Ziegensauger von Legion ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ziegensauger Mein Name ist Phillip. Ich war 18 Jahre alt und wohnte in Göppingen, als die Geschichte begann. Und ich war ein ganz normaler Junge. Bis auf die Tatsache, dass ich in die Zukunft sehen konnte. Seit ich denken kann, habe ich Träume, welche die Zukunft voraussagen. Aber ich vergesse sie immer, bis sie eintreffen. Dann trifft es mich wie ein Blitz. Sie sind spärlich, aber es gibt sie. Eines nachts träumte ich von einer Ferienreise mit meinen Freunden, Stefan und Andreas. Wir flogen auf eine Südseeinsel. Das Hotel war gut und wir entschlossen uns, einen kleinen Ausflug zu machen. Ein Vorort der Stadt. Ein Schrei. Wir stürzten in die Richtung, aus welcher der Schrei kam. Ein Mädchen und eine Gestalt, die es angriff. Der Ziegensauger. Das Wesen hob den Kopf und sah mich an. Ein Zischen. Er stürzte sich auf mich. Die Zeit nach diesem Traum verging wie im Flug und die Sommerferien kamen immer näher. Somit auch das Ende der 12. Klasse. Es war zwei Wochen vor den Ferien, als Stefan zu mir kam. " Hey ich hab' eine Idee. Wie wär's, wenn wir in die Südsee fahren?" Andreas kam dazu. " Ich find' die Idee toll!" Ich lachte. " Was!?", kam die Frage. " Ich kann es mir schon vorstellen. Du liegst am Pool, auf der einen Seite Papers und auf der anderen das Zeug, das du reinstopfst. Vor dir ein Riesenberg mit Kippen!" Andreas lachte. " Ich komm' auf jeden Fall mit! Das lasse ich mich nicht entgehen!" Es war also beschlossen. Am zweiten Ferientag waren wir in der Halle des Stuttgarter Flughafens und warteten in der Schlange, um unsere Tickets abzuholen. Da fiel mir dieses Mädchen auf. Lange blonde Haare. Beine ohne Ende. Tolle Haut. Sie stand am Nebenschalter, eine Reihe vor mir. Aber dann kam sie dran und verschwand in der Menge. Wir kamen an die Reihe. " Janssen, Förster und Meier." Der Flug war grauenhaft! Man stellt sich vor, den besten Platz zu haben, einen Fensterplatz. Aber kaum hatte ich mich hingesetzt, stapfte eine große, rundliche Gestalt in die Reihe. Es war eine riesige, alte, fette Frau. Und wo setzt sie sich hin? Neben mich! Ich wurde eingequetscht. Diese Tussi brauchte fast drei Plätze, meinen eingeschlossen! Und der Flug würde 13 Stunden dauern! Ich würde nicht an ihr vorbeikönnen! < Scheiße!> Durch den kleinen Spalt, den die Frau mir ließ, konnte ich gerade so durchsehen. Es war das Mädchen! Sie ging in dem Gang nach vorne. Das Zeichen zum Anlegen der Gurte und Einstellen des Rauchens erschien. Wir starteten. Da saß ich also mehr oder weniger und versuchte, solange wie möglich auszuhalten. Zum guten Glück hatte ich nichts gefrühstückt. Der Flug dauerte an und mich überkam das Gefühl, ganz dringend zu müssen. Wirklich dringend! Wie auf Stichwort kam eine Stewardess. " Mrs. Strauss?" " Ja?" " A call for you." Sie zwängte sich aus den Sitzen und stapfte nach vorne, wo die Telefone lagen. Es war ja nur die zweite Klasse. Und ich nutzte die Gelegenheit. Schnell rannte ich zu den Toiletten und erleichterte mich. Schnell wieder zurück, bevor die Tussi wieder kam! Gerade noch rechtzeitig. Dann kamen die letzten Stunden des Fluges. Selten war ich so glücklich, wie zu dem Zeitpunkt, an dem ich aus dem Flugzeug stieg. Wir nahmen ein Taxi zu unserem Hotel, drei Sterne. Die Qualität, nicht der Name. Der Name unseres Hotels war , Rising Star'. Dem Pagen gaben wir ein ordentliches Trinkgeld und räumten unsere Sachen aus. Stefan drängte. " Los, Leute! Wir müssen noch schnell was zu Rauchen besorgen! Wozu hab' ich denn sonst die ganzen Papers mitgebracht!?" Das war also in dem Schrankkoffer. < Das darf doch nicht wahr sein!> " Du hattest recht.", meinte Andreas. " Leider.", gab ich zurück. In Gedanken sah ich mich schon, wie ich mit Andreas zusammen einen riesigen Beutel mit Hasch, oder ähnlichem, zum Hotel zerrte. Stefan war leidenschaftlicher Kiffer. Er hatte sogar seien eigene, kleine Weedplantage in den Blumentöpfen seines Schlafzimmerbalkons. " Wenn's unbedingt sein muss!?" So trabten wir also durch die Gegend, um Stefan beim Tragen zu helfen, falls er endlich mal was finden würde. Endlich fand Stefan einen einheimischen Kiffer, der ihm dann auch noch eine Adresse nannte. Ein Vorort. Dann ein Schrei. " Was war das?", rief Andreas. " Da braucht jemand Hilfe!" Also rannten wir in die Richtung des Schreis. Der Ziegensauger sprang auf mich zu. Ich erinnerte mich wieder an den Traum. Es biss mich in den Hals und klammerte sich mit seinen Klauen an meinen Schultern fest. Ich wollte schreien, konnte aber nicht. Es tat weh. So furchtbar weh! Stefan und Andreas versuchten, das Biest von mir wegzubekommen, vergeblich. Andreas hob einen Stein auf und schlug auf den Ziegensauger ein. Mehrmals. Dann fiel das Wesen endlich von mir ab und zu Boden. Das letzte, was ich mitbekam, bevor ich ohnmächtig wurde, war das Heulen einer Polizeisirene. Ich wachte auf. Dieser trockene Hals. Beinahe sofort bemerkte ich, dass mir eine Blutpackung angelegt worden war. Und mein Hals war eingebunden. Eine Tür ging auf. Als ich den Kopf ein wenig bewegte, konnte ich Stefan und Pillip sehen. Aber sie waren nicht alleine. Ein Mann in einem weißen Kittel, offenbar ein Arzt, ein Mann in einem Anzug, ein leger gekleideter Mann und ein kleines Mädchen waren mit ihnen gekommen. Der Mann im Anzug trat an das Krankenbett. " That was a very brave thing you did there, boy." Das Mädchen trat an mein Bett. " Thank you, sir." Sie legte einen Blumenstrauß auf den Nachttisch. Dann trat sie zurück. Der Doktor. " You were lucky, the police found you and your friends here. A few minutes later and we wouldn't have been able to save you. The beast nearly sucked all your blood. Only a small rest remained. That rest saved your live. I'm glad to tell you, that the attack didn't cause long-term damage." Der Mann in dem Anzug sprach wieder. " You will be awarded a medal of bravery for your deed, as will your friends. The handing over- ceremony will be held when you leave the hospital." Dann sprach der Arzt die Leute an. " I must ask you to leave now. The patient needs rest." Alle verließen das Zimmer. Ich war wieder alleine. Alleine mit dem trockenen Hals und einer Flasche Wasser. Aber das Wasser half nichts. Ich hatte immer noch einen trockenen Hals. Aber da war noch dieser merkwürdige Geschmack. Vier Tage später wurde ich entlassen. Als ich das Krankenhaus verließ, wartete schon ein Wagen auf mich. Der Mann im Anzug stieg aus. " Come. People are waiting, to see the heroes." Im Wagen warteten schon Stefan und Andreas. Wir waren aufgeregt, verständlich. Stefan rauchte nicht einmal. < Wow.> Draußen konnte ich die Menschenmassen sehen, die den Wagen umgaben. Wir kamen langsam voran, erreichten aber schließlich noch unseren Bestimmungsort. Es war der Marktplatz der Stadt. An einer Wand stand ein Podest mit einem Mikrofon. Wir stellten uns auf. Der Mann im Anzug übergab uns die Medaillen. Ich hob meine am Band hoch, der Doktor hatte mir ja verboten, meinen Hals zu belasten. Da fiel es mir auf. Mitten in der Menge sah ich wieder dieses Mädchen. Sie klatschte mit den anderen Menschen. Blitzlichter. < Wie typisch.> Ein Fest. Spät in der Nacht, eigentlich am Morgen, wurden wir wieder in unser Hotel zurückgebracht. Natürlich wurden wir vom Hoteldirektor begrüßt. Wieder sollte eine Feier steigen, aber ich war einfach zu müde. Stefan und Andreas feierten. Sofort, als ich mich in das Bett legte, schlief ich ein. Am Morgen dann ging ich als erstes ins Bad. Mir war ja so schlecht. Noch halb schlafend stolperte ich über etwas. Stefan, total besoffen mit einer Lache Kotze neben ihm. Andreas hatte es noch geschafft, sich auf das Sofa zu legen und einen Eimer neben sich zu stellen. < Wo hat er denn den her?> Ich zuckte mit den Schultern. Mir war einfach zu schlecht, um über so was nachzudenken. Ich erreichte das Waschbecken gerade noch rechtzeitig. Da kam es mir hoch. Blut? Ich fasste mir vor Schmerzen an den Hals. < Hä!?> Der Spiegel. An meinem Hals hatten sich eine große Beule gebildet. Der Verband war abgefallen und ich konnte sehen, dass an der Oberfläche der Beule merkwürdige Äderchen zu sehen waren. Wieder Blut. Irgendwie betäubt kam ich schließlich ans Telefon. Ich nahm den Hörer ab. " This is the Lobby. How can I help you?" " Help. Help me.", keuchte ich. Schwärze. Dann bewegende Lichter. Rattern. Schwärze. Stimmen. Ich versuchte, meinen Kopf zu drehen. Es ging nicht. Mein Hals, mein Bauch. Diese Schmerzen! Ein Gesicht. Es war wieder der Doktor. Er sagte etwas, aber ich konnte es nicht verstehen. Es war spanisch, oder eine Art davon. Aber auf jeden Fall war er aufgeregt. Eine Maske wurde auf meinen Mund gedrückt. Wieder Schwärze. Ein dumpfer Schmerz. Eine Ewigkeit schien zu vergehen. Mein Kopf lag auf der Seite. Ein dröhnendes Geräusch. Ich sah, wie durch einen Schleier. Dann bemerkte ich, dass es Folie war. Dahinter konnte ich Glas erkennen. Einige Menschen in weißen Kitteln und Computer. Die Menschen schienen zu schlafen. Schmerz. Etwas steckte in meinem Mund. Dieses Etwas war mit einem Schlauch verbunden, der aus meinem Blickwinkel verschwand. Auch spürte ich Schmerz in meinem Bauch. Und meine Arme, sowie meine Beine waren ohne Gefühl. Ich sah wieder zu den Menschen. Das Mädchen! Sie stand hinter der Glasscheibe. Gekleidet war sie in eine Jeanshose, Turnschuhe und ein Trägertop. Ihre Augen waren blau. Natürlich wunderte ich mich, dass sie hier war, aber dann bemerkter ich die Tränen in ihren Augen. Plötzlich zeigten sie einen Ausdruck der Entschlossenheit, wenn ich es richtig interpretierte. Sie ging zu einem der Computer und hantierte daran rum. Ich konnte nicht sehen, was sie tat, da die Rückseite des Bildschirms mir zugewandt war. Nach einiger Zeit kam sie wieder hinter dem Monitor hervor. Sie sah mich wieder an. Irgendwie hatte sie einen zufriedenen Gesichtsausdruck. Dann verließ sie mein Blickfeld. Es wurde wieder schwarz. Dann laute Geräusche. Es waren Stimmen. " What's this?" " What?" " This!" " Looks like a formula to me." " A Formula for a medicine?" " Maybe." Wieder Schwärze. Wieder Stille. Licht. Geräusche. Etwas weißes näherte sich mir. Es war ein Arztkittel. Hände. Ich konnte einen kleinen Plastikschlauch sehen. " Oh. You're awake. Don't worry. We'll have you patched up in no time.", sagte eine weibliche Stimme. Ich sah, wie etwas gelbes durch das Plastikschläuchen floss. Dann plötzlich ein brennender Schmerz in meinem Arm. Ich konnte meinen Arm wieder spüren! Es brannte höllisch, aber ich konnte meinen Arm wieder spüren! Das Brennen breitete sich aus. Der Bereich meiner linken Schulter. Meine Brust. Ich konnte beinahe fühle, wie dieses Zeug durch meine Venen floss, mein Herz durchquerte und sich in meinem Körper ausbreitete. Als es meinen Hals erreichte, die Stelle, an der mich der Ziegensauger gebissen hatte, nahm der Schmerz noch mehr zu. Er wurde unerträglich. " AAARRRRRGGGGGHHHH!" Ich konnte spüren, wie mich etwas packte, jemand. Plötzlich war es an meinem Hals so merkwürdig matschig. Der Schmerz verschwand und eine wohlige Wärme durchfloss mich. Wieder Schwärze. Aber diesmal war sie warm, nicht kalt, wie die Male zuvor. " Whatever has happend, I don't get it. But most important. This boy seems to be in perfect health now." " Doctor! The data!" " Take your breath, Williams." " Sir! The data of this substance! It's gone! And so are all the probes!" " What!?" " See for yourself!" Eine Tür ging. Ich öffnete die Augen. Eine weiße Decke. Ich versuchte, meinen Arm zu bewegen. Und es klappte. Natürlich fühlte ich meinen Hals. Diese merkwürdige Beule war verschwunden. Da war nur noch mein Hals. < Es riecht nach Blut.> Ich suchte nach der Ursache für den Blutgeruch, konnte ihn aber nicht finden. Doch der Blutgeruch war da. Da war ein Fenster. Ich stand auf und ging hin. Draußen konnte ich eine belebte Straße sehen. Ich kann nicht sagen, wie viel Zeit damals verging, bis ich die Tür hinter mir hörte. Es waren Ärzte und sie waren sehr erstaunt, dass ich , schon' wach war. Ich wollte sie nach dem Mädchen fragen, bekam dabei aber das Gefühl, es sein zu lassen. Schließlich war ich Akte-X Fan und dieses Mädchen war mir irgendwie suspekt. Wenig später bekam ich Besuch von Stefan und Andreas. Sie waren überglücklich, zu sehen, dass es mir gut ging. " Mensch! Du hast uns eine Heidenangst eingejagt." Von ihnen erfuhr ich auch, dass wir inzwischen in Amerika waren, und auch, wieso. Sechs Wochen seien seit der Medaillonübergabe vergangen. So lange wäre ich krank gewesen, schon wieder dem Tod über die Schippe gesprungen. Immer noch fühlte ich diese Wärme in mir. Auch dieses Zeug kam mir suspekt vor. Blut. Der Geruch von Blut. Woher kannte ich das nur? Nach zwei weiteren Wochen wurde ich entlassen. Ein Tag in einem Hotel und dann gleich zurück nach Hause. Stefan und Andreas verstanden es. Zuhause. Dort, wo man sich wohlfühlt. Ich öffnete die Tür und meine Eltern kamen mir entgegengerannt. " Wir haben uns ja solche Sorge um dich gemacht!", meinte meine Mutter. " Schön, dass es dir gut geht.", meinte mein Vater. Endlich kam ich von ihnen los und ging in mein Zimmer. Da lag ein Packet auf meinem Stuhl. " Häh!?" Ich nahm die Schere von meinem Schreibtisch und öffnete das Packet. " HÄH!?" In dem Packet lag etwas zum Anziehen. Ich nahm es hoch und erkannte, dass es irgendeine Art von Uniform sein musste. Ein Oberteil, an den Rändern mit Gold verziert. Eine Hose, am Rand mit Gold verziert. Und weiße Stiefel. Das musste ich erst mal verdauen. Wer in Dreiteufelsnamen würde mir so etwas schicken? Niemand. Hier ging irgendetwas merkwürdiges vor. Aber ich war zu müde, um darüber nachzudenken. Am nächsten Tag wollte ich in die Bibliothek fahren und die Übersetzung der Qumran- Rollen holen. Schließlich hatte ich mir ja ganz fest vorgenommen, das Zeug durchzulesen. Bevor ich meine Augen schloss traf es mich noch wie ein Blitz. Konnte es sein?. Nee. Oder? Schlaf. Unruhiger Schlaf. Am Morgen fühlte ich mich gar nicht ausgeruht. Ich hatte immer noch diesen Blutgeschmack im Mund. Ich betrachtete mein Ebenbild im Spiegel. " Nein.", sagte ich bestimmt. Autoschlüssel her und ab in die Stadtbücherei. Die anwesende Bibliothekarin hatte noch nie was von den Qumran-Rollen gehört. Typisch. Sie verwies mich an den Computer, wo ich danach suchen sollte. < Zu faul zum Arbeiten.> Also setzte ich mich hin und begann die Eingabe. Wie konnte man nur einen 386er in einer Bibliothek verwenden? Die Dinger waren ja schon fast antik. Zehn Minuten warten. Endlich. < GRMPFHH!> Der vierte Stock. " Passt ja wieder.", seufzte ich. Zwei Stunden später knallte ich das ganze Zeug auf meinen Schreibtisch. Ich wollte anfangen. " Aber zuerst was zwischen die Kiemen." Also Essen gemacht. Dann an die Arbeit. Ich schlug das Riesending von Buch auf. " Was? Schon so spät?" Vier Uhr morgens. Ich gähnte herzhaft. Lesezeichen in das Buch und ab ins Bett. Es war pechschwarz. Still. Ein Klirren. Stille. Wieder ein Klirren. Und noch mal. Da war auch ein Licht. Ich ging zu dem Licht. Da war ein Pfeiler. Wieder Klirren. Ich sah um den Pfeiler rum. Es war ein Schwertkampf. Ein Mann und......das Mädchen! Und sie war gerade dabei zu verlieren. Sie verlor ihr Schwert. Es landete am Fuß des Pfeilers. Ein barbarisches Lachen. " Es kann nur einen geben!" < SHIT!> Das gab es nicht! Das konnte es nicht geben! Das durfte es nicht geben! Wenn es wirklich so war. Ich beugte mich zu dem Schwert, das auf dem Boden lag. < Wer will schon ewig leben.> Der Mann ließ sein Schwert auf das Mädchen zufahren. Aber es stieß auf Widerstand. " Was!?" Meine Hände taten weh. Beinahe hätte ich das Schwert fallengelassen. Aber ich klammerte mich fester daran. Es durfte einfach nicht sein. Ohne zu überlegen zog ich das Schwert über den Bauch des Mannes. Dafür erntete ich einen Treffer in meiner Flanke. " Pech.", meinte ich nur. Ich konnte fühlen, wie mit meinem Blut meine Kräfte schwanden. Ich hatte nicht mehr lange. Dennoch hob ich das Schwert. Der Kopf war mein Ziel. Aber er versuchte, mit seinem Schwert zu blocken. Ich weiß nicht, ob es Zufall war. Auf jeden Fall zerbrach sein Schwert und Sekundenbruchteile später war sein Kopf von seinem Rumpf getrennt. Ich wachte auf. Die Sonne stand hoch am Himmel, wie ich durch das Fenster sehen konnte. Erst mal aufs Klo. Dann weiter mit der Übersetzung. Ich hatte mich gerade hingesetzt, als die Türklingel ging. Es war die Post. Und ich bekam ein weiteres Päckchen. Es war lang und dünn. < Entweder ist das ein Besen.....oder.............> Ich wagte gar nicht erst, weiterzudenken. " Nein." Ich legte das Päckchen auf das Buch. Dann entknotete ich es vorsichtig. Ich schlug das Papier zurück. " Verdammt." Da lag ein japanisches Schwert in einer reich verzierten Scheide. Durch die geschlossene Tür konnte ich das Klingeln des Telefons hören. Meine Mutter nahm ab. " Ja?" " Phillip? Ja, er ist hier. Moment bitte." Sie klopfte an. " Da ist jemand am Telefon für dich. Er nennt sich God. Kennst du ihn?" Meine Mutter konnte kein Englisch. Das war in diesem Augenblick auch gut so. Ich nahm den Hörer an Ohr. " Ja?" " Gut gemacht. Aber du musst sie auch weiterhin beschützen." Das war alles. Ein Klicken zeigte an, dass, wer immer es auch gewesen war, er jetzt aufgelegt hatte. Ich begriff gar nichts mehr. Absolut gar nichts mehr. Also ging ich erst mal wieder in mein Zimmer. Ich warf das Papier in den Müll und legte das Schwert beiseite. Beim Lesezeichen schlug ich das Buch wieder auf. Das war aber nicht die Stelle, an der ich aufgehört hatte. ' Vom Anbeginn der Zeit kamen wir und bewegten uns unerkannt durch die Jahrhunderte. Verborgen vor den Augen der Menschen trachteten wir die Zusammenkunft zu erreichen, wenn die wenigen von uns, die übrig geblieben sind, den Kampf bis zum letzten Mann austragen werden. Ihr wusstet nicht, dass wir unter euch weilen. Bis heute....' " Toll. Echt toll.", sagte ich trotzig. Ich blätterte die Seite um. Da war wieder die Übersetzung der Qumran- Rollen. Ich stand auf und ging zu meiner Stereoanlage. CD einlegen. Wiederholung. Queen. ' Who wants to live forever?' " Tja. Wer will das schon?", antwortete ich leise den Sängern. Ich setzte mich wieder an den Schreibtisch und las. Ich las die ganze Nacht durch und den nächsten Tag. Dann war ich fertig. Es war Sonntag. Also entschloss ich mich, einen Spaziergang zu machen. Ich nahm meine Wanderstiefel und wanderte auf einen der Berge, die das Land in der Umgebung anzubieten hatte. Oben auf dem Berg stand eine Holzbank und gab den Blick auf die Landschaft darunter frei. Ich setzte mich. < Das Shinji-Syndrom.> Unweigerlich musste ich lächeln. Ich hatte es so genannt. Dann stand ich auf. Ich ging wieder heim. Dort schrieb ich einen Tagebucheintrag. ' Es stimmt nicht, dass Fernsehen nicht bildet. Man kann nur man selbst sein. Und man sollte das auch wollen. Schließlich machen unsere Fehler und unsere Individualität uns Menschen aus. Wie heißt es doch so schön? Ich bin ich. Ich kann nur ich sein. Und ich will ich sein. Ich weiß nicht, was mich erwartet. Das wird die Zeit zeigen. Die Zeit wird es zeigen.' " Tja. Ich sollte jetzt wohl ins Bett. Morgen ist wieder Schule." Aber bevor ich mich hinlegte, verstaute ich noch das Schwert in Reichweite. In dieser Nacht träumte ich wieder von einem Schwertkampf. Aber ich konnte mich am Morgen nicht mehr daran erinnern. Die 13. Klasse. Nur noch ein Jahr Schule. Von meinem Tutor bekam ich den neuen Stundenplan ausgeteilt. " Fängt ja wieder gut an." Das erste Fach: Deutsch Gk. Ich hasste den Deutschunterricht. Zu viele unangenehme Erinnerungen. Wer hatte schon jemals davon gehört, dass man als Deutscher in Deutsch eine Fünf im Zeugnis bekommt? Ich setzte mich möglichst außerhalb der Schusslinie des Lehrers. Stefan und Andreas setzten sich neben mich. Es war noch nicht viel los. Langsam füllte sich aber der Raum. Ich bekam plötzlich Kopfweh, aber nur für einen Augenblick. Dann klingelte es zum ersten Mal. Und mir fiel die Kinnlade herunter. Die blauen Augen, das lange blonde Haar. " Hey, Phil." " Was glotzt du die denn so an?" " Etwa.......?" Die beiden kicherten sich halb tot. " Schnauze." < Also doch.> Sie setzte sich ans Fenster und sah hinaus. " Ayanami.", sagte ich zu mir selbst. Dann fing die Stunde an. Unsere Lehrerin wollte linierte Blätter mit Rand. Sie gab uns gleich die Namen der Bücher, die wir in diesem Jahr lesen sollten. < Was!?> Das war doch nicht möglich. Sollten wir endlich mal ein gutes Buch lesen? Tatsache. Frank Herbert. Dune. < JA!> Wir stiegen direkt in den Stoff ein. Das hieß, wir hatten als Hausaufgabe einen Aufsatz zu schreiben. Mindestens sechs Seiten. Nach Deutsch hatten wir Englisch, Lk. Auch hier sah ich das Mädchen wieder. Endlich war die Schule aus. Meine Freunde hatten noch Nachmittagsunterricht und so ging ich alleine zum Bus. Heimfahrt. Heimfahrt. Heimfahrt. Heimfahrt. ...... Zwei Monate war ich nun schon wieder in der Schule. Ich hatte erfahren, dass sie Franziska heißt. Heimfahrt. Ein Unfall. Kopfschmerzen. " Shit." Der Busfahrer ließ uns aussteigen. Die gesamte Straße war gesperrt. Aber anstatt möglichst schnell zur nächsten Bushaltestelle zu hetzen, ging ich ins Parkhaus, das nicht weit entfernt war. Es war irgendwie unheimlich in der untersten Etage. Die Neonröhren flackerten. Nässe. Es hatte ja geregnet. Und es war einigermaßen kühl gewesen an diesem Morgen. So hatte ich Gelegenheit gefunden, meinen Trenchcoat anzuziehen. Aber dennoch hatte ich Probleme gehabt, das Schwert unterzubringen. Trotzdem hatte ich es geschafft. Und nun sollte es sich auszahlen. Der Aufzug öffnete sich. Da war niemand. Das hatte ich doch schon mal gesehen. Blitzschnell hob ich das Schwert über den Kopf und fing die Attacke ab. Ein Zug mit meinem Schwert. Hatte ich ja oft genug im Fernsehen gesehen. Der Angreifer taumelte zurück. Ich drehte mich um und sah einen Polizisten! Er war älter und trug einen Schnauzer Marke Adolf Hitler. Und er hob sein Schwert. Aber wo war die andere Hand? Hinter dem Rücken. Das hatte ich zwei Sekunden später gemerkt. Er schoss. Direkt auf mein Herz. Irgendetwas war merkwürdig. Er stach mit seinem Schwert zu. Und es brach ab, als er auf mein Herz traf. Ein große, blutende Wunde. Er wich zurück. " Was bist du!?", fragte er erschrocken. Ich sah die große, rote Kugel. < Das darf doch nicht wahr sein!> " Eva.", antwortete ich leise, Tränen unterdrückend. Dann köpfte ich ihn. Die Blitze zerstörten fast alles um mich herum, schienen aber, mich nicht zu bemerken. Und die Etage des Parkhauses ging unter Wasser. Die Sprinkleranlage war angegangen. Ich musste schnell hinaus. Der Aufzug. Hinauf aufs Dach. Gut, dass man dort auch parken konnte. Neben dem Parkhaus stand ein Hochhaus. Und eine Feuertreppe war auf der Seite des Parkhauses. Und dazwischen war eine kleine Gasse. < Könnte klappen.> Ich nahm Anlauf und sprang. Aber ich knallte gegen die Feuertreppe. Mit den Händen hielt ich mich fest und schwang mich auf das Gitter einen Stock tiefer. Dann rannte ich die Treppe hoch. Ich hoffte, dass irgendeine Tür in das Haus offen war. Und es war auch eine offen. Hinein. Ich schloss meinen Trenchcoat und ging zum Aufzug des Hauses. Unten ging ich hinaus. Es hatte angefangen zu regnen. Und erst jetzt merkte ich, dass ich ja ganz nass war. " Shit.", sagte ich zu mir selbst. Aber es war gar nicht so schlecht. Durch den Regen würde es so aussehen, als wäre ich schon einige Zeit unterwegs. Es goss in Strömen. Und ich ging zur nächsten Bushaltestelle um endlich heimzufahren. Dort schlug ich auf mein Bett ein. " Wieso? Wieso? Wieso?" Ich brach weinend zusammen. " Ich will ja akzeptieren, dass ich ich bin, aber wieso muss ich unsterblich sein!?", schrie ich. < Wieso?> Am nächsten Morgen saß ich mit meiner Familie am Frühstückstisch. Die Nachrichten liefen im Fernsehen. " Und wieder wurde die Leiche eine enthaupteten Mannes gefunden. Es ist der langjährige Polizist Marcel Weiß, der in seinen zwanzig Dienstjahren etliche Auszeichnungen erhalten hat. Die untersuchenden Polizisten haben noch keine Anhalspunkte auf den Täter....." < Shit.> Was sollte ich tun? Ich schmiedete mir einen Plan. Aber dazu musste ich mit Franziska sprechen. In der Schule war sie aber nicht. Ich verbrachte die große Pause wieder mit Stefan und Andreas. " Wem gehört eigentlich dieser Porsche, der neuerdings immer dort drüben steht?" " Der neuen, glaub' ich." " Muss ja toll reich sein." " Und auch noch sexy." " Glaub' ich geh' heut mal bei ihr vorbei." Das übliche Getratsche. " Ich geh' heim.", meinte ich zu Andreas und Stefan und nahm mein Zeug. Die Adresse hatte ich ja. Und das war ein Laden. " Mit 19 schon ein Antiquitätenladen. Ziemlich auffällig." Kopfschmerzen. " Sie ist also zuhause." Ich öffnete die Tür. " Sie wünschen?", fragte mich die Vorzimmerschreibtischdekoration. Sie legte die Nagelfeile weg. " Ich...bin ein Mitschüler von....Franziska...und wollte nach ihr sehen.", stotterte ich gespielt. " Die Chefin ist nicht zu sprechen. Aber wenn ich eine Nachricht hinterlassen soll...." " Ist schon gut." Sie war aus dem Aufzug gekommen. Und sie gab mir mit einem Kopfzeichen zu verstehen, ihr zu folgen. Der Aufzug. Er endete in einer rustikalen Wohnung. " Wieso hast du den Polizisten getötet?", fragte sie mich. " Er hat mich angegriffen." " So." " Ich habe mich nur verteidigt!", rief ich. " Das weis ich. Aber du bist noch unerfahren. Er hätte dich töten können." Sie trat vor mich. Ihr Gesicht berührte beinahe das meine. " Und das wäre schade." " Was war das für eine Flüssigkeit, deren Formel du in den Computer eingegeben hast?" Als ob ich das nicht schon wüsste, ich ahnte es zumindest. " Du hast mich gesehen?" Sie war etwas erstaunt. Ich nickte. " Und ich hatte alles so gut geplant." " Wie alt bist du?" " Interessiert dich das?" Sie strich mir über die Haare. " Nur aus Neugier." " Du musst noch viel lernen. Fangen wir gleich an." Sie drückte ihren Mund auf meinen. Dann schlang sie ihre Arme um meinen Hals. Ich fühlte, wie ihre Zunge in meinem Mund tanzte. Deshalb legte ich meine Hände an ihre Hüften. Und ich beantwortete den Tanz ihrer Zunge mit einem Gegenangriff. Sie löste sich. " Gut gekontert." Dann zog sie mich in ihr Schlafzimmer. Dort warf sie mich auf ihr Bett. < Wohl doch nicht Ayanami.> Ich grinste. " So.", meinte sie. Sie setzte sich auf mich und begann mein Hemd aufzuknöpfen. Ich unterdessen öffnete ihre extrem kurze Hose. Dann nahm sie meinen Kopf und steckte ihn unter ihr T-Shirt. Sie presste meinen Kopf gegen ihre Brüste, während sie sich daran machte, meine Hose auszuziehen. Und ich machte mich daran, ihre Brüste abzulecken. Ihre Nippel wurden langsam aber sicher steif und sie zerrte mich in eine aufrechte Position. Ich konnte fühlen, wie meine Unterhose meine Beine entlang glitt. Dann wandte sie ihre Beine um meine Hüfte und begann, sich abzustoßen. Ich packte sie und arbeitete ihr entgegen. Sie begann zu stöhnen. Ich solle weitermachen, meinte sie. Irgendwann landeten wir dann aber wieder auf ihrem Bett. Total erschöpft. " Du bist wohl doch nicht so unerfahren. Es ist spät." Das hieß ich musste wieder heim. Also angezogen und ins Auto. Am nächsten Morgen zog ich um. Ich packte meinen ganzen Krempel in meinen Van und fuhr los. Meine Eltern sollten nicht das Schwert entdecken. Dann frühstückte ich mit Franziska. Sie nahm einen Schluck Tee und setzte die Tasse ab. " Dreitausend.", meinte sie. " Dafür bist du aber ganz gut beim Sex." " Alles Übung. Du warst aber auch nicht schlecht." Ich stand auf und trat an das große Fenster, das auf die Straße zeigte. Wir waren im fünften Stock und ich hatte einen guten Ausblick über die Stadt. " Ich bin ich. Ich kann nur ich sein. Und ich will ich sein. Ich will hier sein. Und ich darf hier sein.", sagte ich leise. Franziska stand auf und trat neben mich. " Herzlichen Glückwunsch." " Das war es dann also doch." " Selbst gemischt." " Aber du heißt sicher nicht Lillith." " Nein. Ich bin Nalia. Geboren wurde ich in einem Armenviertel in Rom. Schon mit sieben Jahren wurde ich als Sklavin verkauft. Dort entdeckte ich meine Unsterblichkeit, als ich bei einer Straßenschlacht totgeprügelt wurde. Ich muss dir noch danken, dass du mich gerettet hast. Aber etwas ist seltsam an dir. Die Kraft ist damals nicht auf dich übergegangen. Nur auf mich." " Vielleicht werde ich eines Tages selbst erfahren, was es mit mir auf sich hat. Du wirst es dann als erste erfahren. Aber nun sollten wir in die Schule."' Sie nahm die Schlüssel von der Küchentheke und wir fuhren mit dem Aufzug in die Garage. Dort stand der weinrote Porsche. " Ist eigentlich alles hier, wie im Fernsehen?", fragte ich amüsiert. " So ziemlich.", antwortete sie, als sie per Knopfdruck die Garagentür öffnete. " Wenn man unentdeckt bleiben will, ist es eine Möglichkeit, sich in der Öffentlichkeit zu verbergen." " Weise Worte." Sie war sichtlich überrascht. Dann trat sie aufs Gas. < Ich will nicht ewig leben.> Ich legte meine Hände hinter den Kopf und legte mich zurück. Dann begann ich zu pfeifen. Natürlich Queen. Nalia zog eine Augenbraue hoch. " Passend." Ihr Fahrstil erinnerte mich ziemlich an den einer gewissen blauhaarigen Schönheit. Und sie parkte auch so ein. " Wann hast du deinen Führerschein gemacht?", fragte ich sie, als ich ausstieg. " Den ersten oder den zweiten, oder vielleicht den dritten?" " Vergiss es." Sie lachte. Natürlich wurden wir begafft. Hier gab es auch ein Idioten-Trio. Stefan, Andreas und mich. Und einer davon hat die am meisten begehrte Frau der Schule an seiner Seite. Ich zeigte das Victory-Zeichen den Gaffern. In Deutsch dann passierte es. Es klopfte. " Ja?" Polizisten traten ein. Und ich bekam fast einen Herzanfall. < SCHEISSE!!!> " Entschuldigen sie bitte die Störung. Ist eine Franziska Hermann hier?" " Ich bin Franziska Hermann." Sie stand auf. " Würden sie bitte mitkommen? Wir hätten einige Fragen an sie." " Natürlich." Sie gab überhaupt kein Zeichen von sich, wenn sie überhaupt nervös war. Sie verließ das Klassenzimmer und ich sah sie erst in Physik wieder. Danach unterhielten wir uns. " Sie wollten mich über ein Schwert ausfragen.", meinte Franziska. " Die ganzen anderen Antiquitätenhändler in der Stadt sind echte Flaschen. Nicht mal ein Toledo Salamanca können sie erkennen." Sie seufzte. " Das Schwert von diesem Polizisten.", flüsterte ich. Sie nickte. Das nahm ganz verrückte Formen an. Und es wurde noch verrückter. In den Nachrichten kam eine Meldung, dass ein Irrer die Insassen eines Busses alle geköpft hätte. Aber es gäbe keine Spur des Täters." " Verdammt.", meinte Nalia. " Nicht gut. Gar nicht gut." Ich schüttelte den Kopf. Natürlich würden sie das mit unseren Kämpfen in Verbindung bringen. " Wir müssen was unternehmen.", sagte ich. " Du bist gut. In dieser modernen Welt kann man nicht so einfach mit einem Schwert in der Gegend herumlaufen und Gangster unschädlich machen." " Vielleicht nicht. Aber ich habe da schon eine Idee." Schon in der nächsten Nacht saß ich auf der Mauer eines Hauses. Wir waren wie Ninjas verkleidet. Und da war auch schon unsere erste Aufgabe. Ein Überfall auf einen 24h-Store. Er lag genau uns gegenüber. Durch die Scheibe konnten wir sehen, dass es sogar eine Geisel gab. Nalia warf einen Stern. Er traf die Hand des einen Gangsters und er ließ die Pistole fallen, mit der er die junge Frau bedrohte. Sie entkam. Der andere Gangster kramte in der Kasse und sah nun auf. " Was soll das? Hat euch noch keiner gesagt, dass man nicht stiehl?", sagte ich, an der Eingangstür gelehnt. Der verwundete Typ griff mich mit einem Baseballschläger an. Aber er kam nicht mal in Reichweite. Mit einem gezielten Schlag auf seine Niere setzte ich ihn außer Gefecht. Der andere wollte durch die Hintertür, aber da war ja Nalia. Sie schleifte ihn wenig später in den Laden zurück. Da kam auch schon die Polizei. Und wir verschwanden. Von einem Dach aus beobachteten wir das Treiben der Polizisten. " Gar nicht mal so schlecht für den ersten Versuch.", scherzte ich. " Wir müssen noch unauffälliger werden.", meinte Nalia. " Wir haben ja auch gerade erst angefangen." Soweit zu unserer ersten Nacht. Am Morgen dann kam es in den Nachrichten. Es war Samstag, keine Schule also. Gut, wir schliefen nämlich erst mal aus. Dann gingen wir auf einen Stadtbummel. Eis essen. Schaufenster begutachten. Das Übliche eben. Und dann noch kurz einen Taschendieb gefasst. Er hatte die Handtasche einer jungen Frau geklaut und rannte gerade an uns vorbei. Nalia streckte den Fuß aus und er fiel drüber. Sie platzierte ihren Fuß in seinem Nacken. So fand ihn dann auch die Polizei. Und wir verkrümelten uns nachdem wir befragt worden waren. Kino. " Hey!" Ich zeigte auf das Plakat. " Ich krieg mich nicht mehr." ' Highlander: Endkampf.' Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen. < Wenn die alle wüssten.> Ich grinste fast den ganzen Film lang. Dann war der Tag auch schon fast vorbei. Noch ein Dinner bei Kerzenlicht und dann ab auf Wachposten. Ein Feuer. Die Feuerwehr bekam es nicht in den Griff und eine ganze Strasse wurde evakuiert. Von einem Haus, das noch nicht brannte, schwangen wir uns in eines, das brannte. Wir hatten mitbekommen, dass da noch ein kleines Mädchen irgendwo war. Und wir fanden es im zweiten Stock von oben. Sie hatte sich unter einem Tisch verkrochen. Nalia schnappte sie sich und wir rannten. Aber Nalia stürzte ein. Gerade noch rechtzeitig packte ich sie am Kragen und zog sie wieder hoch. Dann stürzte eine ganze Wand auf mich. Nalia hielt an. " Lauf weiter, Nalia. Rette das Mädchen. Ich komm' nach." Sie nickte. Dann brach ich durch den Boden. Die Reste der Wand kamen gleich nach. Ich kann sagen, zu sterben kann ganz schön weh tun. Und wenn man erst wieder alle Knochen zusammensetzten muss. Eine Heidenarbeit. Ich hörte ein Schluchzen. Es kam aus einer Abstellkammer. Ich näherte mein Ohr der Tür. " Hilfe....." Da war jemand drin! " Keine Sorge. Geh in Deckung! Ich hol' dich da raus." Ich konzentrierte mich. Dann zerbrach die Tür. Ich reichte dem Jungen meine Hand. Wir kamen an einem Badezimmer vorbei. Da gab es einen Boiler. Und der war kurz davor, in die Luft zu gehen. Ich rannte, so schnell ich konnte und nahm den Jungen vor meinen Körper. Bumm. Wir flogen durch diverse Trümmer. Mir war es kurz schwarz vor Augen. Aber dann war ich wieder da. " Wieso.....bist du nicht gestorben?", fragte mich der Junge. " Hey, das ist eine Art Zauber." Ich stand auf und rannte weiter. Wir kamen auch ganz gut weiter. Aber der Ausgang war verschüttet worden. Und hinter uns stürzte der Weg ein. Ich sagte, dem Junge, er solle sich hinter mich stellen. Dann konzentrierte ich mich. Die Trümmer vor der Tür flogen auf die Strasse und ich schnappte mir den Jungen und brachte ihn raus. Ich setzte ihn ab. " Es wir in die Luft fliegen!", rief ein Feuerwehrmann. Die Menschen waren in Gefahr. Ich drehte mich zu dem Feuer. Und ich konzentrierte mich. Die Luft flimmerte kurz. " Ein AT-Feld.", flüsterte Nalia. Die brennenden Häuser explodierten. Es war eine gewaltige Explosion. Die Trümmer flogen auf die Menge zu. Aber sie prallten an einer Leuchterscheinung ab. Sie fielen auf den Boden. das Feuer war durch die Wucht der Explosion ausgegangen. Wieder flimmerte die Luft. " Lass uns gehen, Nalia.", meinte ich. Ich hatte mir das NGE-Thema heruntergeladen, als Mp3. Nun lag ich mit meinem Mp3-Player auf der Wiese und sah in den Himmel. Der Park war voller Menschen, denn es war ein schöner Tag. Ich sah, dass Nalia an mich herantrat. " Wir sollten anfangen, mit üben." Ich nickte. Zwei Wochen waren seit dem Feuer vergangen. Es war Freitag Mittag. Wir fuhren campen. Oder zum Training. Schwertkampf. Das Jahr ging schnell zu Ende. Das letzte Jahr des 20. Jahrhunderts brach an. 2000. Nalia bekam einen Brief. Sie wurde bleich. " Sieh....dir....das an.", stotterte sie. Der Absender hieß Katsuragi. Er bat Franziska, seiner Forschungsgruppe beizutreten. In mir dämmerte eine Ahnung, eine grausame Ahnung. < Nicht Eva, nein. Adam.> Die Antarktis. Der eisige Kontinent. Ich hatte ein Schneemobil gemietet und war hinter Nalia hinterhergereist. Ich wollte es nicht. Trotzdem tat ich es. Ich stieg aus. Schwärze. Schweißgebadet wachte ich auf. Es war ein Bett. In der Dunkelheit erkannte ich mein altes Zimmer. Mein Wecker. " Nur ein Alptraum.", deutete ich von der Anzeige. " Ich sollte wirklich nicht andauernd Evangelion und Highlander glotzen." Ich legte mich wieder zurück in mein Bett. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)