Lass mich nicht allein von Nönchen (Tyson+ Kai) ================================================================================ Kapitel 6: Aussprache --------------------- Wutentbrannt rannte er den Gang entlang, durch die nächste Tür, raus in die Empfanghalle und durch die Eingangstür. Eine kalte Windböe schlug ihm ins Gesicht, und zerrte an seinem Schal. Entschlossen trat er aus seiner Deckung. Wind erfasste seinen Schal und wehte ihn ihm ins Gesicht. Seufzend schloss er die Augen und genoss das kühle Gefühl der Regentropfen, auf seiner Haut. Lavendelfarbene Augen blickten in den Wolken verhangenen Himmel. Ein verzweifeltes Lächeln huschte über sein regennasses Gesicht und ein trauriger Ausdruck, erfüllte seine Augen. Zu den kalten Strömen, die sein Gesicht entlang liefen, gesellten sich warme, salzige Tränen. Sein Schal hatte schon lange aufgehört, mit dem Wind zu tanzen und hing schlapp und nass von seinen Schultern. Er zitterte am ganzen Körper aber das störte ihn nicht im Geringsten, es passte zu seinem Selbstmitleid. Was der aller erste Anprall der Gefühle nicht geschafft hatte, war jetzt allmählich über den Tag hinweg geschehen. Die Tür zu seinen unterdrückten und für unwichtig abgestempelten Gefühlen, war aufgestoßen. "Freund?", flüsterte Kai ironisch. Seufzend vergrub er sein Gesicht in den Händen. "Boris das ist alles deine Schuld!" "Was ist Boris Schuld?" Zusammenzuckend wandte er sich um und sah in Rays besorgtes Gesicht. "Wenn du das von heute meinst, dann vergiss es, du kannst daran nichts mehr ändern. Komm lieber rein, du erkältest dich noch." "Lass mich in Ruhe! Verschwinde!!", fauchte Kai Ray an und kehrte ihm wieder den Rücken zu. "Kai komm schon, du holst dir noch den Tod. Bitte Kai, komm wieder rein." Er legte ihm eine Hand auf die Schulter und versuchte ihn zu sich umzudrehen. Wie Kai riss sich los und entfernte sich ein paar Schritte. Seufzend ließ er seine Hand wieder sinken, er hätte sich gewundert, wäre Kais Reaktion anders verlaufen. "Kai was ist los mit dir? Kann ich dir helfen?" "Du willst mir helfen?", Kai grinste verächtlich. "Ich kann verstehen, wie du dich jetzt fühlst, wir alle hätten um ein Haar einen guten Freund....", sagte Ray und wurde von Kai unterbrochen. "Nein das kannst du nicht!!!", schrie ihn Kai an. "Niemand kann das." Ray schwieg einige Zeit. "Doch Kai, das kann ich. ...Vielleicht nicht die anderen, oder nur zum Teil aber ich schon. Auch ich liebe jemanden." Vor Schreck geweiteten Augen drehte sich Kai, zu ihm um. "Was?!! Was sagst du da?" Woher wusste er es? "Er bedeutet dir viel mehr als du zugeben willst, nicht?" Langsam trat Ray auf ihn zu. "Was... was sollte er mir bedeuten? Er ist ein Freund, weiter nichts.....Nur ein Freund Ray." Nur schwer fand er seine Fassung wieder und versuchte Ray gefährlich an zu funkeln. "Wie kommst du auf so einen Schwachsinn?" "Man sieht es.", sagte er verzeihend lächelnd. "Was?!!" "Außerdem, was war denn im Krankenhaus?.... du warst bei ihm, stimmts?" Ertappt zuckte Kai zusammen und gab Ray damit die Gewissheit. Verdammt warum hatte er sich nicht unter Kontrolle? "Sag mir, was fühlst du für ihn?" "Ich... weiß es nicht.", sagte er ausweichend. Langsam trat Ray näher und sah ihm tief in die Augen. "Wenn du in seiner Nähe bist.... was spürst du dann?" "Was ich spüre? Was soll die blöde Frage?!!", fauchte Kai, aber Ray ließ nicht locker. "Ja was fühlst du für ihn? Was siehst du, wenn du in seine Augen siehst?" Ray wusste, dass er ein sehr heikles Thema angesprochen hatte und sehr sorgsam damit umgehen musste, wenn er aus Kai etwas herausbekommen wollte. "Was würdest du am liebsten für ihn tun?" Kai wandte sich ab und sah in die Dunkelheit hinein. Der Regen hatte nur unwesentlich nachgelassen und der Wind fegte noch immer ungebremst und kalt, um ihre Körper. "Ich... will.... ihn beschützen." Er sah unsicher auf. "So etwas wie heute darf nie wieder geschehen. Er ist der, der es am wenigsten verdient hat,..... und das Schlimmste ist,... es ist meine Schuld." Plötzlich kamen ihm die Worte nur so über die Lippen und eine irrwitzige Idee nahm in ihm Form an. "Er hat sich vor mich geworfen.... Ich hab nicht reagiert. Ich bin schuld, dass er fast gestorben wäre, und dann war ich nicht einmal fähig ihn aufzufangen. Ray, ich hab zugelassen dass... dass er abstürzt.", er sank auf die Knie. "Aber Kai, das...das stimmt doch gar nicht, red dir das doch nicht ein..," Bestürzt sank Ray vor ihm in die Knie. So hatte er den Russen noch nie gesehen. "Du bist..." "Ich habe ihn abstürzen lassen." "Nein Kai." Wieder zuckte Kai erschrocken zusammen, als er ihn berührte. Fest sah Ray ihm in die Augen. "Du bist nicht schuld, an dem Unfall. Du hast das möglichste getan.... du 'hast' ihm das Leben gerettet. Ohne dich ....wäre er vielleicht wirklich tot. Niemand konnte es verhindern,.... es war dir nicht möglich. Du hast dein Bestes getan." Ray richtete sich etwas auf und Kais Blick folgte ihm. "Ich habe gesehen wie du hinterher springen wolltest,.....", flüsterte er leise. "Du hättest dich geopfert, nur m ihn zu retten. Genauso gut könntest du Max die Schuld geben, weil er mal musste. Oder Stanley, er hatte die Idee mit dem Ausflug. Es ist passiert Kai, dagegen kannst du nichts tun." Schweigend stand Ray auf und sah auf seinen ehemaligen Teamleader hinab. "Ich will nicht das erstirbt." "Das wird er auch nicht. Kai er ist stark, Tyson schafft das schon." "Neben ihm fühle ich, was ich noch nie gefühlt habe. Ich fühle mich das erste Mal sicher, geborgen: Ich will ihn nicht verlieren, ich... ich..." Kai brach ab. "Weißt du Kai, auch ich kenne dieses Gefühl, zu lieben, ohne zu wissen ob sie je erwidert wird." Kai stand auf. "Dann... frag sie doch." "Wenn es so einfach wäre hätte ich es schon lange gemacht.", lächelte Ray verzeihend und kratzte sich verlegen am Hinterkopf." Aber wenn wir schon bei dem Thema sind, das solltest du auch tun." "Was... ihn fragen?", Kais sah ihn entsetzt an. "Ja.", er nickte bestimmt. "Aber, aber wenn...." "Keine Angst, er wird dich schon nicht hassen, auch wenn er es nicht erwidert. Aber noch weniger solltest du es zulange mit dir herum schleppen. Das ist genauso schlecht." Lächelnd kam er auf ihn zu und umarmte ihn. Er spürte wie Kai erschrocken zusammen zuckte, zurück wich und sich verkrampfte. "Ich weiß nicht, wie Ty darauf reagieren wird, aber eins kann ich dir sagen, du bedeutest ihm viel mehr, als einer von uns. Du warst schon immer sein Vorbild." Ray hörte, wie Kai leise seufzte und sich etwas entspannte. Langsam löste er sich wieder von ihm und sah in zwei nachdenkliche Augen. "Danke Ray." "Mach ich doch gern, für einen Freund.", meinte Ray lächelnd. "Aber...." er schlang plötzlich die Hände um seinen Körper und fing an zu zittern. "Kö...könnten wir jetzt wieder rein gehen, mir ist k...kalt." Kai sah verwirrt auf und grinste dann breit, als er die tropfend nasse, erbärmliche Gestallt neben sich musterte und schob ihn Richtung Eingang. "Tja, selbst schuld, warum gehst du auch bei so einem Wetter raus?" Versuchte es Kai scherzend und Ray ging darauf ein. "Ach das war wegen so einem verrückten Kerl mit Liebeskummer." *grins* "Mmm..... ehrlich?" Mit vor der Brust verschränkten Armen ging Kai neben ihm her. Während er redete war Rays Grinsen immer breiter geworden und als Kai sagte, "Na da kann er von Glück sagen, dass er dich getroffen hat, sonst würde er noch immer dort draußen stehen und sich vielleicht noch etwas wichtiges abfrieren." prustete Ray lautstark los. "Sag, seit wann hast du so viel Humor, das kenn ich noch gar nicht von dir?" "Hm." Kai zuckte beiläufig mit den Schultern. "Schlechter Team Einfluss?" Lachend verschwand Ray mit Kai im Eingang. "Das Beste wird sein, wenn wir gleich ins Zimmer hinauf gehe. So können wir uns eh nicht mehr blicken lassen." Ray deutete auf seine tropfenden Sachen und musste schon wieder lachen, als er die komischen Blicke der Hotelgäste und Angestellten bemerkte. Auch Kai waren sie nicht unbemerkt geblieben und ballte gerade eine Fuhr Wasser aus seinem Schal. **** Oben, in ihrer gemeinsamen Wohnung angekommen, flog ihnen gleich ein besorgter blonder Amerikaner entgegen. "Ray, Kai!!! Wo seid ihr gewesen? Wir haben uns schon Sorgen gemacht!" Max stockte und sah sie verwirrt, von oben bis unten an. "Wie seht ihr denn aus?..... Wart ihr schwimmen? *dong* und schritt an Max vorbei und in sein Zimmer. Sollte doch Ray ihm das erklären. "Ah ehehe...." *drop* "Nein wir waren nicht schwimmen, es.... regnet draußen." Ray deutete zum Fenster. "Was ihr wart dort draußen?!!" "Ähm... ja?" *grins* "Es war nicht unbedingt angenehm, wenn du das meinst." "Ja das sehe ich.", sagte Max, mit einem prüfenden Blick und verschränkte, tadelnd die Hände vor der Brust. "Du schlotterst am ganzen Körper." "Ach... tatsächlich?" Ray sah an sich herunter. "Ja tatsächlich.", erwiderte Max und schnappte sich Rays Hand. "Komm legen wir dich wieder trocken. "Wie ein kleines Kind wurde er von Max mit gezogen, an einen fragenden Kenny vorbei geführt und in ihr Badezimmer geschubst. **** Schon auf dem Weg zum Badezimmer, schälte Kai sich aus der, unangenehm an der Haut klebenden Kleidung. Sein weißer Schal landete, klatschend, hinter ihm auf den Boden und eine nasse Spur markierte seinen Weg. Seine Hände und Füße waren wie taub und erschwerten sein Tun noch zusätzlich. Eine ganze halbe Stunde brauchte er unter der Dusche. Das Wasser floss an ihm herab und umschmiegte seinen Körper. Gab ihm eine tröstende Geborgenheit und ließ seine Sorgen etwas in den Hintergrund wandern. Warum war das Leben auch so entsetzlich schwer? Träumend sah er in das warme Licht, der Badezimmerlampe und trat aus der Duschkabine. Schnappte sich, beim Vorbeigehen ein Handtuch und schlang es sich um die Hüften. Erschöpft und müde, von dem langen Tag, ließ er sich auf dem Bett nieder. All seine Gedanken drehten sich um die eine, entscheidende Frage, würde Tyson ihn verstehen, wenn er es ihm gestand? Was würde passieren wenn er ihn abwies? Würde er es tun? Vor seinem inneren Auge, lief noch einmal die Zeit, die er mit den Bladebreakers verbracht hatte ab und überflutete sein Denken. Er dachte zurück an den Tag, an dem er ihn das erste Mal getroffen hatte. Den kleinen, schusseligen Japaner, mit der größten Klappe der Welt und mit nichts anderem im Kopf, als Beybladen.... genau wie er. An ihren ersten und für lange Zeit letzten Kampf. Die Aufnahme ins Team. Das verschlafene Gesicht, das ihn vorwurfsvoll ansah, wenn er Tyson zum Training weckte, seine leuchtenden Augen, wenn es hieß" Mahlzeit". All die kleinen Kleinlichkeiten und Dummheiten, die er ständig fabrizierte. Genauso stürmisch wie auch sein Dragoon. Er erinnerte sich noch gut an die hilfreiche Hand, die sich ihm entgegenstreckte, als er drohte im kalten See Russlands zu versinken. Damals hatte er das erste Mal gespürt, was ehrliche Freundschaft bedeutete. Die Power und Stärke in ihren Kämpfen, die sich in nichts unterschied. Kai durch hartes Training errungen und Tyson durch....? Ja was war es? Lebensfreude die Kraft seiner Freunde? Sicher, es steckte auch hartes Training dahinter, das meiste hatte er ihm auch selbst aufgehalst aber trotzdem hatte Tyson eine ganz andere Art zu bladen. Kopfschüttelnd stand er auf, kramte in seinem Schrank und zog ein T-Shirt und eine Boxershorts heraus. Es hatte keinen Sinn, er liebte Tys Art und Weise, anders zu sein. Sie waren so unterschiedlich aufgewachsen, Tyson glücklich mit seiner Familie und Kai.....in einem stinkenden Loch Namens Abtei und mit welcher Familie? Ein Großvater, der sich kaum blicken hat lassen und..... Erschrocken zuckte er zusammen, seine Gedanken waren in eine Richtung gewandert, die er unmöglich ertragen konnte. Verzweifelt schlug er gegen die Kastentür und versuchte seine Erinnerungen die plötzlich in ihm hochstiegen, wieder zu verdrängen. Sie waren doch so gut versteckt, warum kamen sie gerade jetzt wieder hoch? "Nein nicht!" Wieder spürte er diesen lüsternen Blick, das dreckige Grinsen und die Schmerzen, die sich in ihn einbrannten. Die Tür zu seinen Gefühlen war auf, sie konnten ungehindert hindurch und drangen in ihm ein. Durch seine eigenen Gedanken gepeinigt, wankte er gegen den Schrank und fiel auf die Knie. Er dachte er hätte es überwunden, für immer verdrängt, warum kam es gerade jetzt wieder hoch? Nicht einmal, als er Boris wieder gesehen hatte, war es geschehen. Warum dann jetzt? Schluchzend krümmte er sich, wie unter Schmerzen und verkrallte die Hände in den Haaren. Noch lange Zeit saß er stumm, zusammen gekauert und in sich gekehrt, in seiner Ecke und schrie stumm nach Hilfe. **** "Hatschi!" *hust* "argh..... mit was hab ich das verdient." *schneuz* Mit etwas zerzaustem Haar schlurfte Ray ins Wohnzimmer, gefolgt von einem sehr motivierten Max. "Du kannst einem wirklich Leid tun. Hier.", lächelte Max lieb und schlang ihm einen roten Schal um den Hals. "Danke Max....hatschi.... Tschuldigung.", murmelte er hinter vorgehaltener Hand. "Schon lang, aber ich denke trotzdem, du hättest lieber liegen bleiben sollen.", smilte Max und verschwand in der Küche, nur um kurz darauf mit einer dampfenden Tasse Tee wieder zu kommen. Ray hatte es sich während dessen auf dem Sofa gemütlich gemacht und nahm dankbar die Tasse entgegen. "Hier trink, dann geht es dir gleich viel besser." "Danke Maxi." *schnif* "was würde ich nur ohne dich tun?" Max zuckte ahnungslos grinsend die Schultern, "Weiß auch nicht.", und setzte sich zu ihm. "Hier, die kannst du sicher auch noch brauchen.", er hielt ihm eine neue Packung Taschentücher hin. "Du bist echt der Beste.", Ray legte ihm freundschaftlich einen Arm um die Schultern. Eine Zimmertür wurde geöffnet und Hiro, gefolgt von einer schlaftrunkenen Hilary, traten heraus. "Morgen ihr beiden, gut geschlafen?", fragte Hiro, gut gelaunt und vor allem 'wach'. "Morgen. Sehr gut.", grüßte Max zurück, Ray antwortete mit einem lauten Niesen. "Nanu? Woher hast du die hübsche Erkältung?" *murr* "Er hat sich mit Kai unterhalten...... im strömenden Regen.", verriet der Amerikaner verschmitzt und warf einen anklagenden Seitenblick auf Ray. "Aha." Inzwischen spazierte Hilary an ihnen vorbei und verschwand in der Küche. "Ich mach mal Frühstück. ", rief sie ihnen zu. "Kenny hilfst du mit?", und klappte ganz beiläufig Kennys Notebook zu. Er schaffte es gerade noch seine Finger retten und protestierte aufs heftigste, was ihr denn einfiele und jetzt alles noch einmal machen musste. "Ja ja ja, komm, hilf mir endlich.", sagte sie und beäugte das Bedienungspult, der Küche. "Wie bedient man eigentlich diese Küche." Suchend blickte sie sich um und drückte auf den erst besten Schalter. "Ah nicht!!!", schrie plötzlich Kenny auf. "Hm?", fragend sah sie zu Kenny zurück. "Was ist... passiert doch eh nichts?" "Hm?....Iiiiii..." *quick* "Hilfe!!!" *flücht* Das Mädchen hatte versehendlich auf den Knopf für die automatische Reinigung der Küche gedrückt und wie befohlen, waren auch sofort zwei kleine roboterartige Maschinen, die Hilary alles andere als geheuer waren aufgetaucht, um laut sirrend sauber zu machen. Mit Kennys Hilfe war schon bald ein einladend duftender Frühstückstisch gedeckt und nachdem sich auch Kai, zu ihnen gesellt hatte, konnten sie endlich essen. Ray schielte neugierig zu Kai hinüber, auch Kai sah irgendwie ungesund aus, sagte kein Wort und aß auch nicht sehr viel. Ob er sich auch erkältet hatte? Lautlos seufzend sah er neben sich und auf Max. Auch er hatte es nicht geschafft, was er sich vorgenommen hatte. Es war schwer sich zu überwinden und leider hatte Kennys Anwesenheit es nicht unbedingt vereinfacht. Dabei war er ihm schon so nahe gewesen. Flashback: Von Max geschoben fand er sich in aller Kürze, im Badezimmer wieder und ein kleiner Blondschopf wuselte an ihm vorbei. "Was hättest du lieber Wanne oder Dusche?" Ray kam nicht einmal zum antworten, da ließ Max schon das Wasser ein. "Egal. Warm soll es sein." Kam die etwas verspätete Antwort. Max lächelte ihn lieb an. "Dir würde vielleicht nicht so kalt sein, wenn du endlich diese nassen Sachen ausziehen würdest, oder soll ich dir dabei helfen? "Äh, nein. Das schaff ich schon.", lächelte er verlegen zurück. Unschlüssig sah Ray ihm zu, wie er die kleinen Badezusatzfläschchen durchging und schließlich etwas ins Badewasser lehrte. Inzwischen versuchte er sich auch schon mal seiner nassen Sachen zu erledigen und steifte sich sein chinesisches Oberteil, mit tauben Fingern, über die Schultern. Laut klatschend, landete es auf den Boden. Mit einer geübten Bewegung, nahm er sein Stirnband ab und öffnete, gleichzeitig auch noch seine Haare. Plötzlich fühlte er sich beobachtet und sah auf. Nur um direkt in Max, türkisblaue Augen zu blicken, die ihn interessiert musterten. Was war denn jetzt los? ---- Er wandte sich zu dem Schwarzhaarigen um und sog scharf die Luft ein. Seidig schwarz vielen sie ihm über die Schultern und machten das Bild noch perfekter. Ray rollte gerade sein Haarband zusammen, als sein Blick auf ihn fiel und Max fragend ansah. *blush* Max lief leuchtend rot an, als sich seine bernsteinfarbenen Augen auf ihn richteten. Schnell sah er weg, nur um gleich wieder, seinen Blick auf, Rays verboten perfekten Körper zurichten. "Max?" Ray ließ die Arme sinken und bewirkte damit, dass ihm, die Haare ins Gesicht fielen. Mit einer fließenden Bewegung strich er sie zurück. "Äm... nichts." Wie der Blitz, war Max aus dem Bad und schloss mit den Worten, "Viel Spaß." Die Tür hinter sich. Verdattert sah Ray auf die geschlossene Tür, und schließlich an sich herab. Plötzlich grinste er los. Frustriert, aber trotzdem mit einem Hochgefühl Beseelt, zog er sich fertig aus und stieg in die Wanne. Seufzend ließ er sich in das warme Wasser gleiten und genoss den süßen Duft von Bambus und ... Rose. ---- Mit hochrotem Gesicht ging er an Kenny vorbei, der anscheinend nichts anderes zutun hatte, als ihn wie bekloppt anzustarren. Mit den Worten noch etwas trinken zu wollen, verschwand Max aus dem Zimmer. Seufzend ließ er sich auf einem Stuhl sinken. Warum musste er auch so reagieren, er hatte Ray doch schon öfters so gesehen. Es war zwar schon lange Zeit her aber.... Stöhnend vergrub er das Gesicht in den Händen. **** Kenny schlief schon und Max saß, für die Nacht umgezogen auf seinem Bett, als Ray in seinem Bademantel gewickelt, heraus trat. In der einen Hand seine Bürste, setzte er sich auf die Bettkante und begann seine Haare durch zu kämmen. Max hatte die Beine angezogen und beobachtete ihn dabei. Wie auch jedes Mal, wenn er ihn beobachtete, spürte er auch jetzt wieder, Max Blicke und sah nach einer Weile, zu ihm auf. Lächelnd und mit einem fragenden Blick sah er ihn an. Max schüttelte verneinend den Kopf und sah wieder weg. "Nichts." Ray sah ihn an, irgendetwas bedrückte ihn doch?! "Was hast du Max?.... und jetzt sag nicht 'nichts', ich weiß doch, dass du was willst?" Fordernd sah er Max an. "Also?" Schon wieder rot werdend, druckste er eine weile, schüchtern herum. "Es ist wirklich nichts...mh... kann... kann ich das machen?" "Hm?" Ray unterbrach sein Gebürste und sah ihn aufmerksam an. "Was meinst du?" Zögerlich deutete Max auf die Bürste in Rays Hand und wurde auch gleich wieder rot, auf den Wangen. Auf Rays Lippen stahl sich ein verstehendes Lächeln, stand auf, ging zu dem Amerikaner hinüber und hielt ihm die Bürste unter die Nase. Max staunte nicht schlecht, als plötzlich ein schwarzhaariger Chinese, vor ihm platz nahm und er Rays Bürste in die Hand gedrückt bekam. "Darf ich wirklich?", fragte er schüchtern. "Natürlich darfst du.", sagte Ray und sah kurz zu ihm zurück. Zögerlich begann Max zu kämmen, löste die größeren Knoten mit der Hand, um Ray nicht weh zu tun und bürstete sie aus. Immer wieder ließ er einzelne Strähnen durch seine Finger gleiten. Sie waren noch feucht aber auch wunderschön glatt und seidig, sie glänzten im dämmrigen Licht, der Nachttischlampe. Immer wieder fuhr Max durch sie hindurch, auch dann noch, als sie fertig durchfrisiert waren. Ray ließ es sich lächelnd gefallen. Nach einiger Zeit teilte er sie in drei Teile und begann sie, zu flechten. Max wusste, dass Ray das auch immer machte, wenn er sie frisch gewaschen hatte und sie nicht wie üblich, zu einem festen Zopf binden konnte. Unschlüssig, ganz unten angekommen, sah Max auf. "Ray...?" Wie auf Kommando streckte Ray ihm seine rechte Hand entgegen, auf deren Handgelenk, er ein Zopfgummi entdeckte. Einhändig strich er es ihm über die Hand und band die Haare damit fest. Ray drehte sich zu ihm um und lächelte ihn dankend an. "Danke Maxi." "Nichts zu danken.", sagte Max und sah verlegen weg, als er den strahlenden Augen Rays begegnete. Kurz überlegend rückte Ray näher und legte ihm einen Arm um die Schultern. Überrascht sah Max zu ihm auf, lehnte sich dann aber schüchtern an Rays Schulter. Ray lächelte aufmunternd, wurde dann aber schlagartig ernst und betrachtete den Kleinen, wie er seufzend die Augen schloss. "Max... ich... muss dir etwas sagen." Max sah fragend auf. "Was denn Ray?" "Naja... wie soll ich sagen... es.. es ist nicht ganz einfach. Ich wollte dir nur sagen," Ray sah verlegen weg . "dass ich dich..." Plötzlich kam Bewegung in das eine Bett und Kenny lugte unter seiner Decke hervor. Erschrocken blieb Ray, das letzte Wort buchstäblich, im Hals stecken und kam als heftiger Hustanfall zutage. Den Kleinen hatte er völlig vergessen. "Ich störe euer Gespräch ja nur sehr ungern, aber ich würde gerne schlafen.", sagte er und rieb sich müde über die Augen. "Oh tut uns leid Kenny, war nicht unsere Absicht.", sagte Max entschuldigend, während er Ray auf den Rücken klopfte. "Ray? Alles ok.?" "Ja *hust* ...geht schon wieder." "Was wolltest du mir sagen?", fragte er ihn, als er sich wieder beruhigt hatte. "Ach... äm ist nicht so wichtig." Ray stand ruckartig auf, holte sich etwas aus dem Schrank und verschwand zum umziehen im Badezimmer. Ray fuhr sich über den kratzenden Hals, den ersten Vorboten, auf den Morgigen Tag. Flashback ende Vielleicht sollte er auf bessere Zeiten warten. Ray seufzte schwer. "Ich hab mit Stanley gesprochen, um zehn fahren wir los.", riss ihn Hiro aus den Gedanken und wieder in die Realität. Kai war der erste, der aufstand und sich wieder in sein Zimmer verzog, und bald hatten auch die anderen fertig gegessen und räumten gemeinsam den Tisch ab. Um zehn trafen sie sich alle vor dem Eingang. **** Es war noch kälter, als am Vortag aber wenigstens der Sturm war weiter gezogen und es regnete nicht mehr. Es hatte noch eine lange Diskussion zwischen Max und Ray gegeben, da der Kleine darauf bestanden hatte, dass Ray im Hotel blieb und seine Erkältung auskurierte. Doch Ray protestierte aufs heftigste und so gab sich Max schließlich, wohl oder übel geschlagen. Jeder auf seine Weise nervös, aufgeregt oder besorgt, kamen sie im Krankenhaus an. Über die Rezeption erfuhren sie Tys Zimmer und der Oberarzt, der eigentliche behandelnde Arzt, von Tyson, berichtete ihnen von einem nicht veränderten Zustand und empfahl ihnen, nicht all zu lange zu bleiben. Schweigend schritten sie den Gang entlang. Ton in Ton, hallende Schritte, nur abgewechselt mit ein paar einzelnen Bildern, die die Abgeschiedenheit der Räume, nur noch deutlicher zum Ausdruck brachten. Der gleiche Weg, wie auch schon abends, gerade aus an der Gangkreuzung gerade aus und die erste Tür rechts. Nun standen sie unschlüssig vor der Tür. "Ich schlag vor wir gehen immer nur zu zweit hinein, einverstanden? Da wäre sicher das Schonenste für ihn?", fragend sah sich Hiro in der Gruppe um, die zustimmend nickten. Nur Kai zuckte gleichgültig mit den Schultern und lehnte sich an die gegenüberliegende Wand. Als erstes gingen Hiro und Herr Granger, Tysons Familie. Herr Granger hielt lange seine Hand, Hiro wuschelte ihm freundlich durchs Haar und flüsterte ihm ein paar Worte ins Ohr. Sagte ihm wie stolz und tapfer er doch war und, dass er jetzt all seine Kraft einsetzen sollte, um schnell wieder gesund zu werden. Mit einem wissenden Lächeln, bemerkte er das rotblaue Käppi. "Wenn du gesund wirst, dann vor allem für Kai. Er braucht dich jetzt am dringendsten.", flüsterte er, bevor er sie sich, von ihm verabschiedeten und Max und Ray rein ließen. Dann waren Max und Ray dran. Der Kleinere ging, zuerst noch etwas nervös und schüchtern hinter dem Schwarzhaarigen her, huschte dann aber, wie der Blitz an Ray vorbei. Ray trat neben ihm und legte dem leise schluchzenden Max, die Hände um die Schultern. Der kleine Amerikaner, war einfach viel zu feinfühlig für solche Sachen. Noch dazu, weil Tyson sein aller bester Freund ist. "Er wird schon wieder, du wirst sehen, spätestens nächste Monat wuselt er wieder durch die Gänge und treibt die Krankenschwestern zur Verzweiflung" "Ich weiß....ich wünschte mir nur, dass es jetzt schon so wäre." , lächelte Ray, hinter seinem Rücken. Ray setzte sich auf den einen Stuhl und zog Max mit auf seinen Schoß und schlang seine Arme um ihn. Max sah ihn verdutzt an, ließ es sich aber Kommentarlos gefallen. Sanft umschloss Ray Tysons Hand und strich ihm leicht über den Handrücken. auch Max legte seine Hand dazu. "Na bitte, wie ich es mir gedacht habe." "Wie bitte? Was hast du dir gedacht?" "Hier, das da." Ray führte Max Hand, zu Dragoon, der in Tys Handfläche versteckt lag. "Dragoon?... Aber hatte den denn nicht...?" "Kai?", half ihm Ray, als Max nicht weiter sprach. Max nickte zustimmend und wandte sich wieder zu dem Japaner. Auf sein Gesicht stahl sich ein breites Grinsen. "Er war bei ihm." Ray nickte zustimmend. "Denkst du, dass was ich denke, Ray?" "Nein was denkst du denn?", fragte Ray und legte seinen Kopf auf Max Rücken. "Ämm... naja...ich... Ach nicht so wichtig." Max wurde leicht rot. "Jetzt will ich's erst recht wissen.", stichelte Ray. "Gut aber wehe du lachst mich aus.", Max sah drohend zu ihm zurück. "Das würde mir nicht im Traum einfallen.", versicherte Ray ihm schnell. "Gut.... ich finde, Kai und Tyson würden ein schönes Paar abgeben." Stillschweigend wartete er auf Antwort. Jetzt würde sich zeigen, was ein Schwulenpaar für ihn bedeutete. Es tat ihm nur leid, dass Kai und Ty es waren, die dafür herhalten mussten. "Hm... find ich auch." Max sah erstaunt zurück "Ehrlich?", fragte er und sah in Rays goldene Augen. "Ja ehrlich.", sagte Ray lächelnd und sah aus dem, einen Spalt breit offen stehenden, Fenster. "Sie sind sich so verschieden, genau das Gegenteil des anderen. Wie Tag und Nacht, wie Ying und Yang, aber mit dem gleichen Ziel vor Augen , mit der gleichen Liebe zum Spiel, dass sie wieder vereint." "Hm...das hast du lieb gesagt Ray.", flüsterte Max, lehnte sich zurück und ließ sich das gerade gehörte nochmals, durch den Kopf gehen. "Und glaubst du, dass sie eine Chance haben, zusammen zu kommen?" "Hm.... ich hab mit......haaaaa.. tschiiiii.... sorry." *hust* "Ach entschuldige dich doch nicht dauernd, du kannst ja nichts dafür. Aber trotzdem bin ich der Meinung du hättest im Hotel bleiben sollen. Komm lass uns gehen, die anderen warten sicher schon." Ray lächelte lieb. "Ich weiß Maxi." Sie verabschiedeten sich, wünschten Ty, eine schnelle Besserung und verließen das Zimmer. Als nächstes waren Hilary und Kenny und zum Schluss noch Mr. Dickenson und Kai dran. Schweigend stieß er sich von der Wand ab und folgte Stanley mit großem Abstand ins Zimmer. Während sich der Alte setzte, hielt sich Kai im Hintergrund. Eine Zeitlang quasselte Stanley über ziemlich belanglose Dinge , dass er es schon schaffen würde und alle hinter ihm stehen würden, aber schon bald verließ er auch schon wieder das Zimmer und ließ Kai zurück. Unschlüssig ging Kai auf Tyson zu, ohne ein wirkliches Konzept, was er jetzt tun oder sagen sollte. Was gesagt war, war gesagt, und wenn nicht... Hatte es überhaupt einen Sinn? Würde es ihm wirklich helfen? Besorgt betrachtete er die vergipste Hand. Wie würde er es verkraften? Es war zwar noch nicht sicher, aber auch der behandelnde Oberarzt, hatte von einer Beeinträchtigung des Handgelenks gesprochen. Kai ließ sich vor seinem Bett, in die Knie sinken, nahm seine zierliche Hand und strich ihm über den Handrücken. "Ich hab keine Ahnung, wie ich dir helfen könnte. Mit Worten kann ich nicht umgehen und ich denke, alles was ich sagen würde, hast du schon jetzt schon x-mal gehört, aber ich will, dass du so schnell wie möglich wieder gesund wirst." Er zog Dragoon hervor. "Ich würde dir gerne helfen, so wie du mir immer geholfen hast..... aber auf meine Weise." Kai startete den Blade und hielt Dragoon die Hand hin. Sofort sprang er auf seine Hand und Kai setzte ihn, auf dem Bett ab. Dann verließ er das Zimmer und gemeinsam fuhren sie zurück ins Hotel. Derweilen zog Dragoon kleine Kreise auf dem Krankenbett und stieß auch ein paar Mal, zärtlich gegen seines Hüters Hand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)