Oni-Onii von Gepo (Übersetzung: Großer Dämonenbruder) ================================================================================ Kapitel 17: Never felt this way ------------------------------- Und noch ein Kapitel ^.^ Ich habe mir nebenbei "Never felt this way" von Alicia Keys angehört, daher auch der Titel. Ich habe allerdings etwas völlig anderes geschrieben, als das, was in Liedtext steht. Da muss man glatt überlegen, ob man dieses Kapitel unter Darkfic setzt >.< Hoffentlich schockt es euch nicht, ich habe versucht, es nicht allzu schlimm zu machen. __________________________________________________________________________ Sesshomarus Herz zersprang in tausend Stücke. Jetzt war es aus! Das würde ihm sein Bruder nie verzeihen. Erschrocken blickte er in die ausdruckslosen, kalten Augen. Und wieder spürte der Dämon dieses beklemmende Gefühl. Sein ganzer Körper begann zu zittern, seine Beine fühlten sich an, als würde er gleich zusammenbrechen und sein Atem beschleunigte sich auf unnatürliche Weise. DAS war Angst! Pure, nackte, blanke, ihn von innen verschlingende und zu Fall bringende Angst. Was sollte er jetzt tun? Inu Yasha zeigte noch immer keine Reaktion. Kein Fünkchen Wut oder gar Freude sprach aus seinen Augen, keine Eifersucht, keine Leidenschaft, kein Temperament zierte sie noch. Nur Kälte. Ausdruckslose Kälte. Eine solche Kälte, dass Sesshomaru dachte unter seinem Blick zu erfrieren. Und dann diese Angst. Dieses Gefühl, dass ihm die Brust zusammenzog, seinen schnellen Atem nicht mehr an seine Lungen dringen ließ und sein Herz zum Stillstand brachte. Und dennoch sprach nichts aus seinem eigenem Gesicht. Dies war noch genauso versteinert, wie auch schon zu dem Zeitpunkt, an dem er Kagura küsste. Inu Yashas Herz zersprang in tausend Stücke. Jetzt war es aus! Im selben Moment erlosch alle Hoffnung in dem Hanyou. Wie hatte er nur so dumm sein können, zu glauben, er hätte eine Chance? Die Lippen seines Bruders lösten sich von Kaguras und langsam wandte sich der Dämon um. Inu Yasha fühlte die selbe Kälte, die auch aus dessen Augen sprach. In ihm war plötzlich nichts mehr. Er fühlte sich einfach leer. Er fühlte? Nein, er fühlte rein gar nichts. Nur Leere. Nur Kälte. Nur Einsamkeit. Sein Herz rückte in weite Ferne. Konnte man den Herzschlag noch hören? Schlug es überhaupt noch? Inu Yasha dachte eher nein. Er dachte? Nein, er dachte rein gar nichts. Da war nur Leere. Nur Kälte. Nur Einsamkeit. Kein Geräusch drang an seine Ohren. Kein Geruch täuschte mehr sein Nase oder seinen Geschmack. Kein Licht erhellte mehr die Welt vor seinen Augen und kein Sonnenstrahl konnte ihn wärmen. Er hatte nichts mehr. In diesem Moment hatte er alles verloren. Was blieb, war nicht viel. Keine Hoffnung, keine Träume, kein Leben. Nur Leere, Kälte und Einsamkeit. Die Stimme, die aus seiner Kehle über das Lächeln seiner Lippen schlich, hörte er nicht mehr: "Baka, nun hat Naraku doch noch einen Trumpf. Ich sagte dir schon letztes Mal, es sei idiotisch, jetzt mit ihr zusammen zu kommen." Sesshomaru hatte das Gefühl, zusammen zu brechen. Er war nicht nur die Angst, die ihn fast in die Knie zwang, da war noch etwas anderes. Kälte. Die dicke Schicht Eis um sein Herz machte sich wieder einmal bemerkbar. Sie war das einzige, was ihn ausharren ließ. Ohne diese Kälte konnte er nicht leben. Ohne die Leere und Einsamkeit würden seine Gefühle ihn überschwemmen und er würde halb ohnmächtig zusammenbrechend sich den Sturzbächen von Tränen in seinem Inneren hingeben. Es waren nicht Inu Yashas Worte oder sein völlig ausdrucksloses Gesicht, dass Herz nun wieder gefrieren ließ. Nein, es war die Verzweiflung. Die Verzweiflung in seiner Stimme, seinen Augen, seinem falschem Lächeln. Es tat unglaublich weh zu sehen, wie beschissen sich der Hanyou in Wirklichkeit fühlte. Der Dämon spürte es irgendwie. Irgendwie konnte er es verstehen. Irgendwie war da ein unsichtbares Band zwischen ihnen, selbst jetzt. Irgendwie fühlte er genau, wie ER fühlte. Dennoch wusste er nicht, was er tun sollte. Er war solch einem Druck einfach nicht gewachsen. Sollte er den Blickkontakt unterbrechen? Sollte er einfach gehen? Oder lieber so schnell wie möglich die Flucht ergreifen, wie es auch Kagura gerade verwirrt getan hatte? Inu Yasha nahm ihm die Entscheidung ab. Schwarz. Alles schwarz. Nur noch Leere. Kälte. Einsamkeit. Verzweiflung. Und doch nichts von alledem. Da war einfach nichts. Keine Eifersucht. Keine Wut. Nichts bewegte Inu Yasha innerlich. Doch äußerlich setzte er gerade einen Schritt vor den anderen, trat mit durch alles hindurch blickenden Augen an dem Youkai vorbei und verschwand im Wald. Zurück ließ er nur einen immer noch unter Schock Stehenden und vier besorgte Freunde. Ersterer setzte sich schwerfällig in Bewegung und folgte dem jungen Mann instinktiv, weil er Gefahr witterte; die anderen wollten auch hinterher, doch Kagome hielt sie zurück. "Wir sollten sie allein lassen..." , sagte sie schlicht. "Aber-" "Lasst uns einen Unterschlupf für die Nacht suchen." , deutete sie auf den Berg direkt neben ihnen. "Hier gibt es sicher Höhlen." , mit den Schultern zuckend und fragenden Blickes folgten ihr die vier Gestalten - Shippo auf Mirokus Arm, Kirara auf Sangos - in die eingeschlagene Richtung. Zuerst setzte leichter Nieselregen ein, darauf folgten dicke, schwere Tropfen, die wie Blei zur Erde krachten. Die kleine Gruppe rettete sich schnell in eine Höhle, obwohl sie wussten, dass dort irgendjemand sein musste, schließlich brannte Licht. Umso erleichterter, nicht auf eine Gruppe Banditen zu treffen, setzten sie sich ans Feuer zu Rin, nachdem sie diese freudig begrüßt hatten. "Schön, dich gesund zu sehen." , lagen sich Kagome und die Kleine noch immer in den Armen. "Gleichfalls, für mich ist es schon schön, überhaupt jemanden außer Jaken zu sehen." "Wieso, was ist mit Sesshomaru?" "Der war seit gestern nicht mehr hier." , seufzte sie. "Und wo ist Inu Yasha?" , interessierte sie viel mehr. "Na ja, es wird wohl Zeit, alles zu sagen." , die anderen horchten auf. "Du lüftest das Geheimnis?" "Ganz recht." , so fing Kagome an, alles zu erzählen, ausgeschlossen dessen, was sie versprochen hatte, nicht zu sagen - das fügte Rin dafür hinzu. Und nicht nur das, sie erzählte auch so einiges von Sesshomaru, nachdem die anderen geschworen hatten, Inu Yasha nichts zu erzählen. "Tja, so sieht es aus... aber warum hat Sesshomaru Kagura geküsst?" "Vielleicht wollte er seinen Bruder vergessen oder testen, ob seine Gefühle völlig echt sind." "Und dafür nutzt er Kagura aus?" "Ich würde es ihm zutrauen." , disputierten Miroku und Kagome, bevor Sango dazwischenwarf: "Vielleicht ist es auch ein Plan, um Naraku zu besiegen." "So etwas Niederträchtiges täte Sesshomaru-sama nicht." , mischte sich auch Jaken ein. "Da bin ich der gleichen Meinung." , setzte Rin dazu. So setzte sich die Diskussion weiter fort, während die im Gespräch Betroffenen sich weiterhin durch den regendurchfluteten Wald kämpften. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)