Gefangen - Silent Desires: KKJ von abgemeldet (Kapitel 10 iat da!!!!!!!!!!) ================================================================================ Kapitel 10: Entdeckt -------------------- Kapitel 10 – Entdeckt Chiaki gab sich Mühe, ruhig zu bleiben, aber das war nicht leicht. Vor seiner Tür standen bewaffnete Polizisten und eine Frau, nach der er sich gesehnt hatte, die jedoch so aussah, als wollte sie am liebsten fliehen. „Ein Bewaffneter hat im Erdgeschoss eine unbekannte Anzahl Geiseln genommen“, erklärte einer der Polizisten. Chiaki ballte die Faust. „Kennen Sie seine Forderungen? Was will er? Geld?“ Sein Puls beschleunigte sich. War der Bewaffnete seinetwegen hier? Er war noch nie das Ziel irgendeines verbrecherischen Angriffs gewesen, aber er konnte diese Möglichkeit angesichts des Carpenter-Deals auch nicht ausschließen. „Nein, Sir, das wissen wir nicht.“ „Ich verstehe.“ Der Polizist musste Chiakis Besorgnis registriert haben, denn er fügte hinzu: „Wir haben alle übrigen Gäste in Sicherheit gebracht und den Aufenthaltsort des Bewaffneten abgeriegelt. Das ist die übliche Prozedur. Im Moment haben wir keine Sorge um Ihre Sicherheit, aber Sie müssen bleiben, wo Sie sind.“ Chiaki betrachtete Marrons Hinterkopf. Sie hatte sich noch immer nicht zu ihm umgedreht. „Wo ist der Kerl?“ „In der Küche“, antwortete der kleiner Cop. Jetzt drehte Marron sich zu ihm um und sah ihn gequält an. Chiaki hielt sie fest, da er sofort merkte, dass ihre Knie nachgaben. „He, langsam.“ Er legte ihr den Arm um die Taille und drückte sie an sich. Es gefiel ihm, sie so nah zu spüren. Nachdem er Marron sicher im Arm hatte, wandte er sich wieder an die Cops. „Danke, wir kommen schon zurecht.“ Die Polizisten nickten und Chiaki schloss die Tür. Er sah die Angst in Marrons Augen. „Ist alles in Ordnung?“, erkundigte er sich. Sie zog die Brauen zusammen. „Wollen Sie gar nicht wissen, wieso ich hier bin?“ Er hatte das Gefühl, den Grund zu kennen. Er hatte sie versetzt und sie war gekommen, um ihm die Meinung zu sagen. „Später. Jetzt will ich erst sicher sein, dass Ihnen nichts fehlt.“ Er streichelte ihre Wange. „Also, geht es Ihnen gut?“ „Nein“, erwiderte sie. Er drückte sie an sich und legte die Arme um sie. Zuerst widerstand sie, aber dann entspannte sie sich. Er streichelte ihr Haar und atmete ihren wundervollen Duft ein. „Sie haben den Polizisten gehört. Hier oben sind wir sicher.“ „Ich weiß. Aber was ist, wenn Angie zu den Geiseln gehört?“ „Angie?“ Der Name kam Chiaki bekannt vor, aber er wusste nicht, woher. Doch dann viel es ihm wieder ein – es war das Mädchen, das ihm den Käse und den Wein brachte. Sie kannte Marron. Und plötzlich wurde ihm auch klar, wie Marron in sein Penthouse gelangt war. Nur war Angie aus irgendeinem Grund nicht bei Marron geblieben und das bedeutete, dass sie irgendwo unten im Hotel war. Möglicherweise in der Küche. Diese Aussicht gefiel ihm ganz und gar nicht. Er strich Marron eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Angie geht es bestimmt gut.“ Marron lächelte unsicher. „Wie können Sie da so sicher sein?“ Er lächelte ebenfalls. „Das liegt in meiner Natur.“ Darüber musste sie lachen. „Das kann ich mir vorstellen. Wenn Sie sagen, etwas läuft so und so, dann tut es das bestimmt auch.“ „Absolut“, bestätigte er. „Also können Sie mir in dieser Sache vertrauen.“ Sie fuhr sich durch die Haare. „Ich wünschte, ich könnte Ihnen glauben…“ „Kommen Sie.“ Er führte sie zu dem Sessel im Wohnzimmer, in dem er vorhin gesessen hatte. Dann ging er zum Telefon. Kein Freizeichen. Frustriert nahm er sein Handy und wählte. Am anderen Ende meldete sich nur Masas Anrufbeantworter. „Masa, ich bin’s, Chiaki. Ruf mich auf meinem Handy zurück, wenn du einen Augenblick Zeit hast. Es geht um die Geiselnahme im ‚Monteleone’. Danke.“ Er beendete das Gespräch und wandte sich an Marron. „Kein Glück. Tut mir Leid.“ „Wen haben Sie angerufen?“ „Masa Nakamura. Er ist direkt dem Polizeichef unterstellt. Er ist ein guter Freund von mir und wird uns sicher helfen. Momentan kann ich ihn allerdings nicht erreichen. Tut mir Leid.“ „Danke“, sagte sie. „Ich weiß Ihren Versuch zu schätzen.“ Sie wirkte enttäuscht, aber dann hellte sich ihre Miene auf. „Die Polizei. Natürlich! Ich habe einen Freund, der Cop ist.“ Sie streckte die Hand aus. „Geben Sie mir Ihr Handy.“ Takumi Kerogati stöhnte und zog das Kissen von seinem Gesicht. Er rollte sich auf die Seite, tastete nach seinem Handy und drückte blind auf den Tasten herum, bis er diejenige gefunden hatte, die das grässliche Klingeln beendete. „Kerogati“, murmelte er. „Habe ich dich geweckt?“ Takumi fuhr sich mit der freien Hand durch die Haare und runzelte die Stirn. Die Stimme war weiblich und kam ihm irgendwie bekannt vor, doch er konnte sie nicht einordnen. „Hä?“ „Hier ist Marron.“ Jetzt wurde er wach. „Was ist los, Mädchen? Ist alles in Ordnung? Ist etwas mit Yamato oder Miyako?“ Sein Partner hatte Marrons Chefin geheiratet, deshalb hatte Takumi Marron im Laufe des letzten Jahres recht gut kennen gelernt. „Ich bin im ‚Monteleone’“, erklärte sie, als müsste ihm das irgendetwas sagen. „Das Hotel?“ „Weißt du, was passiert ist? Hast du irgendwelche Informationen?“ Er war jetzt auf den Beinen, sein Verstand arbeitete. „Ich habe überhaupt keine Ahnung, worum es geht.“ „Es gab eine Geiselnahme“, sagte Marron und Takumi griff sofort nach der Fernbedienung für den Fernseher. Auf fast allen Kanälen liefen Berichte über die Geiselnahme. Takumis Magen zig sich zusammen. „Verdammt!“ „Ich sitze im Penthouse fest und ich glaube…“ Ihr versagte die Stimme. „Grundgütiger, ich glaube, der Geiselnehmer hat eine Freundin von mir in seiner Gewalt.“ Takumi schaltete den Ton des Fernsehers aus. „Wie heißt deine Freundin?“ Marron nannte ihm den Namen und er schrieb ihn auf. „Ich rufe dich zurück.“ „Nein, warte. Kann ich nicht am Apparat bleiben?“ „Klar, kein Problem.“ Er legte das Handy hin und ging zu seinem Festnetztelefon. Zwei Minuten später fühlte er sich kein bisschen besser. Er nahm wieder sein Handy in die Hand. „Marron, er hat fünf bis zehn Geiseln. Er hat auf einem Wachmann geschossen, dessen Zustand jedoch stabil ist und der sich vermutlich wieder erholen wird. Wir vermuten, dass der Bewaffnete mit Heckenschützen außerhalb des Gebäudes zusammenarbeitet, aber dafür gibt es noch keine Bestätigung. Wir nehmen aber an, dass zwei oder drei bewaffnete Männer mit ihm da drin sind.“ „Und Angie?“, fragte Marron mit zitternder Stimme. „Das ist die gute Nachricht. Sie soll ihren Dienst beendet haben, kurz bevor der Täter erschien. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass sie noch dort ist.“ Marron seufzte erleichtert. „Danke, Takumi. Dafür bin ich dir einen Gefallen schuldig.“ „Geht es dir gut?“ „Ich glaube schon.“ „Mach dir keine Sorgen, Mädchen. Es wird alles gut.“ Natürlich waren das nur Phrasen, aber was sollte er schon sagen? „Noch mal danke, Takumi. Du bist der Beste. Leg dich wieder hin.“ Sie legte auf und er sah zur Couch. Er war noch müde und gehörte nicht zum Einsatzteam. Trotzdem kam Schlaf jetzt nicht mehr infrage. Er schnappte sich seine Schlüssel und ging zur Tür. Auch wenn er nicht zum Einsatzteam gehörte, er würde trotzdem herausfinden, was los war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)