Oni-Onii von Gepo (Übersetzung: Großer Dämonenbruder) ================================================================================ Kapitel 10: Herz und Verstand ----------------------------- Wie schon gesagt, ein extrem kurzes Kapitel. Ich habe mir zur Inspiration ein ganz besonderes Lied genommen, vielleicht kennt es jemand: Run von Krypteria. Ich fand es so schön passend... und im zwieten Abschnitt hörte ich: Kein zurück. Ich denke, das ist schon bekannter. Na ja, zu viel geredet, schreibt bitte Kommis: _________________________________________________________________________ Warum war er hier? Sesshomaru starrte bittend ins Wasser. Konnte ihm niemand antworten? Allein und verlassen saß er am Ufer, hatte die Beine angezogen, mit den Armen umschlossen und sein Kinn auf die Knie gelegt. Warum fühlte er sich so einsam? Rin hatte er bei Jaken und Ah-Uhn gelassen, die allesamt schliefen. Woher kam das Loch in seiner Brust? Er selbst hatte seit Tagen nur wenig geschlafen, war meist nur durch die Gegend gewandert und hatte versucht, seinen Bruder zu finden. Warum schmerzte es? Langsam aber gab er die Hoffnung auf, ihn jemals zu finden und ihm seine Gefühle gestehen zu können. Warum vermisste er ihn so? So nah und doch so fern... im Wasser spiegelte sich der gesamte Sternenhimmel und tauchte die Dunkelheit der Lichtung in helles Licht. Warum hatte er sich nur verliebt? Inu Yasha. Immer wieder Inu Yasha. Wie wundervoll dieser Name klang. Wie zauberhaft sein Geruch war. Wie betörend sein junger Körper war. Wie wunderschön seine Augen glitzerten. Wie geheimnisvoll sein Lächeln schien. Wie verletzlich sein Blick nach Zuneigung suchte. Wie erregend seine Haut unter jeder Berührung zitterte. Wie groß Sesshomarus Sehnsucht war... Inu Yasha. Immer wieder Inu Yasha. Die Antwort aller Fragen. Seine Vergangenheit, seine Gegenwart, seine Zukunft. Sein einziger Gedanke. Sein einziger Wunsch. Sein Leben. Inu Yasha. Immer wieder Inu Yasha. Warum waren sie getrennt? Warum konnte er ihn nicht finden? Wie konnten sie jemals auseinandergehen? Wie konnten sie jemals auseinanderleben? Wieso konnten sie nicht zusammen sein? Inu Yasha. Immer wieder Inu Yasha. Er wollte zu ihm kommen, laufen, rennen. Ihm helfen, beistehen, beschützen. Die Hoffnung nie aufgeben, dass sie einmal zusammen seien könnten, zusammen kämpfen könnten, aneinander glauben könnten, miteinander hoffen, träumen und leben könnten. Inu Yasha. Immer wieder Inu Yasha. Oh, wie sehr brannte die Sehnsucht in ihm, wie sehr loderte die Leidenschaft, wie sehr tobte die Lust. Wie sehr? Aber warum? Wieso er? Inu Yasha. Immer wieder Inu Yasha. Was würde er für ihn tun? Leben, töten, sterben. Er würde überall hineilen, die höchsten Berge besteigen, auf den Grund der tiefsten Seen tauchen, seine Schwingen der Liebe ausbreiten und fliegen, nur um IHN zu sehen. Inu Yasha... warum war er nicht bei ihm? Warum half er ihm nicht? Nahm ihn in die vor innigen Gefühlen schmerzenden Arme, sah ihm in die vor Tränen ausgetrockneten Augen, berührte sie sehnsüchtigen Lippen mit den seinen und rettete sein einsames Herz vor den Flammen der Hölle? Warum weinte er? Warum schmerzte das Alleinsein so sehr? Unaufhaltsam rannen heiße Tränen über die vor Kälte und Müdigkeit schmerzenden, wärmelosen Wangen. Warum konnte er nicht einfach erfrieren? Ja, er würde vor Einsamkeit noch sterben. Wo war Inu Yasha? Was machte er? Woran dachte er? Ging es ihm gut? War er verletzt? Hatte er Schmerzen? Was fühlte er? Zerfraß ihn das gleiche Gefühl? Warum gab es Gefühle überhaupt? Sie schmerzten doch nur. Wie wäre es, hätte er wieder keine Gefühle? Wie wäre es? Wäre es wie früher? Wäre er glücklich? Sanft wehte ihm der Wind ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Warum war das Leben nur so ungerecht? Wieso konnte man das, was man sich am meisten wünschte, nie haben? Und warum war man nie zufrieden? Warum wünschte man sich immer mehr? Wäre man glücklich, wenn man alles hätte, was man wollte? Warum sollte man dann überhaupt noch leben? Hätte das Leben dann einen Sinn? Waren es also die Wünsche und Sehnsüchte, die einem am Leben erhielten? Aber warum schmerzte es dann so? Er hatte große Sehnsucht, aber dennoch wollte er dadurch nicht lieber leben. Nein, er wollte lieber sterben, so sehr schmerzten sie. Was hielt ihm am Leben? Hoffnung? Gab es Hoffnung? Nein, er hatte doch aufgegeben. Was hielt ihm am Leben? Liebe? Hatte die Liebe eine Chance? Nein, er bekam seine Liebe nicht. Was hielt ihm am Leben? Träume und Wünsche? Konnte man diese erfüllen? Nein, seine waren nicht zu erfüllen. Was hielt ihm am Leben? Was hielt ihn überhaupt noch hier? Schmerz. Schmerz und Leid. Warum gerade das? Warum hielt ihm die Qual am Leben? Warum? Weil es nicht schlimmer kommen konnte. Sein Leben konnte nur noch besser werden. Oder? Gab es etwas gutes in seinem Leben? Was dachte er da eigentlich? Er hatte Rin, er hatte seine Träume, er hatte seine Hoffnung. Und er hatte Liebe. Er hatte Inu Yasha. Und dafür würde er kämpfen. Wie konnte er daran denken, sterben zu wollen, wenn er doch hatte, was er wollte? Er hatte alles, was er brauchte. Er hatte seine Gefühle. Er hatte sein Herz. Er hatte sein Leben. Er hatte die kostbarsten Dinge, die es gab. Er würde kämpfen. Er würde Inu Yasha für sich gewinnen. Denn auch er konnte glücklich werden. Jeder kann glücklich werden. Und er würde es werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)