Gefangen - Silent Desires: KKJ von abgemeldet (Kapitel 10 iat da!!!!!!!!!!) ================================================================================ Kapitel 5: Kein Aufgeben in Sicht --------------------------------- Kapitel 5 - Kein Aufgeben in Sicht Närrin! Sie konnte nicht glauben, dass sie fast ihren guten Vorsatz vergessen hatte. Sie flirtete mit einem attraktiven Kunden - nein, ein Kunde war er ja gar nicht -, als gäbe es kein Morgen. Dabei konnte sie ihr Verhalten nicht einmal damit entschuldigen, dass er möglicherweise der Richtige war, weil sie nicht das Geringste über ihn wusste - außer dass sie seinetwegen feuchte Handflächen hatte und ihr Bauch mehr kribbelte als bei jedem anderen Mann zuvor. Aber das konnte ebenso gut darauf zurückzuführen sein, dass sie bei seiner Ankunft in erotische Bücher vertieft gewesen war. Sie nahm sich zusammen. "Was kann ich für Sie tun, Mr. Nagoya?" "Ich habe das Zu-verkaufen-Schild draußen gesehen. Können Sie mir etwas über das Apartment sagen?" "Ich fürchte nicht. Das Haus gehört meiner Partnerin. Sie verkauft die beiden Wohnungen und behält den Laden." Im Stillen tadelte sie sich. Partnerin! Reines Wunschdenken. Aber das brauchte Chiaki ja nicht zu wissen, und wenn sie sich weiter intensiv auf die Arbeit an dem Katalog konzentrierte, würde ihr Wunsch vielleicht sogar in Erfüllung gehen. Er sah sich um. "Meinen Sie, die Besitzerin wäre an einem Angebot für das ganze Gebäude interessiert?" "Nein", antwortete Marron und registrierte seine Enttäuschung. "Ich verstehe. Hätten Sie etwas dagegen, mir trotzdem die Apartments zu zeigen?" Die Vorstellung, allein mit ihm in einem der Apartments zu sein, war beunruhigend. "Ich muss noch eine Arbeit beenden, ehe ich den Laden aufmache. Aber schauen Sie sich ruhig um. Meine Wohnung liegt im dritten Stock, Sie können sie sich gerne ansehen." Sie gab ihm den Schlüssel und zeigte zur Treppe, die zu den Wohnungen hinaufführte. Sobald Chiaki außer Sicht war, widmete Marron sich erneut ihrer Arbeit. Ihre Konzentration hielt gerade mal fünf Minuten an, dann fiel ihr Blick wieder auf das Bild von dem Mann, der die Frau beobachtete. Die Frau sah so verzückt aus. Und der Mann ähnelte Chiaki ein wenig. Wärme durchflutete Marron. Sie besaß eine viel zu lebhafte Fantasie, die manchmal ein Fluch war, denn gerade jetzt stellte sie sich vor, wie Chiaki die Treppe herunterschlich und zur Tür des Pausenraumes ging. Er würde dort stehen und sie heimlich beobachten. Und während er sie ansah, würde sie den Rücken durchbiegen, sodass ihre Brüste besser zur Geltung kamen, und mit den Fingerspitzen sacht über ihren Hals fahren, erregt von dem Wissen, dass dieser Mann ihr zuschaute. Ganz langsam ließ sie den Finger über ihren Körper gleiten, liebkoste ihre Brüste und ihren Bauch. Sie zog ihr Top hoch und fragte sich, was er jetzt wohl dachte. Wollte er sie berühren? Oder genügte es ihm, zu sehen, wie sie sich selbst Vergnügen bereitete? Mit einem leisen, erwartungsvollen Aufstöhnen schob sie die Hand in ihren Rock und unter den Elastikbund ihres Slips. Sie hob die Hüften ein wenig an und sehnte sich nach der Berührung. Während sie mit der Zungenspitze ihre Lippen befeuchtete, tastete sich ihre Finger zu ihrem empfindsamsten Punkt vor... Das reicht! sagte sie sich und machte abrupt die Augen auf. Chiaki konnte jederzeit zurückkommen. Was, um alles in der Welt, fiel ihr ein, dermaßen die Kontrolle über sich zu verlieren? Links von ihr hörte sie ein leises Geräusch. Erschrocken setzte ie sich auf und sah zur Tür. Chiaki stand dort, seine Miene war ausdruckslos. Marron schaute an sich herunter und stellte erleichtert fest, dass ihr Top nicht hoch gezogen war. Ein Glück! Es war alles nur in ihrer Fantasie geschehen. "Das ging aber schnell", sagte sie und hoffte, dass ihre Stimme normal klang. "Was denken Sie?" Ein rätselhaftes Lächeln erschein auf seinem Gesicht. "Es sah gut aus." Chiaki fühlte, wie sie errötete. Meinte er wirklich das Apartment? Oder hatte er sie etwa doch beobachtet? "Dieses Gebäude hat enormes Potenzial", fuhr er fort, und sie entspannte sich ein wenig. "Schade, dass es nicht als ganzes zu verkaufen ist." "Dann sind Sie nicht nur an den Apartments interessiert?" "Nein", gab er zu. "Aber ich werde sie im Hinterkopf behalten. Wie gesagt, mir gefiel, was ich sah." Er kam auf sie zu. Anspannung erfasste ihren ganzen Körper, als er sich ihr langsam näherte und sein Blick über den Tisch glitt. "Ich stelle einen Katalog zusammen", erklärte sie. "Schwerpunkt unseres Sommerkataloges ist immer erotische Literatur." "Tatsächlich?" Fasziniert nahm er einen Druck zur Hand, auf dem zwei Frauen zu sehen waren, deren Aufmerksamkeit dem Mann galt, der zwischen ihnen im Bett lag. "Interessant." Marron verdrehte die Augen. "Männer reagieren doch immer gleich auf dieses Bild." "Ich bin nicht auf der Suche nach zwei Frauen. Aber ich hätte nichts dagegen, ein wenig Zeit mit einer ganz besonderen Frau zu verbringen." Das war eine unverhohlene Anmache, die sie demonstrativ ignorierte. Stattdessen behandelte sie ihn wie einen Kunden. "Kennen Sie sich mit erotischer Literatur aus?" "Na ja, ich habe einige praktische Erfahrungen auf dem Gebiet der Erotik. Aber Bücherwissen? Ich fürchte nein. Vielleicht sollte ich in dieser Hinsicht etwas für meine Bildung tun?" Marron verkniff sich die schlüpfrige Erwiderung, die ihr auf der Zunge lag. Denk an deine Vorsätze, ermahnte sie sich. "Tut mir Leid, dass die Apartments nicht das sind, wonach Sie suchen." Ein Ausdruck der Enttäuschung huschte über sein Gesicht. "Ja, wirklich schade." Dann fügte er lächelnd hinzu: "Obwohl ich nicht behaupten kann, dass es mir viel ausmacht. Ich bin zwar hereingekommen, um mich nach dem Haus zu erkundigen, aber hier drinnen habe ich etwas viel Interessanteres gefunden." Marron richtete den Blick auf den Tisch. "Sie sind faszinierend, nicht wahr?" "Nicht die Bilder. Sie meine ich. Sie sind das Highlight dieses Morgens für mich." Marron errötete. "Ein Highlight? Ich glaube nicht, dass ich je zuvor jemandes Highlight war." "Nein? Das erstaunt mich." Er legte die Zeichnung zurück auf den Tisch. "Es ist mir übrigens ernst. Ich wette, es gibt eine Menge Dinge, die Sie mir beibringen könnten." Grinsend fügte er hinzu: "Allerdings gäbe es sicher auch ein paar Dinge, die Sie von mir lernen könnten." Daran zweifelte Marron keine Sekunde. Dieser Mann löste ein sinnliches Kribbeln in ihr aus, und vor wenigen Wochen noch wäre sie seine wissbegierige Schülerin geworden. Jetzt war diese Art von Bildung von ihrer Liste gestrichen. Der Klingelton eines Handys ertönte. Chiaki verzog das Gesicht und nahm ein winziges Handy aus seiner Hosentasche. Er überprüfte das Display formte das Wort "Entschuldigung" mit den Lippen und meldete sich. "Nagoya." Marron beobachtete ihn interessiert. Der Mann, mit dem sie geflirtet hatte, war selbstbewusst, freundlich und charmant. Der Mann, der jetzt telefonierte, war all das und mehr. Es war, als umgebe ihn plötzlich die Aura eines Befehlshabers. Marron hatte keine Ahnung, womit er seinen Lebensunterhalt verdiente, aber es hatte sicher mit viel Geld zu tun. "Verdammt, Leo. Ich dachte, du hättest alles unter Kontrolle", beschwerte er sich. Dann folgte eine Pause. "Nein, ich bin nicht begeistert. Aber wenn du wirklich meinst, es sei der beste Weg..." Eine weitere Pause. "Nun, ich bezahle dich, um solche Entscheidungen zu treffen, also sag mir einfach, wie deine Empfehlung lautet, und hör auf, um den heißen Brei herumzureden... schön. Ich bin unterwegs." Er klappte das Handy zu. "Schlechte Nachrichten?" "Ich glaube schon. Denn das bedeutet, dass ich gehen muss." "Oh." "Kann ich Sie vielleicht für heute Abend zum Essen einladen?" Sie sollte ablehnen. Andererseits, was war gegen ein Abendessen einzuwenden? Bei so etwas konnte sich schließlich auch herausstellen, dass man dem Richtigen begegnet war. Oder? Was für eine billige Rechtfertigung, meldete sich ihr Gewissen, und Marron verfluchte sich für ihre Schwäche. Dieser Mann war einfach zu sexy, und wenn sie mit ihm essen ging und Wein trank, würde es mit ihren guten Vorsätzen schnell vorbei sein. "Tut mir Leid", begann sie. "Aber ich..." "Ich finde Ihre Drucke und Bücher faszinierend", unterbrach er sie und deutete auf den Tisch. "Und ich bin Sammler." Sie stutzte. "Tatsächlich?" Wie der typische Sammler war er ihr gar nicht vorgekommen. "Na ja, nicht von erotischer Literatur, aber von Erstausgaben. Sie haben mich auf die Idee gebracht, mich auf ein neues Gebiet vorzuwagen." "Oh", sagte Marron, als ihr klar wurde, was dieser Mann für den Umsatz des Geschäftes bedeuten konnte. "Vielleicht könnten Sie zwei oder drei Ihrer besten Erstausgaben aussuchen. Dann könnten wir bei einem Abendessen den Aufbau meiner Sammlung besprechen." "Oh ja, Sicher." Marron schwirrte der Kopf. Auf der einen Seite stand ihr Entschluss, was Männer anging, auf der anderen ihr ehrgeiziges Ziel, den Umsatz des Ladens zu erhöhen. Falls er tatsächlich in Betracht zog, drei Erstausgaben zu kaufen... Im Stillen überschlug sie die Summe. "Sicher", wiederholte sie. "Ein Abendessen wäre nett. Es muss allerdings etwas später sein, weil der Laden erst um acht schließt." "Dann essen wir eben um neun." Er lächelte, und Marron begriff, dass er jede Bedingung akzeptieren würde. "Bringen Sie doch einfach drei Bücher und eine Rechnung mit. ich bin sicher, was immer Sie aussuchen, wird ausgezeichnet sein. Ich werde Ihnen beim Essen einen Scheck ausschreiben." Marron war perplex. "Tja, warum nicht? Klar. Ich mag entschlossene Männer." Dass diese Bemerkung in die Kategorie "flirten" fiel, registrierte sie gar nicht. In diesem Augenblick zählte nur die Aussicht auf einen lukrativen Verkauf. "Gut. Dann sollten Sie sich mich sehr mögen." Er zog eine Visitenkarte aus der Brusttasche und schrieb etwas darauf. "Ich wohne im ,Monteleone'. Kennen Sie es?" Sie nickte. Jeder in der Stadt kannte das feudale Hotel in der Fifth Avenue. "Im Hotel gibt es ein berühmtes Restaurant, das ,Talon'. Klingt das gut?" "Na ja, natürlich." Nie im Leben könnte sie es sich leisten, dort zu essen. Sie nahm seine Visitenkarte entgegen. Auf die Rückseite hatte er "Essen, 21 Uhr, Talon" geschrieben. Auf der Vorderseite stand weder eine Berufsbezeichnung noch ein Firmenname. Nur eine Handynummer und Chiaki Nagoya, als sei das alles, was sie wissen musste. Tja, vielleicht war das so. "Dann ist es abgemacht", sagte er. "Ein bisschen Wein, ein bisschen Literatur, ein wenig Erotik." Ihre Blicke begegneten sich. "Klingt das gut?" Dies war kein Mann, zu dem die Leute Nein sagten. Alles in Marron schrie Ja. Nicht, dass sie vorhatte, darauf zu hören. Chiaki Nagoya mochte an einem Date interessiert sein - und den Kauf erotischer Literatur als Vorwand benutzen -, aber das spielte keine Rolle. Marron hatte die Absicht, ihren Vorsätzen treu zu bleiben. "Marron?", drängte er sanft. "Abgemacht?" Sie nickte nur ganz geschäftsmäßig, als würde sie jeden Tag erotische Literatur an Männer ausliefern, die sie anziehend fand. Sie würde diesen Mann nur treffen, um ihm Literatur zu verkaufen. Sonst würde nichts passieren. Absolut nichts. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)