Chaotic Feelings 1 von Vienne (Aus und Vorbei) ================================================================================ Kapitel 6: Der erste Kuss ------------------------- Es war dunkel, als der Hanyou mit der ohnmächtigen Kagome ihr Elternhaus erreichte. Langsam, und um keinen zu stören, verschwand er durch ihr Fenster in ihr Zimmer. Er legte sie aufs Bett und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, wodurch Kagome aufwachte. „Wo bin ich?“, ihre Stimme war nicht mehr als ein Hauchen. „Pscht. Alles ist gut. Ich hab dich nach Hause gebracht.“ “Danke. Für alles!“ Inu Yasha lief leicht rot an. Erst jetzt bemerkte er, dass sie eine Hand auf seine Wange gelegt hatte. Vorsichtig legte er seine darauf und plötzlich waren sich ihrer beiden Gesichter näher als beabsichtigt. Doch es gab kein Zurück mehr. Zaghaft legten sich seine Lippen auf ihre. Ganz sanft und liebevoll. Kagome wusste, nicht wie ihr geschah. Inu Yasha küsste sie gerade. Ausgerechnet er ergriff die Initiative. Sie konnte es nicht glauben, wusste nicht, was sie tun sollte. Es war ihr erster Kuss. Das erste Mal das ein Junge sie küsste. Das ein Junge sie küsste, der sie, Kagome Higurashi, ganz offensichtlich liebte. Ein Junge den sie liebte. Unweigerlich musste sie an diese schnulzigen Liebesfilme denken. Die Frauen darin schlossen vor Begeisterung immer ihre Augen. Und Kagome war auch leicht begeistert, wenn auch verunsichert und schloss ihre Augen. Plötzlich konnte sie Schmetterlinge in ihrem Bauch fühlen, sie hatte das Gefühl, dass die Welt gerade aufgehört hatte, sich zu drehen und alles nur noch auf sie und Inu Yasha, ihren Inu Yasha starrte. Dem Hanyou ging es nicht anders. Bis vor kurzem wusste er nicht wirklich etwas mit seinen Gefühlen für Kagome anzufangen. Doch seit er sie völlig aufgelöst erlebt hatte, wie sie völlig verzweifelt war wegen Shippou, begriff er seine Gefühle. Und da sie nun völlig alleine waren, mal abgesehen von Sota, meinte er, dass einzig richtige zu tun: Sich von seinen Gefühlen leiten zu lassen. Anscheinend machte er alles richtig. Immerhin weigerte sich Kagome nicht, sondern erwiderte den Kuss. Im Moment kam er sich unglaublich stark vor. Und überlegen. Inu Yasha musste sich unweigerlich das Gesicht von Kouga vorstellen. Wie er schauen würde, wenn er ihn und Kagome glücklich Arm in Arm sehen würde. Kagome merkte, wie der Hanyou in den Kuss hinein grinste. Sie ahnte woran er dachte. Natürlich würde Kouga sauer sein, aber egal. Im Moment wollte sie sowieso nicht ins Mittelalter zurück. Zunächst wollte sie die Zweisamkeit mit Inu Yasha genießen. "Glücklich?" Kagome hatte gar nicht bemerk, wie Inu Yasha sich von ihren Lippen gelöst hatte. Etwas perplex schaute sie in seine goldenen Augen. "Nicht glücklich?", fragte er erneut. "Doch!", entfuhr es ihr, sodass er etwas erschrocken zurück wich. "Ich war also nicht zu voreilig?" "Nein. Auch wenn ich zuerst etwas erschrocken war." "Tut mir leid. Das nächste Mal sage ich was." "Das brauchst du nicht. Wenn du immer so zärtlich beim Küssen bist, erschreckt mich nichts mehr.", grinste Kagome und setzte dem Hanyou einen Kuss auf die Nasenspitze. "Das heißt...das heißt, du liebst...mich auch?" Ein Nicken von ihr und Inu Yashas Herz machte unzählige Purzelbäume. Er schloss Kagome in die Arme und gab ihr wieder rum einen Kuss auf die Stirn. PENG! KNALL! Die Zimmertür flog auf. Die beiden Frischverliebten fuhren erschrocken zusammen und auseinander, um anschließend in das frech grinsende Gesicht von Sota zu schauen. ******************************************* Erschöpft kehrten Sango und Miroku zum Dorf zurück. "Und, was neues?" Sango schüttelte den Kopf: "Nein, nichts. Ohne Kagomes Fähigkeiten die Spliter des Shikon no tamas zu sehen und ohne Inu Yashas Stärke, haben wir keine großen Chancen, noch irgendwelche Splitter zu finden." "Sango hat Recht, es ist wirklich aussichtslos.", fügte Miroku hinzu. Shippou sprang auf Sangos Arme. Er wusste, dass der Dämon, der sich in der Nähe des Dorfes aufhielt, einen Splitter in sich trug. Dafür, dass er bloß ein einfacher Wurzeldämon war, war er etwas (?) zu stark. Da konnten nur Splitter mit ihm Spiel sein. "Ich will, dass Kagome wieder kommt. Inu Yasha soll sie endlich wieder zurückbringen." "So schnell wird das nicht gehen Shippou-chan.", versuchte die Dämonenjägerin ihn zu trösten, "Wir haben Kagome-chans Gefühle einfach zu sehr verletzt. Und Inu Yashas anscheinend auch. So schnell werden wir die beiden sicherlich nicht wieder sehen." Auch sie wurde mit jedem Wort trauriger. Tröstend legte Miroku seine Hand auf ihre Schulter. Leicht verblüfft über diese Reaktion, schaute sie ihn an. Shippou merkte es und hüpfte von Sangos Arm runter und kümmerte sich um Kirara. "Was denn? Was schaust du so komisch?", fragte Miroku Sango. "Ähm...nun ja, deine Hand. Ich hätte nicht gedacht, dass du noch andere Körperregionen einer Frau kennst außer die ,eine'." "Ach so. Sag doch, wenn es dir nicht gefällt. Woher soll ich denn wissen, dass es dir nicht passt, wenn meine Hand auf deiner Schulter liegt und nicht da.", meinte der Mönch so ahnungslos wie immer und legte seine Hand nun wie selbstverständlich auf Sangos Po. Augenblicklich schoss ihr die Röte ins Gesicht. Jedoch nicht weil sie sich geschmeichelt fühlt, als vielmehr vor Wut. Sie holte mit ihrer rechten Faust aus, um Miroku auf seine Schokoladenseite zu treffen. Dieser war jedoch schneller und hielt ihre Hand fest. Perplex starrte Sango den Mönch an. Was sollte das denn? Warum schaute er plötzlich so ernst? Sonst hätte er doch noch breit gegrinst, wenn er einen Treffer abbekommen hätte. "Wieso schlägst du mich immer, wenn ich dir DA hin fasse?" "Äh... Miroku. Das weißt du doch wohl ganz genau." "Nein, weiß ich nicht." "Weil man das bei einem Mädchen nicht macht. Das ist unverschämt.", plusterte sich Sango auf. "Auch nicht, wenn man die jenige sehr mag? So wie ich dich?" "Ach, halt die Klappe!" PATSCH! Er hatte doch noch einen Treffer abbekommen. ************************************* Kaum war Frau Higurashi zur Tür hinein, wurde sie auch schon von Sota belagert. "Mama, Mama! Ich muss dir was sagen." "Ruhig Sota, hol erstmal Luft Und schrei nicht so laut, deine Schwester schläft vielleicht." "Nein, eben nicht. Also, sie hat geschlafen, als Inu Yasha und ich mit dem Mikado aufgehört haben. Aber als ich eben oben war, da..." "HALT DIE KLAPPE!!!" Oben auf dem letzten Treppenabsatz standen Kagome und Inu Yasha und schnaubten wie zwei wütende Tiger. "Oh, hallo Mäuschen!", begrüßte Kagomes Mutter sie, "Dir scheint es ja wieder besser zu gehen." "Ja tut es. Aber Sota hat genervt. Er ist ohne anzuklopfen in mein Zimmer geplatzt.", maulte Kagome und Inu Yasha fügte ebenfalls leicht genervt hinzu: "Nur wegen ihm ist Kagome aufgewacht." "Er hat es bestimmt nicht...", versuchte Frau Higurashi beide zu besänftigen, wurde aber unterbrochen von Sota, der sich nun in die Mitte der Treppe stellte. "Ich habe sie gar nicht geweckt. Sie war schon längst munter." "War ich nicht, du Nervensäge!" "Doch." "Nein war ich nicht." "Doch. Oder habt ihr ,Dornröschen' gespielt und Inu Yasha hat dich wach geküsst?", fragte er frech. "Ach deshalb das ganze Theater?", lachte ihre Mutter, "Deswegen der ganze Aufstand?" Perplex schauten Kagoem und Inu Yasha und ebenso Sota sie an. "Du wusstest es?", fragte der Jüngste der drei. Nicken. "Und du hast nichts dagegen getan?", kam es von der Zweitjüngsten. Nicken. "Ich hätte Kagome auch...", kam es vom Ältesten. DOIN! Kopfnuss für Inu Yasha und strafender Blick von Kagome. "Also, ", fing Frau Higurashi an, "ich wusste, dass so etwas passieren würde. Es war nicht zu übersehen, dass ihr zwei da oben verliebt seid in einander bis über beide Ohren beziehungsweise Hundeohren. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Ich hätte was dagegen tun können, ja. Aber ich will nicht, dass Kagome am Ende noch für immer ins Mittelalter geht, nur damit sie sich nicht von Inu Yasha trennen muss, nur weil ich etwas dagegen habe. Ach und Inu Yasha, du bist viel zuuuu schüchtern, um gleich nach dem ersten Schritt mehr zu wagen." Alles war verblüfft, als sie ihren Standpunkt klar gemacht hatte. "Das heißt, dass ich und Kagome... das ich hier bleiben darf?", fragte der Hanyou zögerlich. "Solange du dich anständig benimmst und du meine Tochter glücklich machst, darfst du selbstverständlich hier wohnen." Kagome fiel ein zig Tonnen schwerer Stein vom Herzen. Und dem Hanyou ebenso. Er nahm seine Kagome glücklich in die Arme. "Das müssen wir jetzt nur noch Opa beibringen. Du weißt Kagome, dass er Inu Yasha nicht wirklich leiden kann.", ergriff Sota das Wort. "Nun ja, morgen ist Neumond. Da werde ich es ihm sagen.", grinste Kagome, aber vorerst bleibt das unser Geheimnis." "Nur gut, dass ich mehr eingekauft habe als sonst. Immerhin muss jetzt auch ein weiteres Familienmitglied versorgt werden.", meinte Frau Higurashi fröhlich, bevor sie in die Küche ging, um das Mittagessen zu machen, Sota sich ins Wohnzimmer zur Playstadion begab und die beiden Verliebten sich in Kagomes Zimmer verzogen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)