Das Erbe von Inu Taishou von silberstreif (oder Reisen mit meinem Bruder) ================================================================================ Kapitel 3: In den Nebelsumpf ---------------------------- Und pünktlich kommt Kapitel 3.... 3. In den Nebelsumpf Auf dem Vulkan, der Totosais Heimat war, saß der alte Dämonenschmied friedlich vor seinem Feuer, als ein Schatten auf ihn fiel und er eine Energie spürte, die er erkannte. Erschrocken fuhr er herum: "Sesshomaru!" Das klang alles andere als begeistert. Vorsorglich rutschte er etwas seitwärts, versuchte unauffällig seinen Hammer zu erwischen. "Lass den Unsinn! - Komm mit. Inuyasha und ich wollen mit dir reden." "Inuyasha und du...reden?" echote der Schmied. Er kannte die beiden Hundebrüder seit langen Jahren, er hatte sie schon gegeneinander kämpfen sehen. Daher kam das jetzt etwas überraschend. Aber er wusste auch, dass ihr Vater immer gehofft hatte, sie würden eines Tages einsehen, dass das nichts bringen würde. Allerdings hatte Sesshomaru auch schon ihn selbst umbringen wollen. Sollte das jetzt eine Falle sein? Nein, entschied Totosai. Man konnte Sesshomaru alles Mögliche nachsagen, aber er log nie. So stand er auf: "Na schön. Ist etwas mit Tessaiga oder Tensaiga...?" "Ja. - Komm." Der Schmied sah sehr wohl Tensaiga an der Hüfte des Hundeyoukai, aber er nahm an, dass es wirklich wichtig sei, wenn sich Sesshomaru die Mühe machte, ihn zu erreichen. So holte er seine Kuh. Inuyasha blickte erst auf, als ein leichtes Sirren in der Luft zu hören war. Sesshomaru erschien wieder und drehte den Kopf. Totosai landete mit seiner Kuh. Tatsächlich, da war auch Inuyasha. Und beide Brüder schienen merkwürdig einträchtig. So glitt der Schmied von seinem Reittier: "Also, was ist passiert?" Er setzte sich zu dem hanyou. Der lieferte eine Kurzfassung und schloss: "Kannst du uns sagen, wer der Idiot ist, der uns den Ärger macht?" "Und was er mit den Schwertern will?" Sesshomaru ließ sich ebenfalls nieder. "Eiwei..." Totosai schüttelte den Kopf. Er wusste nun, warum sie so friedlich miteinander umgingen: "Na ja...es sind mächtige Schwerter mit furchterregenden Kräften. Ein Youkai, der stärker werden will...." Er zuckte die Schultern. "Hat der Kerl auch einen Namen?" Inuyasha hatte nicht vor, den Alten wieder rumreden zu lassen. "Der stärkste Youkai im Osten....Ich hörte, es gibt da jemanden, der sich alle anderen untertan gemacht hat. Er soll nach der Macht eines Großen Youkai, eines Tai Youkai streben. Da kämen ihm eure Schwerter vermutlich recht. Es sei denn...nein, so dumm kann er nicht sein." "Er IST dumm." "Vielleicht hast du Recht, Inuyasha." Der Schmied wollte keinen Ärger. "Was meinst du?" In Sesshomarus Stimme lag bereits leichte Gereiztheit. Totosai seufzte. Er hatte noch nicht vor, zu sterben: "Ich hörte Gerüchte, dass es einen Schmied meiner Klasse im Osten gibt, der versucht, das ultimative Schwert zu schmieden. Er heißt Ryuhito oder so. Wenn er für den Herrn des Ostens arbeitet...nun ja..." Er kratzte sich am Kopf. "Soll das heißen, jemand wäre so dämlich, Tessaiga und Tensaiga einschmelzen zu wollen, um aus ihnen das ultimative Schwert zu basteln? Das klappt doch nie, oder?" Der hanyou sah seitwärts, die Hand unwillkürlich an sein Schwert legend. "Nein, natürlich nicht." Totosai blickte vorsichtig in die Runde: "Eure Schwerter habe ich mit hoher Kunst aus den Fangzähnen eures Vaters geschmiedet. Schon, wenn jemand außer euch sie in der Hand hat, funktioniert das nicht mehr so ganz. Und sind sie erst einmal wieder eingeschmolzen, ist auch ihre Magie weg. - Was habt ihr also vor?" "Den Herrn des Ostens töten." Sesshomaru klang fast überrascht "Und Kagome und Rin zurückholen." Auch Inuyasha verstand nicht so ganz. Totosai seufzte wieder: "Tja, ihr geht also in die Falle, die sie für euch aufgebaut haben?" "Wir haben ja keine Wahl." Der hanyou starrte ihn an: "Wir können doch nicht zulassen, dass der mit der Entführung durchkommt...!" "Habe ich das gesagt...?" Der Schmied kratzte sich wieder am Kopf, begegnete plötzlich bernsteinfarbenen Blicken, die zweimal Ärger verrieten: "Schon gut, schon gut...ich muss aber euch noch etwas dazu erklären...." "Und?" fragten beide gleichzeitig. "Totosai." Sesshomaru ergänzte den Namen ruhig, aber der Schmied zuckte zusammen: "Um das ultimative Schwert zu schmieden sind vermutlich die mächtigsten Schwerter der Welt nötig, also eure beiden. Aber um sie verbinden zu können, braucht man ein Bindemittel..." "So wie du meinen Fangzahn gebraucht hast, um Tessaiga zu reparieren?" erkundigte sich Inuyasha. "Ja." Totosai sah zu Sesshomaru: "Und wie ich die Fangzähne eures Vaters einbaute. - Ich denke, der Herr des Ostens will eure Fangzähne auch haben...." "Er kann's ja versuchen." Inuyasha warf etwas den Kopf zurück. Der ältere Bruder erhob sich: "Geschickt eingefädelt. Haben sie uns, haben sie Schwert und Fangzahn. Und um sicher zu gehen, dass sie Chancen haben, locken sie uns in ihr eigenes Gebiet." "Na und?" Inuyasha stand ebenfalls auf: "Dann müssen wir uns eben durchkämpfen." "Das wird nicht so ganz einfach." Totosai sah auf: "Bedenkt, dass der Herr des Ostens eine ganze Armee hat, die unter seinem Befehl steht..." Aber er sprach schon mit sich selber, da die Brüder schon wieder unterwegs waren. Der alte Schmied kratzte sich am Kopf: "Eieieeiei....Inu Taishou...hast du dir das je so vorgestellt? Na ja, immerhin arbeiten deine Idioten von Söhnen mal zusammen. Allein das ist doch schon bemerkenswert. Und vermutlich ist dem Herrn des Ostens gar nicht klar, was er sich da eingebrockt hat. Ich möchte nicht an seiner Stelle sein...bei dem Temperament der beiden..." Er stand auf und ging zu seiner Kuh, um nach Hause zurückzukehren. Bei Nacht der Spur zu folgen bot für die feinen Nasen der Hundebrüder in der Tat keine Schwierigkeiten, zumal die Verfolgten nichts unternommen hatten, ihre Fährte zu verwischen. Wenn die beiden noch nicht gewusst hätten, dass es eine Falle sei, hätten sie es spätestens jetzt gemerkt. Die Gegner schienen entweder sehr naiv zu sein oder sie hatten wirklich keine Ahnung, mit wem sie sich hier angelegt hatten...oder sie hatten grottenfalsche Gerüchte über die beiden Söhne des Anführers der Hunde gehört. Der Morgen graute, als der führende Sesshomaru stehen blieb, da sie den Rand eines Wäldchens erreicht hatten. Er sah sich um, witterte kurz, ehe er hineinging. Inuyasha folgte ohne Zögern in der Sicherheit, dass sein großer Bruder alles gerochen hatte, was es hier gab. Er nahm überdies an, dass die Schwierigkeiten erst im eigentlichen Nebelsumpf beginnen würden und das riesige Sumpfgebiet konnte er vor ihnen schon wahrnehmen. Sie waren noch nicht lange im Wäldchen unterwegs, als aus dem Unterholz vor ihnen fünf Menschen auftauchten. Falls sie daran gezweifelt hätten, dass es Verbrecher waren, so hätte der Begrüßungssatz diese Zweifel beseitigt: "Gebt uns eure Schwerter und die Rüstung." Sesshomaru hob als Antwort die Hand, nur Daumen, Zeige- und Mittelfinger ausgestreckt - eine Kampfansage, zumindest für die, die diese Geste zu deuten wussten. Inuyasha nahm indessen nicht einen Sekundenbruchteil an, dass die Banditen erkannten, dass sie sich in akuter Lebensgefahr befanden. Er hatte eigentlich vor, ihnen raten, zu verschwinden, wollte dann aber nicht das Risiko eingehen, dass jemand inzwischen so leichtsinnig wäre, auf den Youkai loszugehen. So wurde er schnell. Zwei der Banditen trafen seine Fäuste auf einmal im Gesicht, ehe er herumfuhr, die nächsten zwei zu Boden schlug. So würden die Menschen immerhin am Leben bleiben. Als er sich dem letzten zuwandte, stellte er mit gelinder Überraschung fest, dass diesen gerade die Rechte seines Bruders am Kinn berührte. Der Getroffenene legte den Rückwärtsgang ein, ehe er umfiel. Sesshomaru ging gelassen weiter. Inuyasha folgte ihm etwas sprachlos, wobei er annahm, dass die Banditen ihre Zurückhaltung vermutlich gar nicht richtig einschätzen können würden. Sie würden einige Tage ein steifes Genick haben. Nun ja. Vielleicht brachte sie das von dem Gedanken auf Raubüberfälle ab. Zudem war es erstaunlich, dass Sesshomaru den anderen nur betäubt hatte. Ob er ihn nach dem Grund fragen sollte? Aber vermutlich würde er keine Antwort bekommen. Gut eine Stunde später erreichten die Brüder die Ausläufer des Nebelsumpfes. Vor ihnen lag ein Gebiet, das nur noch scheinbar festes Land war. Die meisten Abschnitte des Grases vor ihnen waren eine Täuschung. Darunter befand sich Morast der übelsten Art. Inuyasha war schon einmal weiter im Süden im Nebelsumpf gewesen und wusste nur zu gut, dass unter dem harmlosen Grün der Tod lauerte. Sesshomaru war ebenfalls schon einmal in dieser Region gewesen, hatte sich allerdings nicht tiefer hineinbegeben. Er schätzte seine Risiken genauer ein. Über allem schwebten die Nebelfelder, die der ganzen Gegend den Namen gaben. Jetzt lösten sich die Morgenschleier auf und man sah einigermaßen. Inuyasha kniete nieder, suchte die genaue Spur. Sein großer Bruder blieb stehen, sah mit einem seltsamen Ausdruck zu ihm nieder: "Was machst du da?" "Na, die Fährte suchen. Die Mädchen..." "Sie sind betäubt, schon vergessen? - Früher oder später wird es uns der Gestank des Sumpfes und der Nebel unmöglich machen, der Spur zu folgen. Wir müssen vorsichtig unseren eigenen Weg finden." Inuyasha stand etwas verärgert auf: "Toll. Und wenn es geht, den ersten Besten nach dem Weg fragen, oder? Als ob Leute, die in diesem Sumpf leben, uns Auskunft geben werden." "Sie werden." Sesshomaru ging langsam in Richtung des Nebelsumpfes. "Und dir würde ich raten, hinter mir zu bleiben." "Ja. Immerhin weiß ich dann, wohin ich nicht treten sollte." "Idiot. Du bist schwerer als ich." Der hanyou wollte protestieren, dachte dann aber nach. Es stimmte. Immerhin konnte sein Halbbruder fliegen und er nicht. Mürrisch folgte er. Die Wanderung durch den Nebelsumpf war alles andere als erheiternd. Je weiter die Hundebrüder vorankamen, umso überwältigender wurde für ihre empfindlichen Nasen der Gestank der Sumpfgase. Selbst für den Youkai war es mittlerweile unmöglich geworden, der Spur zu folgen. So musste er sich auf andere Sinne verlassen, seinem Instinkt vertrauen, als er den Pfad durch den Morast suchte. Inzwischen war die Sonne hoch am Himmel und der Nebel war ziemlich verschwunden. Aber es war klar, dass der am Nachmittag wieder kommen würde und es zusätzlich schwerer machen würde. "Sesshomaru..?!" Inuyasha flüsterte es nur. Der blieb sofort stehen, die Hand an Tokejin: "Was ist?" erkundigte er sich leise. "Hinter uns .." Beide fuhren kampfbereit herum, die Schwerter bereits in der Hand. Hinter ihnen war ein seltsames Wesen aufgetaucht: zweibeinig, aber eher ein Dämon im eigentlichen Sinn, kein Youkai. Inuyasha wich einen vorsichtigen Schritt nach rechts, um es seinem Bruder zu ermöglichen neben ihn zu kommen, eine Geste, die der fast wohlwollend zur Kenntnis nahm. Der oni sagte etwas, das wie ein Blubbern war. Inuyasha sah seitwärts: "War das eine Drohung oder ein Heiratsantrag?" Keine Antwort. Das Wesen öffnete ein großes Maul mit unverhältnismäßig vielen Zähnen und sie entschieden sich, dass Blubbern als Drohung aufzufassen. Sesshomaru schob Tokejin weg. "Das überlasse ich dir und Tessaiga." "Aber ja doch.." Inuyasha aktivierte seine Klinge, als der Fremde auf ihn zuschoss: "Immer muss ich den Müll wegräumen..." Dem kaze no kizu war der oni nicht gewachsen und löste sich auf, die Finger keine zehn Zentimeter von dem Hals des hanyou entfernt. Dieser war nicht ausgewichen. Sein Halbbruder hatte sich ebenfalls nicht bewegt. Falls weitere Wesen dieser Art zugesehen hatten, musste ihnen klar sein, dass es mehr als leichtsinnig war, diese beiden Reisenden anzugehen. Die Brüder machten sich wieder auf den Weg. Der Nebelsumpf schien an diesem Tag beschlossen zu haben, sich von seiner schönsten Seite zu zeigen. Noch am späten Nachmittag war der Nebel nicht so dicht wie gewöhnlich. Die Sonne schien auf die vereinzelten Nebelbänke. Zwischen den Gräsern und niedrigen Moosen glitzerten Spinnenfäden im Sonnenschein. Tautropfen reflektierten die Sonnenstrahlen. Es wirkte eigentlich alles hell und freundlich, aber die beiden Wanderer achteten sorgfältig auf jeden Geruch, jedes Geräusch, das eine Gefahr andeuten könnte. Sie waren heute schon zweimal überfallen worden und sie wollten dem Besuch Nummer drei gern zuvorkommen oder zumindest begegnen können. Sesshomaru blieb stehen. Er brauchte gar nicht vorandeuten, denn Inuyasha konnte an ihm vorbeisehen. Vor ihnen, auf einer jener Inseln festen Landes im Sumpf, fraß ein großes Wesen. Seinem Geruch nach war es eindeutig ein Tier, aber acht Pfoten mit Krallen, eine Rückenhöhe von gut drei Meter und diverse schwarze Punkte als Augen mahnten zur Vorsicht. Man hätte das orangefarbene lange Fell schön finden können, aber die Hundebrüder hatten keinen Sinn dafür. "Wir müssen an ihm vorbei", murmelte Inuyasha:"Vielleicht können wir es verscheuchen..." "Warte hier." Der Youkai ging langsam weiter in Richtung der "Insel". Das unbekannte Tier blickte unruhig werdend auf. Da es warnend knurrte und die Nackenhaare sträubte, legte Sesshomaru die Hand an Tokejin, sah es aber nur an. Er wollte nicht unbedingt seine wahre Gestalt annehmen, um es so zu einzuschüchtern. Das Tier spürte jedoch instinktiv eine Macht, mit der es sich nicht messen konnte und wich noch immer knurrend zurück, drehte sich plötzlich um und rannte fort, wieder in den Sumpf, einen nur ihm vertrauten Pfad entlang. "Nicht schlecht." Der hanyou kam heran: "Ein scharfer Blick genügt..." Etwas wie ein Grinsen: "Gibt es eigentlich überhaupt jemanden- außer mir natürlich-, der nicht wegrennt, wenn du ihn finster ansiehst?" Keine Antwort. Inuyasha hatte allerdings auch keine erwartet. Sowohl Kagome als auch Rin waren bewusstlos geworden, als man ihnen brennende Kräuter vorgehalten hatte. Sie wussten nichts von ihrem Transport durch die Nebelsümpfe, nichts von ihrer gegenseitigen Gefangennahme. Kagome erwachte erst, als sie hart auf einem Boden geworfen wurde. Endlich hatte die Macht der Kräuter nachgelassen. Stöhnend richtete sie sich im Halbdunkel auf, versuchte etwas zu erkennen. Eine Tür wurde verschlossen und sie erkannte, dass sie irgendwo gefangen saß. Noch immer nicht ganz klar im Kopf rieb sie ihre Augen, versuchte, etwas zu erkennen. Mit einer seltsamen Mischung aus Schreck, Mitleid und der Freude ein bekanntes Gesicht zu sehen, entdeckte sie Rin neben sich. Die Kleine begann sich zu bewegen. "Rin-chan..." Sie zog sie hoch: "Rin? Wach langsam auf. Es besteht keine unmittelbare Gefahr, denke ich." Die öffnete die Augen: "Du...? Du bist Kagome, oder?" "Ja. Haben sie dich auch entführt?" "Ja. Jaken-sama hat versucht, mich zu beschützen, aber sie haben ihn einfach umgebracht." Rin setzte sich auf, schien nicht sonderlich erschüttert. Aber die Antwort kam gleich: "Nun, Sesshomaru-sama wird ihn wieder beleben, wenn er zurückkommt. Und dann kommt er mich retten." "Ja, Inuyasha wird auch nach mir suchen. Ich will ja nicht behaupten, dass sie je zusammen arbeiten, aber es könnte ja sein, dass die beiden einmal das gleiche Ziel haben." Kagome seufzte etwas: "Sie haben das Dorf überfallen. Ich fürchte ja, sie haben meine Freunde umgebracht..." "Dann bitte Sesshomaru-sama doch, er solle sie wieder lebendig machen, wenn er kommt." Rin sah kein Problem. Kagome eher: "Ich weiß nicht..." Sie drehte sich hastig um, als sie hinter sich Bewegungen spürte: "Ist da wer?" fragte sie in das Halbdunkel. "Ja." Eine Frau rutschte näher: "Haben sie euch auch gefangen?" "Ja. Wer sind sie und was wollen sie von uns?" Die Frau starrte sie hoffnungslos an: "Wisst ihr das nicht? ....Wir nennen diesen Raum hier den Magen." "Den...was?!" Alarmiert fixierte Kagome die Wände. Die schienen aber durchaus aus Holz zu sein und nicht die Innereien eines Lebewesens. Die Frau musste das merken: "Du irrst dich. - Dieser Raum ist verzaubert. Die Youkai haben ihn verhext. Immer am Abend fühlen die Wände nach uns. Und die, die am traurigsten ist, die am meisten dunkle Energie in sich hat, wird von der Wand berührt. Und dann kommen Wachen und holen sie. Sie sagen, die ist für das Abendessen..." Ihre Stimme schwankte: "Wir denken, dass sie gegessen werden." "Youkai essen doch keine Menschen!" protestierte Rin sofort. "Hochrangige nicht", gab Kagome zu: "Seid ihr sicher?" "Es ist ja noch keine zurückgekommen. Und ich denke, sie fangen nicht in weiterem Umkreis Menschenfrauen, um sie wieder freizulassen. Es ist keine je in ihr Dorf zurückgekehrt." "Na toll." Kagome liebte solche Berichte: "Und wie viel sind wir hier jetzt?" Sie fühlte noch andere im Dunkel. "Zehn, mit euch. - Aber warum wart ihr betäubt?" "Keine Ahnung. Als sie mich entführten, haben sie mir solche Kräuter vorgehalten..." "Mir auch." Rin setzte sich und zog die Beine an: "Aber wir werden sicher nicht lange hier bleiben." "Dein Vertrauen in allen Ehren..." Die Frau sah zu der Kleinen: "Aber das hier ist ein großes Schloss mit einer Youkai-Armee! Kein Mensch kann hier rein...." "Kein Mensch..." Rin lächelte etwas. Kagome fand es sinnvoller, etwas zu unternehmen: "Habt ihr schon einmal versucht, die Tür aufzubekommen?" Die Frau starrte sie entsetzt an: "Natürlich nicht. Man hört ja Wachen vor der Tür. Die würden uns gleich umbringen...." "Schön. Das geht also nicht... Seid doch nicht so deprimiert. Wir werden sicher gerettet werden. Inuyasha wird gewiss alles tun, um mich hier rauszuholen. Und wenn ihm Sesshomaru hilft, sind wir bestimmt hier ganz schnell alle wieder draußen." "Inuyasha- Hundedämon, Sesshomaru- der perfekt tötet...? Das sind doch keine Menschennamen?" fragte die Wortführerin, nicht gerade aufgeheitert. "Nein. Ein hanyou und ein Youkai..." Die Erklärung ließ die anderen Frauen erst recht zusammenzucken: "Wie kannst du denn Hilfe von Youkai erwarten?! Dann fressen eben die uns." "Unsinn! - Ihr werdet es sehen. Sie retten uns." Aber da Kagome aus Erfahrung wusste, dass sie mit der gleichen Aussicht auf Erfolg Heizsonnen im Kongo hätte verkaufen können, setzte sie sich neben Rin: "Und immerhin bin ich schon mal in einem Kochtopf gelandet. Inuyasha war sogar schon im Magen des Eremiten und wir sind davongekommen." Rin sah sie an: "Oh, eine Geschichte? Magst du sie mir erzählen?" "Natürlich, Rin-chan." Das würde die Kleine sicher ablenken, wobei die eigentlich ruhig war. Vermutlich vertraute sie vollkommen darauf, dass Sesshomaru sie finden würde. Kagome musste daran denken, dass der Youkai noch jedes Mal etwas unternommen hatte, hatte man das Mädchen aus seiner Obhut entfernt. So lehnte sie sich bequem an die Wand. Rin tat es ihr gleich. Die anderen Frauen trauten ihren Augen nicht, als die beiden Neuankömmlinge sich unbesorgt gegen die Mauer lehnten, die keine von ihnen auch nur zu berühren wagte, aus Sorge, das nächste Opfer zu sein. Aber das Holz schien vor den beiden eher zurückzuweichen, als sie zu umfassen, und so als nächste Mahlzeit zu bezeichnen. Die Kleine legte den Kopf an ihre...war das ihre Schwester? Und die Ältere begann eine Geschichte zu erzählen, in der es von Magie, Zauber, Menschenfressern und Youkai und hanyou nur so wimmelte...was eigentlich keine der anderen Gefangenen für eine passende Unterhaltung hielt. Aber sie schwiegen. Irgendetwas hatten diese beiden an sich, das trotz allem die anderen beruhigte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das war es auch schon wieder^^ Danke an alle dir mir die lieben Kommis schreiben. *knuffz* Das nächste Kapitel wird 'Einmal Hölle...' heißen^^ bye Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)