Chaotic Feelings 1 von Vienne (Aus und Vorbei) ================================================================================ Kapitel 10: Ein Versprechen --------------------------- Sango war aufgesprungen und stapfte nun an dem leicht verwirrten Mönch vorbei in Richtung Kaedes Hütte. "So warte doch, Sango! Ich hab das doch nur getan, damit du nicht." PATSCH!!! Sango war noch einmal zurückgekommen und gab Miroku eine saftige Ohrfeige. "Wage es nie wieder, mir so eine fadenscheinige Erklärung unter zujubeln. Nie wieder, verstanden. Und bilde dir ja nichts auf den Kuss ein. Es war nur ein Ausrutscher. Von nun an sind wir nicht mehr und nicht weniger als Gefährten im Kampf gegen Naraku. Verstanden?!" Miroku konnte nichts darauf antworten. Sein Mund war noch trockener als vor dem Kuss. Er war sich noch nicht einmal sicher, ob er die Worte auch so verstanden hatte, wie sie die Dämonenjägerin meinte. Das Einzigste was ihm bewusst war, war die Tatsache, dass er eben einen folgenschweren Fehler gemacht hatte und dabei sogar die Frau verloren hatte, die er wirklich aufrichtig liebte.und diese Frau ging nun fast im Laufschritt davon ohne das er etwas tun konnte. Vom Lärm angelockt, kamen Kagome und Inu Yasha durch das Gebüsch gestreift. Ihnen war vorher nicht aufgefallen, dass sie beobachtet wurden und erst der Streit machte es ihnen bewusst, dass sie, solange sie in der mittelalterlichen Epoche waren, nicht wirklich eine Privatsphäre geschweige denn einen Rückzugsort hatten. "Sag mal, du lustgeiler Mönch," , keifte Inu Yasha los, "was fällt dir ein, uns einfach nachzuspionieren?" Doch Miroku beachtete den aufgebrachten Hanyou gar nicht und starrte immer noch in die Richtung, in welcher Sango ihn verlassen hatte. "HEY,HÖÖÖÖRST DUUUUUU MIIIIR ZUUUUUU?" "Lass ihn Inu Yasha, ich habe das Gefühl, dass er gerade einen Streit hatte." Der Mönch drehte sich um und starrte beide nur mit einem eiskalten Blick an. Der Hanyou musste sich direkt abwenden, denn es ließ ihn zusammen zucken, wie Miroku ihn und Kagome anstarrte. Kein Wimpernschlag ließ sich erkennen. Kein Leben war in dem Blick zu sein, kein Gefühl. Der Blick war so ausdruckslos wie der eines Toten. Kagome konnte dem Blick zwar standhalten, doch sie bekam Gänsehaut. ,Als könnte er Horiki mit seinem Blick ausstrahlen. Unheimlich.', war ihr einzigster Gedanke. Mit einem gewissen Gefühl an Angst klammerte sie sich an Inu Yasha fest. Und als hätte Miroku gemerkt, dass er nicht mehr ganz er selbst war und seine Freunde mit einem leicht zu Hass neigenden Blick anschaute, schlug er mit den Wimpern und der alte Ausdruck kam zurück. "Tut mir leid, dass ihr den Streit mit anhören musstet. Na denn, ich denke, wir sollte zurück zu Kaede gehen. Ist doch schon ziemlich spät." Ohne ein weiteres Wort ging er in die besagte Richtung zu Kaedes Hütte und die anderen beiden folgten ihm in einem gewissen Sicherheitsabstand. ******************************************************************* Am nächsten Morgen war die Stimmung zwischen Sango und Miroku nicht mehr auf dem Nullpunkt als viel mehr zweihundert Grad darunter oder sogar tiefer. Kagome hatte sich alles von Sango auf dem Weg zum Brunnen erklären lassen. Für Kagome lag der Fehler aber nicht allein bei Miroku, jedoch wollte sie das ihrer Freundin nicht unter diese Nase binden. Inu Yasha ließ sich alles von Miroku erklären, wobei er Shippou die Ohren zu hielt, damit dieser nicht alles wieder ausplaudern konnte. Für den Hanyou lag die Schuld ebenfalls geteilt bei Sango und Miroku. Im Gegensatz zu Sango sah Miroku allerdings seinen Fehler ein. "Die beiden sollten sich wieder schleunigst vertragen.", meinte Inu Yasha am Nachmittag, als er und Kagome auf seinem Lieblingsbaum saßen, "Unter diesen Umständen die Splitter des Shikon no Tama zu suchen, wäre Dummheit. Denn die beiden scheinen sich nicht gerade zu vertrauen." "Das denke ich auch.", pflichtete Kagome ihrem Schatz bei, wobei sie immer wieder in Richtung Boden starrt. Ihr war es nicht geheuer, auf diesem Ast zu sitzen. Alleine mochte er jeden tragen, doch sie und Inu Yasha zusammen, daran glaubte sie nicht. Sie wollte Inu Yasha jedoch nicht die romantische Stimmung verderben, denn es war seine Idee und die Aussicht war ja auch wunderschön. "Denkst du, wir könnten sie überreden, miteinander zu reden?", fragte der Hanyou und starrte verträumt in Kagomes Augen. "Bei uns hat das doch auch immer geholfen. ,Rede mit ihr Inu Yasha.' Oder ,Du musst dich entschuldigen Inu Yasha.' oder ,Du bist ein Vollidiot, wenn du das nicht klärst, Inu Yasha.'" Kagome musste lachen. Er hatte die Stimmen von Sango, Shippou und Miroku fast haargenau getroffen und sie zitiert. Vorsichtig hob sie ihre Hände, wobei sie Angst hatte, nun endgültig zu fallen, doch so schnell wie sie nur konnte, klammerte sie sie um Inu Yashas Hals. Zärtlich gab sie ihm einen Kuss, den er ebenso zärtlich erwiderte. "Schade das wir hier so weit oben sitzen, sonst..." Er grinste. "Was sonst?" Sie grinste zurück. "Sonst würde ich jetzt über dich herfallen." Er hörte auf zu grinsen, und kam mit einem ernsten Gesicht näher. Vorsichtig streifte er ein wenig die Schuluniform über ihre Schulter und gab ihr einen Kuss darauf. Dann zog er sich wieder zurück. "Ja, dass würdest du glatt tun. Aber..." "Was aber?" "Überleg doch mal, hier haben wir nicht wirklich ein bequemes Plätzchen. Und selbst wenn wir auf dem Boden wären, so wären wir nur selten ungestört. Denk an Shippou und die anderen.", erklärte sie ihm fast sachlich. "Was ist mit der Hütte der alten Kaede. Ich denke, sie würde länger leben, wenn sie jeden Tag für eine Stunde oder zwei einen Waldspaziergang macht." "Inu Yasha.", Kagome musste lachen. "Was denn?" "Und wie willst du sie dazu überreden?" "So, wie ich es dir gerade eben gesagt habe.", meinte er unbekümmert "Da könntest du fast zu ihr maschieren und sagen:" Hey Kaede, geh mal für zwei Stunden spazieren. Ich und Kagome brauchen die Hütte für unsere Ruhe und um unserer Liebe zu frönen." Sie wüsste eh, wofür wir die Hütte dann nutzen würden. Und die anderen würden wir auch nicht loswerden. Denk nur an Miroku." "Okay du hast recht. Also müsen wir dann wohl in deine Epoche, oder was?" Sie schaute ihn an: "Jetzt etwa?" "Ähm, naja, überhaupt, weil ich meine, da hast du ja dein Zimmer und dein Bett ist bequemet und so." "Jetzt?", fragte sie erneut. "Naja, warum nicht. Ich meine, wenn ich ehrlich bin, habe ich meine Epoche jetzt schon wieder satt. Ich dachte eigentlich, dass das alles ruhiger verlaufen würde. Aber das sich gleich wieder Streit entwickelt, musste doch echt nicht sein. Auch wenn beide dran schuld sind. Ich will zurück. Lieber habe ich deinen nervtötenden Großvater an der Backe kleben, als diese beiden verliebten Streithähne." Inu Yasha schaute Kagome noch tiefer in die Augen. "Lass uns zurückkehren. Und sei es nur für eine Nacht oder zwei, drei oder vier Stunden. Bis sich die Lage wieder beruhigt hat. Bitte Kagome." Inu Yasha kam Kagome leicht verzweifelt vor. Doch sie wusste was er meinte. Auch sie hatte sich die Rückkehr anders vorgestellt. "Hör mal, was denkst du, würde passieren, wenn wir ohne ein Zeichen von uns einfach in meine Epoche zurückkehren würden?" "Hmmm... sie würden wahrscheinlich wie verrückt nach uns suchen und...und..." Ihm ging ein Licht auf. Wenn sie ohne ein Wort zurückkehren würden, würden Sango und Miroku sich sicherlich große Sorgen machen und ihren Streit vergessen, um nach den beiden zu suchen. "Das klingt gut, aber ich finde, wir sollte Shippou und Kaede einweihen. Bei so was wird Shippou sicher dicht halten. Ihm geht es ja genauso auf die Nerven." Kagome nickte nur. Sie war im Augenblick zu sehr mit dem Gedanken beschäftigt, dass sie wieder vom Baum runter mussten und klammerte sich nun an Inu Yashas Schultern fest, als der Anstalten gen Boden machte. Kaum unten angekommen witterte der Hanyou eine ihm nur zu eindeutigen Geruch. "Kagoooooooooooooooomeeeeeeeeeeeeeeee!" Die Genannte wirbelte herum. "Kouga, was tust du denn hier?" "Ich warte schon seit einiger Zeit auf deine Rückkehr. Anscheinend hat sich der Volltrottel von Halbdämon ja bei dir entschuldigt." Kagome schaute zu Inu Yasha der nur schnaubend vor Wut in den Himmel starrte und die Fäuste ballte. Sanft um griff sie die Faust. Dann versuchte sie betont lässig weiter zu sprechen: "Und wie du siehst, bin ich wieder hier. Wie geht's dir denn so, Kouga-kun?" "Naja, bis vor ein paar Tagen noch dreckig, aber jetzt wo du wieder da bist, schon viel besser." Er grinste. "Warte noch ein wenig, dann werde ich dich zu mir holen und du bist den nach Dreck riechenden Köter los. Hälst du das noch so lange aus, meine geliebte Frau?" Er griff nach der anderen freien Hand von ihr und umschloss sie, wobei er das noch lauter werdende Schnauben des Hanyou überhörte. "Ähm...Kouga-kun, ich muss dir etwas sagen." Da Kagome rot wurde und Kouga dadurch die Annahme kam sie würde ihm nun ihre Liebe gestehen, kam er noch einen Schritt näher. Doch auch Inu Yasha trat dicht hinter Kagome. "Also... ähm...ich muss dir sagen, dass ich...dich nicht...also ich kann dir nicht folgen. Ich kann nicht deine Grau werden, weil..." "Weil sie bereits meine Frau ist.", beendete Inu Yasha den Satz. Völlig perplex starrte Kouga ihn an und Kagome auch. Bei den Freunden konnte er nicht drüber reden, dass sie jetzt eine Beziehung führten, aber bei seinem größten Widersacher gelang es ihm. "Ach komm schon Hündchen, Einbildung ist wohl bei dir die größte Bildung, was?!", lachte Kouga leicht verunsichert, das der Hanyou ihn nur anschaute und nicht einmal mit der Wimper zuckte. "Wenn du meinst? Nur es ist so, wie ich es gesagt habe." Er trat noch näher an Kagome heran. Kagome merkte, dass seine Hand keine Faust mehr bildete, sondern sich seine Finger um ihre schlossen. "Stimmt das? Stimmt das wirklich Kagome?", mit einer Spur der Hoffnung, nur die falschen Worte gehört zu haben, schaute Kouga das Mädchen an. Sie nickte mit dem Kopf und der Wolfsdämon sackte auf dem Boden zusammen. "Seit wann?" Kagome setzte sich neben ihn und auch Inu Yasha ließ sich auf den Boden sinken. Fast eine Stunde dauerte es, bis Kagome Kouga alles erklärt und geschildert hatte. Das sie den Hanyou mehr als alles andere liebe und sich ein Leben ohne ihn, nicht mehr vorstellen könne. Ab und zu warf auch Inu Yasha ein paar Worte mit ein. Jedoch auch nur, wenn Kouga ihn fragte. "Inu Yasha, kann ich...kann ich dich alleine sprechen. Ohne sie?" Der Hanyou schaute den Wolfsdämon an, als hätte er gerade seine erste Einladung zu einem Kindergeburtstag bekommen. Doch er stand auf und folgte Kouga. "Also, was willst du? Mich umbringen, wo sie uns nicht sieht?" "Nein!", Kouga schüttelte den Kopf. "Ich will nur dein Versprechen." "Mein Versprechen, wofür?", fragte Inu Yasha leicht misstrauisch. "Ich kann dir nicht versprechen, schnell den Löffel abzugeben, damit du sie trösten und haben kannst. Abgesehen davon, habe ich das auch noch nicht vor." "Ich will dein Versprechen dafür, dass du sie gut behandeln wirst. Ich glaube ihr, dass sie dich liebt. Und ich glaube dir, dass du sie liebst, also werdet glücklich." Und dann tat Kouga etwas, was keiner der beiden sich je erträumt hätte. Er ging auf den Hanyou zu und umarmte ihn. Zunächst verwirrt, umarmte Inu Yasha Kouga nach kurzem Zögern ebenfalls. Es war, wie ein geheimer Vertrag. Kouga würde Inu Yasha nicht mehr wegen Kagome in die Quere kommen und Inu Yasha würde deswegen keine Mordgedanken mehr gegen Kouga hegen. "Ich muss los." Kouga setzte zum Sprint an. "Und wehe," , rief er schon sprintend zurück, "ich höre etwas anders als Glück und Harmonie von euch." "Natürlich nicht!", rief ihm Inu Yasha lachend und winkend nach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)