Strings of Fire von sterekura (Ein Band des Schicksals kann nicht zerstört werden...) ================================================================================ Kapitel 4: Revelations ---------------------- So, nun mal wieder ein neues SoF Kapitel ^^ Ich hab das hier schon ewig, aber irgendwie wollte ich es ausbessern... Na ja, hat nicht geklappt und besser wird es auch nicht mehr, egal, was ich mache... Gewidmet ist das Kapitel meinem Aibou (die ab morgen ihre Abiturprüfungen hat *Daumen drück*), EvilMokuba und Dayari *euch alle knuddelz* Musik: Shining Collection - Nittle Grasper [bzw. von Iceman] *NG plüschz* (wer die nicht kennen sollte: NG entstammen dem Manga/Anime Gravitation) und Jesus of Suburbia - Green Day Chapter IV: Revelations In dieser Nacht träumte ich von mir und einem kleinen Jungen, dessen Gesicht ich leider nicht erkennen konnte, da es immer im Dunkeln lag. Ich war vielleicht sechs oder sieben Jahre alt und saß vor einem riesigen Spiegel - hinter mir brannte nur Kerze, ansonsten war alles von Finsternis umgeben. Der Junge entfernte sich in eine - nicht von dem Kerzenlicht erhellte - Ecke und gab mir seltsame Anweisungen, während im Hintergrund eine Klaviermelodie erklang. "Es ist Mitternacht. Du musst jetzt in dein Spiegelbild schauen. Studiere es im Schein der Kerze so lange du kannst. Wenn du stark genug bist, dann schaffst du es durchzuhalten." Aus irgendeinem Grund wollte ich stark sein. Ich wollte dem Jungen zeigen, dass ich es sehr wohl schaffen konnte. "Wenn dein Gesicht weiß wird hast du zwei Optionen. Erstens du rennst weg und beweist, dass du ein Schwächling bist, der eine Seele besitzt oder du bleibst sitzen und deine Seele wird dir genommen. Ich werde sie für dich bewahren und sie dir eines Tages zurückgeben. Sie ist bis dahin mein Eigentum und allein ich entscheide, was deiner Seele widerfährt. Hast du den Mut mir deine Seele zu geben?" Ich musste nicht überlegen... tief in meinem Inneren wusste ich die Antwort. Ich blieb sitzen und verlor in der Dunkelheit meine Seele... Schweißgebadet wachte ich auf und sah, dass es erst vier Uhr war. Ich versuchte mich daran zu erinnern, warum ich so sehr zitterte, aber es gelang mir nicht. Dafür kehrte die Erinnerung an die Spiegelhalle und Bakura zurück. Atemu hatte mich nach qualvollen Minuten aus der Halle geholt, auf unser Zimmer gebracht und sich pausenlos für Bakura entschuldigt. Ich sollte ihm das nicht übel nehmen, er machte das anscheinend mit jedem, der ihn interessierte. Doch ich war mir sicher, dass Atemu nicht die ganzen Geschehnisse kannte, denn sonst hätte er mir wohl nicht erzählt, was die Kerze und der Spiegel zu bedeuten hatten. Bakura wollte testen, ob ich nach einer Schauergeschichte über Seelenraub immer noch vor dem Spiegel sitzen geblieben wäre - die brennende Kerze ständig in meinem Rücken. Ich konnte nicht genau sagen, was ich getan hätte. Im ersten Moment war ich mir sicher, dass ich schon wegen der Kerze irgendwann von selbst aufgestanden wäre, aber jetzt... Ich wollte nicht, dass Bakura mich für einen Feigling hielt. So unerklärlich das auch war, es war mir wichtig, dass er eine hohe Meinung von mir hatte... Ich drehte mich in meinem Bett auf die andere Seite um wieder einzuschlafen, aber es wollte mir nicht gelingen. Zum einen warf der Mond helles Licht in unser Zimmer und zum anderen musste ich an Bakura und seine Bitte denken... noch einmal für ihn sprechen... Seufzend schlug ich meine Decke zurück und setzte mich auf den Bettrand. Im Mondlicht erkannte ich Atemu, der seelenruhig in seinem Bett vor sich hin schlief und das mit dieser elendig warmen Bettdecke. Um mich ein bisschen abzukühlen stand ich auf und öffnete das Fenster. Zuerst schlug mir die Nachtluft entgegen, aber nachdem sich der erste Kälteschock gelegt hatte atmete ich ein paar Mal tief ein. Es war ein gutes Gefühl die eiskalte Luft in mich aufzusaugen und sie dann wieder zu ihrem Ausgangsort zurück zu geben, auch wenn es eigentlich nicht mehr die gleiche Luft war. Einige Sekunden lang beobachtete ich meinen Atem, der in der Luft stand und wollte dann das Fenster wieder schließen, als mir seltsam vertraute Klänge zu Ohren kamen. Zuerst dachte ich, es wäre nur eine Halluzination - niemand spielte nachts um vier Uhr auf einem Klavier - aber die Töne krochen aus irgendeinem der unteren Fenster, um sich durch die Nachtluft einen Weg zu mir nach oben zu bahnen. Ich kannte diese Melodie - ich wusste, dass ich sie kannte, aber mir fiel einfach nicht ein woher. Atemu wachte plötzlich auf, da das Fenster immer noch offen war und drehte sich zu mir um. "Ryou, mach das verdammte Ding wieder zu oder willst du dir den Tod holen?", brummte er im Halbschlaf und wandte sich wieder von mir ab. In diesem Moment überwog meine Neugier und ich wollte das erste Mal seit einer Weile nicht meinen Mund halten. "Da spielt jemand Klavier." Er schien nicht zu registrieren, dass er gerade dabei war mich reden zu hören und seufzte nur laut. "Der spielt auch noch, wenn das Fenster zu ist..." Ich schloss es seufzend und ging auf sein Bett zu. "Wer ist das?", fragte ich neugierig, aber als ich bei ihm ankam musste ich enttäuscht feststellen, dass er schon wieder schlief. Dann musste ich eben selbst nachsehen. Ich hoffte nur inständig, dass ich den Weg zum Musiksaal von alleine fand, da ich Yugi am Nachmittag nicht wirklich zugehört hatte. Und so irrte ich durch das Waisenhaus, einfach immer der Melodie folgend. Derjenige, der am Klavier saß spielte immerzu dasselbe Stück. Es wunderte mich, dass niemand anderes von dem Klavierspiel wach geworden war... Endlich erreichte ich die Tür zum Musiksaal und übersah leider eine große, wertvoll aussehende Vase, die in einer Ecke stand. Es kam, was kommen musste... Ich stieß die Vase an, die flog in Zeitlupe vor meinen Augen auf den Boden und zersplitterte in unzählige Einzelteile. Die Musik verstummte augenblicklich und Sekunden später wurde die große, massive Tür aufgestoßen. Ich erwartete wirklich jeden, nur nicht ihn. "Das war eine von Kaibas Lieblingsvasen... Na ja, du entschuldigst mich." Ohne ein weiteres Wort wollte er an mir vorbei gehen, aber ich packte ihn an seinem Oberarm, nur um diesen sofort wieder heiser schreiend loszulassen. Blitzschnell hielt er mir seine Hand auf den Mund und sah mich verärgert an. "Wenn du irgendjemand erzählst, was du gerade gefühlt hast bist du ein toter Mann", flüsterte er mir bedrohlich ins Ohr. "Und komm ja niemals auf die Idee mich zu fragen, wieso meine Arme so aussehen." Ich nickte einfach nur, unfähig eine andere Reaktion zu zeigen. Wahrscheinlich hatte er nach dem langen Tag in diesen noch längeren Klamotten gedacht er könnte auf seinem Nachtstreifzug ein ärmelloses Shirt tragen. Woher hätte er denn auch wissen können, dass ihn jemand so antreffen würde? Seine Arme waren voller... sie waren übersät von... "Na los, beweg dich endlich. Wir müssen die Scherben beseitigen. Hallo? Jetzt komm mal wieder runter, das sind doch nur Narben." Aber... es waren so viele und... ich hatte sie so deutlich spüren können... "Ich kann damit leben, dann wirst du ja wohl noch einen Schock überwinden können. Du hast doch sogar nur die harmloseste Stelle angefasst." Bakura schnippte mit den Fingern vor meinen Augen herum und endlich erwachte ich aus meiner Starre. Zusammen versuchten wir schweigend im Mondlicht alle Scherben einzusammeln. Bakura führte mich zur Küche, wo er die Bruchstücke in einen großen Müllbeutel warf. "So, das wär dann erledigt. Du findest den Weg ja alleine zurück", verkündete er zum Abschied und wollte sich schon verdrücken, als ich ihn erneut aufhielt. "Du spielst Klavier?", fragte ich leise, aber leider dazu noch in einem Ton, der ziemlich respektlos klang. Bakura zog sofort die Augenbrauen hoch und sah mich verächtlich an. "Du bist genau wie er", murmelte er leise und fügte dann lauter hinzu: "Zerstört das jetzt dein Weltbild? Wenn ja tut es mir kein Stück Leid. Und jetzt lass mich in Frieden." Aber so leicht konnte er mich nicht loswerden - nicht nach all dem, was er gerade gesagt hatte. Ich folgte ihm aus der Küche und stellte mich demonstrativ vor ihn. "Ich rede mit dir." Er lachte auf und nickte dann. "Ich bin nicht taub. Trotzdem ist das kein Weltwunder. Du hast doch nur eine Woche nichts mehr gesagt, das ist nichts Großartiges." Bitte? Wer hatte mich denn noch vor ein paar Stunden angefleht mit ihm zu reden? "Du weißt wohl nicht, was du willst." Er schob sich dicht an mir vorbei und ich konnte einen Moment lang seine Narben durch mein Hemd durch fühlen - mich überkam dabei das Gefühl verrückt werden zu müssen, wenn diese Narben meine Haut... entstellten... "Ich weiß sehr wohl, was ich will - nämlich meine Ruhe. Geh schlafen, jetzt ist die beste Zeit dazu." "Und du?" Er sah mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Aber eine Antwort gab er mich nicht sofort. Sein Blick war immer noch unverändert, aber aus seinem Mund kam jetzt ein ausgelassenes Lachen, das mich angesteckt hätte, wenn es mir nicht so verdammt ernst gewesen wäre. "Das geht dich nichts an." Er drehte sich auf dem Absatz um und ging ein paar Schritte, um noch einmal stehen zu bleiben. "Ryou." Ich gab ihm zu verstehen, dass ich ihm zuhörte und er meinte daraufhin - mit einem Tonfall, den ich nicht von ihm kannte: "Hör mit dem Schweigen auf. Du hast eine zu wunderbare Stimme, um sie verkümmern zu lassen." "Bakura hat öfters Stimmungsschwankungen, das ist normal bei ihm. Aber schön, dass du seinen Rat befolgst." Atemu saß auf seinem Bett und zog sich ein langes Shirt über. Ich stand vor unserem Fenster und hatte gerade mit meinem Bericht über die vergangene Nacht geendet. Von den Narben an Bakuras Körper hatte ich nichts erwähnt, da ich seine Drohung sehr ernst nahm. "Er spielt Klavier", wiederholte ich erneut fassungslos und Atemu lachte. Er stand auf und stellte sich zu mir. "Klavier spielen ist etwas übertrieben. Er kann ein Stück, aber das verdammt gut. Warum überrascht dich das so sehr?" Atemu legte seine Hand auf meine Schulter und fuhr sich mit der Anderen durch seine Haare. "Das hast du ihm nicht zugetraut, nicht wahr?" Ich musste nicken, da es die Wahrheit war. "Es ist nur so... Ich spiele auch Klavier, mein Vater... hat mich schon seit meiner Kindheit zu einem Lehrer geschickt." Atemu hielt mir meine Schultasche entgegen. "Und? Bist du gut?" Ich musste lachen und nahm ihm die Tasche ab. "Ich wollte immer Stücke spielen, die mir gefielen und nicht welche, die man mir vorsetzte." "Spielst du noch?", fragte er und schloss die Tür hinter mir. Während wir gemeinsam den Gang entlang zur Treppe liefen öffnete sich Bakuras Zimmertür und er trat ebenfalls heraus, um uns zu folgen. "Ich habe lange nicht mehr gespielt, aber hin und wieder bekomme ich schon Lust darauf." Währenddessen ging Atemu absichtlich langsamer, so dass Bakura uns einholen konnte. "Dann kannst du uns ja mal was vorspielen, nicht wahr Bakura?" Er zog seinen Freund zu sich und legte diesem einen Arm um die Schultern. Zu meiner großen Überraschung wehrte er sich nicht und nahm diese halbe Umarmung schweigend hin. Auch Atemu schien das zu wundern, denn er fragte Bakura, ob alles in Ordnung war. "Heute ist..." Ich trat einen kleinen Schritt vor die Beiden und betrachtete Bakura im Gehen prüfend. Er sah irgendwie müde und ausgebrannt aus. "Ist heute wieder Duschtag?", wollte Atemu leise wissen und stellte sofort die nächste Frage. "Willst du nicht in Sport mitmachen?" Ich verstand keine von ihnen, aber ich wartete einfach einmal ruhig ab, wie sich das Gespräch entwickeln würde. "Ich muss... ich habe die letzten drei Mal schon gefehlt und Kaiba hat mich deswegen schon angemacht." Atemu ließ seinen Arm weiter nach vorne wandern, so dass der jetzt an Bakuras Hals war und seine Hand den Oberkörper berührte. "Wir warten einfach bis alle fertig sind." Bakura nickte müde und gähnte herzhaft. "Wo ist dein Anhängsel?", fragte er plötzlich und sah sich um. Atemu nahm seinen Arm von Bakura und zog einen Schmollmund. "Yugi kommt auch sehr gut ohne mich aus." Ein heiteres Lachen erfüllte den Gang, wobei Atemu am lautesten von uns lachte. ------------------------------------------------------------------------------- Es war schön zu sehen, dass Ryou meinen Ratschlag bedingungslos befolgte. Auch, wenn er es ein wenig anders machte als geplant. Er musste wohl für sich alleine beschlossen haben nur in Atemus oder meiner Gegenwart so munter zu plappern, als wäre er der größte Wasserfall der Welt. Mir war das mehr oder weniger recht. Ich wollte zwar immer noch, dass er mir aus dem Weg gehen sollte, aber das war leider schwieriger als gedacht. In einem Waisenhaus lief man sich ständig über den Weg, spätestens im Unterricht. Und wenn man dann auch noch dieselben Freunde hatte war es schier unmöglich. Schon an diesem Morgen fragte ich mich, ob ich ihn überhaupt wirklich hätte ignorieren können - immerhin wollte ich doch auch irgendwie in seiner Nähe sein, ihn kennen lernen, seine Stärken und Schwächen erfahren und herausfinden, was er aus der Vergangenheit noch wusste. Das Einzige, was mich wirklich störte war, dass er über meine Narben Bescheid wusste. Er hatte sie zwar weder richtig gesehen, noch wusste er, wie viele ich besaß, aber Ryou hatte sie angefasst - und das war schlimmer als alles andere. Ich hasste es von Menschen angefasst zu werden. Und ich hasste es, dass ich mich ständig deswegen verstecken musste... besonders an Tagen, an denen wir Sport hatten. So wie an diesem Morgen... "Atemu, nimm endlich deine Griffel weg. Ich kann das nicht leiden." Ryou starrte mich einen Moment lang verblüfft an, dann lächelte er. Atemu hingegen zog beleidigt seinen Arm zurück und kramte stattdessen in seiner hinteren Hosentasche. "Nun sind wir schon zwei Verbündete und du akzeptierst das nicht." Er zog ein kleines dunkelgrünes Etui hervor und öffnete es. Ryou blieb stehen und sah sich kurz um. Als er sicher war, dass wir immer noch alleine waren flüsterte er: "Du trägst eine Brille?" Atemu nickte und setzte sich dann die schwarze Brille auf, die irgendwie perfekt in sein Gesicht passte. "Im Gegensatz zu meiner Tätowierung trage ich die hier sehr gerne", flüsterte er und fing an zu lachen. "Du hast aber gestern gar keine angehabt." Wieder nickte Atemu und zuckte mit den Schultern. "Ich trage sie eigentlich auch nie den ganzen Tag." Ryou nahm seine Tasche in die andere Hand und sah Atemu weiterhin fasziniert an. "Yugi trägt normalerweise auch eine." Natürlich! Was der Eine hatte musste der Andere doch auch besitzen... "Das wusste ich nicht", entgegnete Ryou und wir liefen wieder weiter. Es gab so einiges, was er nicht wusste. Meiner Meinung nach sogar zu viel, aber er würde sich schon noch erinnern und den Rest erfahren - dafür würde ich persönlich sorgen. "Weißt du Ryou, die Menschen hier haben viel mehr Geheimnisse als einem lieb ist. Und jetzt hör auf Dinge zu fragen, wir treffen gleich auf die Anderen", meinte Atemu zuerst ernst, dann aber halb belustigt. Wie auf Kommando schwieg Ryou sofort. Ich hasste den Unterricht hier... dadurch war man gezwungen mehrere Stunden mit genau den Leuten auf engstem Raum zu verbringen, die man auf den Tod nicht ausstehen konnte. Abgesehen von dieser Tussi mit ihrem hässlichen Hund war da noch dieser Spinner Jonouchi. Doch vor zwei Jahren hatte jemand meinen Schulalltag erheblich erleichtert, als er in dieses Waisenhaus kam. Und genau dieser jemand setzte sich nun seufzend neben mich, als sein kleiner Bruder ihn endlich in Ruhe gelassen hatte. "Ich sag doch, er nervt." Atemu nickte, merkte aber dann, dass das die falsche Reaktion gewesen war und sah mich mit - hinter seiner Brille - zusammengekniffenen Augen an. "Tut er nicht, er ist mein Bruder." Die konnten trotzdem nerven, ich sprach da aus Erfahrung. Kleine Brüder waren manchmal das Schrecklichste, was eine Mutter einem bescheren konnte. "Ich finde er nervt. Wetten, dass er heute vor Sport wieder auf dich warten wird?" Atemu zuckte mit den Schultern und antwortete mir mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen, dass das eben Yugis Art sei und er seinen Bruder in dieser Hinsicht nicht ändern konnte. War ja alles schön und gut, aber mir ging diese Schwärmerei gewaltig auf die Nerven. Ich hatte nichts dagegen, dass beide anders orientiert waren, wenn es um Liebe ging, aber mussten die das dann immer vor meiner Nase offen und doch versteckt zeigen? Jeder konnte doch sehen, dass da mehr war als nur Geschwisterliebe. Warum zum Teufel konnten die Beiden sich das dann nicht eingestehen? Und während der Lehrer eintrat, um seinen Unterricht zu beginnen, die Schüler sich teils hektisch, teils mit großer Desinteresse hinsetzten - Ryou genau an den Tisch neben mich, auf den freien Platz neben Marik - überlegte ich mir mit einem Seitenblick auf Atemu, ob diese Art von Liebe zu seinem Bruder wohl meistens durch einen stark ausgeprägten Bruderkomplex heraus entstand. Möglich war es ja. Vielleicht war es aber auch nur bei Atemu und Yugi der Fall oder ich konnte meinen Bruder nicht so sehr lieben, dass ich für mich diese Möglichkeit in Erwägung ziehen konnte. "Was ist?", fragte er plötzlich und sah mir direkt in die Augen. "Nichts", erwiderte ich und drehte meinen Kopf dann zu dem Lehrer, der sich gerade damit abmühte Jonouchi eine mathematische Gleichung näher zu bringen. Man konnte ihm die Anstrengung richtig ansehen, Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn und er tippte mit der Kreide immer wieder auf die Tafel, aber dieser Idiot wollte einfach nichts verstehen. Wie konnte jemand so derart dumm sein, dass er nicht einmal eine einfache Gleichung nachvollzog? Wenn er jetzt schon nicht verstand worum es ging wie sollte das dann jemals was werden? Ich beobachtete dieses Schauspiel noch eine Weile mit Faszination über soviel Dummheit, dann wurde es mir zu viel. "Vergessen sie es, in Katsuyas Hirn geht nichts mehr rein. Und auch wenn es nicht so aussieht, manche von uns würden gerne mit dem Unterricht fortfahren. Besonders die, die diese eine Gleichung schon beim ersten Mal verstanden haben." Atemu stieß mich unter unserem Tisch mit seinem Fuß an, während Jonouchi sich mit wutentbranntem Gesicht zu mir umdrehte und aufstand. "Was hast du gesagt?", fauchte er mich an und ballte die Hände zusammen. Ich lehnte mich zurück und seufzte laut. "Hast du das etwa auch nicht verstanden? Dann noch mal für die ganz Unterbelichteten unter uns: Du bist einfach zu blöd für diesen Unterricht." Er schrie mir irgendwelche Schimpfwörter entgegen und wurde vom Lehrer dafür vor die Tür geschickt, der nach diesem Vorfall seinen Unterricht wie gewohnt fortsetzte. "Fehlte nur noch, dass er gesagt hätte: Das sag ich Seto!", flüsterte Marik über Ryou hinweg zu uns und wir mussten lachen. "Bakura, Atemu! Seid jetzt leise oder ich muss euch auch noch vor die Tür schicken." "Oh bitte, alles nur das nicht!", rief Atemu in einem perfekt gespielten weinerlichen Ton unserem Lehrer zu. Keine Ahnung, ob der einfach für heute schon genug hatte oder ob er vielleicht befürchtete Atemu würde wirklich anfangen zu weinen, aber er ließ uns danach in Ruhe. "Soll ich dich trösten?", fragte ich Atemu fürsorglich und er nickte lächelnd mit glitzernden Augen. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Yugi zu uns blickte, aber Atemu das wohl nicht registriert hatte. Und so rutschte er näher an mich heran, um mir ernst in die Augen zu sehen und in einem unglaublich tiefen Ton - der leider sehr... betörend war - folgendes in mein Ohr zu flüstern: "Wie wäre es, wenn du mich heute Nacht verwöhnen würdest?" Einige Sekunden war mein Denken wie eingefroren und beinahe hätte ich mich auf dieses Spiel eingelassen. Dann setzte aber zum Glück mein Verstand wieder ein. "Du bist doch pervers", flüsterte ich ihm zu und schubste ihn weg von mir. Als er sich wieder gefangen hatte mussten wir beide anfangen laut zu lachen. "Bitte ihr beide da hinten, beruhigt euch doch." Na ja, alles musste einmal ein Ende haben. So ging der Schultag leider schnell vorbei und es gab nur noch eines, was jetzt folgte. Der Sportunterricht in der Halle, zwei Straßen weiter... Der Sport allein machte mir nichts aus, ich war es gewohnt schnell zu rennen, aber ich hasste die Vorstellung, dass davor das gemeinsame Umziehen und danach gemeinsames Duschen an der Ordnung war. Bisher hatte ich es immer irgendwie geschafft meine Narben vor den Anderen zu verstecken - nur Atemu hatte mich ein Mal überrascht. Gut das war damals nicht so schlimm gewesen, da wir beide uns angefreundet hatten, aber wenn ich mir vorstellte, dass das noch einmal passieren könnte... So wie gestern Nacht zum Beispiel. Es war alles andere als geplant gewesen Ryou mit meinem Klavierspiel zu wecken und ihn auch noch meinen Arm anfassen zu lassen. Sollte alles viel später erst stattfinden. Atemu und ich ließen uns also extra viel Zeit, um die zwei Straßen zu der Sporthalle zu laufen und kamen erst an, als nur noch Yugi und Ryou im Umkleideraum waren. "Da bist du ja endlich!", rief Yugi erfreut in Atemus Richtung. Ich rollte mit den Augen - schließlich hatte ich ja gewusst, dass es so kommen würde. "Ich warte noch auf dich", verkündete er noch und Atemu ließ vor Schreck seine Tasche fallen. Ryou saß schweigend am anderen Ende des Raums und band sich gerade seine Schuhe zu. Aber auch er sah den etwas gehetzten Blick in Atemus Augen, als dieser seine Tasche wieder aufhob und seinem Bruder die Hand auf die Schulter legte. "Du sollst wegen mir doch nicht immer zu spät kommen." Ryou stand auf und warf noch einen prüfenden Blick in den Spiegel - wobei sein Blick für eine Sekunde etwas... glasig wurde - bevor er sich neben Yugi stellte. "Aber...", fing der an irgendeine Diskussion anzufangen, doch Atemu wollte es nicht so weit kommen lassen. "Ich kann mich auch alleine umziehen." Für ein paar Sekunden traf mich ein verärgerter Blick aus großen Augen und dann verschwand er wütend aus der Kabine. Ryou sah ihm etwas überrascht hinterher. "Ist der immer so?", fragte er und drehte sich noch einmal zu dem Spiegel um - wieder überfiel seine Augen kurz dieser glasige Blick. Er fuhr sich durch seine langen Haare und sah einen Moment verzweifelt aus. Atemu öffnete seine Tasche und holte seine Sportsachen heraus. Während er sich das Shirt auszog schüttelte er den Kopf. "Nein... es ist nur..." Er legte das Shirt zusammen und Ryou drehte sich zu uns um, die Finger immer noch in den Haaren. "Er mag es nur nicht, wenn Atemu und ich alleine sind", beantwortete ich Ryous Frage und hielt ihm ein Haargummi hin, das er dankend ablehnte. "Ich geh dann mal", verabschiedete er sich und warf noch einen letzten faszinierten Blick auf Atemus Tätowierung, bevor diese unter einem Band T-Shirt der Gruppe Black Magician verschwand. "Er hat sie gesehen, richtig?", fragte Atemu zögerlich und zog sich seine Schuhe aus. "Fast... er hat sie gespürt." Nun fing auch ich an mich umzuziehen. "Woher weißt du das?" Atemu legte seine Hose ab und tauschte sie gegen eine kurze, eng anliegende Sporthose. "Er hat mir heute Morgen von eurem Aufeinandertreffen erzählt. Bei dem Teil, wo er deinen Arm angefasst hatte stockte er plötzlich und da war es mir irgendwie klar." Atemu lächelte mich an und schlüpfte dann in seine Sportschuhe. Ich war gerade dabei meine Schuhe zuzubinden, als die Kabinentür mit einem Schwung aufgerissen wurde. "Verdammte Scheiße! Erschreck mich nie wieder so!", fluchte Atemu laut und starrte seinen Bruder mit erschreckter Miene an. "Entschuldigung", flüsterte der heiser, wohl auch eingeschüchtert, und schloss geistesabwesend wieder die Tür. "Meine Güte. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn..." Atemu stockte, zog dann seine Brille ab und legte sie nachdenklich zurück in ihr Etui. Aber er musste nicht zu Ende sprechen. Yugi wäre mein neues Opfer geworden, wenn er meine Narben gesehen hätte. Und ein Leben als eines meiner Opfer zu führen war alles andere als angenehm. "Lass uns gehen, wie sind schon ziemlich spät dran." Atemu nickte und folgte mir die Stufen zur Halle hinauf. Am Ende der Sportstunde ließen Atemu uns wieder extra Zeit, um sicher zu gehen, dass die meisten schon mit dem Duschen fertig waren. Während Atemu und ich noch die Geräte verstauten musste Ryou mit unserem Sportlehrer reden. "Ich frage mich, warum der Ryou zu sich geholt hat, denn schlecht war er nicht", meinte Atemu leise und schloss die Tür, hinter der sich die Geräte befanden. Ich zuckte mit den Schultern und ging mit ihm an den Beiden vorbei. Kaum waren wir zwei Schritte vor der Kabine holte Ryou uns ein. "Schlechte Neuigkeiten?", fragte ich und entschloss mich in dem Moment lieber noch ein paar Minuten auf dem Klo zu warten. Er schüttelte den Kopf und ich krempelte ein wenig meine langen Ärmel hoch - mir war so verdammt heiß unter dem Ding. Die Tür zur Kabine ging auf und eine ganze Horde Jungs kam heraus. "Ist keiner drin, der Rest dürfte also gleich fertig sein." Wie sich herausstellte waren es eigentlich nur noch zwei Leute, die noch immer im anliegenden Duschraum waren. Kurz nachdem Atemu sich entschuldigt hatte - er musste wirklich aufs Klo - kamen Yugi und Jonouchi aus der Dusche. Yugis Blick schweifte sofort in der Kabine umher, während der von Jonouchi verärgert auf mir lag. Beide waren schon fast fertig angezogen, als Atemu wieder zurückkam. "Weißt du Bakura, die Toiletten eignen sich überhaupt nicht, um sich darin wohl zu fühlen. Wenn man dort nun seinen Spaß haben wollte, dann..." Erst jetzt bemerkte er auf der anderen Seite seinen Bruder und blinzelte ein paar Mal irritiert, bevor er sich peinlich berührt ein Handtuch aus der Tasche hervorzog. Tja, das Leben hielt eben immer wieder Überraschungen für einen parat, ob man sie nun wollte oder nicht. "Ach Atemu, ich habe dir doch schon so oft gesagt, dass ich die Sporthallentoilette als einen eher ungeeigneten Ort für diese Art von Spaß halte." Dabei legte ich ihm meine Hand auf die Wange und sah über seine Schulter Yugi provozierend an. Dem standen in diesem Moment so viele Emotionen im Gesicht - Wut, Scham, sogar Enttäuschung - dass ich beinahe Mitleid für ihn empfunden hätte, aber da Ryou nun schnell an uns vorbei in die Dusche huschte, um endlich lachen zu können verging das wieder. Atemu schlug sanft meine Hand von sich und meinte nur halblaut, dass ich das gefälligst lassen sollte. Dann packte auch er sein Duschzeug und ging hinter Ryou her. "Komm schon Yugi, wir gehen lieber." Yugi nickte langsam und folgte Jonouchi aus der Umkleide. In der Tür drehte er sich noch einmal um und starrte mich kurz an, bevor er heiser flüsterte, dass Atemu nicht für mich bestimmt war. Als ob ich den überhaupt wollte! Das war zum einen Grundregel Nummer eins - fange niemals etwas mit besten Freunden an, denn danach war nichts mehr so wie zuvor - und zum anderen Grundregel Nummer zwei - Finger weg von Menschen, die schon von einem Anderen ins Visier genommen wurden. Trotzdem lächelte ich nur und winkte Yugi zu. "Wir werden sehen." "Du bist ein Idiot, jetzt wird er versuchen dich mit allen Mitteln auszuschalten." Atemu warf durch den dichten Wasserdampf seine Seife auf mich, verfehlte aber glücklicherweise meinen Kopf um ungefähr zwei Zentimeter. "Ist mir egal, ich will dich doch gar nicht", rief ich laut, um das tosende Wassergeräusch zu übertrumpfen. Ryou hielt sich aus der Diskussion vollkommen heraus und stellte in dem Moment seinen Duschkopf ab, um sich dann schnell ein großes weißes Handtuch um die Hüften zu binden. Bei all dem Dampf hatte ich nicht viel erkennen können, aber in Wirklichkeit war seine Statur noch schmächtiger und zarter... Dafür war er aber trotzdem überall ziemlich gut gebaut. Auch ich war fertig und legte ein Handtuch an, bevor ich Atemu seine Seife zurück warf. Ich ging zu Ryou, der vor der Tür auf uns wartete und hörte, wie auch Atemu seine Dusche ausstellte. "Ich bin gleich da", verkündete er fröhlich, legte sein Handtuch um die Hüften und packte alles zusammen, was er mitgenommen hatte. Als er auf uns zukam rutschte ihm aus Versehen seine Seife aus der Hand, die in hohem Bogen auf den gekachelten Boden fiel. Atemu bückte sich danach und hielt mitten in der Bewegung inne, da ich angefangen hatte laut loszulachen. Schneller als der Blitz stand ich plötzlich direkt hinter ihm und hatte eine Hand auf seine Tätowierung gelegt. Es war deutlich zu spüren, dass er sich unter meiner Hand verspannte. "Weißt du, was dein Glück ist?", fragte ich und er schüttelte den Kopf. Ich zog ihn an der Schulter hoch und legte meinen Arm um seinen Hals. "Es ist dein Glück, dass wir jetzt nicht im Gefängnis sind oder dass wenigstens keiner von uns beiden hier anders veranlagt ist." Atemu sah mich an, begriff dann den Zusammenhang und streckte mir die Zunge heraus. "Dafür, dass du nicht schwul bist hast du ganz schön perverse - homosexuelle - Fantasien", warf er mir an den Kopf, schob dann sein Handtuch zurecht und ging mit Ryou zusammen aus dem Raum. ---------------------- Atemu ------------------------- Dieser Vorfall in der Dusche war nun schon mehrere Stunden her und Ryou und ich saßen auf einem Geländer, das den Hundeplatz umzäunte. Bakura stand neben uns und beobachtete mit großem Interesse, wie Hiruseki mal wieder den kleinen Hund von Anzu Mazaki verfolgte. Dann pfiff er nach seinem Hund, um diesem eine Belohnung für seine Jagd zu geben. "Zeig es diesem Köter." Sofort rannte Hiruseki wieder los, immer dem kleinen Hund hinterher. Ryou lachte vergnügt und Bakura setzte sich zu uns auf das Geländer. "Das ist der beste Hund der ganzen Welt", rief er stolz über den Platz und lachte, als er sah, wie Anzu sich aufregte. Aus irgendeinem Grund konnte er dieses Mädchen nicht leiden. Das musste wohl noch aus der Zeit stammen, in der ich und Yugi noch nicht hier gewesen waren... Wo war Yugi eigentlich? Seit der Sache in der Umkleidekabine war er leider wie vom Erdboden verschluckt. Ich hatte ihn trotz Suche nirgends angetroffen. "Hey, habt ihr Yugi gesehen?" Beide schüttelten zeitgleich den Kopf. Ich seufzte und sprang vom Geländer herunter. Bakura hielt mich am Arm fest und fragte, ob ich wirklich schon gehen wollte. "Gleich wird es lustig, die sieht so aus, als würde sie jeden Moment zu mir kommen." Ryou sprang ebenfalls herunter und beschuldigte Bakura, dass der nur auf Streit aus war. "Sie soll doch nur dein neustes Shirt bewundern - sonst nichts. Dass so etwas überhaupt verkauft wird", meinte er fassungslos und deutete auf Bakuras schwarzes T-Shirt, das unter einem dunkelrotem Hemd zur Hälfte verborgen war. "Verkauft mir doch auch niemand", lachte Bakura und sprang nun als Letzter vom Geländer. Ich wusste, was er damit meinte, aber Ryou hingegen setzte ein fragendes Gesicht auf. Bakura hatte jedoch kein Interesse den Jungen weiter aufzuklären und ließ seine Bemerkung offen in der Luft stehen. "Hey, du! Pfeif deinen Hund zurück", schrie Anzu nun und kam wirklich auf uns zugelaufen. "Leck mich. Das hier ist ein freies Land", erwiderte Bakura und lehnte sich an das Geländer. Ihr folgendes Geschrei dröhnte in den Ohren und ihre pinke Kleidung stach stechend scharf in die Augen. Bakura zuckte mit den Schultern und sah sie weiterhin desinteressiert an. "Pfeif deinen hässlichen Hund zurück", meckerte sie erneut und einen Moment befürchtete ich, Bakura würde sie anfallen, aber er fuhr sich nur anmutig durch die Haare und sagte ihr deutlich, was er von ihr hielt. "Wenn mein Hund wirklich hässlich wäre - also dein Gesicht hätte - würde ich ihm den Hintern rasieren und beibringen rückwärts zu laufen. Und dir habe ich doch schon einmal gesagt, dass du mir lieber aus dem Weg gehen sollst." Er zog deutlich sichtbar seinen schwarzen Handschuh an einer Seite herunter, so dass dieser wieder fest saß. Wütend schnaubend drehte sie sich auf dem Absatz um und ging. "Die wird auch immer langweiliger", seufzte Bakura und setzte sich wieder auf das Geländer. "Ich muss noch kurz zu Minami. Wir treffen uns oben." Damit ließ er sich auf der anderen Seite vom Geländer nieder und schlenderte Richtung Halle. Ryou sah mich an und meinte, dass er sich mal nach Yugi umsehen wollte. Ich nickte und beschloss nach kurzem Überlegen mir aus Bakuras Zimmer Bücher zu holen, die ich mir ausleihen wollte. Oben angekommen wühlte ich ein bisschen zwischen seinen Büchern herum und stieß plötzlich auf einen Ordner, der vollgestopft mit Zeitungsartikeln war. Natürlich war das nicht meine Angelegenheit, aber wenn Bakura diese Dinge so sehr interessierten, dann wollte ich wissen, was es war. Ich wollte schon seit zwei Jahren unbedingt mehr über ihn erfahren... endlich all seine Geheimnisse lüften. Ich öffnete also, ohne große Bedenken den Ordner, und fand darin Artikel, die über Ryous Hausbrand vor einer Weile berichteten. Eigentlich nichts Verblüffendes - ich wusste, wie sehr Bakura an Ryou interessiert war - wenn da nicht dieser eine Artikel gewesen wäre, der alles einleiten sollte... Todesursache des berühmten Archäologen Hayase endlich geklärt. Wie endlich geklärt? Ich dachte er wäre in seinem Haus an einer Rauchvergiftung gestorben... Jedenfalls hatte mir das Bakura erzählt und der würde mich doch niemals anlügen... oder? Ich war mir zwar darüber im Klaren, dass diese Rauchvergiftung die Schuld meines besten Freundes gewesen war, doch der hatte mir zumindest teilweise seine Beweggründe erklärt... warum dieser Archäologe Hayase sterben musste. Aber Bakura hatte mir versprochen, dass es nur ein Brand sein würde. Warum stand hier dann, dass es eine andere Todesursache gab? Was ich dann las ließ in mir eine beängstigende Vermutung aufkommen, die mir sofort die Kehle zuschnürte. Vielleicht wollte ich aber auch nur nicht die Wahrheit an mich heran lassen... Es hätte bedeutet, dass... dass Bakura... Die Autopsie ergab, dass M. Hayase schon mehrere Stunden vor dem Brand tot gewesen sein musste. Todesursache war keine Rauchvergiftung, sondern ein gezielter Schuss mitten in sein Herz. Der Mörder ist immer noch auf freiem Fuß. _________________________________________________________________ Hosted by Animexx e.V. 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