Der Anfang vom Ende von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 16: Tod einer Ratte --------------------------- Vielen Dank für eure lieben Kommentare. Hier kommt Kap. 16! Betagelesen wurde das Kapitel von Josy und Obelix72. Vielleicht habt ihr auch einige netten Worte für die Beiden. Klagen, Drohungen und Kritik gehen wie immer an mich! Los geht's! Wie auch sonst: Die Story ist auf den 5 HP-Büchern aufgebaut. Alle Figuren, die ihr aus den Büchern von J.K.Rowling kennt, gehören nur ihr. Nur das, was ihr nicht aus ihren Büchern kennt, ist auf meinem Mist gewachsen. Ich verdiene mit dieser Geschichte keinen einzigen Cent. Also, alles gehört ihr und mir nix. Kapitel 16 Tod einer Ratte Wie oft hatte Hermine sich in letzter Zeit geschworen, Harry nicht mehr allein zu lassen, ihm zu helfen. Und nun hat sie es doch getan. Sicherlich war er nicht allein. Doch hinter ihm waren Voldemort und seine Todesser her, die ihn lieber tot als lebendig sehen wollten. Mehrmals versuchte Hermine sich auf die Aufsätze, die immer noch vor ihr lagen, zu konzentrieren. Es funktionierte nicht. Hastig stand sie auf und lief in ihrem Büro auf und ab. Ihre Kette hatte sie fest in der Hand. Angst schnürte ihr die Kehle ab. Vor dem Kamin blieb sie stehen und blickte abwechselnd von dessen Öffnung zur Schale mit Flohpulver. Zitternd hielt sie ihre Hand über die Schale. Es wäre ein Leichtes von hier ins Hauptquartier zu gelangen. Nur ein Griff und ein Wort und sie wäre da. Immer fester drückte sie ihre Kette, als könnte diese ihr die Entscheidung abnehmen. Sie hatte Harry versprochen hier zu bleiben. Er glaubte sie in Sicherheit zu wissen. Wieder lief sie aufgelöst auf und ab. Müdigkeit bekam die Oberhand und Hermine ließ sich erschöpft aufs Sofa fallen. Nach nur wenigen Augenblicken war sie in einen unruhigen Schlaf versunken. Hermine schreckte hoch. Kälte und Angst machten sich ihr breit. Suchend sah sie sich in ihrem Büro um. Mit geweiteten Augen sah sie auf jemandem, der sich erschöpft an den Türrahmen lehnte. "Severus!", rief sie und lief aufgeregt auf ihn zu. "Was ist passiert? Und wo ist Harry?", fragte sie ängstlich und berührte wieder ihre Kette. Sie hatte nichts gespürt. Wenn Harry etwas zugestoßen wäre, hätte sie es gemerkt. Mitleidig sah Snape sie an. "Severus, bitte!" "Setz dich bitte, Hermine!", wies Snape sie an. So lange wie möglich versuchte er es hinauszuzögern. Wie sollte er ihr erklären, was passiert war. Hermine zitterte am ganzen Körper. Es war ein Fehler gewesen, Harry allein gehen zu lassen. Mit nassen, angsterfüllten Augen sah sie zu Snape auf. "Was ist mit Harry?" Hermine war kurz davor in Tränen auszubrechen, als Snape sich zu ihr aufs Sofa setzte. "Wir wissen es nicht.", sagte er leise und drückte bestärkend ihre Hand. "Wie ihr wisst es nicht? Ihr müsst doch wissen wo Harry ist! Er war doch bei euch!" Snape atmete tief durch und begann zu erzählen: "Sicher war er bei uns. Doch irgendwann wurden es zu viele. Ich weiß nicht genau wie viele es waren, aber immer mehr Todesser apparierten nach Askaban. Sie haben es irgendwie geschafft Harrys Antiapparationszauber, den er kurz nachdem wir ankamen über Askaban gelegt hatte, zu durchbrechen. Wir hatten den Überblick verloren und wurden auseinander getrieben. Es schien fast aussichtslos. Harry und Tonks wurden von einer Traube Todesser eingekreist." Hermines Augen weiteten sich. "Aber ich hätte doch bemerkt, wenn ihm was zugestoßen wäre.", sagte sie und Snape glaubte, etwas Hoffnung in ihrer Stimme erkannt zu haben. Hoffnung, dass es ihrem Harry doch gut ginge. "Tonks wurde von mehreren Flüchen gleichzeitig getroffen." Hermine ließ ihren Kopf sinken. "Tonks wird wieder... Die Heiler im St. Mungo kümmern sich um sie. Harry tat alles, was in seiner Macht stand, um die Todesser abzuwehren. So etwas habe ich noch nie gesehen. Schon auf Island hat er seine Macht bewiesen, aber das war nichts im Vergleich zu dem, was Harry heute getan hat. Man konnte seine Wut und seinen Hass förmlich spüren. Er hatte jeden Todesser geschockt. Die Stille, die darauf folgte, war unheimlich, schon fast beängstigend. Plötzlich war ein kaltes und gehässiges Lachen zu hören. Jeder wusste, wem dieses Lachen gehörte. Der Dunkle Lord erschien inmitten seiner am Boden liegenden Todesser und betrachtete sie mit einem abweisenden Gesichtsausdruck. ,Flaschen' rief er ihnen zu. Niemand von uns war in der Lage irgendetwas zu tun. Wir alle waren viel zu überrascht. Mit einer Handbewegung von Voldemort waren alle seine Todesser verschwunden. Wir nehmen an, dass sie ihre Umhänge in Portschlüssel verwandelt hatten und Voldemort sie nur zu aktivieren brauchte. Bevor er selbst disapparierte, drehte er sich zu Harry, der noch immer von seiner zuvor freigesetzten Energie eingenommen war, um und sagte: ,Sehr gut, Potter. Ich freue mich schon darauf.' Die Wut und der Hass, die Harrys Geist noch unter Kontrolle hatten, brachten ihn dazu Voldemort zu folgen. Wir wissen nicht wohin Harry verschwunden ist oder ob er wusste, wohin Voldemort appariert war, doch bis jetzt ist er noch nicht zurückgekehrt." Hermine konnte nur noch mit dem Kopf schütteln. Snape drehte sie zu sich und zwang sie damit ihn anzusehen. "Lass uns im Grimmauldplatz auf Harry warten! Remus, Kingsley, Arthur, Mundungus, Bill und Charlie suchen nach ihm. Sie werden ihn bestimmt finden. Komm, Molly wartet auf uns!" Leicht verrußt kamen sie im Hauptquartier an, wo sie von Molly und Ginny Weasley am Kamin empfangen wurden. Mit einer kleinen Drehung ihres Zauberstabes befreite Molly die Beiden vom Ruß. "Setzt euch bitte!" Hermine rührte sich nicht. "Komm!", ging Ginny auf sie zu und zog sie mit sich raus auf den Flur. "Ginny, nein! Ich will ..." "Du willst dich jetzt ausruhen!", unterbrach Ginny ihre Freundin. "Wir helfen keinem damit, wenn wir im Weg stehen. Wenn es etwas Neues gibt, werden wir es erfahren." "Ich kann und will mich nicht ausruhen. Wenn ich daran denke, was Harry zugestoßen sein könnte, dann ..." Die Eingangstür des Hauses ging auf und Bill und Charlie betraten den Flur. "Habt ihr ihn gefunden?", schreckte Hermine rum und blickte in ihre enttäuschten Gesichter. Nur ein Kopfschütteln erntete sie von beiden. Langsam ging Charlie auf sie zu und hielt ihr seine recht Hand entgegen. "Nur das hier." "Nein!", rief Hermine und ließ sich zu Boden fallen. Entsetzt und unfähig etwas zu tun, stand Ginny neben ihr und sah auf das, was sich in Charlies Hand befand. Die gleiche Kette, die Hermine an ihrem Hals trug. Jegliche Hoffnung, die Hermine noch bis zu diesem Zeitpunkt in sich trug, war mit einem Mal verschwunden. Vollkommende Leere trat an ihre Stelle. Keine Träne, nur stumme Verzweiflung. "Wir haben sie auf Askaban gefunden.", sagte Bill und ging ebenfalls auf Hermine und seiner Schwester zu. "Wenn Harry verletzt oder in Gefahr wäre, dann hätte Fawkes ihn schon zu uns gebracht.", versuchte er sie zu beruhigen. Egal was Bill, Charlie oder Ginny sagten, egal was sie versuchten, damit Hermine wieder aus ihrer Trauer erwachte, es half nichts. In sich gekehrt saß sie am Boden und starrte auf die Kette in ihrer Hand. "Hermine!" Sanft strich ihr jemand übers Haar. "Hermine, aufwachen!" Nur ein Knurren, welches sich nach: ,Ja gleich!' anhörte, kam von Hermine. "Ist schon gut! Schlaf ruhig weiter!" Ein sanfter Kuss folgte diesen Worten und Hermine schreckte hoch. "Harry!", rief sie und rieb sich die Augen. Mit einem erschöpften Lächeln sah er sie an, bevor Hermine ihm weinend in die Arme fiel. "Ist doch gut, Hermine. Es ist alles in Ordnung." Hermine sah auf. "Alles in Ordnung? Sieh dich an, du siehst fürchterlich aus!", schluchzte sie "Na danke auch. So habe ich mir die Begrüßung aber nicht vorgestellt.", grinste Harry. Trotzdem wusste er genau, was Hermine meinte. Er konnte sich vorstellen, welche Sorgen sie sich gemacht haben musste. "Wo warst du? Hat Voldemort dir was getan?" Harry setzte sich neben Hermine aufs Bett und streichelte behutsam über ihre Hand. "Ich habe die Kraft und die Energie, die ich während des Kampfes freigesetzt hatte, nicht mehr unter Kontrolle bekommen. Ich dachte es zerreißt mich. Ohne es zu wollen, bin ich appariert. Frag mich nicht wohin, ich habe keine Ahnung. Ich war nicht mal in der Lage, den kleinen Finger zu heben. Dank Fawkes, hat sich nach und nach alles wieder normalisiert." "Warum hat Fawkes dich nicht zu uns gebracht?" Unsicher, was er auf ihre Frage antworten sollte, sah Harry auf seine Freundin. "Ich wollte es nicht." Hermine blickte ihn entsetzt an. "Ich wollte nicht, dass ihr mich so seht. Wenn ich in Gefahr gewesen wäre, dann hätte Fawkes mich sofort in Sicherheit gebracht.", setzte Harry schnell nach. Lange sah Hermine ihn an, bevor sie fragte: "Auf was freut Voldemort sich? Was hat er damit gemeint?" Einen Augenblick schien Harry zu überlegen, bevor er ihr antwortete. "Ich habe keinen Schimmer.", sagte er und zuckte dabei mit den Schultern. Hermine beobachtete Harry nachdenklich. "Was hast du? Stimmt was nicht?", fragte Harry. "Es ist nichts." Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte Harry sie und wollte etwas sagen, doch Hermine kam ihm zuvor. "Mach das nie wieder mit mir!" Harry verstand nicht. Hermine bemerkte seinen verdutzten Blick und sagte: "Behandle mich nie wieder wie ein kleines Mädchen. Ich kann gut verstehen, dass du dir Sorgen um mich machst, aber ich kann für mich allein entscheiden. Wenn ich dir helfen möchte, dann tue ich das auch." "Ich respektiere deine Entscheidung.", war das Einzige, was Harry darauf zu antworten wusste. Mit einem drückenden Gefühl im Magen stand er auf. "Bitte, Harry! Versteh mich doch! Ich habe mir Sorgen gemacht.", flehte ihn Hermine an. Ohne sich umzudrehen antwortete Harry: "Ich kann dich gut verstehen, aber du musst auch mich verstehen! Was hättest du an meiner Stelle getan? Hättest du die Person, die du mehr als alles andere auf der Welt liebst in den Kampf und damit vielleicht in den Tod geschickt?" Hermine konnte nicht antworten. Ihre Tränen, die nun unaufhaltsam und still an ihren Wangen hinunterliefen und dafür sorgten, dass der Kloß in ihrem Hals immer größer wurde, erstickten ihre Stimme. Natürlich hätte sie nicht anders gehandelt. Aufgelöst stürmte sie an Harry vorbei und die Treppen hinunter. "Sie ist mit Ginny im Salon.", empfing Remus Harry in der Küche. Bedrückt stand Harry vor seinem Freund und ehemaligen Lehrer und schüttelte den Kopf. "Ich glaube, dass ich der Letzte bin, den sie jetzt sehen will.", sagte Harry und ließ sich am Tisch nieder. "Was ist passiert? Was lässt dich denken, dass sie dich nicht sehen will? Du hättest sie sehen sollen! Als es hieß, du wärst verschwunden, hat sie bitterlich geweint. Und als Charlie ihr deine Kette gegeben hat, ist sie zusammengebrochen." Harrys Blick fiel auf die Tür, welche die Küche vom Salon trennte. Er hatte das Verlangen sofort zu ihr zu laufen, sie in den Arm zu nehmen, sie um Verzeihung zu bitten. "Harry?", fragte Remus. Harry begann zu erzählen, was oben vorgefallen war, wie Hermine reagiert hatte. "Du hast das einzig Richtige getan!", entgegnete Remus, nachdem Harry zu Ende erzählt hatte. "Auch Hermine hätte gewiss nicht anders gehandelt. Geh zu ihr!" Noch vor wenigen Minuten konnte Harry sich kaum auf dem Stuhl halten und wäre am liebsten Hermine um den Hals gefallen, doch jetzt... Jetzt sträubte sich alles in ihm dagegen. Zu sehr hatte er Hermine verletzt. Harry fuhr zusammen und krallte sich an der Tischplatte fest. Bilder, die Harry schon zu oft gesehen hatte, traten ihm wieder vor Augen. Fawkes erschien und schrie auf. Menschen in Umhängen, die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen, kamen auf ihn zu. Hinter ihm lag Hermine verletzt auf dem Boden. Jedes Mal, war es das Gleiche und nie war er in der Lage, ihr zu helfen. Schnell atmend und schweißgebadet saß er am Tisch und sein Blick ging starr gerade aus. "Hermine!", rief Remus und rannte los, um sie zu holen. Voldemort kam auf sie zu und mit einem kalten Lachen rief er ,Avada Kedavra'. Leblos kippte Hermines Körper zur Seite. Nur einige Sekunden später stand sie neben ihm und hielt seine Narbe. "Danke!", flüsterte Harry und schloss seine Augen. Auch wenn er durch Fawkes in der Lage war Voldemort abzuwehren, die Visionen, besonders diese, hatte er nicht unter Kontrolle. Ganz im Gegenteil. "Müssen wir los?", fragte Remus. Harry schüttelte nur den Kopf und sah Hermine in die Augen. "Möchtest du noch das Wochenende mit mir verbringen?" "Natürlich!", antwortete Hermine und wieder standen Seen von Tränen in ihren Augen. Warum musste Harry so leiden? Womit hatte er das verdient? Immer wieder fragte sie sich dasselbe. "Dann lass uns verschwinden!" Harry sah Remus an. "Macht euch ein schönes Wochenende!", verabschiedete sich Remus von beiden. Noch leicht benommen stand Harry auf und nahm Hermine in den Arm. Sie fest an sich gedrückt apparierte er nach ,Phönixcastle'. Es war ein eigenartiges Gefühl für Harry hier zu stehen, hier her zurückzukommen, wo er über ein Jahr eingesperrt war. "Leg dich hin!", sagte Hermine und versuchte Harry zur Couch zu führen. "Hermine, mir geht es gut.", sträubte Harry sich dagegen. "Dir mag es vielleicht wieder gut gehen, das sagst du jedenfalls. Doch sieh dich an! Du bist übersäht mit Wunden und völlig erschöpft! Glaubst du ich merke nicht, dass du mir alles nur vorspielst?" Harry wusste nichts mehr darauf zu sagen und fügte sich Hermines Aufforderung. Langsam machten sich die Strapazen des Tages und der Schlafmangel der letzten Nächte bei Harry bemerkbar. Hermine begann seine Wunden zu säubern. Vorsichtig desinfizierte sie jeden Riss. "Tut es sehr weh?" "Nein", lächelte Harry sie an. "Bis morgen sind sie verschwunden." Sie setzte sich zu Harry auf die Couch und legte seinen Kopf in ihren Schoß. Sanft streichelte sie ihm übers Haar und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Schlaf!", flüsterte sie. Harry schloss seine Augen. Wie angenehm Hermines Gegenwart doch war. Ihre behutsamen und wohltuenden Hände, ihre zarten Lippen. Erneut schoss ihm die Vorstellung durch den Kopf, dass er hätte Hermine verlieren können. Daran wollte er nicht mehr denken. Er hatte das Richtige getan. Wieder senkte Hermine ihre Lippen auf Harrys Narbe. Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht und kurze Zeit später war er eingeschlafen. Lange Zeit beobachtete Hermine Harry im Schlaf. Ihr fiel wieder ein, was Ron gesagt hatte: ,Ihr beide hattet zu viel Angst vor dem, was der Andere denkt, um zu bemerken, dass es schon lange so ist.' :Hätte ich doch nur viel früher meinen Mund aufgemacht und dir gesagt, dass ich dich liebe! Ich bin doch sonst nicht so feige!: schimpfte Hermine über sich selbst. "Andauernd reiße ich meinen Mund auf, doch wenn es darauf ankommt, wird gekniffen." "Ich liebe dich, Harry Potter!" Wieder setzte sie an, um ihm übers Haar zu streicheln, doch Harry wurde unruhig. Mit verzogenem Gesicht schmiss er seinen Kopf von links nach rechts. "Harry, wach auf!" Abrupt schreckte er hoch und sah sich hastig im Raum um. Kalter Schweiß stand auf seiner Stirn. "Was war los?", fragte Hermine und musterte ihn besorgt. "Voldemort?" "Nein", beruhigte Harry sie und ließ sich zurück in ihren Schoß fallen. "Es war nur ein Traum. Aber was für einer... "Lass uns schlafen gehen", bat Hermine. "du brauchst deine Ruhe!" Hand in Hand stiegen sie die Treppe, die zum 2. Stock führte, hinauf. Nur kurz trennten sich ihre Wege, damit sie sich im Bad frisch machen konnten. Arm in Arm lagen sie eng aneinander gekuschelt im Bett. "Sagst du mir, was du geträumt hast?" Harry überlegte einen Augenblick, bevor er antwortete. "Ich bin gestorben und die Zauberwelt ist genauso wie die Muggelwelt, völlig aus den Fugen geraten. Nur Chaos, Elend und Tod." Harry fiel es schwer, ihr dies zu erzählen. Er wusste nicht, ob es nur ein Alptraum oder die Wirklichkeit war. Hermine bemerkte seinen besorgten und zweifelnden Blick und fragte: "War es wirklich nur ein Alptraum?" Ihre Stimme klang ungewöhnlich ruhig und gefasst. "Ja, nur ein Alptraum." Harry nahm sie noch fester in den Arm. "Das ist nur der Schlafmangel, der sich bemerkbar macht." Er brachte es nicht übers Herz, Hermine mit seinen Zweifeln zu ängstigen. Sie schliefen lange. Es war bereits nach 12, als Harry munter wurde. Seine Wunden vom Abend zuvor, waren verschwunden. Vorsichtig beugte er sich über die noch schlafende Hermine. Zärtlich streichelte er sie mit einer Hand über ihr seidiges Haar. :Wunderschön!: Wieder schwappte eine Welle der Angst an seine Brust und nahm ihm fast die Luft zum atmen. Angst sie zu verlieren. Angst, wie sie auf die Prophezeiung reagieren würde. Angst, dass sie sich von ihm abwenden würde. Sie war das einzige Wesen auf dieser Welt, das ihm Halt und Zuversicht gab. Natürlich hatte er auch Ron, Remus und seine anderen Freunde, doch Hermine war es, die ihn erst zu einem richtigen Menschen machte. Ohne sie fühlte er sich leer und unvollständig. Hin und her überlegte er, ob er sie über die Prophezeiung aufklären sollte, entschied sich dann aber dafür, auf einen besseren Moment zu warten. Doch welcher Moment war besser? Wann wäre der beste Zeitpunkt gewesen, sie über Harrys Schicksal aufzuklären? Glaubte er wirklich einen Zeitpunkt zu kennen, der es ihm erleichtern würde, ihr zu erzählen, dass sie vielleicht keine gemeinsame Zukunft haben würden? Unter den Berührungen, die er trotz seiner Gedankengänge fortgesetzt hatte, erwachte Hermine und lächelte ihren verträumten Harry an. Doch warum er so in seinen Gedanken versunken war, davon ahnte sie nichts. "Guten Morgen!", flüsterte Hermine, hob ihren Kopf aus dem Kissen und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Harry erwiderte diesen und setzte all seine Gefühle, die er für Hermine hatte, in diesen Kuss. "Für was war das denn?", fragte Hermine noch ganz benommen. Harry musste über Hermines Reaktion schmunzeln und antwortete: "Dafür, dass du bei mir bist." Vorsichtig fuhr Hermine mit ihren Fingern über die Stellen, an denen noch vor einigen Stunden die Wunden des vorherigen Abends zu sehen waren. "Alle verheilt.", sagte Harry und nahm ihre Hand in seine. Ein zaghaftes Lächeln schlich sich über Hermines Gesicht. "Stimmt etwas nicht?", fragte Harry, dem das Lächeln eigenartig vorkam. "Das heute Nacht tut mir leid! Ich habe dich behandelt, als wenn ich ..." Hermine fand keine Worte dafür. "Aber ..." "Ich weiß.", unterbrach Harry sie. Sie sollte sich nicht länger quälen, eine Begründung für ihr Verhalten zu finden. "Du brauchst dich bei mir nicht zu entschuldigen! Du hast dir Sorgen gemacht, die ich gut verstehen kann. Ich wäre sicherlich nicht geblieben und hätte Stunden auf eine Antwort oder ein Lebenszeichen gewartet." Hermine wollte zur Erklärung ansetzen, doch Harry hielt sie auf. "Ich habe dich gebeten auf Hogwarts zu bleiben, da ich vermutet habe, dass Voldemort und seine Todesser damit gerechnet hatten, dass du mich begleitest. Voldemort weiß nur zu gut, dass ich alles für dich tun würde. Und wirklich alles. Wenn er dich in seine Finger bekommt, hat er mich in der Hand. Ich kann nicht zulassen, dass das passiert. Zu viel steht auf dem Spiel." Harry stoppte und sah Hermine fest in ihre Augen. "Voldemort ist kalt und unberechenbar, er würde dich nicht am Leben lassen. Schon oft genug hat er mir geschworen, dass er dich holt. Er will mich leiden sehen. Ich soll für alles bezahlen, was ich ihm je angetan habe." Nach einem Moment der Stille, in dem Hermine Harrys Worte verarbeitet hatte, fragte sie: "Sagst du mir jetzt, warum Voldemort so versessen darauf ist, dich zu töten?" Harry schloss seine Augen und atmete tief durch. Nur mit Kopfschütteln antwortete er Hermine. Harry hatte eine andere Reaktion von Hermine erwartet. Statt ihn zur Rede zu stellen, küsste sie ihn auf den Mund und sagte: "Lass uns frühstücken gehen!" Noch ein zweiter Kuss folgte und Hermine stand auf. Harry verstand nicht und wollte ebenfalls aufstehen. "Bleib liegen, Harry! Ich hole dich, wenn ich fertig bin." Er saß auf seinen Knien im Bett und starrte Hermine ungläubig an. Auf Harrys Blick setzte sie nach: "Irgendwann werde ich es erfahren. Ich hoffe nur, dass es dann nicht zu spät ist." Ohne auf eine Antwort zu warten, verließ sie das Zimmer. Das tat weh. Harrys Augen begannen sich mit Tränen zu füllen. Schon wieder hatte er Hermine verletzt. Womit hatte er so einen Menschen verdient? Ihm war bewusst, dass er einen großen Fehler begangen hatte. Das wäre die Chance gewesen, es ihr zu erklären. Feige, einfach nur feige. Oder war es doch die Angst, die immer wieder nach oben schwamm, da er nicht in der Lage war, diese zu ertränken? Er musste Hermine beweisen das sie alles für ihn war. Hastig lief er ins Arbeitszimmer, in dem sein Schreibtisch stand und durchwühlte die Schubladen. Endlich hatte er gefunden, was er so dringend gesucht hatte. Vorsichtig breitete er ein Stück Pergament auf dem Tisch aus und fing an zu schreiben. Einen roten Phönix setzte er als Siegel auf das zusammengerollte Pergament. "Harry, kommst du? Das Essen ist fertig?", rief Hermine von unten. Aufgeregt wie ein kleines Kind vor seinem ersten Schultag, lief er die Treppen runter und betrat die Küche. Ohne Vorwarnung schloss er Hermine in seine Arme und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Noch völlig perplex stand sie vor ihm. "Ich liebe dich!", hauchte Harry ihr entgegen. "Ich dich auch.", antwortete sie leicht verwirrt. "Lass uns essen! Ich verhungere gleich." Das Essen war köstlich. Mit Hermine an seiner Seite war es ein wunderbares Gefühl. Noch nie schien ihm etwas besser geschmeckt zu haben, als dieses. Immer noch überrumpelt von Harrys Verhalten fragte Hermine: "Was ist los? Und warum schaust du mich so an?" Die Nervosität stand ihr förmlich auf der Stirn geschrieben. Harry lächelte und Hermine wurde rot. Dieses Lächeln schaffte es auch immer wieder, Hermine durcheinander zu bringen. "Ich habe etwas für dich.", antwortete Harry und sein Lachen nahm etwas ab. Sorge, wie wohl Hermine darauf reagieren würde, kam auf. "Für mich?" Harry stand auf und reichte ihr die versiegelte Pergamentrolle. Verdutzt nahm sie ihm die Rolle ab. "Öffne sie!" Vorsichtig öffnete Hermine das Siegel, aus dem eine Wolke in Form eines Phönix' aufstieg. "Weiter!" Ganz langsam entrollte sie das Pergament und starrte auf das Geschriebene. Mit nassen Augen sah sie auf. "Ist das dein ernst? Bist du dir auch wirklich sicher?", fragte sie mit zittriger Stimme. "Ich war mir noch nie so sicher. Ich möchte, dass du hier ungehindert her kannst, wann immer du es möchtest." Mit diesem Pergament weihte Harry sie in das Geheimnis des Hauses ein. Wann immer sie wollte, konnte sie ungehindert apparieren und disapparieren. Sie hatte ungehinderten Zugang zu diesem Haus. Es gab bisher nur drei Personen außer Harry, die dazu in der Lage waren. Remus Lupin, Alastor Moody und Albus Dumbledore. Ein freudiges Nicken und kleine Tränen waren Hermines Antwort auf Harrys Angebot. "Lies es dir noch mal durch!" Hermine tat was Harry ihr sagte und kurz darauf ging das Pergament in Flammen mit angenehmer Wärme auf. Hermine war sprachlos. "Du brauchst nichts zu sagen! Ich möchte mein Leben mit dir verbringen und das ist der erste Schritt dazu." Nach diesen Worten fiel Hermine Harry um den Hals. "Danke!", schluchzte sie leise. "Ich liebe dich!" "Wollen wir einen Spaziergang machen?", fragte Harry nachdem sich Hermine wieder etwas beruhigt hatte. "Geht das denn?" "Natürlich geht das. Außer Remus, Arthur und Prof. McGonagall weiß niemand wo wir sind. Wo möchtest du hin?" "Ans Wasser.", antwortete Hermine und schweifte mit ihren Gedanken ab. "Da war ich schon Ewigkeiten nicht mehr." "Schön dick anziehen und dann los!" "Mit dick anziehen ist nicht viel. Ich habe nichts hier. Ich wusste ja nicht, dass ..." Harry grinste sie an. "Das ist das kleinste Problem." Er nahm sie in eine Umarmung und apparierte nach Hogwarts. In ihrem Büro angekommen suchte Hermine schnell einige Sachen zusammen und zog sich um. "Wir können!", rief Hermine mit strahlenden Augen. "Dann los!" Eine Umarmung und ein zärtlicher Kuss und Harry apparierte. Sie waren an einer kleinen Bucht gelandet. "Wo sind wir?", fragte Hermine erstaunt und bekam den Mund nicht mehr zu. Die Wellen peitschten an die Steine und ein frischer Wind blies ihnen ins Gesicht. Weit und breit war niemand zu sehen. Sie waren vollkommen allein. "Das weiß ich nicht. Ich habe an einen schönen Ort am Meer gedacht und nun sind wir hier." "Es ist wunderschön. Danke!" "Hier lässt es sich aushalten." Verträumt sah Harry aufs Meer hinaus. Hermine setze sich auf einen der Felsen, die es dort gab und beobachtete Harry, der noch immer stumm aufs Wasser blickte und den Wind genoss. "Frierst du?", fragte er, als er sich wieder Hermine zuwandte. Hermine schüttelte den Kopf und dabei fiel ihr Blick auf die Steinwand neben sich. "Harry sieh!" "Was ...?", doch weiter brauchte er nicht zu fragen. An der Wand war etwas eingeritzt. "Deine Eltern.", sagte Hermine leise und drehte sich zu Harry um, der mit offenem Mund die Wand ansah. ,15.10.1979 In Liebe und für immer, James und Lily Potter.' "Das scheint der Lieblingsplatz deiner Eltern gewesen zu sein. Und noch ein wenig mehr, denke ich.", grinste Hermine. "Daher sind wir hier gelandet.", stellte Harry fest. Hermine musste schmunzeln, da Harry nicht ein Wort von dem, was sie gesagt hatte, verstand. Harry sah sie fragend an. "Na sieh dir doch mal das Datum an!" Jetzt ging auch Harry ein Licht auf. "Das muss aber kalt gewesen sein." "Harry!", schüttelte Hermine ihren Kopf. "Das ist dann doch völlig egal.", entgegnete Hermine, wobei ihr etwas Röte ins Gesicht stieg. "Lass uns ein Stückchen gehen!", versuchte sie die Situation wieder unter Kontrolle zu kriegen. Arm in Arm gingen sie am Wasser entlang und wichen ab und zu einer Welle aus. "DU!", schrie Harry plötzlich und stellte sich vor Hermine. Peter Pettigrew stand vor ihnen und wirkte dabei sehr ängstlich. Hermine holte ihren Zauberstab hervor und sah sich hektisch um. Doch weiter war niemand zu sehen. "Was willst du hier? Verschwinde, bevor ich mich vergesse!", sagte Harry wütend und hob seine Arme. "Ich will euch warnen. Ihr müsst hier fort!", stammelte Pettigrew. Er sah jetzt noch kläglicher aus, als vor fünf Jahren auf dem Friedhof. "Du willst uns warnen? Du - ein Verräter?", fragte Harry und ging ein Schritt auf ihn zu, so dass Peter ängstlich zusammenzuckte. "Ich ... Ich bin dir noch was schuldig. Du hast mir damals in der ,Heulenden Hütte' das Leben gerettet!" "Du schuldest mir gar nichts! Ich habe einen Fehler gemacht, Sirius und Remus hätten dich umbringen sollen!", schnaubte Harry verächtlich. "Hermine, bring ihn zur Vernunft!", flehte Peter sie an und sah sich nervös um. "Der Lord weiß wo ihr seid!" Harry ging noch weiter auf Peter zu. "Sprich sie nicht an! Du hast meine Eltern verraten, Sirius einen Aufenthalt in Askaban verschafft und mich hast du nach dem Trimagischen-Turnier an Voldemort ausgeliefert." "Ich ... Ich ... Ich hatte doch keine Wahl.", stammelte Peter vor sich hin. "Keine Wahl?" Harry schrie fast. "Meine Eltern und Sirius dachten, du wärst ihr Freund. Sie haben dir vertraut und du hast es ausgenutzt. Und Voldemort hatte auf dem Friedhof noch gar nicht die Macht und die Kraft, um mich für seine Rückkehr zu benutzen, doch du hast ihm ..." Weiter kam er nicht. Voldemort und einige seiner Todesser apparierten hinter ihnen. "Peter war schon immer feige, Potter. Er ist immer zu denen, die ihn beschützen konnten und hat sich dort verkrochen.", sagte Voldemort. Abwertend sah er auf Peter. "Aber dass er hier nach allem, was ich für ihn getan habe auftaucht und dich warnt, das hätte ich nicht gedacht. Das war nicht klug." Peter fiel vor Voldemort auf die Knie. "Verzeiht, My Lord!", wimmerte er. Ein kaltes Lachen kam von Voldemort, bevor er seinen Zauberstab auf ihn richtete und "Zu spät, Wurmschwanz! Avada Kedavra", rief Peter sackte leblos in sich zusammen. "Du hast wohl gedacht ich finde dich nicht. Es hat zwar gedauert, aber du siehst.", wandte Voldemort sich wieder an Harry. Mit selbstgefälligem Grinsen sagte er weiter: "Und deine kleine Schlammblutfreundin hast du mir auch gleich mitgebracht! Das ist richtig nett von dir!" Hermine war zu geschockt von dem plötzlichen Erscheinen Voldemorts, als dass sie etwas hätte sagen können. Sie stand wie angewurzelt neben Harry und blickte in Voldemorts kalte Augen. Nun war es Harry, der anfing zu lachen. "Was lachst du so?", fragte Voldemort überheblich. "Normalerweise lacht man nicht, wenn man dem Tod gegenüber steht!" "Halt dich fest!", flüsterte er Hermine leise zu. Mit zitternder Hand griff Hermine nach Harrys Jacke. Langsam und mit einem immer breiter werdenden Grinsen hob Harry seine Arme. "Bis bald!", rief er Voldemort und seinen Todessern zu, bevor er mit Hermine apparierte. Den wütenden Aufschrei von Voldemort bekamen Harry und Hermine nicht mehr mit. Unfähig sich zu bewegen, stand Hermine inmitten des Wohnzimmers, die Augen vor Entsetzen geweitet. Zum ersten Mal stand sie Voldemort persönlich gegenüber. Noch nie zuvor hatte sie ihn gesehen. Immer nur dessen Namen gehört, den sich noch heute nicht alle trauen auszusprechen und vor dem die Zauberwelt schon so viele Jahre zittert. Harry nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. "Hier findet er uns nicht, bestimmt nicht." "Peter wollte uns wirklich warnen. Er wollte uns helfen, Harry.", schluchzte sie leise an Harrys Schulter. "Nein, Hermine. Er wollte sich nur von seiner Schuld befreien. Und das war für ihn die einfachste Möglichkeit." "Versteh doch, Harry! Er hat für uns sein Leben gegeben." "Er war ein Verräter, Hermine. Er hatte meine Eltern auf dem Gewissen. Soll ich jetzt etwa Mitleid mit ihm haben? Verlang das bitte nicht von mir!" Hermine saß tief in ihren Gedanken versunken auf der Couch. Alles um sie herum hatte sie vergessen. "Hermine, geht es dir nicht gut?", fragte Harry besorgt. "Was? Oh, tut mir leid! Hast du was gesagt?" "Ich wollte wissen, ob es dir gut geht.", antwortete Harry und setzte sich neben ihr. "Am Strand, als Voldemort plötzlich vor uns stand, da ..." Sie sah Harry an und strich ihm übers Gesicht. "Ich hatte keine Angst vor dem Tod. Mein einziger Gedanke war, dass wir zusammen sind." Harry sah sie nur an. Er hatte ihre Worte zwar gehört, doch verstehen konnte er sie nicht. Oder war ,wollte' das passende Wort dafür? Harry nahm ihre Hände in die seinen. "Hermine, ich möchte, dass du mir etwas versprichst! Egal was passiert, egal was du hörst oder siehst, tu nichts Unüberlegtes! Wenn ich sterben sollte, dann ..." Hermine wollte etwas sagen, doch Harry schüttelte nur den Kopf. "Wenn ich sterben sollte, dann halte dich bitte an Remus und Arthur! Ich habe alles mit ihnen besprochen." Harry begann zu zittern und eine einzelne Träne lief unwillkürlich an seiner Wange hinunter. Er hatte zwar keine Angst vor dem Tod, aber davor Hermine allein zu lassen. Behutsam küsste sie ihm die Träne ab und hielt sein Gesicht in beiden Händen. Minuten vergingen in denen sie sich nur stumm ansahen. "Bitte!", durchbrach Harry die Stille. "Versprochen", hauchte Hermine ihm zu. "Hermine, ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert. Ich werde so lange auf dich aufpassen und für dich da sein, wie ich kann. Bis zum letzten Atemzug." Auch Hermine standen die Tränen in den Augen. "Das weiß ich." Harry so niedergeschlagen und verletzlich zu sehen, tat ihr weh. "Entschuldige bitte! Ich wollte dir keine Angst machen.", versuchte Harry Hermine zu beruhigen, der immer mehr Tränen an ihren blassen Wangen hinunterliefen. "Ich habe nicht vor zu sterben. Meine Eltern sind für mich gestorben. Gestorben, damit ich leben kann. Ich werde sie nicht enttäuschen." Eng aneinander gekuschelt lagen sie auf dem Sofa und beide genossen die Wärme des Anderen. "Weiß Ron schon was es wird?", fragte Hermine nach einiger Zeit. "Wie kommst du denn jetzt darauf?", fragte Harry zurück. Dass Ron gerade jetzt in Hermines Gedanken rumspuckte, fand Harry doch etwas eigenartig. Hermine begann bei Harrys irritierter Frage zu schmunzeln. "Ich war eben mit meinen Gedanken bei der Felswand, auf der sich deine Eltern verewigt haben." "Ich dachte schon, dass Ron deine Gedanken einnimmt, während wir hier zusammen auf dem Sofa liegen." Für diesen Satz erntete Harry einen Hieb in die Seite. Hermine drehte sich auf den Bauch, so dass sie Harry ins Gesicht sehen konnte. "Du bist der Einzige, an den ich denke!", sagte Hermine und klimperte spielerisch mit ihren Augen, was Harry dazu veranlasste sie leidenschaftlich zu küssen. "Du wirst es auch nicht bereuen!", flüsterte er ihr zu und küsste sie erneut. Nachdem die Beiden ihre Gefühle wieder einigermaßen unter Kontrolle hatten, fragte Hermine: "Was ist nun? Wissen die Beiden schon ob es ein Junge oder ein Mädchen wird?" "Ein Junge. Ron ist furchtbar stolz auf sich.", antwortete Harry und musste sich ein Lachen verkneifen. "Typisch Ron! Und hat er auch gesagt, wann sie heiraten wollen?""Ja", murmelte Harry und sein Lachen verschwand. "Wann?", fragte Hermine neugierig. Harry fing an rumzudrucksen. "Sag schon!" "Sie wollen mit uns zusammen heiraten." Ganz leise hatte Harry diesen Satz ausgesprochen. "Und was wäre daran so schlimm?", fragte Hermine und lächelte ihn liebevoll an. Sie merkte, dass ihm dieses Thema, wie auch schon kurz nach seinem Geburtstag Unbehagen bereitete. Harry sah sie mit großen Augen an. "Willst du nicht?", fragte Hermine auf Harrys Blick. Harrys Mund breitete sich zu einem Lächeln aus. "Was ist das für eine Frage? Glaubst du, ich lasse dich wieder los? Natürlich will ... Warte!" Harry stand auf und lief die Treppe hoch in den zweiten Stock. Nur einen Augenblick später stand er mit den Händen auf dem Rücken vor Hermine, die ebenfalls, verwundert durch Harrys Benehmen, aufgestanden war. Ganz langsam und mit leuchtenden Augen ging Harry auf Hermine zu. Hermines Herz begann zu rasen. "Hermine, ich liebe dich und möchte mein Leben mit dir verbringen. Bis jetzt lief nichts so, wie wir es uns erhofft hatten. Aber ich verspreche dir, dass ich alles dafür tun werde, dass du glücklich bist." Er nahm ihre Hände und ließ sich vor ihr auf die Knie fallen. "Möchtest du meine Frau werden und hier mit mir leben?" Das war kein plötzlicher Sinneswandel, den Harry da vollzog. Nein, erst jetzt hatte er die Gewissheit, dass Hermine genau das wollte. Hermine liefen Freudentränen übers Gesicht und ihr Herz schlug immer heftiger. "Ja, das möchte ich.", antwortete sie. Nach dieser Antwort steckte Harry ihr einen schlichten, wunderschönen Ring an ihre zitternde Hand und zog sie zu sich auf den Boden. Ein nicht enden wollender Kuss ließ die Beiden in ihrer eigenen Welt versinken. "Und Ron hat gesagt, dass ich zu feige bin, um dich zu fragen.", brubbelte Harry nachdem sie sich getrennt hatten, um Luft zu holen. "Ausgerechtet er muss das sagen.", grinste Hermine. "Hermine! Ich weiß, dass es hier noch nicht besonders einladend ist. Aber, wenn alles vorbei ist dann zeigt sich das ganze Haus. Du wirst sehen, wie schön es hier ist." "Ich würde mit dir überall leben. Wichtig ist nur, dass du bei mir bist." Hermine konnte Dankbarkeit in Harrys Augen erkennen. "Außerdem ist es wunderschön hier. Mir gefällt es." Ein lautes Gebrummel durchbrach die romantische Szene. "Hunger?", neckte Harry sie. "Ich mache uns Pizza. Die habe ich schon Ewigkeiten nicht mehr gegessen. Einverstanden?" Hermines Nicken wurde erneut von den Hilferufen ihres Magens begleitet. Hermine brauchte nicht lange zu warten, bis aus der Küche ein herrlicher Duft kam. "Oh gut, ich verhungere gleich.", kam Hermine in die Küche und stellte sich hinter Harry, um einen Blick auf die Pizza zu erhaschen. "Das sieht lecker aus!" "Nicht so lecker wie du!", erwiderte Harry, drehte sich um und wollte Hermine festhalten, um sie zu küssen. Doch der Versuch schlug fehl. Hermine griff nach Harrys Händen und hielt sie auf seinen Rücken fest zusammen. Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf Harrys Gesicht. Langsam beugte er seinen Kopf nach vorn, um ihre zarten Lippen zu berühren. Umso dichter er kam, umso breiter wurde auch Hermines Grinsen. "Na na, Mr Potter. Sie müssen noch meine Eltern um Erlaubnis bitten!" Harry entglitten die Gesichtszüge. "Hey, das war doch nur ein Scherz!" "Nein!", gab Harry zurück. "Was ist, wenn sie damit nicht einverstanden sind?" Nun war es Hermines Lachen, was verschwand. "Harry, was redest du da? Das ist allein unsere Entscheidung. Und wie kommst du darauf, dass meine Eltern wohlmöglich etwas dagegen haben? Sie mögen dich!" Hermine saß am Tisch und stocherte mit der Gabel auf ihrem immer noch ersten Stück Pizza umher. "Du bist doch nicht etwa schon satt?", fragte Harry verwundert. Hermine antwortete nur mit Kopfschütteln und pulte weiter auf ihrer Pizza umher. "Du vermisst deine Eltern, hab ich Recht?" Nur ein zögerliches Nicken. "Hermine, ich ..." "Harry, bitte. Es ist nicht deine Schuld!", unterbrach Hermine ihn und stand auf, um den Tisch abzuräumen. Harry hielt sie fest und mit einer Handbewegung von ihm war der Tisch leer. "Harry, nicht!", rief sie erschrocken. Doch zu spät. Mit einem Schwung hatte Harry sie auf den Tisch gesetzt und sah in ihre wunderschönen braunen Augen. "Darf ich?", fragte er. "Was willst ..." Weiter kam sie nicht. Harry erstickte ihre Worte mit einem langen und innigen Kuss. Mit seinen Fingern fuhr er durch ihr weiches lockiges Haar und legte ihren Nacken frei. Sanfte Küsse platzierte er an ihrem Hals und arbeitete sich bis zum Schlüsselbein vor. Genießerisch ließ Hermine ihren Kopf nach hinten fallen. Langsam glitten ihre Hände unter seinen Pullover. Plötzlich fuhr Harry zusammen und hielt sich krampfhaft am Küchentisch fest. "Harry!", rief Hermine ängstlich und sprang vom Tisch. "Dementoren, Hermine! - Auf dem weg zur Schule!" Hat es euch wieder gefallen? Bis zum nächsten Kapitel! bepa Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)