Gefangen - Silent Desires: KKJ von abgemeldet (Kapitel 10 iat da!!!!!!!!!!) ================================================================================ Kapitel 8: Süße Rache --------------------- Kapitel 8 - Süße Rache Als Chiaki in sein Hotelzimmer zurückkehrte, war er völlig erschöpft. Acht Stunden lang hatte er die unsinnigen Fragen eines übereifrigen Anwalts über sich ergehen lassen. Jetzt fühlte er sich ausgelaugt und wollte nur noch unter die Dusche, ein wenig Wein trinken, sich ins "Wall Street Journal" vertiefen und irgendwann einschlafen. Nur der Gedanke an Marron mobilisierte seine Kraftreserven und er überlegte, ob er versuchen sollte, sie ausfindig zu machen. Dummerweise hatte er ihre Telefonnummer nicht. Während er durch das feudale Wohnzimmer der Suite ging, band er seine Krawatte ab und warf sie auf ein kleines Sofa. Dann zog er sein Handy aus der Tasche, rief die Auskunft an und bat um die Nummer von "Miyako's Rare Books & Manuscripts". Die Telefonistin verband ihn, doch es meldete sich nur der Anrufbeantworter, der ihm die Adresse und die Öffnungszeiten nannte. Es gab keine Möglichkeit, eine Nachricht zu hinterlassen. Verärgert beendete Chiaki das Telefonat. Da erst fiel ihm auf, dass er einen Anruf verpasst hatte. Er war gegen Viertel nach neun eingegangen, was bedeutete, dass es Marron gewesen sein konnte, die sich erkundigen wollte, wo er blieb. Erwartungsvoll drückte er eine Taste, damit die Anrufer-Informationen auf dem Display erschienen. Nichts. Nur "Anruf mobil" und eine Nummer mit New Yorker Vorwahl. Weil es keine andere Möglichkeit gab, herauszufinden, wer angerufen hatte, wählte er die Nummer. Nach dem dritten Klingelzeichen hörte er eine Stimme: "Hallo, hier ist Marron. Nein, nicht wirklich. Aber hinterlassen Sie eine Nachricht, dann rufe ich zurück." Es folgte eine Pause, dann fügte sie in sinnlichen Ton hinzu: "Falls Sie Glück haben." Chiaki grinste. Er kannte die Frau kaum, doch wusste er bereits, dass eine solche Ansage ganz ihrem Stil entsprach. Nach dem Piepton sagte er: "Marron, hier ist Chiaki. Es tut mir Leid wegen heute Abend." Er gab ihr eine kurze Zusammenfassung der Gründe, weswegen er nicht erschienen war und fragte anschließend: "Kann ich es wieder gutmachen? Rufen Sie mich an." Er hinterließ erneut seine Nummer sowie die Nummer des Hotels und beendete das Gespräch. Wenn er nicht bald etwas von ihr hörte, würde er ein Dutzend Rosen in den Buchladen schicken. Bisher hatte er noch keine Frau kennen gelernt, die Rosen widerstehen konnte. Er sah auf seine Uhr. Halb zwölf. Gut. Ihm blieb noch genug Zeit, um zu duschen. Wenn er fertig war, würde die Kellnerin seinen Wein und den Brie serviert haben und er konnte sich entspannen. Wenn er Glück hatte, würde Marron zurückrufen. Falls sie das tat, würde er gern eine ruhige Nacht im Bett eintauschen gegen... na ja, gegen eine nicht so ruhige Nacht im Bett. Bis dahin würde er sich allerdings ausruhen. Er ging ins Schlafzimmer und schaltete den Fernseher in der Anrichte ein, um mit einem Ohr die Wirtschaftsnachrichten zu verfolgen, während er sich auszog. In der untersten Kommodenschublade fand er eine Jogginghose und ein Paket T-Shirts. Er warf die Kleidungsstücke auf das Bett und ging ins Badezimmer. In Gedanken bei Marron, stieg er in die Duschkabine. "Euretwegen werde ich meinen Job verlieren", sagte Angie Tate. "Ich sollte eigentlich meine Schicht schon beendet haben." Eine Hand in die Hüfte gestemmt, betrachtete sie tadelnd Marron und Kathy. Wäre da nicht das amüsierte Funkeln in ihren Augen gewesen, hätte Marron geglaubt, dass sie die Sache platzen ließ. Aber das tat sie nicht. Stattdessen zeigte sie nur auf Kathy. "Du gehst nach Hause. Und du", wandte sie sich an Marron. "Falls jemand Verdacht schöpft, was wir vorhaben, bist du meine beste Freundin aus Kalifornien. Du verbringst die Woche in der Stadt und ich wollte dir nur mal das Penthouse zeigen." Marron nickte und konnte ihr Glück noch immer nicht fassen. "Dann wirst du es also wirklich tun?", fragte Kathy. Angie zuckte mit den Schultern. "Klar. Ich meine, es ist immerhin Chiaki Nagoya. Wenn ich ihn nicht haben kann, kann ich ebenso gut jemand bekommen, den ich kenne." "Ich will ihn gar nicht", stellte Marron klar. "Ich will ihm bloß meine Meinung sagen." "Sicher", meinte Angie, sah jedoch nicht aus, als würde sie ihr glauben. Sie musterte Marrons Schuhe, ihre Beine und ihren aufreizend kurzen Rock, den sie zusammen mit Kathy ausgesucht hatte. "Purpurrot", bemerkte sie, als sei damit alles gesagt. Vielleicht hat sie damit sogar Recht, dachte Marron. Purpurrot war die Farbe der Leidenschaft. Chiaki sollte ruhig sehen, was ihm entgangen war. "Ja, purpurrot", bestätigte sie. Angie grinste wissend. Marron erwiderte ihr Lächeln. Dann runzelte sie die Stirn und sah zum Fahrstuhl. "Ich fahre also einfach mit dir nach oben?" Das klang viel zu leicht. "Genau. Im Flur laufen immer sehr viele Leute herum. Du kannst hier warten, während ich sein Tablett hole und dann fahren wir zusammen hoch. Dort werde ich dich in seine Suite lassen. Was du dann machst, ist deine Sache", fügte Angie augenzwinkernd hinzu. "Ich werde dem Mistkerl die Meinung sagen", verkündete Marron. "Falls er überhaupt da ist." Sie wandte sich an Kathy. "Wahrscheinlich ist er noch bei der Galerieeröffnung." "Du könntest auf ihn warten", schlug Kathy vor. "Ich habe ihn noch nie gesehen", meinte Angie. "Jedenfalls nicht persönlich. Aber er lässt sich immer nachts Wein und Käse bringen. Ich stelle das Tablett ins Wohnzimmer und ziehe mich wieder zurück." "Er wird wissen, dass du mich reingelassen hast", gab Marron zu bedenken. "Was ist, wenn man dich feuert?" Angie zupfte am Kragen ihrer Uniform. "Glaub mir, das wäre auch kein Weltuntergang." Marron war skeptisch, doch sie wollte den Plan nach wie vor durchziehen. Ihr ging es nicht nur darum, Chiaki die Leviten zu lesen - nein, sie wollte ihn wenigstens noch einmal wiedersehen, auch wenn sie das Kathy und Angie gegenüber niemals zugeben würde. Er mochte sich zwar wie ein Idiot verhalten haben, aber er hatte sie auch zutiefst beeindruckt. "Na schön", sagte Kathy. "Dann wünsche ich dir jetzt viel Glück und mache mich wieder auf den Weg." Kathy drückte sie an sich. "Bist du bereit?", fragte Angie. "Vollkommen", antwortete Marron. "Lass uns losgehen." Das sollte nicht passieren. Er sollte zusammen mit der Kellnerin den Fahrstuhl betreten. Jeden Abend hatte er sie beobachtet und jeden Abend war sie allein zu Nagoyas Penthouse hinaufgefahren. Aber heute Abend nicht. Diesmal betrat sie den Fahrstuhl mit irgendeiner kleinen Schlampe und bevor Makoto reagieren konnte, glitten die Türen vor seiner Nase zu. Was sollte er jetzt machen? Er hatte keine Ahnung. Es war alles genau geplant und jetzt hatte sie alles kaputt gemacht. Er musste mehrmals tief Luft holen, um sich zu beruhigen. Ja, es würde alles in Ordnung kommen. Die Lösung war so offensichtlich, dass er fast laut losgelacht hätte- Er würde einfach morgen wiederkommen. Nagoya bestellte jeden Abend Wein und Käse. Das Mädchen würde ihm morgen wieder beides bringen. Und dann würde die Frau nicht dabei sein. Die kleine Kellnerin würde allein sein und genau das tun, was er ihr sagte. Er würde sie zwingen, ihn in Chiaki Nagoyas Penthouse zu lassen, und dann... "Kann ich Ihnen helfen?" Makoto erschrak, dachte jedoch daran, den Blick unter dem Schirm seiner Baseballkappe gesenkt zu halten. "Ich bin nur... ich bin..." ER verlagerte sein Gesicht und in dem Augenblick fiel die verdammte Schultertasche auf den Boden, so dass der Lauf des Gewehrs herausragte. "Okay, Kumpel, Hände auf den Kopf!", befahl der Mann vom Sicherheitsdienst und Makoto wusste, dass er die Sache vermasselt hatte. Langsam hob er die Hand. Die Rechte steckte noch in der Jackentasche und hielt den Griff der Glocke fest umschlossen. Sein Finger lag auf dem Abzug. Er schoss und der Wachmann ging zu Boden. Schreie erfüllten den Flur. Mit einer schnellen Bewegung riss Makoto sich die Baseballkappe vom Kopf und zig sich die Strumpfhose, die er darunter verborgen hatte, übers Gesicht. Er packte das Gewehr und schwenkte es in Richtung der Leute. Rechts von ihm klingelte der Fahrstuhl und die Türen glitten auf. Makoto fuhr herum und zielte auf den Passagier, der gerade ausstieg. "Du kommst mit", sagte er und zeigte anschließend auf zwei weitere Personen auf dem Flur. "Und du und du. Niemand versucht irgendeine Dummheit - ich habe hier überall bewaffnete Männer postiert." Mit dem Gewehrlauf deutete er zu den Schwingtüren, die in die Küche führten. "Vorwärts." Die Leute gingen los. Makoto schluckte und nahm seinen Mut zusammen. Er musste es tun. Die braunhaarige Schlampe hatte alles ruiniert und jetzt blieb ihm keine andere Wahl mehr. Nicht, wenn er hier lebend herauskommen wollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)