Reinkarnation von abgemeldet (Die Frau die Sesshoumaru liebte ist zurück) ================================================================================ Kapitel 3: Sinne eines Hundes ----------------------------- Während Saju und Kagome in der Neuzeit auf dem Schulfest waren, stand Sesshoumaru alleine auf einer Wiese. Seine Begleiter Jaken, Rin und Ah-Uhn waren auf einer Lichtung im nahen Wald. Es war bereits Nachmittag, daher war es wahrscheinlich dass sie Nahrung suchten. Das ständige Bedürfnis nach Nahrungsaufnahme hielt Sesshoumarus Meinung nach nur auf, doch allmählich gewöhnte er sich an diese notwendigen Unterbrechungen. Wenigstens war sein Körper nicht so schwach dass er alle paar Stunden etwas essen musste. Auch so oft schlafen, wie das Menschenmädchen oder auch der schwache Krötendämon, musste er nicht. Dennoch half ihm die viele Zeit die ihm zur Verfügung stand momentan nicht weiter. Er suchte nach Naraku. Dieser verdammte und feige Halbdämon brachte es immer wieder fertig im letzten Augenblick seiner endgültigen Vernichtung zu entgehen. Bei dem letzten Kampf gegen ihn, war Sesshoumaru selbst nicht dabei gewesen, doch er hatte die Zerstörung gesehen die definitiv von Tessaiga angerichtet worden war. Der Kampf war vielleicht ein oder zwei Wochen her, doch seitdem gab es keine noch so geringe Spur von Naraku. Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als seinen jüngeren Halbbruder aufzusuchen um Informationen über das was geschehen war zu bekommen. Mit einem leisen Knurren verwandelte sich Sesshoumaru in seine Energiegestalt und machte sich auf den Weg zu dem Dorf in dem er Inu Yasha zu finden hoffte. Nur wenig später hatte er seinen Bruder gefunden, der auf einem Ast saß und in den Himmel schaute. Sesshoumaru nahm auf einem Hüttendach gegenüber wieder Gestalt an. Auf dem Boden, und damit tiefer als Inu Yasha zu stehen, wäre keine Option. Inu Yasha erschrak als er den Geruch seines älteren Halbbruders wahrnahm. „Sesshoumaru, was willst du denn hier?“, rief er ihm zu. Dann sprang er von seinem Ast und legte die Hand an Tessaigas Griff. Auch Sesshoumaru sprang nun auf den Boden und landete elegant auf seinen Füßen, knapp vor seinem Bruder. „Welch netter Empfang. Ich bin nicht zum Kämpfen hier. Nicht heute.“ Inu Yasha ließ den Schwertgriff wieder los. Zumindest auf die Ehrlichkeit Sesshoumarus war Verlass. „Was willst du dann?“, fragte Inu Yasha mit skeptischem Blick. „Antworten.“ „Dann stell doch vielleicht erst ein paar Fragen!“ Sesshoumarus Augen verengten sich kurz. „Etwas mehr Respekt wäre durchaus angebracht.“ Inu Yasha knurrte kurz. „Und was möchtest du gerne wissen, großer Bruder?“, fragte er betont höflich, den Sarkasmus unterdrückend. Offenbar war er gerade selbst nicht zwangsweise auf einen Kampf aus. Sesshoumaru hob für einen Moment eine Augenbraue an. Ihm war bewusst dass Inu Yasha seine Lektion keineswegs gelernt hatte, aber das war nun vorerst nebensächlich. Zumindest bis er seine Antworten bekommen hatte. „Ihr habt gegen Naraku gekämpft. Seitdem gibt es keine Spur von ihm. Erzähl mir von dem Kampf.“, verlangte er. Die Möglichkeit, dass es Inu Yasha gelungen sein könnte Naraku dieses Mal tatsächlich zu vernichten, bestand für ihn nicht. Naraku gehörte ihm selbst. Er würde sich persönlich um seine Beseitigung kümmern. Sesshoumaru hörte seinem Halbbruder aufmerksam zu, als dieser die letzte Etappe der Suche schilderte, ebenso wie den letzten Kampf gegen Naraku. „Zusammengefasst: Narakus Herz ist irgendwo versteckt und durch einen Beschützer-Stein wird seine Aura ausgeglichen. Dadurch kann das Herz nicht aufgespürt werden. Naraku kann, solange sein Herz existiert, aber scheinbar nicht vernichtet werden. Hakudoshi ist auf Entei unterwegs, weshalb er zu schnell entwischen kann und Kagura, die man wenigstens was fragen könnte, hat nicht genug Vertrauen von Naraku um wichtige Informationen zu haben. Andere Schöpfungen Narakus sind uns lange nicht begegnet.“ „Was ist mit diesem Juwel? Habt ihr noch Splitter davon? Deine Freundin kann sie aufspüren, richtig?“, fragte Sesshoumaru weiter, wobei er das Wort Freundin ungewöhnlich betonte. „Sie ist nicht meine Freundin!“, erwiderte Inu Yasha nachdrücklich. Seine Wangen passten sich dabei aber ein wenig der Farbe seines Kimonos an, rot. „Dann ist es dir wohl lieber wenn ich sie weiterhin als Menschenweib bezeichne.“, stellte er sachlich fest, und verzog dabei keine Miene. Doch hob Sesshoumaru seine rechte Hand ein wenig, Zeige- und Mittelfinger waren gestreckt. Inu Yasha war diese Geste nicht entgangen und er wusste genau, dass dies den Einsatz von Sesshoumarus Giftpeitsche bedeutete. Gerade wollte er protestieren als auch er den niederen Dämon spürte der sich dem Dorf näherte. Einen Peitschenschlag später war der Dämon Vergangenheit. „Was ist nun mit dem Juwel?“, fragte Sesshoumaru erneut, und seine Stimme klang bedrohlich, ähnlich einem Knurren. „Ich habe kein Interesse daran den restlichen Tag mit dir zu verbringen und ich wiederhole mich nicht gerne.“ „Kagome hat noch ein paar Splitter. Die braucht sie auch um in ihre Zeit und zurück zu kommen. Sie kann Splitter fühlen wenn wir einigermaßen nah sind. Ein paar Kilometer vielleicht. Auf dem Rückweg hierher hat sie allerdings keine gespürt und jetzt ist sie ein paar Tage in ihrer Welt. Sie wollte übermorgen zurück sein. Da hat sie Wochenende, oder wie sie das nennt.“, antwortete Inu Yasha daraufhin zügig. Sesshoumaru hatte nun erfahren was er wollte, doch gerade als er sich in seine Energieform verwandeln wollte, roch er etwas. „Sie kommt.“, sagte er knapp. Inu Yasha blickte sich um. „Kagome? Jetzt schon?“, fragte er nach, denn noch konnte er sie nicht riechen. Dann sah er sie allerdings auf ihrem Fahrrad. Der Wind blies ihr entgegen, kein Wunder das er sie nicht schon früher bemerkt hatte. Sesshoumarus Augenbrauen zogen sich zusammen und skeptisch beäugte er das Mädchen, das gerade von ihrem Fahrrad abstieg und ihrerseits verwirrt die beiden Geschwister ansah. War es jemals vorgekommen, dass die beiden am selben Ort waren und die Umgebung keine Schäden davon trug? Scheinbar gab es doch noch Wunder. Kagome fand schließlich ihre Sprache wieder. „Hallo ihr beiden. Darf ich danach fragen wie es kommt, dass ihr euch so friedlich unterhaltet? Ihr habt doch sonst selbst dann noch gegeneinander gekämpft wenn ihr einen gemeinsamen Gegner hattet.“ Inu Yasha und Kagome blickten beide erwartungsvoll zu Sesshoumaru, da sie mit einer Antwort seinerseits rechneten. Dieser jedoch ließ seinen Blick weiter über Kagome wandern, bis er scheinbar das entdeckt hatte, was ihn irritierte. Er machte einen Sprung auf Kagome zu, sodass er direkt vor ihr stand. Dann griff er nach ihrem Arm an dem sie das Armband trug. Während Kagome einen erschrockenen Laut von sich gab und Inu Yasha nur die Augen aufriss, hatte Sesshoumaru schon mit einer seiner Krallen den Knoten durchtrennt und verschwand nun mitsamt dem Armband. Einen Moment lang starrten sowohl Inu Yasha als auch Kagome dem Hundedämon verständnislos hinterher. Dann gingen sie gemeinsam in Kaedes Hütte um sich in Ruhe zu unterhalten. „Was war das, was Sesshoumaru da mitgenommen hat?“, fragte Inu Yasha nun. „Ein Freundschaftsarmband… Meine neue Klassenkameradin hat es mir geschenkt. Sie ist auch der Grund warum ich heute hergekommen bin.“, erklärte Kagome daraufhin nachdenklich. Was hatte das nur alles zu bedeuten? „Warum kommst du wegen einer Klassenkameradin zu mir? Und warum nimmt Sesshoumaru ihr Armband mit? Das macht doch garkeinen Sinn. Nicht das Sesshoumarus Verhalten jemals Sinn ergeben würde.“ „Dieses Mädchen, Saju, sie erinnert mich an diese Frau, Sara, die versucht hatte dir Tessaiga zu stehlen um es Sesshoumaru zu geben. Wir hatten heute ein Sportfest in der Schule und Saju hatte denselben Kampfstil benutzt den ich bei Sara beobachten konnte.“ „Was soll das denn schon bedeuten? Das ist wahrscheinlich purer Zufall, falls du dir das sowieso nicht nur eingebildet hast.“, meinte der Halbdämon desinteressiert. „Inu Yasha!“, sagte Kagome wütend, worauf dieser sich vor ihrem ‚Mach Platz‘ fürchten musste, was jedoch zu seiner Erleichterung ausblieb. „Ich bilde mir so was doch nicht einfach ein. Und warum sollte Sesshoumaru mir ein Armband von jemandem klauen, den er überhaupt nicht kennt? Von einem Menschen aus der Neuzeit, der keinerlei Verbindung zum Mittelalter hat?“, überlegte sie weiter. „Hm, gute Frage. Dann muss er ihren Geruch wohl eigenartig oder bekannt gefunden haben. Mir ist er jedoch nicht aufgefallen. Vielleicht ist sie ja mit Rin verwandt? Sie ist doch der einzige Mensch den Sesshoumaru interessiert.“ „Ich konnte keine Ähnlichkeit zwischen Saju und Rin feststellen. Was hast du denn für ein Problem mit der Vorstellung, dass Saju vielleicht Saras Wiedergeburt ist?“ Darauf hätte er nach Kagomes Auffassung mittlerweile selbst kommen sollen. „Es wird doch nicht jeder Mensch einfach so wiedergeboren.“, betonte dann Inu Yasha seinen Standpunkt, wodurch er eine Diskussion mit Kagome anfachte, über den Grund warum Kikyou wiedergeboren worden war, und warum Saras Wiedergeburt abwegig sein sollte. Während dessen war Sesshoumaru wieder auf einem freien Feld gelandet und blickte hinab auf das bunte Armband in seiner Hand. Er zeigte, wie es für ihn normal war, keinerlei Mimik die auf seine Gedanken hätte schließen lassen, doch innerlich war er bei weitem nicht so ruhig wie es den Anschein hatte. Im Moment beschäftigte ihn vor allem, aus welchem Grund er diesem Mädchen das Armband überhaupt abgenommen hatte. Er fand jedoch keine logische Erklärung mit der er sich abfinden konnte, was ihn wütend machte. Seit wann handelte er denn derart unüberlegt? Er hatte stets einen Grund für seine Handlungen, auch wenn anderen Personen diese Gründe selten bekannt waren. Aber nun fiel ihm nichts anderes ein, als dass er diesen Geruch kannte, da war er sich sicher. Die Hand, zu einer Faust geballt aus der nur ein Ende des Armbands noch hinaus hing, hob er empor zu seiner Nase und atmete nachdenklich den Geruch ein. Woher kannte er ihn nur, überlegte er kurz, doch dann kam ihm ein Bild in den Sinn, begleitet von einer Flötenmelodie. „Sara…“ Daraufhin erinnerte er sich, dass es noch eine Situation gegeben hatte, bei der er ohne ersichtlichen Grund gehandelt hatte. Nur hatte es da keine Zeugen gegeben die sich über sein Verhalten hätten wundern können. Bisher wusste keiner davon. Seine Gedanken wanderten zurück zu seinen Begegnungen mit Sara Asano, einer menschlichen Prinzessin. Sesshoumaru landete in Mitten eines Schlachtfeldes. Sein linker Ärmel war von seinem eigenen Blut durchtränkt, da er erst eben seinen Arm im Kampf gegen Inu Yasha mit Tessaiga verloren hatte. Um ihn herum standen Soldaten die ihn hochmütig ansahen. Offenbar hielten sie ihn für einen schwachen Gegner und nur wenigen schien klar zu sein, dass sie einem Dämon gegenüber standen. Er konnte zwar nicht verstehen wie sie ihn nur so unterschätzen konnten, aber es waren eben nur Menschen. Allzu viel Intelligenz erwartete er von ihnen erst gar nicht. Als sie einen Angriff starteten ließ er nur genervt seine Peitsche knallen. Dann blickte er auf, denn er spürte mehrere Blicke die auf ihn gerichtet waren. Oben auf dem Hügel vor dem er gelandet war, stand ein Schloss aus dessen Fenster ein Mann und eine Frau zu ihm sahen. Den Kimonos nach zu urteilen handelte es sich wohl um den Schlossherrn und seine Tochter. Da sie ihn jedoch nicht angriffen ignorierte er die beiden und begab sich in den nahen Wald. Er suchte sich einen angemessenen Baumstamm und ließ sich an den Wurzeln nieder um sich auszuruhen. Am nächsten Morgen erwachte er, als sich ein Mensch näherte. Seine Sinne sagten ihm, dass es sich um dieselbe Frau vom Vortag handelte. Dem Geruch nach hatte sie einige Feldblumen gepflückt. Eine Weile blieb sie in seiner Nähe, bis Jaken ihn fand und laut über Inu Yashas Dreistigkeit wetterte. Dann entfernte sie sich ein Stück und wenig später trug der Wind ihren Geruch mitsamt einer Flötenmelodie an ihn heran. Die Melodie half dabei Jakens unaufhörliches Geplapper zu ignorieren. Einige Tage vergingen in denen die Frau immer wieder mit frischen Blumen zu seinem Ruheplatz im Wald kam, ihn eine Weile beobachtete und dann in der Nähe auf ihrer Flöte spielte. Dann kam eines Nachmittags ein Trupp Soldaten. Unter ihnen war auch der Schlossherr selbst, der die Krieger von seinem Pferd aus anführte. „Dämon! Du hast zwar unseren Feinden zugesetzt, doch ich kann es nicht länger dulden, dass du hier verweilst. Um die Ehre meiner Tochter und meines Hauses zu sichern, musst du nun sterben!“, sprach der Schlossherr, bevor er seinen Gewehrschützen das Zeichen zum Angriff gab. Es war ein leichtes für Sesshoumaru die Kugeln mit seinen Peitschen zu den Angreifern zurück zu schlagen. Die Überlebenden flohen umgehend, doch er hatte kein Interesse daran sie zu verfolgen. Der Schlossherr schien sowieso nicht bei Sinnen zu sein, denn warum sollte er, Sesshoumaru, eine Bedrohung für die Ehre seiner Tochter darstellen? Er blickte in die Richtung aus der das Flötenspiel gekommen war. Es war mit dem Fall der Schüsse verstummt. Sesshoumaru hielt mittlerweile ein kleines Bündel in seiner rechten Hand, während er in der linken noch das Armband hielt. Das Bündel hatte er unter seiner Rüstung hervorgezogen, während er sich erinnert hatte. Nun fiel ihm ein kleiner feiner Unterschied im Geruch zwischen dem Inhalt des Bündels und dem Armband auf. Doch beide Gerüche waren sich zu ähnlich als das es Zufall hätte sein können. Nicht einmal Geschwister hatten einen so ähnlichen Geruch. Doch diese Priesterin, Kikyou, die ihm schon einmal begegnet war, und die Menschenfreundin seines Bruders hatten einen ebenso ähnlichen Geruch. Und sie hatten doch gesagt, dass diese Kagome die Wiedergeburt der Priesterin sei. Konnte dieses unbekannte Mädchen die Wiedergeburt von Sara sein? Aber warum interessierte ihn das überhaupt? Das alles erklärte noch nicht, warum er wegen ihr Dinge tat, die er sich selbst nicht erklären konnte. Aber eine Erklärung musste es geben und er würde sie finden! Sesshoumaru nahm gerade wieder Gestalt im Dorf an, als Inu Yasha erneut bei seiner Diskussion mit Kagome beteuerte, „Kikyou war eine Priesterin. Nicht jeder einfache Mensch wird wiedergeboren!“ Sesshoumaru betrat die kleine Hütte und bedachte seinen kleinen Halbbruder mit einem kühlen Blick. „Sara war eine Prinzessin mit spirituellen Kräften.“, sagte er und zog erneut das Bündel hervor, das er nun Kagome entgegen hielt. „Gib das ihrer Wiedergeburt.“ Er wartete noch ab bis Kagome den eingewickelten Gegenstand entgegen genommen hatte und endlich begriff dass er erwartete, dass sie sofort aufbrach. Erst als sie versprochen hatte ihre Freundin möglichst bald herzubringen, bzw. es wenigstens zu versuchen, und erst als sie daraufhin verschwunden war, verschwand er selbst wieder ohne noch ein Wort mit Inu Yasha zu wechseln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)