Chaotic Feelings 1 von Vienne (Aus und Vorbei) ================================================================================ Kapitel 3: Hypochonder ---------------------- Langsam ging Inu Yasha zurück zum Dorf. Unaufhörlich dachte er an Kagome und an das, was Kouga ihm eben rotzfrech ins Gesicht gesagt hatte. Er, der stolze Inu Yasha sollte Kagome lieben. ,Natürlich tue ich das nicht, wäre ja noch schöner. Ausgerechnet sie, einen Menschen.', dachte er still bei sich. Doch gleichzeitig musste er zugeben, dass es ihn nicht störte, dass sie ein Mensch war. Kikyo war es immerhin auch. Zumindest war es gewesen. Was störte ihn dann also? Noch bevor er sich wieder eine zufrieden stellende Antwort gefunden hatte, wurde er beinahe von Sango überrannt, die ihm entgegen gestürmt kam. "Pass doch auf, Sango!", blafft der Hanyou sie an. "Oh, tut mir leid, dass wollte ich nicht.", gab die Dämonenjägerin zurück, "Aber es ist wegen Shippou-chan. Ihm geht es nicht gut." Inu Yasha schaute sie an. "Was hat er denn?" "Ich weiß es nicht, aber er will Kagome sehen." Sango fing an zu schluchzen. "Was ist denn, wenn er stirbt? Er ist doch noch so klein und er will sie sehen." Inu Yasha schaute auf sie herab und bemerkte einen Zettel in ihrer linken Hand. Vorsichtig nahm er ihn Sango ab und betrachtete ihn. "Was steht da drauf?", fragt er Sango. "Der...der ist...Miroku hat...hat ihn geschrieben. Ich...ich wollte ihn zum...Brunnen bringen, damit...damit er in Kagomes Welt landet und...sie weiß, was los ist." Sie fing an fürchterlich zu schluchzen, sodass man hätte meinen können, die Welt würde jeden Moment über ihr zusammen brechen. "Ohne Juwelensplitter käme der eh nie drüben an." "Aber Kagome muss doch von Shippou-chan wissen." "Ich werde gehen. Kann ja nicht schaden, ihr zu sagen, was mit dem Zwerg los ist, um gleich wieder zukommen." "Danke Inu Yasha. Dann beeil dich. Ich werde zurück zur Hütte laufen und es ihm sagen. Hab vielen Dank!" Sie dreht sich, schon wieder freudestrahlend um und rannte zurück zum Dorf. ************************************* Gelangweilt starrte Kagome aus dem Fenster. Sie hatte es aufgegeben, die Matheformeln zu lernen. Sie war sich sogar ganz sicher, dass sie diese nie wieder brauchen würde. Und im Mittelalter schon gar nicht. "Verdammt, nicht schon wieder das!" Schon den ganzen Tag gingen ihr Gedanken rund ums Mittelalter durch den Kopf. Und eigentlich hatte sie es schon aufgegeben, diese Gedanken überhaupt noch zu verwerfen. Es funktionierte ja sowieso nicht. Unten an der Tür klingelte es. Und kurz darauf hörte Kagome die Stimme ihrer Freundin, die auch schon kurze Zeit später in ihrem Zimmer stand. "Hi!", war alles, was Kagome zustande brachte. "Was ist denn los?", fragt Hitomi, "Ich dachte, du hattest gestern ein Date mit Hojou-kun." "Das ist es ja." "War es so schrecklich?" Kagome nickte nur stumm. Eigentlich wollte sie nicht mehr drüber reden, aber nun saß eine gespannte Hitomi auf dem Boden ihres Zimmers und wollte alles wissen. Also begann Kagome mit ihrer Leidensgeschichte. Als sie endlich fertig war, schaute sie Hitomi an. "Also so schlimm ist das doch nun nicht. Er wollte dich halt beeindrucken mit seinen Storys. So sind Jungs halt nun mal. Wenn er dir so etwas erzählt, zeigt dass doch nur, dass er dich sehr mag und das er will, dass du alles von ihm weißt.", versuchte Hitomi das dämliche Verhalten Hojous zu erklären. "Es interessiert mich aber nicht, wie er ein Tor in letzter Minute erzielt, wie er einem Schüler aus der Unterstufe Nachhilfe gibt und all den Kram. Oder wüsstest du gerne, wie er seine Kinder und so weiter nennen will?" Hitomi musste lachen: "Nun lass ihn doch. Wieso stört dich das? Oder...oder hast du auf deiner Kur etwa jemanden kennen gelernt?" Kagome schaute ihn an. Ihr Blick verriet soviel, dass Hitomi sich alles zusammen reimen konnte. "Also ja." "Also nein.", entgegnete Kagome. "Wie meinst du das? Gib doch zu, dass du schon jemanden hast." "Ja, hab ich, aber nicht erst seit der Kur. Ich kannte ihn schon vorher." "Ach, dann meinst du sicher diese eifersüchtigen, hirnlosen und gewalttätigen Jungen. Stimmt's?" Kagome nickt nur. "Hmmm... dann sollte ich dich besser...", weiter kam sie nicht, denn in jenen Moment wurde Hitomi durch Sota, Kagomes kleinen Bruder, unterbrochen. "Kagome, Inu Yasha ist da. Er wartet unten im Flur auf dich." Leicht verwirrt sah Kagome ihren Bruder an. Dann Hitomi. "Warte hier, ja? Bin gleich zurück." Mit einem Satz stand sie auf und flog förmlich die Treppe hinunter. Und tatsächlich, da stand er. Ihr Inu Yasha. "Was willst du?", fragt sie nach einem kurzen Moment des Zögerns. "Ich dachte, wir wollten jeder getrennt Wege gehen?" "Ja, ich weiß, aber Sango schickt mich." "Ach so, du sollst dich wohl mal wieder entschuldigen? Noch mal funktioniert dieser Trick nicht." "Es geht auch nicht darum." Inu Yasha fühlte sich beobachtet. Als er sich umsah, bemerkte er, dass die gesamte Familie Higurashi ihn anstarrte. "Können wir draußen reden? Es ist wirklich wichtig." "Meine Familie und ich haben keine Geheimnisse. Und was kann schon so wichtig sein, dass du es mir nicht hier erzählen willst?" "Es gibt nun mal Dinge, die man erst mit der wichtigen Person bespricht, bevor es der Rest erfährt." Kagome schaute ihn leicht verdutzt an, aber entschied sich dann, doch mit ihm nach draußen zu gehen. ************************************* "Glaubst du, dass es funktioniert?" "Wenn du es schaffst, noch kranker auszusehen als jetzt, könnte es klappen.", grinste Miroku den kleinen Fuchsdämon an, "Also denk mal an was richtig Widerliches und verzerr dein Gesicht." Als Shippou dem Befehl folgte und an etwas Widerliches dachte, verzerrte er sein Gesicht so sehr, dass es ihm wehtat. "Ja, genauso. Genauso musst du nachher auch schauen, wenn Kagome kommt und sich Sorgen macht." Kaede kam in die Hütte und musste sich ein Lachen verkneifen, als sie das Gesicht Shippous sah. "Und wie lange wollt ihr das durchhalten?", fragte sie, als sie sich wieder eingekriegt hatte. "Denn sobald Kagome mitbekommen hat, dass alles nur ein großer Schwindel ist, wird sie sicherlich wieder zurück in ihre Welt kehren." Sango schaute erst Miroku, dann Shippou und dann Kaede an. "Stimmt schon. Aber für eine Weile wird es sicherlich gehen. Und wenn Kagome Trauer schiebt wegen Shippou-chan, dann vergessen sie und Inu Yasha den Streit vielleicht und vertragen sich." "Oder", unterbrach sie der Mönch, "sie macht am Ende Inu Yasha dafür verantwortlich und glaubt, dass es alles seine Idee war, nur um sie wieder hier zu haben." "Das wäre doch unser Ziel." "Nicht ganz Shippou-chan, denn wenn wir Pech haben, glaubt sie, dass er sie nur wegen der Suche nach den Juwelensplitter wieder hier haben wollte. Und dann geht sie wieder. Und am Ende hätten wir auch noch unseren Hanyou an der Backe, der sicherlich böse sein wird." Argwöhnisch beobachtete der Mönch den Fuchsdämon. Dieser bemerkte es natürlich und fragte unsicher zurück: "Was hast du vor?" "Na, wir könnten dich doch mal mit Absicht leicht vergiften. Dann wäre es keine Lü..." Noch bevor er zu Ende sprechen konnte, fing er sich von Sango, Shippou und Kaede einen Schlag auf den Kopf ein und hörte dazu ein lautes und bestimmtes "NEIN!" ************************************* Kagome und Inu Yasha standen am Heiligen Baum und schwiegen sich bereits seit einer Viertelstunde an. Zwar wurden sie nicht mehr beobachtet, aber der Hanyou fühlte sich trotzdem leicht (?) unwohl in seiner Haut. "Was ist denn nun?", begann Kagome zögerlich das Gespräch. Doch er antwortete nicht, sondern starrte nur hinauf in die Baumkrone. "Was ist denn mit dir? Warum hat dich Sango geschickt?" "Weißt du noch vor zwei Tagen?" Inu Yasha senkte sein Gesicht und schaute Kagome in die Augen. Eigentlich wollte er den Gedanken verdrängen, aber es ging nicht. Dieser Baum weckte Erinnerungen in ihm, die erst ganz frisch waren. Kagome ging es nicht anders. Sie versuchte, seinem Blick auszuweichen, doch es ging nicht. "Ja, ich erinnere mich. Aber deswegen bist du nicht da, oder?" "Nein, es ist wegen Shippou. Sango meinte, ihm würde es nicht gut gehen und er verlangt nach dir." "Was? Und das sagst du mir nicht sofort?!", sie schaute ihn fassungslos an. "Tut mir leid, aber..." Inu Yasha schaut in ein noch fassungsloseres Gesicht. "Hast du dich gerade eben freiwillig bei mir entschuldigt?" "Scheint so, aber ich denke, du solltest jetzt lieber...Kagome, was machst du da?" Der Hanyou schaute an sich runter und wurde rot. Kagome hatte ihre Arme um ihn geschlungen. "Was machst du da?" "Dich..." Sofort lies sie ihn los. Die Röte die ihr nun ins Gesicht schoss, glich der Farbe einer Tomate in bester Reife. "Ich habe mich nur gefreut, dass du dich freiwillig entschuldigt hast. Hör zu, warte hier, ich packe nur schnell meine Sachen zusammen und dann komm ich mit." Mit diesem Satz lies sie ihn stehen und lief zum Haus zurück. Der Hanyou schaute ihr hinterher. Nach weniger als 5 Minuten hatte Kagome alle verständigt, ihre Sachen zusammen gepackt und war wieder zurück zu Inu Yasha. Als sie am Brunnen ankamen, legt Inu Yasha seinen einen Arm um Kagomes Taille. "Lass uns los." Inu Yasha nickt nur und beide sprangen zusammen in die Dunkelheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)