Das Abenteuer geht weiter von Scarla ================================================================================ Kapitel 1: Was auf einer Seefahrt so alles schiefgehen kann ----------------------------------------------------------- Der stürmische, peitschende Wind zerzauste das feuerrote Haar des jungen Mannes, der nun schon seid einer geraumen Weile am Bug des alten Dampfers stand. Seit er vor etwa zwei Stunden diesen Platz eingenommen hatte, hatte er sich kaum bewegt und immer nur, die ganze Zeit über, wie in Trance aufs Meer hinaus gestarrt. Mit den Gedanken war er sichtlich weit weg, während das Meer mit dem peitschendem Wasser und der aufspritzenden Gischt ihn mehr und mehr durchnässte. Doch es schien ihn nicht weiter zu stören, denn er zeigte keinerlei reaktion, starrte einfach nur weiter und lauschte den Wellen und dem Sturm. Eine hübsche, junge Frau trat zu ihm, stand eine Weile schweigend da, hörte ebenfalls einfach nur dem Toben um sich herum zu, bevor sie ihn ansprach. »Komm unter Deck, Justin. Wenn du weiterhin hier oben stehen bleibst, dann erkältest du dich bloss, und das wollen wir doch beide nicht. Oder willst du etwas krank im Bett liegen müssen, wenn du seid mehr als vier Jahren endlich mal wieder in deiner Heimatstadt bist?«, fragte sie leise. »Nein, das will ich wirklich nicht, Feena«, antwortete der Rothaarige. Justin. »Dann komm endlich mit unter Deck. Du musst doch schon bis auf die Haut durchnässt sein, und dazu noch diese kälte... Komm mit, oder du wirst bestimmt die nächsten Tage das Bett hüten müssen«, erklärte sie. Eine Weile antwortete Justin ihr nicht, er starrte einfach nur nach wie vor vor sich hin, hinaus auf das wütende Wasser. Gerade, als Feena schon keine Antwort mehr erwartete, da bekam sie doch eine. »Ich will nicht unter Deck. Dort fühle ich mich eingeengt. Ich will hier bleiben, auch auf die Gefahr des krankwerdens hin«, erklärte er und sah dabei irgendwie traurig aus. Feena legte ihm ihre Arme von hinten um den Hals. »Woran denkst du gerade?«, erkundigte sie sich leise. »An... alles mögliche. Und an gar nichts. Ich... weiß nicht genau. An Rapp, an deine Schwester... an Zuhause, an Sue... an Gadwin, Guido, Milda. Auch daran, wir wir uns alle kennengelernt haben, alle nacheinander. Wie unser Abenteuer begonnen hat. Ist es dir eigentlich aufgefallen?«, fragte er ebenso leise. »Was denn?«, wollte Feena ihrerseits sogleich wissen. »Dies ist das Schiff, mit dem Sue und ich seinerzeit zum neuen Kontinent gefahren sind. Das Schiff, auf dem wir beide uns kennenlernten«, antwortete Justin und der sanfte Hauch eines Lächelns stahl sich auf sein Gesicht. »Bist du dir sicher?«, fragte Feena, den zweifel konnte man gut aus ihrer Stimme heraushören, »Es gibt tausender Schiffe, die so aussehen, und die meisten fahren auch genau diesen Weg, wie du weißt.« »Ja, ich weiß, das mag alles stimmen, aber... wenn du das Deck eines Schiffes schrubben musstest, das natürlich mehrmals, dann erinnerst du dich an dieses Deck und zwar auf ewig. Und wenn es nun nicht das Deck ist, was sich in dein Gedächtnis brennt, dann ist es garantiert der höllische Muskelkater, den man am nächsten morgen hat«, erklärte Justin mit einem grinsen. »Ach ja, du durftest ja Sue sei dank das Deck schrubben«, erinnerte sich nun auch Feena mit einem Lachen. Für ein paar Minuten war die Spannung, die von Justin Besitz ergriffen hatte, gelöst, doch es dauerte nicht lange, da erfasste sie ihn wieder mit alle ihrer macht. Nachdenklich, fast schon traurig schaute er wieder hinauf aufs Meer. »Ach Justin. Nun sag schon, was ist los?«, wollte Feena nun ungeduldig wissen. »Wie kommst du darauf, das etwas los ist?«, fragte Justin, war dabei jedoch wieder in seinen Gedanken ganz woanders. »Weil du sonst immer so fröhlich bist und gerne lachst. Seitdem wir auf diesem Schiff sind, bist du irgendwie anders...«, erklärte sie und lehnte sich traurig gegen die Rehling. »Wirklich? Nun, das liegt vielleicht daran... Feena, eigentlich will ich gar nicht wieder nach Hause. Ich habe Angst davor, meiner Mutter gegenüber zu stehen. Ich habe sie allein gelassen, dabei hat sie doch nur mich«, erklärte er schaute zu dem Mädchen. »Ach Justin. Gerade deswegen solltest du ihr mit einem Lächeln gegenübertreten. Ich an ihrer Stelle würde es nicht ertragen zu wissen, das mein eigener Sohn angst hat, nach Hause zu kommen. Du wolltest Abenteurer werden, wie auch dein Vater einer war, und nun bist du einer geworden. Und genau deswegen solltest du jetzt stolz vor deine Mutter traten. Sag ihr >Schau, ich bin Abenteurer, genau wie mein Vater einer war!<. Zeig ihr, was für einen wunderbaren Sohn sie hat«, sprach Feena ihm Mut zu. Justin wante sich zu ihr um und blickte sie nachdenklich an. »Du hast mal wieder recht. Ich sollte mich tatsächlich einfach nur freuen, endlich wieder Sue und meiner Mutter und allen anderen wieder zu begegnen«, nickte er. »Das ist genau die richtige Einstellung, so gefällst du mir schon viel besser. Ein Lachen steht dir viel besser, als so eine Trauermiene«, fand sie lachend. Dann herrschte wieder eine weile Schweigen, während sie sich einfach nur ansahen, fast ertrinkend in den Augen des anderen. »Glaubst du, sie hat meinen Brief bekommen und erwartet uns am Pier?«, fragte er leise. »Ich glaube schon. Ich an ihrer Stelle würde auf jeden Fall kommen. Schon alleine aus Neugierde, wie mein Sohn nach vier Jahren aussieht«, flüsterte sie. »Mehr«, antwortete ihr Justin und schüttelte mit geschlossenen Augen den Kopf. »Wie, mehr?«, fragte Feena verwundert. »Es ist schon länger her, seitdem ich sie zum letzten mal sah. Ich weiß gar nicht, wir lange genau. Fünf Jahre, sechs... es ist auf jeden Fall schon länger her. Ich kann mich kaum noch an ihr Gesicht erinnern«, meinte er. »Dann wird es aber allerhöchste Zeit, das du endlich mal wieder nach Hause kommst«, fand sie und Justin lächelte. »Du hast ja recht.« Feena nickte selbstzufrieden. »Und da du nicht dein erstes Treffen nach so vielen Jahren im Bett verbringen möchtest, kommst du jetzt mit unter Deck.« »Womit wir wieder beim Thema wären. Ich hatte ganz vergessen, wie hartnäckig du sein kannst«, meinte er belustet und grinste sie an. »Dann wurde es ja Zeit, das ich es dir mal wieder ins Gedächtnis gerufen habe«, fand sie selbstzufrieden. Justin seufzte. »Okay, okay, ich komme ja mit unter Deck. Aber nur unter einer Bedingung«, erklärte er. »Und welcher?«, erkundigte sie sich sogleich neugierig, doch Justin dachte nicht daran, ihr zu antworten. Stattdessen lächelte er sie einfach nur bittend an. »Du bist wie ein kleines Kind, weißt du das eigentlicht?«, fragte Feena und zog vielsagend eine Augenbraue hoch. Justin grinste zur Antwort lediglich breit. »Okay, okay, du hast mich überredet. Ich gebe mich geschlagen, ich koche dein Lieblingsessen für dich...«, seufzte Feena. »Jaa!«, freute sich Justin und Feena schüttelte leicht genervt den Kopf. »Wirklich, wie ein kleines Kind«, meinte sie kopfschüttelnd. »Ich weiß«, antwortete Justin mit aufgewecktem grinsen. Darauf antwortete Feena dann nicht mehr. Sie zog Justin einfach hinter sich her, unter Deck. Der wehrte sich nicht. Naja, zuerst wehrte er sich nicht, dann blieb er plötzlich stehen und Feena schaffte es nicht, ihn auch nur einen milimeter weiter zu ziehen. »Ach man, was ist denn jetzt schon wieder, Justin?«, wollte sie leicht säuerlich wissen. »Spürst du es denn nicht?«, fragte der verwundert. »Nein, ich Spüre nichts. Nur eine langsam aufkeimende Wut«, schnappte Feena. »...Irgentetwas stimmt hier nicht«, meinte Justin. »Ach Gott, junge, du warst eindeutig zu lange als Amateur-Abenteurer unterwegs. Was bitte schön soll hier nicht stimmen? Wir sind auf einem Schiff mitten im Meer und segeln deiner Heimatstadt entgegen, was is denn bitteschön dabei?!«, wollte Feena genervt wissen. Justin machte die Hand der jungen Frau los und ging zurück zum Bug des Schiffes. Wie hypnotisiert starrte er wieder hinaus auf die stürmische See. Feena folgte ihm und zog ihn umbarmherzig zu der Treppe hin, die ins innere des großen Schiffes führte. Justin wehrte sich diesmal wirklich nicht. Er war viel zu sehr mit seinen Gedanken beschäfftigt. Auf einmal erbebte das Schiff unter der Wucht eines gewaltigen Aufschlags! Jeder auf der Pasagiere und der Matrosen wurde zu Boden geschleudert. Kaum waren alle Leute wieder auf den Füßen, rannte auch schon der Kapitän herbei. »Keine Panik, meine Damen und Herren, keine Panik!«, rief er. »Was ist passiert?", wollte ein Herr in Anzug wissen. »Wir sind auf Grund gelaufen, aber meine Manschafft wird das in null komma nichts wieder behoben haben, also machen sie sich keine sorgen«, erklärte der Kapitän. Er eielte weiter, an Deck und rief dort seiner Manschaft befehle zu. »Was meinst du, wie lange wird es dauern, bis wir weitersegeln?«, wollte Feena wissen. Justin zuckte lediglich mit den Schultern und folgte dem Kapitän an Deck. Er beobachtete die Matrosen eine Weile von der Tür zum unterdeck her, dann Bemerkte er, das sich ein kleiner Tumult geblidet hatte. Neugierig wollte er hingehen und rutschte dabei jedoch auf dem nassen Deck aus. Just in diesem moment legte sich das Schiff auf die Seite und Justin rutschte der Reling entgegen, und drunter weg, ins Meer. Bevor er wusste, wie ihm geschah war das Wasser auch schon über ihn zusammen geschlagen und seine Sachen sogen sich mit Meerwasser voll. Das alles passierte innnerhalb von nur ein paar Sekunden, so das Justin gar keine Zeit hatte, in Panik zu geraten. Aus einem purem Selbsterhaltungstrieb heraus hielt er die Luft an und zog sich die Schuhe von den Füßen. Dann zog er seine Jacke und seinen Pulover aus, denn beides war voll von Wasser und zog ihn hinab in die tötliche Schwärze des wütenden Meeres. Mit einem erleichtertem Laut stieß er nach ein paar Schwimmzügen durch die Oberfläche und sog gierig die Luft in seine Lungen. »Justin!«, rief eine Stimme vom Schiff her. »Justin, wo bist du?!« Sofort erkannte er sie als die Stimme Feenas. »Ich bin hier!«, rief er ihr zu und began mit kräftigen Zügen aufs Schiff zu zu schwimmen. Dort angekommen erwartete ihn eine Strickleiter, die er schnell und geschickt hinaufkletterte. Feena fiel ihm um denn Hals. »Was war das denn für eine Chaosaktion?!«, rief sie. Justin jedoch lehnte sich gegen die Reling und schaute hinab, ins Meer. Ein kalter Schauer überlief ihn, als er sah, wie das Wasser tobte. »Das war auch ganz sicher keine Absicht...«, bemerkte er. Feena ging gar nicht darauf ein. Justin machte sich von ihr los und ging niesend zur Tür, die unter Deck führte. »Jetzt hast du es geschafft, jetzt wirst du krank!«, folgte ihm Feena meckernd, doch Justin ignorierte sie einfach. Bevor er unter Deck ging wandte er sich noch einmal den Kapitän des Schiffes zu. »Wie lange wird es in etwa dauern, bis wir weiterfahren können?«, wollte er wissen. »Das kann ich nicht so genau sagen, her nachdem, wie schnell wir von dieser Sandbank runter sind«, antwortete der. Justin runzelte verwundert die Stirn, sagte aber nicht, was ihn durch denn Kopf ging sondern verzog sich schnell ins Warme. Feena folgte ihm. »Was ist?«, wollte sie sofort wissen. »Was soll sein?«, fragte Justin zurück. »Irgentetwas hat dich an den Worten des Kapitäns gestört, das hab ich dir an der Nasenspitze angesehen«, meinte Feena. »Sandbank«, meinte Justin lediglich. »Sandbank?«, wunderte sich Feena. »Ja. Er sagte, wir seinen auf einer Sandbank aufgelaufen.« »Ja und? Das ein Schiff auf einer Sandbank aufläuft passiert doch manchmal. Was soll daran so besonders sein?« »Ich war unter Wasser, Feena. Ich hätte es sehen müssen, wenn das Schiff auf einer Sandbank gelegen hätte. Aber da war nichts!« »Nichts?«, Feena schaute Justin verwirrt an. Plötzlich drehte sie sich um und rannte nach draußen. Justin folgte langsam, sorgsam darauf bedacht, nicht wieder auszurutschen. »Was ist?«, fragte er, bei der jungen Frau angekommen. Feena reichte ihm das Fernglas, durch das sie geschaut hatte. »Schau dich um«, sagte sie. Wortlos nahm der der rothaarige junge Mann das Fernglas und blickte einmal im Kreis. »Und? Was soll ich jetzt gesehen haben, ausser dem Meer?«, erkundigte er sich. »Ich wollte nur deine Worte bestätigen, Justin. Wir können gar nicht auf eine Sandbank gelaufen sein«, meinte sie. »Und warum nicht, junge Dame?«, wollte der Kapitän wissen, der unbemerkt näher gekommen war. »Haben sie schon einmal von einem Schiff gehört, das auf offener See auf einer Sandbank aufläuft? Überhaupt auf offener See irgentwo aufgelaufen ist?«, wollte Feena wissen. »Nein«, musste der Kapitän zugeben. »Aber warum kommen wir dann nicht weiter?«, wollte Justin verwundert wissen. Es war, als hätte das Schicksaal auf diese eine Frage gewartet, denn nun hob sich das Schiff und fiel mit einem gewaltigem Platschen ins Meer zurück, und ein riesiges Ungeheuer drohte es unter sich zu begraben. Erst mit einigen Sekunden verspätung brach die Panik an Deck aus. Alle flüchteten unter Deck, die einen, um dort in vermeintlicher Sicherheit zu bleiben, die anderen, zu dennen auch Justin und Feena gehörten, um ihre Waffen zu holen. Nach kurzer Zeit waren die beiden wieder an Deck. Feena bewaffnet mit einem Stab und Justin mit einem Schwert. Mit zu allem entschlossenem Gesichtsausdruck stellten sie sich dem Ungeheuer endgegen. Die beiden schauten sich kurz an um sich mit einem Blick zu verständigen, wie sie es immer taten, doch heute war es ein Fehler. Feena musste lachen. Justin schaute sie verwirrt an. Dabei ließ er das Ungeheur aus den Augen. Dieses hiebte mit einer der beiden gewaltige Flossen nach den beiden. Nur knapp konnten sie endkommen. »Was ist los?«, wollte Justin von Feena wissen. »Weist du, wie das aussieht? Du mit nacktem Oberkörper und ohne Schuhe, aber mit Schwert und dann noch dein Kämpferblick?! Da schmeist man sich halt weg vor lachen!«, rief Feena, dabei ließ sie das Monster nicht mehr aus den Augen. Justin schnaubte nur. Dann ging er zum Angriff über. Doch wieder hatte er das pech und rutschte auf dem nassem Deck aus. Feena war da intelligenter, sie ließ einen Zauber auf das Ungeheuer los. Und das schien dem Monster zu genügen. Es flüchtete. Betont genervt stand Justin wieder auf. »Was war das denn?«, wollte er wissen. »Ein Monster, das ganz schnell aufgibt, würde ich sagen«, meinte Feena. »Haha«, gab Justin betont genervt zurück. Dann kam der Kapitän auf sie zu. »Vielen Dank,ihr beiden!«, rief er. Justin winkte ab. Dann nieste er kräftig. »So, jetzt hast du es geschafft, du hast dich erkältet«, meinte Feena vorwurfsvoll. »Lass uns unter Deck gehen, Feena«, bat Justin. Die nickte und die beiden machten es sich in ihrer Kajüte gemütlich. Es war tiefste Nacht. Justin wurde unsanft aus seiner Hängematte geworfen. Schlecht gelaunt wegen der unsanften Weckung setzte er sich auf und schaute direkt in das halb verottete Gesicht eines Zombies. Mit einem erschrockenem Quicken prang er auf ging rückwärts ein paar Schritte. Aus Reflex griff er an die Seite, so er sonst immer sein Schwert hatte, aber wie gewöhnlich hatte er es zum schlafen abgelegt. Langsam kam der Zombie auf ihn zu. Justin konnte nicht mehr zurückweichen. Er stand schon an der Wand. Der Zombie streckte die halbverottete Hand nach Justin aus. »Lebendes Essen«, seuselte der Zombie. »Nein! Ich bin nichts zu essen für dich!«, rief Justin entsetzt aus. Dann tratt er nach dem Zombie. Der hielt ihm an Fuß fest und wollte gerade reinbeißen, als Feena ihm mit einem Stab eins über zog. »Danke Feena...«, seufzte Justin. »Gern geschehen. Ging ja gerade noch einmal gut, nicht war?«, fragte die. »Aber hallo... Aber was im drei Teufels Namen ist passiert, wo kommt der Zombie her?!«, rief Justin. »Lass es uns herausfinden. Am besten an Deck«, fand Feena. Justin nickte zustimmend. »Waren sie auch bei dir?«, fragte er auf dem Weg nach oben. »Ja. Davon bin ich ja aufgewacht. Wenn es nicht so gewesen wäre, dann wärst du jetzt Zombiefutter«, überlegte Feena. »Da hast du recht...«, fand Justin. Auf einmal legte sich das Schiff auf die Seite und die beiden wurden gegen die Wand geschleudert. Langsam tasteten sie sich weiter, darauf bedacht, nicht von den Füßen gerissen zu werden um gegebenfalls einen Zombieangriff endgegenwirken zu können. Auf einmal hörten sie ein Weinen, wie von einem kleinem Mädchen. »Hörst du das?«, fragte Justin. »Ja. Es hört sich an, wie wenn ein Kind weint. Woher kommt es?«, wollte Feena wissen. »Rechts», gab Justin zurück. Die beiden wanten sich in die entsprehende Richtung und folgtem dem Geräusch bis zu einer Tür. Justin stieß sie auf und beide hatten eine gute Sicht in das Zimmer dahinter. Ein Mädchen, vielleicht zwölf Jahre alt, höchstens dreizehn saß da uns weinte bitterlich. Feena stürmte an Justin vorbei zu der Kleinen. »Was ist mit dir?«, fragte sie. »Nein, nein!«, rief das Mädchen. »Aber was ist denn?«, fragte Feena. »Ich will nicht... ich will nicht! Ich will nicht ins Meer!«, rief sie. Nun näherte sich auch Justin. Nur langsam, denn er rechnete damit, das jeden augenblick ein Zombie aus einer dunklen Ecke gestürmt kam. Das Mädchen blickte auf und schaute Justin direkt in die blauen Augen. »Bruder!«, rief sie und warf sich ihm um denn Hals. »Bruder?«, fragte Feena verwundert. Auch Justin schaute verblüfft drein, zuckte mit den Achseln. Er befreite sich von dem festem Griff des Mädchens. »Komm mit, wir können reden, wenn das alles hier vorbei ist«, meinte er an Feena gewant. Zu dem Mädchen sagte er: »Ich weiß nicht, wer du bist, aber du scheinst hier in Sicherheit zu sein. Also warte hier und mach die Tür fest zu, wenn wir gegangen sind. Öffne sie erst wieder, wenn ich dreimal mit meinem Schwert gegen schlage.« Das Mädchen schüttelte denn Kopf. »Nein. Ich will nicht hier allein zurück bleiben. Hierher wird das Meer kommen, wenn die Geister Tod sind«, schlurzte sie. Justin und Feena warfen sich einen Blick zu. »Okay, komm mit, wenn du unbedingt willst«, meinte Justin. Feena nickte zustimmend. Das Mädchen nickte. Zu dritt machten sie sich auf den Weg zum Deck. Seltsamer Weise begegnete ihnen auch hier kein Zombie, aber auf Deck angekommen sah es anders aus. Drei der Untoten standen da und stritten sich um eine anscheinend tote Frau. Um die Leiche und denn drei Untoten herum wütete ein Sturm, wie ihn weder Feena, noch Justin noch irgentwer anderes Lebendes jemals gesehen hatte! Ein wahres Inferno aus Wind und Wasser! Die Wellen fluteten das Deck und der Wind hob das Meer höher als Vögel flogen. Die weiße Gischt verdrängte die graue Farbe des Meeres und ließ es weiß wie im tiefsten Winter erscheinen. Der Himmel jedoch war nicht grau, nicht schwarz, sondern es war so, als wäre kein Himmel vorhanden, nie vorhanden gewesen. Das, was man als Himmel bezeichnete schien nur eine Leinwand gewesen zu sein, die der Sturm hinuntergerissen hatte. Es war, als wäre der letzte Tag angebrochen. Ein Tag, der die Welt verschlang und mit ihr seine Bewohner. Justin, Feena und das Mädchen waren stumm vor Staunen, das soetwas existieren konnte. Nie hätten sie damit gerechnet. »Wir müssen ins Meer«, sagte das Mädchen auf einmal. Justin und Feena starrten sie fassungslos an. »Ins Meer?! Schau es dir einmal genau an und sag es dann noch einmal!«, rief Justin. »Aber das Meer wird uns schützen, denn es hat uns geboren. Wir sind seine Kinder und es wir niemals zulassen, das wir sterben«, erklärte das Mädchen mit einer Ruhe, als würde sie erklären, das hungrig war, oder das sie sich langweilt. Feena und Justin starrten die Kleine fassungslos an. »Sie ist nicht bei Sinnen, Justin«, vermutete Feena. Justin schwieg. »Was sollen wir tun?«, fragte Feena. »Wir können nicht ewig hier bleiben!« »Machen wir es«, meinte Justin plötzlich. »Was machen?«, wollte Feena sogleich wissen. »Springen wir ins Meer«, antwortete er. »Hast du noch alle Tassen im Schrank?!«, rief sie entsetzt. »Nein. Aber ich hab das Gefühl, als wär es das richtige...«, meinte er mit einem seltsamen Ernst in der Stimme. Durch die Unterhaltung waren die Zombies auf sie aufmerksam geworden und die beiden konnten nicht zuende debatieren. Sie wussten, wenn sie hier blieben würden sie gefressen und wenn sie unter Deck flüchteten saßen sie in der Falle wie die Ratten. Darum liefen sie über Deck davon. Doch am Bug angekommen gab es keinen Ausweg mehr. Die drei Untoten hatten sie eingekesselt. »War schön, die Zeit mit dir, Justin«, schloss Feena schon mit dem Leben ab. Doch Justin hatte nicht vor, von ein paar Zombies verspeist zu werden. Er nahm Feena in denn Arm. »Jetzt vertrau mir bitte«, flüsterte er. Sie schaute ihn mit großen Augen an, dann nickte sie und Justin stürzte sich mit Feena im Arm hinunter ins Meer. Das Mädchen folgte. Die Fluten nahmen sie auf. Justin, Feena und das unbekannte Mädchen spürten nur noch, wie ihre Lungen nach Luft schrien. Dan wurde ihnen schwarz vor Augen und das Meer hatte sie vollendens in seiner Gewalt... Kapitel eins Ende, Rechtschreibfehler dürft ihr behalten^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)