Ungesungene Verse von halfJack (Gedichte und Liedtexte) ================================================================================ Kapitel 1: Das Monster ---------------------- Mit stiller Zerstörungswut Schleicht es Durch das Gestrüpp aus Adern Erfüllt von dem Blut seiner Seele Sucht nach seinen Opfern Sucht nach seinem Schlächter Das Monster Bahnt sich einen Weg durch den Körper Immer tiefer Man ist auf der Flucht Immer Nicht - Nimmt man es wahr Unbewusst Versteckt sich tief im Urwald Vor seiner Seele Erkennen macht stark Man rennt ihm entgegen Dem Monster Besiegt den größten Feind Seine Seele Verliert man Hat man gewonnen Verliert man sich Ist man der Sieger Versunken im rohen Fleisch Verhüllt von der eigenen Wunde Gewann man Die Seele als starken Begleiter Das Monster Sich selbst Kapitel 2: Eine Droge aus Leben ------------------------------- Wie eine Droge aus Leben Fliehen wir dem Ende entgegen Angezogen vom Schmutz dieser Welt Nichts existiert Das uns noch hält In den Schmerz dieser Nacht Stürzen wir lieber immer weiter hinab Als uns zu erhängen Erdrückt von der Sucht Nach leidendem Sterben Befleckt vom Bösen dieser Welt Halten wir das Leid in uns Von Wollust wie besessen Suchen wir nach dem Vergessen Und der Einsamkeit Pein verbreitet sich wie Saat Ein Dolch aus eiskalter Glut Vergraben im Gestrüpp aus Venen Erstickt unser Sehnen Und unseren Mut Der Feigheit erlegen Fliehen wir weiter dem Ende entgegen Überfüllt von der Kraft Die uns bleibt Und erdrückt Verdrängt vom eigenen Flehen Fliehen wir weiter dem Ende entgegen Zerstört war das Licht von uns selbst Und wir lebten doch weiter Und weiter Kapitel 3: Durstiges Rot ------------------------ Rot brennt sich ein wie Feuer, wie Hitze bohrt sich ins Fleisch zehrt an den Sehnen zersetzt das Nichts und Alles Rot in der flirrenden Hitze des Feuers Rot blendet das Weiß wie der Sonnenuntergang am endlosen Horizont der Anfang des Nichts verwirrt die Seele Rot im weißen Tod der Sonne Rot lässt erstarren wie der kühle Duft des Mohns eisiges Glühen in seinen Blättern Rot wie Blut die zarte Härte hüllt mich ein reißt mit gierigen Händen sucht durstig nach der roten Spur und zieht mich sanft in die Dunkelheit Kapitel 4: Endloses Blau ------------------------ Blau Wie das Meer Mit seinen Millionen Fischen Die sich abmühen Umherschwimmen Lechzen nach Leben Sterben ohne Unterlass Unaufhaltsam Werden gefressen Tod verwandelt sich in Leben Immer wieder Immer weiter Blau Wie das Meer Vollkommen schwerelos Das Leben an sich, völlig rein Eine feste Faust schnürt das Leben ab Ertrinken im endlosen Blau Blau Wie der Himmel Mit seinen Millionen Vögeln Sind frei in der Luft Freiheit Gefangen in Fesseln Verfolgt vom Tod Verfolgt vom Leben Immer wieder Unaufhaltsam Leben und Tod Blau Wie der Himmel Volkommen Schwerelos Vom Wind getragen Hinein in das Leben Fallen, immer weiter Sterben im endlosen Blau Der Tod in der Höhe Der Tod in der Tiefe Erdrückt von der Freiheit Dem Leben, dem Tod Erdrückt von dem endlosen Blau meiner Seele Kapitel 5: In der Sicherheit der Nacht -------------------------------------- ich flüchte in die Dunkelheit und stelle mir vor ich lasse alles hinter mir - einfach fallen - für kurze Zeit bin ich frei von meinen Ketten die ich mir selbst auferlegt habe ganz fest habe ich sie um meinen Körper geschlungen sie schneiden mir ins Fleisch und ich ziehe sie fester um den Schmerz zu fühlen doch hier bin ich frei sicher in der Schwärze die mich umhüllt wie meine Fesseln in der Nacht bin ich versunken geborgen in der Einsamkeit und doch mit dir an meiner Seite ich spüre deine Gegenwart sie lässt mich schaudern wie die Kälte der Dunkelheit du bist meine Einsamkeit ich suche in der Sicherheit der Nacht nach meiner Seele - du findest mich immer - die Dunkelheit verhüllt die Wahrheit und ist doch ehrlicher auch ehrlicher als ich es bin die Nacht zeigt mir mein Leben und verrät mich nicht genau wie die Einsamkeit - genau wie du - ich bin geborgen und doch frei in der Sicherheit der Nacht Kapitel 6: Wenn es noch wehtut ------------------------------ Wenn es noch wehtut Warum reicht dann dieser Schmerz nicht aus Um dich Auch innerlich an mich zu binden? Weshalb quälen mich dann all die Zweifel Du könntest aus lauter Verstand und Höflichkeit Noch mir gehören Aber in Gedanken Schon längst fort von diesem Ort sein? So wie ich es bin So oft Und wollte ich schon längst Diesen Ort verlassen Deine Seele, deinen Körper mit mir nehmen In die Tiefe Fort Aus der Kälte dieser Welt Jedes Mal Da du mein Selbst zu dir zurückgeholt Mich innerlich an dich zu binden Bist du nur deinem eignem Recht gefolgt Und ließest mich noch fühlen Geliebt zu werden Und dennoch Glaubst du nie an deine Kraft Warum? Weil du der Schmerz bist Der mich zerbricht? Oder weil ich dieser Schmerz Nicht für dich bin? Kapitel 7: Erbeten ------------------ Der Wunsch benetzt deine Lippen wie ein Lächeln Gedenke des Blutes im weißen Schnee An der Wand flüstern diffuse Schatten Unser Traum sei die Klinge aus Glas Wimpern schließen sanft die Kälte deiner Augen Gedenke des Marmors unterm schwarzen Kranz Seine Dornen hat dein Blut zuletzt versiegelt Heilig sprach es Ewigkeit Die Frucht der Sünde unter meinen Fingern Gedenke der Spuren aus rotem Wein Wie von Klingen auf deine Haut gemalt Nur Wahnsinn gebiert meine Gier Trunken von deinen kostbaren Tränen Sehne ich mich nach dem Nektar des Baumes Der die Erkenntnis in seinen Zweigen trägt Noch immer will ich mehr Dein Atem zittert in meinen Händen Erfüllt von der Angst nicht endender Existenz Höre ich leise die Dunkelheit sagen Gottgleich werden wir sein Das Ebenbild in den Schatten an der Wand Lässt mich die Zirkel im Stamm erkennen Vom Baum des Lebens werden wir kosten Denn Rettung ist uns gänzlich fern So küsse ich diesen Wunsch von deinen Lippen Auf dass er irgendwann In Erfüllung gehen möge Kapitel 8: Wir -------------- Wir reisten Auf verschiedenen Wegen Ich sah dich Durch den Nebel Doch Dein Blick war abgewandt Wir fuhren In die falsche Richtung Immer weiter Voran und fort Du sahst mich Doch Ich fühlte den Blick Nicht auf der Haut Wir liefen Fort von diesem Selbst Das uns mit Angst Geschlagen hat Doch nun Sind wir auf Reisen Mein Ich ward Wir Dein ich ward mein Was nie geschieden war Wird nie beisammen sein Kapitel 9: Fire of Redemption ----------------------------- Come, little moth And I will catch you You feel my warmth And all the bliss too I am the light Come and catch me Don't be afraid I will show mercy And it will never hurt again and anymore I love these fragile wings of yours Come closer and let me kiss them They are my one and last temptation You have to flee From dark and moon Confide in me It's over soon And it will never hurt again and anymore I love these fragile wings of yours Come closer and let me kiss them With my fire of redemption Kapitel 10: Unreal Freedom -------------------------- Like a drug of life We are fleeing to the end We are crawling for death To never let our life begin There will be just one turn This is you Betrayed and killed by innocence Crushed by this freedom in chains Carried by the wind to let us down Crushed by the blue of my soul This is only you Kapitel 11: Times ----------------- There was a time When I forgot how to paint The colors of the rainbow I don't want you to forget these colors again There was a time When I had to run away To find my own freedom I don't want you to run away from me again I hoped these times would end one day There was a time When I had to cry alone Because of a sweet melody I don't want you to cry again Because my words hurt you so much Because my silent whistling Was like a dagger in your heart There was a time When I didn't want to hear These voices anymore I don't want to run away again I don't want to see the colors again I hope these times will never come Kapitel 12: Last Year's Winter ------------------------------ Last year's winter Passed us like we wouldn't exist Without noticing Just one single time White snow kissed the earth Hiding the dust Of lonely homes Of empty streets Of dying people We could hardly believe The snow has given up To cover our pain with his cold embrace The snow has given us up Maybe we don't need the snow anymore 'Cause last year's winter Has taken place in our heart Kapitel 13: Lost ---------------- I thought it would be easy Too easy to lose you We left our life In trouble and insanity Is what you might have thought of me In vain is my indignity Is what you might have thought to see In every single inch of me Is what you might have thought to be But you are wrong I am the one Who knows that he has lost You have prevailed Kapitel 14: Du gehst -------------------- Mal unsre Vergangenheit Mit bunten Farben an die Wand In Räumen, weiß und weit Die längst schon kalt geworden sind Mal hast du mich gefragt Was unten auf uns warten wird Die Antwort nicht gewagt Weil nichts mehr in uns widerhallt Du gehst, du gehst, du gehst Du gehst auf die Knie Vor diesen Mauern in dir Und du lachst, du lachst, du lachst Weil du die Farben nur siehst Weil du nicht siehst... Einmal frag ich, warum Hältst du noch meine Hand In Träumen, die nun stumm und blass und längst verloren sind Du gehst, du gehst, du gehst Du gehst auf die Knie Vor diesen Mauern in dir Und du lachst, du lachst, du lachst Weil du die Farben nur siehst Weil du nicht siehst Dass es nur Schatten sind Frag nicht mehr, Was hinter uns liegt Ich hör das Flüstern, leis und schwer Das mich bittet Gib mir zurück, was war Du gehst, du gehst, du gehst Du gehst auf die Knie Vor diesen Mauern in dir Und du lachst, du lachst, du lachst Weil du die Risse nicht siehst Weil du nicht siehst, dass... Ich geh, ich geh, ich geh Ich geh auf die Knie Vor diesen Mauern in mir Und ich lach, ich lach, ich lach Weil ich die Farben nicht seh Weil ich jetzt seh Dass wir nur Schatten sind Kapitel 15: Sich selbst ein Wolf, ein Lamm, ein Mensch ------------------------------------------------------ einverleibt und totgebissen jedes Ding aus einer Welt die dem Lügner Wahrheit und Vertrauen schenkt bauen Kinder auf das Wort, das niemand sprach um sie zu warnen vor den Uhrenkastenklauen deren Sicherheit niemand ertragen können soll nun Zoll um Zoll des Zeigers Schritt führt das Kind zum ersten Schnitt kleine zarte Finger schneiden auf Brust, Korb und Bein vom Nabel bis zum Rumpf Rippen öffnen sich wie Venusfliegenfallen in deren Maul schimmern feucht Organe wie im Rachen wölben und pulsieren auf der Zungenkuppelspitze eines Darms und den Flügeln jener Lungen würden Wackersteine abgelegt und fallen einer nach dem andern, Stück um Stück ein wenig schwerer bis die Last des Innern reißt am Rand des nicht mehr Bild und nicht mehr wirklich sein im Leib die Leere füllt bevor die Wimpernlippen satt sich schließen mit der Naht aus dünnem Zwirn nun Stich um Stich der rote Faden bis zum Hals die Haut durchbricht Kapitel 16: Sogar hinten in der letzten Reihe an der Wand --------------------------------------------------------- Offen bleiben Frag und Wunden, falsch verbunden, schon geschunden? Wollen müssen, können sollen, suchen dürfen Leergesichtige Gestalten, Masken halten, Massen-Seele angemessen Anonyme Köpfe haben, heute lieber länger leben, anonyme Leute köpfen Stolz verschmolzen, Holz, aus dem die Bretter sind, die uns tragen Wo wir laufen, was wir kaufen, um die Mienen zu bedecken Uns verstecken, aus dem Dreck und noch ein Stück ins Hintertreffen Schön geraten, hinter Hecken Schützen warten und auch treffen Stumm zur Einheit angetreten, stillgestanden, weitermachen Jetzt im Ganzen, lauter Einzelteile tanzen, lauter Einzelne geteilt Lauter bitte, denn wir wollen nicht verstanden werden (Sogar hinten in der letzten Reihe an der Wand) Aufgestellt in einer Reihe, Rücken und Gesicht zur Hand aufs Herz und nicht gelogen, hingebogen für die Welt, in der wir leben Uns ergeben, überleben auch vergebens, übers Leben spricht man nicht Hand aufs Buch und überlegen, niemals unterlegen sein, nebenan ist auch noch frei Neben sich gestanden haben, nicht mehr warten, sondern an Gebote halten Sonderangebote suchen, selbst nicht mehr erkennen dürfen Nicht mehr wollen müssen können, nicht mehr weiter können wollen Offen steht die Wund zur Frage, Augen blind, kein Land gesichtet Leergesichtige Gestalten, anonyme Köpfe spalten, heute leben, länger lieben Stolz, aus dem die Bretter sind, die wir vor den Köpfen tragen Sich verkaufen, sich verlaufen, nicht stolziert ist dumm gelaufen Auf das Glück kann keiner warten, nur ein Garten für die Harten und Gehetzten Noch ein Stück hineingeraten in den Hintern seines Vorgesetzten Vorm Gesetz ist jeder gleich, vor zurück zur Seite ran, Bauch herein und Brüste raus Beine breit und nicht gelogen, heute schon zurechtgebogen? Leise bitte, denn wer wollte nicht verstanden werden? Kapitel 17: Drehmoment ---------------------- Du glaubst, die Welt dreht sich um dich Dass du dich dabei im Kreise drehst, merkst du leider nicht Die Welt dreht sich um dich – um dich dreht sie sich Sie dreht sich im Kreis – um dich dreht sich alles Drehst du dich herum, dreht die Welt dich um Du drehst durch, drehst am Rad, drehst laut auf und bleibst stumm Nichts bleibt, wenn wir gehen Nichts war, wenn wir bleiben Nicht ist hier geschehen Nichts wird jemals sein Nichts bleibt, wenn wir gehen Nichts war, wenn wir bleiben Nicht ist hier geschehen Nichts wird jemals sein, Wenn wir schreien Kapitel 18: Overkill -------------------- Overcome with our leaving Over everything with breathing On the never ending evening On the edge of finally over Even over is not ending Overstaying is the new start Never ever even over Even kill you twice again Never ever see you going Kill you over even over Every overkill to you Rock me, rape me, hug and hate me Eat me, drink me, kiss and kill me Heal me, hurt me, love and leave me Let me never feel it’s over Kapitel 19: They said --------------------- Too much they said Too less they know It's not a sign of strength To laugh instead of crying I'm only strong when I can laugh It's true I said, you understood Please don't try to make me cry Because you think it helps Don't try to kill the smile of dolls One single tear would be a total breakdown to my walls I want to kill myself you said I want to kill my self instruction Where I can learn the skills to live Where I can learn to love my life I keep on going on and on You keep me living on and on They never let me go, never let me leave They leave me lying in this hell You keep on lying next to me You keep on lying, keep on lying Never let me know the truth It lies between their Me and You This lie can never be my life Wake up you said, please wake me up Take down I said, take down your arms Those weapons are not weak enough To hold on for dear life They told and tell, they want to know They want to know how life should be Don't lose your mind to them Don't lose your mind Don't lose Kapitel 20: Nach dem Nach ------------------------- Grab- en zwischen den Wänden der Augenhöhle nach dem, wonach ein Mensch sucht nach dem Leben, dem Sinn- grün im Kranz auf dem Kreuz Zwischen den Wänden ein- gegraben, gebettet, das Zellstoffauge tiefer und gelber, die Stränge, und gröber die Hände wie Krallen im Holz Das Pflaster trocken vom Staub unterm Schuh, unterm Joch dieses Beines fremd unterm Joch und darüber Das Pflaster fremd überm Joch- bein, dem einwärts geschliffenen Joch unterm Seelenspiegelgraben tiefer, das Joch, und gelber das Tränen- bein tränt Das Pflaster Versteck des Grabens, des Grabes unbekanntes Pflaster Grabvers- schleifung unter dem eingesunkenen Grabversteck Nach dem, nach- dem ein Mensch sucht und nicht findet nach Hause, zum fremden Daheim Nach Hause zum Fremden daheim Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)