Amnesia von Oriona (Gib mir mein Gedächtnis zurück... Kap13 wartet nun auf Freischaltung ^^) ================================================================================ Kapitel 13: Rückkehr nach Hogwarts ---------------------------------- Okay, wie lange ist das letzte Update her? Jahre? O-o Aber nun ist endlich wieder ein Kapi fertig. Leider weiß ich nicht mehr, wer alles eine ENS haben wollte. Ich werde mal die Kommis durchforsten ob ichs wieder finde ^^: Ich hoffe es gefällt euch o-o und ich hoffe, dass ich mal schneller vorrankomme. Und danke für die Kommis :) Rückkehr nach Hogwarts „Ich denke, die Kopfschmerzen werden noch lange anhalten“, erklärte Anton Neo, der auf seinem Bett lag und an die Decke starrte. Schon zum zweiten Male wurde er von dem Butler verarztet. „Solange, bis du alle deine Erlebnisse wieder in die richtige Reihenfolge gebracht hast.“ „Verdammter Snape... wäre er nicht tot, hätte ich ihn zu Tode gequält!“, stieß Neo aus. Noch immer zogen Bilder der Vergangenheit an ihm vorbei und ließen ihn ständig übel werden. Er war kaum Herr seiner Sinne. Er konnte von Glück sprechen, dass er Voldemort noch aufrecht gegenübergetreten war. Jetzt wo er seine Erinnerungen wieder besaß, hätte er nie gedacht, dass Snape zu so etwas fähig war. Dieser Giftmischer. „Du solltest nicht so reden, Neo“, murmelte Anton. Neo blitzte den Butler an. „Dir geht es nicht wie mir!“ „Er hatte gute Absichten... zum Teil zumindest.“ Das ließ Neo verstummen. Gepeinigt schloss er die Augen. Es war ein ungewöhnliches Gefühl freiwillig im Dienste des Lordes zu stehen. Noch ungewöhnlicher war es, dass der Lord in jegliche Meinungsfreiheit gewährte und ihm sogar anbot das Studium als Lehrer zu beenden. Natürlich verfolgte er damit nur ein Ziel: Neo sollte der Ersatz für Snape sein. Neo verspürte kleine Gewissensbisse, doch die Ereignisse der letzten Monate tötete diese ab. Er war kein gewöhnlicher Todesser, der mordete und dem dunklen Lord den Saum leckte. Er war ein Todesser mit Meinung! Trotzdem sollte er vorsichtiger vorgehen. Sein nächster Auftrag bestand darin, Lucius Malfoy aufzusuchen, was sich ganz in seinem Interesse befand. Malfoy würde ihn nie wieder foltern. Nie wieder. *** „Was hast du herausgefunden?“, fragte Dumbledore den untersetzten kleinen Mann vor sich. Schmidt, der Todesserspion, sah sich gehetzt um. Er war so klein, dass er kaum auffiel. Auch seine Ausstrahlung ließ zu wünschen übrig. Doch dies brachte ihm einige Vorteile ein. „Der dunkle Lord... hat eine neue rechte Hand.“, flüsterte der Mann, als ob ein Todesser direkt hinter ihm stehen würde. Dumbledore lehnte sich zurück und seufzte. „Der... der hat Grindelwald ermordet...“ Noch jemand, auf den sie acht geben mussten. Dumbledore rieb sich die Schläfe, während Schmidt fort fuhr. „Er scheint dem Lord ähnlich zu sein...“ Schmidt sah sich erneut um. „Aber niemand...“, er senkte die Stimme noch weiter. „Absolut niemand kennt seinen Namen!“ Dumbledore glaubte sehr wohl, dass einige im engsten Kreis über den Neuen etwas wussten, doch Schmidt war einfach zu unauffällig, als dass man ihm das Geheimnis anvertraute. „Hast du etwas von Harry gehört?“, fragte Dumbledore hoffnungsvoll nach. Schmidt, der sich Lob erhofft hatte, trat enttäuscht einen Schritt zurück. „Nein“, sagte er. „Und Severus?“ Schmidt wurde bleich. Dumbledore ahnte das Schlimmste. „Du-weißt-schon-wer ließ ihn töten“, hauchte er. „Er zeigte die Leiche allen, um Verräter abzuschrecken.“ Schmidt erzitterte. „Darum... werde ich ins Ausland gehen...“ Dumbledore senkte traurig den Kopf. Das Severus Snape verstorben war, traf ihn hart. „Es ist besser, du bleibst in seinen Reihen und kommst nicht mehr zu mir“, sagte Dumbledore leise. „Das würde weniger auffallen, als wenn du fliehst.“ Schmidt nickte, wobei er sich wieder nach allen Seiten umsah. „Dann wünsche ich noch einen schönen Tag, Sir.“ Als Dumbledore wieder allein war, seufzte dieser tief. Er hatte Severus sehr vertraut und ihn gemocht. Er konnte nicht glauben, dass er davon gegangen war. Doch die Realität war härter, als man glaubte. *** Lucius Malfoy war von Natur aus schon immer ein blasser Mensch gewesen. Doch nun war sein Gesicht grau. Sein einst so ordentlich gekämmtes Haar stand nach allen Seiten ab und seine Hand lag zitternd auf seinem Stock, den er versuchte fest zu umklammern. Narzissa machte sich große Sorgen um ihn. Sie saß am Ende des riesigen Tisches, an dem sie dem Lord Neo überreicht hatten. Wie sich herausgestellt hatte, war dies wohl der gröbste Fehler ihres Lebens gewesen. Wenn sie nur eher gewusst hätte, was ihr Mann vorgehabt hatte. Wenn sie nur gewusst hätte, das Neo Harry war! Ja, sie hatte immer gewusst, dass etwas mit ihm nicht stimmte und ihn deshalb ausgewählt. Aber das. Ihr besorgter Blick ruhte auf der eingesunkenen Gestalt ihres Mannes. Seine straffe Haltung war verloren. „Er ist tot“, hörte sie ihn flüstern. Sie sah, wie er zu zittern begann. Narzissa versteifte sich ebenfalls und wandte sich von dem erbärmlichen Bild ab. „Draco“, sagte sie zu der Gestalt, die sich bisher in der Ecke aufgehalten hatte. Der Junge trat aus dem Schatten. Seine Augen waren verängstigt auf Lucius gerichtet. „Bitte geh, mein Junge. Ich habe mit Beatrix alles abgesprochen.“ Hastig schnellten die Augen Dracos zu seiner Mutter. „Was?“, hisste er. „Mutter! Ich gehe nicht zu dieser Wahnsinnigen!“ Die Augen Narzissas blitzten auf. „Keine Widerrede! Beatrix wird gut für dich Sorgen.“ Sie erhob sich gebieterisch von ihrem Platz und sah Draco herausfordernd an. Dieser ließ keine Einwände mehr hören. „Was ist passiert?“, fragte er stattdessen sachlich. Er wollte nüchtern klingen, doch seine Stimme zitterte leicht. Narzissa legte mütterlich eine Hand auf seine Schulter. „Dein Vater hat einen Fehler begangen.“ Draco kniff seine Lippen zusammen. Er hatte gewusst, dass sie nicht mehr sagen würde. „Wirst du nachkommen?“ Narzissa wandte sich von ihm ab. „Geh bitte“, antwortete sie nur. Draco atmete tief durch und unterdrückte die Wut und die Angst, die in ihm heran wuchs wie ein Geschwür. „Auf Wiedersehen, Mutter.“ Narzissa sah ihm nicht nach. Eine Träne ran an ihrer sonst so kühlen Wange herunter. *** „Hey, schon gehört!“, schreckte Ginny die verschlafene Hermine vom Frühstück auf. Diese nippte an ihrem Kaffee. Die letzte Nacht hatte sie kaum ein Auge zugetan. „Malfoys Vater liegt in Sant Mukos!“ Hermine blinzelte auf die Titelseite des Tagespropheten. Wahnsinnger foltert Ministeriumsangestelten stand dort in dicken Lettern. Hermine ließ sich das Blatt mit einem unguten Gefühl im Magen geben und begann zu lesen. Heute Morgen machten Albert R. und Sonja K. einen grausigen Fund. Lucius Malfoy, wurde von ihnen halbtod vorm Ministerium aufgefunden. Sant Mukos teilte mit, dass Mr. Malfoy mehre Schürfwunden und einen gebrochenen Arm erlitt. Außerdem wurde er mit zahlreichen Crucios gefoltert. Er ist zur Zeit nicht vernehmbar, da mit großer Wahrscheinlichkeit ein starker Amnesiazauber auf ihm liegt. Die Ärzte versuchen ihr Möglichstes. Wir werden Sie weiterhin auf dem Laufenden halten. Hermine ließ das Blatt sinken und starrte auf ihren Teller, auf dem einen angeknabberte Scheibe Toast lag. Dieser Artikel schien ihr zu sagen, dass Harry noch lebte. In den letzten Tagen hatte sie sich Sorgen gemacht, dass er hier nie wieder auftauchen würde. Dumbledore hatte verkündet, er wäre krank und würde erst in einer Woche wieder erscheinen. Doch in seinem Büro war er nicht anwesend. „Hermine.“ Ginny weckte die Schülerin aus ihren Gedanken. „Weißt du was das heißt?“ Hermine schüttelte verwirrt den Kopf, da sie immer noch mit den Gedanken woanders war. Die Rothaarige verdrehte ihre Augen. „Snape ist tot!“ Oh, wie konnte sie das nur vergessen. Der Schock war groß gewesen, als Dumbledore ihnen diese Hiobsbotschaft eröffnete. Sie hoffte, dass es nicht Neo gewesen war, der den Zaubertränkelehrer über den Jordan geschickt hatte. „Und Malfoy ist weggetreten! Wir können uns wieder darüber unterhalten!“ Hermine öffnete den Mund. „Du hast Recht“, sagte sie dann. Ginny konnte ja nicht ahnen, dass ihr Fluch schon lange aufgehoben war. Aber was brachte es jetzt noch darüber zu reden? Ginny wusste nicht, was sie wusste und sie würde Harry nicht verraten. „Hermine?“ Sie sah auf. Ginny sah sie vorwurfsvoll an. „Tut mir Leid. Mir... ist heut nicht nach reden. Ich...“ Sie wollte gehen, doch Ginny legte eine Hand auf ihrer Schulter. „Du vermisst ihn, hab ich Recht?“ Für einen kurzen Moment sahen sie sich in die Augen. Hermine brach den Blickkontakt. „Ich muss noch was erledigen.“ Sie eilte nach draußen und ließ eine verwirrte Ginny zurück. *** Der Spiegel. Er stand davor und starrte hinein. Funkelnd grüne Augen, schwarzes langes Haar, aber keine Narbe – außer die an der Wange. Seine Hände verkrampften sich am Waschbeckenrand. Eine unschöne Wunde zierte die rechte Hand. Lucius hatte ihn kurz erwischt. Doch zu mehr war ihm die Zeit nicht geblieben. Neo hatte ihm die Seele aus dem Leib geflucht. Das Einzige, was ihm dabei Gewissensbisse bereitet hatte, war Narzissa gewesen. Eine schöne junge Frau, mit porzellanfarbener Haut, wohl wissend, dass sie am Ende waren. Voldemort hatte ihm noch einmal deutlich gemacht, dass die Malfoys zu erledigen waren. Doch Narzissa konnte er nichts antun. Sie war geflohen. Und Draco hatte er nicht gefunden. Ein kurzes Grinsen schlich in sein Gesicht. Ihn hätte er gerne etwas an den Hals gehext. Wenn der junge Malfoy wüsste, wer er war, würde das wahrscheinlich schon Schock genug für ihn sein. Neo wandte sich von seinem Spiegelbild ab und sah auf sein Bett. Ein aufgeschlagener Koffer lag darauf. Er würde nach Hogwarts zurückkehren. Als Spion. Aber nicht als Harry Potter. Er schluckte. Die Schuld breitete ihre langen schmierigen Arme nach ihm aus. Zwar diente er nun dem Lord, doch auch seine Freunde fielen ihm wieder ein. Es waren guten Freunde gewesen. Sollte er sie nun verraten? Aber er hatte das Wort des dunklen Lordes, dass ihnen nichts geschehen würde. Früher hätte er nie etwas für bare Münze gehalten, was der Lord ihm je vorgeschlagen hätte. Doch nun kannte er ihn und wusste, dass er sein Versprechen halten würde. Aber zu welchen Preis? Denn er ahnte, dass er ihm nie ohne Gegenleistung entgegenkommen würde. Neo trat an das Bett und schloss den Koffer. Nun würde er Hogwarts mit einem mulmigen Gefühl betreten. *** Großes Geschnatter erfüllte die Hallen von Hogwarts. Schwarz gewandte Schüler durchstreiften die Gänge, tauschten den neusten Tratsch aus oder kampelten sich auf den Gängen. Neo bahnte sich mit grimmigen Blick einen Weg durch die murmelnde Menge, packte nebenbei einen Slytherinerstklässler am Kragen, der auf einen anderen Neuling eindrosch und zog ihn ein paar Meter weiter. „20 Punkte Abzug für Slytherin, damit das klar ist!“, zischte er, ohne den Jungen anzusehen. Dieser verdrückte sich schnell. Mit wehendem Umhang eilte er weiter. „Ah, Mr. Corner – auf ein Wort!“ Neo blieb stehen und seine Augen fingen den Direktor des Schlosses ein. Der alte Mann stand an der Treppe und sein Blick fixierte ihn. Er unterdrückte ein Schlucken, denn die Erinnerungen an Zeiten in seinen Büro versuchten wie eine Flut in ihn einzudringen. Dumbledore war sein Mentor gewesen und er hatte ihn gemocht – mochte ihn noch immer. Schnell verdrängte er die Erinnerungen. „Kommen Sie auf einen Tee vorbei?“, fragte Dumbledore und Neo wusste sofort, dass der Direktor etwas ahnte. „Natürlich, Direktor“, antwortete er. Er folgte dem alten Mann, der sich erstaunlich schnell durch die vielen Schüler schlängelte. In seinem blauen Zaubererumhang wirkte er so unpassend zwischen all den schwarzen Gestalten. Im Büro angekommen ließ Dumbledore mit einem Schlenker des Zauberstabes natürlich sofort den versprochenen Tee erscheinen. Elegant setzte er sich auf seinen Sessel, faltete seine Hände und blickte Neo über seine Halbmondbrille hinweg an. Ein vertrautes Gefühl stieg in ihm auf, als er all die wunderlichen Gerätschaften wieder mit einem anderen Blick sah. Wie fasziniert er in seinem ersten Schuljahr doch gewesen war! Er unterdrückte den Drang unruhig auf dem Stuhl hin und her zu rutschen. Neo wusste, dass Dumbledore versuchte seine Gedanken zu ergründen, doch er hatte von Voldemort gelernt sie zu verschließen. „Mr. Corner – wie Sie vielleicht wissen ist mein bester Zaubertranklehrer verschieden.“ Neo unterdrückte ein Zusammenzucken, als er sah, wie traurig der alte Mann plötzlich wirkte. Ihm fiel ein, wie sehr er Snape vertraut hatte. „Ja – Mein Beileid, Direktor.“ Er verkniff es sich ihn einen guten Menschen zu nennen, denn für das, was er ihm angetan hatte, sollte er mehr als in der Hölle schmoren. Ruhig wartete er ab, worauf der Direktor hinaus wollte. „Leider habe ich noch keinen Ersatz gefunden“, fuhr er fort und sein Gesicht schien wieder freundlich zu wirken, wie eh und je. Er nahm sich eine Teetasse und nippte daran. „Nun möchte ich Sie fragen, ob Sie ihn vertreten können, bis ich einen passenden Ersatz gefunden habe...“ Neo legte seinen Kopf schief und räusperte sich kurz. „Ich ähm verfüge nicht über ausreichend Qualitäten, um eine Klasse zu unterrichten“, entschuldigte er sich. „Ich beherrsche die notwendigen Grundlagen...“ „Fürs erste sollte das Genügen“, fuhr Dumbledore dazwischen. „Ich gebe ihnen Anweisungen für die höheren Klassen mit – leider verfüge ich über zu wenig Zeit, um selbst zu unterrichten.“ Es schien wohl eher ein Befehl zu sein, als eine Bitte. „Ich werde mein Möglichstes tun“, wandte er ein. Er wollte sich erheben, doch Dumbledore sah nicht danach aus, als ob er das Gespräch beenden wollte. „Ich danke Ihnen“, fuhr er fort. „Wie ist es Ihnen in den letzten Tagen ergangen? Professor Lupin war besorgt um ihr Wohlbefinden.“ Die alles durchleuchtende Augen fixierten seine Wunde an der Hand. Neo unterdrückte den Drang sie unter dem Umhang verschwinden zu lassen. „Ich bin gestürzt“, erzählte er. „Ziemlich dumme Sache. Aber die Mediezauberer haben mich wieder zusammengeflickt.“ Dumbledore blickte über seine Halbmondbrille. Er glaubte ihm nicht, soviel war sicher. Auf einmal fühlte er sich wieder, wie der kleine Junge, den Dumbledore immer durchschauen konnte. Nein! Er durfte nicht unruhig werden! „Dann bin ich froh, dass Ihnen nichts weiter passiert ist“, sagte Dumbledore ruhig. Neo schluckte hart. Innerlich fühlte er sich so zerrissen, dass er nicht mehr wusste, was er sagen sollte. Dumbledore hatte ihm sehr viel bedeutet. Nun hinterging er ihn – doch war es nicht nur eine Flucht vor sich selbst. „Danke für Ihre Anteilnahme“, sagte Neo förmlich. Nun erhob er sich wirklich. Dumbledore reichte ihm noch einen Plan für die Stunden, wo er unterrichten sollte. Dann faltete er seine Hände und sah ihn wieder durchdringend an. „Wenn Sie etwas ungewöhnliches unter den Schülern bemerken, sagen Sie mir bitte Bescheid“, bat er. „Mir scheint, dass sich die ehemaliger Mitglieder meiner Armee sich höchst merkwürdig verhalten.“ Er lächelte leicht. Neo nickte. „Wie Sie wünschen Direktor.“ *** Hermine eilte mit ihrer halb offenen Tasche durch die Gänge. Noch nie hatte sie verschlafen! Ihre Haare standen nach allen Seiten ab. Verzweifelt versuchte sie ihre Bücher noch in ihre Tasche zu stecken. Sie hatte vollkommen vergessen, dass sie heute doch noch Zaubertrankunterricht haben würden! Keuchend stürzte sie die Treppen herunter, froh darüber, dass sich kein Slytherinschüler mehr im Gang befand, der über sie herziehen konnte. Gleichzeitig jedoch würde das bedeuten, dass sie viel zu spät dran war. Wieso hatte Ron nicht bescheid gegeben? Oder irgendein anderer! Kurz vor der Kerkertür hielt sie inne. Kapselte sie sich vielleicht zu sehr von den anderen ab? Sie seufzte und öffnete die Tür. Die Entschuldigung blieb ihr im Halse stecken. Jadegrüne Augen trafen sie und fixierten sie forsch. Noch immer wirkte er so unnahbar und ihr gleichzeitg überlegen, ganz anders, als ihr früherer Harry. Doch er war zurückgekehrt. Lebendig. Sie wusste nur noch nicht Recht, was sie davon halten sollte. „Miss Granger.“ Die ruhige Stimme von Corner riss sie aus ihren Gedanken. „Sie sind zu spät.“ Hermine lief augenblicklich rot an. „Entschuldigen Sie, Professor, aber ich...“ „5 Punkte Abzug von Gryffindor. Und nun setzen Sie sich bitte.“ Hermine schluckte ihre nächste Bemerkung einfach herunter. Den Kopf gesenkt haltend trottete sie zu ihrem Platz. „Der Direktor hat mir aufgetragen, dass ich euch vorerst in diesem Fach unterrichten soll.“ Seine grünen Augen wanderten ruhig durch den Raum und fixierten jeden Einzelnen. Hermine sah sich ebenfalls um. Wo war überhaupt Malfoy? „Da meine Kenntnisse auf diesen Gebiet recht schmal besiedelt sind, möchte ich den oder die Klassenbeste darum bitten mir als Assistent zur Hand zu gehen.“ Hermine rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. Bevor sie es realisieren konnte, waren alle Augenpaare auf sie gerichtet. Nervös fuhr sie sich durch ihr Haar. „Also?“ Neo blickte in die Runde. Hermine hätte bis vor Kurzem vor Freude mit der Hand gefuchtelt, aber mit Neo Corner zusammenarbeiten? Irgendwie behagte ihr der Gedanke nicht. „Herm ist die Beste“, hörte Hermine Lavender sagen. Resignierend schloss sie die Augen. „Die kleine Streberin kann es kaum erwarten ihm in den Arsch zu kriechen“, zischte Milicent Bulstrode. „10 Punkte Abzug für Slytherin, Madam.“ Neo sah Milicent dabei nicht einmal an. Er richtete seinen Blick auf Hermine. „Kommen Sie bitte nach der Stunde zu mir, Miss Granger.“ Hermine schaute zweifelnd unter ihrem Pony hervor. Wie sollte sie ihn weiterhin als ihren Lehrer Neo Corner ansehen, wenn ihr immer noch im Kopf herumspukte, dass das da vorne Harry war! Nach dem Unterricht packte Hermine betont langsam ihre Tasche. Ihre Mitschüler begaben sich schnellen Schrittes nach draußen und die Slytherins liebten es sie dabei anzurempeln. Sie nahm es zähneknirschend hin und schritt dann mit gesenkten Kopf nach vorn an den Pult. Neo ordnete seine Papiere. Ihr Blick fiel sofort auf die Narbe an der Hand. Die war ihr noch gar nicht aufgefallen. Er schien es zu bemerken, denn er schob sofort seinen Ärmel über die Hand. Erschrocken sah sie auf. Für einen Moment musterten sie sich schweigend. Corner, nein Harry, nein Neo! Sah noch immer so furchtbar ausdruckslos aus, doch in seinen grünen Augen flackerte etwas. Eine blitzschnelle Handbewegung ließ sie zusammenzucken, doch er hatte nur den Zauberstab auf die Tür gerichtet, die krachend zufiel. „H... Neo?“ Neo ließ den Zauberstab sinken. „Ich möchte, dass du mit den Schülern beim Brauen überwachst und sie von lebensgefährlichen Fehlentscheidungen abhältst.“ Hermine nickte, doch sie war enttäuscht. Sie hätte gern mehr erfahren von seiner Begegnung mit dem dunklen Lord. Hatte er sein Gedächtnis wieder? Doch warum war dann immer noch so kalt wie vorher? „Wenn du Zeit erübrigen kannst, würde ich mir das auch in den anderen Klassen wünschen.“ Er nahm die Dokumente vor sich auf und legte sie in den Schrank hinter ihm. Hermine nickte abermals, doch sie hörte gar nicht richtig zu. Ein Klos bildete sich in ihrem Hals, der herauswollte. „Das freut mich. Ich werde dir bald weitere Informationen zukommen lassen.“ „Hör doch auf!“, platzte es aus ihr heraus. Neo hielt inne, drehte sich aber nicht zu ihr um. „Du warst bei ihm! Snape ist tot. Malfoy in Sant Mukos! Du hast etwas damit zu tun!“ „Ich wüsste nicht, dass dich das etwas angeht.“ Seine Stimme klang dunkel und gefährlich. Hermine schnappte nach Luft. „Du hast dein Gedächtnis wieder, oder?“, flüsterte sie. Neo ballte eine Hand zur Faust und rammte die nächsten Dokumente regelrecht in den Schrank. „Und du hast es überlebt...“ Neo wirbelte herum und kam auf sie zu. Hermine machte einen erschrocken Satz nach hinten. „Das geht dich nichts an!“, zischte er mit Nachdruck. Hermine sah ihn entsetzt an. Sie hätte erwartet, dass er sich verändert. Seine grünen Augen starrten sie unablässig an. Verzweifelt suchte sie nach ihrem alten Freund darin. Neo kniff seine Lippen zusammen und wandte sich ab. „Ich werde dir eine Nachricht zukommen lassen, wenn ich deine Hilfe benötige.“ Hermine nickte, doch sie ließ den Kopf hängen. Langsam ging sie zu Tür und öffnete sie. Sie sah sich noch einmal nach Neo um, doch er war schon im angrenzenden Büro verschwunden. Eine einzelne Träne ran an ihrer Wange herunter. *** Es klirrte. Reagenzgläser flogen herum. Eine Vase ging zu Bruch. Das Sofa wurde in Fetzen gerissen. Der Spiegel brach krachend in sich zusammen und die winzigen Scherben glitzerten in der Luft. Er schrie und brach dann auf dem Boden zusammen. Snapes Büro war zerstört. All seine Wut, die er hätte an ihm auslassen wollen, hatte er an den letzten Überresten von ihm ausgelassen. Neo fragte sich, was anders verlaufen wäre ohne Snape und Malfoy. Ja, er hätte weiterhin den dunklen Lord gehasst. Aber er hätte auch seine Freunde in seiner Nähe gewusst. Als er mit Hermine allein im Raum gewesen war, hatte er ertragen müssen, wie all die Momente der Vergangenheit auf ihn einschlugen. Wie sie zusammen lachten, lernten und Abenteuer überstanden. Wie sie dem Werwolf entkamen, Dementoren bekämpften. Wie sie alle Gerüchte aus der Welt schafften! Sie war ihm eine wirklich gute Freundin gewesen. Doch nun war er ein anderer. Er starrte auf den Boden. Die Glasscherben knirschten unter ihm, doch das störte ihn nicht. Lord Voldemort konnte schmerzhafter sein. Verzweifelt schüttelte er den Kopf. Er konnte Hermine nichts erzählen! Sie durfte nicht mit hineingezogen werden! Um nichts in der Welt wollte er sie in einer Entscheidung für Gut oder Böse beeinflussen. Sie sollte erst von seinen Beweggründen erfahren, wenn er wusste, auf welcher Seite sie stand. Und für all die anderen Freunde... es war wohl besser, wenn sie gar nicht erst wussten, wer er war. Es würde vielleicht eine Zeit kommen, wo sie es erfahren sollten. Doch nicht jetzt. Aber, was er tat, war das gut für ihn? Er starrte auf das glitzernde Glas und überlegte. Als Harry Potter konnte er nicht mehr leben – doch mit Erinnerungen von ihm als rechte Hand des Lordes? Das würde nicht lange gut gehen. Es musste noch einen anderen Weg geben. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Er war sich sicher, dass er den Weg bald finden würde. Bitte killt mich nicht für den recht unspektakulären Tod von Snape (Er ist meine Lieblingsfigur T_T) und den kurzen Absatz über Lucius. Aber ich dachte, dass es wohl eher nebensächlicht und es sich nun Hauptsächlich darauf konzentriert, was Harry/Neo als nächstes plant. Okay, kein wirklich aussagekräftiges Kapitel, noch dazu ein recht spät – doch ich möchte weiterschreiben. An dieser Geschichte hängt mein Herz. Ich studiere zur Zeit und habe leider nicht viel Zeit. Aber – wenn auch in langsameren Schritten – es wird weiter gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)