'Cause you're in my heart von abgemeldet (...oder: was wenn ein Lehrer schwul ist?) ================================================================================ Kapitel 5: Die Busfahrt ----------------------- So.. un nu... gehts weiter... Kapitel 5: Die Busfahrt Makoto saß Stunden später auf seinem Platz im Bus und las ein Buch. Mitsumi, der noch immer neben ihm saß, war ans Fenster gelehnt eingeschlafen. Zu Makotos Freude hatte sich dessen Befinden auf der Fahrt immer mehr gebessert. Als er einschlief war er nur noch ein wenig bleich, aber er hatte ihm versichert, dass es ihm wieder gut ging. Wenn er schlief sah er aus wie ein Engel. Seine Gesichtszüge waren sanft und weich. Das Haar hing ihm unordentlich ins Gesicht. Er sah so zerbrechlich aus. Wie eine Porzellanpuppe. Immer wieder fiel Makotos Blick auf den schlafenden Mann neben ihm und lenkte ihn vom Buch ab. Seufzend blätterte er eine Seite weiter, als Mitsumi sich, noch im Schlaf, regte und sich an ihn lehnte. Er schmiegte sich mit der Wange an Makotos Arm und umklammerte ihn sanft. Vor Schreck lies er das Buch fallen und zuckte zusammen. Mit dieser Aktion hatte er ihn völlig überfallen. Natürlich im positiven Sinne, versteht sich. Zuerst überrascht, langweilte er sich aber bald. Schließlich konnte er jetzt nicht einmal mehr lesen. So sah er sich um. Baishi und Hokubo vor ihm unterhielten sich angeregt über den Umgang mit den Schülern, die anscheinend noch nie irgendeine Art von Erziehung genossen hatten. Dabei fluchten sie beide laut und derbe darüber, dass die Prügelstrafe abgeschafft worden war. Haruka, in der Reihe hinter ihm, flocht das lange Haar von Vichu zu Rasters, das er nichts besseres zu tun hatte und schließlich das Gequengel und die Bettelei nicht mehr ertragen konnte. Danku Fechio, neben ihm in der Reihe suchte hektisch nach seiner Brille, die er die ganze Zeit auf der Nase hatte. Danku war einer der älteren Lehrer. Er war so etwa 50 und seine spärlichen braunen Haare bekamen allmählich graue Strähnen. Eigentlich ein netter, kleiner Mann, wenn auch ziemlich verwirrt. Er verlor ständig irgendwelche Dinge, ließ Arbeiten seiner Schüler in der Bahn liegen und setzte regelmäßig sein Auto vor einen Baum, da er lieber seinen Tagträumen nachhing, als auf den Verkehr zu achten. Neben ihm lachte sich Fega Wanju kaputt. Fega war ein sehr dicker, sehr haariger und sehr grimmig guckender Lehrer. Er war so ende 30 und rief alle Menschen dazu auf, sich nicht den Konsumketten McDonalds und Coca Cola hinzugeben, das sei die reinste Hirnwäsche. Kurz gesagt: er war ein bißchen paranoid... Katsumi konnte er von seinem Platz aus nicht sehen, was ihm ganz gut passte. Er lebte frei nach dem Motto: aus den Augen, aus dem Sinn, und ihm gefiel die Warashi- freie Zone ganz gut. Plötzlich griff Mitsumi fester nach seinem Arm. Besorgt blickte er hinab zu ihm. "Nein..." Flüsterte der blonde leise. Seine Atmung war ein von Wimmern durchzogenes Keuchen. "... bitte... nicht... nicht schon wieder..." Er musste einen Alptraum haben. Makoto beschloss ihn zu wecken, als Mitsumi sich an seinem Arm verkrampfte. Einzelne Tränen rollten seine Wangen hinab. Das reichte! Makoto fasste ihn an den Schultern und schüttelte ihn leicht. Langsam aber sicher wurde Mitsumi wieder wach... öffnete die Augen und riss sich los. Panisch sah er ihn an und noch mehr Tränen rannen sein Gesicht hinab. Am liebsten hätte er den kleineren in den Arm genommen, aber er war sich sicher, dass er das nicht überlebt hätte. Wortlos wandte er sich ab, um kurz in seiner Tasche zu wühlen, nur um Mitsumi kurz darauf ein Taschentuch zu reichen. Dieser nahm es ebenso wortlos an. "Na los." Mitsumi sah stur nach unten. "Lach schon..." "Warum?" Makoto verstand die Welt nicht mehr. "Ich hacke doch auch ständig auf dir herum." "Nein tust du nicht. Du hast dich nicht über meine Legasthenie lustig gemacht." "Das ist auch was anderes. Ich mein, ich bin 27 und heule wegen einem Alptraum. Das ist nicht normal." "Normal ist relativ." Gab Makoto zurück. "Manche halten es nicht für normal, wenn ein 31 jähriger Mann nicht richtig lesen und schreiben kann." Es war wie ein Stich ins Herz, als er selber das sagte, was ihm die Jungen in seiner Klasse immer vor den Koffer geknallt hatten. "Wenn der Traum dich zum weinen bringt, wird das sicher kein besonders guter gewesen sein. Es gibt nichts dessen du dich schämen müsstest. Vor allem nicht vor mir und sonst hat keiner was gemerkt." Die anderen Lehrer hatten tatsächlich nichts mitbekommen. Sie waren derartig mit sich selbst beschäftigt, dass sogar eine Bombe keine Aufmerksamkeit bekommen hätte. "Danke..." Mitsumi atmete tief durch und lehnte sich zurück. "Du wärst als Philosophielehrer auch weit gekommen, weißt du das?" "Nein, ich bin in den Klausuren immer durchgeflogen..." Makoto grinste in diesen Gedanken. "Gott war ich da schlecht drin..." "Das kann ich mir bei dir gar nicht vorstellen..." Mitsumi grinste ihn leicht an. "Auf mich machst du voll den Streber- Eindruck!" "Was echt?" Makoto lachte leicht auf. "Da liegst du aber verdammt falsch... ich war der Klassenclown schlechthin..." "Was?! Dabei machst du einen so ernsten Eindruck..." "Tja, wenn man stetig Mobbingopfer Nummer 1 ist, muss man gewisse Dinge mit Humor nehmen können. Ich hab mich mehr gekloppt als alle anderen in meiner Schule und bin mehr als nur einmal für längere Zeit beurlaubt worden..." Makoto dachte zurück. Das war keine schöne Zeit gewesen. Das war so die Phase wo er lieber Drogen nahm, als sich der lästigen Institution namens Schule hinzugeben. Es ging ihm wirklich dreckig und Hilfe hatte er keine bekommen. Freunde hatte er keine und seine Eltern waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass er für sie auch nur irgendeinen Stellenwert gehabt hätte. Es ging steil bergab mit ihm, bis schließlich einer der Lehrer auf ihn aufmerksam wurde, seine Probleme verstand und ihm schließlich aus diesem Loch heraushalf. Die Vergangenheit, die er nun mit sich herumschleppte, wie ein viel zu schweres Gewicht, machte ihn schließlich zu dem, was er ist. Ab diesem Moment hatte er ein Ziel. Er musste Lehrer werden! Das war wie ein innerer Zwang. Das zwang ihn von den Drogen weg und brachte ihn zum lernen. Jede Menge lernen. Es war nicht leicht, gerade für ihn mit seiner Lese- und Schreibschwäche, aber er hatte es schließlich geschafft. Nicht nur einmal hatte er bis zur völligen Erschöpfung geackert. Nicht nur einmal hatte er Angst vor einer Klausur und nicht nur einmal hatte er vor Frust Rotz und Wasser geheult. Doch als er jetzt da saß, wurde ihm klar, dass er mehr erreicht hatte, als er es sich je hatte träumen lassen. Er saß hier zwischen Lehrerkollegen, war angehender Lehrer- und Baishi zu Folge war einem so ehrgeizigem Mann der Job schon sicher- und teilte sich eine Sitzbank mit dem Mann seiner Träume. Und der schämte sich für seine Tränen... Dabei waren für Makoto Tränen noch nie ein Zeichen für Schwäche gewesen. Für ihn waren sie die Bereitschaft etwas an der eignen Gesamtsituation zu ändern. Immer wenn er nach einer schlechten Note geweint hatte, hatte er sich mehr angestrengt um das in Zukunft zu ändern. Nein Tränen waren kein Zeichen für Kapitulation. Sie waren ein Zeichen, dass man sich noch nicht selbst aufgegeben hatte. Das man bereit war zu kämpfen. Schließlich weint man nur um jene, die einem etwas bedeuten, oder nicht? "Makoto? Hey, Makoto!" Mitsumi schlug ihm leicht auf die Schulter. "Was ist denn los mit dir? Hörst du mir eigentlich zu?" "Entschuldige, ich war in Gedanken..." "Gedanken worüber?" "Das erkläre ich dir vielleicht ein anderes Mal..." Mit diesen Worten ließen sie es auf sich beruhen. "Sag mal, kann ich vielleicht meine Beine über deine legen?" Fragte Mitsumi plötzlich. "Ich wollte noch ein wenig schlafen, aber ich sitze hier so unbequem..." "Ja... ja klar..." Gab Makoto noch immer ein wenig perplex zurück. Mitsumi setzte sich so hin, dass er mit dem Rücken am Fenster lehnte und die Beine über die von Makoto legen konnte. Bevor er sich aber dem Schlaf hingab band er sich noch die blonden Haare zusammen, die ihm bis knapp unter die Schulterblätter fielen. Für Makoto war es ein sehr seltsamen Gefühl, die schlanken, muskulösen Beine so nah an seinem Körper zu spüren. Er legte die Hände auf seine Knie, da er nicht wusste, was er sonst mit ihnen anstellen sollte. Ein elektrisierendes Gefühl prickelte in seinen Fingern, als er die Wärme seines Gegenübers durch sie Jeans hindurch fühlen konnte. Oh Gott! Nie hätte er gedacht ihm so nah zu kommen. Vor allem nicht heute... Gehofft- ja gehofft und gewünscht hatte er es sich unzählige Male, aber er hätte nie geahnt, dass es je so weit kommen würde. Konnte es sein, dass Mitsumi vielleicht doch etwas für ihn empfand? Möglich wäre es doch, oder? Gut er wäre ein mega Zufall, aber, hey, war nicht das ganze Leben ein Sammelsorium aus Zufällen? Ausserdem hatte auch er mal ein Wunder verdient! ,Also großer Boss, ich bin nicht umsonst gläubiger Christ!' Dachte er bei sich. "Streng dich mal ein wenig an!' So. Sorry, aber das war es wieder... Ich hoffe, ihr lest fleißig und schreibt mir Kommis. Bitte, bitte Bis bald Rock_Lee-kun Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)