestätigung. Einmal würde er gern akzeptiert werden. So, wie er war. So, wie er ist. So, wie er immer sein wird. Seufzend lehnte sich Inu Yasha an einen Baum. Warum war es so kalt? Vor einiger Zeit hatte er nicht schlafen können, weil es so heiß war. Leicht knackste der Hanyou mit den vor Kälte starren Fingern. Er musste sich irgendwie wieder aufwärmen... was war das für ein Geruch? Eine heiße Quelle? Ja, das wäre jetzt genau das Richtige. Ermuntert setzte der Halbdämon seinen Weg fort, schob kurz ein paar Zweige zur Seite, trat hervor und erlebte den Schock seines Lebens: Sesshomaru. Sanft fielen leichte Schatten auf die im Mond wie ein Engel leuchtende Gestalt im vom Licht glitzerndem Wasser. Weißsilberne Strähnen bedeckten das in Inu Yashas Gedanken von einem Heiligenschein umgebene Haupt, schlängelten sich über den vom Wasser leicht geröteten Rücken und bewegten sich mit jeder Bewegung und Welle des Entspannten. Was die lange Mähne nicht bedeckte, zeigte stramme Muskeln, die von Haut nur zart überspannten Schulterblätter, einzelne aus den Seiten hervorstoßende Huppel, die den Rippen zuzuschreiben waren und figurbetonende, noch leicht zu sehende Wunden. Die im Wasser verschwundenen Hände wuschen athletische, durch das Wasser noch verschwommen wahrnehmbare Beine, welche in ihrer Länge die Hälfte der Quelle einzunehmen schienen. Der ihm abgewendete Oberkörper senkte und straffte sich in ruhigem, gleichmäßigem Takt, in dem sich auch die Muskeln im Rücken spannten und lockerten. Noch jahrelang hätte der junge Hanyou seinen ihm abgewandten Bruder betrachten können, doch der Wind hatte den nun nicht mehr als Hirngespinst ab zu stempelnden Geruch längst zu dem fassungslosen Youkai getragen. Langsam wand dieser seinen Blick und blickte über die Schulter in das von Schreck und Angst gezierte Gesicht des Jüngeren. Sein roter Kimono warf tiefe Falten, die im Ansatz erahnen ließen, was unter ihnen steckte. Strähnen weißen Haares flatterten im frischen Wind, wobei der Dämon das stetige Zittern eher der Kälte als sich zuschrieb. Langsam wich der Schreck aus dem Gesicht des Halbdämons und wechselte in ein verblüfftes Erstaunen, welches doch für Sesshomaru undeutbar blieb. Überrascht nahm er in den vom Mondlicht glitzernden Augen einen Funken Freude wahr, den den Youkai aufhoffen ließ und ihm ein leichtes Lächeln auf das Gesicht zauberte. Inu Yasha erschrak, als sich ihm Sesshomarus Gesicht zuwendete. Aus Angst vor Zurückweisung und Hass musste er die Lippen stark zusammenpressen und auch das Zittern seiner Knie trieb ihn in den Wahnsinn. Doch er wollte standhaft bleiben, er durfte nicht zurückweichen. Langsam entspannten sich seine Gesichtszüge, als sein Bruder auf jeden Fall nicht direkt einen kalten und abweisenden Blick aufsetzte, sondern ihn stattdessen ausdruckslos musterte. Ein leichter Windstoß erinnerte ihn wieder an die Kälte, die hier draußen herrschte, doch die Freude, die ihn ihm wuchs, ließ ihn das alles sofort wieder vergessen. Unfähig, den Blick abzuwenden, war er von des Youkais Gesicht gefesselt, auf dem ein Tropfen Wasser seine Bahn nahm. Von einer an der Stirn klebenden Strähne, in ihrem Weg abgelenkt durch die schwarzen Augenbrauen, vorbei an den tiefen Ozeanen voller goldener Juwele, die durch roten Lidschatten betont wurden, über die beiden lilanen Streifen, bis herab zu dem spitzen Kinn unter den vollen, roten Lippen und schließlich auf die Schulter tropfend, wo sie sich ihrem Weg über die bebende Brust suchte, konnte er ihren Weg verfolgen. Doch sein Blick blieb an den leicht geschwungenen Konturen des Gesichtsteil hängen, den er so gern als sein eigen beanspruchen würde und für immer und ewig an das seine zu fesseln wünschte. Inu Yasha war sich nicht sicher, doch er glaubte ein sehr leichtes, kaum merkbares Lächeln von den Lippen seines Bruders ablesen zu können und spürte, wie sein Herz in seiner Brust langsam schneller pochte. Kapitel 8: Was die Decke der Dunkelheit versteckt ------------------------------------------------- Ich würde mich am liebsten selbst schlagen... Das Kapitel ist schreibtechnisch schlecht, aber daran liegt es nicht. Wie konnte ich die Situation nicht nutzen??? Autorenstimmchen: Ich werde euch auf die Folter spannen ^.^ Mein begeistertes Stimmchen versucht trotzdem, dass Autorenstimmchen zu erschlagen... hoffentlich schafft sie es nicht, sonst geht es nicht weiter ^.^ Egal, genug geredet, viel Spaß beim Lesen: _______________________________________________________________________ Keiner von beiden schaffte es, das Schweigen zu brechen. Noch minutenlang starrten sich beide einfach an, immer sanfter, schließlich leicht lächelnd und schienen sich auch ohne Worte zu verstehen. Doch so glücklich Sesshomaru auch war, bemerkte er dennoch, dass sein Bruder in der Kälte wie Espenlaub zitterte. Nicht abweisend, doch genauso nicht zu nett, als dass man etwas ahnen konnte, sagte Sesshomaru: "Willst du da noch lange stehen und frieren oder kommst du endlich mal in die Quelle, Baka?" , wie ein junges Kind getadelt den Kopf einziehend ging der Hanyou auf die Knie und kroch näher, da ihm seine Beine den Dienst schon längst verweigert hatten. Doch auch seine schon gefrorenen Hände halfen nicht, sodass er sich nur mit Mühe und Not zur Erlösung schleppen konnte, zu weiterem jedoch nicht im Stande war. Der Youkai sah seufzend den kläglichen Versuchen seines Bruders zu, die Kleidung ab zu legen und zog ihn schließlich mit einem umwerfenden Ruck zu sich, entledigte ihm der Kleidung und zog jenen kopfüber ins Wasser. Diabolisch grinsend tauchte auch er wieder bis zu den Schultern ins Wasser ein und beobachtete amüsiert die aufsteigenden Luftblasen. Aber nur ein paar Sekunden später fühlte er sich miserabel: Inu Yasha tauchte nicht mehr auf. Sollte es ein Scherz sein? Sollte er sich wirklich vor Kälte nicht mehr bewegen können? Sollte es nur ein Test sein? Sollte er wirklich gerade ertrinken? Seine Sorgen zogen ihn unter Wasser, doch sein Verstand und sein Stolz hielten in an der Oberfläche. Was sollte er tun? Warten? Ihm helfen? Nichts tun? Seine so widersprüchlichen Gefühle machten Sesshomaru Angst. Was war mit ihm los? Bisher wusste er immer, was er wollte. Was wollte er jetzt? Inu Yasha helfen. Warum tat er es nicht? Was sollte jener von ihm denken? War es ihm nicht immer egal, was andere von ihm dachten? War ihm Inu Yasha egal? Nein, er musste ihn retten, aber was hielt ihn zurück? Das kleine böse Stimmchen im Hinterkopf? Ach, es sollte ihm egal sein! Sein Herz sagte, er solle seinem Bruder sofort folgen und ihn zurück zur Oberfläche ziehen. Sesshomaru griff nach Inu Yasha und zog ihn an die Oberfläche. Erschrocken, dass dieser die Augen geschlossen hatte, fühlte er nach dem Puls. Er war am Leben. Aber was war dann? Der Youkai strich über dessen Gesicht. Kein Atem! Er atmete nicht? Wie lange war er unter Wasser gewesen? Eine Minute? Zwei? Auf jeden Fall wollte er nicht von alleine wieder atmen. Inu Yashas Wange errötete leicht unter der Ohrfeige, doch seinen Atem wollte es nicht wiederbeleben. "Inu Yasha!" , rief der Dämon halb verzweifelt. Was sollte er nur tun? Sein Bruder atmete nicht! Für einen Arzt oder so war keine Zeit. Schlagen half nicht. Was sollte er nur machen? Er stoppte erschrocken in der Bewegung. Es gab da etwas, das konnte er tun... Zitternd strich er über die vor Kälte blauen Lippen. Sollte er das wirklich tun? Verdammt seien seine Zweifel, sie halfen jetzt auch nicht! Stürmisch legte er seine Lippen auf die seines Bruders und füllte dessen Lungen mit Luft, saugte sie zurück. Tief durchatmend lösten sich die beiden Gewalten wieder, doch der Hanyou zeigte immer noch keine Regung. Nochmal? Sesshomarus Herz schrie förmlich danach. Ein weiteres Mal schlossen sich die Mundstücke, wurden eins, auch wenn zu einem anderem Zweck als der Liebe, und trennten sich schmerzlich. Immer noch nicht? Es musste klappen! Inu Yasha konnte nicht einfach so sterben! Nach dem ungefähr fünften Mal hörte der Youkai erleichtert lautes Husten und Keuchen. Während in Inu Yasha das Leben zurückkehrte, schlangen sich zwei warme Arme sanft um seinen Körper ein leicht erschöpfter Atem verriet ihm, dass es wohl nicht allein an ihm lag, dass er noch lebte. Leicht öffneten sich die Augen des Hanyous, doch das Bild verschwamm im Licht, das über Sesshomarus Schulter in seine Augen fiel. Schmerzlich bemerkte er, dass sich der warme Körper von ihm trennte und sich an den ihm angestammten Platz gesellte, während sich der Halbdämon müde aufrichtete und ins warme Wasser glitt. "Arigatou..." , murmelte der in Schamgefühl versinkende Inu Yasha. Was mochte sein Bruder nur denken? Er wollte es sich gar nicht vorstellen. "Was?" , die schroffe, abweisende Stimme tat Sesshomaru selbst Leid, doch er hatte es wirklich übertrieben. Welche Teufel hatten ihn geritten, das zu tun? Was musste sein Bruder nur denken? "Dass du mich gerettet hast..." , er wandte sein krebsrotes Gesicht ab in der Hoffnung, Sesshomaru würde nicht bemerken, wie glücklich er innerlich war. Bei allem Heiligen, was gäbe er dafür, zu wissen, was dieser fühlte? "Du hast durch meine Hand zu sterben, nicht durch jämmerliches Ertrinken." , meinte er eine Spur zu kühl, als der Silberhaarige es wollte. Was sollte Inu Yasha nur denken? Dass er ihm gleichgültig war? Ja, eigentlich sollte er das denken. "Ach so..." , hätte er so traurig klingen müssen? Was sollte sein Bruder nur denken? Dass er ein Schwächling war? Nein, so weit durfte es nicht kommen. Eine bedrückende Stille folgte, Sesshomaru schloss die Augen und lehnte sich gedankenverloren zurück, Inu Yasha strich sich über die Haut, die langsam, aber sicher die Temperatur des Wassers annahm. Wieso war er auch so lange da stehen geblieben? Er war so ein Idiot. Hatte das nicht sein Aniki gesagt? Ja, genau das hatte er gesagt: Idiot. Und es war ernst gemeint gewesen. Er war ein Idiot. Nichts anderes. Was musste Inu Yasha jetzt bloß denken? Dass er ein Schwächling war? Wie konnte er das nur tun, es hätte irgendetwas anderes geben müssen... was? Um ehrlich zu sein, ihm fiel auch nichts ein. Er hatte richtig gehandelt. Dennoch hätte er nicht so weit gehen dürfen. Er hatte ihn geküsst! Fünf Mal!!! Nun gut, nur um ihm das Leben zu retten, aber es waren dennoch Küsse! Aber hatte ihn sein Bruder nicht auch geküsst? Auch, um sich das Leben zu retten? Hörte sich ganz so an, als würde Küssen immer Leben retten. Was dachte er da für einen Unsinn? Aber... so dumm war es doch nicht... oh, was würde er nur dafür geben, zu wissen, was Inu Yasha fühlte? Alles! Sein Leben für noch einen Kuss. Einen weiteren Kuss dieser süßen, nach Karamel und Honig schmeckenden Lippen. Noch einmal diesen Wohlgenuss! Alles täte er dafür. Im Eifer hatte er gar nicht so sehr auf den Rest geachtet. Wie sah sein Bruder nackt aus? Nicht so muskulös wie er selbst, aber schlecht war es auf jeden Fall nicht gewesen. Jugendliche Muskeln, Babyhaut, so glaubte er, sie gespürt zu haben, und untenrum? Verdammt, da hatte er keinen Blick erhaschen können. Was interessierte es ihn überhaupt? Ganz schön viel... "Was treibt dich in diese Gegend?" , schreckte Inu Yasha hoch angesichts der fast freundlichen Stimme. "Öh... ich war spazieren." "Spazieren?" , Zweifel schlugen Bahnen über Sesshomarus Gesicht, "Ich konnte nicht schlafen." "Wann geht ihr denn schlafen? Entweder ihr schlaft immer erst um Mitternacht oder du warst über sechs Stunden spazieren..." "Wieso, wie viel Uhr haben wir?" "Es ist fast morgen." "Ach du meine Güte..." "Was?" "Na ja, ich bin mindestens vier Stunden von den anderen entfernt, bis Sonnenaufgang schaffe ich das sicher nicht." "Bist du gegangen oder gerannt?" "Gegangen... nun, dann könnte ich es in einer Stunde schaffen." "Wo lagert ihr denn?" "Äh... irgendwo in der Richtung, aus der ich kam... ich bin immer geradeaus gegangen." "Bei deinem Geschick kommst du nächste Woche nicht an." , meinte Sesshomaru nur sarkastisch. Fast widerwillig gestand Inu Yasha sich dies auch ein, er konnte die anderen nichtmals mehr wittern. "Und warum bist du gerade hier? Warum musst du gerade MICH besuchen?" "Tja... ei- eigentlich- eigentlich- also- das war rein zufällig! Ich weiß nicht, ich- ich habe irgendeine Krankheit, mein Geruchssinn spielt verrückt, also- ich hatte ja keine Ahnung, das du wirklich hier bist und- hätte ich das gewusst, ich wäre natürlich nicht her gekommen, schließlich..." , stotterte der Hanyou vor sich hin. "Ja?" "...hätte ich dich ja doch nur genervt... tu ich ja auch jetzt..." , flüsterte er hervor, doch der Dämon verstand ihn natürlich, was nicht nur daran lag, dass er die Ohren aufs Weiteste gespitzt hatte. "U- Und was tust du mitten in der Nacht in einer Quelle?" "Ich bade." "Achso." , Inu Yasha hoffte, im Boden zu versinken, um das nicht länger ertragen zu müssen. Nicht nur, dass er sich zum Affen machte, es war auch noch, dass der nackte Oberkörper seines Bruders sehr zwiespältige Gefühle in ihm hervorrief. Was um Himmels Willen tat er hier? Sesshomaru verstand sich selbst nicht mehr. Noch vor einem Monat hätte er Inu Yasha beim bloßen Anblick getötet, aber jetzt saßen die beiden friedlich in ein und derselben Quelle und badeten! Was dachte er sich bloß? Nun, das war schnell beantwortet. Er fragte sich nämlich gerade wieder, wie sein Bruder in voller Größe nackt aussah. Warum konnte er an nichts anderes mehr denken? Es war doch nur ein verdammter Kuss! Nein, mittlerweile waren es sechs Küsse. "Und warum bist du gerade hier? Warum musst du gerade MICH besuchen?" , fiel ihm nichts besseres ein? "Tja... ei- eigentlich- eigentlich- also- das war rein zufällig! Ich weiß nicht, ich- ich habe irgendeine Krankheit, mein Geruchssinn spielt verrückt, also- ich hatte ja keine Ahnung, das du wirklich hier bist und- hätte ich das gewusst, ich wäre natürlich nicht her gekommen, schließlich..." , warum stotterte er? War es ihm peinlich? Und auch seine Nase spielte verrückt? Vielleicht ging gerade eine Krankheit um? Und er wäre dann wirklich nicht gekommen? Wie schade. Warum? "Ja?" , warum? Warum? Warum? "...hätte ich dich ja doch nur genervt... tu ich ja auch jetzt..." , er dachte, er würde ihn nerven? Wie kam er bloß darauf? Wie gern würde er ihm einfach widersprechen... nein, er hatte sich schon genug Peinlichkeiten geleistet, das Maß war voll! "U- Und was tust du mitten in der Nacht in einer Quelle?" , Inu Yasha schien auch nichts einzufallen. "Ich bade." , wieso antwortete er so kühl? "Achso." , war das Trauer in der Stimme? Er war wohl wirklich zu giftig gewesen. Gut so! Gut so? Nein, das war gar nicht gut! Er wollte sich doch mit seinem Bruder vertragen. Wie wäre es, wenn er das vorschlagen würde? Eigentlich gut. Uneigentlich aber nicht. Aus welchem Grund? Und warum gerade jetzt? Nein, das ging nicht. Was sollte er bloß tun? Weg von hier, nur weg, sonst würde er noch zu viel verraten. "Ich gehe, Rin wird bald aufwachen." , warum wollte er gehen? Inu Yasha fände es schöner, er würde bleiben. "Dann mache ich mich auch mal auf den Weg." , Sesshomaru erhob sich langsam und der Jüngere verfolgte jede einzelne Bewegung. Welch ein Hintern! Wie gerne würde er... nein, er durfte nicht daran denken! Hochrot drehte sich Inu Yasha um und ging zu seinen Klamotten. Wie lang waren die Beine? Er wendete den Kopf um einige Zentimeter und konnte einen kleinen Blick erhaschen. Die waren lang... welchen Arm hatte Sesshomaru gerade? Ein Menschenarm... deshalb trug er einen Splitter bei sich! Endlich verstand Inu Yasha es. Allerdings spürte er auch die Kälte auf seiner Haut, die ihn dazu bewegte, sich etwas zu beeilen. Sesshomaru währenddessen hatte längst die Hose angezogen und hing seinen eigenen Gedanken nach. Wie sah er jetzt untenrum aus? Ob er einen kleinen Blick wagen dürfte? Ganz kurz? Es würde schon nicht schaden. Mit einer galanten Halbdrehung hatte er freies Sichtfeld: Hübsche Muskeln, halbwegs lange Beine... was für ein Hintern! Der erweckte richtig die Lust, einfach mal rein zu kneifen. Schnell drehte sich Sesshomaru wieder um und tat so, als würde er sich voll auf das Anziehen seiner Rüstung konzentrieren müssen. Was pochte da? War das sein Herz? Nein, das klopfte schon die ganze Zeit wie ein Hammer gegen seine Brust, was ihn schon befürchten ließ, Inu Yasha könnte sein Herz rasen hören. Was klopfte dann? Tiefer, viel weiter unter seinem Herz. Trotz der Kälte etwas rot verstand er, was er spürte. Wie lange war es her, dass er solche Lust verspürt hatte? Hatte er überhaupt mal eine solche Leidenschaft empfunden? Hatte in ihm jemals solches Feuer gelodert? Ganz bestimmt nicht. Oh, wie sehr sehnte er sich danach, seinen Bruder wieder in die Arme zu schließen... Wie sehr sehnte er sich danach, noch einmal die süßen Lippen zu kosten... Wie sehr sehnte er sich danach, einmal auch die Leidenschaft in Inu Yashas Augen zu sehen... Der Hanyou allerdings verzweifelte indessen. Wie konnte sein Unterleib ihm das JETZT antun??? Unbedingt in dieser Situation? Ohne Erfolg versuchte er die Ausbuchtung seiner Hose zu verstecken. Wenn ER etwas bemerken würde! Dann wäre es wirklich aus! Allerdings war sein Glied so hart, dass es schon fast schmerzte. Warum konnte er ihn nicht haben? Es ihm sagen? Alles beichten? Das ginge nicht. Wie konnte er aus dieser Situation fliehen? "Ich- ich geh dann mal, wir sehen uns sicher noch." , rannte Inu Yasha los, doch eine Hand auf seiner Schulter hielt ihn zurück. Was tat er da? Sesshomaru konnte sich nicht verstehen. Warum hielt er ihn zurück? Es hätte alles gut werden können! Was, wenn Inu Yasha etwas bemerkte? Gut, er konnte wohl nicht unter der Rüstung hindurch sehen, dennoch... Als sein Bruder seinen Blick über die Schulter wand, dachte Sesshomaru, es vor Schmerz nicht mehr aushalten zu können. Was, wenn er ihn einfach zu sich ziehen würde? Ihn küssen würde? Nein, das würde alles kaputtmachen. "Du solltest dir die Haare abtrocknen, es ist immernoch unglaublich kalt." , monoton und kalt wie der Schnee um beide herum reichte Sesshomaru Inu Yasha ein wollenes Tuch. "Äh... danke." , der Hanyou rubbelte sich kurz durch die Haare, bis sie einigermaßen trocken waren, dann gab er es wortlos zurück. Was sollte er nur tun? "Danke, ich geh dann mal." "Viel Glück mit den Splittern." , wieso hatte Sesshomaru das bloß gesagt? Wie dumm konnte ein Youkai nur sein? Glücklich, dass Inu Yasha ohne weiter zu fragen loslief und Sekunden später im Wald verschwunden war, trocknete sich auch der Dämon die Haare. Hätte er alles nicht noch offener zeigen können? Er war so blöd! "Baka..." , fluchte der Weißhaarige sich selbst an, während er zurück zum Lager wanderte, wo Rin gähnend die Augen öffnete. Kapitel 9: Secret of my heart ----------------------------- Also, erstmal danke für die Kommentare ^.^ Ich würde mich freuen, wenn ihr mir noch einige schreibt, das ermutigt sehr zum Weiterschreiben. Das ist jetzt etwas kurz, das nächste wird noch kürzer, aber danach... nein, ich verrate noch nichts. Erstmal viel Spaß beim Lesen: __________________________________________________________________________ "Inu Yasha! Wo warst du?" , stürzte Kagome zu ihrem Liebsten, "Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Geht es dir gut? Was hast du angestellt?" "Ganz ruhig, mir geht es wunderbar." "Und wo warst du? Wir sind aufgewacht und du warst nirgendwo zu finden..." "Ich habe einen Spaziergang gemacht." "Schon wieder?" "Hm?" "Na, vorm Schlafengehen hast du doch auch noch einen gemacht." "Eh... eheh... ja, mir gefällt dir Gegend hier eben." , er konnte doch nicht sagen, dass er die ganze Zeit über weg war! "Und das sollen wir glauben?" , fragten Sango und Miroku dazwischen. Doch bei diesen beiden wollte Inu Yasha noch am wenigsten, dass sie erfuhren, was er wirklich gemacht hatte. Was also tun? Genau! "Ich geb es ja schon zu! Da war so ein junges Mädchen, der bin ich hinterher geturnt, aber musst ihr mich unbedingt dazu zwingen, so etwas vor Kagomes Augen zu sagen?!?" , Inu Yasha bete zu den Göttern, dass er Kagome nicht allzu sehr damit wehtat. Diese allerdings musterte ihn nur, lächelte und rief dann: "Lasst es uns vergessen, wir müssen endlich weiter." , schon ein paar Minuten später wanderte die kleine Gruppe durch irgendeinen Wald, durch den ein kleiner dünner Pfad führte, sodass man nur hintereinander durchkam. Inu Yasha bestritt wie immer den Anfang, darauf folgte Kagome, Shippo, der vor großen und unheimlichen Bäumen zusammenzuckte, dann Kirara und schließlich Sango und Miroku, der seiner Vorderfrau ohne Scham auf den Hintern stierte. Während sich die zwei Personen am Ende der Schlange wieder einmal stritten, flüsterten die ersteren beiden miteinander. "Also, was hast du wirklich gemacht?" "Wie?" "Du verschwindest nicht mitten in der Nacht, um irgendeinem Rock hinterher zu starren, du bist schließlich nicht Miroku." "Und?" "Was hast du wirklich gemacht?" "Keh." "Inu Yasha, mit mir kannst du reden." "Keh." , das junge Mädchen seufzte tief. Warum war er nur so stur? "Du warst bei deinem Bruder, richtig?" , Inu Yasha erstarrte zur Salzsäule. Woher wusste sie das? Sie konnte ihm nicht gefolgt sein... Wie konnte sie es dann wissen? "Woher verdammt nochmal weißt du das?" "Ich habe es geraten." , zuckte das schwarzhaarige Mädchen mit den Schultern. "Und nun?" , grummelte er. "Was habt ihr gemacht?" "Keh, das erzähle ich sicher nicht." "Habt ihr etwa DAS gemacht?" , Inu Yasha lief rot an, blieb stehen und starrte entsetzt die Person hinter sich an. "Nicht?" "Ich wäre glücklich darüber, aber das passiert ganz sicher nicht." "Warum nicht?" "Er ist mein Bruder!" "Ja, und?" "Du glaubst doch nicht, dass Sesshomaru so etwas- und dann auch noch mit mir, also- das ist doch unmöglich!" , warum stotterte er schon wieder? Damit hatte er sich schon vor IHM blamiert, warum auch jetzt? War er so schwach? "Nichts ist unmöglich, die Hoffnung stirbt zuletzt. Was habt ihr getan?" "Ähm, na ja, ich war total in Gedanken und habe gefroren, da roch ich eine Quelle und bin hin und..." "Er war da?" "Genau." "Und was hat er getan?" "Öh... nun... er hat sich ein Stück umgedreht und rein gar nichts gesagt." "Und du?" "Ich stand da wie angewurzelt und hab mich auch nicht bewegt." "Und so blieb das den Rest der Nacht oder wie?" "Nein, nach einer Ewigkeit hat er mal gefragt, ob ich da weiter blöd rumstehen oder in die Quelle wollte..." "Und was hast du gemacht?" "Na ja, ich wollte eigentlich zur Quelle gehen, aber meine Beine waren eingefroren und dann bin ich hingekrochen, aber da war ich auch schon fast erfroren..." "Also?" "Ich weiß nicht, an das nächste, an das ich mich erinnern kann, ist, dass ich halb in der Quelle lag, nichts anhatte und Sesshomaru mich umarmt hat... er hat mich allerdings genauso schnell wieder losgelassen und gesagt, ich wäre fast ertrunken." "Und was dazwischen war, weißt du nicht mehr?" "Ich weiß nur noch, dass ich unter Wasser war und Sesshomaru einfach nichts tat, während ich fast ertrank, weil ich mich nicht bewegen konnte." "Also hat er dich gerettet?" "Wahrscheinlich." "Ist doch super!" "Er hat darauf gesagt, dass es ein erbärmlicher Tod wäre, wenn man ertrinkt. Ich solle gefälligst überleben, bis er mich im Kampf aufschlitzen kann." "Du meinst, er war so kühl wie immer..." "Genau." , seufzte der Hanyou. Langsam näherte sich die Gruppe dem Ende des Waldes und bald würden Sango und Miroku wieder mithören können, was beide mittlerweile nicht wollten. "Und dann?" "Wir haben uns noch ein wenig unterhalten und irgendwann habe ich total angefangen zu stottern und mich schrecklich blamiert..." "Was hat Sesshomaru gemacht? Dich ausgelacht?" "Hm? Nein, er sagte, er müsse gehen... er ist also gegangen." "Und du?" "Ich bin auch rausgegangen, wir haben uns verabschiedet, er hat uns viel Glück gewünscht und dann bin ich weggelaufen." "Er hat was?" , fragte Kagome schockiert. "Was ist?" "Er hat uns viel Glück gewünscht?" "Ja, ich fand es auch etwas komisch, aber ich wollte einfach nur weg, also habe ich nicht viel darüber nachgedacht..." "Warum wolltest du weg?" , und wieder einmal bildete sich eine dicke Schicht Röte auf Inu Yashas Wangen. "Na ja, er war schließlich nackt..." , Kagome verstand gut, was er meinte, aber wollte dennoch nicht locker lassen. "Wie groß ist er?" "Sesshomaru? Das weißt du doch." "Ich meine, untenrum." "Kagome!" , warum hatte er es ihr bloß erzählt? "Hast du drauf geachtet?" "Ich konnte es nicht sehen, er stand mit dem Rücken zu mir..." , warum antwortete er überhaupt noch? "Und wie sieht sein Hintern aus?" "Extrem knackig... da fühlt man sich wie Miroku." , warum sagte er so einen Quatsch? Nun ja, Quatsch war es nicht, schließlich stimmte es. "Also hattest du eine schöne Nacht?" "Kagome... was soll das?" "Baka, es ist dein Bruder! Du kannst doch nicht daran denken, DAS mit deinem Bruder zu tun!" "Das sag ich doch die ganze Zeit!" "Tust du nicht!" "Tu ich wohl!" "Du nervst! Osuwari!" , womit hatte er das bloß verdient? Bei seinem Bruder hätte er es besser... "Guten Morgen, Daddy!" "Hallo, Rin, gut geschlafen?" "Hai, Daddy! (Anmerkung: Diese Sprachkonstellation ist ja grauenhaft...) Die vielen Decken waren superwarm, ich musste gar nicht frieren." , lachte sie Sesshomaru an, während Ah-Uhn mit seinem Feueratem versuchte, das Eis um Jaken zu schmelzen. (Anmerkung: Das ist natürlich sinnbildlich ^.^") "Und du?" "Ich hatte einen Alptraum." "Schon wieder?" "Schon wieder." "Denselben?" "Denselben." "Dafür siehst du aber ungewöhnlich fröhlich aus." "Inu Yasha war hier." , der Dämon ging in die Knie und bekam erst einmal einen Guten-Morgen-Kuss, bevor er weiter ausgefragt wurde. "Habt ihr endlich zueinander gefunden?" "Ach, Rin, so einfach ist das nicht." "Küss ihn einfach." "Habe ich doch... fünfmal." "Und?" "Na ja, eigentlich war es Mund-zu-Mund-Beatmung, weil er beinahe ertrunken wäre." "Und du hast dir Sorgen gemacht?" "Natürlich." "Hast du es ihm gesagt?" "Nein." "Hast du dich etwa so kühl wie immer verhalten?" "Äh... ja..." , Rin seufzte nur, obwohl beiden klar war, dass sich Sesshomaru seiner Dummheit gewusst war. "Und nun?" "Ich hoffe mal, er platzt nochmal in eine heiße Quelle, in der ich gerade bade." "Ich glaube, da hoffst du vergebens..." , lächelte sie zuckersüß. "Ja, glaub ich auch." "Aber die Hoffnung stirbt zuletzt!" "Woher hast du denn den Spruch?" "Das sagt Kagome immer." "Dann ist mein Bruder ja in guten Händen." , sein Bruder... ja, der hatte es bei seinen Freunden sicher gut. Sie standen ihm bei, halfen ihm bei Liebeskummer, vermittelten vielleicht mit Angebeteten und hatten gute Tipps bei unglücklicher Liebe. (Anmerkung: Das ist eine Traumvorstellung und wie in den letzten Absätzen beschrieben, überhaupt nicht zutreffend.) Hätte er Freunde, sie könnten ihm vielleicht auch helfen. Wahrscheinlich besser als seine sechsjährige Tochter. Bei seinem Bruder und seinen Freunden hätte er es besser... "Wir sind ihnen zu tiefsten Dank verpflichtet, Houshi-sama." , verbeugte sich ein mittelgroßer, älterer Herr vor Miroku. "Nicht der Rede wert, das ist meine leichteste Übung." , plapperte dieser, welcher gerade wieder einmal eine große, unheimliche, schwarze Wolke vertrieben hatte. "Darf ich ihnen und ihren Weggefährten dennoch mein Haus zur Verfügung stellen?" "Wir wären ihnen sehr verbunden." "Dann werde ich ihnen ein Essen zubereiten lassen." "Habt vielen Dank." "Ganz meinerseits." , Miroku zog seine übliche Show ab, während die Frauen sich schon einrichteten und zwei gewisse Personen mal wieder stritten. "Du liebt ihn!" "Tu ich nicht!" "Tust du wohl!" "Tu ich nicht!" "Doch!" "Nein!" "Doch!" , statt einem weiteren Nein zierte Shippo abermals eine Beule und Inu Yasha fand sich schnell auf dem Boden wieder. "Musst du den Schwachsinn eigentlich jedes mal veranstalten, Osuwari-Monster?!?" "Osuwari-Monster? Ich zeig dir mal was von einem Monster!" , brannten in ihren Augen lodernde Feuer, während sie sich auf Inu Yasha stürzte. "Kagome! Ka- ah!" , fiel er um und wand sich unter ihr, als sie ihn heftig kitzelte. "Nimmst du das zurück?" "Ja! Natürlich! Aber hör auf!" "Gut." , sie erhob sich leichtfüßig und half auch ihrem Liebsten auf, während Sango entzückt das fertige Essen entgegennahm. "Essen!" , ein Alltag für die kleine Gruppe nahm so ihr Ende und nur wenig später schliefen alle. Alle? Nein, Inu Yasha natürlich nicht. Er hatte die ganzen letzten Nächte nicht mehr geschlafen. Er war durch die Gegend gewandert in der Hoffnung, dass er seinen Bruder treffen würde. Und er würde auch diese Nacht nicht schlafen können. Noch immer schnürte seine Lust ihm das Herz zusammen. Noch immer zitterte er vor Leidenschaft. Noch immer loderte das Feuer seiner Seele. Würde er dieses Gefühl je loswerden können? Wollte er es? Langsam öffnete er leise die Tür und trat ins Freie hinaus. Aber sollte es ewig so weitergehen? Wieder einmal fand er sich auf einem Spaziergang wieder. Warum tat er das? Warum suchte er noch? Warum konnte und wollte er nicht endlich aufgeben? Oh, wie vermisste er seinen Bruder. So viele Fragen und nur eine einzige Antwort: Sesshomaru. Immer wieder Sesshomaru. Wie oft und unendlich laut hallte dieser Name ihm durch den Verstand. Wie oft und unendlich traurig dachte er sich die schöne Vergangenheit zu zweit zurück. Wie oft und unendlich glücklich fand er sich in Gedanken an eine gemeinsame Zukunft wieder. Wie oft? Doch warum? Wieso er? Sesshomaru. Immer wieder Sesshomaru. Die Erinnerung an seinen geschmeidigen Körper nahm sein gesamtes Denkvermögen ein, die Gedanken an seine Stimme, seinen Geruch, seine Augen, alles an ihm verdrängte jede Sorge, das Bild seines wundervollen Gesichts konnte der Hanyou nicht mehr verbannen, die Wärme seiner Arme brannte auf seiner Haut, der süße Geruch seiner Anwesenheit versetzte ihn in Hochstimmung, der Klang der Melodie seiner Kehle echote in ihm, der Geschmack seiner vollen, unvergleichlich schönen Lippen gab ihm das Gefühl zu schweben, die Gänsehaut bei jedem Gedanken an ihn, die vor Freude bebenden Knie - alles. Inu Yasha fühlte endloses Glück und doch immerwährenden Schmerz, IHN nicht bei sich zu haben. Ihn... Sesshomaru. Immer wieder Sesshomaru. Würde das jemals enden? Gab es keinen Ausweg aus seiner Verzweiflung? Konnte ihm nicht irgendjemand helfen? Sesshomaru. Immer wieder Sesshomaru. Kapitel 10: Herz und Verstand ----------------------------- Wie schon gesagt, ein extrem kurzes Kapitel. Ich habe mir zur Inspiration ein ganz besonderes Lied genommen, vielleicht kennt es jemand: Run von Krypteria. Ich fand es so schön passend... und im zwieten Abschnitt hörte ich: Kein zurück. Ich denke, das ist schon bekannter. Na ja, zu viel geredet, schreibt bitte Kommis: _________________________________________________________________________ Warum war er hier? Sesshomaru starrte bittend ins Wasser. Konnte ihm niemand antworten? Allein und verlassen saß er am Ufer, hatte die Beine angezogen, mit den Armen umschlossen und sein Kinn auf die Knie gelegt. Warum fühlte er sich so einsam? Rin hatte er bei Jaken und Ah-Uhn gelassen, die allesamt schliefen. Woher kam das Loch in seiner Brust? Er selbst hatte seit Tagen nur wenig geschlafen, war meist nur durch die Gegend gewandert und hatte versucht, seinen Bruder zu finden. Warum schmerzte es? Langsam aber gab er die Hoffnung auf, ihn jemals zu finden und ihm seine Gefühle gestehen zu können. Warum vermisste er ihn so? So nah und doch so fern... im Wasser spiegelte sich der gesamte Sternenhimmel und tauchte die Dunkelheit der Lichtung in helles Licht. Warum hatte er sich nur verliebt? Inu Yasha. Immer wieder Inu Yasha. Wie wundervoll dieser Name klang. Wie zauberhaft sein Geruch war. Wie betörend sein junger Körper war. Wie wunderschön seine Augen glitzerten. Wie geheimnisvoll sein Lächeln schien. Wie verletzlich sein Blick nach Zuneigung suchte. Wie erregend seine Haut unter jeder Berührung zitterte. Wie groß Sesshomarus Sehnsucht war... Inu Yasha. Immer wieder Inu Yasha. Die Antwort aller Fragen. Seine Vergangenheit, seine Gegenwart, seine Zukunft. Sein einziger Gedanke. Sein einziger Wunsch. Sein Leben. Inu Yasha. Immer wieder Inu Yasha. Warum waren sie getrennt? Warum konnte er ihn nicht finden? Wie konnten sie jemals auseinandergehen? Wie konnten sie jemals auseinanderleben? Wieso konnten sie nicht zusammen sein? Inu Yasha. Immer wieder Inu Yasha. Er wollte zu ihm kommen, laufen, rennen. Ihm helfen, beistehen, beschützen. Die Hoffnung nie aufgeben, dass sie einmal zusammen seien könnten, zusammen kämpfen könnten, aneinander glauben könnten, miteinander hoffen, träumen und leben könnten. Inu Yasha. Immer wieder Inu Yasha. Oh, wie sehr brannte die Sehnsucht in ihm, wie sehr loderte die Leidenschaft, wie sehr tobte die Lust. Wie sehr? Aber warum? Wieso er? Inu Yasha. Immer wieder Inu Yasha. Was würde er für ihn tun? Leben, töten, sterben. Er würde überall hineilen, die höchsten Berge besteigen, auf den Grund der tiefsten Seen tauchen, seine Schwingen der Liebe ausbreiten und fliegen, nur um IHN zu sehen. Inu Yasha... warum war er nicht bei ihm? Warum half er ihm nicht? Nahm ihn in die vor innigen Gefühlen schmerzenden Arme, sah ihm in die vor Tränen ausgetrockneten Augen, berührte sie sehnsüchtigen Lippen mit den seinen und rettete sein einsames Herz vor den Flammen der Hölle? Warum weinte er? Warum schmerzte das Alleinsein so sehr? Unaufhaltsam rannen heiße Tränen über die vor Kälte und Müdigkeit schmerzenden, wärmelosen Wangen. Warum konnte er nicht einfach erfrieren? Ja, er würde vor Einsamkeit noch sterben. Wo war Inu Yasha? Was machte er? Woran dachte er? Ging es ihm gut? War er verletzt? Hatte er Schmerzen? Was fühlte er? Zerfraß ihn das gleiche Gefühl? Warum gab es Gefühle überhaupt? Sie schmerzten doch nur. Wie wäre es, hätte er wieder keine Gefühle? Wie wäre es? Wäre es wie früher? Wäre er glücklich? Sanft wehte ihm der Wind ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Warum war das Leben nur so ungerecht? Wieso konnte man das, was man sich am meisten wünschte, nie haben? Und warum war man nie zufrieden? Warum wünschte man sich immer mehr? Wäre man glücklich, wenn man alles hätte, was man wollte? Warum sollte man dann überhaupt noch leben? Hätte das Leben dann einen Sinn? Waren es also die Wünsche und Sehnsüchte, die einem am Leben erhielten? Aber warum schmerzte es dann so? Er hatte große Sehnsucht, aber dennoch wollte er dadurch nicht lieber leben. Nein, er wollte lieber sterben, so sehr schmerzten sie. Was hielt ihm am Leben? Hoffnung? Gab es Hoffnung? Nein, er hatte doch aufgegeben. Was hielt ihm am Leben? Liebe? Hatte die Liebe eine Chance? Nein, er bekam seine Liebe nicht. Was hielt ihm am Leben? Träume und Wünsche? Konnte man diese erfüllen? Nein, seine waren nicht zu erfüllen. Was hielt ihm am Leben? Was hielt ihn überhaupt noch hier? Schmerz. Schmerz und Leid. Warum gerade das? Warum hielt ihm die Qual am Leben? Warum? Weil es nicht schlimmer kommen konnte. Sein Leben konnte nur noch besser werden. Oder? Gab es etwas gutes in seinem Leben? Was dachte er da eigentlich? Er hatte Rin, er hatte seine Träume, er hatte seine Hoffnung. Und er hatte Liebe. Er hatte Inu Yasha. Und dafür würde er kämpfen. Wie konnte er daran denken, sterben zu wollen, wenn er doch hatte, was er wollte? Er hatte alles, was er brauchte. Er hatte seine Gefühle. Er hatte sein Herz. Er hatte sein Leben. Er hatte die kostbarsten Dinge, die es gab. Er würde kämpfen. Er würde Inu Yasha für sich gewinnen. Denn auch er konnte glücklich werden. Jeder kann glücklich werden. Und er würde es werden. Kapitel 11: Lonely hearts ------------------------- Tja, ich schreibe zu viel... das ist jetzt das dritte Kapitel, dass ich innerhalb von 4 Stunden schreibe. Sonst brauche ich viel länger!!! Na ja, aber die Kapitel sind auch kurz... könntet ihr bitte dennoch Kommis schreiben? Danke. __________________________________________________________________________ Inu Yasha brannten die Augen. Jeder Schritt schmerzte. Sein Körper war schwer wie Blei. Wo war er? Die Müdigkeit schien ihn übermannen zu wollen. Er dürfte nicht aufgeben! Sesshomaru... er musste ihn finden. Würde er das überleben? Die Lider waren schwerer, als er zugeben wollte. Schlaf... er brauchte Schlaf. Und nach dem Schlaf folgte dann der Tod durch Einsamkeit. "Komm... komm, oh süßer Tod. Reiß mich mit in dein knochengeflastertes Reich..." , flüsterte sein Verstand. Nein, er musste Sesshomaru finden! Er durfte nicht einfach schlapp machen! Warum drehte sich alles? Nur noch ein kleines Stück. Bald hätte er es geschafft. Wäre bei Sesshomaru. Kraftlos und ausgezerrt betrat Inu Yasha eine Lichtung, mit einem kleinen See. "Sesshomaru... ?" , wo war er? Hatte ihm seine Nase einen Streich gespielt? Er war nicht hier. In Inu Yasha erlosch jede Hoffnung und er fiel. Fiel zu Boden. Fiel in den Schlaf. Fiel dem geliebten Tod in die Arme. "Komm... komm, oh süßer Tod. Reiß mich mit in dein knochengeflastertes Reich..." , hallte es ein letztes Mal in seinem Kopf. Ein letzter Blick zu den Sternen, dann war alles schwarz. Schwarz wie der Tod. Schwarz wie sein Herz. Schwarz wie die Nacht, in der er versank. Sesshomaru schreckte hoch. War da nicht ein Geräusch gewesen? Hastig wischte er seine Tränen weg und machte sich kampfbereit. Ein Dämon? Mitten in der Nacht? Seine wachsamen, geschärften Ohren hörten schwere Schritte. Es schien geschwächt zu sein. Was war es? Eine krallenbeschwerte Hand ragte aus der Dunkelheit, ein roter Ärmel folgte und Sesshomaru glaubte zu träumen, als Inu Yasha auf die Lichtung trat. Was tat er hier? "Sesshomaru... ?" , vernahm er leicht die wunderschöne, über alles geliebte Stimme seines Bruders. Doch dem jungen Hanyou schien es nicht gut zu gehen; er torkelte ein paar Schritte vorwärts und wäre Sesshomaru nicht vorgeschnellt, um ihn abzufangen, er wäre haltlos zur Erde gestürzt. "Inu Yasha... ?" , starrte der Weißhaarige entsetzt auf die blauen Lippen, die violetten Nägel und die schwarzen Ringe unter dessen Augen. Ohne überhaupt nachzudenken zog er den Halbtoten an sich, füllte seine Lungen mit seinem heißem Atem und schlang ihn in die Decke, die vorher in selbst vor der Kälte schützen sollte. Die ersten klaren Gedanken fasste er erst wieder in der Höhle, wo er seinen Bruder und sich in einige Decken geschlungen hatte und ihn weiterhin wärmte. Bezaubert sah er auf das junge Wesen in seinen Armen, ließ sich das weiße, glatte Haar durch die Finger gleiten, küsste die langsam wieder leicht roten Lippen, strich über die bleichen Wangen und beobachtete erste Lebenszeichen, die Inu Yasha von sich gab. Wie unglaublich hübsch er war. Was er wohl träumte? Wie kam er zum See? Hatte er ihn gesucht? Warum war er so geschwächt? Wieso war er bis zur völligen Müdigkeit und Kältegrenze unterwegs gewesen? Nur wegen ihm? Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Leicht stupste er auf die vor Kälte gerötete Nase und sah vergnügt, wie sich Inu Yashas Gesicht unwillig verzog. Es schien ihm langsam besser zu gehen. Wie müde musste er wohl sein? Er schien tagelang nicht geschlafen zu haben. War es keinem aufgefallen? Seine Freunde hätten es doch merken müssen. Oder war er ohne sie unterwegs? Das täte er doch nur, wenn sie tot wären. War ihnen etwas geschehen? Hatte vielleicht Naraku angegriffen? Nein, schließlich war Inu Yasha nicht verletzt. Was war nur passiert? Nachdem Sesshomaru sicher war, dass es dem Hanyou gut ging, kroch er unter dem Deckenhaufen hervor, wickelte Inu Yasha neu ein und setzte sich dann in eine Ecke der Höhle. Was sollte er machen? Sich zu ihm setzen? Sich zu Rin setzen? Hier sitzen bleiben? Gehen? Nein, er wollte auf keinen Fall gehen. Träumerisch gab er sich dem Gedanken hin, sich doch wieder unter seine Decke zu legen und ihn wieder in die Arme zu nehmen. Warum war er überhaupt da weg? Es war so wunderschön gewesen. Aber was sollte Inu Yasha dann denken? Nein, er wollte es sich nicht mit ihm verscherzen. Dennoch pochte sein Unterleib darauf, ihm näher zu kommen. Nein, er durfte sich nicht von seinen Trieben überwältigen lassen! Was hatte er sich jetzt nur wieder eingebrockt... aber wieso war Inu Yasha gekommen? Nun, er würde ihn wann anders fragen müssen. Erstmal sollte auch er endlich mal schlafen. Mit der Sicherheit, dass es Inu Yasha gut ging, tat er das auch kurz darauf. "Uaah, hab ich gut geschlafen!" , streckte sich Inu Yasha genüsslich und räkelte sich dem Morgen entgegen. "Das will ich hoffen." , sagte eine kühle Stimme im Hintergrund, doch der Weißhaarige wusste nicht, wer das sein könnte. Miroku? Nein, der hatte nicht so eine dunkle Stimme. Shippo auch nicht. Die Frauen sowieso nicht. Hatten sie Besuch? Langsam öffnete er die Augen. Eine Höhle? Aber sie waren doch gar nicht in einer Höhle gewesen. Wo war er? Vor lauter Decken konnte er schon fast nichts mehr sehen. Schwerfällig richtete der Halbdämon sich auf. "Gut geschlafen?" , lächelte ihm eine junges Mädchen entgegen. Wer war sie? Aber... das war Rin. Und die Stimme vorhin... ? Verängstigt drehte Inu Yasha sich so weit um, wie seine Position es zuließ. Er war es wirklich... er war in seiner Höhle! Geschockt blickte er in das Augenpaar hinter sich. Goldene Juwele, weißsilberne Seide, blasses Porzellan und blutrotes Lippenfleisch - unvergleichlich. Hinter ihm saß sein Herz, sein Gefühl, seine Zukunft, seine Liebe: Sesshomaru. Kapitel 12: Lebenselexier ------------------------- Danke für die Kommis ^.^ Aber kann nicht mal jemand außer Naily und Fluffy schreiben (richtig so?)? Und Kritik bitte!!! T.T Na ja, hier das versprochene Kapitel: ______________________________________________________________________ "Was machst du denn hier?!?" , rief Inu Yasha erschrocken und schnellte unter den Decken hervor, stellte sich kampfbereit Sesshomaru gegenüber, griff nach Tessaiga - wo war sein Schwert? "Suchst du das hier?" , griff der Youkai ohne irgendwelche Anstalten des Aufstehens zu machen neben sich und zog das magische Schwert zu sich. "Gib es mir sofort wieder!" , schrie der Hanyou zornig. "Hier." , ohne jede Gefühlsregung warf Sesshomaru es ihm vor die Füße, "Du schreist mich in meiner eigenen Höhle an, was ich hier suche?" , perplex band der junge Halbdämon das Schwert an seiner Seite fest und starrte seinem Bruder mit einem Gesichtsausdruck an, der seine ganze Gefühlswelt in diesem Moment ausdrückte: Verwirrung, Schock, Entsetzen. "Und das, wo du es warst, der mir halbtot in die Arme fiel?" , plapperte der Ältere dessen unbeeindruckt weiter. "Keh! Dir würde ich nie freiwillig in die Arme fallen." "Vor ein paar Tagen, eher gesagt Nächten, warst du netter." , schmunzelte Sesshomaru, während Jaken dachte, falsch zu hören. "Sesshomaru-sama! Wie könnt ihr nur! Und das mit einem Hanyou! Einem niederen Wesen wie eurem missratenem Bruder!" , kreischte er auch sogleich, bevor er sich mit einer heftigen Beule auf dem Kopf vor der Höhle vorfand. "Welch ein scheußliches Geschrei..." , war des Dämons einziger Kommentar, ohne näher auf Inu Yashas noch extremeren Gesichtsausdruck einzugehen. "Äh, Sesshomaru... ?" "Hm?" "Willst du nicht kämpfen?" "Mit einem Idioten von einem Hanyou, der noch vor ein paar Stunden am Rande des Todes stand? Nein." , wie schmerzte Inu Yasha dieser Spott. "Dann... werde ich mal gehen." "Unverschämter Bengel." "Nani?" "Du willst ohne ein Danke oder irgendeine Erklärung einfach weglaufen? Für so ehrlos hatte ich dich nicht gehalten." , ein weiteres Messer bohrte sich durch sein Herz. "... Arigatou, Aniki... Kann ich jetzt gehen?" "Nicht so voreilig." "Was denn noch?" "Warum kamst du her?" , und noch ein Messer, doch diesmal nicht wegen Spott, sondern weil er lügen musste. Er konnte doch nicht sagen, dass er ihn vermisst hatte? Was sollte Sesshomaru denken? Dass er schwach war, nichts anderes. Nein, das durfte nicht kommen. "Zufall. Ich war in der Gegend und habe nicht darauf geachtet, wohin ich ging." "Das tust du in letzter Zeit öfters." , Inu Yasha hatte das Gefühl, er könnte ihm in die Seele sehen. Wie machte Sesshomaru das? Wie rief er in ihm diese Gefühle hervor? Der schnelle Herzschlag, die weichen Knie... und diese Ungewissheit. "Ich halte dich nicht für so dumm, also, was wolltest du?" , nun wurde es brenzlig. Was sollte er sagen? Die Wahrheit? Na ja, besser die Halbwahrheit. "Ich wollte dich fragen, ob wir uns vielleicht vertragen könnten." "Wie kommst du denn darauf?" , Sesshomaru fühlte - nicht schmerzhaft, aber dennoch spürbar - Rins Ellbogen in der Seite und verstand, dass er sich wirklich idiotisch benahm. Aber was sollte er anderes tun? Wenn er tun würde, was sein Herz ihm sagte, dann sollte er jetzt loslaufen, Inu Yasha in die Arme fallen und ihn küssen; wenn er tun würde, was sein Verstand ihm sagte, dann sollte er jetzt aufstehen und ihn ohrfeigend aus der Höhle werfen. Was also tun? "Nun, ich dachte... also... wir haben uns immer gestritten, aber bei unseren letzten Treffen... haben wir einfach mal geredet und- nun ja, also, wie soll ich sagen? Es- es gefiel mir viel besser, als die ewige Streiterei..." , stottere Inu Yasha hervor. Was tat er da? Er machte sich mal wieder vom Hund zum Affen. "Du willst wirklich Frieden schließen?" , so bescheuert es auch klang, was er gerade sagte, es war immer noch besser, als alles andere, was Sesshomaru derzeit einfiel. Er konnte einfach nicht fassen, was er gerade hörte und fühlte sich, wie im siebten Himmel. Außerdem hätte er Inu Yasha küssen können, dafür, dass er den ersten Schritt tat. "Äh... nun ja- ich meinte eigentlich nur- also-" , was tat er da? Es war eine einfache Frage! "Ja." , seufzte er schließlich. Warum musste er sich immer so blamieren? Sesshomaru sah ihn erst ausdruckslos, dann zweifelnd, dann wieder ausdruckslos, dann nachdenklich und schließlich fast lächelnd an und brach in schallendes Gelächter aus. Inu Yasha wollte am liebsten im Boden versinken, als dieser auf ihn zukam, mit einem Blick, bei dem das Wort Verachtung eine bodenlose Untertreibung war. Etwas ängstlich wich der Hanyou zurück, bis er dem Tode gleichkommend die Kälte der Wand im Nacken spürte. "O- Onii-san?" "Frieden? Du willst Frieden?" , beinahe berührten sich die Nasen beider, so nah stand Sesshomaru vor seinem Bruder. "Wenn du Frieden willst, such in der Hölle danach." , Inu Yasha sah noch seine spitzen Krallen im einfallenden Sonnenlicht blitzen, dann spürte er auch schon nichts mehr. Schwarz. Alles war schwarz. Seine ganze Welt war schwarz. "Huch?" , blinzelte der Dämon, während er den Weißhaarigen mit einem Arm daran hinderte, zu Boden zu sinken. "Ohnmächtig?" , ohrfeigte er ihn sanft, doch Inu Yasha zeigte keine Regung. "Baka, ich hab doch nur Spaß gemacht." , legte er in wieder unter eine Decke auf den Boden der Höhle und setzte sich daneben. "Ich glaube, bei diesem Horrorblick wäre jeder ohnmächtig geworden..." , seufzte Rin. "Sah ich wirklich so böse aus?" "Ich habe es zwar nur von der Seite gesehen, aber auch ich habe echt Angst bekommen." "Gomen nasai." "Armer Onkel... das er nicht tot ist, ist ein Wunder." "Blicke können doch nicht töten." "Deiner schon, glaube ich." , schüttelte sich das kleine Mädchen noch einmal. "Ich habe es übertrieben?" "Hai." , mit etwas schlechtem Gewissen strich Sesshomaru dem jungen Mann eine seiner weißen Strähnen aus dem Gesicht und streichelte sanft seine Wange. "Er ist so hübsch, wenn er schläft... so rein und unschuldig. Da sieht man ihm gar nicht mehr an, wie viel er schon gemordet hat." "Wahrscheinlich ist das bei dir auch so, Daddy." "Meinst du?" , sie nickte nur lächelnd, stand dann auf und sagte, bevor sie ging: "Ich schau mal nach Jaken und gehe dann ein paar Fische fangen." "Pass auf dich auf." , und schon war er allein. Allein mit seinem Bruder. Allein mit dem von ihm über alles geliebtem Wesen. Langsam kam er seinem Gesicht näher und nach endlosem Überlegen berührten sich beider Lippen, während Inu Yasha verschlafen die Augen öffnete. Kapitel 13: Dark clouds ----------------------- ^.^ War zwar nur ein Kommi (thx, Fluffy *knuddel*), aber ich kann euch das neue Kapitel ja trotzdem spendieren... ach ja, die beiden kommen nicht einfach so zusammen, bei mir gibt es sowas nicht, es wird noch länger dauernd... (es sollte eigentlich mal eine Kurzgeschichte werden... T.T) Na ja, hier das kurze Kappüüüüüüü: ________________________________________________________________________ "Uh... ? Sess... homaru?" , schlaftrunken blinzelte der Weißhaarige dem fahlen Sonnenlicht entgegen und vernahm schwach die erschrockenen Gesichtskonturen seines Bruders. Sobald er wieder halbwegs klar sah, versuchte Inu Yasha sich unter Schmerzen aufzurichten. "Bleib liegen." , durchhallte eine sorgenvolle Stimme den Raum, er spürte eine kühle Hand im Kreuz, die ihn stützte, eine andere auf der Brust, die ihn sanft zurückdrückte und sah erstaunt in die vor Sorge glitzernden Augen. "Nani... ?" "Ruh dich aus." , was hatte das zu bedeuten? Er ließ sich zart auf die Decke unter ihm sinken und bettete sein Haupt zurück auf die ineinandergerollte Decke. Was war passiert? Er erinnerte sich nicht... er konnte sich nicht erinnern. Er konnte nicht überlegen, was gewesen war; er konnte nicht einmal denken, was derzeit geschah. Er versank in den tiefgoldenen, feuchten, doch funkelnden Augen über ihm. "Gomen nasai... ich wollte dich vorhin nicht so erschrecken." , sein Bruder entschuldigte sich? Was war bloß los? War das ein Traum? Was passierte hier? "Träume ich?" , gelangte eine hauchdünne, leise Stimme an Sesshomarus Ohr. Was war nur los? Warum fühlte er sich so unendlich glücklich? Es ging Inu Yasha schließlich schlecht! Dennoch... wie er da lag... so unschuldig, so kraftlos und erschöpft und trotzdem mit diesem edlem Funkeln in den Augen, dem leichtem Lächeln auf den Lippen und dieser zarten Haut, die aussah, als würde sie bei jeder Berührung zerspringen. Warum zitterte er so? Es war ein so wahnsinnig schöner Augenblick. "Wir träumen beide..." , flüsterte er nur. Was redete er da? Es war doch wahr, das war Realität! Sie waren wirklich beide allein in dieser verlassen Höhle an einem unzugänglichen Ort und sahen sich tief in die Augen. In die Augen... die wunderschönen goldenen Augen, die durch die müden Lider halb verdeckt wurden... oh, wie schön waren diese Augen! Allein für diese Augen würde er sterben! Diese Augen und ein Kuss von diesen zarten, sanft rot schimmernden Lippen. Diese wunderschönen Lippen... "Onii-san?" , Sesshomaru wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er sich langsam den Lippen seines Bruders näherte und jäh zurückschreckte. "Was ist?" , war der ruppige Kommentar auf diese ungewünschte Unterbrechung. "N- Nichts, schon gut..." , kam es ängstlich trauernd zurück. "Was ist los?" , fragte eine unglaublich sanfte, überwältigend weiche und einfühlsame Stimme ein weiteres Mal. Inu Yasha errötete leicht, öffnete geräuschlos die Lippen, wollte etwas sagen, setzte zum Sprechen an, aber kein einziger Ton entwich seiner berückenden Kehle. Unter einem tiefem Seufzen lächelnd schloss er sie schließlich und richtete sich zum Sitzen auf, ohne dass Sesshomaru dazwischenfuschte. Urplötzlich durchzuckte ihn die Erinnerung und riss ihm die Lider von den müden Augen. Wie in Trance wich er seinen Bruder mit einer Mischung aus Schock und purer, nackter Angst anstarrend zurück, welcher verwirrt die Hand nach ihm ausstreckte. "Fass mich nicht an!!!" "Aber-" "Du verfluchter Schauspieler willst mich doch eh nur quälen!" "Aber-" "Bring mich doch gleich um! Warum tust du mir das an? Warum lässt du mich deine verdammte Visage noch länger ertragen?!? ZUR HÖLLE MIT DIR!" "Inu... Yasha... ?" , was war das für ein Gefühl in seiner Brust? Was war das für ein Loch? Was war das für ein Schmerz? War es derselbe wie gestern? Nein, weit schlimmer. Warum tat es nur so weh? Warum schmerzte sein vor Hass verzerrtes Gesicht so sehr? "Was?!?" , was schaute er so? Verletzt und einsam wie ein kleiner Hund? Warum streckte er seine krallenbesetzte Hand nach ihm aus? Wollte er ihm auch noch mit so einer halbverheulten Visage den Kopf abreißen? Was sollte das? Wieso standen ihm die Tränen in den Augen? Wieso stand der ach so große Sesshomaru kurz vor einem Heulkrampf? Und warum schmerzte es so? Warum schmerzte sein vor Enttäuschung verzerrtes Gesicht so sehr? "Inu... Yasha... !" , er senkte sein Gesicht zu Boden. Was war los? Könnte er selbst nicht mit ansehen, wie er tötete? Wie schwach waren Youkai nur? Was war das? Ein Schluchzer? Was war das? Der Geruch von Salz? Was war das? Eine Träne fiel zu Boden? Was war los? Was war passiert? "BAKA!" , ein vor Zorn zerstörtes Antlitz wendete seinen Blick der ihm geliebten Person zu. Eine unglaubliche Wut sprach aus den vor Tränen glänzenden, wunderschönen Augen. Während der Dämon sich mühsam aufrichtete und einige Schritte vortorkelte, wich anderer zurück, bis er ein weiteres Mal die vernichtende Wand im Rücken spürte. Ein lauter Rums erfolgte, als Sesshomaru vor seinem zusammengesunkenem Bruder auf die Knie fiel, langsam die Hand hob und sanft über dessen Wange strich, wie er es im Schlafe unzählige Male getan hatte. "Ich wollte mich doch nur mit dir versöhnen..." , schniefte der sonst so kalte Youkai traurig, doch erschrak, als sich zwei warme Arme um seine Seiten schlanken. "Inu Yasha... ?" "Baka! Erst bist du total wütend, dann fängst du an zu weinen und dann bist du wieder sauer! Kannst du dich mal entscheiden? Wenn du dich nur versöhnen wolltest, dann mach das gefälligst, wie jeder normale, andere, halbwegs intelligent Denkende auch und heul hier nicht so rum!" , drückten sich die Körper fester aneinander, "Und entschuldige meine Worte." , wurde die Melodie seiner Kehle zum Gesang eines Lämmchens. "'tschuldigung... Ich bin manchmal etwas sentimental..." , gab eine kleinlaute Stimme hinter Inu Yashas linkem Ohr zu. "Ich habe dich noch nie weinen sehen." , bemerkte dieser mit einem amüsierten Lächeln, während er - wieder normal gegenübersitzend - ihm die Tränen von den Wangen strich, wobei beide insgeheim den Berührungen sehr zusprachen. Kapitel 14: Gespenstisch grauenhaftes, grausames Gefühlschaos ------------------------------------------------------------- Hach, ich liebe das Kapitel... und ihr? Schreibt Kommis ^.- Apropos Kommi: Ein herzliches Danke an Fluffy, Shadow und Nailly (ich hoffe, ich schreib euch richtig), wäre schön, wenn noch andere Kommentare abgeben würden. *Hundeblickaufsetzt* Hier das Kapitel: _______________________________________________________________________ "Wir vertragen uns also?" "Nichts lieber als das." , Sesshomaru legte zärtlich seine Hand auf die, die ihm gerade über die Wange strich und zog sie zu seinem Herzen. "Onii-san?" "Bitte, Inu Yasha, ich bin dein Bruder, nicht so förmlich." "Onii... kun?" "Spürst du das?" "Nani?" "Ba-bumm, ba-bumm, ba-bumm... spürst du, wie schnell mein Herz schlägt?" , Sesshomaru schloss lächelnd die Augen. "Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass es in seinem eisigem Sarg überhaupt noch schlägt." "Onii-kun?" "Weil mein Herz so stetig ist, kann ich so ruhig sein. Würde es in meiner Brust gefrieren, ich würde wahnsinnig werden." "Onii... ?" "Doch jetzt, wo es so laut und wild in meiner Brust pocht, weil ich am liebsten vor Freude Luftsprünge machen würde, weiß ich nicht, was ich tun soll. Ich verliere mein inneres Gleichgewicht und beschädige das vereiste Gerüst, dass ich über Jahre erbaut habe." , es folgte ein elektrisiertes Schweigen. Was sollte er nur tun? Wieso hatte er das erzählt? Wie würde ER reagieren? Er öffnete leicht die Augen und sah in ein strahlendes Gesicht. Dieses sonnige, ehrliche Lächeln... wie wunderschön es doch war. "Dann lass uns rausgehen und Luftsprünge machen!" "Nani?" "Ich mag dich lächelnd viel lieber als aus Eis." , zog ihn eine starke Hand auf die Beine und schleifte ihn an die frische Luft. Was sollte das werden? Und warum nur klopfte sein verdammtes Herz noch schneller? Nur weil er seine Hand hielt? Leichte Röte steig in Sesshomarus Gesicht. "Komm schon!" , endlich war sich Inu Yasha mal einer Sache sicher: Er tat einmal absolut das Richtige! Aber was versprach er sich? Eigentlich gar nichts. "Inu Yasha, was soll das werden?!?" , ein wenig sträubte sich der Dämon schon, doch insgesamt gefiel es ihm, was geschah. Aber was würde passieren? Wohin führte ihn sein Bruder? "Wir sind gleich da!" , aber sie waren doch immer noch im Wald... war es im Wald? Was sollte es hier schon großartig Tolles geben? "Stop!" , Sesshomaru hatte Inu Yasha beinahe umgerannt, als dieser plötzlich anhielt. "Schließ die Augen." , was? Was sollte das? Was tat er da? Nun, etwas Schlimmes konnte kaum passieren. Seufzend tat er, wie ihm geheißen und wurde dann ein paar Meter auf eine Lichtung geführt. Oh, wie gern würde er die Augen öffnen. Was war es für eine Überraschung? Wohin wurde er geführt? "Augen öffnen." , befahl sein über alles geliebter Bruder und er tat liebend gern, wie geheißen. Sesshomaru öffnete sich vor Erstaunen leicht der Mund, seine Augen begannen - wie die eines kleinen Kindes - zu funkeln, seine Brust hob sich höher, als er tief den Duft der Umgebung einsog und sein Herz machte Sprünge zwischen seinen Rippen. Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab, während er seinen Blick über die von Rosen, Nelken, Tulpen, Veilchen, Lilien, Chrysanthemen, Hyazinthen und Orchideen überwucherte Lichtung huschte. Und inmitten all dieser wundervollen Farben und umherirrenden Blüten, die der Wind mit sich trug, wie auch kleinen, rosaroten Kirschblättern blickte ihm lächelnd das wunderschöne Gesicht mit dem funkelnden, goldenen Augen der von ihm über alles geliebten Person zu. Sein roter Suikan flatterte wild, wie auch das weiß schimmernde Haar in den sanften Brisen, denen er mit unbändigbarem Blick seinen formvollendeten Körper entgegenstreckte. "Reicht dir das für Luftsprünge?" , öffneten sich die unter Lächeln geschlossenen Augen wieder und durchbohrten das Herz des stolzen Youkais mit Freude und Glück. Wie gern würde er ihn jetzt küssen, ihn wieder in seine starken Arme schließen, ihm durch das aufgewirbelte Haar fahren, sanft seinen Rücken streicheln und schließlich all seine Träume und Wünsche mit ihm ausleben. Was er jetzt alles anstellen könnte... ihm zärtlich mit der Hand die Wirbelsäule hochwandern, seinen Nacken kraulen, ihm mit einer Hand unter das Oberteil gehen, mit den Krallen sanft über die gespannte Haut kratzen, seine Lippen in der Halskuhle versenken und Inu Yasha unter Liebkosungen ertrinken lassen. Er könnte ihm fest in die Augen sehen, diese verdammten Worte endlich aussprechen und dann diesen jungen Körper einfordern, den er seit Monaten begehrte. "Oh liebster, grausamer Engel, der du mir den Atem raubst und das Herz in mir springen lässt, der Herr meines Lebens ist und mit dem meine Welt fällt und steigt - ich liebe dich..." , klang eine verführende Stimme in seinem Hinterkopf. Oh ja, diese verfluchten Worte, die die Wahrheit nicht im Ansatz beschreiben konnten, so stark wünschte sich Sesshomaru, dass Inu Yasha für immer ihm gehöre, verzehrte sich nach dessen Körper und begehrte seine Träume, Wünsche, Begierden und Gelüste. Inu Yasha beobachtete fröhlich, wie Sesshomarus Augen in dieser Farbenpracht strahlten, ein kleines Lächeln sich auf sein Gesicht stahl, sein Blick über die Herrlichkeit der Umgebung wanderte und schließlich an ihm selbst hingen blieben. Auch er atmete tief den Wohlgeruch der Blumen ein, schloss die Augen, um sich ganz darin zu verlieren und erwachte schließlich mit einem glücklichen Lächeln und gütigem Blick wieder, um gleich ein weiteres Mal für die funkelnden, goldenen Juwelen seines Bruders zu vergehen. "Reicht dir das für Luftsprünge?" , erinnerte er sich, warum er überhaupt hergekommen war. "Es ist wunderschön..." , drang ein verführendes Flüstern an seine gespitzten, flauschigen Öhrchen. Wie erhaben, mächtig und stolz Sesshomaru aus dieser Umgebung herausragte, wenn seine weißsilbern glänzenden Haare sich leicht im Wind wogen, sein makelloses Gesicht von einem Lächeln geziert wurde und seine Augen sich träumerisch in der Ferne verloren. Wie gern würde Inu Yasha sich sanft an die unter dem kleinen Ausschnitt des Oberteils herauslukende Brust drücken, seine erröteten Wangen an den kuscheligen, warmen Pelz legen und vor Glück fast ohnmächtig dem stetigen Herzschlag Sesshomarus lauschen. Zärtlich die blutroten Lippen mit den eigenen streifen, in den vor Glück glänzenden Goldperlen versinken, seine feurigen Küsse auf der Haut spüren und sich ihm bei einbrechender Dunkelheit hingeben, alle Sorgen und Ängste vergessen und sich völlig fallen lassen. "Sesshomaru?" "Hm?" "Dämonen haben doch auch Gefühle, oder?" "Ja, haben wir." "Und ihr könnt lieben, oder?" "Ja." , beide setzten sich gegenüber zwischen ein Meer von weißen Rosen und unterdrückten das wohlige Ziehen ihrer Lenden. "Bist du verliebt?" , was sollte er antworten? Die Wahrheit sagen? Lügen? Was sollte er tun? Sicher nicht lügen. "Ja." , Inu Yashas Herz sank in die Tiefen der Hölle. Er war verliebt? Er hatte wohl wirklich keine Chance. Hatte er sich etwa etwas erhofft? Nein, er hatte es doch längst gewusst. Warum schmerzte es dennoch so sehr? "Sagst du mir auch, in wen?" , was sollte er jetzt nur sagen? Dieses Gespräch war ihm mehr als unangenehm. "Das musst du schon selbst herausfinden." "Och... bitte... ich bin schließlich dein Bruder!" , ja, genau, er war sein Bruder. Er hatte sich wirklich in seinen Bruder verliebt. Sollte er es verraten? Wie konnte er diesem bittenden Ton und dem Hundeblick nur entkommen? "Nein, ich verrate es nicht." , warum nicht? Vertraute ihm Sesshomaru so wenig? "Weiß sie es denn?" "Sie?" , fragte der Youaki ohne nachzudenken. "Keine Sie? Liebst du einen Mann?" , nein! Was hatte er bloß jetzt wieder angestellt? Der Youkai begann ein wenig zu schwitzen. Was sollte er jetzt nur tun? Verdammt, warum war alles so kompliziert? Erschrocken wendete er sein Gesicht ab, als er merkte, wie rot es sein musste. "Du liebst wirklich einen Mann?" , es gab also doch Hoffnung! Inu Yasha sprang das Herz wieder höher. Wer könnte es sein? "J- ja..." "Wen?" "Das geht dich nichts an." "Wen?" "Ich sag es nicht!" "Wen?" , Sekunden später rieb sich der Hanyou den schmerzenden Hinterkopf und hoffte, dass es keine große Beule geben würde. "Aua..." "Und jetzt gib Ruhe." , erstaunt sah dieser, wie tief rot Sesshomaru angelaufen war. "Ist dir das peinlich?" , fragte er gedankenlos einfach geradeaus drauf los. "Natürlich!" , was denn jetzt noch? Musste Inu Yasha ihn auch noch auslachen? Das Gekichere war wirklich unerträglich. "Hör auf so zu gackern!" "Tut mir Leid... es ist nur so, dass ich auch in einen Mann verliebt bin." , Sesshomaru horchte auf. Sein Bruder liebte einen Mann? Gab es etwa wirklich noch Hoffnung? Auch jeden Fall bekam das letzte Fünkchen jetzt einen Holzscheid zum lodern. "Wen?" "Keh. Du zuerst." "Vergiss es." "Dann schweige ich auch." "Inu Yasha..." , wie interessiert der Youkai war... er konnte es nicht fassen. Und dieser Hundeblick, der bittende Ton... das war Folter! "Anderes Thema." "Na gut..." , seufzte der Weißhaarige. "Welches?" "Wie kamst du überhaupt hierher?" "Öhm, ich bin einfach durch die Gegend gewandert und schließlich bei dir ausgekommen..." "Warum wanderst du mitten in der Nacht umher?" "Das hatten wir schon..." "Ich glaube dir aber nicht, dass du nur durch Zufall vorbeikamst." "Ich habe dich vermisst..." , kam kleinlaut von dem zusammengesunkenen Häufchen Elend, dass einmal ein kampfstarker Hanyou war. "Nani?" "Ich habe dich vermisst." , kam es etwas selbstsicherer. "Äh... und deine Freunde?" , wechselte Sesshomaru schnell das Thema, bevor Inu Yasha noch merken würde, dass er nun aus ganz anderen Gründen als dem Gespräch vorher rot geworden war. "Ach, du meine Güte! Die habe ich total vergessen! Ich habe ihnen gar nicht gesagt, dass ich weg bin! So ein Mist... ähm, ich muss los, ja? Die suchen sicher schon nach mir." , schmerzlich nur brachte er diese Worte heraus. "Nun, wir sehen uns bestimmt bald wieder." , er musste wirklich los? So traurig es auch war, er gehörte ihm nicht. Sonst würde er ihn nun packen, zu sich ziehen und mit seinen Küssen an der Flucht hindern. "Dann bis irgendwann." "Inu Yasha!" "Hm?" , drehte sich dieser noch einmal um. "Hör auf nachts durch die Gegend zu wandern, um mich zu suchen, du solltest lieber schlafen." "Okay!" , ein letztes Winken und Inu Yasha war glücklich, dass Sesshomaru sein hochrotes Gesicht nicht mehr sah. Er schien es zu wissen... er schien alles zu wissen. "Pass auf dich auf, mein kleiner Schatz..." , flüsterte Sesshomaru, während er seinen Bruder davonlaufen sah. Das war alles nur wegen ihm gewesen... er war so glücklich! Ob er dieser unbekannte, mysteriöse Mann war? Das wäre zu schön. Man sollte die Hoffnung eben nie aufgeben. Kapitel 15: Prayer ------------------ Hallooooooooo! Kennt ihr mich noch? Ich bin wieder da und hier ist das versprochene Kapitel, viel Spaß beim Lesen! Lexikon: Daiyoukai - Dämonenprinz oder sogar König (ist natürlich meist auch sehr stark, aber Jaken ist da ein Gegenbeispiel) Taiji - Dämonenjäger(in) Shiko no Tama - Juwel der vier Seelen Shiko no Kakera - Splitter (des Juwels) der vier Seelen ______________________________________________________________________ "Inu Yasha?!? INU YASHA!!!" , schallte es durch den Wald. "Wo ist er nur?" , stand Sango der Verzweiflung nahe. "Hoffentlich geht es ihm gut..." , faltete auch Kagome die Hände. Am Morgen noch dachte sie einfach nur, er hätte viel mit seinem Bruder zu besprechen und sei wieder bei ihm, aber nun kamen ihr Zweifel. Es war längst Mittag und Inu Yasha noch immer nicht zurück. "Wo der sich wieder rumgetrieben hat..." , überlegte Miroku, während er sich noch einmal genau an den Abend erinnerte, an dem er Inu Yasha gefolgt war. "Ich will es - ehrlich gesagt - gar nicht wissen, aber ich will, dass er jetzt sofort hier auftaucht!" , wurde Sango lauter, als sie es eigentlich geplant hatte. "Ganz ruhig... immer einen kühlen Kopf bewahren, er ist ein großer Junge, er kann schon auf sich aufpassen." , wobei Miroku sich gerade bei dem Gedanken trug, dass er doch wohl nichts Unvorsichtiges vorgehabt hatte und zu seinem Bruder gegangen war - er wusste ja nicht, dass dieser es längst getan hatte. "Und wenn ihm etwas passiert ist? Wenn ihn Naraku geschnappt hat? Ich sagte doch schon, dass ich einen Juwelensplitter und etwas Böses in der Nähe spüre..." "Ja, Kagome, und da wandern wir jetzt hin, immer die Ruhe bewahren." , er schien der einzige zu sein, der wirklich nicht gleich in Panik und Hysterie ausbrach. "Und wenn er schon tot ist?" , fragte Shippo zitternd dazwischen und löste damit die nächste Angstattacke aus. "Keh! Als würde ich so einfach sterben." , alle Blicke wandten sich nach Norden. Dort, lässig an einen Baum gelehnt, stand die Person, nach der sie die ganze Zeit gesucht hatten: Inu Yasha. "Wo warst du???" , schrie Kagome ihn mit Tränen der Erleichterung in den Augen an. "Spazieren." , als hätte er es nicht vorher schon gewusst, starrten ihn alle mit Bahnen schlagenden Zweifeln an. "Keh! Ist ja gut... ich war wirklich fast gestorben, aber jetzt geht es mir wieder gut und damit Ende." "Aber-" "Ende, Aus, Basta!" , wehrte Inu Yasha die Besorgte barsch ab. "Belasse es einfach dabei, Kagome..." , seufzte Sango, während sie ihrer Freundin sanft die Hand auf die Schulter legte. "Na gut..." , gab sie traurig auf. "Aber er sieht wirklich besser aus als vorher, findet ihr nicht? Er ist nicht mehr so blass." , beäugte Miroku den Hanyou indes. "Stimmt!" , sprang Shippo mit seiner Nervmanier um den Großen herum. "Keh." , errötete Inu Yasha ein wenig, dass man es höchstens bei genauem Betrachten erkennen konnte. "Woher kommt das?" , fragte auch Sango interessiert. "Ich denke, du wirst erzählen müssen, Inu Yasha." , amüsierte sich Kagome. "Du weißt etwas, dass wir nicht wissen, Kagome, stimmt's?" , erwachte in Miroku das Feuer der Neugier. "Möglich..." , flötete sie. "Kagome, halt ja die Klappe!" , fuhr der Halbdämon sie sofort an. "Dann wirst du erzählen müssen, sonst sage ich alles." "Keh!" , wand er sich ab. "Also, die Sache ist die, Inu Yasha ist-" , bevor Kagome auch nur ein Wörtchen erzählen konnte, schlang sich ein Arm um ihre Taille und ein stinksaurer Inu Yasha zerrte sie von der Bildfläche einige Meter zur Seite. "Verdammt, erzähl es nicht..." , war er der Verzweiflung nahe. "Dann sag mir, was heute Nacht passiert ist." "Nur wenn du dichthälst." "Kein Sterbenswörtchen." "Na gut..." , er fasste alles kurz zusammen und blickte schließlich in ein fassungsloses Gesicht. "Kagome?" "Das alles ist passiert und ihr habt es immer noch nicht geschafft, zusammen zu kommen? Wie bekloppt kann man sich nur verhalten!" "Pssssst..." , erinnerte er sie daran, dass die anderen sie mit gespitzten Ohren hätten hören können. "Echt, da muss man wohl nachhelfen..." "Untersteh dich!" , durchbohrte sie ein tödlicher Blick. "Aber ehrlich, sag, wenn du meine Hilfe brauchst." , zwinkerte sie. "Sag mal, warum willst du uns verkuppeln? Ich dachte, du willst mich für dich..." , fragte er verwirrt, während sie schon im Gehen war und sich noch einmal umdrehte. "Ich will nur, dass du glücklich bist..." , mit geschlossenen Augen zog sie sanft die Luft einer kühlen Brise ein, "...und ich bin mir sicher, dass er dich glücklich machen könnte." , damit verschwand sie zu den anderen, während sie einen fassungslosen Mann mit weißer Mähne zurückließ. "Bin wieder da." , ließ sich der Lächelnde auf den Höhlenboden sinken. "Wo wart ihr, Sesshomaru-sama?" , verbeugte sich der Frosch vor ihm. "An keinem Ort, der dich etwas angeht." , wurde er mit einem kühlen Blick abgewiesen. "Mit deinem Bruder?" , kroch Rin auf seinen Schoß. "Mhm..." , streichelte der Youkai ihr gedankenverloren übers Haar. "Habt ihr es endlich geschafft?" "Nein, aber wenigstens kann ich jetzt hoffen... er sagte, er liebt einen Mann. Außerdem kam er her, weil er mich vermisst hat." "Also liebt er wahrscheinlich dich?" "Das ist möglich..." , lächelte er das kleine Mädchen an, die darauf in einen Lachkrampf ausbrach. "Das sag ich doch immer!" "Langsam glaub ich daran." , nahm er sie wieder zu sich. "Und was wirst du jetzt tun?" "Nun, einfach warten, bis wir uns wieder mal begegnen." "Geh doch einfach und sag es ihm endlich..." "Das kann ich nicht..." , lehnte er sich zurück und schloss die Augen. "Nur wegen deinem Stolz?" "Tja, so ist das nunmal." "Wenn ich ehrlich sein soll, dann hört das eher nach einer Ausrede an, womit du deine Angst überspielst." , Jaken zog die Luft scharf ein. Das war ungeschickt! Man sollte seinem Herrn nicht so vor den Kopf stoßen und erst recht nicht mit der blanken Wahrheit. Sesshomaru öffnete seine Augen leicht, doch kein Fünkchen Liebe war mehr in ihnen zu finden - nur Hass. Purer Hass. So starker Hass, dass Rin ängstlich schlucken musste, obwohl sie sich vorgenommen hatte, standhaft zu bleiben. "Wie bitte?" , grollte eine eiskalte, doch extrem bedrohlich und für Rin sehr beunruhigende Stimme aus seiner Kehle. "Du hast Angst vor Zurückweisung." , brachte sie mit ihrem letzten Mut zusammen. "Ich - Sesshomaru, Daiyoukai der westlichen Länder - habe NIE Angst." , damit stieß er sie von seinem Schoß und verschwand aus der Höhle, in der er zwei zitternde, kleine Gestalten zurückließ. Inu Yasha lehnte sich erschöpft zurück. Würde er diese Nacht schlafen können? Auf jedem Fall nicht mit diesem knurrendem Magen. Zum Glück hatte Miroku mal wieder eine große, unheimliche, schwarze Wolke vertrieben, wodurch sie in einer alten Festung ein Zimmer und Essen bekamen. Das versprochene Essen ließ allerdings auf sich warten. Der Hanyou begann ein weiteres Mal mit der bekannten Tätigkeit des Hin- und Herschreitens, um die Geräusche seines Bauches zu vergessen. Kagome folgte ihm mit dem Augen, während sie gedankenverloren mit einer Hand Shippo streichelte, mit der anderen die Splitter hielt. Nachdem sie ihren Blick noch einmal zu diesen gewandt hatte, wusste sie mit Bestimmtheit, dass ihrem Liebsten die bevorstehende Nachricht nicht gefallen würde. Doch bevor sie alles verraten wollte, sollten erstmal Sango und Miroku wieder hereinkommen, die sich zusammen den Sternhimmel vom Balkon aus ansahen. Erstere lauschte derzeit der alten Legende, wie Izanagi und Izanami einst Japan erschufen, bevor sie schließlich am Ende der spannenden Geschichte unverwechselbar die Hand einer bestimmten Person an ihrem Hinterteil spürte. Der Halbdämon wurde aus seinem Takt gebracht, als er einen lauten Aufschrei und schließlich das Geräusch zweier aufeinander knallenden Gegenständen hörte und wusste, was es gewesen war, als Sango hochrot und auf das Äußerste gereizt mit einem hinter ihr her trabenden Miroku - mit einer Beule auf dem Kopf - das Zimmer betrat. "Könntet ihr mal einmal nicht streiten?" , äffte der Weißhaarige die Taiji nach, wie sie es immer zu ihm zu sagen pflegte. "Kann ich etwas dafür, wenn er mir andauernd an den Hintern packt?!?" , fuhr sie ihn darauf direkt an. "Nein, aber du könntest mal aufhören, dich jedes Mal so aufzuregen." "Das musst du gerade sagen!!!" , erzitterte das Haus. "Beruhigt euch... ich möchte allen etwas sagen." , unterbrach Kagome die Streiterei mit ruhigem, ernstem Ton. Aber als sich alle endlich beruhigt gesetzt hatten und sie beginnen wollte, wurde das Essen gebracht und so verschob sie es ein weiteres Mal. "Du wolltest vorhin etwas sagen." , gerade war der letzte Diener verschwunden, der das Essen wieder wegräumte. "Ja." , räusperte sie sich, damit alle aufmerkten und wie erwartet folgte eine gespannte Stille. "Es geht um Shiko no Tama." , alle befürchteten schon Schlimmstes, so undeutbar war Kagomes Gesichtsausdruck. "Naraku hat nun genauso viele Shiko no Kakera wie wir und zusammengerechnet fehlt nur noch einer, der nicht bei einem von uns beiden ist." , Inu Yasha schluckte - er wusste, was es bedeutete. "Zum Glück, vielleicht auch nicht Glück, wissen wir, wo sich der Splitter befindet." , die Blicke aller Anwesenden wanderten unbewusst in Richtung des Hanyous, welcher monoton aussprach, was jeder dachte: "Bei Sesshomaru..." Kapitel 16: Missverständnisse ----------------------------- So, hier noch ein kurzes Kapitel dazu. Ich weiß, es ist gemein, es so enden zu lassen und es ist auch gemein, euch so auf die Folter zu spannen, aber so bin ich nunmal ^.- Und würdet ihr dieses Story lesen, wenn es nur Treffen, Küsschen, Friede, Freude, Eierkuchen wäre? Na ja, danke an alle Kommischreiber, ihr ermutigt mich sehr! Dieses Kapitel ging mir sehr leicht von der Hand: _______________________________________________________________________ Er und Angst? Nie in Leben! Ein Dämon konnte doch keine Angst haben. Keine Angst... wirklich? Er hatte auch Angst um Inu Yasha gehabt. Er besaß sehr wohl über Gefühle wie Angst. Aber Angst vor Zurückweisung? War das echt der Grund, warum er seinem Bruder nicht alles beichten konnte? Hatte Rin recht? Er konnte und wollte es nicht glauben. So eine Schwäche? So eine Schande? Aber war das nicht auch die Liebe? Wenn er schon liebte, dann dürfte er doch auch Angst haben, nicht? Nein, das ging zu weit. Er hatte keine Angst, dazu wäre er nicht imstande. Er war mutig! Er würde jetzt schnurstracks zu Inu Yasha gehen und alles sagen! Ja, das würde er... wollte er... aber etwas hielt ihn zurück. Was? Was war das für ein Gefühl? Woher kam es, dass sich allein bei dem Gedanken seine Brust zusammenschnürte, sein Atem schneller ging und kalter Schweiß seine Stirn hinab rann? War das Angst? Er wollte einfach nur, dass es vorbeiging - egal, was es war. Warum konnte er nicht wieder sein wie früher? Da war sein Leben doch noch in Ordnung. Wieso konnte er Inu Yasha nicht einfach vergessen? Wollte er es denn? Früher hätte er sofort ja gesagt, doch jetzt... doch, auch jetzt würde er lieber in jemand anderen verliebt sein. Wer kam infrage? Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Er sagte doch, wenn eine Frau, dann nur eine Starke! Damals war im keine eingefallen, aber nun wusste er eine - Kagura. Was sollte er nur tun? Jetzt war er mit seinen vier Freunden auf dem Weg zu seinem Bruder und würde wahrscheinlich gegen ihn kämpfen müssen! Sollte er wirklich kämpfen? Oder lieber nett bitten? Sesshomaru würde ihn auslachen! Aber er konnte doch nicht das Schwert gegen seinen Liebsten richten... musste er es? Gab es keinen anderen Weg? Was wäre, wenn sie sich sähen? Würde er überhaupt noch den Mut zu irgendetwas aufbringen können? Wenn er doch allein schon vom Anblick des flatternden Haares, der starken Gestalt, den roten Lippen und den unendlichen tiefen Augen mit ihren goldenen Juwelen gefesselt war? Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht bei dem Gedanken, einfach loszurennen und ihm in die Arme zu fallen. Was würde ER dann sagen? Wohl erstmal verdattert gucken und kein Wort herausbringen. Könnte er das? Nein, er war viel zu schüchtern. Warum nur? Hatte er etwa Angst? Wovor? Wovor könnte er Angst haben? ... Zurückweisung. Sein gläsernes Herz würde zerspringen, würde ER ihn abweisen. Konnte er es deshalb nicht? Konnte er deshalb nicht sagen, was er fühlte? War deshalb alles so, wie es war? Eine aussichtslose, ausweglose, verzweifelte Situation. Nur deshalb? Nur wegen seiner Angst? Warum hatte er dieses verdammte Gefühl überhaupt? War das nicht schwach? Ja, das war es. War er schwach? Nein! Zumindest wollte er es so. Er wollte doch mutig sein... würde sein Bruder das verstehen? Wer weiß das schon. Er war wie ein tiefer, schwarzer Ozean - wunderschön, doch keiner konnte seinen Grund sehen. Was spielte sich tief in ihm ab? Da war doch mehr als ewiges Eis. Irgendwo war ein kleiner Funke, den es zu nähren galt. Er musste es versuchen! Er musste ihm seine Gefühle gestehen! Heute? Gleich? Wenn sie wieder aufeinander treffen würden? Ja, es musste endlich gesagt werden! Aber war es nicht zu früh? Kein Zeitpunkt wäre besser als dieser. Er würde es sagen. Er würde mutig sein. Er würde hoffen. Und er würde aus dem Meer die Sonne aufgehen lassen, auf dass sie alles mit dem Licht der Liebe erleuchte. Sollte er sich auf sie einlassen? Sie hatte schon starke Andeutungen gemacht. Warum war es ihr so leicht gefallen? Liebte sie ihn etwa nicht? Warum sollte sie das dann gesagt haben? Oder hatten Frauen da allgemein weniger Probleme mit? Würde er Inu Yasha je vergessen können? Nein, ganz sicher nicht. Aber würde er wieder lieben können? Möglich war alles. Auch dieses Wunder? Woher kannte er das? Irgendwas pochte in seinem Hinterkopf. Ja, irgendwo hatte er mal so ein Gespräch gehört... natürlich, bei seinem Vater! Izayoi hatte damals gefragt, ob Wunder geschehen können. Was hatte sein Vater geantwortet? "Unmögliches passiert immer und sofort, Wunder brauchen meist etwas länger." , hatte er gescherzt. Wie lange würde er warten müssen? Wann würde er sich in sie verlieben können? Sesshomaru spürte einen Windhauch, der ihm das Nahen einer gewissen Person verriet: Kagura. Überzeugt bestritt Inu Yasha den Anfang der kleinen Kolonne. Er würde es ihm sagen! Aber wie sollte er anfangen? Und wie sollte er das mit dem Splitter machen? Und seine Freunde? Die waren diesmal fast ein Dorn im Auge. Zurück zum Thema - wie sollte er anfangen? Sollte er ihn umarmen? Oder lieber nüchtern um ein Gespräch bitten? Lieber das zweite. Also, er würde um ein Gespräch bitten - eher beten - und dann, wenn er annahm, ein wenig abseits beides klären. Wie sollte er es sagen? Ach, das würde sich schon ergeben. Fröhlich lächelnd schlug er sich weiter durch das Dickicht des Waldes, dicht gefolgt von den anderen Vieren. Was sollte er mit denen machen? Nun ja, die würden warten können. Kagome würde sie irgendwie beruhigen - sie verstand ihn. Sesshomarus Geruch wurde während seiner Gedankengänge immer stärker und bald, wie Inu Yasha glaubte, würden sie ihn erreichen. "Sei gegrüßt, Sesshomaru." , landete sie sanft. "Was führt dich her?" , er ließ seine allgemeine Kälte anderen gegenüber mal beiseite, schließlich wollte er diesmal etwas von ihr. "Ach, ich war einfach in der Gegend." "Hast du mich etwa vermisst?" , amüsierte er sich ein wenig. "Ja." , lächelte sie verführerisch ohne den Anflug irgendwelcher Röte. Er hingegen war überrascht, wie leicht ihr das fiel. Konnte sie das so einfach? Oder liebte sie ihn nicht? Er würde Frauen nie verstehen. "Sag mal, Kagura, meintest du das letztes Mal ernst?" "Was meinst du?" , wunderte sie sich, wie gesprächig er war. "Du sagtest, dass du gern mit mir zusammen wärst..." , kam es etwas leiser. "Ja, das meinte ich so." "Wie ernst ist es dir?" "Aus einem mir nicht bekannten Grund mag ich dich, du siehst gut aus und faszinierst mich." , trat sie näher an ihn heran. "Würdest du sagen, du liebst mich?" "Vielleicht..." , sah sie ihm tief in die Augen. "Dann wirst du mir das verzeihen." , mit diesen Worten packte er sie und drückte seine Lippen fest auf die ihren. War das wie bei seinem Bruder? Nein, er fühlte nichts dabei. Seufzend löste er sich von ihr. Die gleiche Gefühlskälte hatte er auch noch, als er sich umdrehte und die Person erblickte, die eigentlich tausend Gefühle in ihm hätte auslösen sollen: Inu Yasha. Kapitel 17: Never felt this way ------------------------------- Und noch ein Kapitel ^.^ Ich habe mir nebenbei "Never felt this way" von Alicia Keys angehört, daher auch der Titel. Ich habe allerdings etwas völlig anderes geschrieben, als das, was in Liedtext steht. Da muss man glatt überlegen, ob man dieses Kapitel unter Darkfic setzt >.< Hoffentlich schockt es euch nicht, ich habe versucht, es nicht allzu schlimm zu machen. __________________________________________________________________________ Sesshomarus Herz zersprang in tausend Stücke. Jetzt war es aus! Das würde ihm sein Bruder nie verzeihen. Erschrocken blickte er in die ausdruckslosen, kalten Augen. Und wieder spürte der Dämon dieses beklemmende Gefühl. Sein ganzer Körper begann zu zittern, seine Beine fühlten sich an, als würde er gleich zusammenbrechen und sein Atem beschleunigte sich auf unnatürliche Weise. DAS war Angst! Pure, nackte, blanke, ihn von innen verschlingende und zu Fall bringende Angst. Was sollte er jetzt tun? Inu Yasha zeigte noch immer keine Reaktion. Kein Fünkchen Wut oder gar Freude sprach aus seinen Augen, keine Eifersucht, keine Leidenschaft, kein Temperament zierte sie noch. Nur Kälte. Ausdruckslose Kälte. Eine solche Kälte, dass Sesshomaru dachte unter seinem Blick zu erfrieren. Und dann diese Angst. Dieses Gefühl, dass ihm die Brust zusammenzog, seinen schnellen Atem nicht mehr an seine Lungen dringen ließ und sein Herz zum Stillstand brachte. Und dennoch sprach nichts aus seinem eigenem Gesicht. Dies war noch genauso versteinert, wie auch schon zu dem Zeitpunkt, an dem er Kagura küsste. Inu Yashas Herz zersprang in tausend Stücke. Jetzt war es aus! Im selben Moment erlosch alle Hoffnung in dem Hanyou. Wie hatte er nur so dumm sein können, zu glauben, er hätte eine Chance? Die Lippen seines Bruders lösten sich von Kaguras und langsam wandte sich der Dämon um. Inu Yasha fühlte die selbe Kälte, die auch aus dessen Augen sprach. In ihm war plötzlich nichts mehr. Er fühlte sich einfach leer. Er fühlte? Nein, er fühlte rein gar nichts. Nur Leere. Nur Kälte. Nur Einsamkeit. Sein Herz rückte in weite Ferne. Konnte man den Herzschlag noch hören? Schlug es überhaupt noch? Inu Yasha dachte eher nein. Er dachte? Nein, er dachte rein gar nichts. Da war nur Leere. Nur Kälte. Nur Einsamkeit. Kein Geräusch drang an seine Ohren. Kein Geruch täuschte mehr sein Nase oder seinen Geschmack. Kein Licht erhellte mehr die Welt vor seinen Augen und kein Sonnenstrahl konnte ihn wärmen. Er hatte nichts mehr. In diesem Moment hatte er alles verloren. Was blieb, war nicht viel. Keine Hoffnung, keine Träume, kein Leben. Nur Leere, Kälte und Einsamkeit. Die Stimme, die aus seiner Kehle über das Lächeln seiner Lippen schlich, hörte er nicht mehr: "Baka, nun hat Naraku doch noch einen Trumpf. Ich sagte dir schon letztes Mal, es sei idiotisch, jetzt mit ihr zusammen zu kommen." Sesshomaru hatte das Gefühl, zusammen zu brechen. Er war nicht nur die Angst, die ihn fast in die Knie zwang, da war noch etwas anderes. Kälte. Die dicke Schicht Eis um sein Herz machte sich wieder einmal bemerkbar. Sie war das einzige, was ihn ausharren ließ. Ohne diese Kälte konnte er nicht leben. Ohne die Leere und Einsamkeit würden seine Gefühle ihn überschwemmen und er würde halb ohnmächtig zusammenbrechend sich den Sturzbächen von Tränen in seinem Inneren hingeben. Es waren nicht Inu Yashas Worte oder sein völlig ausdrucksloses Gesicht, dass Herz nun wieder gefrieren ließ. Nein, es war die Verzweiflung. Die Verzweiflung in seiner Stimme, seinen Augen, seinem falschem Lächeln. Es tat unglaublich weh zu sehen, wie beschissen sich der Hanyou in Wirklichkeit fühlte. Der Dämon spürte es irgendwie. Irgendwie konnte er es verstehen. Irgendwie war da ein unsichtbares Band zwischen ihnen, selbst jetzt. Irgendwie fühlte er genau, wie ER fühlte. Dennoch wusste er nicht, was er tun sollte. Er war solch einem Druck einfach nicht gewachsen. Sollte er den Blickkontakt unterbrechen? Sollte er einfach gehen? Oder lieber so schnell wie möglich die Flucht ergreifen, wie es auch Kagura gerade verwirrt getan hatte? Inu Yasha nahm ihm die Entscheidung ab. Schwarz. Alles schwarz. Nur noch Leere. Kälte. Einsamkeit. Verzweiflung. Und doch nichts von alledem. Da war einfach nichts. Keine Eifersucht. Keine Wut. Nichts bewegte Inu Yasha innerlich. Doch äußerlich setzte er gerade einen Schritt vor den anderen, trat mit durch alles hindurch blickenden Augen an dem Youkai vorbei und verschwand im Wald. Zurück ließ er nur einen immer noch unter Schock Stehenden und vier besorgte Freunde. Ersterer setzte sich schwerfällig in Bewegung und folgte dem jungen Mann instinktiv, weil er Gefahr witterte; die anderen wollten auch hinterher, doch Kagome hielt sie zurück. "Wir sollten sie allein lassen..." , sagte sie schlicht. "Aber-" "Lasst uns einen Unterschlupf für die Nacht suchen." , deutete sie auf den Berg direkt neben ihnen. "Hier gibt es sicher Höhlen." , mit den Schultern zuckend und fragenden Blickes folgten ihr die vier Gestalten - Shippo auf Mirokus Arm, Kirara auf Sangos - in die eingeschlagene Richtung. Zuerst setzte leichter Nieselregen ein, darauf folgten dicke, schwere Tropfen, die wie Blei zur Erde krachten. Die kleine Gruppe rettete sich schnell in eine Höhle, obwohl sie wussten, dass dort irgendjemand sein musste, schließlich brannte Licht. Umso erleichterter, nicht auf eine Gruppe Banditen zu treffen, setzten sie sich ans Feuer zu Rin, nachdem sie diese freudig begrüßt hatten. "Schön, dich gesund zu sehen." , lagen sich Kagome und die Kleine noch immer in den Armen. "Gleichfalls, für mich ist es schon schön, überhaupt jemanden außer Jaken zu sehen." "Wieso, was ist mit Sesshomaru?" "Der war seit gestern nicht mehr hier." , seufzte sie. "Und wo ist Inu Yasha?" , interessierte sie viel mehr. "Na ja, es wird wohl Zeit, alles zu sagen." , die anderen horchten auf. "Du lüftest das Geheimnis?" "Ganz recht." , so fing Kagome an, alles zu erzählen, ausgeschlossen dessen, was sie versprochen hatte, nicht zu sagen - das fügte Rin dafür hinzu. Und nicht nur das, sie erzählte auch so einiges von Sesshomaru, nachdem die anderen geschworen hatten, Inu Yasha nichts zu erzählen. "Tja, so sieht es aus... aber warum hat Sesshomaru Kagura geküsst?" "Vielleicht wollte er seinen Bruder vergessen oder testen, ob seine Gefühle völlig echt sind." "Und dafür nutzt er Kagura aus?" "Ich würde es ihm zutrauen." , disputierten Miroku und Kagome, bevor Sango dazwischenwarf: "Vielleicht ist es auch ein Plan, um Naraku zu besiegen." "So etwas Niederträchtiges täte Sesshomaru-sama nicht." , mischte sich auch Jaken ein. "Da bin ich der gleichen Meinung." , setzte Rin dazu. So setzte sich die Diskussion weiter fort, während die im Gespräch Betroffenen sich weiterhin durch den regendurchfluteten Wald kämpften. Kapitel 18: Brot oder Tod ------------------------- Das ist mal ein Kapitel, für das ich sehr viel Zeit aufgewendet habe. Nicht nur, dass es einen recht schweren Inhalt hat, sondern auch, dass ich dabei auf sehr viele Dinge anspiele. Allein die Überschrift ist im Gedenken an den Lebensspruch der alten Ständeregelung, die Unzählige das Leben kostete und über 500 Jahre einen Schatten auf ganz Europa warf. Vielleicht fallen euch noch ein paar Dinge auf, schreibt, wenn ihr etwas seht. Nochmal nebenbei an Danke an alle Kommischreiber und nun endlich zum Kapitel: __________________________________________________________________________ Dicke, schwere Tropfen Regen flossen von Inu Yashas Haaren über dessen Gesicht, fielen zur Erde und vermischten sich irgendwo auf dem Weg mit seinen Tränen, die er nicht bemerkte. Von der verregneten, dunklen Gegend um ihn herum nahm er sowieso nichts mehr war, einzig die Kälte, die auf beiden Seiten seiner Haut brannte, zeigte ihm, dass er noch lebte. Doch wie lang würde er das tun? Nicht mehr lange. Ob ihn die Kälte dahinraffte oder der Sturz von der Klippe, die vor seinen Augen lag, es wäre doch egal. Alles war egal. Ihn hielt hier nichts mehr. All seine Träume und Hoffnungen hatten längst ihr Ende gefunden und sein Leben würde dem Ruf der Freiheit folgen. Seinen verdammten Körper, der ihn an diese Welt fesselte und das verfluchte Dasein würde er ein für alle mal auf dem Grund des Ozeans versenken, sich in die blaue Tiefe stürzen und seine endgültige Bestimmung im Tode finden. "Komm... komm, oh süßer Tod. Reiß mich mit in dein knochengepflastertes Reich..." , flüsterte eine sanfte, verständnisvolle Stimme in seinem Inneren. Fallen, ja, er wollte fallen. Fallen ins ewige Glück. "INU YASHA!!!" , durchbrach eine junge, verzweifelte Stimme die Stille. Der von Regen durchweichte Sesshomaru stützte sich mit vor Schreck geweiteten Augen kraftlos an einen tränenden Baum. Mit entsetztem Blick und einem sich vor Schock nicht mehr bewegenden Körper erlosch in ihm in diesem Moment jede Art von Hoffnung, die ihm noch geblieben war. Langsam wendete die über alles geliebte Person den Kopf in seine Richtung mit einem Blick, der ihn erfrieren ließ. Eine solche Leere und Lethargie lag in den glanzlosen Augen, dass er nicht glauben konnte, je wieder ein Lächeln von diesen vor Kälte blauen Lippen sehen zu können. Langsam, zittrig und vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen und doch kam es ihm vor, als würde er immer weiter weggehen. Kein Lüftchen fegte durch die erdrückende Stille, kein Laut bewegte das lange weiße Haar und kein Lichtstrahl erreichte mehr die Dunkelheit, die beide umgab. Was sollte er nur tun? Sesshomaru starb tausend Tode mit jedem Schritt auf dem für ihn unglaublich langen Weg zu seinem über alles geliebtem Bruder. Konnte er ihn retten? Es war doch nur ein Kuss, sagte er sich, doch wusste tief in ihm ganz genau, dass es mehr war als das. Würde er es schaffen? Was für manchen nur ein Ausdruck von Zuneigung war, war für den anderen das pure Glück, eine Bestätigung aller Liebe und ein Traum schöner als jedes neue Leben. Gab es Hoffnung, ihn je wieder aus der Finsternis ins Licht tauchen zu lassen? Was war das? Wer war das? Wer störte ihn in seinem Schmerz? Wer war diese jämmerliche Gestalt mit verweinten Augen? Sesshomaru. Was sollte das? War er nun so weit gesunken? Hatte er sich auf das Niveau menschlicher Gefühle herabgelassen? Inu Yasha schnaubte verächtlich und wand sich wieder der Klippe zu. Ein Schritt, nur ein Schritt trennte ihn noch von seinem innigsten Wunsch. Frei sein, einfach nur frei sein. "Inu Yasha..." , was wollte diese wimmernde, bemitleidenswerte Kreatur noch? "Ich brauche dich..." , das hätte er sich vorher überlegen können. Er hatte lang genug gewartet. Lang genug gehofft. Lang genug geweint. Wozu? Es war doch egal. Alles egal. "Komm zurück zu mir..." , was für ein Quatsch. Nur um sich weiter verletzen zu lassen? Nur um weiter zu leiden? Noch mehr Tränen zu vergießen? Er wollte sterben. Einfach nur sterben. Frei sein. Einfach nur frei sein. Warum sprang er nicht endlich? Nur ein Schritt trennte ihm von seinem Traum. Kein Schritt für die Menschheit, ein Schritt für ihn. Ein Schritt nur war die Freiheit entfernt. Was hielt ihn zurück? "Ich liebe dich..." , langsam wandte er seinen Blick ein weiteres Mal. Diese Kreatur schien zu leiden. Sie weinte. Sie war zusammengebrochen. Streckte zittrig die Hand nach ihm aus. Versuchte ihn zu erreichen. Er rümpfte die Nase. Schwach. Zu schwach. Schwach war diese Kreatur. "Ich liebe dich, Inu Yasha!" , kam ein letzter, verzweifelter Ruf und ein Lächeln stahl sich auf des Hanyous Antlitz. Belustigung. Amüsement. Erhabenheit. Stolz selbst im Tode. Ein Lächeln der Verachtung. "Na und?" , zischte seine Stimme voller Hohn und sprengte das Herz des am Boden zerschmetterten Youkais. "Ist mir doch scheiß egal." , spuckte er ihm vor die Füße. War er wütend? War er glücklich? Erfreut? Verzweifelt? Nichts. Er fühlte nichts. Nur Leere. Leere, Kälte und das Glück des Falls. "Ich liebe dich, Inu Yasha!" , endlich hatte er es geschafft. Endlich konnte er es sagen. Endlich brachte er es über die Lippen und hoffte, es würde den Hanyou erreichen. Freude und Hoffnung keimte in ihm, als mehr und mehr ein Lächeln dessen Gesicht zierte. Was würde er sagen? Fühlte er doch genauso? Würde er kommen, ihn umarmen und küssen, so wie er es sich immer gewünscht hatte? Würden sie doch noch glücklich werden können? Leicht öffneten sich die Lippen des Halbdämons, bis er schließlich verhöhnend zischte: "Na und? Ist mir doch scheiß egal." , Sesshomaru erkaltete. Irgendetwas in ihm zersplitterte. Was war das? Sein Herz? Warum zersprang es? Warum fühlte er so eine Leere in sich? Warum spürte er solche Schmerzen? Langsam drangen die Worte bis in sein Gehirn vor. Was sollte das? Liebte Inu Yasha ihn nicht? War etwa alles eine Lüge? War er ihm wirklich egal? Ja, er war ihm egal. Scheiß egal. Es scherte ihn einen Dreck, wie der Youkai fühlte. Sein Herz hatte gelogen. Sein Verstand hatte gelogen. Sie hatten ihn belogen. Die Welt hatte ihn belogen. Jeder hatte gelogen. Es war eine Lüge. Alles war eine Lüge. Egal. Es war doch alles egal. Wenn ER ihn nicht liebte, dann könnte er auch sterben. Hier und jetzt. Und für immer frei sein. Sein Liebster drehte sich wieder der Klippe zu. Was dachte er hier? Er musste ihn retten! Ihn retten... mit welchem Sinn? Wozu überhaupt? Er war doch jämmerlich. Versank hier in Selbstmitleid und redete von Liebe. Wirklich verachtungswürdig. Der Junge vor ihm breitete die Arme aus. Arme? Nein, eher Flügel. Große, weiße Flügel. Er wollte fliegen. Frei sein. Dem Mond näher kommen. Und für ewig mit den Sternen verschmelzen. Warum aber flog er nicht? Warum fiel er? Fiel dem Abgrund entgegen und versank in der Dunkelheit? War das so richtig? Egal. Nun war es eh zu spät. Für alles zu spät. Die Zeiger der Uhr standen still. Kapitel 19: Eternal Fire ------------------------ Nun, ich ärgere euch nochmal. Tut mir Leid wegen dem Ende, aber es ist kein endgültiges Ende!!! Es geht definitiv noch weiter, ich habe euch schließlich Yaoi versprochen und das sollt ihr auch bekommen ^.- ________________________________________________________________________ Inu Yasha blickte verständnislos in das vor Schmerz verzerrte Gesicht Sesshomarus. Dieser blutete an mehreren Stellen seines Körpers, wo er hart über die Erde und spitze Steine gerutscht war. Heißes, rotes Leben floss seine Arme hinunter, welche verzweifelt versuchten, den Hanyou zu halten. Er blickte wieder hinunter in den Abgrund, von dem er nur noch einen kurzen Fall entfernt war. Warum fiel er denn nicht endlich? Seine Augen wandten sich wieder nach oben. "Du..." , grollte er. Dieser verdammte Köter wagte es, ihn fest zu halten! Die Krallen seiner freien Hand bohrten sich durch dessen warmes Fleisch und verfingen sich zwischen den Blut spritzenden Sehnen seines linken Armes. Doch er schrie nicht. Weinte nicht. Gab keinen Laut. "Ich lasse dich nicht los!", brüllte er zornig. "Verdammt, ich kann dich nicht sterben lassen! Genauso wenig, wie ich glaube, dass du mich wirklich hasst. Wir hatten so eine schöne Zeit zusammen, willst du das etwa alles zerstören?!?" , regneten Tränen auf das Gesicht des Verständnislosen. "Ich liebe dich..." , wiederholte er die verfluchten Worte ein weiteres Mal. Die heißen, salzigen Tropfen auf Inu Yashas Gesicht brannten sich tief in sein Innerstes und wärmten ihn und die Worte vertrieben die Leere. Dennoch... er wollte nicht mehr leben; es reichte endgültig. "Lügner." , kam es kalt zurück. "Würdest du mich lieben, hättest du weder Kagura geküsst, noch würdest du mich nun anlügen." , Sesshomaru schwieg betroffen. Was sollte er nun tun? Sagte sein Bruder die Wahrheit? Warum hatte er Kagura geküsst? Und hatte er wirklich gelogen? Wie sollte er es ihm erklären? Zu den Überlegungen war keine Zeit, das Blut machte seine Hände rutschig und langsam entglitt ihm der Halt. "Baka! Ich hatte schreckliche Angst um dich und mir Sorgen gemacht, doch ich wollte es mir nicht eingestehen! Ich wollte einfach meine Schwäche für dich nicht zugeben. Ich hatte gehofft, ich könnte dich vergessen, wenn ich sie küssen würde, doch so war es nicht. Selbst bei dem Kuss spuktest du noch durch meine Gedanken und als ich mich umdrehte und dich sah, dachte ich, die Welt würde untergehen. Alles in mir zerbrach mit einem Schlag und ich folgte dir in der Hoffnung, du könntest mich verstehen! Jetzt gestehe ich dir endlich alles und es lässt dich völlig kalt... ich sage dir, das schmerzt mehr als alles andere; aber noch schmerzlicher wäre ein Welt ohne dich! Ich kann ohne dich nicht leben, darum kann ich dich auch nicht sterben lassen! Du bist mein liebster, grausamer Engel, der mir den Atem raubt und das Herz in mir springen lässt, der Herr meines Lebens ist und mit dem meine Welt fällt und steigt - ich liebe dich! Meine Gefühle für dich sind so unbeschreiblich, dass es viel zu plump und simpel ist, es so zu sagen, doch ich hoffe, du kannst es verstehen." Inu Yasha blickte überrascht in Sesshomarus von Tränen überzogenes Gesicht. Sollte das alles wahr sein? Konnte es wahr sein? Es war doch viel zu schön, um wahr zu sein... war es dennoch die Wahrheit? War das hier Realität? Ja, das geschah wirklich. Es hang hier wirklich an einer Klippe und lauschte seinem Liebesgeständnis. Sollte er antworten? Konnte er überhaupt noch antworten? Was sollte er sagen? Sein Herz donnerte ihm zwischen den Rippen und schnürte ihm mit dem schnellem Atem die Kehle zu. Er verdrängte für einen kurzen Moment den Geruch von Tränen und Blut und den Gedanken an Tod und die Lage, in der er sich befand. Es war wahr! All seine Träume erfüllten sich gerade! Aber die Hochstimmung kühlte sich genauso schnell wieder ab. Er hing immer noch an einer Klippe, einen Augenaufschlag von der ewigen Ruhe entfernt und hing mit den Krallen in seines Bruders Arm. "Ziehst du mich hoch?" , das war jetzt erstmal das Wichtigste! Alles ruhig angehen... warum tat ER nichts? "Sesshomaru?" "Ich würde gerne, aber... mein rechter Arm ist taub und im Linken stecken deine Krallen." "Ich zieh sie raus..." "Nein!" "Was?" "Das ist alles, was dich noch hält... mein Blut ist ziemlich glitschig, nur eine falsche Bewegung und du rutscht ab." , er schluckte tief. Sollte das sein Grab werden? Verdammt, er war zu jung zum Sterben! Was machte er überhaupt hier? Ach ja, er war gesprungen... was für ein Anfall geistiger Umnachtung hatte ihm zu so einem Schwachsinn getrieben? "Was sollen wir nur tun?" "Hoffen, dass deine Freunde dich suchen und bald hier auftauchen." , er erbleichte. War das jede Hoffnung? Dann war es aus. "Was?" "Die suchen nicht nach mir..." , kam es monoton hinaufgeschallt. "Warum? Es sind deine Freunde." "Kagome hat mich erpresst und ich musste ihr alles erzählen und jetzt weiß sie, dass wir hier allein sind, also wird sie uns nicht stören und alle anderen davon abhalten, etwas in die Richtung zu tun..." , versuchte er dezent auf den Kern der verzweifelten Situation hin zu weisen. Sesshomaru atmete scharf ein. Es war vorbei! Inu Yasha noch retten zu wollen war ein sinnloses Unterfangen. Aber gab es wirklich keinen Weg? Irgendeine Rettung? Nein, es war vorbei. Das wusste er mit unfehlbarer Bestimmtheit, als die Hand seines Bruders seinen Fingern entglitt. Sesshomaru schrie vor Schmerz, als sich Inu Yashas Krallen tiefer in sein Fleisch bohrten, seine Armknochen aus den Gelenken brachen und seine Haut unter dem Druck zerriss, während er instinktiv mit dem rechten Arm nach seinem Bruder griff und ihn mit einer gewaltigen Kraft, die ihm diese Folter verlieh, nach oben zog. Unfähig sich zu bewegen wanderte dessen Blick langsam zu dem Youkai, der sich den Menschenarm samt Splitter vom Rest des Armes löste, entkräftet fallen ließ und dann selbst zusammenbrach. Es war eine Szene, die Inu Yasha sicher nie vergessen würde: Der große Dämon lag niedergestreckt in einer Lache seines eigenen Blutes, auf dem einzelne Strähnen weißen Haares schwammen, weinte sich die Seele aus dem Leib, zerbiss sich die Lippe, wölbte seine Brust unter stockenden Atemzügen und krümmte seinen Körper vor Schmerz. Einige Sekunden später war völlige Ruhe. Eine ruhige Ruhe. Eine zu ruhige Ruhe. Der Halbdämon kroch hinüber zu dem leichenblassen Körper und langsam wich der eine einem anderem Schock. Zitternd tasteten sich seine Finger zu dessen Pulsschlagader, bevor er sie erschrocken zurückzog und die Hand vor den Mund schlug. Sollte das wahr sein? Konnte das wahr sein? War Sesshomaru wirklich nicht mehr am Leben? Kapitel 20: Tiefstes Eis und härtester Stein -------------------------------------------- So, das vorletzte Kapitel ^.^ Das nächste ist dann pures Yaoi, wer das nicht lesen will, kann ja hier aufhören, schließlich habe ich versucht, dass sich dieses wie ein Ende anhört. Die eine Szene entspricht meiner Vorstellung vom Tod; ich hoffe, ich störe damit keine religiöse Einstellung von irgendeinem Leser ^.^" Nun, genug gelabert, hier das "letzte" Kapitel: _________________________________________________________________________ Inu Yasha blieb der Schrei im Hals stecken, seine Kehle schien so vertrocknet, wie es auch seine Augen waren, aus denen keine Träne mehr ihren Weg finden konnte. Seine zitternden Finger tasteten sich zu Sesshomarus erkaltenden Lippen und langsam fand er seine Stimme in einem leisen, hohen, zittrigen Ton wieder: "Sesshomaru... ?" , doch er erhielt keine Antwort. Kein Ton, keine Regung, kein Lebenszeichen konnte der Hanyou mehr ausmachen. War das etwa wahr? Es konnte doch nicht möglich sein, dass sein geliebter Bruder nicht mehr am Leben war. Das war sicher nur ein Traum! Inu Yasha schloss die Augen. Ja, gleich würde er aufwachen und Kagome würde ihm fröhlich einen guten Morgen wünschen. All das würde nie passieren. So etwas könnte nie passieren. Langsam öffnete er die Augen... war er wieder in der Hütte? Nein, die Kälte brannte noch genauso auf seiner Haut und auch jetzt saß er noch im Regen neben dem toten Youkai. Warum wachte er nicht auf? War das etwa wahr? Das könnte doch nicht Wirklichkeit sein! "Nein..." , sagte er durch die Lache Regenwasser auf seinen blauen Lippen. "Sesshomaru... wach auf und lächle, bitte..." , klang er verzweifelter. Sollte sein Bruder wirklich nicht mehr aufwachen? War das etwa wahr? Könnte es sein? "Sesshomaru... sag was." , flehte er förmlich und rüttelte leicht an dem kalten Körper. War das etwa wahr? Konnte es sein? "Sesshomaru!" , rief der Halbdämon mit verträntem Blick auf das regungslose Wesen vor ihm. War das etwa wahr? War Sesshomaru tot? Inu Yasha schlug sanft auf seine Wange, doch kein Lebenszeichen. Noch ein festerer Schlag und dennoch - nichts. "SESSHOMARU! Verdammt, ich liebe dich! TU MIR DAS NICHT AN!!!" , hämmerte er zusammengebrochen auf dessen Brust ein und schwere Tropfen folgten seinen Schlägen. War es wahr? Die Frage stellte sich nicht mehr. Es war vorbei. Alles vorbei. Da war nur noch, sein toter Bruder und die erlösende Klippe. Sesshomaru öffnete leicht die Augen. Alles schwarz. War das der Tod? Seine Schmerzen spürte er nicht mehr und sein Körper fühlte sich unglaublich leicht an. Warum war ihm dennoch so schwer ums Herz? Nur wegen seines Todes? Oder - nein - hatte er etwa Angst? Angst vor dem, was nun kommen würde? Müsste er sich prüfen lassen? Er richtete sich leicht auf. Was würde folgen? Irgendwo schien etwas Licht zu sein, denn er konnte ganz unscharf die Umrisse seiner Umgebung ausmachen. Es schien ein Raum zu sein... eher ein Gang. Langsam fand er Halt und ging ein paar Schritte. Da! Dahinten kam das Licht her! Vorsichtig ging er darauf zu und immer größer wurde dessen Quelle. Er glaubte, eine Art Tor in dem Licht auszumachen. Erleichtert beschleunigte er seine Stimme, doch urplötzlich blieb er wieder stehen. Etwas hielt ihn zurück. Was war das? Es war doch niemand hier. Er schloss die Augen in der Hoffnung, mit seinem Gefühl eine Aura ausmachen zu können. Aber da war nichts. Nichts und niemand. Und doch... er konzentrierte sich und spitzte seine Ohren. "Sesshomaru..." , wer sagte das? Und wer war Sesshomaru? "Sesshomaru, wach auf..." , dieser jemand klang verzweifelt. Doch wen rief er? "Sesshomaru... sag was." , Sesshomaru... dieser Name erinnerte ihn an irgendwas. War das sein Name? War er gemeint? "Wer ist da???" , rief er laut, erwartete allerdings keine Antwort. "Sesshomaru!" "Hier bin ich!!!" , ja, Sesshomaru, das war sein Name. Doch wer rief ihn da? "SESSHOMARU!" , wer rief da? Und warum konnte dieser jemand ihn nicht hören? "Verdammt, ich liebe dich!" , ihn durchfuhr eine Geistesblitz. "Inu Yasha..." , was machte er hier? Er konnte doch nicht jetzt sterben! Nicht, wo sein geliebter Bruder ihm das nun sagte! "TU MIR DAS NICHT AN!!!" , nein, er durfte nicht sterben! Noch nicht. "WILL ICH JA AUCH NICHT, BAKA!!!" , rief er in das dunkle Nichts und plötzlich zerbrach etwas. Ein Geräusch wie zersplitterndes Glas fuhr durch die Umgebung und riss ihm den Boden unter den Füßen weg. "Dann geh." , hörte er eine sanfte Stimme im Hinterkopf, schlug hart auf und alles wurde schwärzer, als jede Dunkelheit es je sein könnte. Inu Yasha wusste nicht, was geschehen war. Gerade noch hatte er weinend an Sesshomarus Leiche gesessen, nun fand er sich überrascht vor den Füßen des nach Luft ringenden Hustenden wieder. "Onii-kun?" , schweißgebadet beruhigte dieser seinen Atem und die sich gewaltig heben und senkende Brust. Der Hanyou sah nur irritiert zu und realisierte erst einige lange Sekunden später, dass sein Bruder anscheinend wieder lebte. "Onii-kun!" , jauchzte er auf, sprang in dessen Richtung und warf diesen mit einem innigen Kuss zu Boden. Heiße, salzige Tränen der Freude rannen sein lächelndes Antlitz hinab, sodass nicht einmal Sesshomarus Küsse sie stoppen konnte. "Du lebst..." , mauzte er freudig und schlang die Arme um seinen größeren Bruder, der ihn auf seinen Schoß zog. "Und so schnell werde ich nicht wieder gehen." , zwinkerte dieser und küsste den Jüngeren noch einmal zärtlich. "Sag, liebst du mich wirklich?" "Natürlich, Onii-kun... dich würde ich nie anlügen..." , ein weiteres Mal hangen ihre Lippen aneinander. "Vorhin sagtest du aber, du hasst mich." "Für einen kurzen Moment tat ich das auch..." , sie verschlangen sich nacheinander und so unromantischer die Gegend war, so wunderschön war es doch für beide. "Und dein Arm?" "Heilt schon, nicht so wichtig." , die eigentlich so wichtigen Fragen, die sie sich seit Jahren stellen wollten, kamen ihnen plötzlich so nichtig vor, als sie in ihren süßen Liebkosungen versanken. Inu Yasha fand sich nur wenig später in Sesshomarus Umarmung wieder und weinte seine Angst heraus. Warum hätte nicht alles gleich so kommen können? Warum hatten sie erst dieses Dilemma durchmachen müssen? Tausend Fragen und doch keine Antwort. Im Moment zählte doch nur der Augenblick, die gegenseitige Wärme und die tröstenden Worte, die sie wie eine Beschwörungsformel unablässig wiederholten: Ich liebe dich. (Nix-Yaoi-Ende - thx fürs Lesen und vielleicht Kommis ^.^ *knuddel*) Kapitel 21: Ignis et lux ------------------------ Nun, ich habe das Kapitel nochmal geteilt, der nächste Teil (Yaoi-Part) ist daher auch sehr kurz geraten. Dies ist also noch ein Kapitel ohne ^.^ Aber es wird ja angedeutet, was dann im nächsten Kapitel geschieht... __________________________________________________________________________ "Inu Yasha?" "Hm?" , regte dieser sich in Sesshomarus Umarmung. "Wir sollten besser zu den anderen, du erkältest dich noch..." , zwei goldene Augen lugten aus dem weißen Oberteil des Youkais hervor und sahen diesen fragend an. "Ich meine, der Regen hat aufgehört, aber wir sind völlig durchnässt." "Na gut..." , kam es etwas traurig, bevor der junge Hanyou sich erhob und erstmal kräftig niesen musste. "Siehst du?" , amüsierte sich der ebenfalls Aufgestandene. "Hab' mich wohl echt erkältet..." , gab dieser kleinlaut zu, schon im Begriff in die Richtung zu gehen, wo er die anderen wittern konnte, als sein Bruder ihn in eine andere lenkte. "Onii-kun?" , blickte er irritiert auf die Hand, die sich fest um seinen Unterarm geschlossen hatte und ihn nach Westen zog. "Wie wäre es noch mit einem heißem Bad?", warf dieser ein charmantes Lächeln über die Schulter, in der Hoffnung, Inu Yasha würde nicht bemerken, wo seine Gedanken gerade verweilten... "Wie groß, wie groß, wie groß???" , hämmerte es noch immer in seinem Hinterkopf, doch daran dachte er jetzt nicht mit seinem Vorschlag. "Es ist eine Quelle in der Nähe?" , hellte sich sein Gesicht, wie das einen kleinen Kindes, dem man ein neues Spielzeug schenkte, auf. "Nicht weit." , versprach der Ältere und wunderte sich noch einmal darüber, wie unschuldig Inu Yasha in Wirklichkeit war. Ein junge, unberührte Fee. Ein vollkommen reines Wesen. Sesshomaru schüttelte innerlich den Kopf. Das wollte er zerstören? Nein, er müsste sich beherrschen und die Pfoten von ihm lassen. Kurze Zeit später roch auch der Jüngere die Quelle und begann sorglos ein kleines Wettrennen, das Sesshomaru allzu gern mitspielte. Wie schön es für beide war, nach diesen Erlebnissen einfach irgendwas Alltägliches zu tun... Lächelnd kamen beide an und schon schwankte Inu Yashas unbekümmerte Freude in große Besorgnis um. Baden? Nackt? Mit seinem Bruder zusammen? Das war letztes Mal beinahe zum Desaster geworden, was würde dann diesmal bloß passieren? Wo sie sich ihre Liebe gestanden hatten... er schluckte. Innerlich wusste er schon, was passieren könnte und der Gedanke ließ ihm doch eine gewisse Röte ins Gesicht steigen. Was, wenn das wirklich geschähe? Was sollte er tun? Würde ER den ersten Schritt machen? Und müsste er dann sagen oder unternehmen? Er gestand sich schmerzlich ein, dass er so etwas nicht nur noch nie gemacht hatte, sondern nicht einmal wusste, was man überhaupt dabei tat. Im gleichen Moment betete er, Sesshomaru wüsste mal wieder alles und würde seine Schwäche nicht bemerken. Schwäche? War es denn so schlimm? Auf jedem Fall kam es ihm so vor. "Wolltest du mit Klamotten rein?" , fragte die spöttische Stimme des längst Entkleideten hinter ihm und der Halbdämon zuckte erschrocken zusammen. Sollte er sich umdrehen? Sich einfach ausziehen? Der Ältere bemerkte seine Zweifel und atmete erleichtert auf. Es ging ihnen also ähnlich. Was sollte er tun? Der Youkai hatte eine blendende Idee, schlich sich heimlich von hinten an den immer noch Unentschlossenen heran und schlang den Arm um dessen Taille. "Oder soll ich dir helfen?" , Inu Yasha antwortete nicht. Er KÖNNTE nicht antworten. Sein hochrotes Gesicht und sein immer schneller schlagendes Herz sprachen dagegen Bände. So begann es? Er hatte sich das ganze romantischer vorgestellt. Allerdings verbannte er jeden Gedanken daran, da ihn ein wohliges Schütteln und Zucken durchfuhr, als die warmen Hände seines Bruders sanft über seine kalte Haut wanderten. Doch warum ging es so schnell? Nur Sekunden später war die ganze Kleidung abgestreift. Wollte ER ihn nicht küssen? Er wünschte es sich doch so sehr. Warum ging alles so schnell? So sehr Sesshomaru es auch wollte, er hatte sich geschworen, seinem Bruder seine Unschuld zu lassen. Ein recht schweres Vorhaben, wo er ihm gerade mit einer Hand die Hose öffnete, während die andere an dessen Hinterteil lag. "Nein!" , ermahnte sich der Dämon innerlich und hob den Jüngeren mit seinem einen Arm hoch, nachdem dieser völlig entkleidet war. Ein paar Schritte und er stand am Rand der heißen Quelle, während sein kleiner Bruder ihn mit diesen fragenden, wunderschönen, goldenen Augen anblickte. "Nein, mein Kleiner, noch nicht... noch nicht diese Nacht." , sagte er sich und sah von dem jungen Geschöpf in seinen Armen hinab auf die Quelle und zurück. Ein fieses Grinsen war das letzte, was Inu Yasha sah, bevor er sich ein weiteres Mal in letzter Zeit unter Wasser wiederfand und von seinem Bruder wieder hochgezogen wurde - diesmal bei Bewusstsein. "Sesshomaru!" , rief der Hustende verärgert, bevor er sich auf den Größeren stürzte und ihn so zum Abtauchen zwang. Darauf folgte erstmal eine kleine Wasserschlacht, bis sich beide schließlich nach Luft ringend an einen Stein am Rande der Quelle lehnten und dann zusammen den Himmel betrachteten. "Wie spät es wohl ist?" "Sicher kurz vor Mitternacht." "Das ist ja noch relativ früh, wenn man an das letzte Mal denkt..." , der Ältere stimmte mit einem stummen Nicken zu und wollte das Gespräch bloß von diesem Thema abwenden. Welch ein Glück, dass Inu Yasha damals nichts bemerkt hatte... oder hatte er etwa doch? Nein, er würde lieber nicht fragen. "Wie bringen wir das den anderen bei?" , fragte der junge Hanyou in die Stille. "Was? Dass wir zusammen sind?" "Ja." "Ich glaube nicht, dass die das schockt. Die rechnen doch sicher damit." "Kurze Frage: Was hast du Rin bitte erzählt???" , schockte er ein wenig. "Viel. Sie hat mich erst auf den Gedanken gebracht, dass man auch etwas anderes mit Brüdern tun könnte, als sie zu hassen." "Ich dachte, sie wäre sechs Jahre alt!!!" , war er nun noch entsetzter. "Ganz ruhig. Wir haben uns über dich und meine Vergangenheit unterhalten und irgendwann fragte sie halt, warum ich dich überhaupt hasse und machte mir nach und nach klar, dass es einfach keinen Grund gibt." "Und wie hast du dich dann in mich verliebt?" "Das würde ich auch gern wissen." , meinte der Youkai leicht sarkastisch und zog den Halbdämon auf seinen Schoß. "Vielleicht wegen diesen wunderschönen Augen..." , dem Hanyou lief bei Sesshomarus völlig veränderten Ton ein Schauer über die Haut und er bemerkte erst nun, als er ihm so nah war, was für ein Ausdruck auf seinem Gesicht und besonders in seinen Augen brannte. "Sess..." , Inu Yashas Atem beschleunigte sich und ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen, wobei er seinen Bruder längst nicht mehr in die Augen sehen konnte. "Schon gut..." , seufzte dieser und umarmte den Hanyou lächelnd, der sich an seine Brust lehnte. "Ich bin brav... heute Nacht." , der Halbdämon zuckte etwas zusammen bei dem Nachsatz und drückte sich dann doch erleichtert enger an den Youkai. Doch war er wirklich erleichtert? Insgeheim wollte er es doch auch... würde es wohl schmerzen? Es sollte doch so schön sein... aber Kagome meinte, Frauen würde so etwas schmerzen. War das dann zwischen Männern auch so? Oder hatten die nie Schmerzen? Irgendwie hätte er gern gefragt... sollte er fragen? Irgendwie quälte ich die Frage doch... "Onii-kun... ?" "Mhm?" "Sag mal, wird es weh tun?" , Sesshomaru schien ziemlich baff angesichts der Frage und er verfluchte sich schon selbst, so etwas gefragt zu haben, als der Ältere plötzlich antwortete: "Na ja, beim ersten Mal tut es immer weh... aber ich hoffe, dir nicht allzu sehr weh tun zu müssen." , setzte er dazu, als er merkte, wie sehr der Kleine sich verkrampfte. "Ähm... Onii-kun... du... also..." , druckste er herum, weil ihm das nun wirklich peinlich war, "Du... hast das schon öfters gemacht, oder?" , blickte er ängstlich hoch. "Leider..." , seufzte der kein bisschen Errötete. "Wieso leider? War es nicht schön?" , jetzt wanderte sein verträumter Blick von den Sternen zurück zu Inu Yashas feinkonturiegem Gesicht mit den kindlich großen Augen, die ihn fragend und überrascht entgegen blickten. "So etwas sollte man nur machen, wenn man wirklich liebt und ich habe es damals zu meinem eigenen Vergnügen getan, was ich heute sehr bereue." "Warum bereuen? So schlimme Dinge kannst du doch nicht angestellt haben..." "Na ja, teilweise habe ich auch Frauen vergewaltigt, also tu das lieber nicht leicht ab." , lächelte er melancholisch, schloss seufzend die Augen und verwickelte den Jüngeren in einen romantischen Kuss. "Mach dir keine Sorgen, es wird nur am Anfang etwas schmerzen, danach tut es nicht mehr weh." , beendete er das Thema schnell, da es ihm langsam doch in die falsche Richtung ging. Sesshomaru sank mit seiner Hand tiefer und streichelte unter Wasser sanft Inu Yashas Seiten und kurz darauf die oberen Teile seiner Lenden. Was sollte er nur tun? Er wollte diesen kleinen Engel nicht beschmutzen und doch ging seine dreckige Fantasie schon wieder mit ihm durch. Er schockte fast, als er SEINE Hand auf der seinen spürte. "Ertappt..." , dachte er sich nur, doch spürte zu noch größeren Entsetzen, wie sein Bruder seine Hand nicht dort weg nahm, sondern wissentlich tiefer sinken ließ. "Inu-chan?" , blickte er auf die scheinbar schlafende Gestalt auf seinem Schoß. "Ich habe zwar Angst aber... schon bei unserem letzten Treffen... in der Nacht... in der Quelle... mir wurde so unglaublich heiß... und ich spürte die gleiche Lust, wie auch jetzt... doch bitte sei zärtlich..." , schnappte der etwas Irritierte aus dem Gemurmel auf. War es also beiden gleich ergangen? Hatten sie damals schon dasselbe gefühlt? "Bist du dir sicher?" , die einzige Antwort, die er erhielt, war ein leidenschaftlicher Kuss, aber das schien zu reichen... Kapitel 22: Ignis et lux (Yaoi-Part) ------------------------------------ Wie gesagt, recht kurz. Vielleicht schreibe ich irgendwann ein Bonuskapitel ^.^ (mit richtigem Yaoi - das wird dann aber auch Adult). Na ja, ist nicht gut geraten, schließlich musste es ja Nicht-Adult sein, aber hoffentlich gefällt es euch trotzdem. ^.^ ______________________________________________________________________________ Sesshomaru legte sanft seinen Arm so um Inu Yasha, dass er ihn problemlos tragen und gleichzeitig küssen konnte. Das kühle grüne Gras kitzelte den Rücken des Hanyous, als er nahe der Quelle auf dem Grund abgelegt wurde, während der Youkai diesen über ihn gebeugt weiter küsste und kochend vor Wohllust mit der Zunge in dessen Mund eindrang. Zu gern hätte er mit einer Hand noch so einiges anderes nebenbei angestellt, doch es fehlte ihm ja derzeit ein Arm, wie er noch im gleichen Moment bedauerte. Von seinen Bruder erwartete er ja gar nicht, dass dieser irgendwas tat, wo er doch wusste, wie unerfahren er war, doch spürte er zumindest dessen Arme auf seinen Schultern, die ihn mit liebevollen Druck näher an den jungen Körper zogen. Vorsichtig strich er mit der Brust über die noch dampfende Haut des Jüngeren, bevor er etwas tiefer sank und diesen mit den meisten Teilen seines Körpers sanft berührte. "Sess..." , brachte der Halbdämon zeitweilen zwischen den tiefen Atemzügen hervor, während Gemeinter mit Mund und Zunge über dessen Hals strich, wo der Uke recht empfindlich war. Ein, zwei rote Flecken waren an den Seiten zurückgeblieben, bevor der Silberhaarige tiefer sank und sich gedanklich verfluchend - dafür, dass er sich nicht zurückhalten konnte - mit Inu Yashas harten Brustwarzen spielte. Erst als er spürte, wie etwas unter seinem Bauch immer stärker drückte, begab er sich schließlich weiter nach unten, um dort weiter zu machen. Wenige Minuten später küsste er noch einmal sanft die Innenseiten der Oberschenkel des Hanyous, bevor er diesen schließlich auf den Bauch drehte und leicht hochzog. Er sank noch einmal mit dem Mund in die unteren Regionen des jungen Körpers, bevor er sich hinter diesen kniete. "Tut mir Leid..." , hauchte er mit einem Kuss in sein Ohr, bevor Inu Yasha auch schon einen stechenden Schmerz spürte, der ihm im ersten Moment die Tränen in die Augen trieb. Verschmitzt sank Inu Yasha auf das kühle Gras unter ihm. Wie wohltuend auf einmal die Kälte um ihn wirkte... sanft streiften dem Erschöpften die Lippen der Gestalt über ihm und brachten ihn langsam auf den Boden der Tatsachen zurück, während er noch glaubte im siebten Himmel zu schweben. "Tut es noch weh?" , fragte eine besorgte Stimme von weiter oben. "Ein bisschen..." , lächelte Jüngerer, bevor ihn ein starker Arm von der Erde hob und zur Quelle zurück trug. "Ich liebe dich..." , murmelte er immer wieder wie eine Beschwörungsformel. Und jedes Mal wurde ihm dafür ein Kuss geschenkt. Jedes Mal wiederholte sein geliebter Bruder dieselben Worte. Dennoch... Inu Yasha konnte es immer noch nicht glauben. Er war so unendlich glücklich, dass er es nicht wahrhaben wollte. Der Tag heute war einfach zu viel für ihn gewesen... einer der Gründe, warum er mit einem Lächeln in Sesshomarus Armen einschlief. "Huh?" , leicht stupste er auf die süße Nase des Kleinen. "Schon eingeschlafen?" , irgendwie hatte er es gewusst... dann eben keine zweite Runde. Zärtlich fuhr er mit der Hand durch die schneeweißen Haare, strich nochmal über die unschuldigen Lippen und verließ dann die Quelle, um sich anzuziehen. War das wahr? Etwas erschrocken drehte sich der Youkai wieder um, um sich zu vergewissern, dass sein geliebter Bruder wirklich dort im Wasser lag. Er war so glücklich, dass er ihn am liebsten für immer in den Armen gehalten, für immer sein Lächeln betrachtet, für immer seinen Körper bei sich gespürt hätte. Ähnliche Gedanken gingen ihm auch noch durch den Kopf, als er mit dem Schlafendem im Arm die Höhle erreichte. "Was habt ihr denn die ganze Nacht gemacht?" , fragte direkt eine flüsternde Stimme aus der Dunkelheit, die Sesshomaru einige Sekunden später als Miroku ausmachen konnte. "Ich wüßte nicht, was dich das angeht." , kam es kühl zurück. Der Mönch verzog ein wenig die Schnute, während er betrachtete, wie der Ältere Inu Yasha an die Wand lehnte und sich daneben setzte. Er würde es erfahren, schwor er, er würde es schon noch erfahren. Und lange musste er nicht einmal warten; schon am nächsten Morgen war Kagome hellwach, als sie ihren Liebsten in den Armen seines Bruders liegen sah... ______________________________________________________________________________ Danke für's Lesen der FF, danke für die Kommis, danke für alles und danke, wenn ihr mir weiter treu bleibt ^.- Ich schreibe jetzt an einem echten Buch (Fantasie-Roman über Vampire), vielleicht stelle ich irgendwann einmal das erste Kapitel on. Es soll auf jeden Fall wirklich veröffentlicht werden, wenn es gut wird, ich brauche dann eure Meinungen. Ich hoffe, ich kann auf euch alle zählen ^.- Danke! Edit: Das Vampirbuch habe ich damals abgebrochen, aber ich veröffentliche dafür andere. Schaut doch einfach mal in meine neueren Werke (die auch von weit höherer Qualität als das hier sind ^.-). Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)