Oni-Onii von Gepo (Übersetzung: Großer Dämonenbruder) ================================================================================ Kapitel 16: Missverständnisse ----------------------------- So, hier noch ein kurzes Kapitel dazu. Ich weiß, es ist gemein, es so enden zu lassen und es ist auch gemein, euch so auf die Folter zu spannen, aber so bin ich nunmal ^.- Und würdet ihr dieses Story lesen, wenn es nur Treffen, Küsschen, Friede, Freude, Eierkuchen wäre? Na ja, danke an alle Kommischreiber, ihr ermutigt mich sehr! Dieses Kapitel ging mir sehr leicht von der Hand: _______________________________________________________________________ Er und Angst? Nie in Leben! Ein Dämon konnte doch keine Angst haben. Keine Angst... wirklich? Er hatte auch Angst um Inu Yasha gehabt. Er besaß sehr wohl über Gefühle wie Angst. Aber Angst vor Zurückweisung? War das echt der Grund, warum er seinem Bruder nicht alles beichten konnte? Hatte Rin recht? Er konnte und wollte es nicht glauben. So eine Schwäche? So eine Schande? Aber war das nicht auch die Liebe? Wenn er schon liebte, dann dürfte er doch auch Angst haben, nicht? Nein, das ging zu weit. Er hatte keine Angst, dazu wäre er nicht imstande. Er war mutig! Er würde jetzt schnurstracks zu Inu Yasha gehen und alles sagen! Ja, das würde er... wollte er... aber etwas hielt ihn zurück. Was? Was war das für ein Gefühl? Woher kam es, dass sich allein bei dem Gedanken seine Brust zusammenschnürte, sein Atem schneller ging und kalter Schweiß seine Stirn hinab rann? War das Angst? Er wollte einfach nur, dass es vorbeiging - egal, was es war. Warum konnte er nicht wieder sein wie früher? Da war sein Leben doch noch in Ordnung. Wieso konnte er Inu Yasha nicht einfach vergessen? Wollte er es denn? Früher hätte er sofort ja gesagt, doch jetzt... doch, auch jetzt würde er lieber in jemand anderen verliebt sein. Wer kam infrage? Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Er sagte doch, wenn eine Frau, dann nur eine Starke! Damals war im keine eingefallen, aber nun wusste er eine - Kagura. Was sollte er nur tun? Jetzt war er mit seinen vier Freunden auf dem Weg zu seinem Bruder und würde wahrscheinlich gegen ihn kämpfen müssen! Sollte er wirklich kämpfen? Oder lieber nett bitten? Sesshomaru würde ihn auslachen! Aber er konnte doch nicht das Schwert gegen seinen Liebsten richten... musste er es? Gab es keinen anderen Weg? Was wäre, wenn sie sich sähen? Würde er überhaupt noch den Mut zu irgendetwas aufbringen können? Wenn er doch allein schon vom Anblick des flatternden Haares, der starken Gestalt, den roten Lippen und den unendlichen tiefen Augen mit ihren goldenen Juwelen gefesselt war? Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht bei dem Gedanken, einfach loszurennen und ihm in die Arme zu fallen. Was würde ER dann sagen? Wohl erstmal verdattert gucken und kein Wort herausbringen. Könnte er das? Nein, er war viel zu schüchtern. Warum nur? Hatte er etwa Angst? Wovor? Wovor könnte er Angst haben? ... Zurückweisung. Sein gläsernes Herz würde zerspringen, würde ER ihn abweisen. Konnte er es deshalb nicht? Konnte er deshalb nicht sagen, was er fühlte? War deshalb alles so, wie es war? Eine aussichtslose, ausweglose, verzweifelte Situation. Nur deshalb? Nur wegen seiner Angst? Warum hatte er dieses verdammte Gefühl überhaupt? War das nicht schwach? Ja, das war es. War er schwach? Nein! Zumindest wollte er es so. Er wollte doch mutig sein... würde sein Bruder das verstehen? Wer weiß das schon. Er war wie ein tiefer, schwarzer Ozean - wunderschön, doch keiner konnte seinen Grund sehen. Was spielte sich tief in ihm ab? Da war doch mehr als ewiges Eis. Irgendwo war ein kleiner Funke, den es zu nähren galt. Er musste es versuchen! Er musste ihm seine Gefühle gestehen! Heute? Gleich? Wenn sie wieder aufeinander treffen würden? Ja, es musste endlich gesagt werden! Aber war es nicht zu früh? Kein Zeitpunkt wäre besser als dieser. Er würde es sagen. Er würde mutig sein. Er würde hoffen. Und er würde aus dem Meer die Sonne aufgehen lassen, auf dass sie alles mit dem Licht der Liebe erleuchte. Sollte er sich auf sie einlassen? Sie hatte schon starke Andeutungen gemacht. Warum war es ihr so leicht gefallen? Liebte sie ihn etwa nicht? Warum sollte sie das dann gesagt haben? Oder hatten Frauen da allgemein weniger Probleme mit? Würde er Inu Yasha je vergessen können? Nein, ganz sicher nicht. Aber würde er wieder lieben können? Möglich war alles. Auch dieses Wunder? Woher kannte er das? Irgendwas pochte in seinem Hinterkopf. Ja, irgendwo hatte er mal so ein Gespräch gehört... natürlich, bei seinem Vater! Izayoi hatte damals gefragt, ob Wunder geschehen können. Was hatte sein Vater geantwortet? "Unmögliches passiert immer und sofort, Wunder brauchen meist etwas länger." , hatte er gescherzt. Wie lange würde er warten müssen? Wann würde er sich in sie verlieben können? Sesshomaru spürte einen Windhauch, der ihm das Nahen einer gewissen Person verriet: Kagura. Überzeugt bestritt Inu Yasha den Anfang der kleinen Kolonne. Er würde es ihm sagen! Aber wie sollte er anfangen? Und wie sollte er das mit dem Splitter machen? Und seine Freunde? Die waren diesmal fast ein Dorn im Auge. Zurück zum Thema - wie sollte er anfangen? Sollte er ihn umarmen? Oder lieber nüchtern um ein Gespräch bitten? Lieber das zweite. Also, er würde um ein Gespräch bitten - eher beten - und dann, wenn er annahm, ein wenig abseits beides klären. Wie sollte er es sagen? Ach, das würde sich schon ergeben. Fröhlich lächelnd schlug er sich weiter durch das Dickicht des Waldes, dicht gefolgt von den anderen Vieren. Was sollte er mit denen machen? Nun ja, die würden warten können. Kagome würde sie irgendwie beruhigen - sie verstand ihn. Sesshomarus Geruch wurde während seiner Gedankengänge immer stärker und bald, wie Inu Yasha glaubte, würden sie ihn erreichen. "Sei gegrüßt, Sesshomaru." , landete sie sanft. "Was führt dich her?" , er ließ seine allgemeine Kälte anderen gegenüber mal beiseite, schließlich wollte er diesmal etwas von ihr. "Ach, ich war einfach in der Gegend." "Hast du mich etwa vermisst?" , amüsierte er sich ein wenig. "Ja." , lächelte sie verführerisch ohne den Anflug irgendwelcher Röte. Er hingegen war überrascht, wie leicht ihr das fiel. Konnte sie das so einfach? Oder liebte sie ihn nicht? Er würde Frauen nie verstehen. "Sag mal, Kagura, meintest du das letztes Mal ernst?" "Was meinst du?" , wunderte sie sich, wie gesprächig er war. "Du sagtest, dass du gern mit mir zusammen wärst..." , kam es etwas leiser. "Ja, das meinte ich so." "Wie ernst ist es dir?" "Aus einem mir nicht bekannten Grund mag ich dich, du siehst gut aus und faszinierst mich." , trat sie näher an ihn heran. "Würdest du sagen, du liebst mich?" "Vielleicht..." , sah sie ihm tief in die Augen. "Dann wirst du mir das verzeihen." , mit diesen Worten packte er sie und drückte seine Lippen fest auf die ihren. War das wie bei seinem Bruder? Nein, er fühlte nichts dabei. Seufzend löste er sich von ihr. Die gleiche Gefühlskälte hatte er auch noch, als er sich umdrehte und die Person erblickte, die eigentlich tausend Gefühle in ihm hätte auslösen sollen: Inu Yasha. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)