Kuraiko, Kind der Dunkelheit von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 18: Kapitel -18- ------------------------ Hi! Ich lebe noch... gerade so! Hier das nächste kapitel, viel Spaß! Kapitel -18- "Du magst ihn wirklich sehr, nicht wahr?", fragte Rei und blickte Charlotte von der Seite her an. Auch sie hatten mittlerweile die Bibliothek verlassen und waren auf dem Weg zu den Schlafgemächern. Meister Malak hatte für den nächsten Tag eine Lagebesprechung einberufen und sie dann entlassen. Also hatten die beiden jungen Frauen, Emily und auch Keith Meister Malak seinen Grübeleien überlassen. Keith und Emily hatten jedoch schon bald einen anderen Weg eingeschlagen. Rei glaubte etwas von wegen "Blutvorräte überprüfen" aufgeschnappt zu haben. Bald schon war der kalte Steinboden einem dicken, dunklen Teppich gewichen, der die Geräusche ihrer Schritte zu verschlucken schien. "Taki?", erwiderte Charlotte nun auf ihre Frage. Rei nickte nur. "Ja...ich liebe ihn sehr. Und das schon seit über 100 Jahren." Ein zärtliches Lächeln umspielte ihre Lippen. "Bereits zu dieser Zeit war er auf der Suche nach weiteren Kuraiko. Ich lebte mit meinen Eltern in einem alten Landhaus an der Westküste Irlands. Eines Abends tauchte er einfach wie aus dem Nichts auf und erzählte mir seine Geschichte. Ich war sofort von ihm angetan. Bis heute weiß ich nicht wieso... vielleicht lag es einfach an seiner zuvorkommenden Art. Er war ein wahrer Gentleman. Er hat mich zu nichts gedrängt. Es war allein meine Entscheidung. Anschließend brachte er mich nach Nightingale und führte mich in mein neues Leben als Vampir ein. Seit ich hier bin unterstütze ich Meister Malak bei seiner Suche nach einem Weg, den Fluch zu brechen." "Und was ist mit Emily?" "Emily... Emily ist wie eine Tochter für mich. Wir waren entsetzt, als Valek sie von einem seiner Streifzüge mitbrachte. Aber Valek ist noch ein anderes Thema, das Meister Malak morgen sicher genauer ausführen wird. Die Kleine war auf jeden Fall völlig verstört, als sie hier ankam. Meister Malak, Taki, ich und auch Keith nahmen uns dann ihrer an, und inzwischen hat sie sich einigermaßen an ihr neues Leben gewöhnt. Es ist richtig rührend mit anzusehen, wie Keith sie umsorgt und wie sie bewundernd zu ihm aufblickt. Taki und mich scheint sie als Elternteile akzeptiert zu haben, doch mit Keith ist es etwas anderes." Sie kamen an eine Abzweigung und schlugen den rechten Gang ein, der stetig anstieg. "Also seid ihr eine richtige kleine Familie?", hakte Rei nach, während sie besorgt einen Blutfleck am Boden musterte. Taki und Alec schienen ebenfalls diesen Weg genommen zu haben. "Wenn du das sagst..." Charlotte lächelte. "Aber du hast Recht. So kann man es nennen. Wenn der Fluch gebrochen ist, wollen Taki und ich die Kleine adoptieren und mit Keith und ihr in mein Elternhaus ziehen. Es liegt abseits von den Dörfern in der Gegend an einer Steilküste. Dort wird uns niemand mit irgendwelchen Fragen belästigen, sodass wir in Ruhe unser Leben leben können." "Das ist eine schöne Vorstellung" Auch Rei lächelte jetzt. Vor ihnen lag nun ein langer Gang, der weiter hinten in einer Sackgasse endete. Er wurde schwach von Kerzen beleuchtet. Sie stoppten vor einer einfachen hölzernen Tür. "Das ist dein Zimmer." Charlotte öffnete die Tür und ließ Rei eintreten. Der Raum war sehr geräumig. Die Wände waren zwar aus Stein, dafür bestand der Boden jedoch aus breiten, dunklen Holzdielen. In eine Wand war ein Kamin eingelassen vor dem, um ein großes Fell herum, weiche Sitzkissen drapiert waren. Die Fenster des Raumes reichten vom Boden bis zur Decke, waren jedoch geschlossen und durch schwere Fensterläden gesichert. Eine Ecke des Raumes nahm ein wuchtiges Himmelbett ein, das mit blutrotem Samt bespannt war. "So ein Monstrum steht in jedem Zimmer.", erklärte Charlotte, die bemerkt hatte, wie Rei das Bett musterte, "Das ist für die Leute, denen ein Sarg zu eng ist. Das kommt heutzutage schon mal vor." Denen ein Sarg zu eng ist? Sarg? Natürlich! Fast hätte Rei das Gebilde, das die Mitte des Raumes einnahm, übersehen. Es war ein einfacher, aus dunklem, poliertem Holz gefertigter Sarg, der auf einem etwa einen Meter hohen Podest prangte, an dessen Längsseite zwei Stufen angebracht waren. Rei trat näher. Der Sarg war offen. Er war innen mit schwarzem Samt ausgekleidet unter dem sich, allem Anschein nach, eine Art Matratze befand. Alles in allem sah er recht komfortabel aus, auch wenn er ein wenig eng wirkte. "Wir haben es jetzt ungefähr 7 Uhr morgens.", brach Charlottes klare Stimme plötzlich die Stille, "Ich denke, du solltest dich jetzt ausruhen. Gegen 20 Uhr sollen wir uns wieder in der Bibliothek einfinden. Wenn irgendetwas ist, Taki und ich sind im Zimmer gegenüber." Sie lächelte noch einmal freundlich, dann drehte sie sich um, verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. ~ < "Autsch!" Alec zuckte zusammen. Nachdem er und Taki die Bibliothek verlassen hatten, waren sie wieder einem dieser, für seinen Geschmack, vieeel zu langen Gänge gefolgt. Aber da in seinem Kopf scheinbar noch immer eine Horde schwangerer Elefantenkühe Tango getanzt hatte, hatte er von dem Weg bis in sein Zimmer nicht wirklich viel mitbekommen. Er war sich nicht mal sicher, ob er überhaupt selbst gelaufen war, oder ob Taki ihn einfach hinter sich hergeschleift hatte. Oder hatte er ihn getragen? ...öh...was war das? Das Wunschdenken seines Unterbewusstseins? Egal. Er saß jetzt jedenfalls auf einem riesigen, mit blutroten, kuscheligen Samtlaken beschlagenen Himmelbett. Vor ihm hatte Taki sich im Schneidersitz niedergelassen und untersuchte eingehen das Gesicht des Blonden. Die Blutung der Nase hatte er bereits gestoppt. Von diesem Akt zeugte der Berg blutiger Taschentücher neben dem Bett. "Jetzt hab dich doch nicht so", murmelte er nun, "Ich bin doch ganz vorsichtig." In der Tat, er war vorsichtig. Genauer gesagt fuhr er sanft, ja fast zärtlich, mit seinen Fingern das Nasen- und Jochbein seines Gegenübers entlang, um festzustellen, ob irgendetwas gebrochen war. Diese "Behandlung" führte dazu, dass Alec langsam aber sicher unter den Berührungen des Dunkelhaarigen dahin schmolz und sich seine Gedanken längst nicht mehr um seine demolierte Nase drehten. Und so entwich ihm auch ein missbilligendes Geräusch, als sich diese ach so lieb gewonnenen Finger plötzlich zurückzogen. Taki grinste ob dieser eindeutigen Reaktion in sich hinein und sagte dann: "Du hast Glück, es ist nichts gebrochen und ich denke, die Schwellung wird in ein paar Tagen zurückgehen." "Na toll!", grummelte Alec, "Und bis dahin renn' ich wegen diesem Idioten mit nem Megazinken durch die Gegend..." "Nimm's Keith nicht übel. Er ist eigentlich ein netter Kerl, nur eben ein bisschen temperamentvoll." "Temperamentvoll?! EIN BISSCHEN TEMPERAMENTVOLL?!", Alec konnte es nicht fassen, das dieser tätliche Angriff auf sein Leben so heruntergespielt wurde. Allerdings hatte er zu diesem Zeitpunkt mal wieder vergessen, dass er ja eigentlich bereits tot war. Und so wetterte er wild gestikulierend weiter: "VON WEGEN TEMPERAMENVOLL! DER TYP IST DOCH TOTAL DURCHGEKN-" Weiter kam er nicht, denn Taki hatte ihn mit bei den Schultern gepackt, mit Schwung auf das Bett gedrückt und seine Lippen mit einem Kuss versiegelt. Er hielt den Kuss auch weiterhin aufrecht, als er seine Hände von Alecs Schultern löste und links und rechts von ihnen auf dem Laken platzierte. Alecs Hirn war leer. Vollkommen leer. Alle Beschimpfungen mit denen er Keith hatte betiteln wollen, und das waren einige gewesen, waren wie weggefegt. Er hatte absolut keine Ahnung, was er eigentlich hatte sagen wollen. Außerdem sickerte die Erkenntnis, dass der dunkelhaarige Sexgott halb auf ihm saß und seine Lippen mit einem Kuss verschlossen hielt, erst langsam in seinem Hirn ein. Was in Anbetracht, dass dort nun besonders viel Platz für sie war, doch irgendwie verwunderlich scheint. Als Taki merkte, dass der Körper unter ihm vollständig erschlafft war, löste er seine Lippen von denen des Blonden und richtete sich auf. Alec rührte sich nicht. Erst, als Taki sich vom Bett erhob, richtete er sich auf und blickte ihn mit einem völlig verwirrten Ausdruck in den grüngoldenen Augen an. Taki hob die Schultern und sagte in einem fast entschuldigenden Ton: "Das ist die einzige Methode, die ich beherrsche, um einen aufgebrachten Menschen zu beruhigen." Dann, nach einer Pause, in der er den Gesichtsausdruck des blonden studierte, der immer noch sprachlos auf dem Bett saß, fügte er grinsend hinzu: "Und wie ich sehe, hat sie über die Jahre nichts von ihrer Wirkung verloren." Alecs Mund begann, wie zuvor in der Bibliothek, auf und zu zuklappen, wie bei einem Fisch auf dem Trockenen. Taki trat wieder näher an das Bett heran, legte eine Hand unter Alecs Kinn, was dazu führte, dass er den Mund nicht mehr öffnen konnte, drückte seinen Kopf vorsichtig ein wenig nach oben und küsste ihn dann noch mal ganz sanft auf die geschlossenen Lippen. Dann richtete er sich auf, wuschelte ihm mit der Hand durch die Haare und sagte: "Du solltest jetzt schlafen." Dann wandte er sich zum Gehen. An der Tür drehte er sich noch einmal um. "Wenn irgendetwas sein sollte, ich bin im Zimmer nebenan." Anschließend verließ er das Zimmer und schloss die Tür. Stille. Alecs Mund klappte auf .... und dann wieder zu. Er starrte immer noch auf die Stelle, an der Taki eben gestanden hatte. Was hatte er gesagt? "Wenn irgendetwas sein sollte, ich bin im Zimmer nebenan."? Hatte der Kerl sie noch alle?! Erst küsste er ihn zweimal(!), dann stellte er sich hin und laberte so einen Scheiß und dann ging er einfach weg?! "Arsch!", fauchte Alec und ließ sich mit Schwung nach hinten auf's Bett fallen, was dazu führte, dass er laut auffluchte, weil sich sein ohnehin schon schmerzender Kopf dank der Wucht des Aufpralls auf äußerst unangenehme Weise bemerkbar machte. Vor sich hingrummelnd rieb er sich die Augen. Doch eines dümmlichen Grinsens, das einfach nicht mehr aus seinem Gesicht weichen wollte, konnte er sich nicht erwehren. Er hatte ihn geküsst! Zweimal!! Obwohl im Zimmer nebenan wahrscheinlich die Sexgöttin auf ihn wartete!!! Die Sexgöttin, die ihn, mal ganz nebenbei bemerkt, auch geküsst hatte! Sogar mit Zunge!! Tja, ihm konnte halt niemand widerstehen!!! Er sinnierte noch eine Weile über diese Tatsache, dann seufzte er und rieb sich erneut die Augen. Vielleicht sollte er wirklich schlafen. Er drehte sich auf die Seite und zog die Beine an. Zusammengerollt wie eine Katze schlief er schließlich mitten auf dem Himmelbett, ohne sich zuzudecken und ohne sich seiner Kleidung zu entledigen, ein. ~ < Während Alec also friedlich vor sich hin schlummerte, tigerte Rei im Zimmer gegenüber unruhig auf und ab. Irgendwie ging ihr das alles zu schnell, seit ihrer Verwandlung flogen die Ereignisse nur so an ihr vorbei. Was war nur aus ihrem beschaulichen Leben in Dublin geworden? Jetzt stand sie in einem altmodisch eingerichteten Zimmer mit, durch riesige Fensterläden verriegelten, bis zur Decke reichenden Fenstern und einem Himmelbett, von dem selbst die Queen nur träumen konnte. In was waren sie und Alec da nur hineingeraten? In einen kalten Krieg der Vampire?! Aber sie wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen, Meister Malak würde in der folgenden Nacht bestimmt alles aufklären. Hoffentlich! Wenn sie an die Blicke dachte, die die Vampire ihnen in der Eingangshalle zugeworfen hatten, lief es ihr jetzt noch eiskalt den Rücken runter... Schließlich streckte sie sich und gähnte herzhaft. Der Sarg wurde mit einem abschätzenden Blick bedacht, dann wandte sie sich um und ließ sich auf dem Bett nieder. Das Schlafen in einer Holzkiste würde sie ein andermal in Angriff nehmen sagte sie sich und sank, alle Viere von sich gestreckt, nach hinten in die weichen Laken. ~ < Etwa 6 Stunden später in Alecs Zimmer... Unser Kifferlein schlief immer noch tief und fest, er hatte sich nicht um einen Millimeter bewegt. Und da er schlief wie ein Stein, merkte er nicht, dass die Türklinke leise und mit Bedacht nach unten gedrückt wurde, sodass die kleine Pforte aus schwerem Holz schließlich lautlos nach außen aufschwang. Genauso wenig bemerkte er den dunklen Schatten, der anschließend ins Zimmer huschte und vorsichtig auf das Bett zu schlich, wo sie sich über seine friedlich schlummernde Gestalt beugte und ihn eine zeit lang skeptisch musterte. Alec zog die Nase kraus und drehte sich murmelnd auf die andere Seite. Rasch entfernte sich der Schatten vom Bett, zog etwas aus seinen Gewändern und machte sich an den verriegelten Fensterläden zu schaffen. Das leise Knarren und Knirschen, das er dabei verursachte, war es, das Alec aus dem Schlaf riss. Ruckartig setze er sich auf und starrte angestrengt in die Dunkelheit. Seine Muskeln schienen zum Zerreißen gespannt, als er sich schließlich ein Herz fasste und zaghaft " ...Hallo?" fragte. Keine Antwort, aber die Geräusche brachen abrupt ab. Mit wild pochendem Herzen schwang Alec sich schließlich aus dem Bett und bewegte sich unsicher in die Richtung, in der er die Geräuschquelle vermutete. Wirkliche Angst hatte er eigentlich nicht, dafür war er noch entschieden zu müde. Er wollte im Moment nur wissen, wer es wagte, ihn mit nervtötendem Geknirsche aus seinen Träumen zu reißen. Blind tastete er sich weiter vorwärts... und stieß dabei prompt mit seinem Knie gegen den Sarg, der ja in der Mitte des Zimmers stand. " VERFLUCHTE SCHEISSE, VERDAMMT!!!" Fluchend stützte er sich mit einer Hand an der Sargkante ab, während er mit der anderen sein ramponiertes Knie betastete. Plötzlich nahm er vor sich in der Dunkelheit eine Bewegung wahr und im nächsten Moment riss ihm etwas - oder jemand - die Beine weg, sodass er nach hinten gegen den Sarg fiel. " UWAHHH!!!" In Panik trat er nach dem Angreifer und warf sich dann instinktiv nach hinten, um sich am Sarg-Podest wieder auf die Füße zu ziehen. Aber dazu kam es nicht mehr, denn das Podest gab plötzlich nach, der Sarg kippte... und begrub den nun völlig verschreckten Alec unter sich. Das einzige, was der Blonde dann noch hörte, war das Zuschlagen der Tür, anschließend herrschte erdrückende Stille. Erdrückend wie das nicht unerhebliche Gewicht des Sarges, der ihn am Boden gefesselt hielt. Nach einigen Fehlschlägen gelang es Alec schließlich, seine letzten Kraftreserven zu mobilisieren und den schweren Holzkasten so weit anzuheben, dass er sich darunter hervorwinden konnte. Völlig fertig und am Ende seiner Kräfte, ließ er sich gegen das kalte Holz sinken, zog die Beine an, schloss die Augen und atmete tief durch. Das war ja gerade noch mal gut gegangen! Dann machte sich ein unangenehmes Gefühl in ihm breit. Angst. Eine dumpfe, alles zu verschlingen drohende Angst. Er hatte keine Chance gegen den Eindringling gehabt, dieser Unbekannte hätte sonstwas mit ihm anstellen können! Und warum hatte ihn niemand schreien gehört? Oder den umstürzenden Sarg, das musste doch verdammt laut gewesen sein! Oder waren die Wände in diesem verdammten alten Kasten etwa so dick, dass kein Geräusch nach außen drang? Das hieße dann allerdings auch, dass ihn niemand hören würde, wenn der Angreifer zurückkäme... Er musste raus aus diesem Zimmer! Wo war Taki noch gleich? Im Zimmer nebenan? Taumelnd kam er auf die Beine und schwankte Richtung Tür. Ihm tat alles weh, jeder verdammte einzelne Knochen. Und warum musste es hier so verdammt dunkel sein?! Er konnte ja kaum die Hand vor Augen sehen und von elektrischem Licht hatten die Deppen hier anscheinend noch nie was gehört! Als sein ohnehin schon dröhnender Schädel gegen hartes Holz stieß, stellte er unterdrückt fluchend fest, dass er die Tür erreicht hatte. Mit zitternden Händen tastete er nach der Klinke aus kühlem Metall. Schließlich fand und betätigte er sie. Vorsichtig lugte er erst nach rechts und dann links an der Tür vorbei. Dunkelheit, absolute Dunkelheit. Die Kerzen, die den Gang noch vor ein paar Stunden erleuchtet hatten, waren heruntergebrannt und erloschen. Zögernd trat Alec einen Schritt auf den Gang hinaus... und war mit einem Satz wieder in seinem Zimmer, als eine Holzdiele unter seinem Fuß knackte! Missmutig ließ er die schmalen Schultern hängen. Er konnte absolut nichts sehen, außerdem wusste er nicht einmal in welcher Richtung " das Zimmer nebenan" lag .... geschweige denn wie viele Meter er in absoluter Schwärze zurücklegen musste um es zu erreichen. Und wenn er erst einmal draußen wäre, würde er höchst wahrscheinlich nicht zurück in sein eigenes Zimmer finden. Die Aussicht, in einem dunklen, langen Gang zu übernachten, in dem es vor potenziellen Meuchelmördern wahrscheinlich nur so wimmelte, war nicht gerade angenehm und so siegte die Angst vor dem bösen Unbekannten über die Angst vor dem Alleinsein. Alec schloss also mit übergroßer Sorgfalt die Tür, tastete sich bis zum Bett, krallte sich das erstbeste Stoffstück und stolperte anschließend wieder zurück. Das Stoffstück entpuppte sich als Laken, das er sich nun um die Schultern schlang, während er im Dustern nach einer, für seine Zwecke geeigneten, " Waffe" suchte. Aber was heißt hier geeignet... eigentlich suchte er nur nach irgendetwas, das er einem eventuellen Angreifer über den Schädel ziehen könnte. Schließlich entschied er sich für einen schweren, gusseisernen Kerzenhalter, der im auf den Fuß gefallen war, als er gegen eine niedrige Kommode stieß. Nachdem er also genug geflucht und dieses aufmüpfige Möbelstück ausreichend bedroht hatte, schnappte er sich den Kerzenhalter von der Größe eines Baseballschlägers und postierte sich vor der Tür. Genauer gesagt wickelte er sich in das Laken, ließ sich im Schneidersitz nieder, lehnte sich mit dem Rücken gegen sie - zu diesem Zeitpunkt schien ihm entfallen zu sein, dass die Tür nach außen aufging und es also nichts brachte, sie so " versperren" zu wollen... typisch Alec! - und umklammerte seine " Waffe" mit beiden Händen. Wäre es nicht so dunkel im Zimmer gewesen, hätte man wahrscheinlich seine Fingerknöchel weiß hervortreten sehen. So... jetzt durfte er nur nicht einschlafen! Das versprach ein langer Tag zu werden... ------------------------------------------------------------------------------- Und, was meint ihr? Wer könnte die dunkle Gestalt gewesen sein und was hatte sie in Alecs zimmer zu suchen? Über kommentare würde ich mich wirklich freuen! ...aber vielleicht seid ihr ja auch alle im Urlaub... Wenn dem so ist, wünsche ich euch auf jeden Fall noch viel Spaß und tolle Ferien!!! Bye! Poppy-Wolf Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)