Oneshots von Saki-chan ================================================================================ Kapitel 3: Träum weiter! ------------------------ Träum weiter! Das war... absurd! Nein, das war mehr als das. Es war wirklich lächerlich! Verbitterte zog Sakura die letzte Nadellanzette aus ihrem Körper und verband sich provisorisch ihren linken Arm. Ihr Blut klebte im Waschbecken, hinterließ einen roten Film auf dem weißen Porzellan. 'Ich bin viel zu schwach, um eine gute Shinobi zu werden!' schoss es ihr durch den Kopf als sie in ihr Zimmer tapste. Ihr Leben war eine einzige Illusion, nichts weiter als eine Karikatur, eine Farce. Es war unglaublich erbärmlich. Team 7 hatte heute wieder einen Auftrag von Tsunade erhalten, sie sollte die Leibgarde für einen großen Firmenbesitzer stellen. Als die Gruppe ein größeres Waldstück passierte, tauchten plötzlich viele feindliche Ninjas auf und greiften an. Wie immer war Sakura den anderen nur eine Last gewesen und musste letzten Endes wieder einmal von Kakashi gerettet werden. Wütend schlug sie mit ihrer Faust auf den Tisch ein. Schmerzhaft meldete sich eine Wunde an ihrer Schulter und Sakura musste wohl oder übel vom Tisch ablassen und sich etwas Neues suchen, an dem sie sämtliche Aggressionen und diesen wahnsinnigen Selbsthass auslassen konnte. Müde lies sich das Mädchen auf die Bank sinken. Sie hatte heute wirklich keine Lust Sasuke irgendetwas vorzuspielen von wegen, wie glücklich sie doch sei und sich unbedingt ein Date mit ihm wünschte. Die traurige Wahrheit war, dass sie mittlerweile immer diese gewisse Dunkelheit umgab, die in jeder freien Sekunde drohte Sakura in einen schwarzen Abgrund der Trauer und des Selbstmitleids zu reißen. "Sakura!" Sasukes erwachsende Stimme zerrte sie förmlich aus ihrer düsteren Gedankenwelt. "Mhmm?" machte sie und schaute langsam auf. "Ist heute irgendetwas mit dir?" fragte er sie, an seinem Tonfall konnte man hören, dass er aus Höflichkeit fragte, nicht aus Interesse. Das Mädchen kämpfte mit den Tränen und schüttelte mutig den Kopf. Sie wollte es nicht zugeben. Nicht vor ihm. Nicht vor irgendwem anders. Keiner sollte wissen wie unglücklich sie war. "Alles bestens, Sasuke-kun!" log sie und wandte sich von ihm ab. Er zog misstrauisch eine Augenbraue in die Höhe, belies es aber bei dieser Antwort. Die Zeit bis zum Trainingsende zog sich für Sakura endlos lange hin. 'Zieh nicht so ein Gesicht! Die anderen sollen unbehelligt weiterhin denken, dass es dir blendend geht!!! Oder willst du, dass sie dich mit nervende Fragen über den Tod deiner Eltern quälen?!' mahnte ihre innere Stimme und Sakura zwang sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Sie durfte sich nicht so gehen lassen. //Als Sakura die Haustür öffnete, stieg ihr der merkwürdige Geruch von Alkohol in die Nase. Wahrscheinlich hatte ihr Vater wieder einmal getrunken. Komischer Weise konnte Sakura dieses Mal aber nicht die wütenden Schreie ihrer Mutter vernehmen. Es herrscht diese unangenehme, drückende Stille. Das Mädchen machte sich auf den Weg die Treppe hochzugehen um zu dem Schlafzimmer ihrer Eltern zu gelangen, doch erneut nahm sie eine merkwürdigen Geruch wahr. Vorsichtig öffnete sie die Tür und als sie in das Zimmer rein schaute, weiteten sich ihre Augen aus Schock. Ihr Vater stand, blutbesudelt, über ihre Mutter gebeugt und hielt eine blutigen Flasche in der Hand. Um die beide herum hatte sich eine Blutlache gesammelt. Sakura schrie entsetzt auf und stolperte rücklings zu Boden. Ihr Vater sah auf und lächelte entschuldigend auf, während er auf das verängstigte Mädchen zu kam. "Sie hatte gesagt, sie wollte sich scheiden lassen, endgültig. Sie hatte geschrien und wollte nicht aufhören, da habe ich die Flasche genommen. Es war so einfach! Nur ein paar Hiebe und es wurde ruhig. Ist diese Ruhe nicht herrlich, meine kleine Sakura?" Verzweifelt wich das Mädchen zurück. Ungehindert liefen die Tränen ihre Wangen herunter. Ihr Vater kam immer näher, sein Griff um die Flasche wurde stärker. "Keine Sorge, Sakura! Es wird nicht weh tun! Gleich bist du bei deiner Mutter und ich komme auch dann gleich nach!" Er hob die Flasche bedrohlich über Sakuras Kopf und bevor sie das Mädchen hart am Kopf traf, bohrte sich ein Kunai in die Brust des Vaters, reingepresst von seiner eigenen Tochter, die kurz danach von der Wucht des Schlages mit der Flasche blutend zu Boden ging.// "Ich habe meine eigenen Vater getötet!!!" schluchzte Sakura in ihr Kissen. Aufgelöst brachten sie noch nicht einmal die beruhigenden Worte ihrer inneren Stimme zu Ruhe. 'Es war nicht deine Schuld!' fiepste sie in ihren Gedanken und war verzweifelt, dass dieses Mal kein "Hell Yeah!" oder anderes. Die jetzige Stimmung richten konnte. Mach einer halben Stunde war Sakura erschöpft eingeschlafen und fiel in unruhige Träume. //"Träum weiter, mein Schatz!"// Am nächsten Tag sah das Mädchen wie gerädert aus. Sasuke begutachtete sie mit Misstrauen, sie hatte sich in der letzten Zeit so sehr verändert. Sie wirkte immer ausgelaugt und irgendwie zerstreut, blass und zerbrechlich. 'Könnte es sein, dass sie sich mit ihren Eltern oder Freunden zerstritten hat?' schoss es ihm durch den Kopf. Sein sorgenvoller Blick machte sie aufmerksam und so drehte sich Sakura zu ihm um. "Möchtest du mich irgendetwas fragen, Sasuke-kun?" fragte sie wie immer mit einem aufgesetzten Lächeln. Er schüttelte den Kopf, blickte in die Ferne und signalisierte ihr damit, dass er nicht darüber sprechen wollte. Sakura nickte, mehr zu sich selbst, und konzentrierte sich wieder darauf, die Wolken am Firmament zu beobachten. //Vorsichtig rieb Sakura sich ihren schmerzenden Kopf. Sie hatte Blut an den Händen, an der Kleidung, im Gesicht. Neben ihr lag die Leiche eines Mannes, ihr Vater. Das Kunai steckt noch tief in seiner Brust und Sakura richtete sich benommen auf. Sie hatte soeben ihren Vater getötet, doch es stellten sich irgendwie keine Gefühle ein. Es fehlte ihr an jeglichem Mitleid für den Mann, der ihre Mutter getötet hatte und versuchte hatte, seine Tochter ebenfalls ins Jenseits zu befördern. 'Jetzt sind wir beide Mörder, Vater!' Desillusioniert stand sie vollends auf. Ihre innere Stimme schwieg. Und selbst wenn sie etwas gesagt hätte, wäre sie nur auf taube Ohren gestoßen!// Ihr Kopf war leer und in ihrem Zimmer herrschte eine eisige Kälte. 'Hör auf vor dich hin zu träumen!' tadelte Sakuras innere Stimme schon wieder und fuhr fort: 'Wenn dein Leben so sinnlos ist, dann geh doch zu deiner Mutter!' Sakura stockte. Hatte sie sich gerade verhört oder hatte sie gerade ein Angebot zum Suizid bekommen? Ohne lange zu überlegen, fragte sie: "Und was muss ich machen?" Sasuke klopfte zaghaft an die Haustür des Harunohauses. Es war dunkel und nirgendwo brannte auch nur en Licht, doch er wusste, dass Sakura zu Hause war. Als sie nicht öffnete, legte er seine Hand auf den Türknauf und drückte die Tür vorsichtig auf. Es war nicht abgeschlossen. Ein komischer Geruch stieg ihm in die Nase und ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit. Es roch schließlich genauso, wie damals, als er nach Hause gekommen war und Itachi seine gesamte Familie ausgelöscht hatte. Langsam ging Sasuke die Treppe hoch und folgte dem Geruch in eines der Zimmer. Sakura lag am Boden und neben ihr ein blutverschmiertes Kunai. Eine rote Flüssigkeit lief ihre Unterarme herab auf den Boden. 'Keine Sorge ich lasse dich niemals alleine!' versuchte ihre innere Stimme dem Mädchen Mut zu machen. 'Du bist nicht alleine, Sakura. Ich hab dich lieb!' "Ich verlasse mich darauf!" lachte Sakura geschwächt und merkte, wie ihr Leben ihrem Körper entwich und sich rot auf dem Boden verbreitete. Verschwommen nahm sie noch wahr, wie jemand ihren Namen rief, Ein Junge, aber sie konnte nicht mehr differenzieren, ob sich das in ihrem Kopf oder tatsächlich abspielte. Sie spürte nur noch, wie sie auf starke Arme gehoben wurde, dann verschwammen die Farben vor ihren Augen, bis ihr Atem stehenblieb und eine leere Hülle zurücklies. Sie war in Sasukes Armen gestorben. Das letzte Bild, das sie vor ihrem Tod noch klar und eindeutig sah, war das lächelnde Gesicht ihrer Mutter, die gerade eine siebenjährige Sakura zu Bett gebracht hatte... //"Träum weiter... ..."// ENDE!!!! Saki-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)