Der Zauberlehrling von abgemeldet (Buffy im Bann der Dämonen) ================================================================================ Kapitel 1: Der Zauberlehrling ----------------------------- Der Zauberlehrling Eigentlich hatte Willow gar keine Lust, bei Giles im Laden auszuhelfen, sie hatte sich viel zu sehr in ein Buch über Wetterzauber vertieft und wollte ausprobieren, ob er auch wirkte. Aber da Giles aus einem ihr unbekannten Grund dringend die Stadt verlassen mußte und Anya einen Termin beim Zahnarzt hatte, da hatte die junge Hexe zugestimmt, am Nachmittag den Laden zu hüten. Es war Anyas erster Besuch beim Zahnarzt und es hatte Willow irgendwie Spaß gemacht, ihr Horrorgeschichten über das Bohren zu erzählen. Als sie nun mit dem Buch über den Wetterzauber und schlechter Laune den Laden betrat, war kein Kunde da. Nur Anya, die hinter der Theke stand und in einem Buch blätterte. Als Willow näherkam, sah sie neben Anya einen Besen an der Theke lehnen. Aber es war kein gewöhnlicher Besen. Es war ein alter Reisigbesen. Er sah genau so aus, wie man sich den Besen einer Hexe vorstellte, die sich damit durch die Luft bewegte. "Hallo Anya! Alles vorbereitet für den Besuch beim Zahnarzt?" Anya verzog das Gesicht. "Hallo Willow! Kannst du nicht noch mal gehen und später wiederkommen, dann habe ich wenigstens einen Grund, den Termin zu verschieben." "Nix da. Das gehört nun mal zum Leben dazu. Nimm deine Tasche, schwing dich auf deinen Besen und dann flieg zum Zahnarzt. Der hat dann so einen Schock, daß er vergißt, dir in den Mund zu gucken und den Bohrer zu benutzten." "Das ist doch kein Besen zum fliegen. Das ist ein Haushaltshelfer?" Willow schaute sich den Besen genauer an. Nichts deutete darauf hin, dass er zu etwas anderem taugte, als zum kehren. Und selbst dazu war er schon zu abgewetzt. "Ein Haushaltshelfer? Naja, da nehme ich doch lieber einen neuen Besen, damit lässt sich besser kehren." Ein Lächeln umspielte Anyas Lippen. Es gab doch noch etwas, das Willow nicht kannte. "Nein, der Besen hat magische Kräfte. Du brauchst nur den richtigen Zauberspruch und schon macht er die gesamte Hausarbeit. Er räumt auf, bügelt, trägt den Einkauf und erledigt eigentlich alles was im Haushalt gemacht werden muß. Man muß nur aufpassen, das man den richtigen Spruch anwendet, denn er hat seine Tücken und kann mehr Chaos anrichten, als er anschließend wieder beseitigen kann." "Soll er hier verkauft werden?" Anya sah das Glitzern in Willows Augen und wußte, dass ihr Interesse geweckt war. "Nein, das ist meiner. Ich bin es leid den ganzen Haushalt zu machen. Wo ich früher nur mit den Fingern zu schnippen brauchte, da bügele ich heute zwei Stunden dran. Der Besen war nicht gerade billig und ich habe lange gewartet, bis er heute geliefert wurde." Willow konnte Anya sehr gut verstehen, sie hatte zwar nur ihre Studentenbude, aber es wunderte sie, dass sie manchmal Stunden brauchte um aufzuräumen. Mit so einem Besen wäre es ein Kinderspiel. "Denke noch nicht einmal daran." Erstaunt blickte Willow Anya an. "Du läßt deine Finger von dem Besen. Du hast zwar starke Kräfte, aber es braucht viel Erfahrung, um so einen Besen zu beherrschen. Er ist alt und steckt voller Tücken." Mit einem Grinsen zeigte Willow Anya das Buch über den Wetterzauber. "Ich habe mir schon etwas anderes zum lesen und ausprobieren mitgebracht, wenn keine Kundschaft da ist. Mach dir keine Sorgen. Die solltest du dir lieber um deine Zähne machen. Mußt du nicht langsam los?" Mit einem Schicksalsergebenen Seufzer nahm Anya ihre Handtasche, verabschiedete sich von Willow und verließ den Laden. Willow setzte sich auf dem Stuhl hinter dem Tresen, nahm ihr Buch und versuchte sich in den Themenkomplex zu vertiefen. Aber es gelang nicht. Es kamen zwar nicht viele Kunden, aber immer, wenn sie sich eingelesen hatte, kam garantiert jemand zu ihr, hatte eine Frage, wollte etwas gezeigt bekommen oder wollte bezahlen. Den Titel 'schlimmster Kunde des Jahres' verdiente sich eine ältere Dame, die jeden Gegenstand in die Hand nehmen wollte, auch wenn 'Berühren verboten' dran stand und alles erklärt haben wollte. Zu allem Übel hatte sie eine riesige Handtasche, die bei jedem Schritt der Frau mindestens zwei Gegenstände vom Regal gefegt hätte, wenn Willow nicht jeden Gegenstand persönlich gerettet hätte. Beinahe jedenfalls. Ein Glas mit magischer Farbe konnte Willow nicht retten. Es fiel zu Boden und zersprang in tausend Einzelteile und der ganze Boden des Verkaufsraumes hatte plötzlich eine schwuchtellachsrosane Farbe. Der Höhepunkt war, dass diese Dame Willow auch noch dafür verantwortlich machte. Sie wollte nicht einsehen, dass sie für diesen Schaden verantwortlich war. Aber schließlich konnte Willow sie dazu überreden, die Farbe zu bezahlen. Aber das beseitigte nicht die Farbe vom Fußboden. Als Willow wieder alleine war, schaute sie frustriert auf den Fußboden. So hatte sie sich ihre Aushilfe nicht vorgestellt. Sie überschlug im Geiste die Zeit, die sie benötigen würde, um den Boden wieder sauber zu bekommen und stellte betrübt fest, dass sie es unmöglich schaffen würde, bis Anya sie ablösen würde. Was für eine Blamage. Da half sie einmal aus und schon ruinierte sie den Verkaufsraum. Immer wieder blickte sie auf den Besen, der so unscheinbar an den Tresen lehnte. Das wäre ihre Rettung. Er könnte die Farbe bestimmt viel schneller beseitigen, als sie zuschauen konnte. Aber da war auch noch Anyas Ermahnung den Besen in Ruhe zu lassen. Aber die Versuchung war groß. Um nicht weiter daran zu denken, ging sie die Treppe hoch zu Giles' privater Büchersammlung. Eigentlich wollte sie nur schauen, ob er auch Bücher über Wetterzauber hatte, aber dann wurde sie von einem Buchtitel angezogen. "Tausend Sprüche für einen Haushaltshelfer" Willow hatte dieses Buch noch nie gesehen, oder hatte sie sich von diesem Thema nicht angesprochen gefühlt? Neugierig nahm sie das Buch, ging wieder zum Verkaufstresen und fing an sich durch die Seiten zu arbeiten. Bei einem Spruch blieb sie hängen. Er schien wie geschaffen für ihre Situation. Sie las ihn ein zweites Mal: "Und nun komm, du alter Besen! Nimm die schlechten Lumpenhüllen! Bist schon lange Knecht gewesen; Nun erfülle meinen Willen! Auf zwei Beinen stehe, Oben sei ein Kopf, eile nun und gehe Mit den Wassertopf! Walle! Walle manche Strecke. Daß zum Zwecke Wasser fließe Und mit reichem, vollem Schwalle Auf dem Boden sich ergieße" Unwillkürlich hatte sie diesen Spruch laut vorgelesen und mit leichtem Entsetzen und gleichzeitiger Faszination sah sie, wie der Besen darauf reagierte. Er verwandelte sich, so wie sie es in dem Spruch verlangt hatte, ging in die Kundentoilette nahm den Putzeimer, der dort immer stand, wandte sich zum Wasserhahn und ließ den Eimer vollaufen. Anschließend lief er in den Verkaufsraum und goss das Wasser aus. Aber statt zu putzen, wie sie es gedacht hatte, lief er wieder zur Toilette, füllte den Eimer, kehrte in den Verkaufsraum zurück und goss ihn wieder aus. Entsetzt merkte Willow, daß er wieder zum Waschbecken ging. Verzweifelt blätterte sie in dem Buch, aber sie konnte keinen Spruch finden, mit dem sie ihn stoppen konnte. Als der Besen mit einem weiteren Eimer zum Verkaufsraum lief und sich schon leichte Anzeichen einer Überschwemmung bemerkbar machten, versuchte sie es mit einem eigenen Spruch: "Stehe! Stehe! Denn wir haben Deiner Gaben Vollgemessen!" Aber es half nicht. Der Besen zog unbeirrbar seine Bahnen zwischen Toilette und Verkaufsraum. In Ihrer Not öffnete Willow die Hintertüre, damit das ganze Wasser ablaufen würde, wohl wissend, daß sie dadurch einige Schutzzauber brechen würde. Wieder zurück im Laden starrte sie den Besen hasserfüllt an. "Du Ausgeburt der Hölle! Soll das ganze Haus ersaufen? Über die Schwelle läuft schon das Wasser! Ein verfluchter Besen, der nicht hören will. Du verdammter Stock steh doch endlich still." Auch das Fluchen half nicht. So versuchte es Willow mit einem anderen Trick. Sie wartete, bis der Besen mit einem leeren Eimer an ihr vorbeilief. Dann stürzte sie sich auf ihn. Aber er war stärker. Mühelos schüttelte er sie ab, nahm den Eimer und nahm seine Wanderung wieder auf. Es half nicht. Willow war verzweifelt. Sie verstand, was Anya gemeint hatte, wußte aber nicht, was sie gegen diesen borstigen Besen ausrichten sollte. Bis ihr Blick auf eine kleine Axt fiel, die eigentlich geweiht war und zum Kampf gegen einen ganz bestimmten Dämon gedacht war, aber Willow hoffte, dass die Axt den Zauber brechen würde. Entschlossen nahm sie die Axt und stellte sich dem Besen entgegen. Als er auf sie zukam, schlug sie ihn mit einem wuchtigen Schlag in zwei Stücke. Aber anstatt sich zurückzuverwandeln und zu einem ganz gewöhnlichen Besen zu werden, wuchsen auch dem zweiten Stück Arme und Beine, suchte sich einen Eimer und nun liefen zwei eifrige Besen um die Wette um immer mehr Wasser im Verkaufsraum auszugießen. Hilflos musste Willow zusehen. Sie fand keine Lösung, wie sie diese Dämonen aufhalten konnte. Und dann hörte sie auch noch die Türglocke. Sie lief zum Eingang, schob die überraschte Kundin wieder zur Tür hinaus und schloss ab. Aber wie sollte sie den Besen aufhalten. Sie wünschte sich nichts sehnlicher als Anyas Rückkehr und gleichzeitig fürchtete sie sich auch. Anya schlenderte erleichtert vom Zahnarzt zurück zur Magic Box. Von wegen bohren und anderen scheusslichen Sachen. Sie mußte nur ihren Mund aufmachen, er hatte sich die Zähne angeschaut und Anya beglückwünscht, dass ihre Zähne vollkommen in Ordnung waren. Und deswegen konnte sie drei Tage nicht schlafen. Sie ärgerte sich, dass sie auf Willows Sticheleien reingefallen war. Beim Zauberladen angekommen sah sie, daß schon geschlossen war, obwohl es dafür eigentlich noch zu früh war. Eine böse Ahnung stieg in ihr auf. Sie schloss die Türe auf und öffnete sie. Dabei kam ihr ein Schwall Wasser entgegen. Mit einem Blick sah sie die Wassermassen, den immer noch rosa glänzenden Fußboden und die immer noch eifrig hin und her laufenden Besenstücke. Als erstes beendete sie die Arbeit des Besens: "In die Ecke, Besen! Besen! Seid's gewesen! Denn als Geister Ruft Euch nur zu seinem Zwecke, Erst hervor eurer Meister." Der Besen kehrte wie befohlen zurück zu seinem Platz am Tresen und verwandelte sich in einen alten zerbrochenen Reisigbesen. Als Anya Willow ansah, da konnte sie ihr nicht böse sein, denn Willow hatte sich auf ihren Stuhl am Beratungstisch verkrochen, die Beine hochgezogen, ihre Arme um die Knie gelegt und sah sie mit verheulten Augen an. "Ich wollte den Besen gar nicht zum Leben erwecken. Aber da hat die diese dämliche Kundin das Glas mit der Zauberfarbe umgestoßen. Und ich habe doch nur den Spruch aus dem Zauberbuch, ohne jedes Ritual und Hilfsmittel leise vorgelesen. Eigentlich durfte er gar nicht zum Leben erwachen. Und dann hörte er nicht auf und er hat immer mehr Wasser ausgeschüttet. Und als ich ihn zerbrochen habe, da brach das auch nicht den Zauber und er schüttete das Wasser um so schneller aus. Und ich wußte einfach nicht, wie ich ihn stoppen sollte. Und jetzt ist er kaputt und du hast dich so lange darauf gefreut." Anya hockte sich zu Willow und nahm sie in die Arme. "Ich bin dir nicht böse. Ich hätte es wissen müssen, dass der Besen dich dazu verleitet. Das ist eine Macke von den Haushaltshelfern. Ich wußte es und habe ihn doch nicht mitgenommen. Und es ist nicht das erste und ganz bestimmt nicht das letzte Mal, dass so ein Besen zerbrochen wird, aber er lässt sich reparieren. Trotz deiner Zauberkraft bist du halt immer noch ein Zauberlehrling und ich denke, dass du heute eine Lektion gelernt hast." Sie suchte in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch, das sie Willow reichte, um ihr anschließend ganz genüßlich den Todesstoß zu versetzen. "Ich frage mich nur, warum du nicht einfach den Hauptwasserhahn zugedreht hast." Willow= nicht ich1 ich nenne mich nur Willow weil ich sie supa finde!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)