Chaos in Mittelerde von Alesssa ================================================================================ Kapitel 15: Am Lagerfeuer ------------------------- Die Sonne war hinter den Nebelbergen versunken und die Nacht breitete ihre Decke über das Lager welches die Elben aufgeschlagen hatten. Legolas saß am Lagerfeuer, hielt seine Verlobte in seinen Armen und sah nachdenklich in die Flammen. "Weiß dein Vater eigentlich schon davon?" Legolas schreckte aus seinen Gedanken hoch. "Wovon?" "Das wir kommen." "Ich habe ihm eine Nachricht bringen lassen, er erwartet uns schon. Und er ist sehr erfreut über die Verlobung." Gala lächelte leicht. "Dann kann er wenigstens nicht mehr meckern, dass du kein würdiger Thronfolger bist. Legolas Grünblatt, ein König ohne Frau ist nur ein halber König!" sie imitiert gekonnt den Tonfall seines Vaters Der Prinz lachte auf "Das durfte ich mir ja auch lange genug anhören. Du kennst ihn wirklich sehr gut. Jetzt wartet er nur noch auf einen Erben." Er lächelte Galawen an, diese wurde schlag artig rot. "Das hat nichts mit kennen zu tun, aber man hat eure "Gespräche" sehr weit hören können." "Bei seiner Tonlage... Aber jetzt wird ja endlich ruhe geben und ich bin nicht nur deswegen so glücklich mit dir." "Ach nicht?" sie schaute gespielt überrascht. "Es könnte auch daran liegen, dass du die hübscheste und intelligenteste Elbe weit und breit für mich bist und ich dich so sehr liebe." Liebevoll lächelte er sie an. "Wärest du Elladan oder Elrohir, würde ich jetzt sagen, dass du das früher jeder gesagt hättest." Sagte sie schnell, in einem Versuch ihre Unsicherheit zu verbergen. "Aber ich bin eindeutig keiner von beiden. Oder wäre dir einer der anderen beiden lieber?" Gala schaute kurz zu ihnen rüber. "Also schlecht sehen sie definitiv nicht aus..." sie grinste. Besitzergreifend umklammerte er sie. "Aber du gehörst eindeutig mir. Außerdem würde Azrael das nicht gefallen." Er biss sich auf die Lippe, hatte er doch ein Thema angeschnitten was seit ihrem Abschied gemieden wurde. Kurz legte sich ein Schatten über Galawens Gesicht, doch dann lächelte sie wieder. "Aber da gibts Elladans Zweitausgabe." "Ich glaube da hat aber ein anderer Elb auch noch mit zu reden." "Und wer?" Legolas grinste breit. "Ich bin mir sicher, dass du IHN kennst." "Hm... Haldir?" "Ich versprach nichts zu sagen." Er grinste noch breiter, Gala zog einen Schmollmund. "aber da du es ja bereits erraten hast." Lenkte er ein und küsste sie aufs Mündchen. Lächelnd legte Gala rückwärts ihre Arme um seinen Nacken um ihn nach vorne zu ziehen und richtig zu küssen. Doch Legolas löste sich schon nach kurzer Zeit und wandte sich ihrem Ohr zu, sanft knabberte er an ihrem Ohrläppchen. "Wie gerne würde ich das jetzt vertiefen." Er grinste anzüglich "Aber deine Tante und der Rest unserer Gefährten würde das nicht so gefallen." Mühsam nickte Galawen. "Aber morgen sind wir da..." "Ja. Ich kann es kaum erwarten." "An was Männer immer denken!" Gala hatte mit Absicht etwas lauter gesprochen, so dass sich nun alle Elben zu ihnen umdrehten. Legolas bekam rote Ohren. "Liebste, musste das so laut sein?" Diese grinste nur fies. "Tja, Rache gibt's immer." "Meine Rache wird aber auch kommen." Flüsterte er ihr ins Ohr, sein Atem verursachte ihr eine Gänsehaut. "Wofür musst du dich bitte rächen?" "Für diese Blamage." Beide wurden von einem Tumult in der Nähe abgelenkt. "Was ist denn dahinten los?" Neugierig stand Galadriels Nichte auf und schaute nach der Gruppe. "Oh, mein Gott, das Azrael!" Legolas starrte ungläubig zu dem Mädchen rüber was sich nun von den Soldaten los riss und unsicher in die Runde sah. "Hi." Galawen stürzte auf sie zu und umarmte sie stürmisch, Azrael erwiderte diese kurz drückte die Freundin dann aber weg. "Hey, du willst dir doch dein schönes kleid nicht versauen." Sie deutete auf ihre schmutzigen und zerrissenen Klamotten. Galawen sah kurz an ihr runter, dann an sich selbst, auf dem hellen Kleid prangte ein stattlicher Fleck. "Zu spät." Grinsend umarmte sie das Mädchen ein zweites Mal, bis jemand ihr von hinten auf die Schulter tippte. "Dürfte ich auch mal?" Azrael drehte sich zu Elladan um. "Wenn du mich nicht gerade umbringen willst." Doch schon hatte auch er sie in die Arme geschlossen und küsste sie überglücklich, erleichtert drückte Azrael sich an ihn. "Es tut mir leid." "Fuindi, das du gesund da bist zählt." Azrael wandte sich an Galawen: "Du bist meine Zeugin, er ist nicht sauer." Unbemerkt war Galadriel heran geschritten, ein gütiges Lächeln zierte ihr Gesicht. "Sei gegrüßt Azrael aus Rohan." Erschrocken sprang das Mädchen aus Elladans Armen. "Lady Galadriel." Verschüchtert verbeugte sie sich. "Schön zu sehen, dass du wohl auf bist. Doch es wäre sehr erstaunlich gewesen, wenn es anders gekommen wäre." Überrascht sah Azrael auf. "Wieso?" "Sieh ihn dir an." Sie machte eine elegante Geste Richtung Elladan. Das Mädchen war noch verwirrter. "Bitte?" "Er hätte es gespürt wenn es anders währe." Kurz starrte Azrael zu Elladan, kniff dann die Augen zu als würde sie angestrengt überlegen. "Hm, aber nur wenn ich gestorben wäre, also sagen wir bei Krankheit, Verletzungen und Folter nicht." Sie sah Galadriel unverhalten mit gefühlskaltem Gesicht an, doch diese lächelte nur geheimnisvoll. "Du denkst zuviel junges Mädchen. Doch der Schein kann trügen." Gemessen drehte sie sich um und entfernte sich. Azrael starrte ihr hinterher. "Toll." "Sie kann einen ziemlich verwirren, stimmts?" fragte Elladan sanft "Hm..." nachdenklich hatte Azrael sich an den Arm gefasst als würde er schmerzen. "Was hast du?" er schaute sie besorgt an. "Ach, das ist nichts, nur ein Kratzer." Unbewusst umklammerte sie den Ärmel fester, doch Elladan war unerbittlich. "Zeig mal her." Vorsichtig schob er den Arm hoch, Azrael schaute angeekelt weg. "Ich hasse blut." Elladan fehlten sie Worte. Der Arm war von oben bis unten mit Schrammen übersäht und zum Teil hingen sogar ganze Hautfetzen herab. Entsetzt schaute Elladan auf den Arm, danach wieder in ihre Augen. "Was hat dieser Mistkerl dir angetan?" Nervös schaute Azrael weg. "Nichts schlimmes, ich lebe schließlich noch." Sanft aber bestimmt drehte Elladan den Kopf des Mädchens zu sich hin. "Was ist passiert? Erzähl." "Es war nicht sooo schlimm. Sonst wäre ich doch nicht hier." Versuchte Azrael sich raus zu reden. "Jetzt sag schon!" Elladan klang aufgeregter als gewollt. "Müssen wir das hier in aller Öffentlichkeit klären?" "Wir können uns auch etwas abseits hinsetzen." "Das wäre mir um einiges lieber." Sie schielte zu Haldir und Galadriel rüber "Ich fühle mich so beobachtet." "Gut, dann lass uns darüber gehen." Elladan führte sie einige Meter vom Lagerfeuer weg. Azrael tastete Hilfe suchend nach Elladans Arm. "Huch nicht so schnell." Bunte Punkte tanzten vor ihren Augen doch bevor sie fallen konnte hielt Elladan sie fest. "Ganz langsam, einen Fuß vor den anderen." Unwillkürlich kicherte Azrael. "Das mache ich schon so lange, ich glaube das laufen beherrsche ich." An einer ruhigen Stelle ließ der Elb sie zu Boden gleiten. Galawen war ihnen gefolgt. "Willst du nicht lieber bei deinem verlobten bleiben?" sie sah kurz zu Legolas rüber, der mittlerweile auch zu ihnen gestoßen war. "Wir bleiben." Er deutete Galawen sich zu setzen. "Du bis im Moment wichtiger." Ergänzte Gala befliest. Azrael seufzte auf. "Ihr habt ganz schön lange gebraucht um hier anzukommen." "Naja es hat länger gedauert weil meine Tante noch was erledigen musste." "Da habt ihr aber glück gehabt." Sie starrte bei diesen Worten abwesend in die Dunkelheit des Waldes. "Wieso?" "Ich weiß nicht was passiert wäre, wenn er euch hier in der Nähe gewusst hätte." "Du sprichst in Rätseln, Fuindi." "Wer wohl?! Der Grund für meine Flucht aus Lorien. Wie konnte ich nur so dumm sein!" "Also Alrik war hier?" eher eine Aussage als eine Frage "Aber den Rest versteh ich noch nicht so ganz." "Ja, und er ist auch derjenige dem ich das hier verdanke." Sie blickte auf ihren Arm "Er wusste das ich euch verlassen würde, er wusste es!" "Wahrscheinlich wollte er das bezwecken. Aber du hast immer noch nicht gesagt, wie er dir das zugefügt hat." Galawen ließ einfach nicht locker. "Er wollte von mir wissen wo der ring ist. Und ich wollte es ihm nicht sagen." Sie fing an zu zittern "Da hat er sich wohl dazu genötigt gefühlt ein bisschen nachzuhelfen." Sie zog ihr Hosenbein hoch und gab so den Blick auf ihr Bein frei, es war grün und blau geschlagen, versetzt mit dunklen Striemen. Elladan bebte vor Zorn. "Wenn ich den in die Finger kriege, dieses ****!" nur schwer konnte er sich beherrschen. Beruhigens legte Azrael ihm eine Hand auf die Schulter "Es ist halb so schlimm. Er durfte mich ja nicht umbringen." "Glück für IHN! Ist er noch in der Nähe?" "Selbst wenn er es wäre, würde ich es dir nicht sagen, du würdest nicht zögern zu ihm zu gehen. Nein, er ist nicht mehr hier, er hat mich verletzt zurückgelassen." "Dieser Mistkerl! Ist sonnst noch etwas passiert? Hast du ihm gesagt wo der Ring ist?" "Natürlich nicht!" sie schaute entrüstet "er hätte mich vergewaltigen können und ich hätte es ihm nicht gesagt, nicht das er es nicht versucht hätte" sie grinste stolz "Aber ich habe mich gewehrt und ihn schwer verletzt!" "Meine arme Kleine..." fassungslos zog Elladan sie in seine Arme. Langsam fiel die Maske der Gleichgültigkeit von ihr ab. "Ich hätte bleiben sollen. Ich gebe es ja nur ungern zu, aber du hattest recht." "Hörst du das nächste Mal auf mich?" "Wenn es sein muss..." plötzlich sah sie auf "Ach, ich hab übrigens mein Gedächtnis wieder." "Was? Seid wann?" "Irgendwann zwischen Lorien und jetzt. Frag nicht." "Gut, ich frag nicht..." liebevoll hauchte er ihr einen Kuss aufs Haar, Azrael war nur zu dankbar darüber, wollte sie doch nicht die Liste ihrer Missgeschicke durch eine weitere Bekanntschaft mit einem Baumstamm verlängern. Doch Gala riss sie aus ihren Gedankengängen. "Wir müssen deine Wunden versorgen, Azrael." "Okay..." langsam knöpfte sie ihre Tunika auf, hielt jedoch inne und schaute Legolas scharf an. "Kannst du dich bitte umdrehen?" Dieser grinste, tat aber wie ihm geheißen. Mit ein paar geübten Handgriffen wusch Galawen die Wunden aus und verband sie sorgfältig, mit einem Seufzer lehnte sie sich zurück und begutachtete ihr Werk, als sie fertig war. "Ähm, Schatzi" sie zupfte an Galas Ärmel "das sind nicht die einzigen." Sie streifte sich sie Tunika vollends ab und deutete auf ihren Rücken. Auch dieser wies viele dunkle Striemen und Wunden auf. Erschrocken schaute die Elbe auf das Werk Alriks. "Langsam versteh ich Elladans Aggressionen...!" Schmerzhaft zuckte das Mädchen zusammen als Gala begann auch diese zu versorgen. "Ich hatte nicht erwartet das er mir einen herzlichen empfang bereitet." "Wenn das herzlich ist will ich keinen überschwänglichen erleben." Erwiderte Galawen kopfschüttelnd Azrael schwieg und biss die Zähne auf einander. "Tut mir leid, aber es geht nicht anders, es ist gleich vorbei... fertig!" Azrael atmete tief durch. "So geht es gleich besser." Sie wischte sich die Tränen von der Wange "Ich glaube ich schließe mich ab heute in ein Zimmer ein und komm nie wieder raus, so bleibt mir sowas erspart." "Oder du lässt dich einfach nicht abfüllen." "Jetzt bin ich wieder schuld." Grummelnd zog sie mit einem Ruck die Tunika wieder zu. "Nein, das hab ich nicht gesagt. Aber denkst du dein Weg ist die richtige Lösung?" erwiderte die Elbe geduldig. "Anscheint nicht. ABER ich habe euch nicht in Gefahr gebracht. mein ziel habe ich erreicht." Ihre Antwort passte nicht wirklich aber das war ihr egal, stur schaute sie weg. "Aber dich viel zu sehr." "Das werde ich schon überleben, er war ja ganz nett, wenn man mal davon absieht." "Wie ganz nett?" "Nett halt." "Habt ihr Small Talk gehalten oder wie darf man sich das vorstellen?" "Ich meine ja nur, er kann ja auch nichts dafür." "Wofür?" fragte Galadriels Nichte misstrauisch. "Das er so böse ist, bei den Familienverhältnissen kein Wunder das er sich nach ein bisschen Zuneigung sehnt." Trotz des Ernstes des Gesprächs kicherte sie albern. "Kein gestörtes Familienverhältnis kann rechtfertigen was er mit dir gemacht hat!" "Das Rechtfertigt es auch nicht. Aber es erklärt sein Verhalten. Er will doch nur das sein toter Vater stolz auf ihn wäre und deshalb eifert er ihm nach um sein werk zu vollenden." Zitierte sie Alriks Worte. "Und wer soll bitte sein Vater gewesen sein? Melkor?" "Du sagst es." "WAS?" rief Galawen entsetzt, sie hatte es zwar ausgesprochen doch sie hatte es nie ernsthaft in Erwägung gezogen. Sie schaute sich kurz um ob ihnen jemand zuhörte. "Das ist nicht dein Ernst, oder?" Azrael nickte stumm. "Eru, das darf nicht wahr sein." Kraftlos ließ sie sich ins Gras sinken. "Und?? Das ändert doch nichts." "Doch, es ändert sehr viel, dass die Bedrohung größer als gedacht ist, wenn er wirklich versucht das Werk Melkors zu beenden." "Aber er wird es nicht schaffen." "Wollen wir es hoffen" sie seufzte "Was lässt dich da so sicher sein?" "Weil er mich braucht" das Mädchen grinste breit "Wieso?" "Weil ich toll bin!" Gala lachte. "Oh, verzeiht, ich vergaß." "Das war mein ernst. Er braucht mich!" fauchte Azrael wütend. Beschwichtigend hob Galawen die Hände. "War doch nicht so gemeint! Doch würde mich der wirkliche Grund dafür interessieren." "Du würdest es mir eh nicht glauben." Beleidigt schaute sie weg "Und die anderen auch nicht." "Lassen wir es drauf ankommen." "Er braucht mich und 8 weitere Personen, am besten die direkten oder indirekten Nachfahren der damaligen Könige, oder auch Nazgul genannt. "Und du bist...?" Azrael hob stolz ihr Kinn. "Ein direkte Nachfahre einer der neun Könige, aber nicht von irgendeinem, nein, von dem obersten der Nazgul, dem Hexenkönig von Angmar." "Oh..." diese Information musste Galawen erstmal verdauen. "Und ich bin wichtig." Sie kicherte "Naja, eigentlich interessiert mich das gar nicht. Alrik hat es mir erzählt damit ich mich ihm freiwillig anschließe." "Und wirst du es?" erklang die vorsichtige Frage aus Galawens Mund. Wütend schaute Azrael in die Runde. "Das ist doch nicht dein ernst..........!" sie sprang auf "wenn ich mich ihm angeschlossen hätte, hätte ich dann das" sie riss den Ärmel hock "und wäre ich dann hier???" Galawen sah zu Boden. "Tut mir leid... es ist mir einfach so rausgerutscht." "rausgerutscht... pah! Du hast einfach gesagt was hier alle denken und von mir erwartet haben, stimmt es nicht?" "Auch wenn du das nicht glaubst, wir vertrauen dir." Mischte Legolas sich beschwichtigend ein. Irritiert sag das Mädchen ihn an. "Ach ja?!" "Als du gegangen bist dachte ich, dass ich dich nie wieder sehen würde." Seltze Elladan leise an "und... ach ich denk einfach das es ein Traum ist das du nun wieder hier bist. ...ein Traum sein MUSS." Ihr Blick wanderte von einem zum anderen. "Aber ich bin doch da. Warum sollte es ein Traum sein?? Ich habe gesagt ich komme wieder und das bin ich auch. Hast du erwartet ich würde zu Alrik gehen um wer weiß was mit ihm zu treiben??" "Nein!" sagte Elladan abwährend "Doch nachdem was du von ihm erzählt hast dachte ich, dass er dich..." er wollte und konnte es nicht aussprechen, allein der Gedanke ließ sein Herz fast in zwei brechen. "Das er mich WAS????? Rekrutiert? Verführt?? Heiratet??" "Umbringt..." presste er heiser hervor. Überrascht schaute sie ihn an, langsam begann sie Elladan zu verstehen. "Oh... ich... das tut mir leid... ich wollte nicht..." Doch Elladan brachte sie mit einem Kopfschütteln zum Schweigen. "Ist schon gut." Galawen stand auf. "Du solltest was essen, scheinst ja nicht gerade viel gehabt zu haben in letzter Zeit." Sie lächelte ihr aufmunternd zu und ging zum Lagerfeuer um Azrael den Rest des Abendessens zu holen. Auch Legolas erhob sich. "Ich begleite Galawen. Ruh dich aus." Schnell lief er hinter ihr her. Azrael betrachtete Elladan schweigend, dieser erwiderte den Blick, doch plötzlich beugte er sich nach vorne und umarmte sie. "Oh Gott, du hast mir so gefehlt!" eine einsame Träne suchte sich den Weg über sein Gesicht, erschrocken keuchte Azrael auf. "Nicht so fest!" Schnell ließ Elladan sie los, das Mädchen sah ihn liebevoll an und strich die Träne aus seinem Gesicht. "Du solltest keine Tränen vergießen, vor allem nicht für mich." "Du redest mal wieder Blödsinn." Sanft lächelte er sie an. "Tu ich doch ständig." In diesem Moment kam Galawen mit einem Teller uns zwei weiteren Schüsseln wieder. "So hier." Dann nahm sie Legolas ein Päckchen ab "Und das kannst du gleich anziehen." Schnell faltete sie das Kleid auseinander und hielt es ihr hin. "Hab leider kein schwarzes, hoffe blau ist auch in Ordnung." Angeekelt sag Azrael auf das Kleid. "Mh, wird schon gehen." Hastig schnappte sie sich den Teller und futterte los. "ich bin sooo ausgehungert!" Die Elbe grinste. "Das sieht man aber verschluck dich nicht!" Azrael wollte eine böse Bemerkung von sich geben aber diese blieb ihr im Halse stecken und es kam wie es kommen musste, sie verschluckte sich und hustete bis sie rot angelaufen war. Elladan klopfte ihr auf den Rücken und Gala reichte ihr einen Kelch, den das Mädchen hastig leerte. "Das... *hust* ist nur deine... *keuch* Schuld!" "Wieso?" fragte die Elbe unschuldig lächelnd, doch Azrael widmete sie lieber wieder dem Essen als darauf zu antworten. "Ich gehe zu haldir und kläre ein paar dinge. Er sah nicht gerade erfreut aus als du aufgetaucht bist." Flüchtig gab er Galawen einen Kuss und lief in Richtung der anderen davor. Diese sah ihm nach. "Haldir, wie man ihn kennt..." "Der wird auch noch was von mit zu hören bekommen." Elladan horchte auf. "Wieso?" und erntete sogleich einen scharfen Blick von Azraels Seite. "Das müsstest du wissen, wie gesagt meine Erinnerungen sind wieder da." "Darüber haben wir doch schon gesprochen." Doch seine Ohren bekamen eine leicht rötliche Färbung. "Gesprochen??" bei dem Gedanken was danach in ihrem Zimmer gelaufen war wurde sie rot. "wenn du das sagst." "Wie würdest du es denn bezeichnen?" "Ich nenne es ablenken von einem Thema durch verführ..." erschrocken sah sie zu Galawen "ich meine durch... durch..." "Tu dir keinen Zwang an, ihr wart laut genug." Sie grinste fies, doch worum das Thema sich sonnst drehte verstand sie nicht ganz. Azrael wurde noch röter und verbarg ihren Kopf unter ihren Armen "Peinlich..." "Wenigstens hat man euch nicht erwischt..." unwillkürlich musste sie an ein gewisses Erlebnis am See erinnern. Das Mädchen grinste breit. "Aha" sie kicherte "Aber da mach ich mir keine sorgen. Ich werde sowas bestimmt nicht mehr wiederholen also besteht auch die Gefahr nicht erwischt zu werden." Sie schaute unschuldig zu Elladan rüber, dieser schaute empört. "Und wie kommen wir zu dieser Entscheidung?" "Weil ich das sage." "Ach, hat Alrik dir gezeigt wie es besser ist???" das hatte er eigentlich nicht sagen wollen aber er fühlte sich in seiner Männlichkeit gekränkt. Entrüstet schaute Azrael ihn an. "Und wenn es so wäre??" fragte sie provozierend zurück. "Dann hättest du ja gleich bei ihm bleiben können, wenn er ja so toll ist!" "Wenn es das ist was du willst... Ich kann sofort gehen!" "Das wirst du schön bleiben lassen!" "Du hast mich gerade gebeten zu gehen, ich kann machen was ich will." Wütend sprang sie auf. "Jetzt verdreh nicht die Tatsachen, meine Liebe. Du sagtest, dass er so gut wäre, nicht ich!" das entsprach zwar nicht der Wahrheit aber er wollte es einfach glauben. "Ich habe gar nichts behauptet. DU hast doch seine Namen erwähnt und ihn da mit rein gebracht." "Aber du hast es nicht abgestritten!" Langsam wurde es Azrael zu viel. "Weil es mir zu blöd war mich zu rechtfertigen, wegen so einer blöden Bemerkung von dir." "Ach blöde Bemerkung? Du hast mir doch allen Grund dazu gegeben!" "Grund?? Nur weil du, der große Elb sich in seiner Männlichkeit gekränkt fühlt???" sie schaute ihn spöttisch an. "Dann sag wie du zu deinem ach so überragendem Schluss gekommen bist!" "Weil ich zu jung zum schwanger sein bin!" dabei lief sie rot an, drehte sich um und humpelte weg. Elladan rannte hinter ihr her. "Schwanger?" "Ach lass mich doch!" "Nein, wieso sollte ich??" "Weil das peinlich ist." "Du hast damit angefangen." "Nein!" sie drehte sich zu ihm "Ich will "damit" aufhören." Darauf wusste Elladan nichts intelligentes zu Antworten. "Weiber!" "Von wegen Weiber. Nicht das es mir nicht gefallen hätte. Aber ich will doch nicht schwanger werden." "Aber man kann "aufpassen."" "Zu riskant. Ich will doch nicht wie ein aufgeblasenes Weib da rum laufen nur weil es "schief" gelaufen ist!" "Aufgeblasen? Toll formuliert wirklich!" "Wie willst du es sonst nennen mit so einem dicken Dauch?" Elladan zuckte mit den Schultern. "Aber es wäre trotzdem immer noch ein Leben in dir." "Außerdem..." sie stockte. "Außerdem was?" "Ich will nicht wieder damit anfangen, er steht eh schon zwischen uns." Sie seufzte laut auf. "Du meinst Alrik?" "Wer sonst?" "Kannst du ihn nicht einfach vergessen?" "Vergessen?? DAS alles Vergessen? Du weißt noch nicht mal WARUM er schon wieder zwischen uns steht und verlangst dann sowas von mir." "Dann sag es mir!" "Es ist mir aber peinlich." "Du weißt, dass du mir alles sagen kannst." Für kurze Zeit war Elladans Wut verraucht. Azrael drehte sich weg, doch er legte ihr eine Hand auf die Schulter um sie vorm Weglaufen abzuhalten. "Ich weiß du kannst nicht verstehen warum ich Alrik nicht hasse, für das was er mir angetan hat." "Aber ich kann es versuchen." "Ich kann es dir selber nicht erklären. Was ich dir nur noch zu dem Thema sagen kann, ist das Alrik etwas größere Pläne mit mir hatte." "Und welche?" "Er braucht einen Nachkommen, um das Werk seines Vaters zu vollenden." "Und er will... du sollst... es austragen?" Azrael lachte leise. "nett ausgedrückt. Nicht nur austragen, als Nachfahre des Hexenmeister von Angmar bin ich wichtig für ihn. Er..." sie hielt mitten im Wort inne. "Er?" "er wollte mich nicht nur als Gebärmaschine." Sie schaute angewidert "Er wollte mich als Gefährtin." Elladan schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Azrael machte sich auf ein Donnerwetter bereit. "Du wirst es tun, stimmts? Du wirst es tun müssen. Jetzt sag schon!" er schüttelte sie kräftig. Panisch schaute das Mädchen ihn an. "Lass mich los!" er tat es und ging zwei Schritte nach hinten. "Dann geh zu ihm, wenn du es für richtig hältst." Fuhr er tonlos fort. "Aber das will ich doch gar nicht!" "Aber wird er das akzeptieren?" "Natürlich nicht. Woher glaubst du habe diese ganzen Verletzungen." Ihre Augen wurden feucht "bestimmt nicht weil ich ihm übermütig in die Arme gesprungen bin!" "Da siehst du es. Leiber lass ich dich gehen als das er dir schlimmeres antut." "WAS???" sie sprang auf ihn zu und fasste ihn am Kragen "Ich habe das extra wegen DIR ertragen, habe mich wegen DIR gegen ihn gestellt und bin wegen DIR wieder gekommen, und jetzt willst du mich wegschicken?!" sie schluchzte fassungslos. "Nein, ich schick dich nicht weg. Aber so wie es aussieht scheint es doch keinen anderen Weg zu geben..." "Natürlich gibt es den!! Wenn ich nicht daran glauben würde, wäre ich nicht hier. Willst du das ich zu ihm gehe, ihn heirate sein Kind gebäre und damit Mittelerde in Gefahr bringe?? Obwohl ich dich liebe?" "Ja." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)