Zweiter Betriebsausflug des Enma-Cho 1998 von Feyval (angesiedelt nach Band 8, weil ich weder Zeit noch Geld hatte ihn zu kaufen v.v) ================================================================================ Kapitel 9: TAG 9,4. JANUAR 1999 ------------------------------- TAG 9,4. JANUAR 1999 Als Watari die Augen öffnete, sah er nur Schemen. Nun gut, das war nichts besonderes bei seiner Dioptrinstärke (= Stärke der Brillengläser). Er hätte ja weitergeschlafen, aber es war ziemlich kalt. Wahrscheinlich war wieder die Heizung kaputt. Er versuchte, sich zu drehen, um sich fester in seine Decke zu wickeln, aber ein plötzliches Stechen an seinem Hals hielt ihn davon ab. Er zuckte zusammen und sog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein. Der Schmerz ließ seinen Blick etwas klarer werden und er erkannte, dass er am Boden lag – und nicht in seinem Bett, wie zuerst vermutet. Allerdings war es nicht gerade hell, und außerdem beanspruchte ein Knie den unteren Teil seines Gesichtsfeldes. Der Besitzer trug eine weiße Hose. Watari blinzelte. Dann drehte er vorsichtig den Kopf. Muraki kniete neben ihm am Boden. Seine Hand lag auf der schmerzenden Stelle an Wataris Hals und er hatte die Augen geschlossen. Schlagartig kehrte die Erinnerung in Wataris Bewusstsein zurück und er sah sich hastig um, soweit es seine Wunde zuließ. „Halt still.“ Murakis Stimme war leise und er klang sehr konzentriert. Watari gehorchte und legte sich wieder hin. Die beiden Worte warfen trotz ihrer geringen Lautstärke ein hallendes Echo zurück. „Wo...?“ brachte Watari heraus, aber das Sprechen tat ihm weh. „Ihr seid im Gerichtssaal.“ Watari kniff die Augen zusammen. „Enma-Daio?“ fragte er unsicher. „Korrekt. Ich hätte euch nicht so früh zurückerwartet. Ehrlich gesagt hatte sogar ich meine Zweifel, ob ihr zurückkehren würdet.“ „A...“, Watari stockte. Ihm lagen unzählige Fragen auf der Zunge. Dann waren sie also zurückgekehrt...?! Aber wie war das möglich? Muraki hatte ihn doch...! Er hatte ihn doch... weggestoßen... Er drehte den Kopf ein wenig, um Murakis Gesicht sehen zu können. Dieser öffnete die Augen und sah ihn an. „Wenn du nicht stillhältst, kann ich die Wunde nicht schließen.“ Watari rührte sich nicht. Die grauen Augen schienen in seinen Kopf hineinzusehen und in seinem Innersten erwachte etwas zum Leben. Er war wie verzaubert. Langsam hob Watari die Hand und berührte Murakis Finger, die auf seiner Wunde lagen... Sie waren warm... Ein glückliches Lächeln erhellte Wataris Gesicht. „Sorry...“, er schluckte, „ich hab’s... verbockt.“ Muraki lächelte silbrig. „Exakt“, entgegnete er. „Ich glaube, in diesem Fall kann man nicht von richtig oder falsch sprechen“, unterbrach sie Enma-Daio. „Schließlich seid ihr zurückgekehrt. Allerdings...“, Er räusperte sich. „Nun, es wird langsam Zeit.“ „Zeit...“, murmelte Watari. „Wie spät ist es?“ fragte er plötzlich. „Es ist exakt 6 Uhr und sieben Minuten am Morgen des 4. Januar 1999“, gab Enma-Daio zur Antwort. Wataris Augen wurden groß. „Dann...!“ „Richtig, es dämmert bereits.“ „Aber..., ich dachte...arrrg!“ Muraki drückte zu. „Wenn du nicht stillhältst, wird es nie heilen.“ „Ah! Willst du... mich umbringen?!“ keuchte Watari. „Das geht nicht. Du bist bereits tot.“ „Du weißt was ich meine!“ Muraki drehte Wataris zorniges Gesicht auf die Seite und besah sich die Verletzung. „Nun gut. Du hast zuviel Blut verloren. Es ist kaum wahrscheinlich, dass du dich so heftig bewegst, dass sie aufgeht.“ „Hrmpf!“ machte Watari und ergab sich in sein Schicksal. „Es ist vergiftet. Du solltest es baldmöglichst behandeln lassen.“ Muraki nahm seine Hand fort und Watari spürte mit einem Mal eine plötzliche Kälte an der Stelle. Er bekam eine Gänsehaut, zitterte unwillkürlich und kauerte sich zusammen. Auf einmal fühlte er sich wie gerädert: Ihm war eiskalt, sein Kopf schmerzte und die Wunde pochte und brannte fürchterlich. „Muraki...“, stöhnte er. Jemand setzte ihm seine Brille auf die Nase. „Ein Wunder, das du es geschafft hast, sie heil und auf der Nase zu behalten“, meinte der Arzt mit leicht spöttischem Unterton. „Wo gehst du hin?“ fragte Watari benommen. Muraki strich sich die Haare aus der Stirn und stand auf. „Das weißt du nicht?“ Watari fühlte eine Leere in der Magengegend. Er biss die Zähne zusammen und begann sich mühsam aufzurichten. „Du bist unvernünftig.“ Muraki kniete sich wieder hin und half ihm beim Aufsetzen. „War ich schon immer...“ Watari atmete schwer und lehnte sich gegen Muraki. „Was für... eine Vorstellung“, flüsterte er. Dann lachte er leise. „Dass du mal... in den Himmel kommst...“ Muraki kicherte auf die übliche Art. „Das ist ganz allein deine Schuld.“ „Oh, Verzeihung“, flüsterte Watari. „Sicher wirst du... dich langweilen.“ Er grinste schwach. „Oh, im Gegenteil. Das dürfte amüsant werden...“ Watari verdrehte die Augen. „Typisch“, meinte er und seufzte. „Dass du mir ja wiederkommst, verstanden?“ „Nun, mich würde interessieren“, Muraki warf Enma-Daio einen Blick zu, „wer für meinen Tod verantwortlich ist.“ Hinter Wataris Stirn schrillten Alarmglocken. Die hoch aufgerichtete Gestalt in dem langen schwarzen Umhang nickte langsam. „Tatsumi-san hat die Vorladung unterzeichnet.“ „Oh, oh...“ Watari legte die Hand vor die Augen. Muraki lächelte und seine Augen hatten einen gefährlichen Glanz. „Ja, das ist ein Grund, wiederzukommen.“ Watari packte Murakis Hemd und grub seine Finger in den Stoff. Er merkte gar nicht, dass sie noch blutig waren und Flecken hinterließen. „Wehe!“ sagte er. „Wenn du Tatsumi auch nur ein Haar krümmst, dann...!“ Watari verstummte, als Murakis Zeigefinger seine Lippen berührte. „Dann was?“ fragte der Arzt und strich langsam über den leicht geöffneten Mund. Seine Finger übten fast keinen Druck aus, kaum dass sie die Haut berührten... Muraki spürte einen warmen Lufthauch an seiner Hand und er brachte sein Gesicht ganz nah an das von Watari. Der Shinigami hatte seine bernsteinfarbenen Augen halb geschlossen und trotz des Blutverlustes überzogen sich seine Wangen mit einem schwachen Rot. Ein neuer Atemstoß entfloh dem Spalt zwischen seinen Lippen und ein Schauer durchlief Wataris Körper. Er erreichte Tiefen, von denen er nicht einmal eine Ahnung gehabt hatte, dass es sie gab. Sein Atem ging schneller... „Du hast doch nicht etwa vor, dann bissig zu werden“, meinte Muraki und tippte mit seinem Fingernagel gegen Wataris Schneidezähne. Dessen zentrales Nervensystem wurde gerade von ziemlich vielen Hormonen durch die Mangel gedreht. Als es schließlich den Sinn von Murakis Worten erfasste, hatte dieser seine Finger bereits zurückgezogen. Watari spürte, wie ihm das Herz gegen den Brustkorb hämmerte und er vermochte kaum einen klaren Gedanken zu fassen. Ein Stöhnen entrang sich seiner Kehle und er schluckte schwer. War denn das die Möglichkeit!? So ein Gefühl...! So ein verdammt... gutes Gefühl! (Höhö^///^) Langsam kehrte Watari in die Wirklichkeit zurück. Blinzelnd schaute er auf und sah nach oben in Murakis Gesicht. „Hä?“ fragte er schließlich. Muraki grinste hinterhältig. „Das war ein Test.“ „Ein... Test?“ Das kapier’ einer! „Wofür denn ein Test? ...Wegen Tatsumi?“ „Nein. Ob deine Wunde aufgeht, wenn dein Puls steigt.“ Watari zog die Brauen zusammen. „Baka!!“ rief er beleidigt. „Was dachtest du denn?“ entgegnete Muraki amüsiert. „Das war Absicht!“ „Natürlich.“ „Die Zeit drängt!“ unterbrach sie Enma-Daio. „Dann bin ich wohl kein Grund für dich, zurückzukommen!“ Watari ignorierte den Richter einfach. Muraki drückte ihm einen Kuss auf den Mund. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich es lange dort aushalte.“ Sie sahen sich an. „Ich bin ein Erbe der Dunkelheit.“ Er stand auf und ging auf die Mitte des Saales zu, wo Enma-Daio bereits wartete. Watari hatte Mühe, selbst im Sitzen das Gleichgewicht zu halten. Der Doktor erreichte die Mitte und drehte sich zu ihm um. „Ich habe Oriya gebeten, eine Träne um mich zu vergießen, sollte ich vor ihm sterben. Es wäre besser für ihn, wenn er es nicht getan hätte.“ Watari biss die Zähne zusammen und ein schweres Gewicht legte sich auf seine Seele. „Bist du bereit?“ frage Enma-Daios tiefe Stimme. „Wäre ich nicht gestorben“, sagte Muraki, und er senkte seinen Blick tief in Wataris klare Augen, „hätte ich nie gelernt, was Glück bedeutet.“ Watari lachte. Tränen liefen ihm über die Wangen. „Baka!“ rief er. „Ich liebe dich!“ „Dito?“ meinte Muraki, als wäre er sich nicht sicher über das Wort, und er setzte sein schillerndes Lächeln auf. „Shu!“ 003 machte einen Sturzflug und landete auf Wataris Kopf. Dieser lachte weiter, während ihm die Tränen über die Wangen liefen. Nahm die Eule vom Kopf und drückte sein nasses Gesicht in ihr weiches Gefieder. „Shu.“ (*heul*) Währenddessen war Murakis Gestalt zu einem Schemen verblasst. Watari streckte ihm die Hand entgegen und winkte glücklich. Er sah noch, wie der Schemen die Hand hob, dann war er verschwunden. „Außergewöhnlich“, kommentierte Enma-Daio. Dann ging er auf Watari zu und reichte ihm ein Taschentuch. Dieser nahm es wortlos, den Blick in die Ferne gerichtet und langsam formte es sich zwischen seinen Händen zu einer Papierkugel. „Die Tränen sind ein Teil von ihm. Wenn ich sie abwische, müsste ich das Taschentuch aufheben.“ Enma-Daio schmunzelte. Dann streckte er die Hand aus und half Watari auf die Beine. „Du hast dich kaum verändert.“ Watari wischte sich die Tränen mit der Hand ab und suchte nach dem Gleichgewicht. „Oh, doch. Andauernd, eigentlich...“ Er hielt inne. „Wirklich?“ fragte Enma-Daio. Er legte sich Wataris Arm um die Schultern und sie gingen in Richtung Ausgang. „Menschen verändern sich dadurch, dass sie mit anderen Menschen zusammentreffen, und durch neue Dinge, die sie erleben. Wie viele solcher Erfahrungen hast du gemacht, seit du Shinigami geworden bist, von deinen Kollegen und Freunden einmal abgesehen?“ Enma-Daio wartete gar keine Antwort ab, sondern fuhr fort: „Ich habe dich in Kinki eingesetzt, weil du sowohl mit deinen Kollegen als auch alleine hervorragend arbeitest. Mit deiner Teamfähigkeit hättest du leicht in Tokyo Karriere machen können. Dort wärest du vielen Leuten begegnet, die dich vielleicht verändert hätten. Du bist immer in Kinki geblieben. Warum?“ „Ich bin in Sachen Magie eine Niete. Aber das zählt hier wohl nicht, oder?“ „Nein.“ Watari schwieg. „Ich weiß nicht“, bekannte er schließlich. „Ich habe noch nie darüber nachgedacht – um ehrlich zu sein. Alle hier im Enma-Cho sind meine Freunde. Außerdem stürze ich mich nicht mehr so ins Gewühl wie früher. Ich bin wohl älter geworden in den letzten zwanzig Jahren.“ Enma-Daio nickte. „Das ist wahr. In dieser Hinsicht hast du dich verändert. Als ich dich nach Kinki schickte, vermutete ich bereits, dass es so kommen würde. Nur war ich mir nicht sicher.“ Er machte eine nachdenkliche Pause. „Eine Position in Tokyo oder Kwanto hätte vielleicht andere Veränderungen zur Folge gehabt. Von mehr... unvorteilhaftem Charakter. Für das Gesamtkonzept. Aber das hätte ebenso gut in Kinki der Fall sein können.“ Watari lächelte in sich hinein. So war das also. Dass die Shinigami auch nach solchen Kriterien versetzt und eingesetzt wurden, war ihm neu. Wie hieß es doch so schön: Man lernt nie aus. „Ich wollte gar nicht weg von Kinki“, entgegnete er zuvorkommend. „Ja, auch das kam hinzu. Du hast dich zumeist deiner Forschung gewidmet. Aber manchmal habe ich mich gefragt, ob du dich dabei nicht einsam fühlst.“ „Äh...?“ Watari wusste nicht, ob er lachen oder sich wundern sollte. Gehörte das auch zu seinem Psychogramm oder war Enma-Daio allen Ernstes auf eine Freundschaft aus...? Yutaka! Krieg dich wieder ein! Watari lachte, um seine Unsicherheit zu überspielen. Die Situation war ihm unangenehm. „Na ja...“, begann er, „...schon... manchmal. Wieso?“ „Es geht um die Einrichtung einer neuen Stelle in Kinki. Seinem Charakter nach zu urteilen wird Muraki-san bald zurückkehren. Er scheint mir sehr zielstrebig und entschlossen zu sein. Vermutlich wäre es mir gar nicht möglich, ihn anderswo als in deinem Sektor unterzubringen.“ Watari war so was von erleichtert. „Das würden Sie tun?“ Enma-Daio lächelte schief, was Watari natürlich nicht sehen konnte, da sein Gesicht verborgen war. „Was bleibt mir anderes übrig?“ „Würden Sie es auch tun, wenn Ihnen was anderes übrig bliebe?“ „Nein. Muraki-san ist Arzt, und er besitzt bemerkenswerte Fähigkeiten. Das Tokyo Center Laboratorium wartet nur auf Leute wie ihn. (Den Namen hab ich zu 100% frei erfunden^^.) Aber du hast meine Frage nicht beantwortet.“ „Wie... äh... welche Frage?“ „Bist du einsam? Es ist schwer vorstellbar, wenn ich sehe, mit welcher Begeisterung du an deine Arbeit herangehst und wie gut du dich mit deinen hiesigen Kollegen verträgst. Besonders mit Tatsumi-san.“ Watari schluckte und wurde rot. „Oh... ehehe... Sie... Sie wissen davon?“ „Wundert dich das?“ „Oh. – Nein.“ „Ich habe mich immer gefragt, was dahinter steckt. War es Einsamkeit? Oder Neugier? Oder beides.“ „Puh! Also... Sie können Fragen stellen!“ „Das Juo-Cho zu leiten ist keine leichte Aufgabe. Zwischenmenschliche Aspekte spielen dabei eine große Rolle.“ „Aspekte...“ (Schöne Umschreibung, was? *g*) „Tsusuki-san verdient besonders viel Aufmerksamkeit, wie du dir sicher denken kannst. Und Tatsumi-san ist ein sehr mitfühlender Mensch.“ „So?“ wunderte sich Watari. „Natürlich.“ „Schon gut. War’n Witz.“ „Leider befindet sich zwischen Tsusuki-san und Tatsumi-san eine Barriere, die sie nicht lösen können. Sie sind in dem Zustand ihrer Beziehung stehen geblieben, und das seit nunmehr fast 70 Jahren. (Ich hoffe, die Zahl stimmt. ÔO) Es besorgt mich, das zu sehen. Tatsumi-san könnte die Erstarrung lösen, aber er fürchtet, Tsusuki-san zu verlieren. Als er sich dir zuwandte, ist er eigentlich nur Tsusuki-san ausgewichen.“ „Oh. Vielen Dank.“ (-.-) „Und Tsusuki-san leidet unter seiner Vergangenheit. Das Leid hat sich durch die Ereignisse des letzten Jahres stark verschlimmert.“ Enma-Daio schwieg. Anscheinend war er mit seinen Ausführungen zuende. Sie erreichten den Ausgang. „Warum sagen Sie mir das alles?“ fragte Watari und blieb stehen. Enma-Daio drehte sich zu ihm um und hielt ihn bei den Schultern. „Ich sage dir nur das, was du weißt.“ Die Gestalt schlug die schwarze Kapuze zurück und enthüllte ihre Identität. „Ah!“ Watari schlug die Hand vor den Mund und seine Augen weiteten sich. Er blickte in sein eigenes Gesicht. „Überrascht?“ fragte Enma-Daio mit ausdrucksloser Miene. Watari war sprachlos. Wie was das möglich?! Bedeutete das etwa...!? „Keine Angst, ich bin nicht dein Doppelgänger. Meine besondere Fähigkeit, mich in die Menschen hineinzuversetzen, nahm schon immer diese expressiven Ausmaße an.“ Watari nahm zögerlich die Hand vom Mund. „Die meisten der älteren Shinigami wissen darüber bescheid. Ich hatte schon bereut, es dir nicht früher mitgeteilt zu haben, als du die Bürgschaft für Muraki-san übernahmst.“ Watari ließ die Hand sinken und mit einem Seufzer wich die Spannung aus seinem Körper. Nach einer Weile fragte er misstrauisch: „Was gibt es noch, das ich nicht weiß?“ „Ich sage dir nur, was du weißt.“ Enma-Daio setzte die Kapuze wieder auf. „Ist es so angenehmer für dich?“ „Wie? Oh, ja, bitte. – Aber sagen Sie, haben Sie sich schon mal in eine Maus hineinversetzt? Oder in einen... einen Spiegel? Oder in sonst irgendwas praktisches?“ „Nein. Meine Fähigkeit beschränkt sich auf menschliche Seelen.“ „Ist Tsusuki ein Mensch?“ wagte Watari zu fragen. „Das weiß ich nicht.“ „Weil ich es nicht weiß.“ „Korrekt.“ „Hm.“ „Was würdest du bezüglich Tatsumi-san und Tsusuki-san unternehmen?“ „Hm, schwierig. Aber ich glaube, ich weiß, woran es liegt.“ „Ja?“ „Sie wissen es nicht?“ Enma-Daio schmunzelte wieder. Ihn erfüllte jene Art von Genugtuung, die ein Professor verspürt, wenn er sich mit seinen erwachsenen Kindern unterhält und feststellt, dass sie ihm in punkto Intelligenz ebenbürtig geworden sind. „Sag du es mir“, erwiderte Enma-Daio freundlich. „Sie stehen nicht auf der gleichen Ebene.“ „Inwiefern?“ „Tatsumi ist Tsusukis Vorgesetzter.“ „Das ist nur ein kleines Hindernis.“ „Meinen Sie?“ „Er ist auch dein Vorgesetzter.“ „ – Stimmt.“ „Muraki-san wird ein sehr komplexer Fall.“ „Wem sagst du das?“ „Dir.“ „...Schon gut.“ (~.~°) „Er wird wie ein Stein sein, der in einen klaren Teich fällt. Wellen werden sich ausbreiten. Vieles wird sich ändern.“ „Es hat sich schon vieles geändert.“ „Alles ändert sich. Kein Augenblick ist wie der nächste. Aber diese Konstellation ist ein neuer Präzedenzfall. Im Juo-Cho sind schon oft Ermordete ihren Mördern begegnet, aber Muraki-san beeinflusst das gesamte Enma-Cho, dich, und das System an sich.“ „Das System?“ „Keinem Menschen ist es jemals gelungen, ohne unsere Einwilligung aus dem Diesseits in das System des Enma-Cho einzudringen. Das weißt du selbst am besten. Seine Fähigkeiten sind... sensationell. Ich kann sie nicht ermessen.“ Watari hörte gespannt zu und musste dennoch ein Gähnen unterdrücken. „’Tschuldigung.“ „Du bist müde. Aber es war mir wichtig, mit dir zu sprechen.“ „Mm...“, Watari gähnte wieder. „War’n langer Tag. Aber macht es eigentlich Sinn, wenn ich – sozusagen – mit mir selbst spreche?“ Er gähnte erneut. „Du hast einige einschneidende Erfahrungen hinter dir. Deshalb ist es wichtig, dass du mit dir selbst im Reinen bist. Muraki-san wird dich fordern.“ „Oh“, Watair lächelte lüstern, „das könnte in der Tat zu einigen... tiefgreifenden Erlebnissen führen...“ Er grinste und gähnte schon wieder. „Uaaah, Mann, bin ich fertig!“ „Auch für Tsusuki-san und Kurosaki-san wird es schwer. Dieser komplexe Situation fordert uns alle.“ „Jaaaa, ja, aber bitte erst morgen.“ Watari rieb sich die müden Augen. „Shu.“ 003 setzte sich auf seine Schulter. Er spürte einen Luftzug und etwas Warmes legte sich um ihn herum. Enma-Daios langer schwarzer Mantel hüllte ihn ein und undeutlich vernahm er die beruhigende Stimme. Von einem Gefühl von tiefer Geborgenheit erfüllt lauschte Watari den Worten, verstand sie nicht, aber das war auch nicht wichtig. Er dachte an alles, was passiert war in den letzten Stunden und en Lächeln erleuchtete sein Gesicht. Er war von Zuversicht erfüllt. Er hatte es geschafft. Er würde es auch in Zukunft schaffen. Zufrieden überließ er sich der sanften Umarmung des Schlafes, sank in Morpheus’ Arme und ließ sich glücklich fallen... (Morpheus = Gott des Schlafs) ENDE HAALT! STOP! Das ist noch nicht das Ende! Rein technisch gesehen könnte ich hier Schluss machen, aber da gibt es noch einige Dinge, die mich umtreiben: - Watari muss sich bei Tsusuki entschuldigen. Wie entwickelt sich ihre Freundschaft weiter? - Werden Tatsumi und Tsusuki sich finden? - Was passiert mit Wataris Verletzung? - Und die grooooooooße Frage: Was geschieht, wenn Muraki Shinigami wird? Ohooo, ich sag euch, dieses Thema hat en GROSSES Potenzial *grins*! Zumal Watari und Muraki ja erst am Anfang stehen...! Ach ja, und ganz nebenbei: - Der arme kleine Hisoka hat ja noch gar keinen Freund *höhö*XD. Ich hätte da so meine Pläne... aber die hab ich schon in meiner andren Fanfic verbraten^^°. Die hier is ja auch lang genug, oder? Jedenfalls, jetzt erst mal Vorhang auf für Yami no Matsuei, gescheiterter Betriebsausflug, Tag... TAG 11, 6. JANUAR 1999 (dieses Kapitel existiert^^ Aber ich habe beschlossen, die ff hier enden zu lassen. Sonst führt uns das ins Nirgendwo und es wird langweilig. Wer trotzdem unbedingt weiterlesen muss, weil er sonst stirbt, schreibe mir eine ens.^^ Und er - oder sie - möge Erlösung finden.^^) Viele Grüße an alle Leser! Das wars! Danke fürs Lesen!^_^9 O W A R I Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)