Nachtregen von FluffyFox (~KaixRay - Ein Spiel mit dem Tod~) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Nihao! ^.^ *in die Runde wink* Hab gerade Freistunde und was gekritzelt, wer mag, kann ja ma lesen. Würd mich freuen :-) Ist natürlich wieder sehr dramatisch *g*, nehmt's mir nicht übel, Tränen und Tote sind nunmal mein Spezialgebiet XDDDD (Die Figuren aus BB gehören nicht mir, ich will damit kein Geld verdienen... blabla etc. XD) have fun... *************************** "Alles in Ordnung mit dir?" Kai sah ihn nicht an, studierte die glänzenden Regentropfen, die an der Fensterscheibe herunterliefen und silbrig glitzernde Spuren nach sich zogen. Dunkle, stürmische Finsternis draußen und die warme Gemütlichkeit in diesem kleinen Hotelzimmer, gedämpftes Licht und in der Scheibe spiegelte sich schwach die schlanke Gestalt seines Freundes, zusammengesunken auf dem großen Bett. "Ja, mach dir keine Sorgen." Doch Ray's Stimme war rauh vor unterdrückten Tränen. 'Was fragst du so bescheuert?!' schrie es in seinem Inneren, 'wie würde es dir denn gehen wenn jemand in deinen Armen stirbt?! Würdest du lachen und so tun als ob nichts geschehen wäre? ...Nein ...du würdest nicht lachen, du lachst nie....bist wie eine Eiswand gegen die ich immer und immer wieder anrenne. Warum schaust du mich nicht an? Warum stehst du am Fenster und schaust in den Regen? Und warum...kann ich dich nichtmal dafür hassen?' Seine rabenschwarzen Haare waren noch immer nass und das T-Shirt klebte an ihm wie eine zweite Haut. Er konnte das Fieber in sich bereits spüren, bestimmt würde er eine heftige Erkältung bekommen, vielleicht sogar eine Lungenentzündung, doch das war egal...alles war egal. Wie von selbst wanderten seine goldenen Augen zu der Gestalt am Fenster. Kai's Gesicht war weiß wie Schnee, doch die dunklen Augen glühten in einem verzehrenden Feuer als sie die sturmgepeitschte Dunkelheit durchstreiften, hinter sich konnte er die Bewegung spüren, als Ray sich zu ihm umdrehte. "Du solltest endlich machen dass du aus den nassen Sachen rauskommst, sonst holst du dir noch den Tod." Er biss sich auf die Lippen. 'Na toll.' schoss es ihm durch den Kopf, 'das war genau das, was er jetzt gebraucht hat.' "Vielleicht wäre es besser so", flüsterte Ray bitter und starrte blicklos auf einen Fleck auf der Bettdecke vor ihm. Der dicke Kloß in seinem Hals raubte ihm fast den Atem, doch er wollte nicht weinen, nicht vor seinem kalten Teamkameraden, dessen höhnisches Lächeln ihn jedes Mal härter traf als er es sich selbst eingestehen wollte. Kai fuhr herum. "Was redest du denn da?!", knurrte er ungehalten, "vielleicht solltest du mal aufhören dich in deinem Selbstmitleid zu suhlen und daran denken WARUM er gestorben ist! Nämlich damit du lebst!" Er stand jetzt direkt vor ihm, so nah, dass Ray die Wärme seines Körpers spüren konnte. Seine Augen blitzten kalt. "Ach ja?", fragte Ray mit zitternder Stimme und sprang auf,"und wie wäre es wenn DU endlich mal anfangen würdest IRGENDETWAS zu fühlen?!" er merkte, dass er fast schrie. "Du bist so kalt wie ein Eisblock, alles ist dir egal, du...du...!" ein trockenes Schluchzen entrang sich seiner Kehle. "Glaubst du das?" Merkwürdig wie sanft die sonst so harte Stimme klang. "Wie...?" Ray blickte ihn mit brennenden Augen an. Das Gesicht seines Gegenüber lag im Schatten, die Lampe hinter ihm ließ den Schwarzhaarigen blinzeln Kai umfasste mit der rechten Hand Ray's Kinn, beugte sich leicht vor. 'Nah... so unglaublich nah dass ich deinen warmen Atem spüren kann. Warum ist der Ausdruck in deinen Augen so verzweifelt...? Mein Herz klopft so laut dass ich meine die ganze Welt müsste es hören. Ich zittere und schließe die Augen für einen kurzen Moment, weil ich deinen brennenden Blick nicht ertrage. Als ich sie wieder öffne ist dein Gesicht in Gefühle getaucht. Wohin ist die eisige Gleichgültigkeit verschwunden? Und warum... laufen mir Tränen über die Wangen...?' "Glaubst du wirklich dass mir alles egal ist?!" flüsterte Kai und seine Hände umschlossen das Gesicht vor ihm, unerträglich die Tränen auf den geröteten Wangen. Er küsste sie weg. 'Deine Haut ist so heiß und seidig. Weine nicht mehr, hör bitte auf traurig zu sein.' "Kai...", doch er zog ihn endgültig in seine Arme und versiegelte ihm den Mund mit einem sanften Kuss. Vergessen waren die bitteren kalten Worte, das ewige Versteckspiel hatte ein Ende. ************************** So, kurz und schmerzlos ^.^ meine Freistunde ist leider zu Ende *gomen nasai* Über Kommis würd ich mich riesig freuen, um Kritik wird gebeten :3 bye eure Fallen *AngelSalute* °.^= Kapitel 2: ----------- Weiter geht's :-) Doppel-Freistunde lässt grüßen °.^= (ich liebe es, wenn man zwischendurch mal nach Hause hüpfen kann *strahl**gute Laune hat**heißen Tee schlürf*) Sorry dass Schreibstil etc. (un die ganze Story eigentlich *dröppel*) net so doll ist, ist eben Zeitvertreib und ich mach mir nicht soo große Gedanken drum ^.^' ...schön, dass es euch trotzdem gefällt ^o^ *ganz lieb für die Kommis bedankt**knuddel* ...jetzt mach ich mir doch Gedanken <.<' Im Moment hab ich ehrlich gesagt selbst noch keine Ahnung wer da gestorben ist XD Na ma gucken, jetzt muss ich aba mit'm schreiben anfangen, sonst is die Freistunde rum ^.^' ************************** ...doch Kai zog ihn endgültig in seine Arme und versiegelte ihm den Mund mit einem sanften Kuss. Vergessen waren die bitteren kalten Worte, das ewige Versteckspiel hatte ein Ende. Es war, als würde etwas in seiner Seele aufbrechen ...strahlendes warmes Licht, das seinen, über Jahre gewachsenen, scheinbar undurchdringlich gewordenen Eispanzer einfach hatte schmelzen lassen. Er drückte Ray auf das Bett ohne den Kuss zu unterbrechen, liebkoste den schlanken regenfeuchten Körper mit seinen Händen und spürte wie der Andere sich fest an ihn schmiegte. Keuchend ließ er schließlich von ihm ab, betrachtete hingerissen das Gesicht mit den glühenden Wangen und goldenen Augen in denen er eine Mischung aus Verlangen, Verwirrung und ein wenig Furcht lesen konnte. Eine einzelne Träne hing noch glitzernd wie ein winziger Edelstein in den langen schwarzen Wimpern. Und dieses wunderschöne Geschöpf sollte ihn tatsächlich lieben? Vorsichtig küsste er die zarten Lippen erneut, spürte wie sie sich willig öffneten und stahl den kostbaren Atem bis Ray ihn keuchend von sich weg drückte, nur um ihn gleich darauf in eine feste Umarmung zu ziehen. Schlanke, lange Finger und doch so starke Hände. Sie krallten sich in sein Hemd und als Ray den Kopf an seiner Schulter verbarg und Kai das leise Beben des warmen Körpers unter sich spürte, wusste er, dass Ray wieder weinte. 'Zu schnell', flüsterte es in seinen Gedanken, 'lass ihm Zeit, tu ihm nicht weh...' "Tut mir leid Ray", wisperte er (wie ungewohnt es war so sanft zu sprechen), "ich wollte nicht..." "Nein! ...Nein, es... es liegt nicht an dir!" Die großen, tränengefüllten Augen blickten ihn erschrocken an. Ray schüttelte heftig den Kopf, seine Unterlippe zitterte leicht. "Es ist wegen Keisuke, ...wir können doch nicht einfach... ich meine...er...ist..." Er konnte nicht zu Ende sprechen, presste die Hand auf den Mund. Keisuke hatte erst vor wenigen Stunden sein Leben für ihn geopfert, wie konnten sie da glücklich sein!? Es war, als würden sie ihn verraten, seinen mutigen Einsatz, für den er so bitter bezahlt hatte, einfach in den Schmutz ziehen. Sie durften das nicht tun! Nicht jetzt! 'Und doch... warum schlägt mein Herz dann so wild? Wieso verlange ich mit jeder Faser meines Körpers nach deinem Kuss, der brennenden Berührung deiner Hände!? Es zerreißt mich innerlich, ich kann ihn nicht verraten ...doch genausowenig kann ich dich abweisen, zu lange habe ich mich nach diesem Moment gesehnt, dich endlich zu spüren, deinen warmen starken Körper und dieser sinnliche Duft...' Ray schrie erstickt auf, presste die heiße Stirn wimmernd an die breite Brust. Vorsichtig rollte Kai sich auf die Seite, zog den schluchzenden Jungen mit sich. "Shhhh, wein doch nicht...", er fühlte sich hilfloser als in seinen schwierigsten Kämpfen. Was soll man tun, wenn man das Kostbarste in seinem Leben in den Armen hält und es droht zu zerbrechen? Weder sein stählerner Kampfeswille, noch seine überragenden Fähigkeiten als Blader konnten ihm jetzt weiterhelfen, in einer solchen Situation war er noch nie gewesen. Darauf hatte man ihn schlicht und einfach nicht vorbereitet. ****************** So, und was nu? ^.^' Hm... das überleg ich mir in der nächsten Freistunde *g* (falls ihr noch weiterlesen wollt :-) ...Uaaah, ich komm zu spät >.<'... *wegstürz* *AngelSalute* edit: Hatte keine Zeit mehr zum on stellen. Jetzt ist schon Mitternacht durch *gähn**Nachteule is**g**amüsiert an Freistunde denk**fast zu spät zu Mathe gekommen ist* <.<' *drop*(was für ein Verlust an Wissen -_-') Na jetzt wird aber endlich hochgeladen :3 Büdde Kommis! ^o^ *gaaanz liebguck**pleeeeeeeeease**alle umflausch* Kapitel 3: ----------- Nein, diesmal keine Freistunde *grins* ^o^ Hab nur etwas über die Story nachgedacht und naja, da isses halt passiert (so schnell kanns gehen *lach* -^__________________^-) Danke für die lieben Kommis!!! *TamChan, Blackychannn und Hayan zu Boden knuddel**hegdl*^^*thankyouuuuu**flausch* Das Chap is euch gewidmet =^.^= Los gehts! ******************* Ray war erschöpft in seinen Armen eingeschlafen, sein Atem ging tief und gleichmäßig, auf den geröteten Wangen glitzerten noch Tränenspuren. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, zog Kai ihm das feuchte T-Shirt über den Kopf und befreite ihn von den restlichen Sachen. Obwohl er sich bemühte so zu tun, als ob ihn der nackte Körper nicht sonderlich interessieren würde, färbten sich seine blassen Wangen verdächtig rosa und in den schnellen, musternden Blicken lag Begehren. Mit angehaltenem Atem berührte er mit den Fingerspitzen die nackte Brust, fuhr über den warmen glatten Bauch und... Ray bewegte sich leicht. Ertappt zog er die Hand zurück, verlegen wie ein Kind das man beim Naschen erwischt hatte. Als er Ray leise zudeckte murmelte dieser etwas in sein Kissen und seufzte erleichtert. Besorgt setzte Kai sich auf das Bett, das leise qietschend gegen das zusätzliche Gewicht protestierte und legte ihm die Hand auf die Stirn. Er zuckte erschrocken zusammen. Sie war heiß wie eine glühende Herdplatte. Trotzdem fing Ray nach einigen Sekunden plötzlich an zu zittern. "K...kalt," flüsterte er im Halbschlaf und kuschelte sich instinktiv eng an den Silberhaarigen. "Werd jetzt bloß nicht krank mein Kleiner," in den dunklen Augen stand Besorgnis. Mit raschen Hangriffen stopfte er die Decke um den zierlichen Körper herum fest und legte noch die Tagesdecke darüber. Plötzlich klingelte das Hoteltelefon. Kai fuhr erschrocken herum und biss sich verärgert auf die Unterlippe. 'Mist! Er sollte mich doch hier nicht anrufen!' Schnell riss er den Hörer von der Gabel, den Blick weiterhin auf seinen schlafenden Freund gerichtet. "Hiwatari? Sind sie dran?" fragte eine rauhe Männerstimme. Sie klang verzerrt, als ob sie künstlich verändert wäre. "Warum rufen sie mich hier an!?", fauchte Kai eisig, "Wenn sie mich außerplanmäßig sprechen wollen, sollten sie das Postfach benutzen, ich dachte wir hätten uns da verstanden!" "Leider gibt es da ein kleines Problem das keinen Aufschub duldet." die eigentümliche Stimme machte eine kurze Pause. "Mr. Nering..." "Sind sie verrückt geworden!? Was glauben sie wer noch alles mithört!? Und lassen sie um Himmels Willen diesen Namen aus dem Spiel!" Ray bewegte sich unruhig und Kai senkte sofort die Stimme. "Ich kann jetzt nicht, wir treffen uns morgen..." "Dann wird es leider zu spät sein, das Treffen findet sofort statt. In zwanzig Minuten an der alten U-Bahn Station, Gleis F." Es klickte leise, dann war nur noch das abgehackte Rufzeichen zu hören. "Verdammt!" Er umklammerte den Hörer mit der rechten Hand so fest, dass das Material knirschte. Schließlich legte er auf. Sein Blick wanderte wieder zu Ray. Er konnte ihn jetzt nicht einfach allein lassen, was, wenn das Fieber weiter stieg? Doch wenn er nicht in 19 Minuten auf dem Bahnsteig stand konnte es für sie Beide noch sehr, sehr viel unangenehmer werden. Kurzentschlossen schnappte er sich seinen langen schwarzen Mantel, verstaute Schlüssel und Geld in den Taschen und steckte nach kurzem Zögern auch eine schwarze Diskette ein. Auf ihr prankte ein silbernes Zeichen, das im Lampenlicht aufblitzte. Dann trat er leise ans Bett und drückte dem Schlafenden einen sanften Kuss auf den Mund. "Verzeih mir mein Schöner, es muss sein." Das Türschloss rastete mit einem kaum hörbaren Klicken ein. In der Hotellobby bat er die freundliche junge Dame vom Empfang ab und zu Jemanden in sein Zimmer zu schicken um nach dem Kranken zu sehen. Draußen pfiff immer noch ein stürmischer Wind durch die dunklen Häuserschluchten und trieb Müll und welke Blätter vor sich her. Durch den glatten Stoff seines Mantels konnte Kai die scharfen Ecken seines Blades spüren, die Anwesenheit von Dranzer beruhigte ihn wie immer und gab ihm das Gefühl von Stärke. Der dumpfe Glockenschlag aus Richtung "Avis Chapel" machte ihm unmissverständlich klar, dass er nur noch eine knappe Viertelstunde hatte. Er folgte der Nebenstraße bis zur Hauptverkehrsader der Stadt. Auf ihr zwängte sich zwischen modernen, glitzernden Wolkenkratzern und einigen imposanten, restaurierten Altbauten selbst um diese Uhrzeit noch eine wahre Blechlawine entlang. Taxis brausten mit halsbrecherischer Geschwindigkeit über den nassen, dunklen Asphalt, tiefschwarze Limousinen glitten wie riesige unangreifbare Meeresungeheuer an ihm vorüber als er die Meile der 'First class Hotels' passierte. In der kalten Nachtluft summten tausende von Stimmen, Sirenen heulten, Motoren dröhnten und aus den Nachtclubs drangen laute Bässe. Kai atmete tief durch und steuerte nach einem kurzen Moment der Orientierung die nächste Haltestelle an. Mit einem schrillen Klingeln rauschte die Citybahn an ihm vorbei und verlangsamte erst kurz nach dem Haltestellenschild ihre Fahrt. In der Bahn war das Licht unangenehm hell, er blinzelte und suchte sich einen Platz im hinteren Teil des modernen Gefährts. Bis zur U-Bahnstation würde er mit etwas Glück nur 10 Minuten brauchen, doch an diesem Abend schien sich alles gegen ihn zu verschworen haben. Nach wenigen Minuten durch den dichten Stadtverkehr bremste die Bahn auf einmal so ruckartig, dass ein jugendlicher Kiffer, der es sich im Gang bequem gemacht hatte fast quer durch gesamte Abteil flog. Autobremsen quietschten mörderisch, es krachte. ****************** So, Schluss für heute ^.^ *gääähn* Büdde büdde schreibt ein kleines Kommi *bettelnd mit großen Hundeaugen guck* *knuddl* eure Fallen *AngelSalute* Kapitel 4: ----------- Da bin ich wieder^^ *reintapps**alle umflausch* Thank you für die lieben Komments!^.^*ganz doll knuddel*hegdl Und weiter geht's :3 ~ ********** + ********** ~ Als Kai wieder die Augen öffnete glühte ihm das grüne Licht der Notbeleuchtung entgegen. Der blasse Jugendliche saß, immer noch seinen Joint fest umklammernd, mitten auf dem Gang und grinste verdattert vor sich hin. Seine Hosenbeine waren nass. Kai rümpfte angeekelt die Nase als ihm der Gestank von Urin entgegenschlug. Um ihn herum begannen die wenigen anderen Fahrgäste aufgeregt zu schnattern, Zeit diesen Ort so schnell wie möglich zu verlassen, wenn er noch eine Chance haben wollte den Treffpunkt vor Ablauf der Frist zu erreichen. Er seufzte innerlich erleichtert auf, als sich die automatische Tür mit einem leisen Zischen problemlos öffnete und ihm kühle Nachtluft entgegenschlug. Der lebhafte Verkehr hatte sich am Unfallort gestaut und er musste sich durch eine hupende und schimpfende Autokolonne schieben. "Hey, warum geht's da vorne nicht weiter?!""Verpiss dich von der Straße du Blödmann!!!" Im grellen Licht der Scheinwerfer kam er sich wie ein zum Abschuss freigegebenes Stück Wild vor, Polizeisirenen heulten ganz in der Nähe, irgendein Autoradio plärrte mit entsetzlicher Lautstärke "We will rock you", was die ganze Situation nur noch mehr anheizte und plötzlich flog nur wenige Zentimeter neben seinem Kopf eine leere Bierdose vorbei und machte scheppernd Bekanntschaft mit dem dunkelgrauen Mercedes neben ihm. Aus einem Wagen, vollgestopft mit einer Horde angetrunkener Teeager, wurde laut Beifall gegröhlt und der Silberhaarige war heilfroh, als er endlich den Bürgersteig erreichte und im Gewühl der sich ansammelnden Schaulustigen untertauchen konnte. Ein kurzer Blick zurück zum Unfallort sagte ihm dass der Wagen, der die Spur der Citybahn geschnitten hatte, schrottreif war. Der Fahrer stand leichenblass aber erstaunlicherweise unverletzt neben einem Polizisten und schien einer Ohnmacht nahe. Schulterzuckend wandte Kai sich ab, nicht sein Problem wenn manche Leute die Verkehrsregeln nicht beherrschten. Sehr viel unangenehmer war, dass ihm die Zeit im Nacken saß und mit jeder Sekunde die Wahrscheinlichkeit geringer wurde, dass er noch rechtzeitig die U-Bahn-Station erreichte. Durch das Gedränge der Gaffer schob er sich mit gerunzelter Stirn Richtung Taxistand, schubste ungeduldig ein junges Mädchen vor sich her das anscheinend das selbe Ziel anstrebte und erntete von allen Seiten Flüche und Rippenstöße. Eine Gestalt im halbdunklen Schatten eines neuen französischen Restaurantes folgte dem vorbeihastenden Jugendlichen mit den Augen. Es war der lauernde, berechnende Blick eines Raubtieres das seine ahnungslose Beute erspäht hat und sie, nur so zum Spaß, noch ein bisschen frei rumlaufen lässt. Schließlich nahm er ein altes, klappriges Taxi zur Innenstadt und erreichte keuchend und innerlich fluchend mit fünf Minuten Verspätung den Eingang der alten U-Bahnstation, ein betagtes Backsteingebäude, das umgeben von leuchtenden Bürotürmen, die wie glänzende, spitze Nadeln in den Nachthimmel stachen, sein jämmerliches Schattendasein fristete. Die hohen vergilbten Fenster waren teilweise von Herbstlaub überwuchert, das im bleichen Neonschein giftgrün aufleuchtete und die hohen Schwingtüren knirschten entsetzlich als er die weiträumige Vorhalle betrat in der es leicht modrig roch und es schien als ob jeden Augenblick der Putz von der Decke rieseln könnte. Gleis F, Gleis F... wo um Himmels Willen war Gleis F!? Verärgert flog sein Blick von links nach rechts, doch seine zusammengekniffenen Augen konnten nirgendwo ein Hinweisschild ausmachen. Was war in dieser Abrissreifen Baracke nur los!? Er knurrte gereizt. Es war doch nun wirklich nicht schwer irgendwo ein paar Buchstaben hinzupinseln! Sein Herz klopfte hart und schnell vor Anspannung. In dem flachen, alten Backsteinbau war es dämmrig, die Drehkreuze zu den verschiedenen Gleisen waren rostig und es quietschte fürchterlich, als er sich nach kurzem Zögern entschlossen durch eines der vorderen hindurchschob und den dahinterliegenden Gang betrat. Glück gehabt. Ein kleines vergilbtes Schild links an der Mauer wies ihm den Weg zu "Gleis F und E (stillgelegt)". Während er den Gang und die lange Treppe hintunterrannte schossen ihm düstere Gedanken durch den Kopf und er bemerkte es kaum, als er plötzlich auf etwas Weiches, Lebendiges trat. Die riesige Kanalratte zischte dem weiterhastenden Jugendlichen empört hinterher. Der Bahnsteig war bis auf ein paar betrunkene Teenager, die es sich mit ihrem Kofferradio auf den Bänken bequem gemacht hatten, so gut wie leer. Am geschlossenen Schalter entdeckte Kai noch zwei Prostituierte; Netzstrumpfhosen, hohe Stöckelschuhe, zu kurze Lederröcke in schreiendem Rot, die stark geschminkten Gesichter glichen Masken. Zwei gestrandete Frauen in der Blüte ihrer Jahre, die in der verkommenen Unterwelt der Bahnhöfe und Rotlichtviertel zu Wracks geworden waren, kaum mehr als ein Schatten ihrer selbst. Und die Stadt kümmerte sich einen Dreck darum, hauptsache der glitzernde neue Hauptbahnhof war frei von diesen ungeliebten Schatten. In den kohlschwarz umrandeten Augen stand Erschöpfung und Gleichgültigkeit. Mit zitternden Fingern zog die Kleinere der Beiden, eine zierliche Dunkelhaarige an ihrer Zigarette und warf ihm ein halbherziges Lächeln zu. Ohne zu wissen warum, erwiederte er es kurz. Plötzlich zupfte Jemand ziemlich grob an seinem Ärmel. Mit hochgezogenen Augenbrauen drehte er sich zu der Störungsquelle um. Die vertrauliche Berührung passte ihm ganz und garnicht. Ein Penner mit zerschlissener Kleidung und einer leeren Bierflasche unter dem Arm, hing an seinem Mantel und verlangte mit bettelnd ausgestreckter Hand nach "einer kleinen Münze gegen den Durst und die Kälte." Angeekelt wich Kai zurück. "Verschwinde," knurrte er missmutig, während seine dunklen Augen fieberhaft die Umgebung nach seinen Kontaktpersonen absuchten, "ich geb dir doch kein Geld, nur damit du dich noch mehr besäufst!" Doch der alte Mann ließ nicht locker und rückte ihm weiter auf den Leib. Im gleichen Augenblick als Kai ihn unwirsch von sich stoßen wollte, fiel ihm auf, dass der Atem des Alten seltsamerweise kein bisschen nach Alkohol stank und die zerrissene Kleidung war für einen Straßenpenner fast zu sauber. "NIBG-Tech", murmelte der Bettler zwischen zwei lauten "Bitte nur ein bisschen Kleingeld junger Herr!"-Rufen. Kai fuhr zusammen und blickte ihn sowohl misstrauisch als auch ungläubig an. "Es ist nicht alles so wie es scheint", flüsterte der Alte mit einem Zwinkern,"nehmen sie die nächste Bahn zum Südfriedhof, Endhaltestelle... Bitte ein kleines Münzlein nur junger Herr! Für die alten Knochen ist es so kalt in diesen Nächten..." Er lamentierte noch eine ganze Weile nachdem Kai ihm längst ein Geldstück in die Hand gedrückt hatte und in die eingefahrene, leere U-Bahn gestiegen war. Kurz bevor sich die Türen mit einem langgezogenen unmelodischen Ton schlossen, tauchte am oberen Ende der Treppe ein Schatten auf. Mit einem kurzem, erschrockenen Blick erfasste er die Lage und jagte, drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter. Doch die U-Bahn war bereits mit einem hohen Sirren angefahren und nur der Fahrtwind erfasste seinen langen schwarzen Mantel als er nach Luft schnappend auf dem Bahnsteig zum Stehen kam. Vergnügt beobachtete der alte Mann, der es sich neben einem überquellenden Abfalleimer bequem gemacht hatte, wie der Schwarzgekleidete lautlos fluchend nach seinem Handy griff. Der Südfriedhof, genau der richtige Ort für krumme Geschäfte wie die seinen, dachte Kai düster als er in der Bahn durch die unterirdischen Tunnel der Stadt brauste. Sein Abteil war leer, die vollgesprayten Scheiben gewährten nur teilweise einen Blick auf die vorbeirasenden, alle paar Sekunden aufflackernden kleinen Seitenlichter im Tunnel. Obwohl er äußerlich ruhig wirkte, lässig zurückgelehnt und die Arme verschränkt, waren seine Nerven zum Zerreißen gepannt. Es musste schon einen triftigen Grund geben, wenn NIBG-Tech ihn außerplanmäßig mitten in der Nacht durch die halbe Stadt lotste. Er warf seinem Spiegelbild in der Scheibe einen nervösen Blick zu. Seit langer Zeit nahm er es mal wieder bewusst wahr. Ein blasses Gesicht mit klaren Linien das durchaus gutaussehend war, vielleicht sogar hübsch, würde es nicht beherrscht von einem kühlen, unnahbaren Ausdruck der ihm den Stolz eines jungen Adlers verlieh. Schimmerndes, silbergraues Haar, ein paar lose Strähnen fielen in die gerunzelte Stirn und viel zu ernste dunkle Augen für einen Achzehnjährigen. In Gedanken tauchte ein anderes Gesicht im Fensterglas auf, warm und sanft mit leuchtenden goldenen Augen und einem spitzbübischen Lächeln auf den Lippen. Dieses strahlende Anlitz ließ sein Herz gleichermaßen schmerzen und erglühen. Er legte die Hand an die kalte Scheibe. Seine gesenkten Wimpern ließen das Bild verschwimmen. 'Ich wollte dich niemals zum Weinen bringen Ray, ich wollte dich nur beschützen ...und wie schmerzhaft die Erfahrung dass ich es trotz all meiner Vorsicht nicht konnte. Keisuke hat sein Leben gegeben wie es seine Pflicht war, doch soweit hätte es niemals kommen dürfen. Vielleicht wäre es besser gewesen wir wären uns nicht wieder begegnet, dann hättest du so etwas Schreckliches nicht erleben müssen... Wenn nur nicht...' "Wenn nur", wie er diese zwei Worte hasste. Was nutzte es über die Vergangenheit nachzugrübeln an der er sowieso nichts mehr ändern konnte? Was zählte war das Hier und Jetzt und die Zukunft, so hatte er es immer gehalten. Und doch... Die U-Bahn verlangsamte ihre Fahrt. Der stürmische Wind hatte sich gelegt. Stattdessen hüllten unter dem tiefschwarzen Nachthimmel kalte Nebelschleier die U-Bahn Station und den angrenzenden Friedhof ein. Seine Schritte hallten laut und deutlich auf den nassen Pflastersteinen als Kai die hell erleuchtete Station verließ und in die eisige Dunkelheit eintauchte. Eine düstere, breite Allee trennte das Friedhofsgrundstück vom Rest der Stadt, dahinter kam nur noch sumpfiges Hügelland und ein alter Forst, der im Mondlicht geisterhaft silbrig schimmerte. Nach etwa zwei Minuten entlang der Friedhofsmauer, begleitet vom leisen Wispern der Blätter, gelangte Kai an den Seiteneingang, ein hohes schwarzes Eisentor mit rostigen Verzierungen das seltsamerweise geöffnet war und leise quietschend im nicht vorhandenen Wind schwang. Obwohl er sich innerlich dafür ohrfeigte, fröstelte Kai als er den Friedhof betrat. Na toll, hier sah es aus wie in einem dieser billigen Horrorfilme. Von Nebelschwaden umhüllte, verwitterte Grabsteine die im bleichen Licht des Mondes zu schweben schienen. Der gespenstische Ruf einer Eule und kurz darauf das helle Quieken einer Maus im Todeskampf. 'Fehlt nur noch dass ein waschechter Vampir herbeigeflattert kommt und mir in den Hals beißt', dachte er ironisch. Ein plötzlicher Laut ließ ihn herumfahren. ~ ********** + ********** ~ Schluss für heute *gähn**auf Uhr guck* Ups, schon halb fünf (früh)^^' mir is schon ganz komisch im Kopf @.@ Ach ja, ich weiß, es geht wieder mal langsam vorwärts *drop* Büdde schreibt trotzdem ein kleines Kommi, ja? *anfleh* *alle durchknuddel* ...See you next Chap? =^.^= eure Fallen *AngelSalute* :3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)