Anderswelt von abgemeldet (- Aus dem Textbuch eines schwarzen Komponisten -) ================================================================================ Kapitel 5: Eine neue Welt ------------------------- Mit schreckgeweiteten Augen sah Beatrice zu der unbekannten Frau hoch, die nun genau vor ihr stand. Samuel lief nun zu ihr hin und beschnüffelte sie ausgiebig, und sie kraulte ihn Beatrice war vollends verwirrt. Weder wusste sie, wo sie war, noch, wer sie war. Bis jetzt ging sie immer davon aus, dass sie Beatrice hieß und im Berlin des 21. Jahrhunderts lebte , aber die Frau in ihrem mitteralterlichem Auftreten, ihre Worte und diese unbekannte Gegend ließ sie an dieser Vorstellung zweifeln. Zögernd raffte sie sich zu der erwarteten Antwort auf: "Ich bin nicht ..... wer auch immer. Ich......ich......" Sie wurde aber freundlich, wenn auch ein bisschen rüde von der Frau unterbrochen: "Tratscht nicht, es wird zeit von diesem Ort zu verschwinden. Seht, dunkle Wolken ziehen heran, das mag ein schlechtes Omen sein." Als Beatrcie den Blick zum Himmel richtete, nahm sie wirklich Wolken wahr, die vor Schwärze zu tropfen schienen. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihrem Magen breit und sie schloss kurz die Augen. Ein weißer Raum, der sich hin und her bewegte - Viele Schläuche - Viele Lichter, ein regelmäßiges Piepsen - lautes Heulen - ein Gesicht - Eriks Gesicht - Ein Engel - weiß/schwarz - .... Ein Haufen zusammnhangsloser Impressionen schlug über ihr zusammen wie eine gewaltige Welle und drohte ihren Verstand hinweg zu spülen, der wie eine silbrige Essenz spiegelnd im Waffen trieb. Doch ein paar Sekunden später erschien ihr alles wie ein zusammenhangsloser Traum, und auch diese Erinnerungsfetzten wurden getilgt. Beatrice schüttelte ihren Kopf eindringlich. "Was ist, Herrin? Geht es euch nicht gut? Los, lasst uns von hier verschwinden." Die Frau nahm sie an der Hand und zog sie eindringlich Richtung Waldesrand. Samuel umsprang sie freudig, schaute dennoch ein paar Mal ängstlich nach Osten. "Woher habt ihr dieses Hundeviech, Herrin?", fragte die Frau, einen missbilligendem Blick auf Samuel gerichtet. Beatrice setzte zu einer Erwiederung an, stockte kurz, und entschloss sich dann: "Ich....ich...bin nicht ihre Herrin....und auch nicht Elitia! Ich bin Beatrice." Die Frau schaute sie kurz lächelnd an. "Nun, Beatrice, ihr seid nun hier.....und ich kann sehr wohl eure Unwissenheit verstehen, obwohl ihr schon einige Male hier verweilet habt. Ich probiere es euch zu erklären. Ihr seid hier, weil Er es will und habt euren Namen und eure Rolle. Ich bin Francel, eure Begleiterin für die nächste Zeit. Jedesmal, wenn ihr hier auftaucht, habt ihr immer vieles von eurer Welt zu erzählen......das letzte Mal über einen jungen Mann und über eine Straßen, die von eisernen Pferdewagen befahren werden." Beatrice schaute sie verwirrt an.....und merkte, dass sie noch immer nackt war. Als Francel ihr errötendes Gesicht bemerkte, lachte sie kurz auf, und warf ihr ein grobes Leinenhemd und eine braune lederne Hose zu."Auf dass ihr euch nicht vor den Knechten und Kämpfern schämen braucht", bemerkte sie augenzwinkernd, "Und nun erzählt....". Während Beatrice verwiirt begann sich umzuziehen, erzählte sie über Terrorismus und Waffen, Kommunikation und Fortbewegung, über Dinge, die in einer modernen Welt selbstverständlich erschienen, Francel jedoch in Staunen versetzten. Sie erreichten gegen Mittag eine kleine Köhlerkate, die von einem jungen Paar bewohnt wurde, welches ihnen ein gutes Essen und eine Stunde Rast gewährte. Beatrice wurde zuvorkommend, aber dennoch rustikal behandelt, eine ungewohnte Erfahrung, die sie als Tochter eines Neureichen Psychologen machen musste. Aber für irgendwelche Beschwerden war sie viel zu verwirrt und versuchte mit einem Gedankenkonstrukt, das immer wieder sehr nahe an die Grenze der Wahnsinns taumelte, klarzukommen. Sie bleiben aber nicht lange, und verabschiedeten sich recht bald von den jungen Leuten und dankten ihnen auch nochmal für das Essen. Sobald sie wieder auf der Straße waren, begann Francel erneut ein Gespräch: "Nun, da ihr anscheinend wieder alles vergessen habt, werde ich euch nun nocheinmal über eure Funktionen aufklären. Ihr seid die Weltenläuferin. Weltenläufer sind Personen, die zwischen eurem Reich und unserem hin und her werchseln können. Neben euch gibt es noch drei weitere Weltenläufer. Doch von denen ist bis jetzt nur einer in Erscheinung getreten, und das ist unser gefürchtester und schrecklichster Gegener. Niemand kennt sienen Namen, alle nennen ihn nur Ihn. Er ist die Ausgeburt des Sadismus, und weidet sich an jedem Schmerz. Man sagt ihm - wie auch euch - gottgleiche Kräfte nach. Nun, bis jetzt haben ihn unsere Truppen in Schach halten können, aber inzwischen haben sich seine Angriffe intensiviert." Sie schaute kurz zur Seite und sah Beatrice mit gebeugtrm Kopf gehen. Diese war damit beschäftigt, ihrem Verstand möglichst schonend diese Informationen zukommen zu lassen, der sich dann dafür entschied, das einzige logische zu tun. "Sag mal, hast du sie noch alle. Was erzählst du mir für eine Scheiße. Denlst du ich bin blöd? Wieviel Geld bekommst du für das ganze Schauspiel, hm? Ich finds total erbärmlich." Beatrice satnd mit hochrotem Kopf vor Francel und schrie sie aus Leibeskräften an. Diese schien das alles zu irritieren. "Anber Herrin? Was habt....." "Nichts da mit Herrin, halt einfach die Schnauze. Wo sind wir hier? Wo ist die nächste S-Bahn Haltestelle oder der Bus? Los sag schon." Ein weiteres mal blickte Francel Beatrice irritiert an. "Na schön, dann verschwinde ich halt von hier!" Beatrice ging Weg in den Wald hinein. "Als ob die mich hier zum Narren halten können. Warum habe ich diese Szene vorhin eigenlich mitgemacht? So ein Quatsch." Sie lief durch den dichten wald und hörte hinter sich Francel rufen, die aber nur schlecht rennen konnte, da sie mit Rüstung und Schwert unterwegs war, was sie extrem behinderte. Und so lief Beatrice, bis sie das Rasseln und Klappern des schweren Gehänges nicht mehr hören konnte. Erst jetzt viel ihr auf, wie still es hier war. Auf der Straße war eine Vielzahl von Vögeln zu hören gewesen, aber hier wurden selbst ihre Schritte vom Moos verschluckt und nichts regte sich. Auf einmal spürte sie ein 0leichtes Ziehen am Arm. Erschrocken fuhr sie herum, aber sie hatte sich nur in einem Dornenbusch verfangen. Doch etwas war komisch an der Situation.....dann bemerkte sie es. Nicht einmal die brechenden Dornen und Äste gaben ein Geräusch von sich, was sonst eigentlich obligatorisch erscheint. Die ganze Umgebung schien so beschaffen zu sein. Und wieder begann sie an ihrem Vertand zu zweifeln, fieberhaft suchte sie in der vom zwielicht geprägten Umgebung nach einer Geräuschquelle. Sie fand nichts...als letztes Mittel vor dem jetzt bereits übergreifenden Wahnsinn, der inzwischen auch trächtig an Panik war, versuchte sie ihre eigene Stimme als Geräuschquelle identifizieren zu können. Doch sie sollte nicht merh dazu kommen. Ein weiteres mal brach sie zusammen. Wieder ein weißer Raum (wieder???) - Helles Licht blendete sie, dennoch kam kein Reflex, der sie schütze - Erik -Tom - ein Mann im weißen Kittel - ein Engel - schwarz - ein Engel - weiß - eine Spirale, voll von Licht - tiefer Fall - ...... Als Beatrice wieder zu sich kam, rissen Erinnerungsfetzen ihre wahrnehmung in zwei Hälften. Auf einer Seite glaubte sie bei ihren wichtigsten Menschen zu sein, auf der anderen Seite war sie kerkergleich in einer ihr vollommen unbekannten Welt eingeschlosseen. Wer oder was ihr ihr in diesem Kerker das Fenster geöffnet hat, der schlug es mit aller Gewalt wieder zu, und Beatrice versuchte sich verzweifelt an ihren letzten Gedanken zu erinnern. Der Wahnsinn nahm sie nun vollendes ein, das rationale Denken wurde in den hintersten Teil ihres Gehirnesgesperrt und völlig absurde Gedanken namen Form an, Fantasien, die Worte nicht zu beschreiben mögen, weil sie ein persönliches Armageddon der Gedanken darstellen, die sich auf diesem eine Schlacht liefern. Rein äußerlich wurde Beatrice ein weiters Mal bewusstlos und spürte nicht, wie zahllose Hände sie zuerst überall untersuchten und dann mit Leichtigkeit hochoben und hinwegtrugen. Francel wälzte sich inzwischen geistig in ihrer Schuld. Auch wenn Elitia bei keiner ihren früheren Begegnungen solches verständloses Verhalten an den Tag gelegt hatte, so hätte sie doch wachsamer gegenüber dem verstörten Mädchen sein müssen. Sie betete zu Gott, dass sie keinem der Ungeheuer des Waldes zum Opfer gefallen sei und kämpfte sich durch das dichte Gestrüpp vorwärts. Sie suchte nun schon eine gute Stunde nach Beatrice, aber sie gab die Hoffnung nicht auf. Noch hatte sie eine Möglichkeit. "Okoliot mein Freund, ich rufe dich.....da ich dich rettete so sollst du nun mich retten und so das Band der Freundschaft erneuern." Kaum hatte sie diese Worte gesprochen, hörte man auch Hufgetrappel und vor ihr brach ein Pferd durch das Unterholz. Es war blütenrein und hatte spiralförmig gedrehtes Horn auf seiner Stirn, das aus reinestem Obsidan zu bestehen schien. Das Schwarz des Horns schien durchsichtig zu sein, was dem ganzen einen kristallinen Charakter gab und einen beeindruckenden Kontrast darstellte. In Francels Kopf begann es zu brodeln und aus der Teife der Gedanken erhob sich eine Stimme: "Du hast mich gerufen? Womit kann ich dir behilflich sein, alte Freundin?" Sie konnte sich nie so richtig an die Telepathie gewöhnen, obwohl sie dieses Einhorn nun schon sehr lange kannte. Doch sie riss sich zusammen und antwortete in einem dringendem Gedankenton: "Mein Schützling ist mir entflohen. Hast du ihn durch deinen Wald kommen sehen?" "Nun, vorhin ist das Mädchen in den immerstillen Hain hineingegangen. du weißt, das dort mein Gebiet aufhört und das der Tieflinge anfängft." "Bei Ordok, was für ein Desaster....kannst du mich bis zur Grenze bringen." "Aber natürlich, auch wenn du keine Jungfrau mehr bist, steig auf." Francel lachte über den alten Witz, der von dem Irrglauben ausging, Einhörner könnten nur von Jungfrauen bestiegen werden. Flugs setzte sie sich auf den makellosen Rücken und ritt in die dämmerlichte Schwärze des Waldes hinein..... Über das Moos huschten kleine Gestalten, immer wieder untereinander kurze Worte und Schreie austauschend. Sie hinterließen keine Spuren und auch keine Gerüche und ein unbeteiligter Beobachter hätte höchstwahrscheinlich keines der Wesen wahrgenommen, hätten sie nicht eine recht auffällige Last bewegt. Ein junges Mädchen, das zielstrebig auf eine Lichtung mit vielen Miniaturhütten und einem großem Zelt zubewegt wurde. Doch keine war da, der es beobachten konnte, und so schwieg auch der Wald und nur die Wesen konnten ihre Fäden weiterspinnen, welche zum Ende hinliefen ...... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)