Kuraiko, Kind der Dunkelheit von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 20: Kapitel -20- ------------------------ Wow! Und schon wieder so viele Kommentare! Ihr seid einfach super! Es freut mich, dass euch die Geschichte so gut gefällt. *ganz gerührt ist* Aus euren Kommentaren geht hervor, dass ihr langsam mal wissen wollt, wer der Fremde in Alecs Zimmer war. Da muss ich euch jetzt mal was beichten... ich wollte eigentlich gar nicht näher auf diese ominöse Figur eingehen...*drop* Aber es war auf gar keinen Fall Charlotte! ...irgend ein anderer Vampir, der nicht möchte, dass der Fluch gebrochen wird. Aber jetzt wünsch' ich euch viel Spaß beim nächsten Kapitel! Kapitel -20- Alec schrumpfte unwillkürlich unter seiner Decke zusammen. Wieso sollte jemand sein Zimmer mit Sonnenlicht fluten wollen? Keiths Stimme durchbrach die bedrückende Stille. „ Hast du dich etwa in so kurzer Zeit schon mit jemandem angelegt?“ Er stand immer noch am Fenster und wog das Metallstück in seiner rechten Hand. „ Als ob ich dazu Zeit gehabt hätte!“, grummelte Alec und winkelte die Beine an, sodass er jetzt im Schneidersitz auf dem Bett saß, „ Schließlich habt ihr mich und Rei sofort in die Bibliothek geschleift, wo ich dann von dir eine gewatscht bekommen habe“ – er machte eine Pause und blickte Keith vorwurfsvoll an – „ und anschließend von Taki auf mein Zimmer gebracht wurde, das ich nicht verlassen habe, bis sich irgend so ein Vollspacken dachte, er müsse mich mit einem Holzkasten steinigen!“ „ Was er nicht getan hätte, wenn du brav in deinem Bettchen geblieben wärst.“ Keith grinste in sich hinein, es war einfach zu spaßig, den Blonden zu provozieren. Aber zu einem Gemütsausbruch seitens Alec kam es nicht, denn Taki schnitt ihm das Wort ab, bevor der Blonde auch nur genügend Luft geholt hatte, um seine Schimpftirade auf Keith loszulassen. „ Hätte er sein „Bettchen“ nicht verlassen, dann wäre von ihm jetzt vielleicht nicht mehr als ein armseliges Häufchen Asche übrig!“ Danach herrschte wieder Stille. Taki stand unschlüssig im Raum, während Keith sich daran machte, den Schaden am Fensterladen provisorisch zu beheben. Alec ließ den Kopf hängen und seufzte. Warum musste so etwas immer ihm passieren?! „ ...oh...“ Völlig synchron wandten sich die drei jungen Männer, der immer noch geöffneten, Tür zu, in der nun Charlotte, Rei und Emily standen und mit offenen Mündern den Schaden in der Zimmermitte begutachteten. ~ < „ Und was machen wir jetzt?“ Charlotte lehnte sich nach hinten und blickte fragend in die Runde. Sie befanden sich nun alle in Alecs Zimmer und saßen auf dem Fußboden oder dem Bett. Die Bloodpacks waren geleert und Alecs Geschichte erzählt worden. Charlotte hatte auch bereits von ihrer Entdeckung im Blutdepot berichtet. „ Wir sollten auf jeden Fall Meister Malak davon berichten.“, meldete sich Will, der das Zimmer kurz nach Rei und den anderen betreten hatte, zu Wort. „ Selbstverständlich!“, erwiderte Charlotte, „ Aber ich meinte eigentlich, was wir jetzt mit Alec machen sollen?“ „Hm?!“ Alec hob alarmiert den Kopf, als er seinen Namen hörte. Was sollte mit ihm sein? „ Ich denke, dass er auf keinen Fall allein in einem Zimmer schlafen sollte.“, sagte Keith, „ Und das selbe gilt auch für Rei, bis wir wissen warum Alec attackiert wurde. Vielleicht hatte es der Unbekannte ja auf die beiden Neulinge abgesehen.“ „ Davon würde ich nicht ausgehen.“, widersprach Taki, „ Schließlich war ja außerdem jemand an unseren Vorräten und davon sind ja nicht ausschließlich Rei und Alec betroffen. Ich denke eher, diese Vorkommnisse richten sich gegen die Vampire, die Meister Malak bei seiner Suche nach einem Weg, den Fluch zu brechen, unterstützen.“ „ Der Gedanke ist mir auch schon gekommen...“ Charlotte setzte sich wieder auf und legte nachdenklich die Stirn in Falten. „ Heißt das, die Lage spitzt sich zu?“ Wills Stimme klang unsicher, unterdrückte Angst schwang in ihr mit. „ So schaut’s aus!“, brummte Keith, „ Wir können nur hoffen, dass die Situation nicht eskaliert.“ „ Ich wette, Valek hat etwas damit zu tun...“ Takis Gesicht verdüsterte sich zunehmend. „ Wenn dem so wäre, hätte ich endlich einen triftigen Grund, diesem Stück Scheiße auf zwei Beinen mal ordentlich die Fresse zu polieren!“ Keith lachte grimmig auf und ließ demonstrativ seine rechte Faust in die linke Handfläche krachen. „ Nur das das bei ihm, wie bei allen normalen Vampiren, nicht die geringste Wirkung zeigen würde.“, sagte Charlotte und lächelte spöttisch. „ Dann borge ich mir eben Takis Katana, und schlage ihm gleich den Schädel ab. Ich kann diese fiese Visage sowieso nicht ertragen!“ Taki schnaubte durch die Nase und hob skeptisch eine Augenbraue. „ Halt du dich lieber an deine Schusswaffen und lass die Finger von Tetsuya.“ „ Tetsuya?“ Rei blickte den Dunkelhaarigen fragend an. Keith antwortete an seiner Stelle. „ Ja, so heißt das Teil. Er hat es von seiner Asienreise mitgebracht ... soll angeblich mal einem großen Krieger gehört haben!“ Er verzog das Gesicht zu einem ironischen Grinsen. „ So ist es.“, bestätigte Taki ruhig, „ Und deshalb werde ich nur Gebrauch davon machen, wenn es der Situation angemessen ist.“ Keith rollte mit den Augen und winkte ab. „ Lass man gut sein! Ich hoffe, soweit kommt es erst gar nicht...“ „ Ich auch...“ Eine einstimmige Antwort. Alle hatten es eher leise zu sich selbst gesagt und blickten nun verdutzt auf. „ Tja...“, Taki grinste unsicher, „ Da wir uns in dem Punkt einig sind, sollten wir uns jetzt vielleicht zu Meister Malak begeben und uns anhören, was er dazu zu sagen hat.“ Er erhob sich und die anderen folgten seinem Beispiel. Draußen auf dem Gang hielten sie inne und musterten einander grinsend. Sie waren ja immer noch nicht richtig angekleidet. „ Dann schlag’ ich mal vor, wir ziehen uns jetzt was Anständiges an und treffen uns anschließend wieder hier.“ Mit diesen Worten wandte sich Keith nach links und verschwand hinter einer der vielen Türen. Die anderen nickten einander noch einmal zu und taten es ihm dann gleich. ~ < Keine 10 Minuten später traten wieder alle auf den Gang hinaus und machten sich auf den Weg durch die langen Gänge in Richtung Bibliothek. Taki trug, was er immer trug: ein schwarzes Hemd und eine lange, schwarze Hose. Alec, der ja keine Kleidung besaß, außer der, die schon bei seinem Bad im Dubliner Hafenviertel getragen hatte, war in gleicher Weise ausstaffiert worden. Nur, dass das Hemd bei ihm sehr viel lockerer saß – es rutschte fast von seinen Schultern. Darunter trug er ein von Keith geborgtes, ärmelloses Shirt. Da die Hose um einiges zu lang für ihn war, hatte Alec sie kurzerhand unterhalb der Knie abgeschnitten, was bei Taki zunächst einen Tobsuchtsanfall bewirkt hatte – der Dunkelhaarige war da in dieser Hinsicht sehr pingelig - , der sich jedoch in eine Knuddelattacke umgewandelte hatte, sobald Alec den wutschnaubenden Taki mit großen, feuchten Hundeaugen anblickte und zu schniefen begonnen hatte. Daraufhin hatte es dann noch eine Menge Geschrei und Gezeter seitens Alec gegeben, der befürchtete, totgedrückt zu werden, aber schließlich hatte Taki ihn unter dem Gelächter und Gejohle der anderen wieder aus seiner Umarmung freigegeben, sodass sie sich auf den Weg hatten machen können. Keith trug wieder seine heißgeliebte ausgewaschene Jeans mit den Löchern im Kniebereich. Obenrum war er nur in ein strahlendweißes Hemd gekleidet, das er offen trug. Die eigenwilligen Haare, hatte er mit einem Lederband nach hinten gebunden. Zu Charlottes Verwunderung hatte Rei die Kleider, die sie ihr angeboten hatte dankend abgelehnt und stattdessen Keiths Angebot mit Freuden angenommen. In Männerkleidung fühlte Rei sich halt doch am wohlsten. Sie trug nun eine weite, beigefarbene Jerseyhose, die sie am Saum zigmal hatte umschlagen müssen, sodass sich dieser nun auf Knöchelhöhe befand und die Bluse des gestrigen Tages – oder der gestrigen Nacht. Auf das Stoffkorsett hatte jedoch verzichtet, sodass der Stoff jetzt locker ihre Hüften umschmeichelte. Emily trug wieder das gleiche Kleid, wie in der Bibliothek und auch bei Wills Aufmachung ließ sich kein Unterschied feststellen. Charlotte war in ein langes Kleid aus dunklem, fließenden Stoff gekleidet, dass ihre schlanke Gestalt betonte. Um ihren Hals trug sie wieder das Smaragdhalsband. Sie hatte es als junges Mädchen von ihrer Mutter bekommen und behandelte es wie ihren größten Schatz. ~ < Während sie sich ihren Weg durch das Schloss in Richtung der Bibliothek suchten, atmete Alec tief durch. Er hatte sich inzwischen wieder einigermaßen gefangen und durch die Gegenwart der anderen fühlte er sich sicher. Und dennoch... sein Nacken kribbelte. Das war ein untrügliches Warnsignal seines Körpers, das ihn in den dunklen Gassen des Hafenviertels noch nie im Stich gelassen hatte. Misstrauisch wandte er sich um. Hinter ihm gingen Charlotte und Emily. Beide schwiegen und Charlotte hielt die kleine, schmale Hand des Mädchens mit der ihren umschlossen. Doch in ihren Gesichtern zeigte sich keinerlei Besorgnis. Erleichtert richtete Alec seinen Blick wieder nach vorn auf Reis Rücken. Er war sich sicher, dass die anderen es merken würden, wenn jemand sie verfolgte, schließlich verfügten sie über Vampirsinne. Ihr Seh-, Hör-, Geruchs- und Geschmacks, sowie ihr Tastsinn waren geschärft, seit sie den „Kuss“ empfangen hatten und mit jedem Jahr ihres unsterblichen Lebens verbesserten sich diese Fähigkeiten. Was seine eigenen Vampirsinne und Fähigkeiten betraf, so war er sich denen nicht sicher, nicht im Mindesten. Auf jeden Fall war sein Körper nicht dazu in der Lage, sich innerhalb kürzester Zeit selbstständig zu heilen, wie er bei jedem Schritt schmerzhaft feststellen musste. Zwar hatte man seine Blessuren gekühlt und verarztet, aber trotzdem verzog er das Gesicht zu einer grimmigen Grimasse, sobald er sein Knie beim Gehen anwinkeln musste. Vor Alec ging Rei. Auch sie war beunruhigt. Die Ereignisse des Abends waren nicht spurlos an ihr vorübergezogen. Und sie war sich sicher, dass es den anderen – auch wenn es nicht bei allen so deutlich wie bei Alec war, der sich alle drei Meter nach hinten umwandte – ebenso ging. Etwas war im Gange, ein Stein ins Rollen geraten... und sie mitten drin! Ihr Blick fiel auf Taki und Keith, die ein ganzes Stück weiter vorne gingen und in ein scheinbar sehr unterhaltsames – jedenfalls für Taki, der seinen Freund spöttisch grinsend von der Seite her anblickte – Gespräch führten. Sie wüsste nur zu gern, worüber die beiden redeten. Und noch während sie sich auf diesen Gedanken konzentrierte, stellte sie verdutzt fest, dass sie tatsächlich dazu in der Lage war. Wenn sie ihre Gedanken auf die beiden fokussierte, schienen alle anderen nebensächlichen Geräusche und Stimmen langsam zu verebben und schließlich zu verstummen, nur die Worte der beiden Gesprächspartner drangen klar und deutlich an ihr Ohr. Gerade sprach Taki. „ Ich seh’s dir doch an, du magst sie.“ „Woher willst du das wissen?!“ Keiths Stimme klang ein wenig trotzig, in etwa so, wie wenn ein starrköpfiges Kind zu seinem Vater spricht, von dem es denkt, dass dieser sowieso immer alles besser wissen will. „ Na hör mal! Ich kenn dich ja nun doch schon seit einigen Jahren, da merkt man so was.“ „ Was?“ „ Wenn sich ein Freund verändert.“ Keith schwieg eine Weile, er schien über Takis Worte nachzudenken. Schließlich sagte er: „ Und in wie fern verändere ich mich bitte?“ Taki schmunzelte. „ Seit sie hier ist, bist du viel ruhiger und umgänglicher – von dem kleinen Vorfall von gestern Nacht mal abgesehen.“ Seit sie hier ist? Rei runzelte die Stirn. Redeten die beiden etwa von ihr? Doch sie schob ihre Gedanken beiseite und konzentrierte sich wieder auf die Stimmen der beiden. Taki fuhr gerade fort. „ Außerdem hast du ihr deine Lieblings-Jerseyhose gegeben, ich dachte schon, ich guck’ nicht richtig!“ Keith biss sich auf die Unterlippe, was von Taki mit einem selbstgefälligen Schnauben quittiert wurde. Dann legte er dem blonden kumpelhaft den Arm um die Schultern und sagte freundlich: „ Und deine Gefühle für sie sind nur zu verständlich. Sie ist ein nettes Mädchen. Mit ihr hast du eine gute Wahl getroffen!“ Keith hob den Kopf und lächelte Taki, ob dessen freundlichen Worten dankbar an. Dann wurde sein Blick ernst. „ Du bist dir schon im Klaren darüber, dass ich dir ab jetzt den Schädel einschlage, wenn du irgend etwas Schlechtes über sie sagst?“ „ Jupp!“ Ein Gefühl von unglaublicher Wärme durchflutete Rei. Noch nie hatte jemand – abgesehen von Alec, aber er war wie ein Bruder für sie, schon immer gewesen – einem anderen Prügel angedroht, um ihre Ehre zu verteidigen. Plötzlich zuckte Keith zusammen. Auch Taki schien etwas bemerkt zu haben, dann grinste er und stupste seinen Freund in die Seite. Rei wurde nervös. Hatten die beiden ihren „Lauschangriff“ etwa bemerkt? Es schien so. Während Taki sich nichts weiter anmerken lies und den Blick weiter nach vorn gerichtet hielt, wandte Keith sich zu ihr um. Ihre Blicke trafen sich. Rei befürchtete schon er wäre wütend auf sie und würde sie nicht mehr beachten, doch er blickte sie direkt an. Ein warmes Lächeln zierte sein schönes Gesicht, er schien bis tief in ihr Herz zu blicken. Immer noch lächelnd zwinkerte er ihr schließlich verschwörerisch zu und wandte sich dann wieder nach vorn. Selig lächelnd schloss Rei die Augen. ~ < Die kleine Gruppe hatte schließlich die große Holzpforte der Bibliothek erreicht und die weitläufige Halle durchquert. Nun saßen sie auf den zahlreichen Sitzkissen um Meister Malak herum und lauschten gebannt seinen Ausführungen. Er hatte den Bericht der jüngsten Ereignisse mit großer Bestürzung aufgenommen und war nun dabei, die Gesamtsituation in Worte zu fassen. „ Dann ist es also schon soweit gekommen, dass sich unsere seit Jahrhunderten bestehende Gemeinschaft in zwei feindliche Lager geteilt hat, die offen gegen einander vorgehen.“ Keiths grummelnd eingeworfenes „Mehr oder weniger offen...“ überging er. „ Seit ich vor, wie mir scheint, ewig langer Zeit damit begonnen habe, mich der Suche nach einem Weg, den Fluch zu brechen, zu widmen, war mir bewusst, dass ich damit nicht überall auf positiven Anklang stoßen würde. Ganz besonders nicht bei dem uns allen bekannten Valek, der nach mir der wohl älteste Vampir ist. Und doch hatte ich gehofft, die anderen Kinder der Dunkelheit von der Richtigkeit meines Vorhabens zu überzeugen. Offenbar ist mir das nicht gelungen. Dabei sah es anfangs so aus, als würde ich von den meisten aus unserer Gemeinschaft unterstützt werden, schließlich waren die wenigsten glücklich über ihre dunkle Existenz. Sie wollten wieder das sein, was sie früher gewesen waren, gewöhnliche, sterbliche Menschen. Und ich wollte ihnen dazu verhelfen, ihren Wunsch zu erfüllen. Doch wie mir scheint hat sich die Gemütslage inzwischen geändert ... wahrscheinlich nicht gänzlich ohne Valeks teuflischen Einfluss. Die Zeit der wehmütigen, romantischen Vampire scheint vorbei.“ Er machte eine Pause und lies seinen betrübten Blick über die kleine Gruppe seiner Anhänger schweifen. Schließlich fuhr er mit seiner angenehm warmen Stimme fort: „ Und doch werde ich mein Ziel weiter verfolgen. Ich kann nicht aufhören. Nicht jetzt, wo ich das Gefühl habe, so kurz vorm Ziel zu sein. Vor dem Ziel, das ich schon so lange zu erreichen trachte!“ Meister Malaks dunkle Augen schienen von innen heraus zu strahlen. „ Beim Durchforsten der unermesslichen Schätze dieser Bibliothek bin ich auf ein Buch gestoßen, das, so glaube ich, der Schlüssel zum Ganzen ist. Bei dem Buch handelt es sich um die Aufzeichnungen eines gewissen Bruder Dwayne, der im 15. Jahrhundert in einem Kloster nahe Kilkenny lebte. Genaueres kann und will ich jetzt noch nicht sagen, da meine These weiterer Nachforschungen bedarf.“ „ Das Kloster, das gegen Ende des 15. Jahrhunderts durch ein Feuer ohne Gleichen zerstört wurde?!“ Charlotte hatte sich kerzengerade in ihrem Kissen aufgerichtet. Ihr innerer Aufruhr stand ihr nur zu deutlich ins Gesicht geschrieben. „ Eben dieses, mein Kind. Heute stehen nur noch einige verfallene Mauern, des einst so ehrwürdigen Gebäudes, sodass wir nur hoffen können, dass durch den großen Brand damals nicht auch unsere letzte Hoffnung zerstört wurde, was immer sie auch sein mag.“ Charlotte wollte zu einer weiteren Frage ansetzen, doch Meister Malak kam ihr zuvor. „ Wenn ihr mich nun bitte meinen Studien überlassen würdet?“ Also ließen sie ihn allein vor dem Kamin zurück und machten es sich ihrerseits in einer der vielen Lesenischen bequem. Taki ergriff als erster das Wort. „ Wenn die anderen Vampire herausfinden, dass er so nah daran ist, das Geheimnis unserer Existenz zu lüften, könnte es hier gefährlich werden.“ „ Es könnte nicht nur, es WIRD!“ Keith knetete seine Hände und blickte erwartungsvoll in die Runde. Er hatte erwartet, dass Meister Malak ihnen irgendwelche Anweisungen erteilen würde, wie sie nun vorzugehen hätten, aber das war nicht der Fall gewesen. „ Und was machen wir jetzt?“ „ Wir müssen ihm Zeit verschaffen... und zwar soviel wie er benötigt. Wie viel auch immer das ist...“ Taki massierte sich die Schläfen. Dann fuhr er fort: „ Fragt sich nur, wie wir das anstellen wollen...“ „ Ich werde ihm beim Durcharbeiten der Aufzeichnungen helfen.“, sagte Charlotte bestimmt, „ Ich könnte auch bereits nach Informationen über das Kloster suchen.“, sie warf einen Blick auf Emily und dann auf Taki, „ Was auch immer ihr anderen macht, Emily sollte hier bei Meister Malak und mir in der Bibliothek bleiben.“ Taki nickte. „ Du hast Recht, die Bibliothek ist im Moment der sicherste Ort. Wir sollten uns darauf einrichten, für längere Zeit hier zu bleiben. Keith?“, er wandte sich an seinen Freund, „ Wir brauchen Blut, außerdem mehr Decken und Kissen. Und... was man sonst noch so für einen Notfall braucht.“ „ Soll das heißen, wir schlafen hier in der Bibliothek?“, fragte Rei und hob fragend die Augenbrauen. „ Ja.“, erwiderte Keith, „ wenn wir alle zusammen bleiben, ist es sicherer.“ „ In Ordnung.“ Taki ergriff wieder das Wort. „ Charlotte, du und Emily ihr bleibt hier und unterstützt Meister Malak so gut ihr könnt. Alec, wir beide gehen nach oben und sehen nach, was wir an Decken und Kissen finden können. Keith, du besorgst so viel Blut wie du tragen kannst ... und was sonst noch nützlich ist. Rei wird dich begleiten. Und du Will...“, er ließ seinen prüfenden Blick für einen Moment auf dem Jungen ruhen, „ Du musst nach vorne in die Eingangshalle und uns Bescheid geben, wenn Valek auf dem Schloss eintrifft. Ich habe das Gefühl, dass wir uns vor ihm am meisten in Acht nehmen müssen. Die anderen Vampire stehen zwar nicht länger auf unserer Seite, doch ich glaube nicht, dass sie uns direkt angreifen würden. Allerdings könnte Valek sie gegen uns aufbringen... Deshalb ist das eine sehr wichtige Aufgabe, Will.“ Verlegen darüber, dass Taki so viel Vertrauen in ihn legte, schlug Will die Augen nieder. Er würde sein bestes geben! Schließlich erhob sich die kleine Gruppe, durchquerte die Bibliothek und trat auf den Gang hinaus. Charlotte und Emily blieben an der Holzpforte zurück. Taki wandte sich zu ihnen um. „ Haltet die Tür fest verschlossen bis wir zurückkommen. Unser Losungswort soll „Sunrise“ lauten. Lasst niemanden ein, der es nicht kennt, egal, wer es sein mag!“ Dann küsste er beide und schloss sie in die Arme. Der Rest der Truppe wartete geduldig – mehr oder weniger – bis er sich verabschiedet hatte und dann machten sie sich auf den Weg. An der nächsten Gabelung, trennten sich jedoch auch ihre Wege. Taki und Alec schlugen den rechten Gang ein, der langsam aber stetig anstieg, um zu ihren Schlafräumen zu gelangen, während Keith und Rei den linken Abzweig nahmen, der ein paar Meter weiter über eine gewundene Treppe nach unten führte. Will folgte dem Gang weiter geradeaus, immer in Richtung Eingangshalle. Fünf verschiedene Personen. Und doch dachten sie alle in diesem Moment ein und dasselbe: Dass bloß alles gut geht! ------------------------------------------------------------------------------- Jupp, das hoffe ich auch! (...dabei weiß ich doch schon, was passiert...*drop*) Shonen-ai Fans müssten beim "Vollspacken" aufgemerkt haben. ...wenn nicht, ist's auch nicht tragisch! Das nächste Kapitel ist bereits fast fertig, aber ich werde das hochladen noch etwas herauszögern (vielleicht mach ich's nächste Woche), da ich jetzt ja wieder Schule habe (UWAHHH!!!) und deshalb nicht so viel Zeit zum Schreiben habe. Also bis bald! Poppy-Wolf Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)