Mach die Augen zu... von Rabenfeder (...und küss' mich) ================================================================================ Kapitel 1: ~*~*~*~*~*~*~*~ -------------------------- Mach die Augen zu und küss' mich *streckt sich* Hallo erst Mal, ihr Lieben. Wie ihr seht, ist dass jetzt der 3. One Shot in Folge, und es wird wohl nicht der letzte bleiben. *drop* Ähm...das is' ne Song Fic zu einem Lied von den Ärzten, dass ich das erste mal im Mai diesen Jahres gehört habe, als ich von Frankreich aus zurück gefahren bin...und so lange spukt mir das Lied schon im Kopf herum. Na ja, fangen wir Mal lieber an, ich will heute doch noch mehr als den Vorspann schreiben ;-) ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Wir sitzen schweigend neben einander, tun rein gar nichts und schaffen es noch nicht einmal, mit einander zu reden. Sicherlich, an sich ist das nichts schlimmes, nur...Warum? Warum jetzt auch bei dir? Kannst du mir das sagen! Kannst du mir erklären, wie das passiert ist? Was ist aus uns geworden, dass wir einander kaum mehr wahrnehmen, nicht mehr sehen was wir früher auf den ersten blick erkannt hätten. Es tut weh an unsere vergangene gemeinsame Zeit zu denken. Seltsam, nicht? Ich rede von "uns", als wären wir schon längst Vergangenheit und nicht das Pärchen, welches wir im Moment ja wirklich noch sind, noch... Noch sind wir glücklich mit einander. Noch ist etwas zwischen uns, auch wenn es von deiner Seite aus jede Sekunde schwächer zu werden scheint. Ich kann dir nicht mehr in die Augen sehen, weil ich weiß, dass du an einen anderen denkst, wenn dein Blick zärtlich wird. Deine liebevollen Worte sollte jemand anderes hören, dein zärtliches Lächeln ist nicht für mich bestimmt. Am liebsten würde ich aufspringen, dich anschreien, warum du dir das antust, warum du nicht endlich gehst, wenn du mich nicht mehr liebst. Aber das kann ich nicht. Ich würde es nie fertig bringen, dich von mir zu stoßen. Also verharre ich stumm neben dir, berühre dich bedacht kein bisschen. Mach die Augen zu und küss' mich und dann sag', dass du mich liebst. Ich weiß genau, es ist nicht wahr, doch ich spüre keinen Unterschied wenn du dich mir hingibst. Zu gerne würde ich wenigstens wissen, seit wann du es nicht mehr ernst meinst. Nicht um dich zu beschimpfen oder dergleichen, nein, ich würde einfach nur gerne wissen, seit wann ich dir eine Last bin. Ich will mir nur Gewissheit verschaffen, ja Ray? Ich möchte es nur erfahren um es gleich wieder zu vergessen und weiter in unserer wunderschönen, scheinheiligen Welt zu leben. Mein Herz kann es nicht begreifen, schreit nach dir, obwohl ich doch neben dir stehe. Wie gerne würde ich mich jetzt an dich drücken und um all das hier weinen. Um dich. Um mich. Um meinen vermaledeiten Stolz, der wohl auch dich vertrieben hat. Aber eben letzter hält mich davon ab, ehrlich zu sein. Dabei versprach ich dir doch, mich zu ändern, wenigstens für dich. Doch ich konnte nicht, hab' dich enttäuscht. Wegen mir bist du in Japan geblieben obwohl deine Familie dir fast täglich schreibt, dich bittet, zurück zu kehren. Sogar mitkommen dürfte ich, man hat es mir selbst gesagt, mit einem ehrlichen Lächeln im Gesicht. Ich erinnere mich noch gut an den verblüfften Blick deiner Großmutter als du ihr ohne umschweife erzählt hast, dass du mich liebst und dich unter keinen Umständen von mir trennen willst. Sie kam mit hochgezogenen Augenbrauen auf mich zu, betrachtete mich eine Weile und schloss mich dann freundschaftlich in ihre Arme wie ein Familienmitglied. Deine Verwandtschaft störte sich scheinbar nicht sonderlich an der Tatsache, dass du offensichtlich auf Kerle stehst und dafür beneide ich dich schon wieder. Ich möchte gar nicht wissen, was mein Großvater mir antun würde, fände er das heraus. Schon wieder einer der Gründe, weshalb du mich wohl nicht mehr ertragen kannst. Ich bestand am Anfang unserer Beziehung darauf, es auf alle Fälle geheim zu halten. Ich habe dir nie gesagt warum, dachte im Stillen, du wüsstest von meiner Angst um dich, wenn Voltaire dich findet. Ich habe mich getäuscht. Das ist mir klar seit unserem Streit vor einem Monat. Wobei man es nicht Streit nennen kann schließlich hast du mich angeschrieen und ich habe nichts darauf gesagt, bin einfach gegangen. Soviel hast du mir an den Kopf geworfen, so viel gemeines, verletzendes, so viel Wahrheit. Ich wünschte, ich könnte wie bei einem Film zurück spulen und einfach noch mal anfangen... Mach die Augen zu und küss' mich, mach mir ruhig etwas vor. Ich vergesse, was passiert ist und ich hoffe und ich träume, ich hätt' dich noch nicht verloren. So ist es nun mal leider nicht. Ich kann nichts von dem ändern, was ich gesagt, gedacht oder getan habe. Ich kann höchstens hoffen, dass du mir vergibst wie schon so oft. Aber ich glaube kaum daran. Zu viel musstest du bereits wegen mir einstecken, so viel schlucken, so oft geduldig sein und dich mit Kleinigkeiten zufrieden geben. Verdammt, ich will dir keine Vorwürfe machen, dazu habe ich auch gar kein Recht, schließlich ist es meine Schuld. Ich habe den Keil zwischen uns getrieben. Ich habe dich nie nahe genug an mich heran gelassen. Ich wollte nur deshalb nicht nach China, weil ich sonst vielleicht ein ganz klein wenig abhängig von dir werden könnte. Aber das will ich nicht, das kann ich nicht. Ich darf dich nicht brauchen, ich darf mich nicht fallen lassen. Diese Beziehung war so und so von Anfang an zum scheitern verurteilt, nicht weil wir sie führen oder so. nein, Beziehungen scheitern so und so irgendwann. Weißt du noch, was du damals auf meine Befürchtung geantwortet hast? "Kai", hast du gesagt, "ich kann dir nichts versprechen aber, wollen wir nicht wenigstens versuchen, für immer glücklich zu werden?" Ich habe nichts erwidert, wusste aber schon, dass ich das nicht kann. Und das ist auch gut so. So konnte ich dich nie ganz an mich binden, so kannst du einfach gehen. Es wird mir nicht so wehtun und du musst dir keine Sorgen machen, dass du mich völlig zerbrichst. Wir werden beide weiter leben. Du wirst dich neu verlieben und ich erstarre wieder zu eis, ganz einfach. Es ist mir total egal, ob du wirklich etwas fühlst. Tu was du willst! Nein verdammt, was rede ich da! Natürlich will ich dich nicht gehen lassen! Ich brauche dich! Auch wenn ich es nie gesagt habe, bedeutest du mir doch mehr als alles andere. Alles in mir widerstrebt dem Gedanken, dich irgendwann gehen lassen zu müssen. Ach könnte ich dich doch an mich binden, fesseln, so dass du niemals mehr von meiner Seite weichst. Ich würde dich einsperren, dir alle Freiheit nehmen und dich dazu bewegen, mich zu hassen. Und um dir das zu ersparen wahre ich Abstand, zähle täglich die Berührungen um dir nicht zu viel zu geben. Aber jetzt, jetzt ist es auch schon egal. Jetzt will ich ehrlich zu dir sein, wenn auch viel zu spät. Du musst bald gehen, wir wissen es doch beide. Dennoch...lass uns die letzen Stunden noch genießen mit aller Kraft. Sie sollen die schönsten werden. Ich will meine Maske aus Eis ablegen, nur für heute. Denn sobald es Abend wird wirst du mich schon für immer verlassen haben und zu ihm kehren, der dir noch in die Augen sehen kann ohne Angst haben zu müssen, jemand anderen darin zu erkennen. Ganz entgegen meiner sonstigen Zurückhaltung greife ich nach vorne, ziehe dich abrupt in meine Arme. Ängstlich drücke ich dich immer mehr an mich, vergrabe mein Gesicht in deinen Haaren, will dich in meiner Nähe wissen. Oh Gott. Ich fang' ja fast schon zu heulen an. Zärtlich puste ich meinen Atem in deinen Nacken, sehe den feinen schwarzen Härchen dabei zu, wie sie sich aufrichten während du leise kicherst. Dein Hals ist empfindlich, nicht? Vorsichtig leckt meine Zunge über die weiche, helle Haut. Du schmeckst gut. Wie schade, dass mir das erst heute auffällt. Warum habe ich dich nie früher so verwöhnen können. Warum verschwimmt meine Hemmschwelle erst jetzt, da es doch schon zu spät ist? "Ich liebe dich." Mach die Augen zu und küss' mich, ist es auch das letzte Mal. Lass uns den Moment des Abschieds noch verzögern, lass mich jetzt noch nicht allein mit meiner Qual. Überrascht fährt dein Kopf herum, du versuchst meinen Blick zu deuten, aber ich weiche dir mit den Augen aus, presse stattdessen meine Lippen hart auf deine. Verwundert öffnest du sie ein Stück, hältst jedoch still. Es kommt nicht oft vor, dass ich dich küsse, auch wenn ich es gerne tue. Langsam tastet meine Zunge die dünne Haut ab, leckt freudig darüber, animiert dich dazu, auch etwas zu tun. Ich weiß, normalerweise lasse ich dich rein gar nichts tun, bin der einzige von uns beiden, der bestimmt aber nicht heute. Einladend öffne ich meinen Mund ebenfalls ein Stück, berühre deine Zungenspitze sanft immer wieder mit meiner, versuche dich in meine Mundhöhle zu locken. Beinahe erschrocken weichst du erst zurück, folgst mir aber dann artig und beginnst, meinen Mund, bisher wohl unbekanntes Territorium für dich, zu erforschen. Es ist ein seltsames, angenehmes Gefühl, wahrzunehmen, wie hingabevoll du alles erkundest, immer wieder spielerisch über meine Zähne leckst um dann, nach einer Weile, selbst meine Zunge anzustupsen. Liebevoll streiche ich über sie, umschlinge sie sanft, versuche, dir meine Gefühle nochmals zu beweisen. So intensiv habe ich noch nie einen Kuss gespürt, mein ganzer Körper ist wie elektrisiert. Noch nicht einmal der Sex fühlt sich so gut an, wie das hier. Ich lasse mich ruhig fallen, werde wohl noch ein letztes Mal von dir gefangen. Wenn ich dich schon gehen lassen muss will ich wenigstens noch eine unvergleichliche Erinnerung. Sobald ich mich nämlich von dir löse, muss ich dich wegstoßen, sonst kommst du nie mehr frei. Du musst dann gehen, auch wenn es mich zerbricht. Ich hab' es doch in deinen Augen gesehen, dich verlangt es nach einer Veränderung. Nach Luft schnappend trennen wir uns und ich sehe zu Boden. Es was so schön, nur...jetzt ist es vorbei... "Ray, du musst jetzt..." Mach die Augen zu und küss' mich, mach mir ruhig etwas vor. Wenn du willst, kannst du dann gehen Aber denk' dran, ohne dich, ohne dich bin ich verloren. "Ich liebe dich auch Kai" Völlig aus dem Konzept gebracht sehe ich auf, blicke in deine Augen, genau das, was ich vermeiden wollte. Die beiden Bernsteine, sie strahlen mich glücklich und ehrlich an. Du lügst nicht. Neugierig forsche ich in deinem Blick nach dem, was du dir doch so gewünscht haben musst. Wo ist es hin? "Kai, ich bitte dich, komm mit mir nach China! Japan frisst dich immer mehr auf, das sehe ich doch! Ich weiß, es ist viel verlangt, aber du musst hier weg. Tu es für dich, tu es für mich...lass mich nicht alleine..." Und mit einem Mal klärt sich mein Blick, ich nehme die ruhige, langsame Musik um mich herum war. Das gesamte Zimmer ist davon erfüllt. Es ist gar nicht still um uns herum. Die weiche Decke, welche wir um uns gewickelt haben wärmt mich endlich und ich bemerkte, dass deine Hand die meine schon die ganze Zeit drückt, zärtlich festhält. Beruhigt atme ich aus, ziehe dich nochmals ein Stückchen an mich, gebe aber noch keine Antwort. Nicht du hast dich immer mehr von mir entfernt sondern ich mich von dir. Aber jetzt wird mir klar, dass du die ganze Zeit auf meine Rückkehr gewartet hast. Der, nach dem du dich gesehnt hast, war ich, niemand sonst. Du wolltest mich, nur mich allein. Ich habe dich nicht verloren, nein, heute habe ich dich wohl endlich richtig gefunden. "Ja, lass uns zusammen nach China gehen, Ray..." Mach die Augen zu, mach die Augen zu, mach die Augen zu und küss' mich. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Ähm...ok, das war jetzt etwas kitschig oder? *klein macht* Mir war gerade nicht nach einem Dark End, mein momentanes(noch unveröffentlichtes) Großprojekt ist schon depri genug...ich entschuldige mich hier Mal für sämtliche entstandenen psychischen Schäden, Tränen oder Mordgedanken... bis hoffentlich bald Blacky Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)